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Die Gemeinde Ohningen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg in Deutschland direkt an der Grenze zur Schweiz Wappen Deutschlandkarte47 661388888889 8 8886111111111 499 Koordinaten 47 40 N 8 53 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis KonstanzHohe 499 m u NHNFlache 28 18 km2Einwohner 3690 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 131 Einwohner je km2Postleitzahl 78337Vorwahl 07735Kfz Kennzeichen KN STOGemeindeschlussel 08 3 35 061LOCODE DE OHGAdresse der Gemeindeverwaltung Klosterplatz 1 78337 OhningenWebsite www oehningen deBurgermeister Andreas Schmid CDU Lage der Gemeinde Ohningen im Landkreis KonstanzKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Geschichte 3 Religionen 4 Politik 4 1 Verwaltungsverband 4 2 Gemeinderat 4 3 Burgermeister 4 4 Wappen 4 5 Gemeindepartnerschaften 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Museum 5 2 Naturdenkmal Verrucano Findling 5 3 Ehemaliges Kloster Ohningen 5 4 Genesiuskirche Schienen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Bildung 6 2 Verkehr 7 Personlichkeiten 7 1 Ehrenburger 7 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 3 Mit Ohningen verbundene Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Ohningen liegt nahe der Schweizer Grenze am aussersten Westzipfel des Bodensees dem so genannten Untersee und ist die grosste Gemeinde der Halbinsel Hori Nachbargemeinden Bearbeiten An die Gemeinde schliesst sich ostlich die Gemeinde Gaienhofen an nordlich die Gemeinden Moos und Singen und westlich die schweizerischen Gemeinden Hemishofen und Stein am Rhein Die sudliche Gemeindegrenze wird vom Ufer des Untersees gebildet Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde Ohningen mit den ehemaligen Gemeinden Schienen und Wangen gehoren 35 Dorfer Weiler Hofe und Hauser nbsp Zur Gemeinde Ohningen in den Grenzen von 1974 gehorten das Dorf Ohningen mit Endorf Ennetbruck die Weiler Kattenhorn mit Schloss Kattenhorn und Stiegen die Hofe Aspenhof Bruderhof Elmenhof Kreuzhof Litzelhauserhofe Riedernhofe und Stuttgarterhof und die Hauser Oberstaad und Waldheim Im Gemeindegebiet von 1974 lagen die Wustungen Kressenberg oder Ozenberg und Sitternhof nbsp Zur ehemaligen Gemeinde Schienen gehorten das Dorf Schienen und die Hofe Auf dem Berg Brandhof Buhlarz Fehlhaldenhof Ferdinandslust Hohe Langehof Oberbuhlhof Oberschrotzburg Sandhof Schorenhof Stucken Unterbuhlhof Unterschrotzburg Buchhaldenhof und Wieshof Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schienen lag die abgegangene Burg Schrotzburg sowie ein abgegangenes Schloss zu Unterbuhl nbsp Zur ehemaligen Gemeinde Wangen gehorten das Dorf Wangen Dorf Schloss und Gehoft Marbach die Hofe Langenmoos Ober Salenhof und Unter Salenhof und die Hauser Blanhof Wangen West und Ziegelhof Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wangen liegen die Wustungen Durrenmuhle Hofen und Wibelspuren 2 Siehe auch Liste der Orte im Landkreis Konstanz OhningenGeschichte BearbeitenDer Wangener Kaspar Lohle fand 1811 Steinbeile und Pfahlstumpfe am Seeufer bei Wangen die erst spater ab 1854 56 mit Uberresten von menschlichen Siedlungen in Verbindung gebracht werden Moderne Pfahlbau Archaologen fanden noch weitere Kulturschichten u a der Horgener Kultur 3300 3000 v Chr und der Schnurkeramikkultur 2700 2600 v Chr und aus der fruhen bis spaten Bronzezeit 1600 800 v Chr Die Funde sind im Museum Fischerhaus in Wangen ausgestellt Ohningen wurde erstmals 788 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St Gallen zusammen mit Weiterdingen erwahnt Der Schenker Iringus ubereignete zum Heil seiner Seele alles was er in Ohningen besass dem Kloster St Gallen 3 nbsp St Hippolyt und Verena OhningenZu Ehren der Heiligen Peter Paul und Hippolyt stiftete 965 Graf Kuno von Ohningen ein Benediktinerkloster in Ohningen und ubertrug ihm eine beachtliche Grundausstattung mit Besitzungen in vielen Orten des Hegau Die Urkunde von 965 mit der Kaiser Otto I angeblich die Stiftung Ohningens bestatigte ist wahrscheinlich in allen Teilen eine Falschung des 12 Jahrhunderts 4 Ohningen ist eines der vielen fruhen Kloster an Rhein und Untersee die diese Region zu einem Zentrum des geistlichen aber auch kunstlerischen wirtschaftlichen und politischen Lebens jener Zeit machten Die Propstei wurde 1378 mit Augustiner Chorherren besetzt die bis zur Aufhebung des Klosters 1805 in Ohningen blieben 1395 wurde die Burg Oberstaad erstmals urkundlich nachgewiesen Ein Burgermeister trat 1766 urkundlich auf 1497 tagte erstmals ein Gemeindeparlament das mit je zwolf Personen von der Herrschaft und der Burgerschaft von Ohningen besetzt war Die Gemeinde besass spater 1802 ein Rathaus im Endorf das auch die Schule enthielt Im 17 Jahrhundert liessen sich judische Familien in Wangen nieder woraus sich eine judische Gemeinde entwickelte die bis auf 233 Mitglieder 1865 anstieg und einen eigenen Friedhof und eine Synagoge besass Letztere wurde in der Pogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten zerstort 1940 wurden sieben Wangener Juden deportiert von denen nur zwei befreit werden konnten Das jetzige Rathaus wurde 1650 als Sitz des bischoflichen Obervogts in Ohningen gebaut Der Rasslerische Vertrag der die Seemitte als Grenze zur Schweiz festlegte wurde 1684 abgeschlossen Der grosste Teil des Schiener Berges wurde 1954 Landschaftsschutzgebiet Die evangelische Horipfarrei wurde gegrundet nachdem es protestantische Glaubige schon seit 1818 im Ort gegeben hatte Fruher diente das Gastzimmer im Schonblick als Gottesdienstraum Die evangelische Petruskirche in Kattenhorn wurde 1959 geweiht Die heutige Gemeinde Ohningen entstand am 1 Januar 1975 durch die Vereinigung der fruher selbstandigen Gemeinden Ohningen und Wangen und die Eingemeindung von Schienen 5 Das Gemeindegebiet umfasst 2818 Hektar Am 2 Januar fand die erste Sitzung des neuen Gemeinderates statt Am 7 April wurde Hermann Lohner als Burgermeister der neuen Gemeinde verpflichtet Die renovierte Pfarrkirche von Ohningen wurde festlich eingeweiht Im Herbst wurde der Kindergarten Schienen eroffnet Die neue Gemeinde erhielt 1976 ein neues Gemeindewappen das aus einer Kombination der Wappen der fruheren Gemeinden besteht 1984 begann die erste Kontaktaufnahme mit dem franzosischen Ort Merinchal aus der sich eine lebendige Partnerschaft entwickelte Die Bruderschaftskapelle in Ohningen wurde renoviert Der Ortskern von Ohningen wurde 1999 unter Denkmalschutz gestellt 2004 wurde das renovierte Rathaus in Ohningen eingeweiht 6 Religionen BearbeitenDie Mehrheit der Bewohner ist romisch katholisch wie vier Kirchen in der Gemeinde belegen Wohl auch wegen der Zugehorigkeit Ohningens zum Hochstift Konstanz ist die Reformation lange an der Gemeinde vorbeigegangen erst 1959 wurde die evangelische Petruskirche in Kattenhorn geweiht Sie verfugt uber drei Fenster die der Kunstler Otto Dix der im Nachbarort Hemmenhofen lebte gestaltet hat Fur die geistliche Versorgung der evangelischen Christen ist die Gemeinde in Gaienhofen verantwortlich die neuapostolischen Glaubigen werden von Gailingen am Hochrhein aus betreut Die judische Gemeinde die im 17 Jahrhundert entstanden war und die Synagoge wurden in der NS Zeit vernichtet nbsp Ohningen um 1900Politik BearbeitenVerwaltungsverband Bearbeiten Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Hori mit Sitz in Gaienhofen Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in Ohningen fuhrte zu folgendem amtlichen Endergebnis 7 8 Die Wahlbeteiligung lag bei 68 2 2014 59 2 2009 59 4 Partei Liste Sitze Ergebnis 2014 Ergebnis 2009CDU 34 3 5 Sitze 37 0 5 Sitze 31 8 5 SitzeNetzwerk Ohningen Schienen Wangen 23 9 3 Sitze 24 4 3 Sitze 17 1 2 SitzeFreie Burgerliste FBL 19 4 3 Sitze 21 2 3 Sitze 23 2 3 SitzeOffenes Burgerforum OBF 22 4 3 Sitze 17 6 3 Sitze 28 0 4 SitzeBurgermeister Bearbeiten Burgermeister der Gemeinde Ohningen ist seit 1998 Andreas Schmid CDU Er wurde 2006 2014 und 2022 wiedergewahlt Wappen Bearbeiten nbsp Ehemaliges Wappen von Ohningen nbsp Wappen der Gemeinde Ohningen Blasonierung Halbgespalten und geteilt oben vorn zeigt es in Gold eine rote Krone mit drei Zinken mit Blattern hinten in Rot ein goldener Stern unten von Silber und Blau zu zwolf Platzen geschacht 9 Wappenbegrundung Die Gemeinde wurde am 1 Januar 1975 durch Vereinigung von Ohningen und Wangen und gleichzeitige Eingemeindung von Schienen gebildet Das Wappen das am 28 Oktober 1976 mit der Flagge vom Landratsamt Konstanz verliehen wurde setzt sich aus Motiven der Wappen der Ortsteile zusammen Dabei stammt die Krone hier in farblicher Umkehrung aus dem Wappen der Herren von Ohningen das die alte Gemeinde Ohningen seit 1904 als Gemeindewappen verwendete Der Stern ist dem Wappen von Schienen entnommen welches dem Wappen der Herren von Schienen der Ortsherren bis 1637 entspricht Das geschachte Feld schliesslich bildet die untere Halfte des Wappens der Herren von Marbach der Vorganger der Freiherren von Ulm zu Erbach als Ortsherren uber Wangen Dieses Wappen wurde 1663 dem ulmschen Stammwappen hinzugefugt und von Wangen seit 1904 als Gemeindewappen gefuhrt Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Merinchal Frankreich Sornzig seit 1994 Sornzig Ablass 2011 eingemeindet nach Mugeln in Sachsen 10 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseum Bearbeiten nbsp Rekonstruktion Pfahlbauhaus nbsp Schloss Oberstaad Jacques Schiesser Haus in OehningenDas Museum Fischerhaus im Ortsteil Wangen und ein nachgebildetes Pfahlbauhaus geben einen Uberblick zum UNESCO Weltkulturerbe Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen und zu Fossilfunden in Ohningen 11 Der Fund eines versteinerten Riesensalamanders Andrias scheuchzeri aus Ohningen ging in die Geschichte der Palaontologie ein weil ihn der Zurcher Stadtarzt Johann Jakob Scheuchzer 1726 als Skelettrest eines in der biblischen Sintflut ertrunkenen Menschen fehl deutete Naturdenkmal Verrucano Findling Bearbeiten Der 2002 im Gewann Sittern beim Linsenbuhlhof bei Ohningen gefundene Findling aus Verrucano Gestein gehorte vor zehn bis hundert Millionen Jahren noch zur Nordwand der afrikanischen Gondwana Krustenplatte bevor er im Zuge der Kontinentalverschiebung nach Mittelbunden bewegt und in der Eiszeit vor 25 000 Jahren durch den Rheingletscher nach Ohningen verfrachtet wurde nbsp Pfarr und Wallfahrtskirche St Genesius in SchienenEhemaliges Kloster Ohningen Bearbeiten Die Kirche und der Klosterbau des Augustinerchorherren Stiftes entstammen im Wesentlichen dem 17 Jahrhundert Die Kirche ist heute die Pfarrkirche St Hippolyt und Verena Genesiuskirche Schienen Bearbeiten Fruhromanische Kirche des ehemaligen Klosters SchienenWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenBildung Bearbeiten Ohningen verfugt uber eine Grund und Hauptschule mit Werkrealschule In Schienen und Wangen gibt es jeweils reine Grundschulen Daneben bestehen noch zwei kommunale und ein romisch katholischer Kindergarten Verkehr Bearbeiten Sowohl der Bodensee Rundweg als auch der Bodensee Radweg fuhren an Ohningen vorbei Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Hermann Lohner 1928 1998 Burgermeister von Ohningen Lohner wurde 1988 anlasslich seiner Verabschiedung in den Ruhestand die Freiherr vom Stein Medaille durch den Gemeindetag Baden Wurttemberg verliehen 1989 wurde er zum Ehrenburger ernannt der Hermann Lohner Weg wurde nach ihm benannt Herbert Quandt 1910 1982 Unternehmer Eberhard Ratzel 1934 2011 Burgermeisterstellvertreter 12 Otto Wiedenmaier 1920 2012 Burgermeister von Schienen 12 Sohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Carl Diez 1877 1969 Politiker ZENTRUM BCSV MdR Mitglied des badischen Staatsprasidiums Jacob Picard 1883 1967 Dichter des deutschen Landjudentums Hermann Bosch 1891 1916 Fussballnationalspieler Klaus Klemm 1942 Erziehungswissenschaftler Florian Schneider Esleben 1947 2020 Musiker Mitglied der Band Organisation 1969 dann Kraftwerk 1970 2009 Mit Ohningen verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Fritz Stotmeister 1927 2022 deutscher Unternehmer Sto Literatur BearbeitenHerbert Berner Hrsg Ohningen 1988 Beitrage zur Geschichte von Ohningen Schienen und Wangen Singen 1988 ISBN 3 921413 85 0 Peter Greis Aus alter Zeit Ohningen Schienen Wangen Konstanz 1991 ISBN 3 87685 133 5 Gerfried Schellberger Der Wallfahrtsort Schienen im Spiegel der Geschichte 750 2000 Kleine Geschichte eines Dorfes eingebettet in die grosse Geschichte seines Landes 2 Bande Ohningen 2006 2008 ISBN 3 00 017825 2 Mathias Kohler Katholische Pfarr und Wallfahrtskirche St Genesius in Schienen Lindenberg 2005 ISBN 3 89870 214 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ohningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Ohningen Reisefuhrer Internetprasenz der Gemeinde OhningenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VI Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer Stuttgart 1982 S 742 746 ISBN 3 17 007174 2 Gemeinde Ohningen Ohningen Abgerufen am 16 Februar 2019 Andreas Bihrer Kloster in Baden Wurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 520 Quelle Kreisarchiv Konstanz Ergebnis Gemeinderat 2019 Ohningen Vorlaufiges Endergebnis In oehningen de Abgerufen am 21 August 2019 Hori Woche PDF Jahrgang 19 Nr 22 31 Mai 2019 S 15 archiviert vom Original am 29 Juli 2019 abgerufen am 21 August 2019 Wappenbeschreibung bei leo bw landeskunde entdecken online abgerufen am 15 September 2023 Stadt Mugeln Sornzig Museum Fischerhaus Die Pfahlbauten von Wangen und Die Versteinerungen der Ohninger Schichten a b Georg Exner Ratzel wird Ehrenburger Sudkurier vom 30 September 2004 abgerufen am 30 November 2013 Stadte und Gemeinden im Landkreis KonstanzStadte Aach Engen Konstanz Radolfzell am Bodensee Singen Hohentwiel Stockach Tengen nbsp Gemeinden Allensbach Bodman Ludwigshafen Busingen am Hochrhein Eigeltingen Gaienhofen Gailingen am Hochrhein Gottmadingen Hilzingen Hohenfels Moos Muhlhausen Ehingen Muhlingen Ohningen Orsingen Nenzingen Reichenau Rielasingen Worblingen Steisslingen Volkertshausen Normdaten Geografikum GND 4116728 4 lobid OGND AKS VIAF 242582123 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ohningen amp oldid 237369430