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Kristallnacht ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Kristallnacht Begriffsklarung aufgefuhrt Die Novemberpogrome 1938 bezogen auf die Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 auch Reichskristallnacht oder Kristallnacht Jahrzehnte spater Reichspogromnacht genannt waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmassnahmen gegen Juden im Deutschen Reich Die orthodoxe Synagoge Ohel Jakob in der Munchner Herzog Rudolf Strasse nach dem Brandanschlag am 9 November 1938Dabei wurden zwischen dem 7 und 13 November im ganzen Reichsgebiet mehrere hundert Juden ermordet mindestens 300 nahmen sich das Leben Um die 1400 Synagogen Betstuben und sonstige Versammlungsraume judischer Menschen sowie tausende Geschafte Wohnungen und judische Friedhofe wurden gesturmt und zerstort Ab dem 10 November folgten Deportationen judischer Menschen in Konzentrationslager Mindestens 30 000 Menschen wurden dabei interniert Hunderte starben an den Folgen der morderischen Haftbedingungen oder wurden hingerichtet Die Pogrome markieren den Ubergang von der Diskriminierung der deutschen Juden ab 1933 hin zu ihrer systematischen Vertreibung und Unterdruckung Inwieweit sie eine Vorstufe zu dem drei Jahre spater beginnenden Holocaust der Vernichtung allen judischen Lebens darstellen ist in der Geschichtswissenschaft umstritten Die lange im deutschsprachigen Raum verbreitete Bezeichnung Reichs Kristallnacht benannt nach den Scherben zerstorter Fensterscheiben wurde auch in andere Sprachen ubernommen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Die Judenpolitik des NS Regimes 1 2 Erste Massenabschiebung Polenaktion 1 3 Attentat als Vorwand 2 Verlauf 2 1 Erste Ubergriffe 2 2 Die Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 2 3 Die Ereignisse der Folgetage 3 Folgen 3 1 Das Treffen im Reichsluftfahrtministerium 3 2 Auswirkungen auf die Betroffenen 3 3 Reaktionen des Auslands 3 4 Reaktionen in der NSDAP 3 5 Reaktionen aus der nichtjudischen Bevolkerung 3 6 Reaktionen der Kirchen und einzelner Christen 3 7 Das Schicksal des Attentaters 4 Weitere Schritte in der Judenpolitik 5 Umgang mit den Verbrechen nach 1945 5 1 Strafrechtliche Ahndung 5 2 Bezeichnungen 5 2 1 Zeitgenossische Bezeichnungen 5 2 2 Bezeichnungen nach 1945 5 2 3 Heutige Bezeichnungen 5 3 Kommunales Gedenken 5 4 Kirchliches Gedenken 5 5 Osterreich 5 6 Nationales Gedenken 6 Historische Einordnung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVorgeschichteDie Novemberpogrome 1938 steigerten den staatlichen Antisemitismus zur Existenzbedrohung fur die Juden im ganzen Deutschen Reich Entgegen der NS Propaganda waren sie keine Reaktion des spontanen Volkszorns auf die Ermordung eines deutschen Diplomaten durch einen Juden 1 Sie sollten vielmehr die seit Fruhjahr 1938 begonnene gesetzliche Arisierung also die Enteignung judischen Besitzes und judischer Unternehmen planmassig beschleunigen mit der auch die Aufrustung der Wehrmacht finanziert werden sollte Die Judenpolitik des NS Regimes nbsp Berliner SA Manner beim Anbringen von Plakaten die zum Boykott judischer Geschafte aufrufen am 1 April 1933Gewalttaten gegen Juden in Deutschland gab es auch vor der nationalsozialistischen Machtergreifung Wahrend der Hyperinflation 1923 griffen Antisemiten im Berliner Scheunenviertel Juden an Der damalige SA Fuhrer Wolf Heinrich von Helldorf organisierte in Berlin den Kurfurstendamm Krawall von 1931 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es zu einer ersten Welle antisemitischer Gewalt die von der Parteibasis ausging und von der Fuhrung geduldet wurde Ausgehend vom Rhein Ruhr Gebiet griffen SA Leute judische Geschafte an forderten einen Boykott und schuchterten Kunden ein 2 Am 11 Marz 1933 erreichte die Welle Braunschweig wo ein Warenhaussturm organisiert wurde Am 1 April folgte der landesweite Judenboykott Mit dem Berufsbeamtengesetz und dem Gesetz uber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7 April verloren schon 1933 etwa 37 000 Juden ihre berufliche Existenz in Deutschland Daraufhin liess die antisemitische Gewalt von unten nach Judische Unternehmen wurden zeitweise ausdrucklich nicht benachteiligt um sensible Wirtschaftszweige nicht zu schadigen 3 1935 folgte eine zweite Welle antijudischer Gewalt Im Marz forderte Julius Streicher im NS Hetzblatt Der Sturmer die Todesstrafe fur Rassenschande Im Juli 1935 kam es zum zweiten Kurfurstendamm Krawall Wieder reagierte der Staat auf den Druck der Parteibasis Am 8 August 1935 verbot Hitler wilde Aktionen gegen Juden im September wurden die Nurnberger Gesetze erlassen 4 Im Februar 1936 wollte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels das Attentat des judischen Studenten David Frankfurter auf den NSDAP Funktionar Wilhelm Gustloff fur Aktionen gegen Juden ausnutzen doch unterblieb dies weil das NS Regime die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele zur NS Propaganda benutzen wollte 5 1937 zeichnete sich ein Kurswechsel von der schleichenden Verdrangung der Juden aus der deutschen Privatwirtschaft zu ihrer schnellen Zwangsenteignung durch den Staat ab Im Januar forderte der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler erstmals offentlich die Entjudung Deutschlands die das 25 Punkte Programm der NSDAP 1920 als Ziel benannt hatte Sie konne am besten durch Mobilisierung des Volkszorns und Ausschreitungen erreicht werden 6 Im Oktober wies das Kampfblatt der SS Das Schwarze Korps auf die angeblich ungeschmalerte Macht der Juden in Handel und Industrie hin Diese sei nicht langer zu dulden Heute brauchen wir keine judischen Betriebe mehr 7 Wirtschaftsminister Hjalmar Schacht hatte bereits 1934 gegen Streichers Boykottkampagnen protestiert weil sie das Weihnachtsgeschaft zu storen drohten 8 Er wurde am 27 November 1937 abgelost Kurz darauf organisierte Streicher erneut einen Weihnachtsboykott gegen judische Geschafte 9 nbsp Razzia bei der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Marz 19381938 folgte die dritte Welle antisemitischer Gewalt 10 Mit dem Anschluss Osterreichs kamen 192 000 Juden zu den noch 350 000 Juden im Altreich hinzu so dass nun 542 000 Juden im Grossdeutschen Reich lebten Vor allem in Wien mit neun Prozent judischem Bevolkerungsanteil kam es zu wochenlangen Ausschreitungen SA Schlagertrupps prugelten tausende judische Geschaftsinhaber aus ihren Laden Betrieben und Wohnungen Mittelstandische NSDAP Mitglieder ergriffen als Kommissare die Leitung geraubter Geschafte Sie sahen dies als Wiedergutmachung fur Nachteile vor der Reichseinung und versuchten auch Aufkaufen judischer Firmen durch kapitalkraftige deutsche Grosskonzerne zuvorzukommen Um die wilden Enteignungen zu stoppen erklarte Reichskommissar Josef Burckel die Kommissare am 13 April per Gesetz zu neuen Eigentumern die nun ihr Betriebsvermogen anmelden mussten 11 Am 26 April 1938 erliess Goring ein Gesetz das alle Juden des Reiches zwang ursprunglich bis zum 30 Juni spater bis 31 Juli verlangert ihr gesamtes Vermogen sofern es 5 000 Reichsmark uberstieg detailliert beim Finanzamt offenzulegen Man schatzte ihr Gesamtvermogen auf 8 5 Milliarden den Anteil an liquiden Wertpapieren auf 4 8 Milliarden Reichsmark Das NS Regime plante deren Zwangsumtausch in deutsche Staatsanleihen um diese gegen Devisen im Ausland zu verkaufen So sollte das Haushaltsdefizit verringert und die Vertreibung der Beraubten ins Ausland finanziert werden 12 Viele Alte Kampfer bewerteten die Judenpolitik des Regimes als zu zogerlich Der Berliner Polizeiprasident Wolf Heinrich von Helldorff etwa legte auf Goebbels Anregung im Mai 1938 eine Denkschrift vor die die radikale Heraustrennung der Berliner Juden aus Wirtschaft und Gesellschaft forderte Goebbels nutzte im Juni 1938 die Juni Aktion der Kampagne Arbeitsscheu Reich die eigentlich gegen Asoziale gerichtet war zu Krawallen gegen judische Geschaftsinhaber in Berlin 13 Vor Polizeioffizieren verkundete er Nicht Gesetz ist die Parole sondern Schikane Die Juden mussen aus Berlin heraus 14 Dadurch geriet er in Konflikt mit dem Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS der erkannt hatte dass eine Pauperisierung der Juden dem ubergeordneten Ziel im Weg stand sie zur Auswanderung zu drangen Auf Einwirken Hitlers wurden weitere antijudische Aktionen mit Wirkung vom 21 Juni 1938 verboten 15 Im September kam es zu neuen antisemitischen Uberfallen in Kassel Rothenburg an der Fulda Frankfurt am Main Magdeburg Hannover und Wien Die unter Teilen der NSDAP Mitglieder vorherrschende Pogromstimmung wird von dem Historiker Hans Mommsen mit der Kriegsgefahr in Zusammenhang gebracht deren scheinbare Beilegung durch das Munchner Abkommen sich in vermehrtem antisemitischen Aktionismus entladen habe 16 Angesichts der auf Auswanderung der Juden abzielenden Politik des NS Regimes befurchteten die europaischen Nachbarstaaten eine Fluchtlingsflut und waren bestrebt diese abzuwenden Bei der internationalen Konferenz von Evian Frankreich im Juli 1938 erklarte sich keines der 32 teilnehmenden Lander zur Aufnahme der bedrohten Juden bereit Vielmehr protestierte die Schweiz in die viele Juden aus Osterreich flohen gegen die Verjudung und drohte eine allgemeine Visumspflicht an Daraufhin entzog das NS Regime deutschen Juden die Reisepasse und ersetzte sie durch Sonderausweise mit dem neu eingefuhrten Judenstempel Auch Luxemburg hielt am 9 November 1938 auf Beschluss seiner damaligen christlich sozialistischen Regierung die Grenzen fest geschlossen und verstarkte die Grenzkontrollen 17 Adolf Eichmann richtete schliesslich im Auftrag von Reinhard Heydrich im August in Wien die erste Zentralstelle fur judische Auswanderung ein Eine Fluchtlingswelle setzte ein Bis Herbst verliessen etwa 54 000 Juden das Reich nbsp Julius Streicher erteilt Befehl zum Synagogen Abbruch vor Nurnberger Hauptsynagoge 10 August 1938Am 14 Oktober kundigte Goring im Reichsluftfahrtministerium ein gigantisches Rustungsprogramm an Dieses sei jedoch durch das Staatsdefizit und begrenzte Produktionskapazitaten erschwert Die Privatwirtschaft musse daran mitwirken da man andernfalls zur staatlich gelenkten Planwirtschaft ubergehen werde Die Arisierung sei nun unumganglich und allein Sache des Staates sie durfe auf keinen Fall wie in Osterreich anarchisch als Versorgungssystem untuchtiger Parteigenossen ablaufen 18 Erste Massenabschiebung Polenaktion Hauptartikel Polenaktion nbsp Ausweisung polnischer Juden aus Nurnberg am 28 Oktober 1938Am 9 Oktober 1938 erliess Polen eine Verordnung nach der die Passe aller langer als funf Jahre im Ausland lebenden Polen ohne Sondervisum eines zustandigen Konsulats am 30 Oktober ablaufen sollten Das betraf vor allem bis zu 18 000 von geschatzten 70 000 polnischen meist verarmten Juden die vielfach illegal im Grossdeutschen Reich lebten 19 Die deutsche Regierung stellte Polen daraufhin am 26 Oktober ein Ultimatum die Ruckkehrmoglichkeit der Staatenlosen zu garantieren andernfalls werde man sie sofort ausweisen Nach der erwarteten Ablehnung befahl die Gestapo allen Stadten und Gemeinden am 27 Oktober die Betroffenen sofort festzunehmen In der Nacht zum 29 Oktober wurden sie aus ihren Wohnungen geholt in schwer bewachten Zugen und Lastwagen zur deutsch polnischen Grenze bei Zbaszyn deutsch Bentschen abtransportiert und hinubergejagt Die unvorbereiteten polnischen Grenzbeamten verweigerten den Abgeschobenen zunachst mit Waffengewalt den Ubertritt die Deutschen wiederum die Ruckkehr Sie mussten tagelang ohne Nahrung in den uberfullten Grenzbahnhofen oder im Niemandsland warten bis die polnischen Behorden sie passieren liessen Ein Teil kam in den nachsten Tagen bei judischen Gemeinden in Polen unter etwa 7 000 Personen mussten aber zum Fluchtlingslager Zbaszyn in der Woiwodschaft Poznan marschieren wo die polnische Regierung sie bis August 1939 internierte Im Januar durften sie fur kurze Zeit in ihre deutschen Heimatorte zuruckkehren um ihre Geschafte zu verkaufen Haushalte aufzulosen und so ihre erzwungene Auswanderung zu regeln 20 Attentat als Vorwand nbsp Herschel Grynszpan nach seiner Verhaftung in Paris am 8 November 1938Am 3 November erfuhr der in Paris lebende siebzehnjahrige polnische Jude Herschel Grynszpan dass auch seine ganze Familie nach Zbaszyn vertrieben worden war Er besorgte sich einen Revolver und schoss damit am 7 November 1938 in der Deutschen Botschaft damals im Palais Beauharnais auf den der NSDAP angehorenden Legationssekretar Ernst Eduard vom Rath Dieser erlag am 9 November seinen Verletzungen 1938 nutzten Teile der NS Fuhrung das Attentat als willkommenen Anlass um der unzufriedenen Parteibasis Gelegenheit zum Handeln gegen judisches Eigentum zu geben und die Juden beschleunigt dann auch gesetzlich aus dem deutschen Wirtschaftsleben auszuschalten Bevor die franzosische Polizei die Hintergrunde untersucht hatte liessen Goebbels und sein Mitarbeiter Wolfgang Diewerge die Verschworungstheorie verbreiten Grynszpan habe im Auftrag des Weltjudentums gehandelt das das nationalsozialistische Deutschland vernichten wolle Zu diesem Zweck arbeite es an einer Vergiftung der deutsch franzosischen Beziehungen um so einen Krieg zu provozieren Die Deutsche Allgemeine Zeitung wies in diesem Zusammenhang darauf hin dass Grynszpan sein Attentat am Jahrestag der Oktoberrevolution begangen hatte 21 Noch am 7 November gab das Deutsche Nachrichtenburo DNB eine zentrale Institution der Presselenkung im NS Staat eine Anweisung heraus die Meldung uber das Attentat sei in allen Zeitungen in groesster Form herauszustellen und es sei besonders darauf hinzuweisen dass das Attentat die schwersten Folgen fuer die Juden in Deutschland haben muss 22 Am darauffolgenden Tag schrieb Diewerge im Leitartikel des Volkischen Beobachters betitelt Verbrecher am Frieden Europas Es ist klar dass das deutsche Volk aus dieser neuen Tat seine Folgerungen ziehen wird Es ist ein unmoglicher Zustand dass in unseren Grenzen Hunderttausende von Juden noch ganze Ladenstrassen beherrschen Vergnugungsstatten bevolkern und als auslandische Hausbesitzer das Geld deutscher Mieter einstecken wahrend ihre Rassegenossen draussen zum Krieg gegen Deutschland auffordern und deutsche Beamte niederschiessen Die Schusse in der deutschen Botschaft in Paris werden nicht nur den Beginn einer neuen deutschen Haltung in der Judenfrage bedeuten sondern hoffentlich auch ein Signal fur diejenigen Auslander sein die bisher nicht erkannten dass zwischen der Verstandigung der Volker letztlich nur der internationale Jude steht 23 Ahnliche Kommentare finden sich am 8 und 9 November in anderen Parteizeitungen der NSDAP etwa im Westdeutschen Beobachter 24 VerlaufErste Ubergriffe nbsp Zerstortes judisches Geschaft in MagdeburgDie Nachricht vom Attentat auf den zuvor weitgehend unbekannten Diplomaten vom Rath erreichte die deutsche Offentlichkeit erst am 8 November 1938 durch die Tagespresse Bereits am Spatnachmittag des 7 November begannen jedoch in Kurhessen und Magdeburg Anhalt die ersten Ubergriffe gegen Juden ihre Wohnungen Geschafte Gemeindehauser und Synagogen Die Tater waren Angehorige von SA und SS Sie traten in Zivilkleidung auf um wie normale Burger zu wirken und die ubrige Bevolkerung zum Volkszorn wegen des Attentats in Paris aufzuhetzen Am Abend des 7 November wurden die Synagoge und andere judische Einrichtungen in Kassel in der gleichen Nacht auch jene umliegender Orte wie Bebra Rotenburg an der Fulda und Sontra verwustet 25 Am 8 November brannte in Bad Hersfeld die erste Synagoge In den Landkreisen Fulda und Melsungen u a den Orten Baumbach Eschwege Fritzlar Witzenhausen wurden fast alle judischen Wohnungen und Geschafte demoliert 26 Im Laufe des Abends und der Nacht wurden zahlreiche Juden misshandelt In Felsberg gab es dabei das erste judische Todesopfer in Kurhessen 27 Am Nachmittag des 9 November wurden ab 15 Uhr die Synagoge und das judische Gemeindehaus in Dessau angezundet Ab 19 Uhr begannen die Ausschreitungen in Chemnitz Die Brandstiftungen betrafen allesamt nur Synagogen und Geschafte deren Brande die Nachbarhauser nicht gefahrden konnten Nichtjudische Hauser und Wohnungen blieben uberall verschont Von wem die Initiative zu den Ausschreitungen in Kurhessen kam ist umstritten Der Historiker Wolf Arno Kropat glaubt Gaupropagandaleiter Heinrich Gernand sei offensichtlich vom Reichspropagandaministerium dazu beauftragt worden 28 Alan E Steinweis sieht dafur keine Belege Hochstwahrscheinlich habe Gernand die Berliner Propaganda als Signal verstanden seine Parteigenossen gegen die ortlichen Juden losschlagen zu lassen 29 Angela Hermann hingegen schliesst eine Anstiftung der kurhessischen Exzesse durch Goebbels aus und halt auch die Gernand zugeschriebene Rolle als Anstifter fur fragwurdig 30 Die Aktionen wurden von ortlichen Parteifuhrern darunter einem Kreisleiter und SA Parteiaktivisten gesteuert teilweise wurden sie von auswartigen Parteimitgliedern dazu aufgefordert 31 Der Historiker Hans Jurgen Doscher geht davon aus dass sich hier das gewalttatige Potential der antisemitischen Parteibasis zeigte 32 Die Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 nbsp Gedenktafel am Alten Rathaus in MunchenAdolf Hitler hatte seinen Begleitarzt Karl Brandt und den angesehenen Unfallchirurgen Georg Magnus nach Paris an vom Raths Krankenbett beordert und diesen um drei Klassen zum Gesandtschaftsrat I Klasse befordert 33 Am 9 November nahm er nach dem Gedenkmarsch fur den Hitlerputsch an einem Essen bei einem Kameradschaftsabend der Parteifuhrung mit alten Kampfern im Alten Rathaus in Munchen teil Dort erfuhr er vom Tod des Diplomaten Sofort besprach er sich wahrend des Essens mit Goebbels der ihn uber bereits anlaufende Ausschreitungen informierte und entschied Die Demonstrationen weiterlaufen lassen Polizei zuruckziehen Die Juden sollen einmal den Volkszorn zu verspuren bekommen 34 Entgegen seiner Gewohnheit verzichtete er auf eine Rede und verliess die Versammlung nach dem Essen 35 Goebbels machte anschliessend gegen 22 Uhr vor den versammelten Partei und SA Fuhrern die Nachricht bekannt Er benutzte den Tod zu einer antisemitischen Auslegung des Attentats in der er die Judische Weltverschworung fur den Tod vom Raths verantwortlich machte Er lobte die judenfeindlichen Aktionen im ganzen Reich bei denen auch Synagogen in Brand gesetzt worden seien und verwies dazu auf Kurhessen und Magdeburg Anhalt Er ausserte dass die Partei nicht als Organisator antijudischer Aktionen in Erscheinung treten wolle aber diese dort wo sie entstunden auch nicht behindern werde Die anwesenden Gauleiter und SA Fuhrer verstanden dies als indirekte aber unmissverstandliche Aufforderung die spontanen Aktionen des Volkszorns zu organisieren 36 nbsp Zerstorungen im Kaufhaus Uhlfelder in MunchenNach Goebbels Rede telefonierten sie gegen 22 30 Uhr mit ihren ortlichen Dienststellen Danach versammelten sie sich im Hotel Rheinischer Hof um von dort aus weitere Anweisungen fur Aktionen durchzugeben Goebbels selbst liess nach Abschluss der Gedenkfeier nachts Telegramme von seinem Ministerium aus an untergeordnete Behorden Gauleiter und Gestapostellen im Reich aussenden Diese wiederum gaben entsprechende Befehle an die Mannschaften weiter in denen es etwa hiess SA Stelle Nordsee Samtliche judische Geschafte sind sofort von SA Mannern in Uniform zu zerstoren Nach der Zerstorung hat eine SA Wache aufzuziehen die dafur zu sorgen hat dass keinerlei Wertgegenstande entwendet werden konnen Die Presse ist heranzuziehen Judische Synagogen sind sofort in Brand zu stecken judische Symbole sind sicherzustellen Die Feuerwehr darf nicht eingreifen Es sind nur Wohnhauser arischer Deutscher zu schutzen allerdings mussen die Juden raus da Arier in den nachsten Tagen dort einziehen werden Der Fuhrer wunscht dass die Polizei nicht eingreift Samtliche Juden sind zu entwaffnen Bei Widerstand sofort uber den Haufen schiessen An den zerstorten judischen Geschaften Synagogen usw sind Schilder anzubringen mit etwa folgendem Text Rache fur Mord an vom Rath Tod dem internationalen Judentum Keine Verstandigung mit Volkern die judenhorig sind Dies kann auch erweitert werden auf die Freimaurerei 37 Himmler nahm in der Nacht gemeinsam mit Hitler an einer Vereidigung von SS Anwartern am Odeonsplatz teil und instruierte den Chef der Gestapo Abteilung fur Regimegegner Heinrich Muller Dieser sandte um 23 55 Uhr ein Telex an alle Leitstellen der Staatspolizei im Reich Die Sicherheitsdienste sollten sich heraushalten Sie sollten aber fur den Schutz des judischen Eigentums vor Plunderung sorgen Punkt 3 lautete Es ist vorzubereiten die Festnahme von etwa 20 30 000 Juden im Reiche Es sind auszuwahlen vor allem vermogende Juden Nahere Anordnungen ergehen noch im Laufe dieser Nacht 38 Anschliessend erteilte er Heydrich nahere Anordnungen der diese um 1 20 Uhr seinerseits als Telex an alle Untergebenen sandte Darin bekraftigte er das Verbot zu plundern den Schutz fur Nachbargebaude vor Branden und erganzte dass auch judische Auslander nicht zu belastigen seien Die Zahl der Festzunehmenden liess er offen Sobald der Ablauf der Ereignisse dieser Nacht die Verwendung der eingesetzten Beamten hierfur zulasst sind in allen Bezirken so viele Juden insbesondere wohlhabende festzunehmen als in den vorhandenen Haftraumen untergebracht werden konnen 39 Der Zweck dieser Verhaftungen war es dass Gestapo und SS die durch Goebbels Rede vor vollendete Tatsachen gestellt worden waren an den Enteignungen partizipieren zu lassen und Geldmittel zur Forderung judischer Auswanderung akquirieren 40 Polizei und SS waren offenkundig von den Pogromen uberrascht worden die eine Stunde bevor man sie informiert hatte begonnen hatten Darauf deutet nicht zuletzt die Tatsache hin dass zwei Anordnungen an identische Empfanger gesandt wurden Mullers Telex war offenkundig hastig formuliert worden und musste deshalb durch Heydrichs Schreiben erganzt und konkretisiert werden 41 Die Leitung der Zerstorungen oblag nicht ihnen sondern den ortlichen Propagandaamtern der NSDAP Sie beriefen die SA Ortsgruppen ein die ihre Mitglieder instruierten und in Marsch setzten um die Befehle auszufuhren In Nurnberg z B wurden sie wie in den meisten deutschen Stadten nach Augenzeugenberichten wie folgt umgesetzt Zuerst kamen die grossen Ladengeschafte dran mit mitgebrachten Stangen wurden die Schaufenster eingeschlagen und der am Abend bereits verstandigte Pobel plunderte unter Anfuhrung der SA die Laden aus Dann ging es in die von Juden bewohnten Hauser Schon vorher informierte nichtjudische Hausbewohner offneten die Turen Wurde auf das Lauten die Wohnung nicht sofort geoffnet schlug man die Wohnungstur ein Viele der spontanen Racher waren mit Revolver und Dolchen ausgestattet jede Gruppe hatte die notigen Einbrecherwerkzeuge wie Axte grosse Hammer und Brechstangen dabei Einige SA Leute trugen einen Brotbeutel zur Sicherstellung von Geld Schmuck Fotos und sonstigen Wertgegenstanden die auf einen Mitnehmer warteten Die Wohnungen wurden angeblich nach Waffen durchsucht weil am Tage vorher ein Waffenverbot fur Juden veroffentlicht worden war Glasturen Spiegel Bilder wurden eingeschlagen Olbilder mit den Dolchen zerschnitten Betten Schuhe Kleider aufgeschlitzt es wurde alles kurz und klein geschlagen Die betroffenen Familien hatten am Morgen des 10 November meistens keine Kaffeetasse keinen Loffel kein Messer nichts mehr Vorgefundene Geldbetrage wurden konfisziert Wertpapiere und Sparkassenbucher mitgenommen Das schlimmste dabei waren die schweren Ausschreitungen gegen die Wohnungsinhaber wobei anwesende Frauen oft ebenso misshandelt wurden wie die Manner Eine Anzahl von Mannern wurde von den SA Leuten unter standigen Misshandlungen und unter dem Gejohle der Menge zum Polizeigefangnis getrieben Am anderen Morgen wurden gegen 4 Uhr morgens alle der zuvor inhaftierten Personen unter 60 Jahren nach Dachau abtransportiert 42 Doch nicht nur Synagogen und judische Geschafte wurden zerstort die Gewalt machte auch vor Kinder und Altenheimen nicht halt In Emden wurden die Bewohner eines Altersheims aus ihren Betten geholt in Nachtkleidung an der brennenden Synagoge vorbeigefuhrt und dann gezwungen Kniebeugen und andere Freiubungen zu machen 43 Im Zuge der Ausschreitungen und des Chaos in dem sie stattfanden wurden zahlreiche Juden ermordet In Lesum einem Vorort von Bremen glaubte zum Beispiel der Burgermeister und Chef des ortlichen SA Sturms aufgrund eines Ubermittlungsfehlers es sollten alle Juden getotet werden Die Weitergabe dieses irrigen Befehls fuhrte zur Ermordung eines Lesumer Arztes und seiner Frau 44 In Osterreich erlaubten SA Leute einem jungverheirateten Paar nicht ihr wenige Monate altes Kind bei der Verhaftung mitzunehmen Das Baby blieb unversorgt in der Wohnung zuruck und starb 45 Wie viele Juden bei den Pogromen umkamen ist nicht sicher zu ermitteln Das Oberste Parteigericht der NSDAP bezifferte ihre Zahl auf 91 In der Fachliteratur wird sie deutlich hoher geschatzt Einschliesslich der etwa 300 Suizide schatzt der britische Historiker Richard J Evans dass bis zu 2000 Juden bei den Novemberpogromen ums Leben kamen 46 Die Ereignisse der Folgetage Am 10 November liess Goebbels uber das DNB die Pogrome als berechtigte und verstandliche Emporung des deutschen Volkes uber den feigen Meuchelmord an einem Diplomaten rechtfertigen Er verband damit die strenge Aufforderung von allen Demonstrationen und Aktionen gegen das Judentum gleichgultig welcher Art sofort abzusehen 47 Am selben Tag verbot Rudolf Hess in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Fuhrers in einer Weisung an die Gauleitungen strikt alle weiteren Brandlegungen an judischen Geschaften oder dergleichen 48 Die Pogrome wurden dennoch fortgesetzt In Osterreich begannen sie erst am 10 November sie verliefen dort noch heftiger Sie dauerten im ganzen Reich besonders in landlichen Gebieten bis in den Nachmittag hinein In Harburg Wilhelmsburg etwa begannen die Pogrome erst am Abend des 10 November Hier wurde die Leichenhalle auf dem Judischen Friedhof in Brand gesteckt Die Synagoge wurde geplundert blieb aber stehen 49 Nationalsozialisten in der Freien Stadt Danzig begannen ihre Angriffe auf die ortlichen Juden sogar erst am 12 November 50 In kleineren Orten kam es bis zum 11 vereinzelt sogar bis zum 12 und 13 November noch zu Ausschreitungen Die befohlene Trennung von SA Massnahmen und SS Begleitschutz wurde in vielen Regionen missachtet zumal der Befehl dazu erst Stunden nach Beginn der Pogrome ausgegeben worden war In Bensheim im Bodenseeraum am Niederrhein in Oberschlesien und Wien u a fuhrten die Sicherheitskrafte die Zerstorungen selbst an dort wo die Brandstiftung nicht ausreichte halfen sie mit Sprengsatzen nach 51 Die Vorgange dokumentiert beispielsweise ein Bericht aus Baden Baden Ehe die SS die Synagoge in Brand steckte zwang sie die Manner der judischen Gemeinde sich dort zu versammeln Entgegen dem judischen Brauch mussten sie ihre Hute abnehmen Das Gemeindeglied Herr Dreyfus wurde gezwungen von der Kanzel herab aus dem nationalsozialistischen Hetzblatt Der Sturmer vorzulesen Die Gemeinde hatte im Chor zu antworten Wir sind ein dreckiges filziges Volk Die SS zwang die Manner im Gotteshaus Nazilieder zu singen und Turnubungen vorzufuhren 52 nbsp Nach dem Novemberpogrom wird eine Kolonne Juden zur Schutzhaft ins KZ gebracht Baden Baden November 1938Direkt im Anschluss an die Zerstorungen begann am 10 November gegen vier Uhr morgens die befohlene Inhaftierung sogenannte Schutzhaft von etwa 30 000 mannlichen meist jungeren und wohlhabenderen Juden Diese so genannten Aktionsjuden machten rund ein Zehntel der in Deutschland verbliebenen Juden aus 53 Sie wurden gesammelt und vielfach in Formation durch die Stadte getrieben 54 In den Tagen darauf wurden sie von Gestapo und SS in die drei deutschen Konzentrationslager Buchenwald Dachau und Sachsenhausen verschleppt um sie zur Emigration zu notigen und ihr Vermogen zu arisieren 55 Laut Bericht eines Berliner Juden liessen die Wachmannschaften beim Hofappell dem nachtelangen Strammstehen bei Eiseskalte auf dem Lagerplatz keinen Zweifel daran dass sie die Insassen dezimieren wollten Ihr seid nicht in einem Sanatorium sondern in einem Krematorium Die SS hat das Recht auf Euch zu schiessen wann sie will 56 nbsp Haftlingskarte eines im KZ Dachau internierten Juden erkennbar an SCH J Schutzhaft Jude Die barbarische Behandlung der in das KZ Buchenwald Eingelieferten beschrieb detailliert z B der Augenzeuge Eugen Kogon 57 Sie mussten etwa im Winter 1938 39 mit blossen Handen den Schnee im Lager raumen Notamputationen der erfrorenen Gliedmassen verweigerte der SS Lagerarzt Fur Juden stelle ich nur Totenscheine aus 58 Die Pogrome waren keine Artikulation des Volkszorns sondern gingen auf die NSDAP und ihre angeschlossenen Verbande zuruck Propagandaminister Goebbels hatte die Mitglieder zwar aufgefordert in Zivil aufzutreten doch wurde dies nur teilweise befolgt Seine Hoffnung mit den Aktionen eine breite Volksbewegung gegen die Juden auszulosen erfullte sich nicht 59 Gleichwohl waren durchaus nicht alle die sich an den Ausschreitungen beteiligten SA Manner Im Laufe des 10 Novembers eines normalen Schultags griffen zahlreiche Jugendliche die von der Hitlerjugend oder der Schule mobilisiert worden waren Juden und ihr Eigentum an Auch viele Unternehmer stachelten ihre Arbeiter zu antisemitischen Ausschreitungen an und beteiligten sich auch selbst daran Auf den Vandalismus folgten vielerorts spontane Plunderungen an denen sich besonders viele Frauen beteiligten Der Historiker Alan E Steinweis nennt die Bereitschaft Zehntausender Deutscher Gewalttaten gegen ihre judischen Nachbarn zu begehen als Erklarung fur die reichsweite Destruktivitat der Pogrome 60 FolgenDas Treffen im Reichsluftfahrtministerium Am 12 November trafen sich 100 hochrangige Vertreter des NS Regimes auf Einladung Gorings im Reichsluftfahrtministerium um in einer vierstundigen Sitzung das weitere Vorgehen in der Judenpolitik zu besprechen und die Konflikte beizulegen die innerhalb der nationalsozialistischen Polykratie aufgetreten waren 61 Vier der ursprunglich sieben Teile des Sitzungsprotokolls sind als wortgetreue Kopie erhalten 62 Bereits am 10 November hatte Hitler nach Gorings Aussage ihm und Goebbels befohlen die Juden nun vollends aus der deutschen Wirtschaft auszuschliessen Wie dies geschehen konne diskutierten die Anwesenden am 12 November 1938 Ein Ergebnis war die Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben die Goring am selben Tag erliess Danach sollten alle reichsdeutschen Juden weitgehend enteignet aus dem Kulturleben entfernt aus dem Blickfeld der Offentlichkeit verbannt und zur Auswanderung gezwungen werden Das erklarte Ziel war das Deutsche Reich judenfrei zu machen Die Bestandsaufnahme zeigte dass ein Grossteil der zerstorten judischen Geschaftsraume und Wohnungen Ariern gehorte und von Juden nur gemietet war die Versicherungsgesellschaften mussten diese Schaden ersetzen Allein der Glasbruch kostete annahernd drei Millionen die gesamten Versicherungsschaden wurden auf 225 Millionen Reichsmark beziffert 63 Goring zeigte sich mit den Pogromen und implizit auch mit Goebbels sehr unzufrieden D iese Demonstrationen habe ich satt Sie schadigen nicht den Juden sondern schliesslich mich der ich die Wirtschaft als letzte Instanz zusammenzufassen habe 64 Goebbels Einwurf der Jude musse den Schaden bezahlen tat Goring als okonomisch sinnlos ab Deutschland habe keine Rohstoffe weshalb all das Schaufensterglas gegen Devisen im Ausland eingekauft werden musse 65 Heydrich warf er vor Mir ware lieber gewesen ihr hattet 200 Juden erschlagen und hattet nicht solche Werte vernichtet 66 Goring schlug vor den Juden des Reiches eine Milliarde Reichsmark als Suhneleistung fur die feindliche Haltung des Judentums gegenuber dem deutschen Volk abzufordern Die Entschadigungen der zahlungswilligen Versicherungen sollten direkt an den Staat gehen betroffene Juden sollten leer ausgehen Dies hatte Hitler bereits mit Goebbels am 10 November bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Osteria Italiana beschlossen als die Pogrome noch liefen 67 Die Idee dieser kollektiven Strafsteuer fur sie die nun eine doppelte Enteignung darstellte stammte aus Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan vom August 1936 Alle Anwesenden stimmten Gorings Vorschlag zu ohne Widerspruch und ohne den Zweck zu diskutieren Goring bekraftigte diesen noch in einer internen Rede am 18 November Sehr kritische Lage der Reichsfinanzen Abhilfe zunachst durch die der Judenschaft auferlegte Milliarde und durch die Reichsgewinne bei der Arisierung judischer Unternehmen Tatsachlich war die offentliche Finanzlage im Herbst 1938 katastrophal Es bestand die reale Moglichkeit dass das Reich zahlungsunfahig wurde Doch mit der Judenbusse die eine schlagartige Erhohung der Reichseinnahmen um sechs Prozent bedeutete konnte die Krise uberwunden werden 68 Goebbels versuchte vergeblich diese Suhneleistung von den Gauleitungen erheben zu lassen Goring setzte aber durch dass das Geld nicht der Partei zufloss sondern allein dem Vierjahresplan Auch wurde festgelegt dass es kunftig keine wilden Aktionen gegen die Juden mehr geben sollte 69 Im weiteren Verlauf schlug Goebbels immer neue antisemitische Massnahmen vor wie die Auflosung der Synagogen oder ein Betretungsverbot fur Walder und Parks Goring machte sich offen uber ihn lustig Man konne den Juden ja das Betreten einiger Waldern gestatten in die man Elche ansassig mache denn beide hatten ahnliche Nasen 70 Im Ergebnis des Treffens wurde festgelegt dass fur die Judenpolitik von nun an nicht mehr die NSDAP zustandig sein sollte sondern die Gestapo Heydrich verwies auf die guten Erfahrungen die Eichmann mit seiner Wiener Auswanderungsstelle gemacht habe und schlug eine ahnliche Einrichtung fur das ganze Reich vor Diese solle eine Auswanderungsaktion fur alle in Deutschland verbliebenen Juden organisieren fur die er mindestens 8 bis 10 Jahre veranschlagte Damit wurde sein in den letzten Jahren entwickeltes Vertreibungskonzept zur offiziellen Politik des NS Regimes 71 Goring drohte eine grosse Abrechnung an den Juden fur den Fall eines aussenpolitischen Konfliktes an 72 Hitler plane eine aussenpolitische Initiative um den Madagaskarplan umzusetzen das heisst eine Aussiedlung der deutschen Juden in die franzosische Kolonie im Indischen Ozean 73 Goebbels zeigte sich trotz allem in seinem Tagebuch mit dem Ergebnis hoch zufrieden Ich arbeite grossartig mit Goring zusammen Er geht auch scharf ran Die radikale Meinung hat gesiegt 74 Auswirkungen auf die Betroffenen nbsp Zerstortes judisches Geschaft in Magdeburg November 1938 source source source source source Private Filmaufnahmen in Wien 1938Von den annahernd 30 000 verhafteten und deportierten Aktionsjuden wurden nachweislich 10 911 einschliesslich von etwa 4 600 Wienern ins KZ Dachau 9 845 ins KZ Buchenwald eingeliefert Fur das KZ Sachsenhausen schatzt man mindestens 6 000 eher aber 10 000 Inhaftierte Die Lagerhaft kostete nochmals Hunderte Menschenleben In Buchenwald fanden nach Angaben der Lagerverwaltung 207 Juden in Dachau 185 den Tod die Opferzahl von Sachsenhausen ist unbekannt Auch hier wird zusatzlich eine hohe Dunkelziffer angenommen Denn bereits bei der Ankunft in den KZs wurden Dutzende Juden erschossen Hunderte starben bei Fluchtversuchen oder an den Strapazen der Zwangsarbeit in den Lagern Tausende der Uberlebenden wurden schwer korperlich verletzt allein im Judischen Krankenhaus Berlin mussten spater 600 erfrorene Gliedmassen amputiert werden und seelisch traumatisiert 75 Die meisten der uberlebenden Inhaftierten wurden bis August 1939 wieder entlassen sofern sie sich schriftlich zur Auswanderung bereit erklarten und ihren Besitz dem Staat ubereigneten Die Zahl der Ausreiseantrage stieg seit dem 9 November 1938 sprunghaft an Bis Kriegsbeginn verliessen noch einmal etwa 200 000 Juden das Reich mehr als insgesamt von 1933 bis 1938 Sie mussten uberall im Ausland ein Vorzeigegeld nachweisen und konnten ihre Ein und Ausreisevisa haufig nur noch uber den Schwarzmarkt durch Kredite von auslandischen Verwandten und Beamtenbestechung erlangen 76 Der in Berlin geborene israelische Antisemitismusforscher Avraham Barkai wies 1988 darauf hin dass fast alle Synagogen im Reich zerstort worden waren neuere Forschungsarbeiten des Synagogue Memorial haben dies bestatigt und eine Gesamtzahl von 1 406 vollstandig zerstorten Synagogen und Betstuben ermittelt Von Wiens einst etwa 25 Synagogen uberstand nur der Stadttempel in der Wiener Innenstadt die Pogrome relativ unbeschadet fast alle ubrigen wurden in Brand gesetzt Die etwa 70 Bethauser und raume in der Stadt wurden allesamt verwustet und teilweise ebenfalls in Brand gesetzt von Berlins 14 Synagogen wurden 11 vollstandig niedergebrannt die ubrigen drei schwer demoliert Zerstort wurden ferner etwa 7 500 judische Geschafte Wohnungen Gemeindehauser und Friedhofskapellen Daraufhin mussten sich viele der judischen Kultusgemeinden auflosen Gottesdienste konnten nur noch privat ohne zeremonielle Gegenstande stattfinden da vor allem die wertvollen Torarollen verbrannt oder konfisziert worden waren Die Gottesdienste wurden nun jedoch meist gut besucht weniger weil die Frommigkeit wuchs sondern weil die Mitglieder sich gegenseitig unterstutzen mussten nachdem ihnen jede Existenzgrundlage entzogen Versammlungen verboten waren und sie die Strassen nur noch unter Lebensgefahr betreten konnten 77 Die Novemberpogrome zerstorten endgultig die Hoffnungen der deutschen Juden in ihrer Heimat uberleben zu konnen Wer irgend konnte emigrierte Das Jahr 1939 markiert mit 80 000 Ausgewanderten den Zenit des judischen Exodus aus dem NS Staat Die ablehnende Haltung der in Frage kommenden Aufnahmelander die sich auf der Konferenz von Evian gezeigt hatte anderte sich durch die Pogrome allerdings nicht Immerhin gestand Grossbritannien die Aufnahme von 10 000 judischen Kindern und Jugendlichen aus dem Deutschen Reich zu Sie wurden in Kindertransporten vom Dezember 1938 bis zum 1 September 1939 uber die Niederlande nach Grossbritannien gebracht Die lebensrettende Auswahl oblag den judischen Gemeinden die zwei bis siebzehn Jahre jungen Menschen wurden unterwegs von judischen Sozialarbeitern betreut Sie alle hofften ihre Eltern bald wiedersehen zu konnen In 90 der Falle blieb diese Hoffnung vergeblich 78 Reaktionen des Auslands Etwa 100 Protestnoten auslandischer Vertretungen gingen nach dem 10 November 1938 beim Auswartigen Amt in Berlin ein Demnach waren trotz gegenteiliger Befehle auch auslandische Juden unter den Opfern der Pogrome Die Proteste wurden kommentarlos in die Reichskanzlei weitergeleitet und verschwanden dort in den Akten 79 Besonders scharf reagierten die USA indem sie ihren Botschafter am 14 November aus Berlin abzogen In New York City demonstrierte die Stadtbevolkerung fur die Opfer Der in Washington D C residierende deutsche Botschafter Dieckhoff berichtete besorgt dass nun auch Personlichkeiten die das NS Regime bislang nicht angegriffen oder zum Teil Sympathie fur Deutschland zur Schau getragen hatten die scharfe Kritik uneingeschrankt mittrugen 80 Am 3 Dezember protestierte die US Regierung gegen den Erlass zur Ausschaltung von Juden aus der deutschen Wirtschaft der entgegen den Versicherungen Joachim von Ribbentrops auch US Burger betraf Daraufhin wurden die zum 31 Dezember geplanten restlichen Schliessungen judischer Einzelhandels und Handwerksbetriebe bei auslandischen Firmen ausgesetzt judische Auslandsvertreter waren schon am 1 Dezember von der am 12 November beschlossenen Suhneleistung befreit worden um den noch gultigen Freundschaftsvertrag mit den USA nicht zu gefahrden 81 Die US Einreisebehorden durften jedoch weiterhin nur 27 000 von nun 140 000 judischen Einreiseantragen im Jahr bewilligen 82 In Grossbritannien bewirkten die Pogrome einen politischen Meinungsumschwung in der Bevolkerung wahrend die Regierung verhalten reagierte Chamberlains Appeasement Politik galt nun als gescheitert die Bereitschaft zum Krieg gegen Hitler wuchs Auch deutschfreundliche Kreise die Massnahmen der Hitlerregierung bislang verteidigt hatten verstummten Die gegen das Deutsche Reich gerichtete Boykottbewegung 83 die 1933 als Reaktion auf den Judenboykott entstanden war und zumeist nur judische Konsumenten hatte mobilisieren konnen erlebte nun einen erheblichen Aufschwung Viele auslandische Unternehmen in Frankreich Grossbritannien Jugoslawien Kanada den Niederlanden und den USA kundigten ihre Handelsvertrage mit Deutschland Manche deutsche Firmen bussten ein Viertel ihres Exportgeschafts ein auch Betriebe die fur die Rustung von Bedeutung waren erlitten nach Aussage des Wehrwirtschaftsstabes empfindliche Verluste 84 Am hartesten betroffen waren die Leder Textil und Spielwarenhersteller Gerade diese Zweige profitierten dann jedoch stark von der Arisierung Reaktionen in der NSDAP Teile der Parteibasis waren von den Pogromen uberrascht worden und lehnten sie vor allem wegen der distanzierten Haltung Hitlers als wilde und ungesetzliche das hiess vom Fuhrer scheinbar nicht gedeckte Aktion ab Auch Regierungsmitglieder darunter Goring Himmler Heydrich Funk und Alfred Rosenberg distanzierten sich und wiesen Goebbels die Alleinverantwortung fur unvorhersehbare aussen und wirtschaftspolitische Folgen zu Himmler kritisierte noch in der Nacht Goebbels Aktion die er auf dessen Machtstreben zuruckfuhrte als Hohlkopfigkeit 85 Schon am Vormittag des 10 November warf Goring Goebbels vor seine Aktion habe aus okonomischer Ignoranz die volkswirtschaftlich unsinnige Zerstorung von Sachwerten herbeigefuhrt die er dem deutschen Staat gern als Raubgut zugefuhrt hatte 86 Himmler und Goring versuchten Hitler davon zu uberzeugen Goebbels zu entlassen doch dieser hielt an seinem Propagandaminister die Stange und zeigte durch einen gemeinsamen Theaterbesuch am 15 November seine Solidaritat 87 Die Gewaltexzesse und Plunderungen stellten die NSDAP vor Probleme da sie den offiziell ausgegebenen Befehlen widersprachen und auch manchen Parteimitgliedern zu weit gingen Daher sollten Parteigerichte Disziplinlosigkeiten untersuchen und gegebenenfalls bestrafen als Schoffen dieser Verfahren fungierten jene Gauleiter und Gruppenfuhrer die die Pogrome durchgefuhrt hatten 88 Im Februar 1939 bestatigte der geheime Abschlussbericht 89 von Walter Buch dem obersten Parteirichter dass die ausfuhrenden Tater auf Befehl von Goebbels und der ihm untergebenen versammelten SA Fuhrer am Abend des 9 November gehandelt hatten und deshalb weitgehend entlastet waren Weil man die Verstosse als Volkszorn dargestellt habe sei es folgerichtig sie nicht durch Staatsgerichte sondern die Partei selbst zu ahnden 1939 befand das oberste Parteigericht der NSDAP aber dass Goebbels absichtlich unklare Befehlserteilung nicht mehr zeitgemass sei Vor 1933 sei es manchmal sinnvoll gewesen um gegenuber dem Staatsschutz den wahren Urheber von Aktionen zu verbergen Das sei nun aber nicht mehr notig schliesslich wisse jeder wer hinter den Pogromen stehe Wenn in einer Nacht samtliche Synagogen abbrennen so muss das irgendwie organisiert sein und kann nur organisiert sein von der Partei 90 Im Ergebnis wurden von Dezember 1938 bis Februar 1939 nur dreissig Morde vor dem obersten Parteigericht untersucht Die Tater blieben straflos oder erhielten nur milde Disziplinarstrafen keiner wurde aus der Partei ausgeschlossen Im Anschluss bat das Gericht Hitler die Schuldigen zu begnadigen um sie vor weiterer Verfolgung durch staatliche Gerichte zu schutzen Dieser kam der Bitte gerne nach Vier SA Manner wurden der ordentlichen Justiz uberstellt Sie hatten in der Pogromnacht Judinnen sexuell belastigt oder vergewaltigt Sie wurden nicht deswegen sondern wegen Rassenschande angeklagt und aus der Partei ausgeschlossen 91 Auf Befehl von Goebbels wies das Reichsministerium der Justiz die Staatsanwalte an keine Ermittlungen in Sachen der Judenaktion vorzunehmen Diese wurden nicht selbstandig tatig so dass jede unabhangige Untersuchung und Strafverfolgung der Verbrechen unterblieb zumal das Justizwesen seit 1933 zwar formell bestehen blieb aber bereits durch Notverordnungen nach Artikel 48 des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg einem Polizeistaat gewichen war 92 Reaktionen aus der nichtjudischen Bevolkerung Die nichtjudischen Deutschen reagierten unterschiedlich auf die von SA und SS eingeleiteten und beaufsichtigten Pogrome Die Deutschland Berichte der Sopade meldeten dass die Ausschreitungen von der grossen Mehrheit der Bevolkerung scharf verurteilt werden Aus vielen Regionen des Reiches wurde berichtet dass sie auf Scham und Entsetzen gestossen seien Spenden zum Winterhilfswerk seien aus Protest gegen die Pogrome verweigert worden 93 Laut der Kommunikationswissenschaftlerin Nadine Deusing uberwiegen eindeutig die Belege fur eine kritische Haltung der nichtbetroffenen Deutschen sei es wegen der Vernichtung von Sachwerten wegen der Verstosse gegen Recht und Ordnung oder wegen des offenkundigen Absinkens der Hemmschwelle zur Gewalt von der bei nachster Gelegenheit selber betroffen zu werden viele furchteten An den Tatorten kam es aber so gut wie nie zu offenen Protesten weil die Menschen Angst hatten 94 Nach Wolfgang Benz erwiesen sich gleichwohl viele nichtjudische Deutsche als Gaffer Marodeure und Gewalttater 95 An vielen Orten bildeten sich Mengen von Schaulustigen gerade in Klein und Mittelstadten stimmten die Gaffer in Hetzgesange der Ausfuhrenden ein An einigen Orten z B Wien beteiligten sie sich an Zerstorungen und Plunderungen von Geschaftsauslagen In den grosseren Stadten wahrten aber manche innere Distanz was in Klein und Mittelstadten keineswegs der Fall war Hier beteiligten sich Aussenstehende direkt mit Denunziationen so z B in Treuchtlingen wo Frauen dazu aufriefen bereits drangsalierte Juden erneut zu qualen 96 Besonders in landlichen Regionen und kleineren Ortschaften nahmen die in der Hitlerjugend organisierten Kinder und Jugendlichen haufig an Misshandlungen u a Steinwurfen Beschimpfungen Anspucken Demutigungen aller Art teil Der Nationalsozialistische Lehrerbund fuhrte ihr Mitmachen auf die wirksame Indoktrination an den Schulen zuruck siehe Erziehung im Nationalsozialismus Der Historiker Wolfgang Benz konstatiert D as Engagement mit dem der Befehl ausgefuhrt wurde machte erst die Dimension des Ergebnisses aus Goebbels hatte an die niedersten Instinkte appelliert und eine Flutwelle von Aggressionen und Vandalismus Zerstorungsrausch und Mordlust entfesselt die biedere Burger und harmlose kleine Leute in Bestien verwandelte 97 nbsp Die im Zweiten Weltkrieg zerstorte Berliner Neue Synagoge in der Oranienburger Strasse 1948 Die ortlichen Feuerwehren und Polizeidienststellen schutzten fast uberall befehlsgemass nur die Nachbargebaude vor dem Ubergreifen der gelegten Brande und ermoglichten so die ungehinderte Zerstorung und Plunderung letzteres wurde durch die NS Propaganda geleugnet judischen Eigentums Nur sehr wenige Falle von Zivilcourage sind dokumentiert So rettete Wilhelm Krutzfeld Vorsteher des zustandigen Polizeireviers in Berlin Mitte die Neue Synagoge an der Oranienburger Strasse indem er auf den Denkmalschutz des Gebaudes verwies mit einigen Beamten die SA Brandstifter verjagte und die Feuerwehr holte die den Brand loschte Ausser einer Ruge seines Vorgesetzten geschah ihm nichts 98 Am Folgetag wurde in manchen Grossstadten zu Massenkundgebungen aufgerufen die die erfolgte Suhne fur den Mord an vom Rath feiern und die Einheit von Volk und Partei zeigen sollten In Nurnberg nahmen daran 100 000 Burger teil 99 Diese antijudischen Demonstrationen erreichten jedoch nicht das von der NSDAP erwunschte Ausmass Die meisten Deutschen glaubten die uber die staatlich gelenkten Medien verbreitete Version von der spontanen Volkserhebung gegen die Juden nicht Die Berichte der Sopade Exil SPD von 1938 sprach von grosser Emporung uber diesen Vandalismus im Rheinland in Westfalen Bayern und Berlin Besonders in Schlesien und Danzig habe die Bevolkerung die Exzesse scharf abgelehnt und dies auch offentlich gezeigt 100 Auch die Berichte auslandischer Diplomaten die 1938 in Deutschland tatig waren gehen in eine ahnliche Richtung Der britische Generalkonsul in Frankfurt behauptete sogar die fur den Pogrom Verantwortlichen waren bei demokratischen Wahlen von einem Sturm der Entrustung weggefegt worden 101 Laut dem Historiker Wolfgang Benz trafen die Pogrome wegen des brachialen Vorgehens und der Vernichtung okonomischer Werte auf Ablehnung In den Grossstadten habe es auch Beispiele von Solidaritat mit den gedemutigten Juden gegeben wohingegen in kleinen Orten der Ubergang von den nationalsozialistischen Aktivisten zum Publikum fliessend gewesen sei Hier hatten sich viele von den Gewalttaten und den Plunderungen mitreissen lassen Nach den Pogromen sei die verbreitete Haltung der Mehrheit jedoch Gleichgultigkeit und Gier gewesen in den auf die Pogrome folgenden Wochen habe die Korruption enorm zugenommen als Partei und Staatsbedienstete sich an den auswanderungswilligen und zum Verkauf ihrer Firmen genotigten Juden schamlos bereicherten 102 Der Historiker Alan Steinweis zitiert aus den Lageberichten des SD wonach sich die ablehnende Haltung von Augenzeugen nicht allein an der Vernichtung okonomischer Werte festmachte sondern an der offentlichen Schandung von Gotteshausern und Sakralgegenstanden Diese Haltung sei namentlich in der katholischen Bevolkerung nachweisbar gewesen durfe aber nicht mit einer Ablehnung des Regimes oder auch nur seines Antisemitismus verwechselt werden Zudem verweist Steinweis auf Falle in denen offentliche Kritik an den Pogromen zu Prugel oder Schutzhaft fuhrte Daher vermutet er dass die Emporung uber die Pogrome tiefer ging und weiter verbreitet war als selbst fuhrende Nationalsozialisten bemerkten 103 Der ehemalige Kaiser Wilhelm II von dem ansonsten zahlreiche antisemitische Ausserungen uberliefert sind zeigte sich in seinem niederlandischen Exil von den Pogromen entsetzt und nannte sie reines Gangstertum bzw reinen Bolschewismus 104 Die Ausserung er schame sich ein Deutscher zu sein geht laut dem Historiker Stephan Malinowski auf ein gefalschtes Interview zuruck und wurde von Wilhelm dementiert 105 Die Pogrome bestarkten diejenigen die zuvor schon Gegner der NSDAP waren in ihrer Oppositionshaltung Fur den Kreisauer Kreis unter Graf Helmuth James von Moltke waren sie im Zweiten Weltkrieg nachtraglich ein entscheidender Anstoss fur die Attentatsplane auf Hitler Widerstandsgruppen der KPD verbreiteten in Berlin nach den Pogromen eine Ausgabe der Roten Fahne die unter dem Titel Gegen die Schmach der Judenpogrome zur Solidaritat mit allen judischen Mitburgern aufrief Die antisemitischen Ausschreitungen seien kein Ausdruck des Volkszorns sondern Ablenkung des Volkes von der vom Kapital betriebenen Kriegspolitik 106 Die Exilzeitschrift Sozialistische Warte des ISK bezeichnete die Pogrome in ihrer Ausgabe vom 18 November in einem mit Repressalien uberschriebenen Artikel als Tiefstand der Rechtssicherheit in irgend einem Staatswesen und als ein zum Himmel schreiendes Verbrechen 107 Reaktionen der Kirchen und einzelner Christen Die Deutsche Evangelische Kirche DEK und die Romisch katholische Kirche waren im damaligen Deutschen Reich die einzigen nicht vollig gleichgeschalteten Grossorganisationen Doch keiner ihrer Vertreter protestierte offentlich dagegen dass hier der Staat Menschen nur aufgrund ihrer angeblichen Rasse totete enteignete und rigoros aus der Gesellschaft ausgrenzte In vorauseilendem Gehorsam hatte der spatere DEK Bischof Otto Dibelius die nationale Revolution im Januar 1933 begeistert begrusst und den Verdacht einer moglichen kirchlichen Systemopposition bei der Regierung moglichst zu zerstreuen versucht Schon den Judenboykott des 1 April 1933 hatte er als Notwehr gegen den angeblich ubergrossen Einfluss des Judentums verteidigt Er mahnte damals eine humane Ausgrenzung der Juden an 108 schwieg dann aber zu samtlichen Gewalttaten und judenfeindlichen Gesetzen der Folgezeit 109 Das geschaftsfuhrende Gremium der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs erklarte am 16 November 1938 mit Bezug auf ein Lutherzitat 110 Kein im christlichen Glauben stehender Deutscher kann ohne der guten und sauberen Sache des Freiheitskampfes der deutschen Nation gegen den judischen antichristlichen Weltbolschewismus untreu zu werden die staatlichen Massnahmen gegen die Juden im Reich insbesondere die Einziehung judischer Vermogenswerte bejammern Und den massgebenden Vertretern von Kirche und Christentum im Auslande mussen wir ernstlich zu bedenken geben dass der Weg zur judischen Weltherrschaft stets uber grauenvolle Leichenfelder fuhrt Die Geistlichen wurden dazu aufgerufen ihre Verkundigung in Predigt und Seelsorge so auszurichten dass die deutsche Seele keinen Schaden leidet und den deutschen Menschen dazu verholfen wird dass sie ohne falsche Gewissensbeschwerung getrost alles daran setzen eine Wiederholung der Zersetzung des Reiches durch den judischen Ungeist von innen her fur alle Zeiten unmoglich zu machen Der evangelische Landesbischof von Thuringen Martin Sasse sah in den Pogromen eine Erfullung von Martin Luthers Forderungen von 1543 Am 10 November 1938 an Luthers Geburtstag brennen in Deutschland die Synagogen Vom deutschen Volk wird die Macht der Juden auf wirtschaftlichem Gebiet im neuen Deutschland endgultig gebrochen und damit der gottgesegnete Kampf des Fuhrers zu volligen Befreiung unseres Volkes gekront In dieser Stunde muss die Stimme des Mannes gehort werden der als der Deutschen Prophet im 16 Jahrhundert einst als Freund der Juden begann der getrieben von seinem Gewissen getrieben von den Erfahrungen und der Wirklichkeit der grosste Antisemit seiner Zeit geworden ist der Warner seines Volkes wider die Juden 111 Nur einzelne Christen protestierten offentlich Der wurttembergische Dorfpfarrer Julius von Jan aus Oberlenningen predigte am Buss und Bettag 16 November 1938 uber den vorgegebenen Bibeltext Jer 22 29 LUT Die Leidenschaften sind entfesselt die Gebote missachtet Gotteshauser die andern heilig waren sind ungestraft niedergebrannt worden das Eigentum der Fremden geraubt oder zerstort Manner die unserem deutschen Volk treu gedient haben wurden ins KZ geworfen bloss weil sie einer anderen Rasse angehorten Mag das Unrecht auch von oben nicht zugegeben werden das gesunde Volksempfinden fuhlt es deutlich auch wo man daruber nicht zu sprechen wagt Und wir als Christen sehen wie dieses Unrecht unser Volk vor Gott belastet und seine Strafen uber Deutschland herbeiziehen muss Gott lasst seiner nicht spotten Was der Mensch saet wird er auch ernten 112 Einige Tage danach liess die NSDAP Kreisleitung Nurtingen SA und SS aus dem dortigen Parteikreis mit Lastwagen und Omnibus zu dem Judenknecht nach Oberlenningen transportieren die von Jan vor seinem Pfarrhaus fast totprugelten und dann in Schutzhaft nahmen 113 Bischof Theophil Wurm leistete ihm in den folgenden Prozessen wegen staatsfeindlicher Hetze Rechtsbeistand schrieb aber zugleich an den Reichsjustizminister 114 Ich bestreite mit keinem Wort das Recht das Judentum als ein gefahrliches Element zu bekampfen Weil wir unserem Volk ersparen mochten dass es spater dieselben Leiden und Demutigungen uber sich ergehen lassen muss denen jetzt andere preisgegeben sind erheben wir warnend unsere Hande auch wenn wir wissen dass man uns deshalb Judenknechte schilt und mit ahnlichem Vorgehen bedroht wie es gegen die Juden angewandt worden ist Wurm vermied also das staatliche Vorgehen Unrecht zu nennen und trat nur fur die Christen nicht die Juden unter den Deutschen ein Nach Kriegsende erklarte er Er werde wohl bis an sein Lebensende nicht damit fertigwerden dass er damals geschwiegen habe 115 Dagegen ergriff Pfarrer Helmut Gollwitzer als Vertreter des im KZ sitzenden Martin Niemoller in Berlin Dahlem in seiner Predigt am 16 November uber Lk 3 3 14 LUT Partei fur die Wehrlosen und erreichte dass seine Gemeinde die Familienangehorigen von inhaftierten Juden materiell unterstutzte Nach seiner Busstagspredigt schrieb Elisabeth Schmitz an ihn Als wir am 1 April 1933 schwiegen als wir schwiegen zu den Sturmerkasten zu der satanischen Hetze in der Presse zur Vergiftung der Seele des Volkes und der Jugend zur Zerstorung der Existenzen und der Ehen durch sogenannte Gesetze zu den Methoden von Buchenwald da und tausendmal sonst sind wir schuldig geworden am 10 November 1938 116 Christen wie Pfarrer Albert Schmidt der fur seinen nach Sachsenhausen deportierten Kollegen judischer Herkunft Hans Ehrenberg gebetet hatte kamen fur ihre Solidaritat selbst in das KZ In Freiburg im Breisgau bildete sich aufgrund der Pogrome der Freiburger Kreis mit mehreren Arbeitsgruppen und Kontakten zu Widerstandskampfern gegen den Nationalsozialismus Einige seiner Mitglieder verfassten eine Denkschrift welche die im christlichen Glaubensbekenntnis gesetzten Grenzen staatlicher Gewaltausubung benannte aus dem Ersten Gebot ein Widerstandsrecht ableitete und Wirtschaftsstrukturen eines demokratischen Nachkriegsdeutschlands konzipierte 117 Das Schweigen der allermeisten evangelischen Pfarrer erklart Kirchenhistoriker Gunter Brakelmann mit ihrer deutschnationalen und antijudaistischen Einstellung aus der heraus sie den autoritaren Fuhrerstaat seine Innenpolitik und den Antisemitismus der NSDAP seit 1933 grundsatzlich bejaht hatten 1938 hatten sie nicht mehr gewagt zu protestieren um ihre verbliebenen Handlungsspielraume nicht zu gefahrden 118 Auch die deutschen katholischen Bischofe schwiegen zur staatlichen Judenverfolgung Kardinal Adolf Bertram hatte Protest gegen den Judenboykott im Marz 1933 als einen in kirchlicher Hinsicht nicht nahestehenden Interessenkreis abgelehnt Kardinal Michael Faulhaber vertrat die traditionelle antijudaistische Theologie und erklarte 1933 Die Juden konnten sich selbst helfen und Eintreten fur sie wurde die Kirche gefahrden 119 Er stellte aber 1938 auf Bitte des Rabbiners in Munchen einen Lastwagen zur Rettung von Torahrollen und anderen sakralen Gegenstanden zur Verfugung und wurde deswegen von NSDAP Vertretern angegriffen 120 Clemens August Graf von Galen bot dem Rabbiner in Munster am 9 November uber Mittelsmanner Hilfe an unterliess aber einen Protest weil er umso starkere Verfolgung der judischen Gemeinde vor Ort befurchtete 121 Auch er war vom Antijudaismus gepragt widersprach jedoch dem staatlichen Antisemitismus 122 Dompropst Bernhard Lichtenberg in Berlin war der einzige deutsche katholische Priester der offentlich gegen die Reichspogromnacht protestierte Er predigte am 9 November auch die brennenden Synagogen seien Gotteshauser Er setzte seine Furbitten fur die Juden und nichtarische Judenchristen von da an taglich bis zu seiner Verhaftung am 23 Oktober 1941 fort 123 Das Schicksal des Attentaters Hauptartikel Herszel Grynszpan Bereits am 11 November begannen im Reichspropagandaministerium Voruberlegungen zu einem Prozess gegen Herszel Grynszpan der in Frankreich in Haft sass Die dortigen Ermittlungen ergaben keinerlei Hinweise auf Hintermanner oder irgendeine Verschworung Zu einem Prozess in Paris kam es wegen des Einmarschs der Wehrmacht nicht mehr Nach der franzosischen Niederlage wurde Grynszpan am 14 Juli 1940 nach Deutschland ausgeliefert Dort sollte ihm der Prozess vor dem Volksgerichtshof gemacht werden wobei die Todesstrafe von vornherein feststand 124 Aus welchem Motiv er gehandelt hatte ist bis heute nicht genau bekannt Im Verhor gab er Rache fur das Leiden seiner Eltern bei deren gewaltsamer Abschiebung an Er habe eigentlich den Botschafter erschiessen wollen dann aber vom Rath getroffen 1942 sagte er aber aus er habe sein Opfer zuvor in der Pariser Homosexuellenszene kennengelernt Daraufhin liess Propagandaminister Joseph Goebbels den jahrelang geplanten Schauprozess gegen ihn verschieben Schliesslich sagte Hitler den Prozess ganz ab 125 Ware der homosexuelle Hintergrund des Mordes den Nationalsozialisten bereits 1938 bekannt gewesen hatte er wie der Historiker Henning Kohler vermutet kaum Aufsehen erregt 126 Grynszpan wurde vermutlich zwischen 1942 und dem Kriegsende 1945 im KZ Sachsenhausen umgebracht 127 Weitere Schritte in der JudenpolitikGoring ordnete noch am selben Tag als harte Suhne fur die Juden an das Verbot von Einzelladen Gewerbe und Handwerksbetrieben Versandgeschaften Bestellkontoren das Verbot von Markten Messen Ausstellungen Werbung Bestellannahmen das Verbot Mitglied einer Berufsgenossenschaft zu sein die Verordnung zur Wiederherstellung des Strassenbildes bei judischen Gewerbebetrieben nach welcher Juden die vom 8 bis 10 November entstandenen Schaden im Strassenbild auf eigene Kosten sofort zu beseitigen hatten und dass Versicherungsanspruche von Juden deutscher Staatsangehorigkeit zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt werden 128 Die sogenannte Suhneleistung oder Judenbusse sollte innerhalb eines Jahres in vier Quartalsraten aufgebracht werden Die erste Rate wurde am 15 Dezember 1938 die letzte am 15 August 1939 fallig Jeder judische Burger der mehr als 5 000 Reichsmark Vermogen besass musste davon 20 Prozent als Judenvermogensabgabe an den Staat abgeben Zugleich wurde den Juden verboten Staatsanleihen zu verkaufen Sie mussten die Suhneleistung also durch Verkauf von Immobilien Schmuck Kunstgegenstanden oder Sparguthaben aufbringen Damit sollte das Staatsdefizit kurzfristig zur Halfte gedeckt werden Eine zweite Durchfuhrungsverordnung legte eine funfte Zahlung zum 15 Dezember 1939 fest so dass insgesamt 25 Prozent des Vermogens abgegeben werden mussten Die Summe von insgesamt 1 126 612 495 00 Reichsmark erhohte das damalige Steueraufkommen des Reiches von 16 auf uber 17 Milliarden um gut sechs Prozent Bereits am 10 November wurde den Juden Waffenbesitz verboten 129 Es folgten Verbote der Teilnahme am Kulturleben des Besuches von Theatern Kinos Tanzvarietees Kabarett Zirkus usw Am 14 November ordnete Reichserziehungsminister Bernhard Rust die sofortige Entlassung judischer Schuler aus deutschen Schulen an Von den Hochschulen waren sie zuvor schon verbannt worden Am 28 November wurde den Regierungsbezirken erlaubt Juden den Zutritt bestimmter Ortsbereiche zu bestimmten Zeiten zu verbieten Sie konnten nun auch optisch fur die restliche Bevolkerung verschwinden noch bevor sie deportiert wurden Am 3 Dezember erfolgte die Verordnung uber den Einsatz des judischen Vermogens die von Hugo Dietrich dem Hausjuristen des Flick Konzerns ausgearbeitet worden war Darin wurde allen Juden vorgeschrieben ihre Gewerbebetriebe zu verkaufen oder abzuwickeln ihren Grundbesitz zu veraussern und ihre Wertpapiere bei einer Devisenbank zu hinterlegen Ausserdem durften sie Juwelen Edelmetalle und Kunstgegenstande nicht mehr frei veraussern Damit wurde es auch wohlhabenden Juden nahezu unmoglich gemacht noch auszuwandern In den Folgejahren wurden diese Massnahmen prazisiert und radikalisiert um Juden jegliche Existenzgrundlage in Deutschland zu nehmen Dies wurde vom Regime ausgenutzt um den verbleibenden und nunmehr arbeitslosen Juden Zwangsarbeit aufzuerlegen Am 20 Dezember 1938 veroffentlichte Friedrich Syrup der Prasident der Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung einen Erlass wonach Juden in staatspolitisch wichtigen Vorhaben das heisst in der Rustungsindustrie streng getrennt von der regularen Belegschaft im geschlossenen Arbeitseinsatz ausgebeutet werden konnten Fur die Organisation waren die lokalen Arbeitsamter zustandig Damit sich kein Jude dem entziehen konnte wurde die seit 1935 bestehende Erfassung aller Juden in einer Judenkartei vervollkommnet manche Verwaltungen legten eigene Judenregister an 130 Am 24 Januar 1939 erteilte Goring Heydrich zunachst den Auftrag die Judenfrage durch Auswanderung oder Evakuierung zu losen Dazu grundete und leitete Heydrich dann die Reichszentrale fur judische Auswanderung Seit Kriegsbeginn machte man diese den Juden jedoch Schritt fur Schritt unmoglich Nun begann die Zwangsumsiedlung in Judenhauser Zugleich wurden die ghettoisierten Juden immer starker in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschrankt und aus der Offentlichkeit verbannt Ihre Einkaufszeiten wurden ausserhalb der sonst gultigen Geschaftszeiten gelegt Ihr Ausgang wurde zeitlich begrenzt Nach den PKWs wurden auch ihre Fahrrader Elektrogerate und Wollkleidung konfisziert Die Benutzung von Strassenbahnen Omnibussen Telefonen das Betreten von Krankenhausern der Kauf von Zeitungen Buchern Blumen bestimmten Lebensmitteln wurden ihnen verboten ihre Lebensmittelzuteilungen wurden mehrfach gesenkt Zur offentlichen Brandmarkung mussten sie ab dem 1 September 1941 den Judenstern tragen der schon 1938 erwogen worden war Wiederum am 9 November jenes Jahres erhielten tausende Juden Berlins Frankfurt am Mains und Munchens erstmals den behordlichen Befehl ihre Wohnungen zu raumen und sich zur Deportation an den Versammlungsplatzen und Bahnhofen einzufinden Diese massenhafte Evakuierung in Lager war an den 1938 in die KZs Verschleppten bereits vorexerziert worden Von nun an rollten die Zuge ins Baltikum zu den dortigen Todesschwadronen spater nach Chelmno und in die noch nicht fertiggestellten Arbeits und Vernichtungslager ausserhalb der Vorkriegsgrenzen Deutschlands Umgang mit den Verbrechen nach 1945Strafrechtliche Ahndung nbsp Skulptur Judische Opfer des Faschismus auf dem Judischen Friedhof Berlin MitteKurz nach Kriegsende hoben die Besatzungsmachte die Verjahrungsfristen fur Delikte wie Landfriedensbruch Hausfriedensbruch Korperverletzung Diebstahl Brandstiftung Sachbeschadigung und Notigung auf Zugleich wurden die deutschen Strafverfolgungsbehorden angewiesen gegen Tater der Pogrome zu ermitteln und Anklage zu erheben Die Delikte der Novemberpogrome wurden tatsachlich vergleichsweise umfassend verfolgt Die strafrechtliche Ahndung zog sich jedoch in den Westzonen bzw der Bundesrepublik noch bis 1955 hin Dabei lasst sich an den Gerichtsverfahren eine Entwicklung zu immer milderen Urteilen und wachsenden Schwierigkeiten bei der Tataufklarung ablesen Der ehemalige Gauleiter von Hamburg Karl Kaufmann sagte als Zeuge vor dem Internationalen Militargerichtshof in Nurnberg 1946 falsch aus er hatte den Novemberpogrom in Hamburg verboten Tatsachlich gingen die Zerstorungen der SA Kommandos in Hamburg nach demselben Muster vonstatten wie andernorts 131 In einer ersten Phase bis zum Jahre 1947 war die Gerichtsbarkeit personell unterbesetzt und konnte nur eine Minderheit der Tater aburteilen doch waren fast alle neu eingesetzten oder im Amt belassenen Richter unbelastet Die Gerichte verwarfen die Ausrede des Befehlsnotstandes unter Hinweis auf das Deutsche Beamtengesetz von 1937 das die Verweigerung eines verbrecherischen Befehls erlaubt hatte Meist wurde der Begriff der Radelsfuhrerschaft vom Gericht weit ausgelegt so dass dem SA Fuhrer oder NS Amtswalter die blosse Anwesenheit am Tatort straferschwerend angerechnet wurde Oft wurde in solchen Fallen auf schweren Landfriedensbruch erkannt der Zuchthausstrafen nach sich zog Wahrend einer zweiten Phase zwischen 1948 und 1949 machte sich in der Bevolkerung ein Stimmungswandel bemerkbar Die Entnazifizierung wurde als ungerecht empfunden und war geradezu verhasst die Aufgabe der Vergangenheitsbewaltigung wurde als weniger wichtig eingestuft und eine Schlussstrich Mentalitat war unverkennbar Dies schlug sich in den Aussagen von Zeugen nieder denen ofter die Bereitschaft zu objektiver Mitwirkung fehlte Wahrend Tater in der ersten Phase von der Anklage uberrascht wurden in Untersuchungshaft keine Moglichkeit zu Absprachen hatten und gestandig waren konnten Tater sich nun vorher absprechen und Zeugen beeinflussen Die Verurteilungsquote sank deutlich Meist wurden SA Fuhrer jetzt nur wegen einfachen Landfriedensbruchs zu Gefangnisstrafen verurteilt Die durchschnittliche Strafzumessung fur schweren Landfriedensbruch sank in dieser Phase von 24 Monaten auf 16 Monate Auch die Strafen fur Korperverletzung oder Sachbeschadigung fielen nun deutlich milder aus Die dritte Phase der strafrechtlichen Behandlung der Novemberpogrome begann mit dem am 31 Dezember 1949 in Kraft getretenen Gesetz uber die Gewahrung von Straffreiheit 132 das der Bundestag gegen die Bedenken des Hochkommissars John Jay McCloy erliess Das bayerische Staatsministerium der Justiz protestierte im Gesetzgebungsverfahren ausdrucklich aus dem Grund dass die Amnestie auch die Mehrzahl der Tater der Novemberpogrome von 1938 straffrei stellen wurde 133 Mit dem Straffreiheitsgesetz wurden samtliche vor dem 15 September 1949 begangenen Straftaten mit Ausnahme von Steuerdelikten amnestiert fur die auf nicht mehr als sechs Monate unter bestimmten Umstanden sogar auf bis zu ein Jahr Freiheitsstrafe erkannt worden war bzw voraussichtlich erkannt werden wurde wenn die Tat noch nicht abgeurteilt war Dieses politische Signal wurde von der Richterschaft die inzwischen wieder belastete ehemalige Nationalsozialisten in ihren Reihen hatte nicht uberhort Mehrere Verfahren wurden eingestellt zu einer Anklageerhebung kam es deutlich seltener und lediglich die Falle von schwerem Landfriedensbruch wurden noch regelmassig vor Gericht abgeurteilt Bezeichnungen Die Ereignisse wurden bereits 1938 von Tatern Augenzeugen und Betroffenen sehr verschieden bezeichnet Seit ihrem 50 Jahrestag 1988 wurde der verbreitete Ausdruck Reichs Kristallnacht zunehmend problematisiert Die Debatte um die angemessene Bezeichnung ist offen Zeitgenossische Bezeichnungen Die in die Konzentrationslager verschleppten Opfer sprachen von der Rath Aktion oder der Mordwoche Victor Klemperer schrieb in sein Tagebuch von der Grunspan Affare Walter Tausk fuhlte sich an die Bartholomausnacht erinnert Viele Augenzeugen der Pogrome erinnerten sich an damals umlaufende Ausdrucke wie Glasnacht Glaserner Donnerstag und Kristallnacht die auf die an diesem Tag zersplitterten Fensterscheiben judischer Hauser anspielten Diese Bezeichnungen scheinen aber nur mundlich tradiert worden zu sein denn schriftliche Belege fur Kristallnacht aus der Zeit des Nationalsozialismus gibt es keine fur Reichskristallnacht nur einen Der Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium Wilhelm Borger spottete am 24 Juni 1939 in einer Rede auf dem Gautag des NSDAP Gaus Hannover Ost in Luneburg unter dem Gelachter seiner Zuhorer Also die Sache geht als Reichskristallnacht in die Geschichte ein Sie sehn das ist humoristisch erhoben nicht wahr 134 Die Zeitungen der Exil SPD und der Untergrund KPD nannten die Ereignisse Judenpogrome Tater der SA und HJ sprachen wie bei den Rohm Morden von einer Nacht der langen Messer Diesen Ausdruck horten Opfer als Gerucht uber eine ihnen bevorstehende Racheaktion schon im Vorfeld Die Dienststellen des NS Regimes und die vom Reichspropagandaministerium gelenkten Medien benutzten Propagandaausdrucke wie Judenaktion Novemberaktion Vergeltungsaktion oder Sonderaktion Die angeordneten Versammlungen des Folgetages nannten sie antijudische Demonstrationen oder gerechte Vergeltungskundgebungen Reichskristallnacht war jedoch kein staatliches Propagandawort Wahrscheinlich pragte der Berliner Volksmund die Wortschopfung Kristallnacht angesichts der vielen zerbrochenen Fenster und Kristallleuchter der Synagogen und Geschafte Der Ausdruck Reichskristallnacht wandte sich dann gegen die damaligen Machthaber indem er ihren inflationaren Gebrauch der Vorsilbe Reichs verspottete Diese regimekritische Bedeutung ist nicht schriftlich belegt wurde spater aber von Zeitzeugen bestatigt Adolf Arndt SPD der im November 1938 in Berlin als Rechtsanwalt tatig war sagte in der Verjahrungsdebatte des Deutschen Bundestages vom 10 Marz 1965 zu seinem Vorredner Ewald Bucher D en 8 9 November 1938 den man doch nicht Herr Bundesjustizminister als sogenannte Reichskristallnacht bezeichnen sollte Das ist ein blutiger Berliner Witz gewesen weil man sich damals nicht anders zu helfen wusste 135 Bezeichnungen nach 1945 nbsp Briefmarke der DDR 9 November 1963 Niemals wieder KristallnachtIn Texten der ersten Nachkriegsjahre finden sich Ausdrucke wie Judennacht Kristallnacht Novemberpogrom Novembernacht Pogromnacht Tag der deutschen Scherbe Reichsscherbenwoche Reichskristalltag Reichs Kristallwoche Reichstrummertag Synagogenbrand Synagogensturm Synagogensturmernacht Verfolgungswoche In der DDR wurden die Ereignisse in der Regel faschistische Pogromnacht genannt In der Bundesrepublik setzten sich Kristallnacht Brockhaus 1952 und Reichskristallnacht durch Diese werden bis heute sowohl umgangssprachlich als auch lexikalisch verwendet auch in anderen Landern und unter Historikern jedoch meist mit kritischer Distanz angedeutet durch Anfuhrungszeichen Da der Ausdruck widerspruchliche Mitbedeutungen anklingen lasst die nur Kenner seiner Entstehung verstehen stiess er schon fruh besonders bei den Opfernachfahren auf Kritik und Ablehnung So befurchtete die Notgemeinschaft der durch die Nurnberger Gesetze Betroffenen am zehnten Jahrestag 1948 136 Ehe es soweit ist dass sich dieses falsche Wort im allgemeinen Sprachgebrauch so eingeburgert hat dass es nicht mehr wegzubringen ist mochten wir darauf hinweisen welche Entstellung mit der Benutzung dieses Wortes verbunden ist Das Wort Kristallnacht ist nicht von den fruher Verfolgten erdacht und in den Sprachgebrauch gebracht worden Dennoch wurde der Ausdruck offentlich und fachlich ublich weil er die unausgesprochenen Widerspruche griffig zusammenfasste Reichs als Hinweis auf das propagandistisch bemantelte Regierungsverbrechen das alle Burger einbezog Kristall als ironische Beschonigung fur die Zerstorung von menschlichem Gluck Leben Eigentum Miteinander Nacht als Metapher fur die politische Finsternis die sich bis 1945 fortsetzte und ins Ungeheure steigerte nbsp 50 Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost 19881982 parallelisierte die Rockband BAP in ihrem Rocksong Kristallnaach die Novemberpogrome mit problematischen Aspekten der Gegenwart und erhob sie so zu einer Metapher fur jede Art von unmenschlichem Verhalten Damit trug sie zu einer Historisierung des Nationalsozialismus bei und verkurzte die Ursachen der Pogrome im Sinne eines unterkomplexen Antikapitalismus 137 Seit 1988 intensivierte sich die Bezeichnungsdebatte Entstehung und regimekritischer Sinn des Ausdrucks Reichskristallnacht geriet weithin in Vergessenheit Er wirkte nur noch zynisch gegenuber den Opfern und Uberlebenden als waren damals nur Fensterscheiben zu Bruch gegangen So verlangte etwa Avraham Barkai 1988 die Bezeichnung musse aus der Geschichtsschreibung verschwinden weil sie boswillig verharmlosend sei und Assoziationen an ein Fest erwecke 138 Heutige Bezeichnungen Heute wird die Bezeichnung Kristallnacht als euphemistisch empfunden Die Alternativbegriffe sind laut dem Germanisten Ole Loding aber ebenfalls problematisch 139 Die seit der Mitte der 1980er Jahre von Politik und Medien ofter verwendete Bezeichnung Reichspogromnacht fordert Kritikern zufolge die notwendige Vergangenheitsbewaltigung nicht sondern tauscht sie eher als erledigt vor Dass die Umbenennung nur im deutschen Sprachraum stattfand konne den Austausch mit anderssprachiger Forschung und auslandischer Literatur erschweren Die Bezeichnung als Pogrom stellt die Aktionen lokalen und regionalen Massakern an Juden seit dem Mittelalter an die Seite erfasst aber nicht ihre Organisation durch eine Staatsregierung fur ein ganzes Staatsgebiet die eine landesweite Enteignungs Deportations und Vernichtungspolitik einleitete Dies kann dazu beitragen den Holocaust zu verharmlosen 140 Zudem undifferenziert auf das Reich abhebe als ob es vom mittelalterlichen Heiligen Romischen Reich bis zum Dritten Reich eine Kontinuitat gabe Immerhin deute er mit dem metaphorischen Wortbestandteil Nacht die Verdunkelung von Menschlichkeit und Vernunft an 139 Zudem stellt die Vorsilbe Reichs die sich in zahlreichen Wendungen der Zeit finde nach Wolfgang Benz eine nachtragliche Referenz an die Sprache des Unmenschen dar Die Bezeichnung Reichspogromnacht sei unhistorisch und verhohne unbeabsichtigt die Opfer 141 Einige neuere historische Untersuchungen bevorzugen deshalb die Bezeichnung Novemberpogrom e Sie soll emotionale Assoziationen vermeiden und so einen sachlichen Ruckblick auf das Geschehen fordern Monatsangabe und Plural deuten die langere Dauer der Ausschreitungen und der folgenden KZ Inhaftierungen an Sie gilt als die am wenigsten problematische Bezeichnung 139 Gleichwohl wird Reichskristallnacht weiterhin gebraucht Der Politologe Harald Schmid wies auf die Dialektik des Begriffs hin Er sei einerseits als internationales Fachwort fur Historiker unaufgebbar andererseits verbiete sich eine distanzlose Ubernahme wegen der komplexen Mitbedeutungen Schmid folgerte daraus Doch das Wort bleibt auch ein nutzlicher sprachlicher Stolperstein Denn die scheinbar bloss etymologische und semantische Kontroverse fuhrt geradewegs zum Gesprach uber die ganze NS Vergangenheit den kritischen Umgang mit ihr und das Bemuhen um moralische Genauigkeit auch in der heutigen Benennung politischer Verbrechen 136 Kommunales Gedenken nbsp Mahnmal fur die Opfer der Reichs kristall nacht in Bremen 1982 in Nahe der damals zerstorten Synagoge errichtet nbsp Gedenkplatte in WittmundBesonders in einigen deutschen und osterreichischen Stadten in denen bis 1938 eine intakte Synagoge stand wird jahrlich am 9 November der Pogrome gedacht Die Form dieser Erinnerung hat sich seit 1945 erheblich gewandelt Bis 1958 waren meist lokale judische Gemeinden die Haupttrager der Veranstaltungen oft unterstutzt von anderen Opfergruppen wie der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN gewerkschaftlichen und ausserparlamentarischen Oppositionsgruppen Sie wandten sich gemeinsam z B gegen neue antisemitische Tendenzen zu langsame und mangelnde Bestrafung nationalsozialistischer Verbrechen und unzureichende Wiedergutmachung Seit 1963 wurde der 9 November in den meisten betroffenen Orten regelmassig als Gedenktag an die Kristallnacht unter dem Motto Als die Synagogen brannten begangen Im Vordergrund standen dabei die Gewalt und Zerstorung einer einzigen Nacht wahrend die folgende Deportation in KZs Arisierung und die Rolle der Zuschauer vielfach kaum bedacht wurden Bis 1973 ging die Zahl dieser Gedenkveranstaltungen und die Teilnahme daran zuruck Aktuelle politische Ereignisse wie die Studentenbewegung der Yom Kippur Krieg oder der 50 Jahrestag des Hitler Ludendorff Putsches uberschatteten das Datum Zum 40 Jahrestag 1978 gewann das Gedenken an die Novemberpogrome ungeahnte Popularitat Gegenuber 1973 verzehnfachte sich die Anzahl der Gedenkveranstaltungen Die spezifisch judische Verfolgungsgeschichte wurde nun erheblich differenzierter wahrgenommen erforscht und gewurdigt Der Begriff Reichskristallnacht wurde kritisch hinterfragt und die historische Einordnung der Novemberpogrome als Beginn der Endlosung oder Etappe auf dem Weg dorthin erortert Auch die Haltung des damaligen Publikums als Komplizen oder schweigende Zuschauer wurde vermehrt diskutiert Trotz des Eklats im Bundestag 1988 fand das Datum seinen festen Platz in der kommunalen und regionalen Erinnerungskultur Oft wird es nicht nur als Ruckblick sondern als Tag des Antirassismus begangen bei dem aktuelle Friedenspolitik Rechtsextremismus oder Asylpolitik thematisiert werden Seit einigen Jahren wird auch die spezifische Lokalgeschichte genauer untersucht und in das Gedenken einbezogen etwa indem samtliche Namen der jeweils vor Ort ermordeten deportierten vertriebenen und geschadigten judischen Personen verlesen werden und Uberlebende oder Augenzeugen ihre personliche Geschichte erzahlen Kirchliches Gedenken Seit der Perikopenrevision ist der Tag des Gedenkens an die Novemberpogrome am 9 November Teil des Kirchenjahres der Evangelischen Kirche in Deutschland mit folgenden liturgischen Elementen liturgische Farbe violett Spruch des Tages Wer weiss Gutes zu tun und tut s nicht dem ist s Sunde Jak 4 17 LUT Psalm 74 1 3 8 11 20 21 LUT Lieder des Tages Evangelisches Gesangbuch Nr 146 Nimm von uns Herr Du treuer Gott und Nr 235 O Herr nimm unsre Schuld das Halleluja entfallt aufgrund des Busscharakters Predigtreihe I 2025 2031 Mk 14 66 72 LUT Evangelium Predigtreihe II 2026 2032 1 Petr 5 8 9 LUT Epistel Predigtreihe III 2021 2027 Spr 24 10 12 LUT Alttestamentliche Lesung Predigtreihe IV 2022 2028 Lk 22 31 34 LUT Predigtreihe V 2023 2029 Mt 24 23 27 LUT Predigtreihe VI 2024 2030 2 Mose 1 15 22 LUT weitere Texte Spr 31 8 9 LUT Eph 6 10 17 LUT und Offb 20 11 15 LUT 142 Osterreich nbsp Pogromdenkmal InnsbruckDas Wiener Volkstheater stellt seit 1993 jahrlich eine Buhne fur Berichte von Zeitzeugen der Novemberpogrome zur Verfugung 143 In Munchen wirken Vertreter judischer Gemeinden und die Burgerinitiative Gegen Vergessen Fur Demokratie bei den Gedenkfeiern zusammen In Innsbruck wurde 1997 ein Pogromdenkmal errichtet initiiert von Jugendlichen und entworfen von einem Schuler Anlasslich des 75 Jahrestags des Novemberpogroms prasentierte das Burgtheater am 20 Oktober 2013 Die letzten Zeugen ein Zeitzeugenprojekt zur Shoah von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann im Wiener Burgtheater In Anwesenheit von sechs Uberlebenden des Holocausts lasen Burgschauspieler deren Erinnerungstexte gegen Ende des Abends traten die betagten Zeitzeugen an die Rampe und sprachen einige personliche Worte Im zweiten Teil des Abends konnte das Publikum in drei Foyerraumen an jeweils zwei Zeitzeugen Fragen richten Die Produktion wurde 2014 zum Berliner Theatertreffen ans Staatsschauspiel Dresden und ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg sowie 2015 ans Schauspiel Frankfurt eingeladen Nationales Gedenken Seit 1978 hat der 9 November auch auf Bundesebene den ihm gebuhrenden Rang als festes Erinnerungsdatum eingenommen Ein gemeinsamer Vorstoss des Zentralrats der Juden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW und der Kultusministerkonferenz loste damals zahlreiche Schulveranstaltungen aus Aktionswochen und Schweigemarsche gegen Neonazismus fanden starken Zuspruch Alle Landesregierungen und Bundesprasident Walter Scheel beteiligten sich mit eigenen Gedenkveranstaltungen Der funfzigste Jahrestag 1988 geriet jedoch zum Skandal Bei der zentralen Gedenkfeier des Bundestages durften Reprasentanten der judischen Opfergruppe nur am Rande mitwirken Heinz Galinski sollte dort nicht sprechen weil er zuvor in der Volkskammer der DDR aufgetreten war Die Rede des Bundestagsprasidenten Philipp Jenninger wirkte in Teilen wie eine Entschuldigung der Mitlaufer des Nationalsozialismus 1990 war der 9 November zeitweise auch als deutscher Nationalfeiertag im Gesprach Wegen des Mauerfalls von 1989 stand das Datum fur den entscheidenden Durchbruch zur Wiedervereinigung Es hatte zudem einen Bezug zu einigen historischen Ursachen der Novemberpogrome hergestellt zur Novemberrevolution von 1918 sowie zum Hitler Ludendorff Putsch von 1923 Darin sah eine Minderheit der Bundestagsabgeordneten eine Chance zu einer gesamtdeutschen Identitat welche die Freude uber die Wiedervereinigung bewusst mit der Erinnerung an den Wendepunkt zum Holocaust als tiefster Schattenseite der deutschen Geschichte verbindet Zum Tag der Deutschen Einheit wurde dann aber der 3 Oktober erklart 1996 erklarte Bundesprasident Roman Herzog den 27 Januar an dem sowjetische Truppen 1945 das KZ Auschwitz Birkenau befreiten zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und begrundete dies so Die Erinnerung darf nie enden sie muss auch kunftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen Es ist deshalb wichtig nun eine Form der Erinnerung zu finden die in die Zukunft wirkt Sie soll Trauer uber Leid und Verlust ausdrucken dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken 144 Fur viele Gruppen und Personen die sich mit den Folgen des Antisemitismus auseinandersetzen wirkt der 27 Januar in der Bevolkerung bisher nicht ausreichend als Anstoss zum nationalen Gedenken der NS Zeit Darunter sind der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz und der Arbeitskreis Israel und Kirche in der EKD Der 9 November ist durch keinen anderen Gedenktag zu ersetzen Am 27 Januar dem staatlichen Gedenktag wird aller Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht Das Gedenken der schuldig Gewordenen und ihrer Nachkommen unterscheidet sich vom Gedenken der Opfer und ihrer Nachkommen Es muss Gewissen treffendes Gedenken sein sonst droht die Gefahr der eigenen Geschichte auszuweichen indem man sich unberechtigt auf die Seite der Opfer stellt 145 Historische EinordnungDie Pogromnacht wird heute als aktionistische Radikalisierung der auch von der Parteibasis vorangetriebenen Judenvertreibung Dieter Obst als deren teils organisierte teils improvisierte staatliche Zentralisierung Rita Thalmann oder als gezielter umfassender Angriff des Regimes auf die noch vorhandenen moralisch ethischen Grundlagen und Reste eines rechtsstaatlichen Bewusstseins der Deutschen Jorg Wollenberg interpretiert Aus der Chronologie der Ereignisse wird in der Forschungsliteratur geschlossen dass die Pogrome nicht auf langerfristige Planungen zuruckgingen sondern erst nach dem Attentat auf vom Rath Uwe Dietrich Adam bzw nach dessen Ableben Alan E Steinweis von Goebbels und Hitler kurzfristig beschlossen wurden Bislang hatte er die radikalen Antisemiten in der NSDAP immer gebremst doch nach den Erfolgen seines Regimes glaubte er keine aussenpolitischen Rucksichten mehr nehmen zu mussen 146 Peter Longerich sieht in den Pressemeldungen des 7 November einen Hinweis darauf dass man bereits zu diesem Zeitpunkt entschlossen war das Attentat fur eine massive antisemitische Kampagne auszunutzen anders als zwei Jahre zuvor das Attentat auf Wilhelm Gustloff Auch auf das Ziel dieser Kampagne gebe die Formulierung einen Hinweis Es ging um die vollige Verdrangung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben 147 Lange war unter Historikern unklar welche Rolle Hitler bei der Auslosung der Pogrome gespielt hatte Der ehemalige SS Sturmbannfuhrer Luitpold Schallermeier sagte nach dem Krieg aus Hitler habe ihm am 10 November erklart die SS solle sich aus dieser Aktion heraushalten Als ich den Fuhrer fragte hatte ich den Eindruck dass er von den Vorgangen nichts wusste 148 Aus diesen und anderen widerspruchlichen Quellen wurde geschlossen dass die Pogrome auf Goebbels und die Reichspropagandaleitung zuruckgingen Hitler sei an der Entscheidungsfindung unbeteiligt gewesen Dabei spielten auch apologetische Motive eine Rolle Aus Goebbels Tagebucheintragen geht aber hervor dass durchaus Hitler Bescheid wusste Die Historikerin Angela Hermann identifiziert ihn als den Hauptverantwortlichen fur die Pogrome 149 Der scheinbar 1924 aufgeloste Stosstrupp existierte als Traditionsverband weiter 39 fuhrende Mitglieder waren am 9 November im Alten Munchner Rathaus versammelt und beteiligten sich in vorderster Reihe an den Gewalttaten 150 Die Synagogenzerstorung war der Auftakt der systematischen Arisierung und der Vertreibung der Juden aus Deutschland Die Frage welche Rolle sie im Prozess der Radikalisierung der nationalsozialistischen Judenpolitik bis hin zum Holocaust spielte wird in der Forschung unterschiedlich beantwortet Der Historiker Hans Jurgen Doscher sieht in der Besprechung im Reichsluftfahrtministerium vom 12 November den Ubergang von der Verfolgung zur existentiellen Vernichtung der Juden in Deutschland 151 Der deutsch amerikanische Historiker Peter Loewenberg sieht in den Geschehnissen ein offentliches Demutigungsritual Es sei dem Regime um einen Test gegangen wie weit die Bevolkerung antisemitische Gewalt dulden oder unterstutzen wurde Insofern sei die Kristallnacht eine Vorbereitung fur Entmenschlichung und Mord gewesen 152 Wolfgang Benz urteilt Der Holocaust begann im November 1938 153 Auch der Historiker Hans Mommsen sieht mit der Reichskristallnacht einen Rubikon uberschritten Die Juden seien von da an vogelfrei gewesen ein sanitares Problem das zu losen sich Gestapo und SD anschickten 154 Dem widerspricht der Historiker Frank Bajohr Zwischen dem Novemberpogrom und dem Holocaust habe es keine ungebrochene Kontinuitatslinie gegeben 155 Heinrich August Winkler betont es sei den Nationalsozialisten 1938 noch darum gegangen die Juden aus Deutschland herauszubringen so Hitler gegenuber dem polnischen Aussenminister Jozef Beck am 5 Januar 1939 die Entscheidung zum Mord sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefallen 156 Nach Henning Kohler war mit dem Pogrom die Judenfrage im nationalsozialistischen Sinne im Grunde gelost Es blieb nur ein kleiner sozial und okonomisch marginalisierter und zudem uberalterter Teil der deutschen Judenheit im Land der in der Offentlichkeit kaum noch in Erscheinung trat Ohne Krieg hatte sich das Problem durch weitere Auswanderung und den Tod der Alten erledigt 157 Der amerikanische Historiker Peter Hayes glaubt dagegen 1938 sei dem Regime klargeworden dass das Reich die Juden nicht schneller vertreiben konnte als es sie zu erobern plante Diese Erkenntnis habe zur Beschleunigung der Judenverfolgung und zum Ubergang zu offener Gewalt beigetragen 158 Siehe auchListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten Synagogen Geschichte der Juden in DeutschlandLiteraturZu Hintergrunden und Verlauf Wolf Gruner Steven J Ross Hrsg New Perspectives on Kristallnacht After 80 Years the Nazi Pogrom in Global Comparison Purdue University Press West Lafayette 2019 ISBN 978 1 55753 870 3 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initial zum Holocaust Metropol Berlin 2018 ISBN 978 3 86331 421 7 Harald Schmid Der bagatellisierte Massenmord Die Reichsscherbenwoche von 1938 im deutschen Gedachtnis In Rainer Hering Hg Die Reichskristallnacht in Schleswig Holstein Der Novemberpogrom im historischen Kontext Hamburg 2016 ISBN 978 3 943423 30 3 Text im ganzen online gestellt hup sub uni hamburg de S 343 364 Raphael Gross November 1938 Die Katastrophe vor der Katastrophe Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65470 1 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Ein deutscher Pogrom Reclam Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010774 4 Angela Hermann Hitler und sein Stosstrupp in der Reichskristallnacht In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 56 2008 Heft 4 S 603 619 Martin Gilbert Kristallnacht Prelude to Destruction Harper Perennial London 2007 Thorsten Eitz Reichskristallnacht In Georg Stotzel Thorsten Eitz Zeitgeschichtliches Worterbuch der deutschen Gegenwartssprache Schlusselworter und Orientierungsvokabeln Georg Olms Hildesheim Zurich New York 2003 ISBN 3 487 11759 2 Max Eschelbacher Der zehnte November 1938 Klartext Essen 2001 ISBN 3 88474 724 X Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Econ Tb Munchen 2000 ISBN 3 612 26753 1 Erstauflage Ullstein Berlin 1988 Wolf Arno Kropat Reichskristallnacht der Judenpogrom vom 7 bis 10 November 1938 Urheber Tater Hintergrunde mit ausgewahlten Dokumenten Kommission fur die Geschichte der Juden in Hessen Wiesbaden 1997 ISBN 3 921434 18 1 Dieter Obst Reichskristallnacht Ursachen und Verlauf des antisemitischen Pogroms vom November 1938 Peter Lang Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 631 43481 2 Rita Thalmann Emanuel Feinermann Die Kristallnacht Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 434 46211 2 Erstausgabe Athenaum Berlin 1988 Originalausgabe auf Franzosisch Paris 1972 Interessant insbesondere die Darstellung des Gryszpan Attentates Hermann Graml Reichskristallnacht Antisemitismus und Judenverfolgung im Dritten Reich Deutsche Geschichte der neuesten Zeit dtv Band 4519 Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1988 ISBN 3 423 04519 1 Kurt Patzold Irene Runge Kristallnacht Zum Pogrom 1938 Pahl Rugenstein Koln 1988 ISBN 3 7609 1233 8 Walter H Pehle Hrsg Der Judenpogrom 1938 Von der Reichskristallnacht zum Volkermord Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 596 24386 6 Zur weiteren Enteignung und Holocaustplanung Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 10 000420 5 zur Judenbusse S 60 66 Zu Reaktionen im In und Ausland Alexander Korb Reaktionen der deutschen Bevolkerung auf die Novemberpogrome im Spiegel amtlicher Berichte VDM Saarbrucken 2007 ISBN 978 3 8364 4823 9 Gunter Brakelmann Kirche und Judenpogrom 1938 In Evangelische Kirche und Judenverfolgung Drei Einblicke Hartmut Spenner Waltrop 2001 ISBN 3 933688 53 1 Hermann Graml Effekte der Reichskristallnacht auf die britische und amerikanische Deutschlandpolitik In Zeitschrift fur Geschichtsunterricht Band 46 1998 S 992 996 Zur Erinnerung und Bewaltigung nach 1945 Harald Schmid Als die Synagogen brannten Narrative des Gedenkens der Novemberpogrome In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Band 61 2013 S 11 S 888 905 Andrea Nachama Uwe Neumarker Hermann Simon Hrsg Es brennt 75 Jahre nach den Novemberpogromen Dokumentationszentrum Topographie des Terrors Berlin 2013 ISBN 978 3 942240 12 3 Harald Schmid Antifaschismus und Judenverfolgung Die Reichskristallnacht als politischer Gedenktag in der DDR V amp R unipress Gottingen 2004 ISBN 3 89971 146 7 Harald Schmid Erinnern an den Tag der Schuld Das Novemberpogrom 1938 in der deutschen Geschichtspolitik Ergebnisse Hamburg 2001 ISBN 3 87916 062 7 Dieter Obst Die Reichskristallnacht im Spiegel westdeutscher Nachkriegsprozessakten und als Gegenstand der Strafverfolgung In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht Band 44 1993 ISSN 0016 9056 S 205 217 Micha Brumlik Petra Kunik Hrsg Reichspogromnacht Vergangenheitsbewaltigung aus judischer Sicht 2 Auflage Brandes Apsel 1988 ISBN 3 925798 92 7 Ortsgeschichten und Erfahrungsberichte Sven Felix Kellerhoff Ein ganz normales Pogrom November 1938 in einem deutschen Dorf Klett Cotta Stuttgart 2018 ISBN 978 3 608 98104 9 Arbeit uber die Pogrome 1938 in dem rheinhessischen Dorf Guntersblum Das Besondere ist u a dass es zu den Pogromhandlungen einige Fotos gibt bei denen Dorfbewohner die sich beteiligten erkennbar sind 159 Michael Ruetz Pogrom 1938 Das Gesicht in der Menge Recherche Bild und Textredaktion Astrid Koppe Nimbus 2018 ISBN 978 3 03850 050 6 Silke Petry Die Inhaftierung judischer Manner und Frauen im Zuge der Pogromnacht im November 1938 ein Uberblick uber die Ereignisse in der Stadt Hannover und der Region In Arbeitskreis Geschichte der Juden in der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Hrsg Juden in Niedersachsen 1938 1945 Forschungsansatze und Forschungsdesiderate Tagung in Hannover 24 25 Marz 2011 Hannover 2011 S 22 25 Ben Barkow Raphael Gross Michael Lenarz Hrsg Novemberpogrom 1938 Die Augenzeugenberichte der Wiener Library London Judischer Verlag im Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 633 54233 8 Hans Dieter Arntz Reichskristallnacht Der Novemberpogrom 1938 auf dem Lande Gerichtsakten und Zeugenaussagen am Beispiel der Eifel und Voreifel Helios Aachen 2008 ISBN 978 3 938208 69 4 Sven Felix Kellerhoff Kristallnacht Das Novemberpogrom 1938 und die Verfolgung der Berliner Juden Berlin Story Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 66 2 Andreas Heusler Tobias Weger Kristallnacht Gewalt gegen die Munchner Juden im November 1938 Buchendorfer Verlag Munchen 1998 ISBN 3 927984 86 8 Josef Wisskirchen Reichspogromnacht an Rhein und Erft 9 10 November 1938 Eine Dokumentation Pulheim 1988 ISBN 3 927765 01 5 Konrad Heiden Eine Nacht im November 1938 Ein zeitgenossischer Bericht Auf Englisch Anfang 1939 unter dem Titel The new inquisition veroffentlicht und auch auf Franzosisch Auf Deutsch erstmals 2013 hrsg Markus Roth u a Wallstein Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1349 1 WeblinksPrimarquellen Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Tagesuberblick vom 11 November 1938 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung keineZtg Simon Wiesenthal com Kristallnacht Joseph Goebbels Tagebucheintrage vom 10 und 11 November 1938 Reinhard Heydrich Fernschreiben vom 10 November 1938 Verordnung uber eine Suhneleistung der Juden deutscher StaatsangehorigkeitUberblick Literatur zu den Novemberpogromen 1938 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsches Haus der Geschichte Die Reichspogromnacht Pogrome in Niedersachsen Thomas Goll Bundeszentrale fur politische Bildung Die inszenierte Emporung 2010 Landeszentrale fur Politische Bildung Baden Wurttemberg Die Nacht als die Synagogen brannten Hans Mommsen Die Pogromnacht und ihre Folgen In Gewerkschaftliche Monatshefte 10 1988 online als pdf Harald Schmid Die Reichsscherbenwoche nach 70 Jahren Eine Sammelrezension zum Novemberpogrom 1938 PDF 139 kB Lernen aus der Geschichte Bildungsmaterial zum Thema Novemberpogrom 1938 Informations Portal zur Politische Bildung Reichspogromnacht 9 November 1938Bild und Ton Dokumente nbsp Commons Kristallnacht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Kristallnacht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Reichskristallnacht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Reichspogromnacht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Original Radioreportage vom Novemberpogrom 1938 in Wien Michael Reitz Die Reichspogromnacht 1938 Fanal des grossten Verbrechens der Geschichte in SWR2 Wissen vom 8 November 2013 Erwin Leiser Die Feuerprobe Novemberpogrom 1938 Dokumentarfilm Berlin 1988 160 Gedenken Yehuda Bauer Der Novemberpogrom Historische und aktuelle Kontexte Synagoge Munster 9 November 2001 Gedenkmatinee zum 9 November in Wien seit 1992 Theodor Zondek Wo war die Scham Ein Augenzeugenbericht vom 10 November 1938 In Die Zeit 4 November 1988 Erinnerungsgang Nachvollzug der Deportation vom 10 Nov 1938 als Schweigegang Oldenburg seit 1982 jahrlich Wiederaufbau Synagogen Internet Archiv Informationen zu uber 2200 deutschen und osterreichischen in der NS Zeit zerstorten oder geschandeten Synagogen und ihrer Nachkriegsgeschichte CAD Rekonstruktion einiger in der Pogromnacht zerstorter SynagogenEinzelnachweise Nadine Deusing Die Reaktionen der Bevolkerung auf die Judenverfolgungen in der Reichspogromnacht In Jahrbuch fur Kommunikationsgeschichte 10 2008 S 77 106 das Zitat S 77 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 Emmanuel Feinermann Rita Thalmann Die Kristallnacht Athenaum Frankfurt am Main 1999 S 13 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 674 03623 9 S 12 Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 88 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Berlin 2000 S 20 Emmanuel Feinermann Rita Thalmann Die Kristallnacht Athenaum Frankfurt am Main 1999 S 15 Axel Drecoll Der Fiskus als Verfolger Die steuerliche Diskriminierung der Juden in Bayern 1933 1941 42 Oldenbourg Munchen 2009 S 46 Helmut Genschel Die Verdrangung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich Gottingen 1966 S 144 Auch zum Folgenden Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 12 15 Helmut Genschel Die Verdrangung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich S 160 ff Kurt Patzold Irene Runge Kristallnacht Zum Pogrom 1938 Pahl Rugenstein Koln 1988 S 55 Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 91 f Joseph Goebbels Tagebucher 1924 1945 Band 3 1935 1939 Hrsg v Ralf Georg Reuth Piper Munchen 1999 S 122 Michael Wildt Einleitung In derselbe Hrsg Die Judenpolitik des SD 1935 bis 1938 Eine Dokumentation Oldenbourg Munchen 1995 S 55 ff Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 92 f Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 93 rh Grenzschliessung d Land 13 November 2009 S 4 Emmanuel Feinermann Rita Thalmann Die Kristallnacht Athenaum Frankfurt am Main 1999 S 30 Peter Longerich Politik der Vernichtung eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung Piper Munchen 1998 ISBN 3 492 03755 0 S 197 beruft sich auf Sybil Milton The Expulsion of Polish Jews from Germany October 1938 to July 1939 A Documentation In Leo Baeck Institute Year Book Band 29 1984 S 169 199 Emmanuel Feinermann Rita Thalmann Die Kristallnacht Athenaum Frankfurt am Main 1999 S 37 ff Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 19 ff und 27 Thomas Goll Die inszenierte Emporung Der 9 November 1938 Themen und Materialien Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2010 S 54 Gunter Brakelmann Evangelische Kirche und Judenverfolgung Drei Einblicke Waltrop 2001 S 45f sowie Jorg Osterloh Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938 1945 Oldenbourg Munchen 2006 S 205 Der Leitartikel findet sich im Faksimile PDF 6 8 MB auf einer Seite der Bundeszentrale fur politische Bildung bpb Peter Longerich Davon haben wir nichts gewusst Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933 1945 Siedler Munchen 2006 Lizenzausgabe der Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn S 124 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 22 27 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Berlin 1988 S 77 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 35 Wolf Arno Kropat Reichskristallnacht Wiesbaden 1997 S 59 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 23 Angela Hermann Hitler und sein Stosstrupp in der Reichskristallnacht In Vierteljahrsheft fur Zeitgeschichte Band 56 H 4 2008 S 605 Rita Thalmann Emanuel Feinermann Die Kristallnacht Hamburg 1993 ISBN 3 434 46211 2 S 80 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Econ Tb Munchen 2000 ISBN 3 612 26753 1 S 86 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 28 Joseph Goebbels Tagebucher 1924 1945 Band 3 1935 1939 Hrsg v Ralf Georg Reuth Piper Munchen 1999 S 1281 zitiert bei Angela Hermann Hitler und sein Stosstrupp in der Reichskristallnacht In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 56 Heft 4 2008 ISSN 0042 5702 S 603 620 hier S 608 online Zugriff am 16 Oktober 2020 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 78 Ludolf Herbst Das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Suhrkamp Frankfurt am Main 1996 S 207 Gunter Brakelmann Evangelische Kirche und Judenverfolgung Drei Einblicke S 47 f Emanuel Feinermann Rita Thalmann Die Kristallnacht 1999 S 83 Peter Longerich Heinrich Himmler Biographie Siedler Munchen 2008 S 424 NS Dokument Blitzfernschreiben Heydrichs an Heinrich Muller Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 97 Peter Longerich Heinrich Himmler Biographie Siedler Munchen 2008 S 424 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 50 f Jorg Wollenberg Niemand war dabei und keiner hat s gewusst Die deutsche Offentlichkeit und die Judenverfolgung 1933 1945 Munchen 1989 S 22 f Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 74 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 64 67 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 104 Richard J Evans Das Dritte Reich Band 2 Diktatur Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2006 S 714 Cornelia Schmitz Berning Sprache und Sprachlenkung im Nationalsozialismus bpb 15 Oktober 2010 Zugriff am 31 Oktober 2020 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 100 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 109 Matthias Heyl Fragmente zum Schicksal der Juden von Harburg Wilhelmsburg 1933 1945 In Jurgen Ellermeyer Klaus Richter und Dirk Stegmann Hrsg Harburg Von der Burg zur Industriestadt Christians Verlag Hamburg 1988 S 483 492 hier S 488 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 57 Wilfred Mairgunther Reichskristallnacht Hitlers Kriegserklarung an die Juden S 154 f Eberhard Rohm Jorg Thierfelder Juden Christen Deutsche Band 3 2 Stuttgart 1995 S 25 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 674 03623 9 S 107 Erinnerungsgang Zur Erinnerung und Mahnung initiierten Oldenburger Burger 1982 einen Nachvollzug dieses Deportationsgangs als Schweigegang Dieser Erinnerungsgang wird seitdem jahrlich am 10 November von mehreren Hundert bis zu mehreren Tausend Oldenburgern begangen Die Nacht als die Synagogen brannten Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg abgerufen am 29 November 2021 Herbert Michaelis Ernst Schraepler Ursachen und Folgen des deutschen Zusammenbruchs in Dokumenten Band 12 Das Dritte Reich 1966 S 585f Eugen Kogon Der SS Staat Jahr fehlt S 229 ff Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Berlin 1988 S 112 Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 96 ff the readiness of tens of thousands of Germans to commit violence against their Jewish neighbors Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 55 hier das Zitat und 60 f Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 104 107 Dokument 1816 PS in IMT Der Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Nachdruck Munchen 1989 ISBN 3 7735 2522 2 Band XXVIII S 499 540 Dokument VEJ 2 146 in Susanne Heim Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 2 Deutsches Reich 1938 August 1939 Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58523 0 S 408 437 mit Anm 2 Stenographische Niederschrift von einem Teil der Besprechung uber die Judenfrage unter Vorsitz von Feldmarschall Goring im RLM am 12 November 1938 11 Uhr germanhistorydocs ghi dc org Zugriff am 31 Oktober 2020 Helmut Genschel Die Verdrangung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich S 182 Zitiert bei Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 104 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 82 Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Erster Band Die Jahre der Verfolgung C H Beck Munchen 1998 S 303 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 103 Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus S Fischer Frankfurt am Main 2005 S 61 f Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 99 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 105 Peter Longerich Heinrich Himmler Biographie Siedler Munchen 2008 S 424 f Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 115 Magnus Brechtken Madagaskar fur die Juden Antisemitische Idee und politische Praxis 1885 1945 Munchen 1997 S 196 Joseph Goebbels Tagebucher 1924 1945 Band 3 1935 1939 Hrsg v Ralf Georg Reuth Piper Munchen 1999 S 1284 zitiert bei Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 105 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 110 ff Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 117 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 137 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 193 198 Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Berlin 1988 S 120 Raul Hilberg Die Vernichtung der europaischen Juden Band I 1990 S 46 Helmut Genschel Die Verdrangung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich S 191 Kurt Patzold Irene Runge Kristallnacht Zum Pogrom 1938 S 33 Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Erster Band Die Jahre der Verfolgung C H Beck Munchen 1998 S 33 Raul Hilberg Die Vernichtung der europaischen Juden Band I S 47 Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 98 Raphael Gross November 1938 Die Katastrophe vor der Katastrophe C H Beck Munchen 2013 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 103 Dokument VEJ 2 134 in Susanne Heim Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 2 Deutsches Reich 1938 August 1939 Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58523 0 S 388 393 International Military Tribunal Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militargerichtshof Teil 2 Urkunden und anderes Beweismaterial Dt Ausg Nachdr der Ausg Nurnberg 1948 Delphin Verlag Munchen 1989 ISBN 3 7735 2524 9 Bd XXXII Dokument PS 3063 S 20 29 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 88 f Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 118 f Eugen Kogon Der SS Staat Hanser Verlag Munchen Jahr und Seitenzahl fehlt Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 111 f hier das Zitat Nadine Deusing Die Reaktionen der Bevolkerung auf die Judenverfolgungen in der Reichspogromnacht In Jahrbuch fur Kommunikationsgeschichte 10 2008 S 77 106 insbesondere S 98 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2018 ISBN 978 3 7425 0341 1 S 108 127 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Bundeszentrale fur politische Bildung Hrsg Bonn 2018 ISBN 978 3 7425 0341 1 S 115 mit weiteren Nachweisen Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Bundeszentrale fur politische Bildung Hrsg Bonn 2018 ISBN 978 3 7425 0341 1 S 90 Wolfgang Benz Geschichte des Dritten Reiches S 143 f Jorg Wollenberg Niemand war dabei und keiner hat s gewusst S 26 Wilfred Mairgunther Reichskristallnacht Hitlers Kriegserklarung an die Juden S 165 f Michael Gruttner Das Dritte Reich 1933 1939 Handbuch der deutschen Geschichte Band 19 Klett Cotta Stuttgart 2014 S 499 506 Zitat S 555 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 112 f und 126 f Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 122 127 John C G Rohl Wilhelm II Bd 3 Der Weg in den Abgrund 1900 1941 C H Beck Munchen 2008 ISBN 3 406 49405 6 S 1321 f Stephan Malinowski Die Hohenzollern und die Nazis Geschichte einer Kollaboration Propylaen Berlin 2021 ISBN 978 3 549 10029 5 S 466 Gruppe Magma Die KPD und der Antisemitismus Anm 18 und Originaltext des KPD Aufrufes Memento vom 28 Juli 2011 im Internet Archive Deutsche Nationalbibliothek Deutsche Exilschriften 1938 1945 in Suchschablone Sozialistische Warte Jahrgang 13 Ausgabe 46 und Seite 1086 eingeben Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Durchgeseh Sonderausgabe in einem Band C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 56681 3 S 55 Bastian Scholz Die Kirchen und der deutsche Nationalstaat Konfessionelle Beitrage zum Systembestand und Systemwechsel Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 11508 1 S 352 354 Zitiert nach Ein Mahnwort zur Judenfrage Kirchliches Amtsblatt vom 24 November 1938 S 1 Zitiert nach Thomas Kaufmann Luthers Judenschriften Ein Beitrag zu ihrer historischen Kontextualisierung Mohr Siebeck Tubingen 2011 ISBN 3 16 150772 X S 143 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gunter Brakelmann Evangelische Kirche und Judenverfolgung Drei Einblicke S 56 f Augenzeugenbericht in Rohm Thierfelder Juden Christen Deutsche Band 3 1 S 69 73 Thomas Wolfes JAN Julius von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 752 760 Artikel Artikelanfang im Internet Archive am 2007 06 29 Julius von Jan Im Kampfe gegen den Antisemitismus Erlebnisse im Dritten Reich In Stuttgarter Evangelisches Sonntagsblatt Nr 34 25 August 1957 und 35 1 September 1957 Hartmut Metzger Kristallnacht Stuttgart 1978 S 50 Hartmut Metzger Kristallnacht S 49 Manfred Gailus Elisabeth Schmitz kampfte gegen das Nazi Regime Protestierende Protestantin In Evangelische Zeitung fur die Kirchen in Niedersachsen Ausgabe 11 K vom 16 Marz 2014 S 8 Gunter Brakelmann Evangelische Kirche und Judenverfolgung Drei Einblicke S 61f Gunter Brakelmann Evangelische Kirche und Judenverfolgung Drei Einblicke S 56 Martin H Jung Kirchengeschichte Grundwissen Christentum Band 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 525 56851 4 S 251 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Paul O Shea A Cross Too Heavy Eugenio Pacelli Politics and the Jews of Europe 1917 1943 Kenthurst 2008 S 370 Heinz Mussinghoff Rassenwahn in Munster der Judenpogrom 1938 und Bischof Clemens August Graf von Galen Regensberg 1989 ISBN 3 7923 0587 9 S 52 Gunter Beaugrand Kardinal von Galen Weder Lob noch Tadel Ardey Munster 2005 S 50 55 Hubert Wolf Papst amp Teufel Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63091 0 S 164 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Israel Gutman Daniel Fraenkel Jakob Borut Hrsg Lexikon der Gerechten unter den Volkern Deutsche und Osterreicher Wallstein 2005 ISBN 3 89244 900 7 S 181 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Econ Tb Munchen 2000 S 147 151 Emanuel Feinermann Rita Thalmann Die Kristallnacht 1999 S 76 f Henning Kohler Deutschland auf dem Weg zu sich selbst Eine Jahrhundertgeschichte Hohenheim Verlag Stuttgart 2002 S 351 Karl Jonca Die Radikalisierung des Antisemitismus Der Fall Herschel Grynszpan und die Reichskristallnacht In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Peter Schwarz Hrsg Deutschland zwischen Krieg und Frieden Beitrage zur Politik und Kultur im 20 Jahrhundert Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1990 Seitenzahl fehlt Goring Seyss Inquart 585 Kundmachung des Reichsstatthalters in Osterreich wodurch die Verordnung zur Wiederherstellung des Strassenbildes bei judischen Gewerbebetrieben vom 12 November 1938 bekanntgemacht wird In Gesetzblatt fur das Land Osterreich Nr 165 19 November 1938 alex onb ac at abgerufen am 26 Februar 2015 Diese Verordnung die im Reichsgesetzblatt unter I S 1581 verlautbart ist ist im Lande Osterreich am 15 November 1938 in Kraft getreten Lagebericht der Abteilung II 112 fur das Jahr 1938 In Michael Wildt Hrsg Die Judenpolitik des SD 1935 bis 1938 Eine Dokumentation Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 64571 4 S 200 Wolf Gruner Der geschlossene Arbeitseinsatz deutscher Juden Zur Zwangsarbeit als Element der Verfolgung 1938 1943 Metropol Berlin 1997 S 68 75 Jurgen Sielemann Novemberpogrom In Institut fur die Geschichte der deutschen Juden Hrsg Das Judische Hamburg ein historisches Nachschlagewerk Gottingen 2006 S 201 f BGBl I 1949 S 37 Bundesarchiv Dokumente zum Gesetzgebungsverfahren des Straffreiheitsgesetzes Memento vom 7 November 2013 im Internet Archive Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 092864 8 S X Verhandlungen des Deutschen Bundestages Stenografische Berichte 4 Wahlperiode Band 57 170 Sitzung S 8553 a b Harald Schmid Sprachstreit im Novemberland Freitag 46 Die Ost West Wochenzeitung 8 November 2002 Ole Loding Deutschland Katastrophenstaat Der Nationalsozialismus im politischen Song der Bundesrepublik transript Bielefeld 2010 ISBN 978 3 8394 1567 2 S 325 338 Avraham Barkai Schicksalsjahr 1938 Kontinuitat und Verscharfung der wirtschaftlichen Ausplunderung der Juden In Walter H Pehle Hrsg Der Judenpogrom 1938 Von der Reichskristallnacht zum Volkermord Fischer Frankfurt am Main 1988 S 113 a b c Ole Loding Deutschland Katastrophenstaat Der Nationalsozialismus im politischen Song der Bundesrepublik transript Bielefeld 2010 S 327 Ashkenaz House Kristallnacht Definition Reichskristallnacht Novemberpogrome 1938 Memento vom 30 November 2007 im Internet Archive Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 9 f Liturgische Konferenz fur die Evangelische Kirche in Deutschland Hrsg Perikopenbuch nach der Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder Mit Einfuhrungstexten zu den Sonn und Feiertagen Luther Verlag Bielefeld 2018 ISBN 978 3 7858 0741 5 S 659 662 Online als pdf unter Agenden Gottesdienstbuch de Wiener Volkstheater Kristallnacht Zeitzeugen berichten zitiert nach Bezirksausschuss Munchen Maxvorstadt Gedenktage fur die Opfer des Nationalsozialismus zitiert nach Bezirksausschuss Munchen Maxvorstadt Gedenktage fur die Opfer des Nationalsozialismus Uwe Dietrich Adam Wie spontan war der Pogrom In Walter H Pehle Hrsg Der Judenpogrom 1938 Von der Reichskristallnacht zum Volkermord Frankfurt am Main 1988 S 74 93 hier S 92 Alan E Steinweis Kristallnacht 1938 Harvard University Press Cambridge 2009 S 43 ff und 55 Peter Longerich Davon haben wir nichts gewusst Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933 1945 Siedler Munchen 2006 Lizenzausgabe der Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn S 123 ff Jens Westemeier Himmlers Krieger Joachim Peiper und die Waffen SS in Krieg und Nachkriegszeit Schoningh Paderborn 2014 S 112 Angela Hermann Hitler und sein Stosstrupp in der Reichskristallnacht In Vierteljahrsheft fur Zeitgeschichte 56 2008 H 4 S 603 619 hier insbesondere S 603 und 619 Angela Hermann Hitler und sein Stosstrupp in der Reichskristallnacht In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 56 Heft 4 2008 ISSN 0042 5702 S 603 620 hier S 616 ff Hans Jurgen Doscher Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 S 115 Peter Loewenberg The Kristallnacht as a Public Degradation Ritual In The Leo Baeck Institute Year Book 32 Heft 1 1987 S 309 323 das Zitat a preparation for dehumanisation and murder S 323 Wolfgang Benz Gewalt im November 1938 Die Reichskristallnacht Initital zum Holocaust Metropol Berlin 2018 S 185 Hans Mommsen Das NS Regime und die Ausloschung des Judentums in Europa Wallstein Gottingen 2014 S 103 Frank Bajohr Arisierung in Hamburg die Verdrangung der judischen Unternehmer 1933 1945 2 Auflage Hamburg 1998 ISBN 3 7672 1302 8 S 277 Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Bd 2 Vom Dritten Reich bis zur Wiedervereinigung C H Beck Munchen 2000 S 48 f Henning Kohler Deutschland auf dem Weg zu sich selbst Eine Jahrhundertgeschichte Hohenheim Verlag Stuttgart 2002 S 355 f Peter Hayes Warum Eine Geschichte des Holocaust Campus Frankfurt am Main 2017 S 103 Rezension Christian Knatz Lauterbacher Anzeige vom 4 Oktober 2019 Ein ganz normales Pogrom Novemberpogrome 1938 bei filmportal de nbsp Dieser Artikel wurde am 19 April 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4135539 8 lobid OGND AKS LCCN sh85034487 nbsp Dieser Artikel ist als Audioversion verfugbar Teil 1 Vorgeschichte Verlauf source source Speichern 46 59 Minuten 20 6 MB Text der gesprochenen Version 17 April 2021 Teil 2 Folgen source source Speichern 47 24 Minuten 21 MB Text der gesprochenen Version 17 April 2021 Teil 3 Weitere Schritte in der Judenpolitik Umgang mit den Verbrechen nach 1945 Historische Einordnung source source Speichern 47 20 Minuten 20 9 MB Text der gesprochenen Version 17 April 2021 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Novemberpogrome 1938 amp oldid 237462363