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Der Aland Leuciscus idus auch Orfe oder Nerfling genannt ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische Cyprinidae AlandAland Leuciscus idus Systematikohne Rang OtophysaOrdnung Karpfenartige Cypriniformes Unterordnung Karpfenfischahnliche Cyprinoidei Familie Weissfische Leuciscidae Gattung LeuciscusArt AlandWissenschaftlicher NameLeuciscus idus Linnaeus 1758 JungfischAland KopfpartieKapitaler Aland Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Biologie 3 Unterarten 4 Lebensweise 5 Goldorfe 6 Weiteres 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDer Aland ist in fast ganz Mittel und Osteuropa nordlich der Alpen und auf dem Balkan heimisch Die nordliche Grenze reicht bis an den finnischen Polarkreis in Skandinavien 1 Er gehort zu den charakteristischen Leitfischarten im Unterlauf von langsam fliessenden Tieflandsflussen und stromen wie Rhein Weser Elbe Oder und Weichsel die in Nord und Ostsee munden Er ist nicht nur im Susswasser sondern auch im Brackwasser beispielsweise in der Ostsee heimisch Unter allen Weissfischen ist er am unempfindlichsten gegenuber Salzwasser Alande finden sich aufgrund des nur leichten Salzwasseranteils sehr haufig in der Kustenzone der Ostsee Wismarbucht schwedische Scharen um die Insel Aland und am Fehmarnsund 2 Alande kommen auch immer haufiger im Gewassernetz der Donau und in grossen Stromen des europaischen Teils Russlands bis an die Lena 3 und nach Jakutsk in Sibirien vor 4 Vor allem in Osteuropa hat der Aland eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung 5 In Polen werden Alande zusammen mit Karpfen in grosseren Teichwirtschaften gehalten 6 Ausserhalb ihrer naturlichen Verbreitung in Eurasien wurden Alande auch in der Neuen Welt vom nordlichen Kanada bis zum sudlichen Mexiko verbreitet 7 Biologie BearbeitenDer 30 bis 85 Zentimeter lange Aland hat einen gestreckten und seitlich abgeflachten Korper sowie ein endstandiges Maul In seinem Habitus ahnelt er dem Dobel Leuciscus cephalus hat aber kleinere Schuppen und eine nach innen gebogene Afterflosse Die Tiere sind auf dem Rucken grau blaulich gefarbt die Flanken sind silbern Die Flossen haben einen rotlichen Schimmer Daneben gibt es eine goldfarbene Zuchtform die als Goldorfe bekannt ist und im Zoohandel erhaltlich ist Ihre Lebensdauer kann in ihrem naturlichen Habitat bis zu 18 Jahre in Gefangenschaft bis zu 22 Jahre betragen 7 Unterarten BearbeitenIn der Literatur 8 wurden folgende meist lokale Unterarten von Leuciscus idus beschrieben Goldorfe Leuciscus idus auratus Bade 1901 s u Leuciscus idus idus Linnaeus 1758 Sibirischer Aland Leuciscus idus idus natio sibiricus Kirillov 1958 synonym Lapplandischer Aland Leuciscus idus lapponicus Gunther 1868 9 Leuciscus idus oxianus Kessler 1877 Heute gilt als Taxon allein die Bezeichnung Leuciscus idus Lebensweise BearbeitenAlande sind Schwarmfische in Flussen der Brachsenregion und werden meist im Mittelwasser gefangen Sie bilden eine typische Fischart im Unterlauf norddeutscher Flusse Der Aland lebt oberflachennah in Flussen und Seen vor allem Jungfische kommen bei der Futtersuche auch in Ufernahe Grossere Exemplare halten sich ahnlich wie Dobel in kleineren Fliessgewassern bevorzugt unter uberhangenden Baumen oder Strauchern auf und warten dort auf vorbeitreibende Nahrung Als Jungfisch ernahrt er sich von Zooplankton spater von Insektenlarven Schnecken Muscheln und kleineren Fischen Der Aland zeichnet sich durch eine grosse Anpassungsfahigkeit an verschiedene Gewasserhabitate aus und zahlt zu den Nahrungsopportunisten Die Fische wandern im Fruhjahr Marz bis Mai in stromungsberuhigte Flussbereiche um dort zu laichen Dabei legen die Tiere abhangig von der Wassertemperatur in den Monaten April bis Juni bis zu 100 000 Eier Danach wandern die meisten von ihnen wieder in den Unterlauf der Flusse zuruck In den mit der Ostsee verbundenen Flussen laichen Alande im Flusssystem ab verbringen dort ihr Jugendstadium und leben als adulte Tiere im kustennahen Bereich Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit funf bis sechs Jahren Alande erreichen im Durchschnitt eine Lange von 30 50 cm dabei bringen sie zwischen 0 25 und 2 kg auf die Waage Maximal sind Gewichte von 6 kg und 80 cm Lange bekannt Der deutsche Rekordfisch wurde im Jahr 2000 im Rhein auf Pistazien Boilie gefangen und wog 4 kg In der Schwinge konnen die als sehr scheu und vorsichtig geltenden Alande wahrend der warmen Sommermonate mit Weissbrotflocken gefangen werden Goldorfe Bearbeiten nbsp GoldorfeBei der Goldorfe handelt sich um eine weissgolden bis orangerot glanzende Variation des Alands die besonders zum Besatz von Teichen in Parks und Garten gezuchtet wird Dieser beliebte Zierfisch ist ein Allesfresser und wird als Vertilger von Mucken und unerwunschten Jungfischen geschatzt Die Goldorfe lebt gesellig meist knapp unter der Wasseroberflache so dass sie gut zu beobachten ist Sie benotigt sauerstoffreiches und sauberes Wasser Im Winter zieht sie sich in tiefere Bereiche zuruck Die normalerweise scheuen Tiere gewohnen sich schnell an Zufutterung Goldorfen sind beliebt da sie ihre Nahrung hauptsachlich im Freiwasser oder an der Oberflache aufnehmen und anders als Karpfen Karauschen oder Goldfische das Wasser weniger durch Grundeln truben 10 In einem Teich bei Dinkelsbuhl wurde die spontane Farbanderung von jungen Silberorfen in Goldorfen beobachtet 11 Goldorfen konnen in Naturgewassern infolge der naturlichen Selektion durch Raubfische wieder ihre Farbe als Wildtyp annehmen 12 Ausser Gold und Silberorfen gibt es noch die auf dem Rucken blaulich gefarbte Farbvariation der Blauorfe 13 Goldorfen reagieren ahnlich empfindlich wie Zebrabarblinge auf Gewasserverschmutzung und werden in Laboratorien oft zur Messung der Toxizitat bestimmter Stoffe und zur Wassergutemessung per Fischtest verwendet 14 Diese Versuche wurden seit 2005 abgesetzt und durch den Fischeitest ersetzt 15 Weiteres BearbeitenDer Aland wird in der Roten Liste gefahrdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gefuhrt aber als derzeit nicht gefahrdet Least Concern 16 beurteilt Der Aland war in Osterreich Fisch des Jahres 2004 Literatur BearbeitenGunther Sterba Susswasserfische der Welt Weltbild Verlag Augsburg 2002 ISBN 3 89350 991 7 S 309 R M McDowall The Reed field guide to New Zealand freshwater fishes Reed FishBase Auckland Neuseeland 2004 ISBN 0 7900 0725 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aland Album mit Bildern Videos und Audiodateien Aland Fisch auf Fishbase org englisch Aland weitere Infos und Fotos von Siegfried Blank auf Pisci Page Aland im interaktiven Tierlexikon Alande als getrockneter Fisch in Sibirien Einzelnachweise Bearbeiten NatureGate Fische Aland Leuciscus idus L Luontoportti com abgerufen am 19 Juni 2010 BLINKER Praxis Zielfische Nicht mehr online verfugbar Blinker de 21 August 2007 archiviert vom Original am 12 Marz 2016 abgerufen am 19 Juni 2010 Aland auch Orfe oder Nerfling Leuciscus idus Fischlexikon info archiviert vom Original am 25 Februar 2015 abgerufen am 25 Februar 2015 Leuciscus idus Orfe fisheries gamefish aquarium Fishbase org abgerufen am 25 Februar 2015 Andreas Hauffe Leuciscus idus Goldorfe Nicht mehr online verfugbar Familie hauffe de archiviert vom Original am 5 Mai 2008 abgerufen am 19 Juni 2010 M Ciesla R Wojda Effect of domestication on ide Leuciscus idus L reproductive parameters In Journal of Fish Biology Vol 65 UK online a b Leuciscus idus Golden Orfe Zipcodezoo com archiviert vom Original am 10 Februar 2013 abgerufen am 19 Juni 2010 WoRMS World Register of Marine Species Leuciscus idus Linnaeus 1758 Marinespecies org abgerufen am 19 Juni 2010 Leuciscus lapponicus Gunther 1868 Fishwise archiviert vom Original am 30 Juli 2012 abgerufen am 25 Februar 2015 Fische im Gartenteich Fischteich Teich Fischarten Koi Goldorfe Moderlieschen Gartenteich Info com archiviert vom Original am 22 September 2014 abgerufen am 25 Februar 2015 Gunther Sterba Susswasserfische der Welt Weltbild Verlag Augsburg 2002 S 309 Ecology of Leuciscus idus in Archivierte Kopie Memento des Originals vom 20 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www issg org Kaarster Fischbottich Blauorfe Fischbottich de abgerufen am 19 Juni 2010 030424 tierschutztag PDF PDF 83 kB Archiviert vom Original am 23 September 2011 abgerufen am 19 Juni 2010 Archivversion unvollstandig Kaarster Fischbottich Goldorfe Fischbottich de abgerufen am 19 Juni 2010 Leuciscus idus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von Freyhof J amp Kottelat M 2008 Abgerufen am 7 Marz 2010 Fisch des Jahres in Osterreich Asche 2002 Nase 2003 Nerfling 2004 Seesaibling 2005 Koppe 2006 Schleie 2007 Bitterling 2008 Aal 2009 Karausche 2010 Asche Rutte 2011 Huchen 2012 Forelle Seeforelle 2013 Sterlet 2014 Nase 2015 Elritze 2016 Seesaibling 2017 Wels 2018 Edelkrebs 2019 Bachforelle 2020 Asche 2021 Barbe 2022 Normdaten Sachbegriff GND 4141795 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aland Fisch amp oldid 236032105