www.wikidata.de-de.nina.az
Das Krenal altgr krhnh krḗne Quelle ist die Quellregion als limnologischer Fliessgewassertyp Seine Lebensraumgemeinschaft ist das Krenon Unterschieden wird gelegentlich zwischen der eigentlichen Quellregion dem Eukrenal und dem Quellbach dem Hypokrenal Mundungwarts schliesst sich das Rhithral Bachregion an gefolgt vom Potamal Flussregion Inhaltsverzeichnis 1 Kennzeichen 2 Flora 3 Fauna 4 LiteraturKennzeichen BearbeitenEs ist charakterisiert durch eine im Tages wie im Jahresverlauf nur wenig schwankende Wassertemperatur Quellen mit Speisung aus dem tieferen Grundwasser weisen eine konstante Temperatur auf die der Jahresdurchschnittstemperatur dieses Orts entspricht In grossen Teilen Mitteleuropas sind das Temperaturen um 10 C oder knapp daruber einen geringen Nahrstoffgehalt Dies gilt heute meist nur noch fur Quellen mit bewaldetem Einzugsgebiet Die meisten Quellen mit viel Ackerland im Einzugsgebiet weisen erhohte Nitratgehalte auf eine auf kleinstem Raum wechselnde Fliessgeschwindigkeit eine niedrige Sauerstoffsattigung da Quellwasser zu Tage tretendes Grundwasser ist Im Verlauf des Baches kann der Sauerstoffgehalt jedoch aufgrund starker Turbulenz und schiessendem Abfluss deutlich ansteigen In der Regel sind bereits Quellbache sauerstoffgesattigt Da die Erosion im Krenal starker ist als die Sedimentation verlauft das Gewasser meist innerhalb eines schmalen Kerbtales Auch sind Quellen an Steilhangen meist in den Hang eingesenkt moglicherweise durch Kammeisbildung Der Einfluss des Gewassers auf seine Umgebung ist gering eine Aue hat sich noch nicht ausgebildet An den Ufern des Krenal finden sich einzelne Erlen oder Eschen ansonsten durchfliesst das Gewasser in Mitteleuropa den zonalen Buchenwald Flora BearbeitenDie Flora der Quellgewasser ist aufgrund der niedrigen Sommertemperaturen meist artenarmer als die anderer Gewassertypen umfasst aber eine Reihe hoch spezialisierter Arten die beinahe ausschliesslich hier wachsen Viele Quellen im Wald sind stark beschattet und weisen beinahe gar keinen Pflanzenwuchs auf Eigentliche Wasserpflanzen fehlen ihnen ganz Typische Arten an Waldquellen und Quellbachen sind zum Beispiel Gegenblattriges Milzkraut Wechselblattriges Milzkraut und Bach Quellkraut Besonnte Sickerquellen im Grunland weisen eine artenreiche Flora mit zahlreichen bemerkenswerten Pflanzenarten auf wenn sie nicht durch Intensivnutzung z B ubermassige Dungung entwertet worden sind Die Quellfluren bilden die Klasse Montio Cardaminetea im pflanzensoziologischen System Typische und charakteristische Arten sind z B Bitteres Schaumkraut und Bach Sternmiere Kalkquellen mit Quelltuffbildung sind besonders reich an Moosen vor allem Palustriella commutata und Cratoneuron filicinum Weitere typische Quellmoose gehoren etwa zu den Gattungen Philonotis z B Philonotis fontana und Pellia Fauna BearbeitenAuch die Fauna des Krenal ist artenarmer als die des Rhithral aber ebenso durch charakteristische Arten gepragt Manche der hier vorkommenden Arten sind besonders an die geringen Sommertemperaturen angepasst Teilweise handelt es sich um Arten mit Hauptverbreitungsgebiet im hohen Norden oder in den Alpen sog boreoalpine Arten Teilweise deutet man ihr mitteleuropaisches Vorkommen als Reliktvorkommen seit dem Eiszeitalter Besonders reich an Quellarten ist die Familie der Kocherfliegen Typische Krenalarten sind z B Strudelwurmer Crenobia alpina Alpenstrudelwurm Polycelis felina Muscheln Pisidium casertanum Erbsenmuscheln Schnecken Quellschnecken Bythinella z B die Rhonquellschnecke und Bythiospeum Steinfliegen Arten der Gattung Protonemura Nemoura Leuctra Kocherfliegen Fam Rhyacophilidae Rhyacophila bonaparti Rhyacophila hirticornis Rhyacophila philopotamoides und Rhyacophila laevis Fam Glossosmatidae Gattung Synagapetus Agapetus fuscipes Fam Hydropsychidae Hydropsyche fulvipes Fam Lepidostomatidae Crunoecia irrorata Fam Ptilocolepidae Ptilocolepus granulatus Fam Leptoceridae Adicella filicornis Fam Limnephilidae Apatania fimbriata Drusus discolor und Drusus trifidus Micropterna nycterobia Potamophylax nigricornis Parachiona picicornis Fam Psychomyiidae Arten der Gattung Tinodes Fam Philopotamidae Arten der Gattung Wormaldia Fam Polycentropodidae Plectrocnemia brevis Fam Beraeidae Beraea pullata und Beraea maurus Ernodes articularis Das Krenal weist in der Regel keine Fische auf Einzige typische Wirbeltierart ist der Feuersalamander Literatur BearbeitenJosef Blab Grundlagen des Biotopschutzes fur Tiere Schriftenreihe fur Landschaftspflege und Naturschutz Heft 24 Herausgegeben von der Bundesforschungsanstalt fur Naturschutz und Landschaftsokologie 2 Auflage erweiterte Neubearbeitung Kilda Verlag Greven 1986 ISBN 3 88949 115 4 S 1 250 Leonie Jedicke Eckhard Jedicke Farbatlas Landschaften und Biotope Deutschlands Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8001 3320 2 S 1 320 Jurgen Schwoerbel Einfuhrung in die Limnologie Uni Taschenbucher Band 31 6 uberarbeitete Auflage Fischer Stuttgart 1987 ISBN 3 437 20395 9 S 1 269 Dietrich Uhlmann Wolfgang Horn Hydrobiologie der Binnengewasser Ein Grundriss fur Ingenieure und Naturwissenschaftler UTB fur Wissenschaft Biologie Geologie Geographie Band 2206 Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 2206 3 S 1 528 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krenal amp oldid 235696744