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Das Reichsjustizministerium war ein Ministerium des Deutschen Reiches Es wurde 1919 in Nachfolge des Reichsjustizamtes errichtet und bestand bis zum 23 Mai 1945 Die Bundesrepublik Deutschland hat seit dem 20 September 1949 ein Bundesministerium der Justiz diesem nachgeordnet existiert seit 2007 ausserdem das Bundesamt fur Justiz Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Entstehungsgeschichte und Funktion nach der Weimarer Reichsverfassung 3 Liste der Justizminister 4 Staatssekretare 5 Organisation und Funktion im Nationalsozialismus 6 Tatigkeit seit 1933 6 1 Gleichschaltung der Justiz 6 2 Rechtspolitik im Parteiprogramm der NSDAP 6 3 Beteiligung an NS Verbrechen 6 3 1 Justizlenkung 6 3 2 Sondergerichte 6 3 3 Nacht und Nebel Erlass 6 3 4 Geheimabsprachen mit Gestapo SS und Polizei 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGebaude Bearbeiten nbsp Das Reichsjustizministerium in der Wilhelmstrasse 65 Berlin 1938Das Reichsjustizministerium war zunachst im Gebaude des ehemaligen Reichsjustizamts in der Vossstrasse 4 5 in Berlin untergebracht Wegen des Baus der Neuen Reichskanzlei wurde das Gebaude 1937 abgerissen Nachdem die Souveranitat der Lander mit dem Gleichschaltungsgesetz vom 31 Marz 1933 aufgehoben worden war wurde 1935 das preussische Justizministerium mit dem Reichsjustizministerium zusammengelegt Das Reichsjustizministerium nutzte dann zwischen 1935 und 1944 als es bei einem Luftangriff zerstort wurde das Gebaude des ehemaligen preussischen Justizministeriums in der Wilhelmstrasse 65 Es war im Jahre 1736 errichtet worden und diente nach einem Umbau durch den Architekten David Gilly im Jahre 1808 dem preussischen Prinzen August Ferdinand als Wohnsitz Karl Friedrich Schinkel gestaltete es 1815 und 1817 fur dessen Sohn August und Karoline Friederike von Waldenburg erneut um Nach beider Tod verkauften ihre Erben und die der Auguste von Prillwitz es 1844 an den preussischen Staat 1 Dieser nutzte es als Ministerium und Dienstwohnung fur den Minister und die preussische Justizverwaltung Eine Reihe von Erweiterungsbauten 1865 1872 1898 und 1909 sorgten fur Arbeitsraum im wachsenden Ministerium Das benachbarte Konigliche Zivilkabinett musste seinen hinteren Grundstucksteil an das Justizministerium abtreten damit Carl Vohl dort einen Erganzungsbau erbauen konnte Im Zweiten Weltkrieg zerstorte ein Luftangriff im Dezember 1944 das Hauptgebaude bis auf die Umfassungsmauern Nach 1950 samt einem erhalten gebliebenen Gartenpavillon aus der Zeit um 1735 vollstandig abgeraumt wurde das Grundstuck zunachst fur eine Durchlegung der Franzosischen Strasse zur Wilhelmstrasse freigehalten 2 Der Bau der Berliner Mauer verhinderte den Strassendurchbruch und 1966 wurde ein Spielplatz auf dem Grundstuck angelegt Erst die Verlangerung der Franzosischen Strasse im Jahr 2009 verwandelte es in Strassenland Vohls Hintergebaude hatte den Krieg uberstanden war jahrzehntelang Sitz der Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin und ist heute mit dem Haus des ehemaligen Zivilkabinetts verbunden das vom Bundesministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft genutzt wird Entstehungsgeschichte und Funktion nach der Weimarer Reichsverfassung Bearbeiten nbsp Stempel des ersten Reichsjustizministeriums 1848 1849 in der Erinnerungsstatte fur die Freiheitsbewegungen in der deutschen GeschichteBereits im entstehenden Deutschen Reich von 1848 1849 gab es eine Reichsregierung die Provisorische Zentralgewalt Am Kabinettstisch sass ein Reichsjustizminister zunachst kurz Johann Gustav Heckscher von August 1848 bis Mai 1849 dann Robert von Mohl und bis 20 Dezember 1849 Johann Hermann Detmold Nach der Reichsgrundung im Jahre 1871 wurde im Jahr 1877 das Reichsjustizamt als eine Abteilung in der damaligen Reichskanzlei geschaffen In seine Zeit fallt beispielsweise das Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze GVG ZPO und StPO im Jahr 1879 sowie des BGB zum 1 Januar 1900 Trotz dieser Rechtsvereinheitlichung oblag die Verwaltung der Gerichte und Justizbehorden aber nach wie vor den deutschen Landern 1919 wurde mit Grundung der Weimarer Republik das Reichsjustizamt verselbstandigt und in Reichsjustizministerium umbenannt Das Ministerium hatte seinen Sitz weiterhin in Berlin im Gebaude des ehemaligen Reichsjustizamtes Mit Gustav Radbruch stand dem Ministerium in den Jahren 1921 bis 1923 einer der bedeutsamsten Rechtspolitiker und Rechtswissenschaftler des 20 Jahrhunderts vor Mit seinem Namen ist vor allem eine umfassende Reform des Strafgesetzbuchs und das erste deutsche Jugendgerichtsgesetz verbunden 3 Aufgabe des Reichsjustizministeriums war die Vorbereitung von Gesetzgebungsvorhaben im Justizbereich Die einzelnen Reichsminister fuhrten innerhalb der Richtlinienkompetenz des Reichskanzlers ihren Geschaftsbereich eigenverantwortlich Ressortprinzip und konnten ihre Gesetzentwurfe uber die Reichsregierung in den Reichstag zur Beschlussfassung einbringen Art 56 57 und Art 68 WRV 4 Im Reichstag war die NSDAP seit der Reichstagswahl vom 31 Juli 1932 starkste Fraktion 5 Hermann Goring seitdem Reichstagsprasident Nachdem Adolf Hitler am 30 Januar 1933 zunachst zum Reichskanzler und nach dem Tod von Paul von Hindenburg im August 1934 auch zum Reichsprasidenten ernannt worden war 6 bestimmte er nicht nur die Richtlinien der Politik sondern hatte auch allein das Recht die Reichsminister zu ernennen und zu entlassen Art 53 und 56 WRV sowie den Oberbefehl uber die gesamte Wehrmacht des Reiches Art 47 WRV Liste der Justizminister BearbeitenName Amtsantritt Ende der Amtszeit ParteiOtto Landsberg 13 Februar 1919 20 Juni 1919 SPDEugen Schiffer 3 Oktober 1919 26 Marz 1920 DDPAndreas Blunck 27 Marz 1920 8 Juni 1920 DDPRudolf Heinze 25 Juni 1920 4 Mai 1921 DVPEugen Schiffer 10 Mai 1921 22 Oktober 1921 DDPGustav Radbruch 26 Oktober 1921 14 November 1922 SPDRudolf Heinze 22 November 1922 12 August 1923 DVPGustav Radbruch 13 August 1923 3 November 1923 SPDErich Emminger 30 November 1923 15 April 1924 BVPCurt Joel 15 April 1924 15 Dezember 1924 parteilosJosef Frenken 15 Januar 1925 21 November 1925 ZentrumHans Luther kommissarisch 21 November 1925 5 Dezember 1925 parteilosWilhelm Marx 20 Januar 1926 12 Mai 1926 ZentrumJohannes Bell 16 Mai 1926 17 Dezember 1926 ZentrumOskar Hergt 29 Januar 1927 12 Juni 1928 DNVPErich Koch Weser 28 Juni 1928 13 April 1929 DDPTheodor von Guerard 13 April 1929 27 Marz 1930 ZentrumJohann Viktor Bredt 30 Marz 1930 5 Dezember 1930 WirtschaftsparteiCurt Joel kommissarisch 5 Dezember 1930 9 Oktober 1931 parteilosCurt Joel 10 Oktober 1931 30 Mai 1932 parteilosFranz Gurtner 1 Juni 1932 29 Januar 1941 DNVP ab 1937 NSDAPFranz Schlegelberger kommissarisch 30 Januar 1941 19 August 1942 NSDAPOtto Georg Thierack 20 August 1942 5 Mai 1945 NSDAPHerbert Klemm 5 Mai 1945 23 Mai 1945 NSDAPStaatssekretare Bearbeiten1920 bis 1931 Curt Joel 1930 31 zugleich Reichsjustizminister kommissarisch ab 10 Oktober 1931 Reichsjustizminister1931 bis 1942 Franz Schlegelberger 1941 42 zugleich Reichsjustizminister kommissarisch am 20 August 1942 in den Ruhestand versetzt Amt eines 2 Staatssekretars weggefallen1934 bis 1942 Roland Freisler ab 1942 Prasident des Volksgerichtshofs als Nachfolger von Otto Georg Thierack1942 bis 1943 Curt Rothenberger am 21 Dezember 1943 Amtsenthebung 7 1944 bis 1945 Herbert Klemm zuvor personlicher Referent von Reichsjustizminister Otto Georg ThierackOrganisation und Funktion im Nationalsozialismus BearbeitenOrganigramm 8 Reichskanzler und Fuhrer der NSDAP Adolf Hitler Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers Leitung ab 1939 zugleich Geschaftsfuhrer des Ministerrats fur die Reichsverteidigung des sog Kriegskabinetts Stab des Stellvertreters des Fuhrers Rudolf Hess ab 1941 Parteikanzlei unter Martin Bormann Reichsjustizminister Franz Gurtner Otto Georg Thierack Staatssekretare im Reichsjustizministerium Franz Schlegelberger Roland Freisler Curt Rothenberger Herbert Klemm Abtlg I Abtlg II Abtlg III Strafrecht Gesetzgebung Abtlg IV Strafrecht Strafrechtspflege Strafvollstreckung Wolfgang Mettgenberg Referatsleiter Strafrechtspflege in den besetzten Gebieten Wilhelm von Ammon Gruppenleiter Nacht und Nebel Sachen Gunther Joel Referent Verurteilungen nach dem Nacht und Nebel Erlass und Sonderreferatsleiter Kriegsdelikte Carl Westphal Straftaten nach dem Nacht und Nebel Erlass Gnadengesuche Reichsgericht Erwin Bumke Prasident Paul Barnickel Stellvertreter des Oberreichsanwalts Oberlandesgerichte Landgerichte Amtsgerichte Sondergerichte Paul Barnickel Beisitzer am Sondergericht Munchen Hermann Cuhorst Prasident Sondergericht Stuttgart Oswald Rothaug Vorsitzender Richter am Sondergericht Nurnberg Rudolf Oeschey Vorsitzender Richter am Sondergericht Nurnberg als Nachfolger von Rothaug Gunther Joel Dienstaufsicht uber die Oberstaatsanwalte an den Sondergerichten Hamm und Essen Volksgerichtshof Fritz Rehn Wilhelm Bruner Otto Georg Thierack Roland Freisler Wilhelm Crohne Harry Haffner Prasidenten Karl Engert Vizeprasident und Vorsitzender des 2 Senats Gunther Nebelung Vorsitzender des 4 Senats zustandig fur Landesverrat Ernst Lautz Oberreichsanwalt Anklagevertreter gegen Beteiligte des Attentats vom 20 Juli 1944 Paul Barnickel Stellvertretender Oberreichsanwalt Oswald Rothaug Stellvertretender Oberreichsanwalt Hans Petersen Laienrichter Generalstaatsanwalte Abtlg V Strafvollzug Abtlg VI Burgerliches Recht Hans Peter Ipsen 1943 44 Josef Altstotter Leitung Abtlg VII Abtlg VIII Geheime Sonderabtlg XV Karl Engert Leitung Amt I Rechtsprechung durch das Volk 9 Amt II Richter und Rechtspfleger 9 Amt III Neuordnung der Gerichtsverfassung 9 Dem faschistischen Fuhrerprinzip entsprechend unterstand auch das Reichsjustizministerium dem alleinigen Fuhrungsanspruch Adolf Hitlers Bereits seit 1871 war den deutschen Reichskanzlern die Reichskanzlei mit Sitz in Berlin direkt nachgeordnet Seit Januar 1933 organisierte und koordinierte dort ihr Leiter Hans Heinrich Lammers die nationalsozialistischen Regierungsgeschafte Nach der Machtergreifung war der Stab des Stellvertreters des Fuhrers in Munchen errichtet worden der bis 1941 von Rudolf Hess geleitet und nach dessen Flug nach Grossbritannien von Martin Bormann unter der Bezeichnung Parteikanzlei fortgefuhrt wurde Die Parteikanzlei war das oberste Fuhrungsorgan der NSDAP und in dieser Eigenschaft vor allem fur Parteiangelegenheiten zustandig wie die Besetzung von Parteiamtern ein detailliertes internes Berichtswesen oder ideologische Schulung und offentliche Propaganda Im Erlass des Fuhrers uber die Stellung des Leiters der Partei Kanzlei 10 war aber auch die Zusammenarbeit mit den Obersten Reichsbehorden vorgesehen Als sog Parteiministerium sollte es die Interessen der NSDAP bei Fuhrung der Staatsgeschafte durch die einzelnen Ministerien wahren Schliesslich war die Fuhrerpartei die Tragerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staat unloslich verbunden 11 Die Parteikanzlei konkurrierte mit der Reichskanzlei um den Einfluss auf die Gesetzgebung Die Verordnung zur Durchfuhrung des Erlasses des Fuhrers uber die Stellung des Leiters der Partei Kanzlei vom 16 Januar 1942 12 sicherte der NSDAP durch den Leiter der Parteikanzlei umfangreiche Mitspracherechte im Vorfeld jeder Art von Gesetzgebung Gesetze Erlasse und Verordnungen einschliesslich Aus und Durchfuhrungsbestimmungen in samtlichen Ressorts Die Reichskanzlei namentlich ihr Leiter Lammers hingegen gab Adolf Hitlers oft nur mundlich und ohne ordentliche Kabinettssitzungen geausserten politischen Willen in umsetzungsfahiger Form Befehle Anordnungen Erlasse an die nachgeordneten Ministerien und sonstigen Staatsorgane zur Ausfuhrung weiter Schwerpunkt der NS Rechtspolitik waren das Strafrecht und Fragen des Strafvollzugs Das Reichsjustizministerium fungierte dabei weiter als Gesetzgebungsministerium So nahmen etwa der damalige Justizminister Franz Gurtner sein spaterer Nachfolger Otto Georg Thierack sowie der damalige Staatssekretar im Reichsjustizministerium Roland Freisler an der Kommission zur Reform des Strafprozessrechts im Jahr 1938 teil Franz Gurtner veroffentlichte anschliessend eine Denkschrift uber das Beratungsergebnis unter dem Titel Das kommende deutsche Strafverfahren Bericht der amtlichen Strafprozesskommission Im Reichsjustizministerium gab es allein 3 Abteilungen die mit Strafrecht Gesetzgebung Strafrechtspflege und Strafvollstreckung und dem Strafvollzug befasst waren Hinzu kam die Geheime Sonderabteilung XV die fur die Umsetzung der am 18 September 1942 zwischen dem damaligen Reichsjustizminister Otto Thierack und dem Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler vereinbarten Massnahmen zur polizeilichen Sonderbehandlung bei nicht genugenden Justizurteilen sowie die Auslieferung asozialer Elemente aus dem Strafvollzug an den Reichsfuhrer SS zur Vernichtung durch Arbeit zustandig war 13 14 Langfristig sollten sowohl die Funktion der Rechtspflege und die Gerichtsorganisation ganz allgemein sowie das Verhaltnis von Justiz und vollziehender Gewalt Polizei und Staatsanwaltschaften im nationalsozialistischen Sinne reformiert werden 15 Diese Neuordnung ware auf eine Schwachung der Justiz bei der Strafverfolgung und vollstreckung zugunsten eines dominanten Polizeiapparates hinausgelaufen wurde jedoch kriegsbedingt nicht wie geplant verwirklicht 14 Tatigkeit seit 1933 BearbeitenGleichschaltung der Justiz Bearbeiten Der foderale Staats und Verwaltungsaufbau wurde in den ersten Jahren der NS Herrschaft systematisch abgebaut und durch eine zentralistische Ordnung ersetzt Die Landesparlamente wurden aufgelost die Landesregierungen entmachtet und durch die sog Reichsstatthalter ersetzt Die Lander hatten keine eigenen Hoheitsrechte mehr und verloren das Recht der Gesetzgebung Nach Auflosung des Reichsrats konnten die Lander auch nicht mehr an der Reichsgesetzgebung mitwirken Die Landesbehorden hatten nur noch die Funktion Reichsgesetze zu vollziehen Zum 1 April 1935 lag die gesamte Leitung der Justizverwaltung allein in der Hand des Reichsministers der Justiz Das Reich ubernahm als Trager der Justizhoheit von den Landern die gesamte Justiz mit allen Zustandigkeiten Rechten und Pflichten sowie allen Justizbehorden und Justizbediensteten Das Reichsjustizministerium erlangte damit die Kontrolle nicht nur uber das Reichsgericht sondern samtliche 2500 deutschen Amts Land und Oberlandesgerichte mit ihren ca 14 000 Richtern einschliesslich der Juristenausbildung Die Schritte im Einzelnen 31 Marz 1933 Gleichschaltung der Lander so der damalige Reichsjustizminister Franz Gurtner d h Auflosung der Landtage und Neubildung nach den Stimmenzahlen die bei der Reichstagswahl am 5 Marz 1933 innerhalb eines jeden Landes auf die Wahlvorschlage entfallen waren Dabei wurden die auf die Wahlvorschlage der Kommunistischen Partei entfallenden Sitze nicht zugeteilt 16 7 April 1933 Es werden jeder Landesregierung sog Reichsstatthalter als standige Vertreter der Reichsregierung ubergeordnet die fur die Beobachtung der von dem Reichskanzler aufgestellten Richtlinien der Politik durch die Landesregierungen zu sorgen haben Die Reichsstatthalter ernennen beispielsweise an Stelle der bis dahin zustandigen Landesbehorden die Staatsbeamten und Richter in den Landern und konnen den Vorsitz in der Landesregierung ubernehmen Misstrauensbeschlusse der Landtage gegen einen Reichsstatthalter sind unzulassig 17 30 Januar 1934 Aufhebung der Landesparlamente Ubergang der Hoheitsrechte der Lander auf das Reich die Landesregierungen unterstehen der Reichsregierung 18 2 Februar 1934 Erganzende Verordnung wonach die Landesbehorden die auf das Reich ubergegangene Hoheitsrechte im Auftrag und im Namen des Reiches wahrnehmen 19 14 Februar 1934 Reichsrat aufgehoben keine Mitwirkung der Lander an der Reichsgesetzgebung mehr 20 16 Februar 1934 Ubergang der Justizhoheit auf das Reich 21 24 Januar 1935 Zum 1 April 1935 werden die Justizbehorden der Lander zu Reichsbehorden die Justizbeamten der Lander unmittelbare Reichsbeamte und die Arbeiter und Angestellten der Landesjustizbehorden treten in den Dienst des Reiches 22 Ausserdem ubernahm das Reichsjustizprufungsamt das gesamte juristische Prufungswesen d h es nahm eine reichsweit einheitliche Berufszugangsprufung fur Juristen ab 23 Rechtspolitik im Parteiprogramm der NSDAP Bearbeiten Weder vor noch nach der Machtergreifung gab es ein detailliertes Parteiprogramm Das 25 Punkte Programm der NSDAP von 1920 wurde nach der Bamberger Fuhrertagung 1926 fur unabanderlich erklart Korrekturen hielt man fur nicht notwendig denn wir lehnen es ab wie andere Parteien es tun aus Zweckmassigkeitsgrunden unser Programm den sogenannten Verhaltnissen anzupassen Wir werden eben die Verhaltnisse unserem Programm anpassen indem wir die Verhaltnisse meistern 24 Punkt 19 des 25 Punkte Programms fordert Ersatz fur das der materialistischen Weltordnung dienende romische Recht durch ein deutsches Gemein Recht 25 Der Parteiideologe Alfred Rosenberg veroffentlichte im Jahr 1939 eine Schrift unter dem Titel Das Parteiprogramm Wesen Grundsatze und Ziele der NSDAP die neben den Arbeiten von Gottfried Feder bis heute im deutschen Neonazismus als offizielle Kommentierungen der nationalsozialistischen Bewegung angesehen werden Danach habe das deutsche Recht die Freiheit der volkischen Rechtsprechung zu verwirklichen nach dem nationalsozialistischen Leitwort Recht ist was dem deutschen Volk nutzt Unrecht was ihm schadet 26 Das deutsche Recht schopfe nicht aus genau formulierten gesetzlichen Tatbestanden sondern von Fall zu Fall aus dem Rechtsempfinden des deutschen Volkes Es diene seiner Arterhaltung und Artentfaltung Strafwurdig sei was die Volksgemeinschaft insgesamt oder einen anderen Volksgenossen schadige Beteiligung an NS Verbrechen Bearbeiten Bereits kurz nach der Machtergreifung erging am 28 Februar 1933 unter Mitwirkung des damaligen Justizministers Franz Gurtner die Verordnung des Reichsprasidenten zum Schutz von Volk und Staat sog Reichstagsbrandverordnung Zur Abwehr kommunistischer staatsgefahrdender Gewaltakte wurden damit alle wesentlichen Burgerrechte der Weimarer Verfassung bis auf weiteres ausser Kraft gesetzt Dies ermoglichte unter anderem staatliche Terrormassnahmen wie die Verhangung von Schutzhaft die bis 1945 mindestens 500 000 Todesopfer forderte Zum 1 Januar 1934 trat das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses in Kraft das ebenfalls unter Mitwirkung des damaligen Justizministers Franz Gurtner zustande gekommen war und nach dem bis 1945 schatzungsweise 400 000 Menschen auf Anordnung der den Amtsgerichten angegliederten Erbgesundheitsgerichte unfruchtbar gemacht wurden 27 Es mundete in die systematische Ermordung geistig und korperlich behinderter Menschen sowie von Patienten psychiatrischer Heil und Pflegeanstalten sog Aktion T4 mit ca 75 000 Toten 28 Auch das Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre als Teil der sog Nurnberger Rassegesetze von 15 September 1935 wurde von Justizminister Franz Gurtner mit unterzeichnet Im Einvernehmen mit dem Reichsinnenministerium erliess das Justizministerium in der Folgezeit die zur Durchfuhrung dieses Gesetzes erforderlichen Durchfuhrungsbestimmungen so etwa die Erste Verordnung zur Ausfuhrung des Gesetzes zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 14 November 1935 die die gesetzlich bestimmten Ehe und Beschaftigungsverbote fur Juden konkretisierte Am 5 Januar 1938 folgte das Gesetz uber die Anderung von Familiennamen und Vornamen erganzt am 17 August 1938 durch die Zweite Verordnung zur Durchfuhrung des Gesetzes uber die Anderung von Familiennamen und Vornamen mit der Juden unter Androhung von Gefangnis gezwungen wurden den zusatzlichen mannlichen Vornamen Israel bzw den zusatzlichen weiblichen Vornamen Sara zu fuhren Gegenstand des Nurnberger Juristenprozesses vor dem amerikanischen Militargerichtshof im Jahr 1947 waren jedoch nur jene NS Gesetze und Strafurteile die im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg als verbrecherischem Angriffskrieg standen Das ab 1939 drakonische korrupte und verderbte nationalsozialistische Rechtssystem einschliesslich Verwaltung und Rechtsprechung wurde als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt Dazu zahlten namentlich die folgenden Sachverhalte 29 Justizlenkung Bearbeiten Hauptartikel Richterbriefe Dem totalitaren Charakter des Nationalsozialismus entsprechend sollte auch auf dem Gebiet des Rechts die Partei und ihre Idee den Staat lenken denn der Staat ist auch im Recht nur Mittel des Fuhrers zur Verwirklichung des Nationalsozialismus 30 Auch die Justiz wurde daher ab 1933 systematisch von der nationalsozialistischen Ideologie vereinnahmt und fur ihre Zwecke instrumentalisiert Durch gezielte Einflussnahme auf die Besetzung von Richteramtern Rundverfugungen zur Vereinheitlichung der Rechtsprechung sowie Weisungen an die dem Ministerium unterstellten Staatsanwaltschaften und Richter erzeugte das Reichsjustizministerium den gewunschten Anpassungsdruck Die seit seiner Amtsubernahme im Jahr 1942 von Otto Georg Thierack herausgegebenen Richterbriefe markieren dabei den Hohepunkt ministerieller Einflussnahme sowie das Ende der personlichen und sachlichen Unabhangigkeit der Richter Sondergerichte Bearbeiten Hauptartikel Sondergericht Die bereits in der Weimarer Republik vorubergehend zur Bekampfung politischer Ausschreitungen geschaffenen Sondergerichte wurden ab 1933 fester Bestandteil der NS Strafjustiz Die Sondergerichte waren zunachst noch Gerichte der Lander 31 Nach der Verreichlichung der Justiz erliess das Reichsjustizministerium dann am 17 Dezember 1935 einheitliche Vorschriften fur alle Sondergerichte im Deutschen Reich Aufgabe der Sondergerichte war nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 die Wiederherstellung der offentlichen Sicherheit und Ordnung 32 sowie die Abwehr heimtuckischer Angriffe staatsfeindlicher Elemente auf Staat und Partei 33 Sie dienten damit zunachst ahnlich wie die Schutzhaft der Ausschaltung der politischen Opposition die die Etablierung des NS Regimes tatsachlich oder vermeintlich hatte gefahrden konnen Die Zustandigkeit der Sondergerichte wurde nach und nach ausgeweitet Sie waren nicht mehr nur in den gesetzlich bestimmten Fallen zustandig sondern auch wenn die Staatsanwaltschaft der Auffassung war dass die sofortige Aburteilung durch das Sondergericht mit Rucksicht auf die Schwere oder die Verwerflichkeit der Tat wegen der in der Offentlichkeit hervorgerufenen Erregung oder wegen ernster Gefahrdung der offentlichen Ordnung oder Sicherheit geboten erschien 14 der Verordnung uber die Zustandigkeit der Strafgerichte die Sondergerichte und sonstige strafverfahrensrechtlichen Vorschriften vom 21 Februar 1940 Dazu zahlten beispielsweise Verstosse gegen das sog Blutschutzgesetz vom 15 September 1935 wie der bekannte Fall des judischen Geschaftsmanns Leo Katzenberger der im Marz 1942 nach einer angeblichen Affare mit einer nicht judischen Frau von dem Sondergericht Nurnberg wegen Rassenschande zum Tode verurteilt wurde Vor den Sondergerichten wurden ausserdem auch Schnellverfahren bei solchen Straftaten abgehalten die nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung in den Zustandigkeitsbereich der ordentlichen Amts oder Landgerichte gehort hatten Die Sondergerichte breiteten sich zusehends aus Gab es sie zunachst nur in jedem OLG Bezirk so wurden sie ab Marz 1940 in jedem LG Bezirk gebildet 34 Den jeweiligen Sitz und Bezirk bestimmte der Reichsjustizminister 10 der Verordnung uber die Zustandigkeit der Strafgerichte die Sondergerichte und sonstige strafverfahrensrechtlichen Vorschriften vom 21 Februar 1940 Mit Kriegsbeginn 1939 setzte eine Radikalisierung von Gesetzgebung und Rechtsprechung ein 35 Die Propaganda gab den Sondergerichten martialische Beinamen Sie hiessen Kriegsgerichte der inneren Front oder Panzertruppe der Rechtspflege die Staatsanwaltschaft war in dieser waffenklirrenden Metaphorik die Kavallerie der Rechtspflege Wie die Panzertruppe und wie Zieten aus dem Busch hineinfahren unter die Feinde im Inneren des Reiches Das war die Aufgabe der Sondergerichte und der ihnen zugeordneten Abteilungen der Staatsanwaltschaft 36 Die Sondergerichte dienten ab 1939 insbesondere der Aufrechterhaltung der Heimatfront die nicht noch einmal wie nach der Dolchstosslegende im Ersten Weltkrieg der im Felde unbesiegten Heeresmacht in den Rucken fallen sollte Dafur wurde ein spezielles Kriegsstrafrecht geschaffen insbesondere die Verordnung gegen Volksschadlinge vom 5 September 1939 Diese galt auch im Protektorat Bohmen und Mahren sowie fur Personen die nicht deutsche Staatsangehorige waren Bestraft wurde jeder der nach Auffassung der Richter uber das gesunde Volksempfinden dem Tatertypus des Volksschadlings entsprach Auch Verfahren nach der sog Polenstrafrechtsverordnung vom 4 Dezember 1941 fanden in der Regel von den Sondergerichten statt beispielsweise gegen den 17 jahrigen Walerjan Wrobel der von dem Sondergericht Bremen am 8 Juli 1942 wegen versuchter Brandstiftung in einer Scheune ohne nennenswerten Schaden zum Tode verurteilt wurde Das Reichsjustizministerium lehnte sein Gnadengesuch am 15 August 1942 ab Durch Rundverfugung wies das Reichsjustizministerium die Sondergerichte an bei der Urteilsfindung regelmassig die Ausnutzung des Kriegszustands als Strafscharfungsgrund anzunehmen und damit unter Uberschreitung des regelmassigen Strafrahmens auch bei geringfugigen Taten nicht Haft sondern die Todesstrafe zu verhangen 36 37 Das Reichsjustizministerium beeinflusste die Tatigkeit der Sondergerichte nicht nur durch Ausfertigung vieler dort angewandter Gesetze oder den Erlass von Durchfuhrungsbestimmungen sondern auch durch die Ernennung und Beforderung der an den Sondergerichten eingesetzten besonders linientreuen Richter und Staatsanwalte sowie Lenkung der Rechtsanwendung im Einzelfall mittels Rundverfugungen und Weisungen Im Nurnberger Juristenprozess wurden 1947 die beiden Vorsitzenden des Sondergerichts Nurnberg Oswald Rothaug der unter anderen Leo Katzenberger verurteilt hatte und Rudolf Oeschey wegen ihrer Todesurteile und der Ablehnung von Gnadengesuchen nach unter Folter erzwungenen Gestandnissen fur die Preisgabe des Rechtssystems zur Erreichung verbrecherischer Ziele zu lebenslanger Haft verurteilt Der Vorsitzende des Stuttgarter Sondergerichts Hermann Cuhorst wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen Die Akten uber die ihm zur Last gelegten Taten waren im Krieg verbrannt 38 Nacht und Nebel Erlass Bearbeiten Hauptartikel Nacht und Nebel Erlass Nach Beginn des Russlandfeldzugs im Sommer 1941 dem Unternehmen Barbarossa nahm in den von der deutschen Wehrmacht bereits besetzten Landern Westeuropas der zivile Widerstand gegen die Besatzungsmacht zu Der sog Nacht und Nebel Erlass vom 7 Dezember 1941 wollte dem mit Richtlinien fur die Verfolgung von Straftaten gegen das Reich oder die Besatzungsmacht in den besetzten Gebieten begegnen Die Richtlinien erarbeitet im Oberkommando der Wehrmacht OKW unter Fuhrung von Wilhelm Keitel traten am 29 Dezember 1941 in Kraft und galten bis auf weiteres in Norwegen den Niederlanden Belgien und im besetzten Frankreich 39 Bei Straftaten nichtdeutscher Zivilisten die sich gegen die deutsche Besatzungsmacht richteten war grundsatzlich die Todesstrafe angebracht Die Straftaten fur die die vorliegenden Richtlinien gelten sollten wurden dabei im Einzelnen naher umrissen z B Sabotage Spionage oder Feindbegunstigung Die Gefangenen wurden zur Gerichtsverhandlung in das Deutsche Reich deportiert wo das Verfahren unter strengstem Ausschluss der Offentlichkeit durchzufuhren war Auslandische Zeugen durften dabei nur mit Genehmigung des OKW vernommen werden Um das Schicksal der Gefangenen geheim zu halten war auf Fragen auslandischer und deutscher Stellen lediglich zu erklaren sie seien festgenommen worden der Stand des Verfahrens erlaube keine weiteren Mitteilungen 39 Das OKW und das Reichsjustizministerium namentlich Staatssekretar Roland Freisler wirkten bei der Ausfuhrung des Nacht und Nebel Erlasses zusammen Freisler wirkte darauf hin dass die zivilen Sondergerichte zumindest subsidiar zu den Militargerichten fur die entsprechenden Verfahren zustandig waren Das Reichsjustizministerium erliess sodann die fur seinen Zustandigkeitsbereich erforderlichen Durchfuhrungsbestimmungen Zustandiger Referent fur die dort sog NN Verfahren war Wilhelm von Ammon 39 Auch diese Verfahren lenkte das Justizministerium insbesondere die Verhangung der Todesstrafe uber entsprechende Weisungen an die Staatsanwalte und Richter Das Gnadenrecht des Justizministeriums wurde im Hinblick auf den Zweck der NN Verfahren praktisch suspendiert Gnadengesuche dort vielmehr beschleunigt abgewiesen Insgesamt wurden ca 7000 Personen an die Sondergerichte uberstellt Es ergingen ca 340 Todesurteile Daruber hinaus gab es zahlreiche weitere Opfer in KZ Haft bevor ein Gerichtsverfahren uberhaupt stattgefunden hatte oder aber nach Verurteilung zu einer Haftstrafe Als Verstosse gegen das humanitare Volkerrecht insbesondere insoweit dieses die Zivilbevolkerung im Kriegsfall schutzt waren die NN Verfahren spater Gegenstand im Nurnberger Juristenprozess und fuhrten zu einer Haftstrafe fur von Ammon Wilhelm Keitel war bereits 1946 im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher auch im Zusammenhang mit dem Nacht und Nebel Erlass wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt und hingerichtet worden Geheimabsprachen mit Gestapo SS und Polizei Bearbeiten Hauptartikel Sonderbehandlung Hauptartikel Vernichtung durch Arbeit Reichsjustizminister Otto Georg Thierack konspirierte aktiv mit dem Reichsfuhrer SS und Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler bei Abgabe der Strafverfolgung uber bestimmte Personengruppen von der Justiz an die Polizei Zielsetzung war diese bestimmten Personengruppen ohne weiteres zu verhaften und zu ermorden Mit Erlass des Fuhrers uber besondere Vollmachten des Reichsministers der Justiz vom 20 August 1942 40 war Thierack ermachtigt worden eine nationalsozialistische Rechtspflege aufzubauen und auch abweichend von bestehendem Recht alle dafur erforderlichen Massnahmen zu treffen Am 18 September 1942 besprachen Thierack und Himmler daraufhin folgende Kompetenzverteilung 13 Nach Entscheidung durch den Justizminister und ohne des Fuhrers Zeit mit diesen Dingen uberhaupt noch zu beschweren sollten nicht genugende Justizurteile durch polizeiliche Sonderbehandlung korrigiert werden Dazu wollte die Justiz asoziale Elemente aus dem Strafvollzug an den Reichsfuhrer SS zur Vernichtung durch Arbeit ausliefern Betroffen waren von dieser Absprache alle in Sicherungsverwahrung befindlichen Personen Juden Zigeuner Russen und Ukrainer ausserdem Polen uber 3 Jahre Strafe sowie Tschechen und Deutsche uber 8 Jahre Strafe Mit den ubelsten asozialen Elementen wollte man beginnen Thierack schienen ausserdem die Tatumstande die zur Abstempelung eines Menschen als asozial dienten nicht klar genug im Gesetz dargelegt Er meldete insofern Anspruche der Justiz an d h das Reichsjustizministerium wollte insbesondere auf das damals federfuhrend vom Reichsministerium des Innern geplante Gemeinschaftsfremdengesetz mehr Einfluss erlangen 41 Schliesslich bestand zwischen Thierack und Himmler Ubereinstimmung daruber dass in Rucksicht auf die von der Staatsfuhrung fur die Bereinigung der Ostfragen beabsichtigten Ziele in Zukunft Juden Polen Zigeuner Russen und Ukrainer nicht mehr von den ordentlichen Strafgerichten abgeurteilt sondern durch den Reichsfuhrer SS erledigt werden Diesen Personen sollte bei Straffalligkeit also uberhaupt kein justizformiges Verfahren mehr gewahrt sondern sie sollten unmittelbar deportiert und ermordet werden Fur die Umsetzung dieser Vereinbarung war die eigens dafur geschaffene Geheime Abteilung XV im Reichsministerium der Justiz zustandig die bereits mit der Polizei bei der Verhangung von Schutzhaft gegen asoziale Elemente kooperierte Der Vernichtung durch Arbeit sind wahrend der NS Herrschaft insgesamt rund 14 Millionen Menschen vor allem europaische Juden sowie sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zum Opfer gefallen wenn auch nicht allein aufgrund der hier gegenstandlichen Vereinbarung Nach Kriegsende haben sich sowohl Heinrich Himmler 1945 als auch Otto Georg Thierack 1946 ihrer Verantwortung durch Suizid entzogen Siehe auch BearbeitenUngesuhnte Nazijustiz Furchtbare Juristen Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege NS AufhG vom 25 August 1998Literatur BearbeitenLothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner R Oldenburg 3 Aufl 2001 Rezension abgerufen am 14 Oktober 2014 Manfred Gortemaker Christoph Safferling Hrsg Die Rosenburg Das Bundesministerium der Justiz und die NS Vergangenheit eine Bestandsaufnahme Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 525 30046 6 Andreas Nachama Hrsg Die Wilhelmstrasse 1933 1945 Aufstieg und Untergang des NS Regierungsviertels Stiftung Topographie des Terrors 2012 ISBN 978 3 941772 10 6 S 133 ff Bundesministerium der Justiz Hrsg Vom Reichsjustizamt zum Bundesministerium der Justiz Festschrift zum 100 jahrigen Grundungstag des Reichsjustizministeriums Mit einem Geleitwort von Hans Jochen Vogel Bundesanzeiger Verlag Koln 1977 DNB 770445101 476 S Weblinks BearbeitenKlaus Bastlein Helge Grabitz Wolfgang Scheffler Fur Fuhrer Volk und Vaterland Hamburger Justiz im Nationalsozialismus Hrsg von der Justizbehorde Hamburg Nachdruck 2019 der 1 Auflage 1992 ISBN 978 3 00 062119 2 Rechtsverdrehung durch die Hintertur Interview von Bjorn Hayer mit Christoph Safferling uber die NS Belastung des Bundesjustizministeriums faz net 17 Juni 2013 Abgerufen am 14 Oktober 2014 Internetprasenz der Unabhangigen Wissenschaftlichen Kommission beim Bundesministerium der Justiz zur Aufarbeitung der NS Vergangenheit UWK BMJ Abgerufen am 14 Oktober 2014 NS Justiz Antwort der Bundesregierung auf eine Grosse Anfrage BT Drs 10 6566 vom 26 November 1986 Zeitgeschichte NS Justiz Von Natur defekt Der Spiegel 11 September 1967Einzelnachweise Bearbeiten Zur Besitz und Gebaudegeschichte auch unten siehe Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht Ch Links Verlag Berlin 1994 ISBN 3 86153 080 5 S 155 301f Siehe Gotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Eine Dokumentation der Schaden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik Band 1 Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1980 S 34 Geschichte des Bundesministeriums der Justiz und fur Verbraucherschutz Memento vom 5 Marz 2015 im Internet Archive BMJV Abgerufen am 24 September 20124 Verfassung fur das Deutsche Reich vom 11 August 1919 Memento des Originals vom 6 Juli 2004 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de Reichstagshandbuch IX Wahlperiode 1933 Gesetz uber das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs vom 1 August 1934 nachtraglich durch Volksabstimmung legitimiert am 19 August 1934 gemass Beschluss der Reichsregierung zur Herbeifuhrung einer Volksabstimmung vom 2 August 1934 Abgerufen am 20 Oktober 2014 vgl zu den Umstanden Susanne Schott Curt Rothenberger eine politische Biographie Univ Diss Halle Saale 2001 S 148 ff vollstandig online gestellt Susanne Schott Curt Rothenberger eine politische Biographie Univ Diss Halle Saale 2001 Anlagen 17 und 18 Abgerufen am 1 Oktober 2014 a b c zum 1 Januar 1943 von Curt Rothenberger geplant aber nicht mehr errichtet Erlass des Fuhrers uber die Stellung des Leiters der Partei Kanzlei 29 Mai 1941 RGBl I S 295 Gesetz der Reichsregierung uber die Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1 Dezember 1933 Abgerufen am 6 Oktober 2014 Verordnung zur Durchfuhrung des Erlasses des Fuhrers uber die Stellung des Leiters der Partei Kanzlei vom 16 Januar 1942 RGBl I S 35 a b Susanne Schott Curt Rothenberger eine politische Biographie Univ Diss Halle Saale 2001 Anlage 19 S 215 a b Sarah Schadler Justizkrise und Justizreform im Nationalsozialismus Das Reichsjustizministerium unter Reichsjustizminister Thierack 1942 1945 Rezensiert fur H Soz u Kult vom Maximilian Becker Abgerufen am 1 Oktober 2014 Sarah Schadler Justizkrise und Justizreform im Nationalsozialismus Das Reichsjustizministerium unter Reichsjustizminister Thierack 1942 1945 Tubingen 2009 ISBN 978 3 16 149675 2 Vorlaufiges Gesetz der Reichsregierung zur Gleichschaltung der Lander mit dem Reich Memento des Originals vom 27 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de Abgerufen am 6 Oktober 2014 Zweites Gesetz der Reichsregierung zur Gleichschaltung der Lander mit dem Reich Reichsstatthaltergesetz Memento des Originals vom 3 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de Abgerufen am 6 Oktober 2014 Gesetz des Reichstags uber den Neuaufbau des Reiches vom 30 Januar 1934 Memento des Originals vom 7 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen de einstimmig in Reichstag und Reichsrat beschlossen Aufgerufen am 6 Oktober 2014 Erste Verordnung uber den Neuaufbau des Reichs vom 2 Februar 1934 Abgerufen am 6 Oktober 2014 Gesetz der Reichsregierung uber die Aufhebung des Reichsrats vom 14 Februar 1934 Aufgerufen am 6 Oktober 2014 Erstes Gesetz der Reichsregierung zur Uberleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 16 Februar 1934 Aufgerufen am 6 Oktober 2014 Drittes Gesetz zur Uberleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 24 Januar 1935 Abgerufen am 6 Oktober 2014 Verordnung des Reichsministers der Justiz uber den Ausbau des Reichs Justizprufungsamtes vom 27 Februar 1935 Gottfried Feder Das Programm der NSDAP und seine weltanschaulichen Grundgedanken Verlag Munchen Franz Eher Nachf 1927 Das 25 Punkte Programm der nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom 24 Februar 1920 abgerufen am 7 Oktober 2014 Hans Frank auf dem Deutschen Juristentag 1933 zitiert nach Lutz Mager Das Recht im Nationalsozialismus PDF abgerufen am 8 Oktober 2014 Margret Hamm Zwangssterilisationen gedenkort t4 eu Abgerufen am 26 Oktober 2014 Ingo Loose Aktion T4 gedenkort t4 eu Abgerufen am 26 Oktober 2014 Rudolf Wassermann Der Nurnberger Juristenprozess in Gerd R Ueberschar Der Nationalsozialismus vor Gericht Frankfurt M 2 Aufl 2000 S 99 ff Hans Frank 1934 zitiert nach Lutz Mager Das Recht im Nationalsozialismus PDF abgerufen am 8 Oktober 2014 Verordnung der Reichsregierung zur Bildung von Sondergerichten vom 21 Marz 1933 Verordnung des Reichsprasidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28 Februar 1933 Reichstagsbrandverordnung Verordnung des Reichsprasidenten zur Abwehr heimtuckischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung vom 21 Marz 1933 Manfred Zeidler Das Sondergericht Freiberg Zu Justiz und Repression in Sachsen 1933 1940 Berichte und Studien Nr 16 Herausgegeben vom Hannah Arendt Institut fur Totalitarismusforschung e V an der Technischen Universitat Dresden 1998 PDF 1 1 MB Abgerufen am 9 Oktober 2014 Martin Broszat Zur Perversion der Strafjustiz im Dritten Reich Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1958 S 390 443 a b Hans Wrobel Zur Theorie und Praxis der Sondergerichte am Beispiel des Sondergerichts Bremen 1940 1945 Vortrag anlasslich der Wanderausstellung Justiz im Nationalsozialismus Uber Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes im Landgericht Oldenburg am 28 Juni 2001 Beispiele siehe unter Sondergericht Einzelfalle Rudolf Wassermann Der Nurnberger Juristenprozess in Gerd R Ueberschar Der Nationalsozialismus vor Gericht Frankfurt M 2 Aufl 2000 S 99 ff a b c Lothar Gruchmann Nacht und Nebel Justiz Die Mitwirkung deutscher Strafgerichte an der Bekampfung des Widerstands in den besetzten westeuropaischen Landern 1942 1944 in Karl Dietrich Bracher Hans Peter Schwarz Hrsg Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1981 S 342 ff PDF 7 7 MB Reichsgesetzbl 1942 I S 535 Zu den Entwurfen fur ein Gemeinschaftsfremdengesetz vgl Wolfgang Ayass Bearb Gemeinschaftsfremde Quellen zur Verfolgung von Asozialen 1933 1945 PDF Koblenz 1998 Deutsche Justizministerien Deutsches Kaiserreich Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus Deutsche Demokratische Republik Bundesrepublik Deutschland Normdaten Korperschaft GND 2029713 0 lobid OGND AKS VIAF 106145857995023022290 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsjustizministerium amp oldid 236442603