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Die Quappe Lota lota ist ein Knochenfisch aus der Familie der Quappen Lotidae Sie wurde 1758 von Linne als Gadus lota erstbeschrieben der Gattungsname Lota ist spateren Datums Die Quappe ist der einzige Fisch aus der Ordnung der Dorschartigen der ausschliesslich im Suss oder Brackwasser vorkommt Sie gehort in Deutschland zu den stark gefahrdeten Tierarten und unterliegt deshalb in vielen deutschen Bundeslandern fischereilichen Schonbestimmungen 2002 war die Quappe in Deutschland Fisch des Jahres QuappeQuappen suchen gern Unterschlupf in ZivilisationsmullSystematikAcanthomorphataParacanthopterygiiOrdnung Dorschartige Gadiformes Familie Quappen Lotidae Gattung LotaArt QuappeWissenschaftlicher Name der GattungLotaOken 1817Wissenschaftlicher Name der ArtLota lota Linnaeus 1758 Quappe aus dem Wiederansiedlungsprojekt in LinkenheimAm Bodensee wird sie Trusche genannt in der Schweiz auch Trische oder Treische in Osterreich Rutte suddeutsch auch Ruppe Aalrutte Aalquappe oder Aalraupe und norddeutsch Quappaal Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 2 Merkmale 3 Verhalten 4 Quappe und Mensch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Quappe ist in den nearktischen und palaarktischen Regionen zwischen dem 40 und 70 nordlichen Breitengrad zu finden In Europa wird ihr Verbreitungsgebiet nach Suden hin durch die Rhone den Po und den nordlichen Balkan begrenzt Sie ist zwar auch im Brackwasser von Flussmundungen zu finden bevorzugt aber das Susswasser tiefer Seen und kuhler Flusse in einem Temperaturbereich von vier bis 18 Grad Celsius Die Quappe lebt auf kiesigem oder sandigem Grund in einer Tiefe von einem bis 700 Meter wo sie sich am Tage haufig unter Wurzeln Steinen und zwischen dichter Vegetation aufhalt Schlammigen Bodengrund meidet sie Merkmale Bearbeiten nbsp Zwei gefangene Quappen nbsp Bartfaden der Quappe Widin BulgarienDie Quappe ein bodenlebender und nachtaktiver Raubfisch kann bis zu einer Lange von 150 Zentimetern und einem Gewicht von 34 Kilogramm heranwachsen 1 2 wird in der Regel allerdings nicht grosser als 40 Zentimeter 3 Ihr langgestreckter Korper ist vorn im Querschnitt rund und wird nach hinten zunehmend seitlich abgeflacht Sie tragt eine braune oder schwarze Marmorierung auf gelber hellbrauner oder brauner Grundfarbe Der Bauch ist heller gefarbt Die Quappe hat zwei weichstrahlige Ruckenflossen von denen die zweite etwa sechsmal langer ist als die erste und fast uber die halbe Korperlange reicht Auffallend lang ist auch die Afterflosse Die Bauchflossen sind kehlstandig das heisst die Quappe tragt sie noch vor den Brustflossen Die Schwanzflosse ist deutlich abgerundet Das breite Fischmaul der Quappe ist leicht unterstandig und tragt am Kinn einen langen Bartfaden Zwei sehr kurze Barteln befinden sich ausserdem noch hinter den vorderen Nasenlochern Anzahl der Flossenstrahlen Dorsale 1 9 16 Dorsale 2 67 85 Anale 65 78 Ventrale 6 8 Pectorale 17 22 Verhalten BearbeitenUnterhalb einer Lange von etwa 20 bis 30 Zentimetern ernahren sich Quappen von bodenlebenden Wirbellosen mit zunehmender Grosse fressen sie hauptsachlich Fische Auch Fischlaich wird aufgenommen Bei der Auswahl ihrer Beute sind sie recht opportunistisch bevorzugen aber bodenlebende Arten wie beispielsweise Grundlinge Die Nahrungssuche findet vorwiegend in den Dammerstunden und in der Nacht statt Der Tag wird uberwiegend ruhend in Verstecken verbracht Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten sind Quappen im Winter deutlich aktiver als im Sommer wahrend dessen sie ihre Nahrungsaufnahme deutlich einschranken nbsp Fur die Entwicklung der sehr empfindlichen Embryonen ist eine Temperatur zwischen 2 und 6 C erforderlich Hier sind bereits die Augen der Brut im Ei erkennbar Wahrend der Laichzeit von November bis Marz ziehen die Quappen in flacheres Wasser oder stromaufwarts in kleinere Flusse Die Laichgebiete werden individuell aufgesucht wobei die Mannchen versuchen vor den Weibchen anzukommen Die Paarung erfolgt in der Nacht uber sandigem oder kiesigem Grund Dabei drangen sich die Tiere zu kugelformigen Gebilden zusammen Jeder Fisch versucht in die Mitte der Gruppe zu gelangen und hinterlasst dort Eier oder Samen Ein Weibchen kann in Abhangigkeit von Grosse und Lebensraum von 100 000 bis zu 3 000 000 Eier produzieren Quappen betreiben keine Brutpflege Die etwa einen Millimeter im Durchmesser messenden gelben bernstein oder auch orangefarbenen Eier sinken auf den Grund und reifen innerhalb von sechs bis zehn Wochen Nach dem Schlupf wachsen die Larven in vier Wochen von weniger als einem Zentimeter auf mehr als zwei Zentimeter heran Ein sehr schnelles Wachstum setzt sich in den ersten vier Lebensjahren fort danach wachsen Quappen zunehmend langsamer Ihre Geschlechtsreife erreichen Quappen im dritten oder vierten Lebensjahr Die Lebenserwartung betragt in der Regel etwa 10 bis 12 Jahre In Gewassern ohne menschliche Einflussnahme wird die Quappe bis 15 Jahre alt Quappe und Mensch BearbeitenDie Quappe gilt als hervorragender Speisefisch Ihre vor der Laichzeit fettreiche grosse Leber war bereits im Romischen Reich von Feinschmeckern sehr begehrt Insbesondere ihre winterliche Aktivitat und ihr Ruf als Laichfresser machten sie bei Bewirtschaftern von Salmonidengewassern unbeliebt Sie wurde daher haufig gezielt entfernt Inzwischen gibt es vielerorts Bestrebungen zur Wiedereinburgerung wie zum Beispiel in der Lippe 4 Ruhr Nidda der Oste und am Neckar Teilweise werden fur Besatzmassnahmen mit Quappen im Rahmen von Artenhilfsprogrammen auch Mittel aus der Fischereiabgabe bereitgestellt die bei der Erteilung von Fischereischeinen erhoben wird Ende Mai 2018 wurden 1500 Quappen auch wieder in der Stever angesiedelt 5 Im Jahr 2019 wurden ein Quappenbesatz im Landkreis Karlsruhe vorgenommen und von mehreren Anglervereinen in der Region betreut 6 Die Quappe ist in vielen Gewassern geschutzt und darf weder gezielt beangelt noch dem Gewasser entnommen werden Eine Gegend in der unteren Havelniederung heisst im Volksmund scherzhaft Quappenwinkel und die Bewohner Quappenkoppe da dort fruher viele Quappen gefangen wurden 7 Literatur BearbeitenFritz Terofal u a Susswasserfische in europaischen Gewassern Mosaik Munchen 1984 ISBN 3 570 01274 3 Kurt Seifert Alexander Kolbing So macht Angeln Spass Bechtermunz Eltville 1995 ISBN 3 8289 1645 7 Roland Gerstmeier Thomas Romig Die Susswasserfische Europas fur Naturfreunde und Angler 2 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09483 9 S 311 ff D M Cohen T Inada T Iwamoto N Scialabba Gadiform Fishes of the World Order Gadiformes Food and Agriculture Organization of the UN Rom 1990 ISBN 92 5 102890 7 FAO Species Catalogue Bd 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quappe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quappe auf Fishbase org englisch Trusche Quappe auf www pivi de Eintrag im Animal Diversity Web englisch Minnesota Profile Burbot Lota lota Memento vom 24 Mai 2012 im Internet Archive englisch Lota lota in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 2 Eingestellt von Freyhof J Kottelat M 2008 Abgerufen am 09 04 2013 Quappe bei Tierdoku com abgerufen am 22 August 2016Einzelnachweise Bearbeiten Animal Diversity Web Abschnitt Physical Description Quappe auf Fishbase org englisch D M Cohen T Inada T Iwamoto N Scialabba Gadiform Fishes of the World Order Gadiformes 1 2 Vorlage Toter Link ftp fao org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Food and Agriculture Organization of the UN Rom 1990 FAO Species Catalogue Bd 10 Seite 53 Archivierte Kopie Memento vom 23 April 2016 im Internet Archive Pressebericht Ruhrnachrichten vom 21 Mai 2018 Landesfischereiverband Baden Wurttemberg Artenschutz Quappe LFVBW 17 Oktober 2019 abgerufen am 11 Dezember 2022 Altmarkischer Sagenschatz Lehrerverband der Altmark Hrsg Beitrage zur Volks und Heimatkunde der Altmark Band 2 Klinkhardt 1908 ZDB ID 1198714 5 S 104 Storkenpenner Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb KS4WAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D119 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Fisch des Jahres in Deutschland Bachschmerle 1984 Bitterling 1985 Schneider 1986 Europaischer Schlammpeitzger 1987 Bachneunauge Flussneunauge 1988 Groppe 1989 Bachforelle 1990 Elritze 1991 Atlantischer Lachs 1992 Kabeljau 1993 Nase 1994 Europaischer Aal 1995 Meerforelle 1996 Europaische Asche 1997 Stromer 1998 Nordseeschnapel 1999 Atlantischer Lachs 2000 Europaischer Stor 2001 Quappe 2002 Barbe 2003 Maifisch 2004 Bachforelle 2005 Groppe 2006 Schleie 2007 Bitterling 2008 Europaischer Aal 2009 Karausche 2010 Asche 2011 Neunaugen 2012 Forelle 2013 Europaischer Stor 2014 Huchen 2015 Hecht 2016 Flunder 2017 Dreistachliger Stichling 2018 Atlantischer Lachs 2019 Nase 2020 Atlantischer Hering 2021 2022 Flussbarsch 2023 Fisch des Jahres in Osterreich Asche 2002 Nase 2003 Nerfling 2004 Seesaibling 2005 Koppe 2006 Schleie 2007 Bitterling 2008 Aal 2009 Karausche 2010 Asche Rutte 2011 Huchen 2012 Forelle Seeforelle 2013 Sterlet 2014 Nase 2015 Elritze 2016 Seesaibling 2017 Wels 2018 Edelkrebs 2019 Bachforelle 2020 Asche 2021 Barbe 2022 Normdaten Sachbegriff GND 4737685 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quappe amp oldid 234518694