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Die Bachschmerle Barbatula barbatula Syn Noemacheilus barbatulus oft auch kurz Schmerle oder Bartgrundel genannt ist ein europaischer Fisch Er wurde bis etwa 1980 in die Fam Cobitidae gestellt dann kam man zu der Erkenntnis dass er naher mit den Balitoridae verwandt sein musse die in Europa sonst nicht vorkommen Die Bachschmerle ist in Deutschland 1984 zum Fisch des Jahres ernannt worden 1 BachschmerleBachschmerle Barbatula barbatula Systematikohne Rang OtophysaOrdnung Karpfenartige Cypriniformes Unterordnung Schmerlenartige Cobitoidei Familie Bachschmerlen Nemacheilidae Gattung BarbatulaArt BachschmerleWissenschaftlicher NameBarbatula barbatula Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Hohlenfisch Population 4 Lebensweise 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Bachschmerle ist ein Bodenfisch Der Korper weist eine rundliche Form und eine hellgraue Farbe mit leicht dunkleren Flecken auf Sie besitzt sehr kleine Schuppen oder ist schuppenlos hat dafur aber eine dicke Schleimhaut uber die sie wie der Schlammpeitzger auch einen Teil des Sauerstoffbedarfs decken kann Sie verfugt ebenfalls uber die Fahigkeit der Darmatmung Am Maul besitzt sie 6 Barteln Ihre Korpergrosse liegt zwischen 8 und 12 cm maximal 18 cm 2 Die Laichzeit erstreckt sich von Marz bis Juni 3 in einigen Populationen auch bis August 4 Dabei werden 2000 bis 3000 Eier mit einer Grosse von ca 1 mm abgelegt Andere Quellen sprechen jedoch von nur 400 Eiern Die Geschlechtsreife tritt nach 1 2 Jahren ein Die Bachschmerle kann bis zu 8 Jahre alt werden 2 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Bachschmerle bewohnt flache schnell fliessende Bache und Flusse am liebsten mit kiesigem bis sandigem Untergrund Dabei bewohnt sie stationar bestimmte benthische Abschnitte in denen sie sich tagsuber unter Steinen oder Wurzeln versteckt aufhalt Seltener ist die Bachschmerle auch in den Uferregionen klarer Seen zu finden Wegen des hohen Nahrwerts ist die Bachschmerle seit einigen Jahrzehnten in Mittel und Osteuropa als Speisefisch bekannt Sie ist unempfindlicher als andere Kleinfischarten und kommt daher auch noch in Gewassern der Gewasserguteklasse 2 3 vor Bei groberen Gewasser Verschmutzungen ist die Schmerle bald verschwunden sie ist aber nach einer Verbesserung der Wasserqualitat auch einer der ersten Fische die das Gewasser wieder besiedeln Dabei kann ihre Population um ca 1 5 km pro Jahr vorrucken Hohlenfisch Population BearbeitenIm April 2017 wurde die Entdeckung einer im verzweigten Hohlensystem des Aachtopfes im sudlichen Baden Wurttemberg vorkommenden Population der Bachschmerle bekannt gegeben Es handelt sich um den ersten bekannten Hohlenfisch Europas 5 Wahrscheinlich kommen die Fische im gesamten 250 Quadratkilometer grossen Hohlensystem zwischen Aachtopf und der Donauversinkung vor In Anpassung an das Leben in den lichtlosen Hohlengewassern sind die Tiere weitgehend pigmentlos und haben zuruckgebildete Augen Der horizontale Augendurchmesser liegt bei lediglich 6 6 bis 9 7 der lateralen Kopflange wahrend der entsprechende Augendurchmesser bei in oberirdischen Gewassern vorkommenden Bachschmerlen 16 bis 19 der lateralen Kopflange betragt Die Oberkieferbarteln sind dagegen langer die hinteren Nasenoffnungen grosser Hohlenschmerlen sind vollkommen schuppenlos ihre Seitenlinie reicht nur bis zu einem Punkt oberhalb der Afterflosse wahrend sie sich bei den oberirdischen Bachschmerlen bis auf den Schwanzstiel erstreckt 6 Lebensweise BearbeitenDie nachtaktive Bachschmerle durchwuhlt den Kies oder Sand nach Fressbarem Sie sucht dabei vorwiegend nach organischen Abfallen Insektenlarven Kleinkrebsen Egeln oder Schnecken Auch Fischlaich wird nicht verschmaht Sonstiges BearbeitenDer Name Schmerle stammt aus dem Mittelhochdeutschen dort steht schmerl fur fettig Dies ist vermutlich auf die schleimige Haut zuruckzufuhren barbatula lat bedeutet die kleine Bebartete von barba Bart der alte Name Nemachilus oder z T entstellt z T aber richtiger Noemacheilus bedeutete aus dem Griech Fadenlippe Literatur BearbeitenD Vinyoles A De Sostoa C Franch A Maceda Veiga F Casals N Caiola Life history traits of the stone loach Barbatula barbatula In Journal of Fish Biology Volume 77 Issue 1 2010 S 20 32 doi 10 1111 j 1095 8649 2010 02653 x Erika Nilsson Anders Persson P Anders Nilsson Interspecific competition and predation relative effects on foragers and their densities In Behavioral Ecology and Sociobiology Volume 64 Issue 5 S 729 736 doi 10 1007 s00265 009 0890 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bachschmerle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bachschmerle auf Fishbase org englisch Bachschmerle auf www pivi de Barbatula barbatula in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 2 Eingestellt von Freyhof J 2011 Abgerufen am 9 April 2013 Least concern Einzelnachweise Bearbeiten Ubersicht Fisch des Jahres in Deutschland Deutscher Angelfischerverband abgerufen am 26 Februar 2018 a b A G Skryabin The biology of stone loach Barbatula barbatulus in the Rivers Goloustnaya and Olkha East Siberia In Journal of Fish Biology Volume 42 Issue 3 1993 S 361 374 doi 10 1111 j 1095 8649 1993 tb00339 x D Vinyoles A De Sostoa C Franch A Maceda Veiga F Casals N Caiola Life history traits of the stone loach Barbatula barbatula In Journal of Fish Biology Volume 77 Issue 1 2010 S 20 32 doi 10 1111 j 1095 8649 2010 02653 x V Soric K Ilic The biology of reproduction of Nemachilus barbatulus in the River Gruza In Ekologija Volume 21 1986 S 101 109 Hohlenfisch Blind blass sensationell In Die Zeit 3 April 2017 abgerufen am 3 April 2017 Jasminca Behrmann Godel Arne W Nolte Joachim Kreiselmaier Roland Berka Jorg Freyhof The first European cave fish Volume 27 Issue 7 pR257 R258 3 April 2017 doi 10 1016 j cub 2017 02 048Fisch des Jahres in Deutschland Bachschmerle 1984 Bitterling 1985 Schneider 1986 Europaischer Schlammpeitzger 1987 Bachneunauge Flussneunauge 1988 Groppe 1989 Bachforelle 1990 Elritze 1991 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