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Die Langete auch Langeten genannt ist ein kleiner Fluss im Schweizer Kanton Bern Ihre Lange betragt 31 km und ihr Einzugsgebiet 131 km Sie ist der linke und sudwestliche Quellfluss der Murg LangeteLangete im Zentrum von LangenthalLangete im Zentrum von LangenthalDatenGewasserkennzahl CH 496Lage Mittelland OberaargauSchweiz Kanton Bern Verwaltungskreis OberaargauFlusssystem RheinAbfluss uber Murg Aare Rhein NordseeQuelle nahe der Ortschaft Eriswil beim Ahorn47 3 24 N 7 50 23 O 47 05658 7 83981 900Quellhohe ca 900 m u M 1 Zusammenfluss mit der Rot zur Murg bei Roggwil47 25128 7 82647 420 Koordinaten 47 15 5 N 7 49 35 O CH1903 629360 233446 47 15 5 N 7 49 35 O 47 25128 7 82647 420Mundungshohe 420 m u M 1 Hohenunterschied ca 480 mSohlgefalle ca 15 Lange 31 km 2 Einzugsgebiet 131 km 3 Abfluss 3 AEo 131 km MQMq 2 55 m s19 5 l s km Linke Nebenflusse Rotbach Bodebachli UrsenbachRechte Nebenflusse Schwandibach Nyffelbachli TrankibachLangete Kanton Bern Quelle MundungKanton BernQuelle und Mundung der LangeteZusammenfluss der Langete mit der Rot hinteres Gewasser zur Murg bei RoggwilZusammenfluss der Langete mit der Rot hinteres Gewasser zur Murg bei Roggwil Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Verlauf 2 2 Einzugsgebiet 2 3 Zuflusse 3 Hydrologie 3 1 Daten 3 2 Hochwasserschutz 4 Natur und Umwelt 4 1 Abwasserreinigung 4 2 Fischerei 5 Nutzung 5 1 Wasserkraftnutzung 5 2 Grundwassernutzung 5 3 Wassermatten 6 Brucken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenLangete heissen im Dialekt sowohl der Fluss als auch die Stadt Langenthal Der Name geht wahrscheinlich auf den althochdeutschen Begriff langata Plural zuruck der die Rinnsale im aufgeschwemmten Versickerungsgebiet eines Flusses bezeichnete Der Name deutet an dass die Langete bis ins Fruhmittelalter im Schotterfeld von Langenthal versickerte Geographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten nbsp Die Langete in EriswilDie Langete entspringt nahe der Ortschaft Eriswil am Ahorngrat Teil des Napfmassivs auf 900 m u M und nimmt in Huttwil den Rotbach auf sowie in Kleindietwil den Ursenbach Bis Lotzwil zieht sie sich als tiefste Linie durch den Talboden weiter flussabwarts fliesst sie teilweise im Akkumulationsprofil uber dem Umgebungsniveau Nach dem Zusammenfluss mit der Rot auf 420 m u M bei Roggwil geht die Langete in die Murg uber und mundet westlich von Murgenthal in die Aare Der 31 km lange Lauf der Langete endet ungefahr 480 Hohenmeter unterhalb der Quelle sie hat somit ein mittleres Sohlgefalle von etwa 15 Einzugsgebiet Bearbeiten Das 131 43 km grosse Einzugsgebiet der Langete liegt im Schweizer Mittelland und wird uber die Murg die Aare und den Rhein zur Nordsee entwassert Es besteht zu 26 3 aus bestockter Flache zu 64 2 aus Landwirtschaftsflache zu 9 2 aus Siedlungsflache und zu 0 3 aus unproduktiven Flachen Flachenverteilung Die mittlere Hohe des Einzugsgebietes betragt 685 6 m u M die minimale Hohe liegt bei 419 m u M und die maximale Hohe bei 1085 m u M 4 Zuflusse Bearbeiten Direkte Zuflusse der Langete Z 1 f1 nbsp Karte mit allen Koordinaten der Zuflusse OSM WikiMap Name GKZ Lage Langein km EZGin km MQin m s Mundungs ort Koordinaten Mundungs hohein m BemerkungenSchwandibach CH001252 rechts 00 3 700 0 000 4 290 0 000 0 100 0 nbsp 47 07942 7 85036 im Dorfzentrum Eriswil 73300000Nyffelbachli CH001251 rechts 00 3 800 0 000 4 430 0 000 0 110 0 nbsp 47 10714 7 85808 am Dorfeingang Huttwil 65900000Rotbach CH000801 links0 0 12 300 0 00 40 290 0 000 0 860 0 nbsp 47 11941 7 82977 am Dorfende Huttwil 60000000Bodebachli Rohrbachgrabebach CH001246 links0 00 6 600 0 0000 000 0 0000 000 0 nbsp 47 14137 7 79196 bei Kleindietwil 56000000Ursenbach CH011031 links0 00 6 700 0 00 20 220 0 000 0 350 0 nbsp 47 14797 7 78475 in Weinstegen Kleindietwil 55100000 Alternativname UrsebachTrankibach CH001242 rechts 00 3 500 0 00 11 410 0 000 0 200 0 nbsp 47 18894 7 79263 in Lotzwil 50100000 Alternativname WyssbachLangete Z 2 0 36 000 0 0 131 430 0 000 2 550 0 bei Roggwil 42000000 Mundet in die MurgAnmerkungen zur Tabelle Von der Quelle zur Mundung Daten von Swisstopo map geo admin ch Die Daten der Langete zum VergleichHydrologie BearbeitenDaten Bearbeiten Der Abfluss der Langete bei der Messstation Lotzwil betragt im langjahrigen Mittel ca 2 m s Der relativ gleichmassigen Wasserfuhrung die mittleren Monatsabflusse bewegen sich zwischen 1 7 m s im Oktober und 2 5 m s im Marz stehen erhebliche Schwankungen der extremen Einzelwerte gegenuber Im Sommer 1947 wurden infolge von Ableitung auf die Wassermatten bloss 0 05 m s verzeichnet beim Jahrhundert Hochwasser vom 30 August 1975 uber 90 m s Die Temperatur der Langete schwankt zwischen 4 C Monatsmittel im Januar und 16 C im August und erreicht gelegentlich 18 C Hochwasserschutz Bearbeiten nbsp Einlaufbauwerk Hochwasserentlastungsstollen unterhalb MadiswilKatastrophale Hochwasser mit Uberschwemmungen traten an der Langete in den Jahren 1663 1664 1733 1762 1781 1816 1852 1888 1904 1910 1931 1940 1962 1972 1975 und 2007 auf Das Hochwasser vom 8 Juni 2007 forderte im oberen Langetental drei Menschenleben Seit alters her wurden im Langetental die Hochwasser zur Versickerung auf Wassermatten abgeleitet In Langenthal besteht seit 1903 eine zusatzliche Ableitung in den Hardwald Die Strassen der Innenstadt mit ihren hohen Trottoirs sind fur diesen Zweck kanalartig angelegt sie wurden fruher im Durchschnitt zweimal jahrlich uberflutet Die Kapazitat dieser Ableitung ist jedoch auf 20 m s beschrankt sodass in Langenthal immer wieder Hochwasserschaden entstanden Allein das Hochwasser von 1975 richtete in der Region Sachschaden von mindestens 60 Mio Franken an In der Folge grundeten die Gemeinden Aarwangen Langenthal Leimiswil Lotzwil Madiswil und Roggwil auf Druck der Versicherungen den Hochwasserschutzverband unteres Langetental Der Verband verwirklichte mit finanzieller Unterstutzung von Bund und Kanton 1988 1991 den Bau eines 7531 m langen Entlastungsstollens der bei Hochwasser bis zu 58 m s vom Einlaufbauwerk unterhalb Madiswil direkt in die Aare bei Bannwil ableiten kann Der Entlastungsstollen machte fruhere Plane fur eine Kanalisierung der Langete oder den Bau von Ruckhaltebecken uberflussig und ermoglichte dafur eine naturnahe Korrektion des Gerinnes welche unter Regie des Hochwasserschutzverbands 1995 vollendet wurde Die Gesamtkosten des Entlastungsstollens sowie der Korrektion beliefen sich auf rund 90 Mio Franken Natur und Umwelt BearbeitenAbwasserreinigung Bearbeiten Aus der Sorge ums Grundwasser im Hardwald baute Langenthal im Jahr 1952 die erste mechanische Klaranlage der Region Spater realisierten Zweckverbande mehrerer Gemeinden weitere Anlagen in Lotzwil 1968 in Rohrbach 1973 und in Durrenroth Hinzu kamen vereinzelte Kleinklaranlagen In der Folge verbesserte sich die Wasserqualitat der Langete leicht blieb jedoch insgesamt unbefriedigend Im Jahr 2000 entschlossen sich die Tragergemeinden der Klaranlagen von Aarwangen Langenthal Lotzwil und Rohrbach ihre sanierungsbedurftigen Betriebe durch eine zentrale und moderne Anlage bei Aarwangen zu ersetzen Dies bedingte die Erweiterung der Zulaufsysteme sowie den Bau eines 2070 m langen Schmutz und Regenwasserstollens durch den Muniberg Die im Jahr 2004 eingeweihte Abwasserreinigungsanlage Eymatt bei Aarwangen wird von der ZALA AG im Auftrag von 17 Gemeinden betrieben Sie hat eine Reinigungskapazitat von 65 000 Einwohnergleichwerten und benutzt die Aare als starken Vorfluter die Langete wurde dementsprechend von Abwasser entlastet Fischerei Bearbeiten Die Langete wird von den Inhabern von Fischereirechten mit Bachforellen besetzt daneben halten sich Bestande von Aeschen und Regenbogenforellen durch Naturverlaichung Die Population von Groppen hat stark abgenommen Elritzen und Dohlenkrebse die fruher verbreitet waren sind ausgestorben Bei den Wasserwirbellosen dominieren Wenigborster sowie Zuckmucken und Eintagsfliegen Im Oberlauf bis Huttwil kommen auch anspruchsvolle Steinfliegen und Kocherfliegen vor Nutzung BearbeitenWasserkraftnutzung Bearbeiten Das Gefalle der Langete wurde schon im Fruhmittelalter von Gewerbebetrieben als Energiequelle genutzt Die Muhlen in Eriswil Huttwil Rohrbach Kleindietwil Lindenholz Lotzwil und Langenthal wurden ebenso wie Sagewerke Walken Stampfen und Pressen von Wasserradern angetrieben Die gewerbliche Wassernutzung hatte Vorrang vor der landwirtschaftlichen namentlich der Bewasserung Am Ende des 19 Jahrhunderts standen im Langetental gewerbliche Wasserkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 500 PS in Betrieb So lief die Langenthaler Muhle gemass kantonaler Konzession mit einer Leistung von 37 PS und die Textilwerke Gugelmann in Roggwil hatten 1875 fur den mechanischen Antrieb ihrer Webstuhle eine Turbine mit 70 PS installiert Auch nach dem Bau eines Kraftwerks an der Aare bei Wynau und der damit verbundenen Einfuhrung der Elektrizitatsversorgung 1896 in Langenthal 1901 02 erweitert bis nach Huttwil blieb die Langete noch Jahrzehnte lang eine wichtige Quelle mechanischer Energie fur lokale Muhlen und Sagewerke In jungster Zeit wird die Langete ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt Die Gemeinde Roggwil nahm 1987 ein elektrisches Kleinwasserkraftwerk in Betrieb das aus einem Bruttogefalle von 9 m eine Leistung von 250 kW gewinnt und ins Netz einspeist In Lotzwil erstellten private Investoren 1994 eine Anlage mit 130 kW Leistung Grundwassernutzung Bearbeiten Das aus der Langete exfiltrierende und das durch die Wassermatten versickernde Wasser speist zusammen mit Niederschlagen und seitlichen Zuflussen einen Grundwasserstrom der fur die Trinkwasserversorgung in der Region unentbehrlich ist So bezieht Langenthal schon seit 1894 den Rohstoff fur seine kommunale Wasserversorgung aus einem Grundwasseraufstoss in Madiswil seit 1951 stehen leistungsfahige Pumpwerke im Hardwald in Betrieb Der Gemeindeverband Wasserversorgung untere Langete WUL bewirtschaftet seit 1983 das Grundwasser der Region und versorgt uber 30 000 Einwohner in elf Gemeinden als Primarversorger mit Wasser Die vom Grundwasser herruhrenden Quellen in der Roggwiler Brunnmatt werden dort fur den Anbau von Brunnenkresse genutzt Wassermatten Bearbeiten Im Langetental wird seit rund tausend Jahren Wiesenbewasserung betrieben Auf diese Weise ist die Kulturlandschaft der Wassermatten entstanden Die relativ unfruchtbaren aber gut durchlassigen Schotterflachen in der naturlichen Uberschwemmungslandschaft der Langete boten fur die Landwirtschaft keine gunstigen Voraussetzungen Erst durch die kunstliche Bewasserung mit dem schwebstoffreichen Wasser der Langete konnte allmahlich eine Bodenbildung durch Kolmation erzielt werden was das Nahrstoffangebot verbesserte Diese Melioration war das Werk mittelalterlicher Grundherren namentlich der Zisterzienser des Klosters St Urban sowie der Bauern die zur gemeinschaftlichen Nutzung von Bewasserungsanlagen Genossenschaften grundeten In Kehrordnungen wurden die raumliche und zeitliche Zuteilung des Wassers sowie Unterhaltspflichten geregelt zustandig fur deren Durchsetzung war jeweils ein Wasserbannwart Die Matten wurden vor allem als Heuwiesen teilweise auch als Weiden genutzt Im 20 Jahrhundert besonders nach 1950 wurde der grosste Teil der Wassermatten zu Ackerland umgebrochen oder als Bauland versiegelt im Langetental ging ihre Flache von rund 700 auf 80 ha zuruck Die Interessen der Wasserversorgung Grundwasseranreicherung sowie der Landschaftsschutz gaben dann Anstosse zur Erhaltung eines Restbestandes von Wassermatten Diese wurden vom schweizerischen Bundesrat 1983 ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung aufgenommen Die 1992 vom Kanton Bern gegrundete Wassermatten Stiftung sorgt seither fur die Erhaltung dieser Kulturlandschaft und sichert die traditionelle Wiesenbewasserung indem sie Vertrage mit einzelnen Bauern abschliesst und diese fur Mehraufwand und Minderertrag entschadigt Brucken Bearbeiten nbsp Auf einen Mittelpfeiler gestutzte zweibogige Natursteinbrucke gebaut 1837 Madiswil BE Hauptartikel Liste der Brucken uber die Langete Auf ihrem Weg wird die Langete von rund 120 Ubergangen uberquert Die zweibogige Natursteinbrucke in Madiswil ist denkmalgeschutzt Literatur BearbeitenValentin Binggeli Geografie des Oberaargaus Sonderband 3 zum Jahrbuch des Oberaargaus Langenthal 1983 Valentin Binggeli Die Wassermatten des Oberaargaus Sonderband 4 zum Jahrbuch des Oberaargaus Langenthal 1999 ISBN 3 907012 35 6 Christian Leibundgut Wiesenbewasserungssysteme im Langetental Geographica Bernensia G41 Bern 1993 ISBN 3 906290 79 4 Hochwasserschutzverband unteres Langetental Die Zahmung der Langete Langenthal 1998 online PDF Heike Schmidt Posthaus Synthesebericht Problem Fischruckgang Langeten Bern 2003 online PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Langete Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Max Jufer Langeten In Historisches Lexikon der Schweiz Website der Abwasserregion LangetentalEinzelnachweise Bearbeiten a b Geoserver der 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