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Das Rhithral altgr ῥeῖϑron Bach ist ein Fachbegriff der Limnologie und Hydrologie fur den Lebensraum Bach Es wird in Epi Meta und Hyporhithral unterteilt oberer mittlerer und unterer Bachabschnitt Quellwarts schliesst sich das Krenal Quellregion und mundungswarts das Potamal Flussregion an Fliessgewasser werden fischereirechtlich nach dort lebenden Leitfischarten in so genannte Fischregionen eingeteilt Dem Epi und Metarhithral entspricht die obere bzw die untere Forellenregion dem Hyporhithral die Aschenregion Inhaltsverzeichnis 1 Okologische Bedingungen 2 Lebensgemeinschaft 2 1 Fische 2 2 Muscheln 2 3 Schnecken 2 4 Strudelwurmer 2 5 Egel 2 6 Krebstiere 2 7 Eintagsfliegen 2 8 Libellen 2 9 Steinfliegen 2 10 Wanzen 2 11 Schlammfliegen 2 12 Kafer 2 13 Kocherfliegen 2 14 Zweiflugler 2 15 Vogel 3 Lebensgemeinschaft der Bachufer 4 Bachtypologie 5 Bachverschmutzung und Bachdegradation 6 Literatur 7 EinzelnachweiseOkologische Bedingungen BearbeitenKennzeichnend fur das Rhithral als Lebensraum ist in erster Linie die Stromung Bache weisen in der Regel eine schnellere Stromung auf als Flusse oder Quellrinnsale Obwohl von trage fliessenden Tieflandsbachen bis zu schnell schiessenden Gebirgsbachen ein breites Spektrum von Moglichkeiten verwirklicht ist konnen nur Arten mit besonderen Anpassungen an die Stromung im Rhithral leben Dabei lasst sich eine Lebensgemeinschaft der schnell fliessenden lotischen und der langsam fliessenden lenitischen Zonen unterscheiden Besonders Organismen der lotischen Zone besitzen in der Regel spezielle Anpassungen z B Haft oder Haltevorrichtungen stromungsangepassten Korperbau usw Abhangig von der Stromung sind im Rhithral unterschiedliche Substrattypen ausgebildet Die Transportkraft des fliessenden Wassers steigt mit der Stromungsgeschwindigkeit an Typisch fur die schnell fliessenden Bergbache ist deshalb eine Sohle aus Kies und Steinen Stromungsgeschwindigkeiten grosser als 60 cm s In langsam fliessenden Abschnitten und hinter Stromungshindernissen konnen die kleineren Sandkorner abgelagert werden und Sandbanke ausbilden In langsam fliessenden Tieflandsbachen ist generell eine sandige Sohle typisch Kennzeichnend fur das Rhithral ist ein hoher Anteil von hartsubstratbewohnenden Arten Lithal wahrend in Flussen Weichsubstratbewohner also Besiedler von Schlamm oder Sand haufiger sind Auch in Tieflandbachen sind fast alle typischen Bacharten Hartsubstratbesiedler neben auch hier vorkommendem Kies weichen sie v a auf Totholz aus Aufgrund der meist geringen Wasserspiegelbreite der Bache sind diese in der Regel von den Uferbaumen voll beschattet In der Naturlandschaft waren Bache immer von einem Auwald begleitet In landwirtschaftlich genutzten Landschaften ist der Bach haufig von einem schmalen Galeriewald aus Erlen und Weiden begleitet Voll besonnte Bache entsprechen nicht dem naturlichen Zustand und weisen eine abweichende Lebensgemeinschaft auf Die Beschattung der Bache hat gravierende Folgen fur die Lebensbedingungen So bleiben Bache normalerweise das ganze Jahr uber kuhl Die Sommerwassertemperatur die mit zunehmender Entfernung von der Quelle zunimmt erreicht im Epi und Metarhithral etwa 10 C im Hyporhithral bis zu 15 C In belichteten Bachen oder hier naturlicherweise in Flussen steigt die Wassertemperatur bis uber 25 C an Durch das kuhle Wasser besitzen die Bache einen durchgangig hohen Sauerstoffgehalt In nicht organisch verschmutzten Bachen liegt er immer nahe der Sattigung und in der Regel uber 8 mg l Auch quellwarts im Krenal sind niedrigere Sauerstoffgehalte typisch weil das Grundwasser in der Regel sauerstofffrei ist Weitere Folge der Beschattung ist das in Bachen hohere Wasserpflanzen so gut wie gar nicht vorkommen Obwohl in manchen Bachtypen einige spezialisierte Pflanzenarten wie das Quellmoos vorkommen konnen sind vor allem typische Bergbache vollkommen frei von Wasserpflanzen Einzellige Algen kommen als Belag auf den Steinen vor vor allem Kieselalgen Sehr selten konnen auch susswasserbewohnende Rotalgen z B der Gattungen Lemanea und Hildenbrandia Uberzuge auf Steinen bilden Hingegen ist Phytoplankton normalerweise bedeutungslos Als Nahrungsquelle fur die Bachfauna stehen deshalb vor allem Materialien zur Verfugung die von aussen in den Bach kommen Wichtigste Nahrungsquelle ist haufig das von den Uferbaumen in den Bach fallende Falllaub Typisch fur das Rhithral sind deshalb als Ernahrungstypen Zerkleinerer sie zersetzen das abgestorbene Laub und Weideganger sie weiden den organischen Belag auf den Steinoberflachen ab Seltener sind z B Filtrierer und Detritusfresser Die Lebensbedingungen im Rhithral sind deshalb bei einigen Faktoren recht extrem z B Stromung tiefe Temperaturen geringe Produktivitat Andere Faktoren sind hingegen fur eine Besiedlung forderlich Hoher Sauerstoffgehalt relativ konstante Lebensumstande In der Konsequenz weist das Rhithral bei einigen Tiergruppen eine sehr charakteristische und eigenstandige artenreiche Lebensgemeinschaft auf Pflanzen wegen der Beschattung und Wirbeltiere wegen der Nahrungsarmut sind hingegen eher artenarm vertreten Lebensgemeinschaft BearbeitenDie Lebensgemeinschaft des Rhithrals ist bei den wirbellosen Tieren insbesondere bei einigen Insektenordnungen so artenreich und auch so reich an spezialisierten und charakteristischen Arten dass im Folgenden nur eine kleine Auswahl typischer Formen genannt werden kann Artenreichste Insektenordnungen sind die Kocherfliegen Trichoptera einige Familien der Zweiflugler Diptera die Eintagsfliegen Ephemeroptera und die Steinfliegen Plecoptera Weitere charakteristische Vertreter stellen die Libellen Odonata und die Kafer Coleoptera Betrachtet man die Biomasse kommen einige artenarmere Gruppen hinzu die sehr individuenreich sein konnen und im Massenanteil die viel artenreicheren Insektenlarven sogar ubertreffen konnen An erster Stelle betrifft dies die Flohkrebse Amphipoda aus der Familie Gammaridae Bedeutsam sind auch grosse Strudelwurmer Turbellaria die Planarien Seltener als in Flussen aber auch mit einigen charakteristischen Arten beteiligt sind z B Muscheln und Schnecken Ringelwurmer und Egel Die mit blossem Auge sichtbare wirbellose Lebensgemeinschaft der Bachsohle wird als Makrozoobenthos zusammengefasst Arten mit Lebensschwerpunkt im freien Wasserkorper spielen in Bachen aufgrund der Stromung uberhaupt keine Rolle Selbst die Fischarten leben uberwiegend am Boden Fische Bearbeiten Gegenuber dem Potamal ist das Rhithral eher armer an Fischarten Die Fischartenzahl nimmt mit der Grosse des Fliessgewassers vom Epirhithral bis zum Hyporhithral deshalb deutlich zu Bachforelle kennzeichnende Art der Bachmittel und oberlaufe Epi und Metarhithral sie kommt bis ins Hyporhithral mit gleicher Haufigkeit vor hier von anderen Arten begleitet Asche Typisch fur Bachunterlaufe Hyporhithral Diese Arten dienen der Charakterisierung der Gewasser in sog Fischregionen Typische Fischarten des Rhithrals sind ausserdem Groppe Bachneunauge Bachschmerle Elritze Muscheln Bearbeiten Flussperlmuschel Margaritifera margaritifera In Deutschland vom Aussterben bedroht Schnecken Bearbeiten Flussmutzenschnecke Ancylus fluviatilis Strudelwurmer Bearbeiten Dreieckskopf Planarie Dugesia gonocephala Egel Bearbeiten Grosser Schneckenegel Glossiphonia complanata haufiger nur in verschmutzten BachenKrebstiere Bearbeiten Flohkrebse Gammaridae sind in vielen Bachtypen die individuen und biomassereichsten Rhithralbesiedler Da sie nur moderate Stromung ertragen treten sie in sehr rasch fliessenden Bergbachen zuruck ohne ganz zu fehlen Flohkrebse fehlen in von Natur aus sauren oder durch Luftverschmutzung versauerten Bachen Bachflohkrebs Gammarus fossarum Eher in Mittelgebirgsbachen Gewohnlicher Flohkrebs Gammarus pulex Eher in Tieflandsbachen verschmutzungstoleranter Steinkrebs Suddeutschland im Mittelgebirge Heute durch die Krebspest seltenEintagsfliegen Bearbeiten Baetis rhodani verschmutzungstolerant auch in unverschmutzten Bachen oft die haufigste Eintagsfliegenart Ecdyonurus In Bergbachen in der Regel mit zwei oder drei Arten Haufig sind Ecdyonurus venosus Epi bis Metarhithral Ecdyonurus torrentis Hyporhithral Epeorus assimilis Rhithrogena Artenreiche Gattung mit vielen neu beschriebenen Arten Grosse Eintagsfliege Ephemera danica Larve eingegraben in Sandbanken Ephemerella ignitaLibellen Bearbeiten Zweigestreifte Quelljungfer Cordulegaster boltoni Entgegen dem Namen keine Quellart Blauflugel Prachtlibelle Calopteryx virgo Steinfliegen Bearbeiten Protonemura Artenreiche Gattung sehr verschmutzungempfindlich In unverschmutzten Bergbachen regelmassig mit drei bis vier Arten Nemoura Artenreiche Gattung mit einer verschmutzungstoleranten Art Nemoura cinerea Isoperla Eine der drei haufigen Arten in jedem unverschmutzten Bergbach Perla marginataWanzen Bearbeiten Grundwanzen Aphelocheirus aestivalis Grosser Bachlaufer Velia capraiSchlammfliegen Bearbeiten Sialis lutaria nur in langsam fliessenden BachenKafer Bearbeiten Hakenkafer Artenreiche Familie in quasi jedem unverschmutzten Bach mit einer oder meist mehreren Arten Sehr haufig Elmis maugetii Elmis aenea Limnius perrisi Limnius volckmari Esolus parallelepipedus Arten der Gattungen Riolus und Oulimnius typisch fur Kalkbache mit Kalksinterfallungen Imagines Plastonatmer Hydraena Langtasterwasserkafer Artenreiche Gattung In Bergbachen meist mit mehreren Arten Schwimmkafer Dytiscidae Typische Arten z B Deronectes platynotus Oreodytes sanmarkii Agabus guttatusKocherfliegen Bearbeiten Aufgrund der Artenfulle der Kocherfliegen im Rhithral konnen auch von den typischsten Vertretern nur ausgewahlte genannt werden Rhyacophila In sauberen Bergbachen regelmassig drei oder vier Arten in Tieflandsbachen regelmassig eine oder zwei Rauber Glossosoma conformis Hydropsyche In Bachen regelmassig drei und mehr Arten In Mittelgebirgsbachen haufigste Art H siltalai Drusus biguttatus Diese und andere Arten der Gattung sind typisch in Epirhithral Anomalopterygella chauvinia typische Hyporhithralart Chaetopteryx villosa haufig in allen Bachtypen oft haufigste Kocherfliegenart Potamophylax sp v a P cingulatus und P luctuosus Silo Eine der drei haufigen Arten in jedem unverschmutzten Bach Lepidostoma basale Typische Hyporhithralart Soll Totholz als Lebensraum bevorzugen Sericostoma personatum Bevorzugt in Sandbanken in Bachoberlaufen Odontocerum albicorne Fehlt in keinem unverschmutzten Bergbach ist aber sehr verschmutzungsempfindlich Zweiflugler Bearbeiten Aus dieser sehr artenreichen Ordnung sind nur wenige Familien regelmassig im Rhithral unverschmutzter Bache vertreten die aber zu den haufigsten Besiedlern gehoren Ein ubermassig hoher Anteil der Dipteren an der Lebensgemeinschaft deutet auf Bachdegradation durch Verschmutzung oder Gewasserausbau hin Zuckmucken Die Familie ist mit kaum uberschaubarer Artenfulle in allen Gewassertypen verbreitet Viele der schwer bestimmbaren Arten sind Rhithralspezialisten Bei Gewasserverschmutzung manchmal Massenvorkommen weniger Arten Kriebelmucken In allen Fliessgewassern verbreitet Typische Rhithralarten sind die Arten der Gattung Prosimulium und der Untergattung Nevermannia der sehr grossen Gattung Simulium z B Prosimulium latimucro Prosimulium hirtipes Simulium costatum Stelzmucken vor allem in langsam fliessenden Bachen mit zahlreichen Arten Vogel Bearbeiten Fur das Rhithral typisch ist vor allem die Wasseramsel Lebensgemeinschaft der Bachufer BearbeitenVom Fliessgewasser beeinflusste Randzonen sind im Rhithral kleiner als im Potamal gehoren aber auch hier zum typischen Lebensraum Die Bachaue ist naturlicherweise von Auwald gepragt Besonders typisch fur Bachauen ist der Erlen Eschen Bachauenwald Vegetationseinheit Assoziation Carici remotae Fraxinetum im pflanzensoziologischen System 1 Obwohl die Aue mit dem Bach zusammenhangt und bedeutsame Wechselwirkungen bestehen wird sie selbst normalerweise als terrestrischer Lebensraum nicht zum eigentlichen Rhithral gerechnet Der eigentliche Uferbereich ist schmal und wird im Wesentlichen durch die Zone des jahreszeitlich schwankenden Wasserstands gebildet Bei schnell fliessenden Bachen mit hoher Transportkraft konnen bei Niedrigwasser mehr oder weniger ausgedehnte Schotter oder Sandbanke trocken fallen Diese sind viel kleiner als im Potamal weisen aber eine eigenstandige Lebensgemeinschaft auf in der Rauber dominieren Haufig sind verschiedene Laufkaferarten vor allem aus der Gattung Bembidion Typisch sind auch die Uferwanzen Saldula c album und die Wolfspinne Pirata knorri Typischer wirbelloser Besiedler der feuchten Sandbanke ist weiterhin die Larve des Netzfluglers Osmylus fulvicephalus Europaischer Bachhaft Kennzeichnende Wirbeltierart der Ufer ist die Wasserspitzmaus Neomys fodiens Krautige Uferpflanzen und Rohricht sind eher an Tieflandsbachen verbreitet Im pflanzensoziologischen System sind die Rohrichte an Bachen 2 als eigenstandige Vegetationseinheiten Gesellschaften des Verbands Glycerio Sparganion gefasst Typische Arten sind zum Beispiel Flutender Schwaden Glyceria fluitans Blauer Wasser Ehrenpreis Veronica anagallis aquatica Bachbunge Veronica beccabunga Zottiges Weidenroschen Epilobium hirsutum und Bachberle Berula erecta Bachrohrichte finden sich bevorzugt an Tieflandsbachen An Mittelgebirgsbachen bilden Pestwurzen Petasites hybridus und Petasites albus selten auch der Straussenfarn Mattheucia struthiopteris und der Winter Schachtelhalm Equisetum hyemale manchmal typische Bestande Bachtypologie BearbeitenDie Lebensgemeinschaft des Rhithrals ist je nach den Eigenschaften des einzelnen Gewassers Faktoren Stromungsgeschwindigkeit Substrattyp Laufentwicklung Krummung Beschattung pH Wert Saprobie u v a unterschiedlich ausgepragt Grundtypen sind der Gebirgsbach mit sehr steilem Gefalle schiessender Stromung und Felsgrund der Bergbach mit Kies oder Blocksohle und verzweigtem oder schwach geschlangeltem Gerinne und der Tieflandsbach mit langsamer Stromung Substrat aus Sand oder organischem Material und meist maandrierendem Lauf Die Grundtypen werden weiter in zahlreiche Einzeltypen differenziert Typischerweise sind Gebirgsbache deutlich artenreicher als Mittelgebirgsbache diese wiederum artenreicher als Tieflandsbache Dies gilt auch fur die typischen und kennzeichnenden Arten Wahrend Gebirgsbache zahlreiche charakteristische Arten besitzen sind Mittelgebirgsbache ihnen gegenuber vor allem durch das Fehlen dieser Spezialisten gekennzeichnet wahrend nur sehr wenige Arten neu hinzukommen Tieflandsbache weisen eine noch weiter verarmte Fauna und quasi keine eigenstandigen Arten auf Charakteristisch fur Tieflandsbache im Gegensatz zu den anderen Bachtypen ist im Wesentlichen das Vorkommen unspezialisierter ubiquistischer Susswasserarten die in der spezialisierten Zonose der Gebirgsbache fehlen Daneben gibt es Spezialfalle Bache die sich durch besondere Faktoren auszeichnen und dadurch in die allgemeine Typologie nicht hineinpassen z B Moorbache als Typus organischer Bach genannt naturlicherweise trockenfallende Bache Brackwasser beeinflusste Bache und einige andere Einzelheiten zur Bachtypologie finden sich im Artikel Fliessgewassertyp Die Lebensgemeinschaft des Rhithrals ist je nach Bachtyp unterschiedlich Daneben existiert aber ein breiter Grundstock von Rhithralarten die in quasi allen Bachtypen gleichermassen verbreitet sind Bachverschmutzung und Bachdegradation BearbeitenBache als Okosysteme stehen von Natur aus in intensiver Wechselbeziehung zu ihrem Einzugsgebiet In einer vom Menschen besiedelten und uberpragten Landschaft wirken sich die dadurch bedingten Veranderungen naturgemass auf die Struktur und Lebensgemeinschaft des Rhithrals aus Wichtigster Einflussfaktor war jahrzehntelang die Belastung mit organisch leicht abbaubaren Substanzen die seit Einfuhrung der Schwemmkanalisation im 19 Jahrhundert durch hausliche Abwasser und Fakalien erfolgte Die Einflusse werden mit dem Saprobiensystem gemessen bei dem die Lebensgemeinschaft des Gewassers quasi als Messinstrument fur die Verschmutzung dient Deshalb sind die Auswirkungen dieses Faktors auf die Lebensgemeinschaft des Rhithrals sehr gut bekannt Obwohl dieser Belastungsfaktor keinesfalls belanglos geworden ist haben sich die Verhaltnisse durch den Bau besserer Klaranlagen seit einem Tiefpunkt Anfang der 1970er Jahre merklich verbessert Dadurch treten freilich andere Belastungsfaktoren nun starker hervor die vorher durch die starke Wirkung der saprobiellen Verschmutzung uberdeckt waren Wichtig sind diffuse Belastungen vor allem aus der Landwirtschaft durch eingeschwemmte Nahrstoffe Pestizide oder erodierten Oberboden Ausserdem hat sich die Wirkung der morphologischen Degradation als bedeutsam erwiesen Damit sind die Folgen von Gewasserausbau und begradigung zusammengefasst Die naturliche Lebensgemeinschaft des Rhithrals findet sich deshalb heute im Wesentlichen nur noch in Bachen die ein uberwiegend bewaldetes Einzugsgebiet haben Da sich die Belastungen gewasserabwarts potenzieren ist aber das Rhithral vergleichsweise viel besser erhalten als das Potamal Insbesondere in den Mittelgebirgen gibt es noch zahlreiche sehr gering oder gar nicht beeintrachtigte Bachlaufe Literatur BearbeitenDie Bedeutung der Fliessgewasser im Naturhaushalt In Ulrich Dumont Handbuch Querbauwerke Wasserwirtschaft Herausgegeben von Harald Friedrich Ministerium fur Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz Dusseldorf 2005 ISBN 3 9810063 2 1 Kapitel 2 PDF 3 16 MB Josef Blab Grundlagen des Biotopschutzes fur Tiere Schriftenreihe fur Landschaftspflege und Naturschutz 24 2 Auflage erweiterte Neubearbeitung Kilda Bonn u a 1986 Peter Haase Zoozonosen Chemismus und Struktur regionaler Bachtypen im niedersachsischen und nordhessischen Bergland Okologie und Umweltsicherung 18 Dissertation Universitat Kassel Gesamthochschule Kassel Fachgebiet Okologie und Naturschutz Witzenhausen 1999 Leonie Jedicke Eckhard Jedicke Farbatlas Landschaften und Biotope Deutschlands Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8001 3320 2 Referenzgewasser der Fliessgewassertypen Nordrhein Westfalens Teil 1 Tobias Timm u a Kleine bis mittelgrosse Fliessgewasser LUA Merkblatt 16 Landesumweltamt Nordrhein Westfalen Essen 1999 online PDF 23 81 MB Jurgen Schwoerbel Einfuhrung in die Limnologie UTB fur Wissenschaft Uni Taschenbucher 31 6 uberarbeitete Auflage Fischer Stuttgart u a 1987 ISBN 3 437 20395 9 Dietrich Uhlmann Wolfgang Horn Hydrobiologie der Binnengewasser Ein Grundriss fur Ingenieure und Naturwissenschaftler UTB 2206 Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 2757 1 Einzelnachweise Bearbeiten floraweb de floraweb de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhithral amp oldid 235883061