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Die Nase Chondrostoma nasus auch Nasling oder Schnabel genannt gehort zur Familie der Karpfenfische Cyprinidae Sie wurde in Deutschland 1994 und 2020 1 sowie in Osterreich 2003 und 2015 2 zum Fisch des Jahres ernannt NaseNase Chondrostoma nasus Systematikohne Rang OtophysaOrdnung Karpfenartige Cypriniformes Unterordnung Karpfenfischahnliche Cyprinoidei Familie Weissfische Leuciscidae Gattung ChondrostomaArt NaseWissenschaftlicher NameChondrostoma nasus Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdung und Schutz 6 Okonomie 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenNasen werden 25 bis 40 Zentimeter gross und erreichen ein Gewicht von bis zu 1000 Gramm Seltener werden einzelne Exemplare auch 50 Zentimeter gross und 2000 Gramm schwer Der Korperbau ist spindelformig bis rundlich seitlich kaum abgeflacht Die Ruckenflosse ist 12 die Afterflosse 13 bis 14 strahlig Ihren Namen verdanken die Nasen ihrem weit unterstandigen Maul das ihre Kopfspitze wie eine stumpfe Nase aussehen lasst Die Maulspalte verlauft quer die Unterlippe ist scharfkantig und verhornt Der Rucken ist graublau bis graugrun gefarbt und glanzt metallisch die Seiten glanzen silbrig Der Bauch ist gelblichweiss Brust Bauch und Afterflossen sind gelblichrosa bis violett gefarbt Vorkommen BearbeitenNasen sind als typische Schwarmfische in schnell fliessenden Gewassern Mittel und Osteuropas die Sand und Kiesgrund aufweisen in der Barben und Aschen Fischregion verbreitet Sie gelten als Hauptfische des Rheins und der Donau und kommen zumindest in der oberen Donau von Donaueschingen bis Sigmaringen und in der unteren Isar von Plattling bis zur Isarmundung in die Donau noch sehr haufig vor aber auch flussabwarts in Nebengewassern wie beispielsweise im Wiener Donaukanal Auch in Oder und Weichsel kann man den Fisch vorfinden Haufig ist die Nase auch im unteren Neckar zwischen Heidelberg und Mannheim Im Bodensee und seinen Zuflussen gibt es nur noch vereinzelte Vorkommen es gibt jedoch Bemuhungen der Wiederansiedelung 3 Ernahrung BearbeitenMit ihrem harten Unterkiefer und der scharfen Unterlippe konnen Nasen Algen abweiden Wahrend der Fressperioden suchen die Nasen oft schwarmweise andere Weideplatze auf Seltener fressen sie auch Kleintiere die sich am Grund aufhalten Fortpflanzung BearbeitenZur Laichzeit von Marz bis Mai ziehen die Nasen in grossen Schwarmen flussaufwarts oder dringen in geeignete Nebenbache ein Beide Geschlechter zeigen dann einen Laichausschlag in Form von sternformigen Punkten am Kopf Die Rogner Weibchen bekommen dazu einen rotlich schimmernden Bauch und konnen wahrend heftigen Laichspielen 20 000 bis 100 000 1 5 Millimeter grosse Eier uber flachen Boden an den Kies kleben Anschliessend wandern die Altfische in ihre Reviere zuruck Die ersten Tage nach dem Schlupfen verbringen die Larven in den Lucken im Kies Spater wechseln sie ins ruhige Flachgewasser und ernahren sich dort von Plankton Gefahrdung und Schutz BearbeitenMancherorts gelten Nasen als extrem bedroht anderenorts sogar als bereits ausgestorben Eine der Ursachen fur den Ruckgang dieser einstigen Massenfischart ist vor allem die Verbauung der Fliessgewasser So werden viele Laichplatze zerstort und die Laichwanderungen verhindert Auch leiden Nasen sehr unter anthropogener Gewasserverschmutzung Zum Schutz der Bestande bestehen in Deutschland fur den Fang von Nasen gesetzlich vorgeschriebene Schonmasse und Schonzeiten Da das Fischereirecht aber Landersache ist sind die Regelungen in jedem Bundesland unterschiedlich Die Schonzeit ist im Normalfall ungefahr identisch mit der Laichzeit das Schonmass liegt meist im Bereich von 25 bis 30 cm In der Schweiz ist die Nase seit dem 1 Januar 2007 ganzjahrig geschutzt und darf nicht mehr gefangen werden Okonomie BearbeitenDer Fisch wird meist mit kleinen Wurmern oder Sprock Kocherfliegenlarven oder deren Nachbildungen an der Posenangel gefangen Alternativ wird dieser Fisch gerade an grossen Stromen mit schweren Futterkorben auf Grund gefangen Da er sehr gratenreich und wenig schmackhaft ist wird er kaum im Handel angeboten Sonstiges BearbeitenDie Nase war in Deutschland Fisch des Jahres 1994 sowie 2020 und in Osterreich Fisch des Jahres 2003 und 2015 In Basel war sie bis Ende des 19 Jahrhunderts Teil einer Tradition die darin bestand den Fisch alljahrlich am 17 April im nahegelegenen Weiler St Jakob an der Birs zu essen und dazu den einheimischen Rotwein Schweizerblut zu trinken Literatur BearbeitenWolfgang Hartmann Ein Mainfisch namens Nase In Spessart Band 12 Aschaffenburg 1993 S 14 16 Guido Koslowski Die kunstliche Laichgewinnung Laicherbrutung und Larvenaufzucht von Nasen Chondrostoma nasus L Munchen 1993 Dissertation Klaus Jurgen Maier Ralf Reinartz Die Nase Westarp Magdeburg 1997 ISBN 3 89432 879 7 Die neue Brehm Bucherei Bd 645 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nase Chondrostoma nasus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Nase Fisch auf Fishbase org englisch Chondrostoma nasus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von J Freyhof 2011 Abgerufen am 17 Mai 2014 Nase auf www pivi de Nasenprogramm in Oberbayern Fisch des Jahres 1994 Die Nase Hinweise zur Gefahrdung vom Verband fur Fischerei und Gewasserschutz in Baden Wurttemberg e V Einzelnachweise Bearbeiten Ubersicht Fisch des Jahres in Deutschland Deutscher Angelfischerverband abgerufen am 26 Februar 2018 Ubersicht Fisch des Jahres in Osterreich Osterreichisches Kuratorium fur Fischerei und Gewasserschutz abgerufen am 26 Februar 2018 Liechtensteiner Vaterland 19 April 2017 S 5 Fisch des Jahres in Deutschland Bachschmerle 1984 Bitterling 1985 Schneider 1986 Europaischer Schlammpeitzger 1987 Bachneunauge Flussneunauge 1988 Groppe 1989 Bachforelle 1990 Elritze 1991 Atlantischer Lachs 1992 Atlantischer Kabeljau 1993 Nase 1994 Europaischer Aal 1995 Meerforelle 1996 Europaische Asche 1997 Stromer 1998 Nordseeschnapel 1999 Atlantischer Lachs 2000 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