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Dieser Artikel behandelt den Begriff Eintagsfliege in der Biologie Fur weitere Bedeutungen siehe Eintagsfliege Begriffsklarung Die Eintagsfliegen Ephemeroptera von gr ephemeros eintagig pteron Flugel sind die ursprunglichsten unter den Fluginsekten Pterygota Sie bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten Insecta Mit knapp uber 3000 Arten 1 in 42 Familien und mehr als 400 Gattungen gehoren sie zu den artenarmeren Ordnungen Von diesen Arten leben in Europa etwa 300 in Mitteleuropa mehr als 100 und in Deutschland aktuell 117 2 EintagsfliegenSubimago der Marzbraune Rhithrogena germanica SystematikStamm Gliederfusser Arthropoda Unterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta ohne Rang DicondyliaUnterklasse Fluginsekten Pterygota Ordnung EintagsfliegenWissenschaftlicher NameEphemeropteraHyatt amp Arms 1890UnterordnungenSchistonota PannotaDie Tiere erreichen eine Korpergrosse von 3 bis 38 mm und eine Flugelspannweite von maximal 80 mm bei den Arten der Gattung Euthyplocia Die grosste europaische Art ist die Theiss Eintagsfliege Palingenia longicauda die samt Hinterleibsanhangen bis zu 120 mm lang werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Imagines 2 Larven 3 Subimago 4 Lebenszyklus Fortpflanzung und Entwicklung 5 Okologie 6 Systematik der Eintagsfliegen 6 1 Aussere Systematik 6 2 Innere Systematik 6 3 Fossile Vorkommen 7 Umgangssprachliche Namensgebung Weisswurm und Uferaas 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseImagines BearbeitenDie erwachsenen Eintagsfliegen zeichnen sich durch verkummerte Mundwerkzeuge und einen fur die Nahrungsverwertung funktionslosen Darm aus Durch eine pralle Luftfullung dient der Mitteldarm den Tieren wie ein korperstabilisierendes Skelett die Verbindung mit dem Vorderdarm und dem Enddarm ist geschlossen Diese Strukturen konnten modifiziert werden nachdem die ursprungliche Funktion des Darmtrakts hier keine Rolle mehr spielte da die Tiere im Erwachsenenstadium keinerlei Nahrung mehr aufnehmen Auffallig sind die grossen Facettenaugen die bei den Mannchen vieler Arten als Doppelaugen oder Turbanaugen ausgebildet sind Dabei ist das ursprungliche Facettenauge in zwei Teile aufgeteilt wobei eines zur Seite und das andere nach oben weist Am Kopf sitzen ausserdem zwei immer kurze borstenformige Antennen Die Eintagsfliegen besitzen grosse Flugel wobei die Vorderflugel deutlich grosser sind als die Hinterflugel Die Hinterflugel sind bei vielen Arten reduziert oder fehlen ganz Fam Caenidae und Baetidae teilweise z B bei der weiter unten abgebildeten Cloeon dipterum Beide Flugel haben eine starke und deutlich sichtbare Flugeladerung Die Flugel sind durch eine wellpappeartige Struktur aus normalen Adern und dazwischen tieferliegenden sekundaren Interkalaradern versteift Im Gegensatz zu den ahnlich gebauten Libellenflugeln weisen sie aber im hinteren Teil eine hohere Beweglichkeit gegenuber Drehungen auf Der Flugmechanismus ahnelt dadurch demjenigen von Heuschrecken oder Schaben Die Flugel konnen anders als bei allen Neufluglern nicht flach auf den Hinterleib gelegt werden stattdessen werden sie in der Ruhe uber dem Rucken hochgeklappt Die Flugel weisen keinen Koppelungsmechanismus auf sind im Flug also nicht miteinander verbunden der Flugelschlag ist aber synchron im Gegensatz zu den Libellen aber ahnlich allen anderen Pterygota Der Hinterleib ist im Allgemeinen mehr oder weniger langgestreckt und zylindrisch Eintagsfliegen haben zwei oder drei lange Hinterleibsfaden wobei die ausseren beiden die Cerci und der mittlere das Terminalfilum darstellen Die manchmal mehrfach korperlangen Anhange dienen zur Stabilisierung im Flug und als fallschirmartige Strukturen die beim Flug ohne Flugelschlag das Sinken verlangsamen sie konnen nach Bedarf zusammengelegt oder abgespreizt werden Unterhalb der Schwanzfaden sitzen beim Mannchen zwei drei oder viergliedrige Gonopoden mit denen es bei der Begattung das Weibchen festhalt Auch die Vorderbeine sind bei den Mannchen modifiziert meist stark verlangert und bilden Greiforgane fur die Kopulation Larven BearbeitenDie Larven der Eintagsfliegen ahneln in ihrer Korpergestalt den Imagines wobei ihnen neben den Flugeln die Begattungsorgane und alle mit der Begattung zusammenhangenden besonderen Bildungen Turbanaugen verlangerte Vorderbeine der Mannchen fehlen Die Larven entwickeln sich in direkter Entwicklung zur Imago man spricht deshalb auch von Nymphen Die Flugelanlagen sind als Flugelscheiden auf dem Rucken der Thoraxsegmente ausgebildet und werden mit jeder Hautung etwas grosser Im letzten Larvenstadium sind die eingefalteten Flugelanlagen der Sub Imago durch die Larvenhaut sichtbar Von der Eilarve bis zur Subimago werden sehr viele im Allgemeinen 15 bis 25 Hautungen durchlaufen Das Larvenstadium verbringen alle Eintagsfliegen im Wasser Die Larven sind meist rund bei manchen Formen auch abgeplattet sie konnen je nach Art lang gestreckt oder von kompaktem Bau sein Die Larven haben grosse Facettenaugen und gut entwickelte Mundwerkzeuge Eine Besonderheit der Mundwerkzeuge bei Eintagsfliegenlarven ist ein besonders prominent ausgepragter zungenformiger Lappen der Hypopharynx Auffallig sind die paarigen Tracheenkiemen an den ersten funf bis sieben Hinterleibssegmenten bei einer einzigen Art an acht die in der Regel als aussen liegende Kiemenblattchen ausgebildet sind Form Anordnung und Anzahl der Kiemenblattchen sind fur die verschiedenen Familien sehr charakteristisch Die Kiemen konnen buschelig oder baumformig zerschlitzt fadenformig plattchenartig sein sie sind bei manchen Gattungen beweglich Durch ihre Bewegung erzeugen die Larven eine Wasserstromung an den Kiemenblattchen welche standig frisches Wasser an diese Atmungsorgane heranfuhrt Manche Gruppen Heptageniidae und Oligoneuriidae besitzen charakteristische Kombinationen aus Buscheln und blattigen Lamellen Bei Cloeon Baetidae sind die Kiemenblattchen verdoppelt Die Kiemen konnen seitwarts vom Korper abstehen oder auf dem Rucken sitzend getragen werden Ein weiteres auffalliges Merkmal der Eintagsfliegenlarven sind die Hinterleibsfaden welche bis auf wenige Ausnahmen in Mitteleuropa Gattung Epeorus in Dreizahl ausgebildet sind im Gegensatz zu den Steinfliegenlarven mit zwei Faden Die Nahrung der Eintagsfliegenlarven besteht im Allgemeinen aus lebender oder abgestorbener pflanzlicher Substanz Manche Arten z B aus der Familie Ephemerellidae konnen sich zusatzlich fakultativ auch rauberisch ernahren z B von Muckenlarven Bei aussereuropaischen Arten kommt auch obligat rauberische Ernahrung vor Die meisten Arten sammeln relativ unspezialisiert feine Nahrungspartikel z B Algen und abgestorbenes Pflanzentreibsel von der Substratoberflache auf manche z B die Familie Caenidae sieben bevorzugt die oberen Schichten von feinem schlammigem Substrat in dem sie eingegraben leben Andere Gruppen z B die Familie Heptageniidae sind darauf spezialisiert den organischen Uberzug aus Algen usw Biofilm von Steinoberflachen abzuweiden Einige wenige Arten z B Ephoron virgo Ephemera spp sind Filtrierer Bei den Larven lassen sich unterscheiden Grabende Formen z B Ephemera Der Korper ist zylindrisch die Kiemenfaden liegen dem Korper an Vorderbeine und bei manchen Formen Mundwerkzeuge sind zum Graben umgestaltet Schwimmende Formen z B Baetis Siphlonurus Die Korperform ahnelt der Imago die Kiemen sind meist als seitlich vorstehende Blattchen ausgebildet Cerci und Terminalfilum sind seitlich stark behaart und dienen als Antrieb beim Schwimmen Steinklammerer z B Heptagenia sind meist abgeplattet um der Stromung wenig Widerstand entgegenzusetzen Sie konnen kaum schwimmen Subimago BearbeitenDie letzte Hautung der Larven findet an der Wasseroberflache oder an Land statt aus der Larvenhaut schlupft eine noch nicht geschlechtsreife aber flugfahige Subimago die sich binnen einiger Minuten Theiss Eintagsfliege bis zu drei Tagen Teich Stachelhaft Siphlonurus lacustris zum ausgewachsenen Insekt Imago hautet Oligoneuriidae und die asiatischen bis osteuropaischen und nordamerikanischen Behningiidae hauten sich wahrend des Hochzeitsflugs in der Luft wobei die Flugel nicht mitgehautet werden Bei manchen Familien werden die Weibchen bereits als Subimago begattet Subimago und Imago sind leicht zu unterscheiden Die Flugel der Subimago sind milchig getrubt und mit feinen Haaren besetzt der Hinterrand ist beborstet oder gefranst Imagines besitzen unbehaarte Ausnahme Gattung Caenis klare Flugel die bei manchen Arten braunliche Flecken aufweisen Eintagsfliegen sind die einzigen rezenten Insekten bei denen sich Tiere mit vollstandig ausgebildeten Flugeln nochmals hauten 3 nbsp Schlupf einer Subimago an der WasseroberflacheLebenszyklus Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Cloeon dipterum nbsp Larve der Gemeinen Eintagsfliege nbsp Larve einer Eintagsfliege der Familie EcdyonuridaeDie meisten Arten entwickeln eine Generation pro Jahr univoltin einige Arten konnen zwei bivoltin ausnahmsweise drei oder noch mehr Generationen pro Jahr polyvoltin aufweisen Einige grossere Arten benotigen zur Entwicklung zwei bei aussereuropaischen Arten ausnahmsweise bis zu vier Jahre Die erwachsenen Tiere leben meist nur ein bis vier Tage manchmal auch nur wenige Minuten oder Stunden 4 wie beispielsweise die Oligoneuriella rhenana welche nur etwa 40 Minuten lang lebt 5 Nur selten leben sie langer als eine Woche Diese Zeitspanne wird ausschliesslich zur Begattung und Eiablage genutzt Die letzte Hautung der Larven zu den erwachsenen Tieren findet meist synchron statt daher entstehen haufig grosse Schwarme mannlicher Eintagsfliegen Je nach Art fliegen diese Schwarme uber dem Wasser oder auch von ihm entfernt manchmal kilometerweit Weibliche Tiere fliegen in diese Hochzeitsschwarme und werden von den Mannchen ergriffen die Paarung erfolgt im Flug Die Weibchen legen die Eier ins Wasser von Flussen und Bachen einige Arten bevorzugt in Stillgewasser wobei sie vorher manchmal einige Kilometer entgegen der Fliessrichtung des Gewassers geflogen sind Kompensationsflug Ob solche gerichteten Kompensationsfluge tatsachlich in grosserem Umfang durchgefuhrt werden ist allerdings in der Wissenschaft umstritten Bei einigen Arten sind weit uberwiegend oder ausschliesslich Weibchen vorhanden sie entwickeln sich parthenogenetisch Okologie BearbeitenEintagsfliegenlarven gehoren zu den arten und individuenreichsten Besiedlern der mitteleuropaischen Fliessgewasser In manchen Bachen konnen sie bis zu 60 der Arten des Makrozoobenthos stellen Typischerweise entspricht ihre Artenzahl in Bachen grossenordnungsmassig derjenigen der Steinfliegen und Kocherfliegen lediglich die Zweiflugler sind manchmal deutlich artenreicher Eintagsfliegen bevorzugen deutlich Bache das Rhithral in der Quellregion dem Krenal sind sie nur mit wenigen Individuen und Arten vertreten wobei keine einzige mitteleuropaische Art sicher auf diesen Gewasserabschnitt spezialisiert ist moglicherweise sind einige seltene Heptageniidae wie Ecdyonurus subalpinus oder Rhithrogena picteti als Quellbacharten zu klassifizieren In Flussen dem Potamal kommen deutlich weniger Arten vor als in Bachen allerdings existiert eine Reihe hoch spezialisierter Flussarten die manchmal Massenvorkommen ausbilden konnen Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegen Gewasserverschmutzungen sind viele der Potamalarten in ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedroht Einige Arten z B aus den Gattungen Cloeon und Caenis besiedeln bevorzugt oder ausschliesslich stehende Gewasser Im Allgemeinen spielen aber Eintagsfliegenlarven in stehenden Gewassern eine weitaus geringere Rolle und kommen nur mit wenigen Arten und geringem Individuenanteil vor Eintagsfliegenlarven stellen wichtige Bioindikatoren fur die Gewassergute dar Die meisten Arten bevorzugen saubere oder gering verschmutzte Gewasser noch bis zur Gewasserguteklasse II beta mesosaprobe Stufe sind sie individuen und artenreich vertreten In der Guteklasse II III d h kritisch belasteten Gewassern konnen noch einige wenige Arten uberdauern die hier manchmal aber Massenvorkommen ausbilden haufig die Art Baetis rhodani Von der Guteklasse III alpha mesosaprobe Stufe an kommen in der Regel keine Eintagsfliegenlarven mehr vor Systematik der Eintagsfliegen BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Die Gliederung der basalen Gruppen der geflugelten Insekten Pterygota ist ein altes bis heute nicht endgultig gelostes Problem Traditionell wurden meist die Eintagsfliegen gemeinsam mit den Libellen als Paleoptera auch Palaeoptera den ubrigen Pterygota gegenubergestellt Eine alternative Deutung stellt die Eintagsfliegen dann auch Archipterygota 6 genannt den ubrigen Fluginsekten als Taxon dann Metapterygota genannt gegenuber Auch eine basale Stellung der Odonata wurde von einigen Taxonomen erwogen findet aber nur wenige Befurworter Bis heute haben weder morphologische noch molekulare Studien das Problem endgultig entscheiden konnen 7 8 9 beide Sichtweisen haben nach wie vor Anhanger Die Monophylie der rezenten Ephemeroptera wurde bei allen modernen molekularen Studien aber bestatigt Innere Systematik Bearbeiten Nach McCafferty und Edmunds 1979 10 werden die mitteleuropaischen Eintagsfliegen zwei Unterordnungen zugeordnet so in der Liste dargestellt Andere Taxonomen haben andere Aufteilungen vorgeschlagen 11 Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten der Eintagsfliegen werden den folgenden Familien zugeordnet Angabe mit ausgewahlten Arten Unterordnung Schistonota Siphlonuridae Stachelhafte mit funf Arten der Gattung Siphlonurus Siphlonurus aestivalis Siphlonurus alternatus Siphlonurus armatus Siphlonurus croaticus Siphlonurus lacustris Ameletidae syn Rallidentidae mit zwei Arten Ameletus inopinatus Metreletus balcanicus Ametropodidae mit einer Art Ametropus fragilis Baetidae Glashafte mit 30 Arten uberwiegend aus der Gattung Baetis Acentrella inexpectata Baetis nexus Baetis rhodani Baetis vernus Centroptilum luteolum Cloeon cognatum Cloeon dipterum Cloeon inscriptum Cloeon simile Procloeon bifidum Procloeon pennulatum Procloeon pulchrum Raptobaetopus tenellus Oligoneuriidae Buschelhafte mit vier Arten der Gattung Oligoneuriella Oligoneuriella keffermuellerae nicht in D Oligoneuriella pallida nicht in D Oligoneuriella polonica nicht in D Oligoneuriella rhenana Rheinmucke Isonychiidae mit einer Art Isonychia ignota Arthropleidae mit einer Art Arthroplea congener Heptageniidae Aderhafte mit ca 60 Arten teilweise neu beschriebene und umstrittene Ecdyonurus dispar Epeorus assimilis Heptagenia sulphurea Kageronia fuscogrisea Rhithrogena germanica Marzbraune Rhithrogena semicolorata Leptophlebiidae mit 12 Arten Choroterpes picteti Habroleptoides auberti Habroleptoides confusa Habroleptoides modesta Habrophlebia fusca Habrophlebia lauta Leptophlebia marginata Leptophlebia vespertina Paraleptophlebia cincta Paraleptophlebia submarginata Paraleptophlebia werneri Thraulus bellus Potamanthidae Gelbhafte mit einer Art Potamanthus luteus Polymitarcyidae mit einer Art Ephoron virgo Uferaas Ephemeridae mit vier Arten der Gattung Ephemera Ephemera danica Grosse Eintagsfliege Ephemera glaucops Ephemera lineata Ephemera vulgata Gemeine Eintagsfliege Palingeniidae mit einer Art Palingenia longicauda Unterordnung Pannota Ephemerellidae mit sechs Arten Ephemerella mucronata Ephemerella notata Serratella ignita Feuerfarbene Eintagsfliege Serratella mesoleuca Torleya major Neoephemeridae mit einer Art Neoephemera maxima nicht in D Caenidae Wimperhafte mit 13 Arten Brachycercus harrisella Caenis beskidensis Caenis horaria Caenis lactea Caenis luctuosa Caenis macrura Caenis pseudorivulorum Caenis pusilla Caenis rivulorum Caenis robusta Prosopistomatidae mit einer Art Prosopistoma pennigerum In Europa kommen laut Fauna Europaea 339 Arten vor 12 nach Freshwaterecology info sind es 344 13 Fossile Vorkommen Bearbeiten Eintagsfliegen sind eine sehr alte Insektengruppe Fossile Belege die der Stammgruppe dieser Ordnung zugerechnet werden sind schon aus dem Oberen Karbon bekannt Allerdings ist bei diesen Fossilien die als Abdrucke auf Schichtfugen von Sedimentgesteinen uberliefert sind die Zuordnung fraglich 14 Damals existierten vermutlich zahlreiche ahnliche Insektengruppen eine Wurzelgruppe deren Vertreter allesamt mit Ausnahme der heutigen Ephemeroptera ausgestorben sind Die meisten charakteristischen Merkmale der Ordnung sind altertumliche Eigenheiten Plesiomorphien die allen geflugelten Urinsekten zukommen Als eines der wenigen fossil uberlieferten apomorphen Merkmale gilt eine besondere Struktur des Flugelgeaders die sogenannte Costalverspantung costal brace Aus dem Perm sind zahlreiche sichere Stammgruppenvertreter der Eintagsfliegen bekannt die meist als eigene Gruppe Permoplectoptera z B Protereismatidae und Misthodotidae zusammengefasst werden Die Larven der Permoplectoptera besassen noch neun Paare Hinterleibskiemen und die Hinterflugel der erwachsenen Tiere waren noch nicht verkleinert Zu den Permoplectoptera gehorte moglicherweise auch noch die Familie Cretereismatidae aus der Unteren Kreidezeit von Brasilien aus der ansonsten eher fossile Vertreter moderner Eintagsfliegen sowie die fossile aber moderne Familie Hexagenitidae gefunden wurden Von der gleichen Fundstelle wurden jedoch auch die Larven und Imago der Mickoleitiidae Coxoplectoptera beschrieben die die fossile Schwestergruppe der modernen Eintagsfliegen sind aber sehr merkwurdige Anpassungen z B Fangbeine besassen Bei dem altesten Einschluss in Bernstein handelt es sich um die Art Cretoneta zherichini Leptophlebiidae die aus Sibirischem Bernstein Albium bis Santonium beschrieben wird Aus Baltischem Bernstein Eozan sind Vertreter der Familien Ephemeridae Potamanthidae Leptophlebiidae Ametropodidae Siphlonuridae Isonychiidae Heptageniidae und Ephemerellidae bekannt 15 Umgangssprachliche Namensgebung Weisswurm und Uferaas BearbeitenWeisswurm bezeichnet getrocknetes Uferaas umgangssprachliche Bezeichnung fur die Arten der Gattungen Palingenia insbesondere Palingenia longicauda und Ephoron der Eintagsfliegen 16 Literatur BearbeitenErnst Bauernfeind Uwe Humpesch Die Eintagsfliegen Zentraleuropas Bestimmung und Okologie Wien 2001 ISBN 3 900275 86 6 Arne Haybach Die Eintagsfliegen von Rheinland Pfalz In Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv Beiheft 29 2006 Arnold Staniczek Eintagsfliegen Manna der Flusse Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde Serie C Heft 53 2003 Denise Studemann Peter Landolt Michel Sartori Daniel Hefti Ivan Tomka Ephemeroptera In Insecta Helvetica Fauna 9 1992 Fribourg Herausgegeben von der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eintagsfliegen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Eintagsfliegen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eintagsfliegenlarven Ephemeroptera Einzelnachweise Bearbeiten Helen M Barber James Jean Luc Gattolliat Michel Sartori Michael D Hubbard 2008 Global diversity of mayflies Ephemeroptera Insecta in freshwater Hydrobiologie 595 1 S 339 350 Haybach A 2021 Rote Liste und Gesamtartenliste der Eintagsfliegen Ephemeroptera Deutschlands In Ries M Balzer S Gruttke H Haupt H Hofbauer N Ludwig G amp Matzke Hajek G Red Rote Liste gefahrdeter Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 5 Wirbellose Tiere Teil 3 Munster Landwirtschaftsverlag Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 5 683 695 Horst Gleiss Die Eintagsfliegen 2 unveranderte Auflage Westarp Verlag 2003 ISBN 3 89432 598 4 S 39 Eintagsfliege Carpe Diem Aber wirklich nur den einen Abgerufen am 5 Juni 2019 AhA Warum leben Eintagsfliegen nur wenige Stunden In Tagesspiegel 29 April 2009 archiviert vom Original abgerufen am 22 Dezember 2022 Carl Borner Neue Homologien zwischen Crustaceen und Hexapoden Die Beissmandibel der Insekten und ihre phylogenetische Bedeutung Archi und Metapterygota Zoologischer Anzeiger 34 3 4 100 125 1909 Tomas Soldan 1997 The ephemeroptera Whose sister group are they In P Landolt M Sartori Hrsg Ephemeroptera and Plecoptera Biology Ecology Systematics Mauron Tinguely amp Lachat SA ISBN 978 2 940187 01 0 T Heath Ogden Michael F Whiting 2003 The problem with the Paleoptera Problem sense and sensitivity Cladistics 19 S 432 442 K M Kjer F L Carle J Litman J Ware 2006 A molecular phylogeny of Hexapoda Arthropod Systematics amp Phylogeny 64 1 S 35 44 W P McCafferty G F Edmunds jr The higher classification of the Ephemeroptera and its evolutionary basis In Annals of the Entomological Society of America 72 1 1979 S 5 12 N J Kluge Phylogeny and higher classification of Ephemeroptera In Zoosystematica Rossica 7 2 1998 S 255 269 Ephemeroptera in der Fauna Europaea aufgerufen am 30 Januar 2011 A Buffagni D G Armanini M Cazzola J Alba Tercedor M J Lopez Rodriguez J Murphy L Sandin A Schmidt Kloiber Dataset Ephemeroptera freshwaterecology info the taxa and autecology database for freshwater organisms version 6 0 abgerufen am 14 Juni 2016 Arne Haybach Ephemeroptera Germanica 29 August 2002 George O Poinar Jr Life in Amber Stanford University Press Stanford Cal 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