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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Flosse Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Flosse lateinisch pinna ist ein breitflachiges oder saumartiges Antriebs Steuer und Stabilisierungsorgan von Tieren oder Entwicklungsstadien von Tieren die dauerhaft im Wasser leben Im engeren Sinne werden unter Flossen die entsprechenden Organe der Fische im weiteren Sinne auch die entsprechenden Organe von Landwirbeltieren wie Pinguinen Meeresschildkroten Walen und weiterer Meeressauger sowie verschiedener wirbelloser Tiere verstanden Benennung der Flossen am Beispiel einer Nase Chondrostoma nasus Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Einteilung und Anordnung 2 1 Ruckenflosse 2 2 Afterflosse 2 3 Brustflossen 2 4 Bauchflossen 2 5 Schwanzflosse 3 Flossenformel 4 Bemerkungen zur Evolution der Flossen 4 1 Bedeutung der Flossen fur die Systematik 4 2 Entwicklung des Schwanzflossenskeletts der Knochenfische 4 3 Differenzierung der Muskulatur und der Schwimmtechniken 5 Schwimmweisen der Fische 5 1 Bewegung mit der Rumpfmuskulatur 5 2 Ruhiges Schwimmen durch Flossenbewegung 6 Flossen bei Saugetieren 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAufbau Bearbeiten nbsp Habitus eines Glanzenden Schleimkopfs Beryx splendens Flossen bestehen aus einem mit Hautfalten Flossenhaut verbundenen Gerust den Flossenstrahlen Bei Knochenfischen sind diese Strahlen verknochert Knorpelfische haben Hornstrahlen In der Muskulatur werden die Flossenstrahlen mit Flossenstrahltragern verankert Einige Fischarten verfugen zudem auch uber skelettlose Flossen Fettflosse siehe unten Die Flossenstrahlen der Knochenfische werden in Hart auch Stachelstrahlen und Weichstrahlen auch Gliederstrahlen unterteilt Hartstrahlen sind ungegliederte meist glatte Knochenstuckchen Weichstrahlen bestehen aus zwei miteinander verwachsenen Halften Bei den Weichstrahlen wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden ungeteilt ungegliedert stachelartig ungeteilt gegliedert facherartig geteilt gegliedertSofern eine Flosse Hartstrahlen enthalt befinden diese sich immer vor den Weichstrahlen Die Bezeichnungen Hart und Weichstrahlen sind etwas irrefuhrend Hartstrahlen konnen durchaus biegsam und weich sein wahrend ungegliederte Weichstrahlen verkalkt und dornenartig sein konnen Die Unterscheidung zwischen Hartstrahlen und ungegliederten Weichstrahlen ist im Zweifelsfall am leichtesten durch die Betrachtung von vorn moglich die die beiden Halften der Weichstrahlen erkennen lasst Echte Hartstrahlen sind nur bei den Stachelflossern zu finden Bei einigen Fischen sind einige Hartstrahlen mit Giftdrusen versehen z B den Skorpionfischen Petermannchen Kaninchenfischen und auch ein sageformiges Profil an der Ruckseite ist moglich Einteilung und Anordnung Bearbeiten nbsp Aus dem bemuskelten paarigen Flossentyp Sarcopterygium der Fleischflosser haben sich die Gliedmassen der Landwirbeltiere entwickeltDie meisten Fische verfugen uber sieben Flossen Sie sind paarig und unpaarig einzelne Flossen am Fischkorper angeordnet Die paarigen Flossen sind homolog zu den Gliedmassen der Landwirbeltiere Tetrapoda haben jedoch ausser bei den Fleischflossern keine Verbindung mit der Wirbelsaule Paarige Flossen Brustflosse Pectorale pinna pectoralis Bauchflosse Ventrale pinna ventralis Unpaarige Flossen Ruckenflosse Dorsale pinna dorsalis Schwanzflosse Caudale pinna caudalis Afterflosse Anale pinna analis nbsp Fettflosse einer Regenbogenforelle Oncorhynchus mykiss nbsp Ruckenflosse eines Dobels Leuciscus cephalus deutlich zu erkennen ist die facherartige Teilung der WeichstrahlenManche Arten Welsartige Salmler Lachsartige haben ausserdem zwischen Rucken und Schwanzflosse einen mit Fett gefullten Hautsack die Fettflosse In Anpassung an den jeweiligen Lebensraum ist diese Grundkonfiguration bei vielen Fischen teilweise deutlich modifiziert so konnen Flossen geteilt miteinander verwachsen oder stark in der Form verandert sein und sogar vollstandig fehlen Funktionale Anpassungen konnten so weit gehen dass die jeweilige Flosse nicht mehr gemass ihrem ursprunglichen Zweck als Fortbewegungsorgan Verwendung findet Ruckenflosse Bearbeiten nbsp Flussbarsch Perca fluviatilis mit hartstrahliger vorderer und weichstrahliger hinterer RuckenflosseDie Funktion der Ruckenflosse oder Dorsale Abkurzung D kurz fur lateinisch pinna dorsalis 1 entspricht der eines Kiels das heisst sie stabilisiert die senkrechte Haltung des Fisches im Wasser Sie kann in mehrere Teile z B Barsche oder auch eine ganze Reihe von kleinen Abschnitten geteilt sein beispielsweise Flossler Die Lange der Ruckenflosse und ihre Stellung am Korper ist sehr variabel Meist befinden sich im vorderen Teil der Ruckenflosse Hartstrahlen oder es existiert eine komplett hartstrahlige vordere Ruckenflosse Die Stichlinge haben sogar vor einer hinteren Ruckenflosse vollig freie und bewegliche Stacheln In manchen Fallen verfugen die Hartstrahlen uber einen Sperrmechanismus mit dem sie ohne Muskelkraft aufrecht gehalten werden konnen Nur in sehr seltenen Fallen fehlt die Ruckenflosse z B Zitteraal Spezialformen Fur Seenadeln dient diese Flosse zusammen mit den Brustflossen der Erzeugung des Vortriebs Die meisten Armflosser haben aus Flossenstrahlen der Ruckenflosse Koder zum Anlocken potentieller Beute entwickelt Bei den Schiffshaltern ist die Ruckenflosse zu einem Haftorgan umgebildet Afterflosse Bearbeiten Die Afterflosse ahnelt in Funktion und Form der Ruckenflosse Auch sie kann geteilt sein und im vorderen Teil Hartstrahlen aufweisen Spezialformen Einige Familien der Zahnkarpflinge haben die Afterflosse in ein Begattungsorgan umgewandelt Das Gonopodium bei Lebendgebarenden Zahnkarpfen Das Andropodium bei Hochlandkarpflingen und Halbschnabelhechten Brustflossen Bearbeiten Entsprechend ihrer Funktion als Hohensteuer Bremse und Stabilisierungsorgan ist eine Brustflosse oder Pectorale Abkurzung P kurz fur lateinisch pinna pectoralis 2 meist beweglich weich und transparent Brustflossen sind uber das Skelett mit dem Schadel verbunden und befinden sich deshalb fast immer direkt hinter den Kiemendeckeln Gelegentlich ist die Vorderkante wie beispielsweise bei vielen Welsen durch harte Weichstrahlen verstarkt Auch diese Flossen konnen mitunter fehlen so etwa bei den Muranen Lippfische und Doktorfische schwimmen durch gleichzeitige Schlage der Brustflossen labriform hier sind die Brustflossen das Hauptantriebsorgan Spezialformen Eine flugelartige Abwandlung der Brust und Bauchflossen erlaubt den Fliegenden Fischen langere Gleitfluge in der Luft uber der Wasseroberflache Die Schlammspringer konnen sich mit Hilfe ihrer stielartigen Brustflossen an Land fortbewegen Bauchflossen Bearbeiten Diese Flossen sind in der Regel relativ klein sie ubernehmen Steuerungsfunktionen Die Lage am Fischkorper variiert zwischen bauch brust und in seltenen Fallen noch vor den Brustflossen befindlich kehlstandig Von allen Flossenarten fehlen diese Flossen am haufigsten so haben unter anderem Aalartige Seewolfe und die meisten Kugelfischverwandten keine Bauchflossen Spezialformen Eine aus den Bauchflossen gebildete Saugscheibe gestattet es den Grundeln den Schildfischen und den Seehasen besseren Halt auf steinigem Untergrund zu finden Fadenfische tragen Geschmacksknospen an ihren fadenformig verlangerten Bauchflossen Knurrhahne verfugen uber Tastorgane die aus den ersten Strahlen der Bauchflossen gebildet wurden Bei Knorpelfischen und Plattenhautern sind bei den Mannchen Teile der Bauchflossen zu Klaspern umgewandelt die als paarige Begattungsorgane dienen Schwanzflosse Bearbeiten Zusammen mit dem Schwanzstiel ist die Schwanzflosse bei vielen Fischen das Hauptantriebsorgan Fische erzeugen den Vortrieb in der Regel indem sie ihren Korper mit kraftigen seitlichen Schlagen nach vorn durch das Wasser drucken Der Fischkorper fuhrt dabei langs seiner Achse starke wellenartige Bewegungen aus Die Strahlen der Schwanzflosse sind direkt mit der Wirbelsaule verbunden Nur bei sehr wenigen hochspezialisierten Arten wie z B den Seepferdchen fehlt die Schwanzflosse Schwanzflossen werden nach ihrer Anatomie in sechs verschiedene Typen eingeteilt vgl Grafik nbsp Schwanzflossentypen Auswahl A heterocerk B protocerk C homocerk D diphycerkHeterocerk A Das Ende der Wirbelsaule biegt sich nach oben und stutzt den oberen grosseren Teil der Schwanzflosse so etwa bei den meisten Haien und urtumlichen Knochenfischen wie den Storartigen Acipenseriformes und den Knochenhechten Lepisosteidae Protocerk B Das Ende der Wirbelsaule ist gerade Die Schwanzflosse bildet einen Saum um sie herum z B bei den Aalartigen Anguilliformes Homocerk C Die Schwanzflosse ist symmetrisch beispielsweise bei den meisten Echten Knochenfischen Teleostei Trotzdem kann sich das Ende der Wirbelsaule bei primitiven Formen noch etwas nach oben biegen Es ist ausserlich nicht mehr sichtbar zeigt aber dass sich die homocerke Schwanzflosse aus der heterocerken entwickelt hat Diphycerk D Das Ende der Wirbelsaule ist gerade Die Schwanzflosse besteht aus zwei Teilen oberhalb und unterhalb der Wirbelsaule etwa bei den Quastenflossern Latimeria Mitunter wird der Clavus von Mola mola als diphycerker Schwanz bezeichnet was nicht zutrifft denn Mola verliert als Larve die Schwanzflosse vollig und der Clavus eig Nagel bildet sich von der Rucken und Afterflosse aus ganz neu Siehe unten gephyrocerk Hypocerk Das Ende der Wirbelsaule biegt sich nach unten und stutzt den unteren Teil der Schwanzflosse z B bei den Ichthyosauriern Gephyrocerk Die Schwanzflosse schliesst als Saum den stumpf endenden Korper ab Dies tritt nur bei den Mondfischen Molidae auf Flossenformel BearbeitenDie Anzahl und Art der Flossenstrahlen lasst sich mit Hilfe der sogenannten Flossenformel beschreiben Die Angaben zu den einzelnen Flossen setzen sich aus drei Bestandteilen zusammen Flossenbezeichnung Anzahl der Hartstrahlen Anzahl der ungeteilten und geteilten Weichstrahlen Die Flossen werden mit dem lateinischen Namen angegeben oft nur mit dem ersten Buchstaben A fur die Afterflosse Anale C fur die Schwanzflosse Caudale D fur die Ruckenflosse Dorsale und P fur die Brustflossen Pectorale Ist eine Flossenart mehrfach vorhanden wird zur Zahlung eine arabische Ziffer unmittelbar hinter dem Buchstaben angegeben Hartstrahlen werden mit romischen Weichstrahlen mit arabischen Zahlen angegeben Da Hartstrahlen und ungeteilte Weichstrahlen immer am Flossenanfang die geteilten Weichstrahlen immer im hinteren Teil der Flosse stehen lasst sich durch die Trennung mit einem Schragstrich eine eindeutige Darstellung erzeugen Beispiele D I 5 In der Ruckenflosse folgen auf einen Hartstrahl funf Weichstrahlen D2 3 9 In der zweiten Ruckenflosse folgen auf drei ungeteilte Weichstrahlen neun geteilte Weichstrahlen D II III 7 In der Ruckenflosse folgen auf zwei in Ausnahmefallen drei Hartstrahlen sieben Weichstrahlen A II III 5 7 In der Afterflosse folgen auf zwei bis drei Hartstrahlen funf bis sieben Weichstrahlen Eine Flossenformel am Beispiel des Forellenbarschs Dorsale X XI 12 13 Anale III 10 11 Oder kurzer D X XI 12 13 A III 10 11 In der Flossenformel werden oft nicht alle Flossen aufgefuhrt Besonders die Angaben zur Schwanzflosse fehlen haufig da diese weniger signifikant ist und wegen der Vorstrahlen schwerer abzahlbar sein kann Bemerkungen zur Evolution der Flossen BearbeitenBedeutung der Flossen fur die Systematik Bearbeiten Form Aufbau und Anzahl der Flossen sind charakteristisch fur eine Art und spielen daher eine wichtige Rolle bei deren Beschreibung und Bestimmung Entwicklung des Schwanzflossenskeletts der Knochenfische Bearbeiten Das Skelett der Schwanzflosse das Hinterende der Wirbelsaule weist trotz ihrer Kleinheit eine erstaunliche Merkmalsvielfalt auf die zunehmend auch als systematisch belangreich erkannt wurde T Monod 1968 3 Wir finden innerhalb der Strahlenflosser eine Hoherdifferenzierung des Wirbelsaulen Endes vergleichbar der Evolution bei den Vogeln etwa ab dem Archaeopteryx Stadium Hier daher ein Uberblick nbsp Skeletthinterende eines an der Adriakuste gestrandeten Fisches unbekannter Art Die Schwanzwirbelsaule ist gewaltsam abgeknickt worden Von Interesse ist hier das abgeknickte Stuck Da bei den Echten Knochenfischen Teleostei die Schwanzflosse fur den Vortrieb gegenuber dem ubrigen Schwanz immer wichtiger wird wird die Schwanzflosse grosser und vor allem steifer Dies geschieht durch Verschmelzung der beteiligten Knochen Synostosen Am Gipfel der Entwicklung stehen hierbei die Thunfische aber auch schon die Loricariidae zeigen einen hohen Grad der Verschmelzung Ferner etwa Gonorynchus der die Methode perfektioniert hat durch blitzschnelles Eintauchen in den Sand seinen Feinden zu entwischen dazu bedarf es starker Beschleunigung durch die Schwanzflosse Man bezeichnet als Schwanzwirbel alle Wirbel die hinter der Gabelung der Dorsalaorta Hauptschlagader liegen Die Aorta verlauft bei Fischen unter der Wirbelsaule im Hamalkanal geschutzt durch Wirbelfortsatze vom Kopf Kiemenkorb eben bis zur Schwanzflosse Im Schwanzabschnitt des Korpers sind diese Fortsatze zu Hamalbogen vereinigt Man unterscheidet praurale Wirbel PU und urale Wirbel U Ursprunglich gab es bis zu zehn urale Wirbel Acipenser bei Hiodon werden noch acht angelegt In der Abbildung ist das abgeknickte Ende einer Wirbelsaule zu sehen das hier aus drei prauralen Wirbeln besteht Der hinterste PU 1 ist ein Halbwirbel die PU werden von hinten nach vorne durchnummeriert Er ist vorne noch sanduhrartig gehohlt zur Aufnahme eines intervertebralen Chorda Kerns Die hintere Halfte aber ist verengt und mit zwei uralen Wirbeln die nur mehr angedeutet zu finden sind verwachsen Der Verwachsungskomplex PU1 U1 U2 wird Urophor genannt Er ist ein Merkmal bei den hoheren Formen Wichtig sind auch die an dem Verwachsungskomplex angehefteten langen Knochenplatten Meist sind es vier oder funf Hypuralia HU Bei den Hypuralia handelt es sich um umgebildete meist verbreiterte Hamal Fortsatze ehemaliger Uralwirbel Da sie dorsal aufgebogen sind hatten die Knochenplatten Platz sich zu einem Facher zu verbreitern an dem hinten die Schwanzflossenstrahlen ansetzen Im Bild sehen wir die drei unteren Hypuralia ohne Naht mit dem PU 1 verschmolzen beim HU 4 ist es unklar Am Schwanzskelett beteiligt sind hier offensichtlich auch das Parhypurale der Hamalfortsatz des PU 2 und dorsal das Stegurale Abkommling des Neuralfortsatzes des PU 1 Verloren gegangen sind schon die kleineren seitlichen Uroneuralia Abkommlinge von Neuralbogen uraler Wirbel von denen es meist zwei oder drei Paar gibt Auch Uroneuralia konnen aber mit dem Komplex verschmelzen wie Gonorynchus zeigt 4 Differenzierung der Muskulatur und der Schwimmtechniken Bearbeiten Das evolutionare Problem des Schwimmens war dass das grosse Rumpfmuskel Paket ineffizient arbeitet wenn der Fisch langsam oder nur kurze Strecken schwimmt Daher entstand zunachst eine laterale Differenzierung nahe der Seitenlinie Rote myoglobinreiche Muskelfasern leisten allein das ruhige Schwimmen Der grosse weisse Anteil dient dann nur mehr der Flucht oder dem Verfolgen einer Beute Die weisse Muskulatur geht dabei eine Sauerstoffschuld ein und ermudet rasch Bei den Sardellen ist die Rumpfmuskulatur nicht in rot und weiss geschieden es handelt sich um stets flink schwimmende Tiere Bei der Differenzierung in rot und weiss wird aber auch beim ruhigen Schwimmen die viel grossere weisse Portion notgedrungen mitbewegt was Energie kostet Viele Familien der Fische haben daher noch ingeniosere Losungen hervorgebracht Sie nutzen zur ruhigen Fortbewegung nur noch die kleineren Muskeln der Flossen Der weisse Rumpfmuskel der durch Bindegewebsplatten gegliedert ist wird allein zum Angreifen und Fliehen verwendet Schwimmweisen der Fische BearbeitenEntsprechend dem Vorhandensein und der Ausbildung der Flossen und deren neuraler Steuerung haben sich bei den Fischen etliche Typen der Fortbewegung herausgebildet Bewegung mit der Rumpfmuskulatur Bearbeiten Die folgenden Typen nutzen die Rumpfmuskulatur zur Fortbewegung Die Aufzahlung beginnt beim Schlangeln des ganzen Rumpfes danach folgen Typen mit kurzerem Rumpf und mit zunehmender Bedeutung der Schwanzflosse Der anguilliforme Typ zeigt ein Rumpf Schlangeln in Sinus Wellen beispielsweise Aale und Muranen mit oder ohne Flossensaum daher auch in Spalten oder Substrat brauchbar Diese ursprungliche Fortbewegungsweise ist schon bei Ingern und Neunaugen sowie dem Kragenhai Chlamydoselachus anguineus zu sehen Den Ubergang zum folgenden Typ zeigen die Store Der subcarangiforme Typ ist schon kurzer Wirbelzahl geringer der Rumpf steifer Die Wellenbauche gehen auf 1 zuruck Zu diesem Typ gehort die Mehrzahl der Haie und Knochenfische ca 85 der Arten Beim carangiformen Typ ist der Rumpf kurzer der Schwanz und die Schwanzflosse werden immer wichtiger die Sinus Welle ist nur mehr halb vorhanden Die Stachelmakrelen Carangidae sind gute ausdauernde Schwimmer Hierher gehoren auch die Heringshaie z B Lamna mit Ubergang zur thunniformen Schwimmweise Der thunniforme Typ bewegt Schwanzwurzel und flosse nur mehr wriggend der Rumpfmuskel ubertragt seine Leistung mittels Sehnenplatten auf die sehr steife Flossenspreite Auch diese Fische ruhen kaum ausser eventuell zum Sonnen Beispiele hierfur sind Thun Thunnini und wohl auch Schwertfische Xiphiidae Den Schwanz allein bewegen bei Flucht aber auch die Kofferfische Ostraciidae deren Rumpf in einem Panzer steckt ostraciiformer Typ mit weitgehend aufgeloster Rumpfmuskulatur sonst schwimmen sie tetraodontiform Aphanopus carbo Scombroidei schwimmt anguilliform aber wenn dieser pelagische Rauber eine Beute erspaht versteift sich sein Rumpf und er schleicht sich ostraciiform an sehr kleine Schwanzflosse Anklange ans ostraciiformme Schwimmen zeigen der Zitterrochen nur Schwanz und die Elefantenfische Mormyridae mit versteiftem Schwanz die Muskulatur ist in ein elektrisches Organ verwandelt Ruhiges Schwimmen durch Flossenbewegung Bearbeiten nbsp Bewegungsablauf beim Undulieren der Brustflossen bei einem Echten Rochen Rajidae Die Undulation ist eine von zwei Fortbewegungsarten mit deren Hilfe die meisten Rochen ihren Vortrieb erzeugen 5 Bei den folgenden Fortbewegungstypen wird zum langsamen Schwimmen keine Rumpfmuskulatur verwendet und meistens auch nicht die Schwanzflosse Stattdessen werden dafur andere Flossen eingesetzt zum Beispiel mit wellenformigen Bewegungen Undulation Die Schwanzflosse dient dann wenn uberhaupt vorhanden in der Regel nur mehr dem Steuern Wellenformige FlossenbewegungUndulation der Ruckenflosse Der Kahlhecht Amia calva schwimmt amiiform hauptsachlich durch Undulation der langen Ruckenflosse Ahnlich viele Umberfische Sciaenidae der Grossnilhecht Gymnarchus niloticus ferner die Seekatzen Chimaeriformes Schwanz reduziert mit Unterstutzung der Brustflossen Unter anderen Voraussetzungen auch die Seepferdchen Hippocampus und die verwandten Seenadeln Syngnathidae Undulation der Afterflosse Altwelt Notopteridae und Neuwelt Messerfische Gymnotiformes schwimmen gymnotiform mit Afterflossen Undulation die Schwanzflosse fehlt Undulation der Rucken und Afterflosse Die Kugelfische Tetraodontidae haben undulierende schmale Rucken und Afterflossen tetraodontiformes Schwimmen Bei der Flucht konnen sie mit der Schwanzflosse nachhelfen Undulation der Brustflossen Igelfische Diodontidae schwimmen diodontiform mittels Undulation der sehr breiten Brustflossen Die Rochen Batoidea schwimmen rajiform ebenfalls mit undulierenden sehr verbreiterten Brustflossen Schwanzflosse reduziert oder fehlend oder die Stechrochenartigen Myliobatiformes mehr fliegend Undulation der Schwanzflosse Es gibt auch Fische die sich mit Undulationen der Schwanzflosse vorwartsbewegen konnen z B die Zackenbarsche der Gattung Epinephelus Weitere TypenRudernde Brustflossen Lippfische Labridae schwimmen labriform hauptsachlich mittels der Brustflossen rudernd Auch die Doktorfische Acanthuridae die Brandungsbarsche Embiotocidae u a Druckerfische Balistidae schwimmen balistiform durch Gegeneinander Flappen von Rucken und Afterflosse Ahnlich die Mondfische Molidae die keine funktionelle Schwanzflosse und eine reduzierte Rumpfmuskulatur haben auch mit Unterstutzung von Ruckstoss von Wasser aus den Kiemenhohlen Flossen bei Saugetieren BearbeitenDie Flossen der Wale heissen Fluke fur die Schwanzflosse Flipper fur die Brustflosse Pectoralflosse und Finne fur die Ruckenflosse Dorsalflosse Ebenfalls als Flossen bezeichnet werden die flossenartig umgewandelten Extremitaten bei Seekuhen Robben Pinnipedia das bedeutet Flossenfusser und dem Schnabeltier Literatur BearbeitenHorst Muller Fische Europas 2 Auflage Neumann Verlag Leipzig Radebeul 1983 ISBN 3 7402 0044 8 Dietrich Starck Hrsg Lehrbuch der speziellen Zoologie Band 2 Wirbeltiere Teil 2 Kurt Fiedler Fische Fischer Jena 1991 ISBN 3 334 00338 8 S 16 21 Gunther Sterba Susswasserfische der Welt Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 89350 991 7 Gunther Sterba Hrsg Lexikon der Aquaristik und Ichthyologie Edition Leipzig Leipzig 1978 Gerhard K F Stinglwagner Ronald Bachfischer Das grosse Kosmos Angel und Fischereilexikon Franckh Kosmos Stuttgart 2002 ISBN 3 440 09281 X Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Flosse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Klinkhardt D pinna dorsalis In Claus Schaefer Torsten Schroer Hrsg Das grosse Lexikon der Aquaristik 2 Bande Eugen Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 7497 9 Band 1 S 318 und Band 2 S 778 Manfred Klinkhardt P pinna pectoralis In Claus Schaefer Torsten Schroer Hrsg Das grosse Lexikon der Aquaristik 2 Bande Eugen Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 7497 9 Band 2 S 736 und 778 Theodore Monod Le complexe urophore des teleosteens Memoires de l Institut Fondamental d Afrique Noire 81 ISSN 0373 5338 Institut Fondamental d Afrique Noire Dakar 1968 Vgl Lance Grande Terry Grande Redescription of the type species for the genus Notogoneus Teleostei Gonorynchidae based on new well preserved material In Journal of Paleontology 82 2008 S 1 31 doi 10 1666 0022 3360 2008 82 1 ROTTSF 2 0 CO 2 App fig 2 spektrum de Batidoidimorpha In Kompaktlexikon der Biologie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2001Normdaten Sachbegriff GND 4513267 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flosse amp oldid 236874512 Ruckenflosse