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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Vornamen siehe Aale Vorname Die Aale Anguilla Anguillidae von lat anguilla Aal Diminutiv von anguis Schlange auch Susswasseraale genannt sind eine Knochenfischgattung und Familie aus der Ordnung der Aalartigen Anguilliformes Es sind flussabwarts wandernde Wanderfische die ihr Erwachsenenleben in Sussgewassern verbringen und zum Laichen ins Meer wandern AaleJunge Amerikanische Aale Anguilla rostrata SystematikUnterklasse Neuflosser Neopterygii Teilklasse Echte Knochenfische Teleostei Kohorte ElopomorphaOrdnung Aalartige Anguilliformes Familie AnguillidaeGattung AaleWissenschaftlicher Name der FamilieAnguillidaeRafinesque 1810Wissenschaftlicher Name der GattungAnguillaSchrank 1798 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 2 1 Kopf 2 2 Integument 2 3 Innere Organe 3 Fortpflanzung 4 Aussere Systematik 5 Innere Systematik 6 Nutzung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 7 3 WeblinksVerbreitung BearbeitenAale kommen mit jeweils einer Art in Europa die im deutschen Sprachraum bekannteste Art der Europaische Aal Anguilla anguilla in Nordamerika ostlich der Appalachen und in Japan und dem kustennahen China vor Auch in den Flussen des sudostlichen Australien und in Neuseeland lebt jeweils eine Art Ausser diesen funf in gemassigten bzw subtropischen Breiten lebenden Arten gibt es noch weitere 15 Arten die in den Tropen Sud und Sudostasiens in Neuguinea im ostlichen Afrika und westlichen Australien vorkommen Diese Aale besiedeln nur Flusse an deren Mundung das Meer direkt in die Tiefe abfallt niemals Flusse die in weiten Flachmeeren munden Aale fehlen in den kalten Polargebieten im sudlichen Atlantik im ostlichen Pazifik und dem angrenzenden Festland westliches und zentrales Nordamerika West Nord und Zentralafrika Mittel und Sudamerika Merkmale BearbeitenAale werden einen halben bis zwei Meter lang und haben 100 bis 119 Wirbel die nur schwach entwickelte Fortsatze haben Charakteristisch ist ihre langgestreckte schlangenformige Gestalt Der Korper ist walzenformig und im Querschnitt rund erst im hinteren Drittel nach dem Anus flacht er seitlich ab Die Seitenlinie auf Kopf und Korper ist vollstandig entwickelt Rucken Schwanz und Afterflosse sind zu einem durchgehenden Flossensaum zusammengewachsen Allen Aalen fehlen die Bauchflossen die Brustflossen sind dagegen gut entwickelt Flossenformel Dorsale 245 275 Caudale etwa 10 Anale 205 225 Pectorale 17 20 Kopf Bearbeiten nbsp Ein Breitkopfaal kann auch grossere Beute verschlingenDer Kopf ist nicht vom Korper abgesetzt der Ubergang nur durch die Lage der halbmondformigen schmalen Kiemenoffnungen zu sehen der Unterkiefer steht leicht vor Die engen Kiemenoffnungen schliessen so gut dass Aale fur langere Zeit ausserhalb des Wassers uberleben konnen ohne dass die Kiemen austrocknen Das Schadeldach wird vor allem von Parietale und Squamosum Pteroticum gebildet der Oberkiefer von Maxillare und Palatinum Ein Pramaxillare Zwischenkieferbein fehlt Die Branchiostegalstrahlen sind lang und in einem vorn und oben offenen Bogen um die Knochen des Kiemendeckels gekrummt Die Branchiostegalhaute sind breit Grosse und die Stellung der Augen sind variabel Aale haben zwei Paar Nasenoffnungen ein Paar das als Ausstromoffnung fungiert liegt direkt vor den Augen das andere die Einstromoffnungen liegt direkt oberhalb der Oberlippe und hat die Gestalt hautiger Rohrchen Die Kiefer und das Pflugscharbein sind von kurzen spitzen Zahnen besetzt die in Bandern angeordnet sind Ausserdem sind die Schlundknochen mit noch winzigeren Schlundzahnen besetzt Die Zunge ist fleischig und zahnlos Insgesamt ist der Kopf durch seine festen Knochen und seine starke Muskulatur gut zum Wuhlen geeignet Ernahrungsbedingt kann der Kopf auch innerhalb einer Art eine sehr verschiedene Gestalt haben Spitzkopfaal Breitkopfaal Integument Bearbeiten Die langlichen bis zu 2 mm langen Cycloidschuppen der Aale sind unterhalb der drusenreichen Schleimhaut in der Unterhaut Corium eingebettet Die Schuppen liegen nebeneinander und uberdecken einander nicht Schuppen deren Langsrichtungen parallel zueinander sind stehen in kleinen Feldern zusammen und werden von anderen Schuppenfeldern abgelost in denen die Langsrichtungen der Schuppen senkrecht zu der der vorgehenden Schuppen gestellt sind Die einzelligen Schleim und Proteindrusen produzieren einen sehr schlupfrigen und zahen Schleim der den gesamten Aalkorper uberzieht Innere Organe Bearbeiten Das Herz der Aale liegt unmittelbar hinter den Kiemenoffnungen Wie fur fleischfressende Tiere typisch ist der Darm kurz Er hat keine Blinddarmanhange der Magen ist nicht scharf zur Speiserohre abgegrenzt und geht uber zwei Pylorusklappen in den Darm uber Die langgestreckte spindelformige Schwimmblase nimmt 30 bis 50 der Bauchhohle ein und steht vorn durch den Duktus pneumaticus mit der Speiserohre in Verbindung Die Gonaden erstrecken sich als lange schmale Bander entlang der gesamten Leibeshohle bis hinter den Anus Sie liegen dorsal neben Darm und Schwimmblase Geschlossene Eileiter fehlen die Samenleiter munden in die Harnblase Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Metamorphose der Aallarve vom Leptocephalus Stadium zum GlasaalAlle Aale verbringen ihr Erwachsenenleben im Susswasser und kehren zur Fortpflanzung ins Meer zuruck Dabei legen einige Arten tausende von Kilometern zuruck Nach dem Verlassen der Sussgewasser fressen sie nicht mehr und sterben nach der Ei bzw Spermienabgabe Der Europaische und der Amerikanische Aal laichen in der Sargassosee sudlich der Bermuda Inseln zwischen 20 und 30 nordlicher Breite und 80 und 50 westlicher Lange der Japanische Aal im westlichen Nordpazifik sudlich von Japan nahe Guam 1 und der australische Kurzflossen Aal und der Neuseeland Aal im zentralen Pazifik zwischen dem Bismarck Archipel und Fidschi Die bekannten Laichgebiete der sudostasiatischen Aalarten liegen kustennah in Tiefen unterhalb von 200 Metern Aale die in ihre in tieferem Wasser liegenden Laichgebiete wandern wahrscheinlich zwischen 400 und 500 Meter bekommen eine dunklere Haut und stark vergrosserte Augen Der eigentliche Laichvorgang ist von Menschen nicht beobachtet worden Die Eier sinken nicht zu Boden sondern schweben mit Hilfe zahlreicher Oltropfen im freien Wasser Auch die Pra Leptocephali das erste Larvenstadium halten sich mit Oltropfen im Dottersack in der Schwebe Pra Leptocephali sind langgestreckt und schlank Sie wurden in Tiefen von 300 bis 100 Metern gefangen wahrend die darauf folgenden Leptocephali oder Weidenblattlarven zwischen 50 Metern Tiefe und der Wasseroberflache angetroffen werden Die Larvenzeit ist bei den tropischen Aalen wegen der geringen Entfernung der Laichplatze nur kurz und betragt etwa zwei bis drei Monate Beim Europaischen Aal der den langsten Weg vom Laichgebiet hat ist die Larvenzeit auf drei Jahre verlangert Leptocephali sind weiden oder lorbeerblattformig vollig durchsichtig und haben einen auffallend kleinen Kopf Ihr Korper wird von der Chorda dorsalis eine Wirbelsaule ist noch nicht ausgebildet in einen dorsalen und einen ventralen Teil geteilt die beide fast gleich gross sind Die Zahl der Muskelsegmente entspricht genau der spateren Wirbelzahl Der Flossensaum bildet sich allmahlich von vorn nach hinten Leptocephali ernahren sich von kleinem Plankton Sie sind phototaxisch und bewegen sich tagsuber nach unten wahrend sie nachts zur Oberflache streben Erreichen sie ihre Maximalgrosse so beginnt uber das Glasaalstadium die Umwandlung zum ausgewachsenen Tier Aussere Systematik BearbeitenDie Aale gehoren in die Ordnung der Aalartigen Anguilliformes und sind innerhalb dieser Ordnung am nachsten mit den in der Tiefsee lebenden Schnepfenaalen Nemichthyidae Sagezahn Schnepfenaalen Serrivomeridae und Pelikanaalartigen Saccopharyngoidei verwandt Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Verhaltnisse gibt folgendes vereinfachte Kladogramm wieder 2 Anguilliformes sonstige Familien der Anguilliformes Wurmaale Moringuidae Pelikanaalartige Saccopharyngoidei Schnepfenaale Nemichthyidae Sagezahn Schnepfenaale Serrivomeridae Aale Anguillidae Vorlage Klade Wartung StyleInnere Systematik BearbeitenVerwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Anguillidae nach Inoue et al 2010 2 Anguilla A mossambica A borneensis A anguilla A rostrata A australis A dieffenbachii A reinhardtii A japonica A celebesensis A megastoma A marmorata A nebulosa A interioris A obscura A bicolorVorlage Klade Wartung StyleGegenwartig werden 20 Arten als gultig anerkannt 3 Europaischer Aal Anguilla anguilla Linnaeus 1758 Kurzflossen Aal Anguilla australis Richardson 1841 Anguilla bengalensis Gray 1831 Anguilla bicolor McClelland 1844 Borneo Aal Anguilla borneensis Popta 1924 Celebes Aal Anguilla celebesensis Kaup 1856 Neuseelandischer Langflossenaal Anguilla dieffenbachii Gray 1842 Anguilla interioris Whitley 1938 Japanischer Aal Anguilla japonica Temminck amp Schlegel 1847 Anguilla luzonensis Watanabe Ayoama amp Tsukamoto 2009 Anguilla malgumora Kaup 1856 Indopazifischer Aal Anguilla marmorata Quoy amp Gaimard 1824 Anguilla megastoma Kaup 1856 Anguilla mossambica Peters 1852 Anguilla nebulosa McClelland 1844 Anguilla obscura Gunther 1872 Anguilla reinhardtii Steindachner 1867 Amerikanischer Aal Anguilla rostrata Le Sueur 1821 Mit Anguilla pachyura aus dem Miozan von Ohningen Baden Wurttemberg ist auch mindestens eine fossile Art bekannt 4 Nutzung BearbeitenAlle Arten werden fur die menschliche Ernahrung genutzt und sind bedeutende Speisefische Ihr Bestand ist gefahrdet 5 Sie werden als Frischfisch gerauchert oder eingelegt in Dosen verkauft In Aquakulturen werden gefangene Jungaale Glasaale grossgezogen Inzwischen ist ein lukrativer illegaler Handel mit Glasaalen von Europa nach Asien entstanden 6 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Frederich W Tesch Der Aal 3 Auflage Ulmer 1999 ISBN 978 3 8001 4563 8 Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 978 3 334 00338 1 Horst Muller Die Aale A Ziemsen Verlag Wittenberg 1975 ISBN 3 89432 823 1 Eugen Oder Aal In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 1 4 Einzelnachweise Bearbeiten Hideki Tanaka Kazuharu Nomura Yukinori Kazeto Shigeho Ijiri Kazuhiro Hata Oceanic spawning ecology of freshwater eels in the western North Pacific In Nature Communications Band 2 1 Februar 2011 ISSN 2041 1723 S 179 doi 10 1038 ncomms1174 nature com abgerufen am 20 April 2019 a b Jun G Inoue et al Deep ocean origin of the freshwater eels In Biol Lett 6 3 2010 S 363 366 doi 10 1098 rsbl 2009 0989 Anguilla auf Fishbase org englisch Karl Albert Frickhinger Fossilien Atlas Fische Mergus Verlag Melle 1999 ISBN 3 88244 018 X Fisch in der Krise Aalarm auf spiegel de Der Europaische Aal eine vom Aussterben bedrohte Fischart PDF 286 KB Bundesamt fur Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen 6 Februar 2019 abgerufen am 1 Dezember 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flussaale Anguilla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Aal Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Aale auf Fishbase org englisch Bernhard Kastner Der Aal Ein Fisch voller Ratsel Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 17 Dezember 2021 Podcast Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aale amp oldid 236811065