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Der Reichstagsbrand war der Brand des Reichstagsgebaudes in Berlin in der Nacht vom 27 auf den 28 Februar 1933 Der Brand beruhte auf Brandstiftung Am Tatort wurde Marinus van der Lubbe festgenommen Bis zu seiner Hinrichtung beharrte van der Lubbe darauf den Reichstag allein in Brand gesetzt zu haben Seine Alleintaterschaft schien bereits vielen Zeitgenossen unwahrscheinlich und wird weiterhin kontrovers diskutiert Kritiker der Alleintaterthese vermuten eine unmittelbare Tatbeteiligung der Nationalsozialisten Von 1967 bis 1983 wurde das Urteil von bundesdeutschen Gerichten mehrmals abgemildert fur ungultig erklart oder in veranderter Form wieder bestatigt Im Dezember 2007 wurde es auf der Grundlage des Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege von 1998 endgultig aufgehoben Der brennende Reichstag am 27 28 Februar 1933Unbestritten sind die politischen Folgen Bereits am 28 Februar 1933 wurde die Verordnung des Reichsprasidenten zum Schutz von Volk und Staat Reichstagsbrandverordnung erlassen Damit wurden die Grundrechte der Weimarer Verfassung de facto ausser Kraft gesetzt und der Weg freigeraumt fur die legalisierte Verfolgung der politischen Gegner der NSDAP durch Polizei und SA 1 Die Reichstagsbrandverordnung war eine entscheidende Etappe in der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur Die Gefangnisse waren bald uberfullt taglich kamen neue Haftlinge hinzu Politische Haftlinge wurden nun in improvisierten Haftorten gefangengehalten So entstanden wilde bzw fruhe Konzentrationslager 2 Inhaltsverzeichnis 1 Der Brand und erste politische Entscheidungen 2 Politische Hintergrunde 3 Formale Legalisierung der politischen Verfolgung 4 Der Reichstagsbrandprozess 5 Folgen 6 Der Reichstagsbrand in der Rechtsprechung nach dem Krieg 7 Der Streit uber die Taterschaft 7 1 Die Diskussion nach dem Zweiten Weltkrieg 7 1 1 Die Alleintaterthese von Fritz Tobias 7 1 2 Wiederaufnahme der Diskussion seit den 1980er Jahren 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseDer Brand und erste politische Entscheidungen Bearbeiten nbsp Am Morgen nach dem Reichstagsbrand 28 Februar 1933 nbsp Die durch den Brand zerstorte Reichsprasidenten und ehemalige Hofloge im Plenarsaal des ReichstagesDie sozialdemokratische Zeitung Vorwarts berichtete am 28 Februar 1933 vom Vortag dass in den Abendstunden ein Riesenfeuer den Himmel uber der Innenstadt rotete und dass die Kuppel des Reichstages in hellen Flammen gestanden habe Feuerwehr und Polizei hatten ubereinstimmend als Ursache Brandstiftung genannt da an verschiedenen Stellen Brandnester gefunden worden waren Kurz nach 21 Uhr sei im Reichstag Feueralarm gegeben worden Zunachst wurde ein Feuer im Restaurant gemeldet Dort konnten die Flammen rasch erstickt werden Aber kurz danach wurden mehrere weitere Brandherde entdeckt In kurzer Zeit brannte der Sitzungssaal des Gebaudes lichterloh Die Feuerwehr war inzwischen mit 15 Loschzugen vor Ort Diese nahmen den Kampf gegen den Brand mit zahlreichen Spritzen von verschiedenen Seiten auf Allerdings war es anfangs wegen der Hitze unmoglich an das Zentrum des Brandes heranzukommen Daher beschrankte sich die Feuerwehr darauf ein Ausbreiten der Flammen zu verhindern Erst gegen 00 25 Uhr hatte sie das Feuer weitgehend geloscht Im Verlauf der Loscharbeiten versammelten sich mehrere tausend Schaulustige Mehrere Hundertschaften der Schutzpolizei fuhrten Absperrungen durch da man annahm unter den Zuschauern Komplizen ausfindig zu machen Das Blatt berichtete weiter dass im Polizeiprasidium eine Sonderkommission gebildet worden sei Diese habe eine Vernehmung des festgenommenen gestandigen Taters Marinus van der Lubbe durchgefuhrt Dieser sei 24 Jahre alt von Beruf Maurer und stamme aus dem niederlandischen Leiden Er blieb auch bei der ersten Vernehmung dabei allein gehandelt zu haben Der Vorwarts war allerdings der Meinung dass der Tater gute Ortskenntnisse gehabt haben musse und schloss indirekt eine Mittaterschaft der Kommunisten nicht aus 3 Der Chef der preussischen politischen Polizei Rudolf Diels der unmittelbar nach der Meldung an den Tatort geeilt war berichtete im Ruckblick uber die Umstande der Festnahme und des Gestandnisses van der Lubbes Wenig spater trafen auch Adolf Hitler der sich gerade in einer vom 26 bis 28 Februar angesetzten Wahlkampfpause befand 4 Joseph Goebbels Hermann Goring Wilhelm Frick sowie wahrscheinlich Wolf Heinrich Graf von Helldorff ein Die Anwesenheit Helldorffs bezeugten Hermann Goring im Reichstagsbrandprozess und nach dem Krieg auch Diels wahrend Helldorff selbst im Prozess bestritt am Reichstag gewesen zu sein Der Historiker Hans Mommsen bemerkt dazu dass entweder Goring oder Helldorff einen Meineid begingen 5 Goring ausserte am Tatort Das ist der Beginn des kommunistischen Aufstandes sie werden jetzt losschlagen Es darf keine Minute versaumt werden 6 Hitler fand nach diesem Bericht noch scharfere Formulierungen Es gibt jetzt kein Erbarmen wer sich uns in den Weg stellt wird niedergemacht Das deutsche Volk wird fur Milde kein Verstandnis haben Jeder kommunistische Funktionar wird erschossen wo er angetroffen wird Die kommunistischen Abgeordneten mussen noch in dieser Nacht aufgehangt werden Alles ist festzusetzen was mit den Kommunisten im Bunde steht Auch gegen Sozialdemokraten und Reichsbanner gibt es jetzt keine Schonung mehr 7 Diels ausserte die Uberzeugung dass es sich nach Meinung der Polizei um einen verruckten Einzeltater handele Damit stiess er bei den fuhrenden Nationalsozialisten auf Ablehnung die auf die Ausrufung des Ausnahmezustandes und Verhaftung von sozialdemokratischen und kommunistischen Funktionaren drangten 8 Politische Hintergrunde BearbeitenDer Reichstagsbrand fiel mitten in den Wahlkampf fur die Reichstagswahl vom 5 Marz 1933 Wie die ersten Ausserungen am Tatort gezeigt haben war man bis in hohe Kreise der NSDAP von einem Aufstandsversuch der KPD uberzeugt Andere zeitgenossische Beobachter hielten ihn fur eine Aktion der neuen Machthaber um geplante politische Repressalien zu legitimieren 9 Das Ereignis kam unabhangig von der wahren Taterschaft den Nationalsozialisten ausserst gelegen Der Wahlkampf der NSDAP wurde ohnehin bereits als Kampf gegen den Marxismus gefuhrt Der Brand gab der Partei nunmehr die Moglichkeit zu radikalerer Gewaltanwendung unter Einsatz staatlicher Machtmittel gegen die Linksparteien Die NSDAP sprach unmittelbar danach von einem Fanal zum blutigen Aufruhr und zum Burgerkrieg Noch in der Brandnacht ordnete Hermann Goring in seiner Funktion als kommissarischer preussischer Innenminister das Verbot der kommunistischen Presse an Ausserdem wurden die Parteiburos geschlossen und zahlreiche Funktionare der Partei in die so genannte Schutzhaft genommen Allein in Berlin wurden 1500 Mitglieder der KPD festgenommen Darunter war fast die gesamte Reichstagsfraktion Der Polizei gelang es jedoch nicht die eigentliche Parteifuhrung zu verhaften weil sich das Politburo zu einer geheimen Sitzung getroffen hatte Der Fraktionsvorsitzende der KPD im Reichstag Ernst Torgler stellte sich kurze Zeit spater freiwillig um so der Behauptung er sei an der Brandstiftung beteiligt gewesen entgegenzutreten Da der am Tatort festgenommene Marinus van der Lubbe angeblich auch Verbindungen zur SPD zugegeben hatte geriet auch diese Partei in den Fokus der Behorden Die sozialdemokratische Presse aber auch die Wahlplakate der Partei wurden fur 14 Tage verboten 10 Formale Legalisierung der politischen Verfolgung Bearbeiten nbsp Reichstagsbrandverordnung vom 28 Februar 1933Noch am 28 Februar 1933 wurde vom Reichskabinett die Notverordnung Zum Schutz von Volk und Staat verabschiedet Damit wurden die Grundrechte ausser Kraft gesetzt Der Polizei und ihren Hilfsorganen namentlich der SA war es nunmehr moglich Verhaftungen ohne Nennung von Grunden vorzunehmen und den Betroffenen jeden Rechtsschutz zu verweigern Weder die Unversehrtheit der Wohnung noch des Eigentums waren mehr gewahrleistet Das Post und Fernmeldegeheimnis war ebenso aufgehoben wie die Meinungs Presse und Vereinsfreiheit Gleichzeitig waren darin starkere Eingriffsmoglichkeiten des Reiches in die Angelegenheiten der Lander enthalten Fur verschiedene Terrordelikte wie auch fur Brandstiftung wurde ruckwirkend die Todesstrafe eingefuhrt Diese Verordnung war gleichbedeutend mit dem Ende des Rechtsstaates in der bisherigen Form Die Verordnung blieb bis zum Ende des Dritten Reiches in Kraft und war die Grundlage fur ein Regime des permanenten Ausnahmezustandes Aus taktischen Grunden sah die Regierung noch von einem formellen Verbot der KPD ab Jedoch machte Adolf Hitler noch am 28 Februar unmissverstandlich deutlich dass jetzt rucksichtslose Auseinandersetzung mit der KPD dringend geboten sei 11 Das erklarte Ziel war die vollige Vernichtung der Kommunisten Daneben konnte die Notverordnung auch auf Sozialdemokraten und letztlich auf alle Gegner des Regimes angewandt werden Die Notverordnung schuf die Grundlage zur Verhaftung nicht nur zahlreicher weiterer Funktionare der Arbeiterparteien sondern auch zahlreicher kritischer meist linker Intellektueller Unter ihnen waren noch am 28 Februar Alfred Apfel Fritz Auslander Rudolf Bernstein Felix Halle Max Hodann Wilhelm Kasper Egon Erwin Kisch Hans Litten Erich Muhsam Carl von Ossietzky Wilhelm Pieck Ludwig Renn Ernst Schneller Werner Scholem und Walter Stoecker 12 Einige Tage spater gelang der Polizei auch die Verhaftung von Ernst Thalmann dem Vorsitzenden der KPD Der laufende Reichstagswahlkampf konnte von der NSDAP nach dem Brand in offen terroristische Bahnen gelenkt werden Bis Mitte Mai 1933 wurden allein in Preussen uber 100 000 politische Gegner die Mehrzahl Kommunisten verhaftet und in provisorische Konzentrationslager und Folterkeller gebracht Am Wahltag zahlte man 69 Tote und hunderte Verletzte allerdings nicht nur auf Seiten der Opposition sondern auch bei SA und NSDAP 13 Der Reichstagsbrandprozess BearbeitenDie nationalsozialistische Fuhrung hatte gerne auf einen ordentlichen Prozess verzichtet Dies war aber nicht moglich da die Diktatur erst in den Ansatzen steckte und unter dem Druck des Auslandes stand wobei die Exil KPD eine starke Rolle spielte Allerdings wurde einen Monat nach dem Reichstagsbrand von der Reichsregierung mit einer Lex van der Lubbe das Strafmass erhoht sodass fur Brandstiftung nun auch die Todesstrafe verhangt werden konnte 14 nbsp Auftritt Hermann Gorings mit dem Rucken zum Betrachter stehend die Fauste in die Taille gedruckt beim Reichstagsbrandprozess 4 November 1933Fotografie von Robert Sennecke nbsp Georgi Dimitroff auf einem Briefmarken Block der DDR Im linken Abschnitt neben der eigentlichen Briefmarke eine Fotomontage von John Heartfield veroffentlicht in Arbeiter Illustrierte Zeitung Nr 45 vom 16 November 1933 Dimitroff ubergross dargestellt als Richter und ein kleiner Hermann Goring als Gerichteter Die polizeilichen Ermittlungen und gerichtlichen Voruntersuchungen richteten sich neben van der Lubbe auch gegen den angeblichen Anstifter den deutschen Kommunisten Ernst Torgler und drei bulgarische Kommunisten Georgi Dimitroff Blagoi Popow und Wassil Tanew Als Staatsschutzsache kam der Fall zum Reichsgericht in Leipzig Insgesamt wurden bei der Voruntersuchung uber 500 Zeugen vernommen Die Ergebnisse aus 32 Aktenbanden wurden in einer umfangreichen Anklageschrift zusammengefasst Die Regierung beeinflusste das Verfahren von Anfang an Der die Untersuchung leitende Richter wurde zu Beginn durch einen Mann des Regimes ersetzt der konsequent alle Entlastungsantrage der Beschuldigten ablehnte Dimitroff war funf Monate lang standig mit eisernen Handschellen gefesselt die Schmerzen verursachten Er musste sogar Briefe an das Gericht und seinen Anwalt in diesen Fesseln schreiben Das Gericht bestellte einen Anwalt fur Dimitroff Mehrere Versuche Dimitroffs einen Anwalt seines Vertrauens zu erhalten scheiterten Der erste Anwalt Dimitroffs Werner Wille den noch Kurt Rosenfeld vor seiner Flucht vermittelt hatte gab sein Mandat zuruck andere von Dimitroff gewahlte Verteidiger lehnte das Gericht ab 15 Dazu gehorten auch auslandische Anwalte wie der Menschenrechtsanwalt Vincent de Moro Giafferi Am 21 September 1933 wurde der Prozess vor dem IV Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig im Grossen Saal eroffnet Der Vorsitzende Richter war Wilhelm Bunger ehemals Mitglied der DVP Landesminister in Sachsen und kein Anhanger des neuen Regimes Die Verhandlungen waren in weiten Teilen gepragt von politischen Auseinandersetzungen Dimitroff hatte sich in der Haft intensiv mit dem deutschen Strafrecht und der Strafprozessordnung vertraut gemacht und lieferte sich als guter Rhetoriker heftige Redeschlachten mit den Vertretern der Anklage versuchte die Belastungszeugen in Widerspruche zu verwickeln und stellte eine Vielzahl von Beweisantragen Durch die zahlreichen in und auslandischen Pressevertreter konnte er sich seiner medialen Wirkung sicher sein Die Richter sowohl von der Presse wie auch der Regierung kritisch beobachtet erwiesen sich gegenuber Dimitroff als hilflos Ihre einzige Waffe war dessen mehrfacher Ausschluss vom Verfahren Bemerkenswert ist dass einige Zeugen die als Inhaftierte in Konzentrationslagern unter Druck gegen die Angeklagten ausgesagt hatten vor Gericht ihre Aussage widerriefen Ein Gutachter kam zwar im Verlauf des Prozesses zu dem Urteil dass van der Lubbe unmoglich der alleinige Tater sein konne insbesondere die auslandische Offentlichkeit blieb aber skeptisch Die Wende sollten die Auftritte von Goebbels und Goring bringen Goring griff die Kommunisten scharf an liess sich aber von Dimitroff aus der Fassung bringen Geschickter verhielt sich Goebbels aber auch ihm gelang es nicht den Eindruck eines nationalsozialistischen Schauprozesses zu entkraften Ab dem 10 Oktober begannen zehn Verhandlungstage im Saal des Haushaltsausschusses des weitgehend unzerstorten Reichstagsgebaudes selbst die das grosste internationale Aufsehen erregten 16 Das Urteil gegen das keine Revision moglich war erging am 23 Dezember 1933 Danach wurde zwar die These einer kommunistischen Verschworung aufrechterhalten die Angeklagten Torgler Dimitroff Popow und Tanew wurden aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen Der Angeklagte van der Lubbe wurde wegen Hochverrats in Tateinheit mit aufruhrerischer Brandstiftung und versuchter einfacher Brandstiftung fur schuldig befunden und aufgrund eines am 29 Marz 1933 erlassenen Gesetzes zum Tod und zum Verlust der burgerlichen Ehrenrechte verurteilt Das Urteil wurde im Ausland mit Entrustung von der nationalsozialistischen Presse mit Erleichterung aufgenommen Van der Lubbe wurde am 10 Januar 1934 durch die Guillotine hingerichtet 17 Die Bulgaren wurden bald ausgewiesen die anderen Angeklagten nach dem Prozess in Schutzhaft genommen Torgler wurde erst 1936 freigelassen Obwohl die Unabhangigkeit des Gerichts bereits deutlich eingeschrankt war zeigte das Urteil doch dass die Kontrolle des Regimes uber die Justiz noch nicht vollstandig gesichert war Der Prozess wurde daher eine Haupttriebkraft zur Schaffung eines ausserordentlichen Strafrechts Dazu gehorte nicht zuletzt die Einrichtung des Volksgerichtshofes 18 In London wurde vor dem Beginn des Prozesses eine Internationale Untersuchungskommission zur Aufklarung des Reichstagsbrandes eingerichtet Als Vorsitzender des mit renommierten Juristen besetzten Gremiums fungierte Denis Nowell Pritt Auch Willi Munzenberg spielte eine wichtige Rolle der mit dem Braunbuch Reichstagsbrand und Hitlerterror eine folgenreiche antifaschistische Kampagne begonnen hatte Die Nationalsozialisten wurden dort nicht mehr als Erfullungsgehilfen der Klasseninteressen des Kapitals hingestellt sondern als moralisch verkommene Verbrecher Van der Lubbe wurde im Braunbuch falschlich als willenschwacher Lustknabe des homosexuellen SA Chefs Ernst Rohm hingestellt Zeugen dafur hatten ihn aber uber Jahre nicht gesehen Gegenzeugen wurden nicht geladen 19 Die Kommission fuhrte einen Gegenprozess und verkundete ihr Urteil unmittelbar vor Beginn des Leipziger Prozesses Darin wurden die Nationalsozialisten fur schuldig befunden und die Kommunisten freigesprochen Van der Lubbe wurde zwar als Tater angesehen aber man meinte dass dieser im Auftrag oder mit Billigung der Nationalsozialisten gehandelt hatte Dieser Gegenprozess beeinflusste die internationale offentliche Meinung und auch das Reichsgericht war implizit gezwungen die Ergebnisse des Gegenprozesses zu widerlegen 20 Folgen BearbeitenSofort nach dem Reichstagsbrand begannen die Nationalsozialisten ihre politischen Gegner zu inhaftieren Noch in derselben Nacht hatte Goring angeordnet z B kommunistische Reichstags und Landtagsabgeordnete in Gefangnisse einzusperren 21 Die Inhaftierung der Kommunisten geschahen dabei teilweise nach bereits existenten Listen dessen Erstellung Gorings Vorganger im preussischen Innenministerium Franz Bracht Ende November 1932 angeordnet hatte Goring hatte jene Listen aktualisieren lassen 22 Die Zahl der Haftlinge erhohte sich taglich Als die Kapazitat der Gefangnisse nicht mehr ausreichte begannen regionale Polizeibehorden sowie die SA ihre Haftlinge an improvisierten Haftorten gefangen zu halten Heute sind diese improvisierten Haftorte als wilde auch fruhe Konzentrationslager bekannt Sie unterscheiden sich jedoch massgeblich von den spateren Konzentrationslagern da letztere systematisch aufgebaut waren nach dem Prototyp Dachau Erst nach dem Rohm Putsch gelang Hitler die Entmachtung der SA und die SS ubernahm die Kontrolle uber die nunmehr systematisch organisierten Konzentrationslager des Regimes die nach und nach errichtet wurden Der Reichstagsbrand in der Rechtsprechung nach dem Krieg Bearbeiten nbsp Reichstagsgebaude 2004 Im Wiederaufnahmeverfahren hat das Landgericht Berlin 1967 das Urteil gegen van der Lubbe bezuglich des Hochverrats aufgehoben hinsichtlich der Brandstiftung jedoch bestehen lassen 23 Im Jahr 1980 wurde der Prozess auf Betreiben von Robert Kempner in den Nurnberger Prozessen Stellvertreter des Chefanklagers Robert H Jackson und uberzeugt von der Unschuld van der Lubbes wiederaufgenommen und van der Lubbe in allen Punkten freigesprochen woraufhin die Staatsanwaltschaft Beschwerde einlegte Im letzten Beschluss des Bundesgerichtshofs 1983 24 wurde die Frage von Mittatern ausdrucklich als nicht relevant offengelassen da dies eine strafbare Beteiligung van der Lubbes jedenfalls nicht ausschliesse Auf Grundlage eines Gesetzes aus dem Jahr 1998 wurde das Urteil gegen van der Lubbe im Januar 2008 nunmehr vollstandig aufgehoben weil die verhangte Todesstrafe auf spezifisch nationalsozialistischen Unrechtsvorschriften beruhte 25 26 Der Streit uber die Taterschaft BearbeitenEs gibt drei Theorien zu den Hintergrunden des Brandes Die Nationalsozialisten verbreiteten die Verschworungstheorie von einem kommunistischen Aufstand zu dem der Brand des Reichstags das Fanal gewesen sein soll Ein Grossteil der historischen Forschung argumentiert dass die Nationalsozialisten zunachst tatsachlich an den kommunistischen Aufstand glaubend die Gelegenheit virtuos ausgenutzt und den Verdacht als Tatsache dargestellt hatten 27 nbsp Teilstuck des Rohrleitungsgangs der fruher das Reichstagsprasidentenpalais mit dem Reichstagsgebaude verband ausgestellt im Jakob Kaiser Haus nbsp Lage des Tunnels nach Otto Katz im Braunbuch von 1933 in der damaligen SommerstrasseDie Kommunisten setzten dem eine eigene Verschworungstheorie entgegen namlich dass die Nationalsozialisten selbst das Feuer gelegt hatten Durch einen Geheimtunnel hatte sich ein nationalsozialistischer Brandstiftertrupp unter Fuhrung des SA Fuhrers Edmund Heines von Gorings Amtssitz aus in den Reichstag begeben dort an mehreren Stellen Feuer gelegt sich durch den Tunnel wieder zuruckgezogen und van der Lubbe als Sundenbock zuruckgelassen Das schien nach dem Cui bono plausibel da die Nationalsozialisten vom Brand den grossten Vorteil hatten namlich einen Vorwand fur die Verfolgung politischer Gegner 28 Schliesslich gibt es die These von der Alleintaterschaft des am Tatort aufgefundenen Marinus van der Lubbe Ihr zufolge lasst sich ein bedeutsames Element der nationalsozialistischen Machtausweitung letztendlich auf ein zufalliges Ereignis zuruckfuhren das den Nationalsozialisten gelegen kam 29 Beweise fur kommunistische Aufstandsplanungen sind wahrend der NS Herrschaft nie erbracht worden und haben nach heutigem Erkenntnisstand auch nie existiert Der Reichstagsbrand hat den Kommunisten nicht genutzt sondern im Gegenteil ihre legalisierte und staatlich gelenkte Verfolgung nach sich gezogen ein Vorhaben das die Nationalsozialisten vor ihrem Regierungsantritt stets angekundigt hatten Van der Lubbe stand mit der KPD damals nicht in Verbindung und hatte sich trotz gescheiterter Versuche in die Sowjetunion zu emigrieren mit den niederlandischen Kommunisten langst uberworfen 30 Bereits zwei Stunden nach dem Beginn des Brandes hatte Willi Frischauer Berichterstatter der Wiener Allgemeinen Zeitung an sein Blatt gekabelt es sei unzweifelhaft dass das Feuer von Soldnern der Hitlerregierung entfacht worden sei und er erwahnte den allem Anschein nach von den Brandstiftern benutzten unterirdischen Gang 31 Ein Braunbuch das unter der Federfuhrung Willi Munzenbergs in Paris herauskam sollte diese These belegen 32 Die Diskussion nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Alleintaterthese von Fritz Tobias Bearbeiten In den 1940er Jahren entwarfen ehemalige Gestapo Beamte konkurrierende Narrative Hans Bernd Gisevius schrieb in seinen Memoiren Bis zum bitteren Ende 1946 SA Leute hatten das Feuer im Plenarsaal des Reichstags gelegt Die Gestapo habe dies vertuscht Heinrich Schnitzler vertrat 1949 in einer anonym veroffentlichten Artikelserie die Sicht van der Lubbe sei Einzeltater gewesen und die NS Fuhrung sei von dem Brand uberrascht worden Der ehemalige Gestapo Chef Rudolf Diels vertrat in seinen Memoiren dieselbe Ansicht 33 In einer 1959 60 im Nachrichtenmagazin Der Spiegel erschienenen Artikelserie nahm der niedersachsische Verfassungsschutzbeamte Fritz Tobias die Alleintaterthese Schnitzlers wieder auf 34 Im selben Magazin hatte schon am 16 Januar 1957 Paul Karl Schmidt der wahrend der Zeit des Nationalsozialismus als Pressechef im Auswartigen Amt tatig war die These von der Alleintaterschaft van der Lubbes vertreten er betreute zeitweise auch das Manuskript von Fritz Tobias fur die oben genannte Reichstagsbrandserie des Spiegels redaktionell 35 1962 veroffentlichte Tobias das Buch Der Reichstagsbrand Legende und Wirklichkeit Uberlebende der NS Verfolgung Remigranten Liberale und Linke sahen in Tobias Thesen einen nazistischen Versuch der Reinwaschung Um Tobias zu widerlegen beauftragte das Munchner Institut fur Zeitgeschichte 1960 den Gymnasiallehrer Hans Schneider Der Vertrag mit Schneider wurde 1962 gekundigt und von Seiten des Instituts auf ihn eingewirkt er solle seine Forschungsergebnisse nicht andernorts veroffentlichen 34 Dieser Vorgang wurde im Jahr 2000 von Hersch Fischler und Gerhard Brack offentlich gemacht und kritisiert Hans Mommsen seinerzeit Mitarbeiter des Instituts hatte in einer Aktennotiz 1962 festgehalten dass eine Publikation des Schneiderschen Manuskripts aus allgemeinpolitischen Grunden unerwunscht zu sein scheine und eine anderweitige Publikation des Manuskripts durch Druck auf Schneider vermittels des Stuttgarter Ministeriums verhindert werden konne 36 Die Leitung des Instituts fur Zeitgeschichte erklarte 2001 die zitierten Ausserungen von Hans Mommsen sind unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten vollig inakzeptabel Das Rohmanuskript Schneiders sei nicht publikationsreif gewesen 37 Fischler und Brack verweisen dagegen darauf dass das Institut Schneider Quellenmaterialien entzogen und Druck auf ihn ausgeubt habe um zu verhindern dass er sein Manuskript publikationsreif machen und wichtige Quellenmaterialien kontrovers in die wissenschaftliche Diskussion um den Reichstagsbrand einbringen konnte 38 Anlasslich der Veroffentlichung des Schneiderschen Manuskripts im Jahr 2004 verwies Fischler darauf Tobias habe die Vergangenheit von Kritikern seiner Alleintaterthese erforscht und sich nicht gescheut mit diesem Wissen Druck auszuuben und ausuben zu lassen 39 Benjamin Carter Hett weist auf einen publizistischen Feldzug von rechts gegen das IfZ hin Rechtslastige Blatter und Autoren Soldaten Zeitung Kristall Kurt Ziesel David Irving hatten sich um Tobias versammelt Tobias habe ausserdem die seinerzeit noch nicht bekannte NSDAP Mitgliedschaft des Institutsleiters Helmut Krausnick in Erfahrung bringen konnen und Krausnick buchstablich erpressen um das IfZ zur Anderung seiner Anschauung zu zwingen 34 Tobias Motiv so Hett sei dessen Bestreben gewesen die Wahrnehmung der Anfangsphase der NS Zeit zu korrigieren und zu zeigen dass in Tobias Worten ein blinder Zufall ein Irrtum eine Revolution auslosste sic 40 Ausserdem habe er die an den damaligen Ermittlungen beteiligten Polizisten Walter Zirpins Helmut Heisig und Rudolf Braschwitz schutzen wollen 40 Mommsen selbst veroffentlichte 1964 seinen eigenen Artikel Der Reichstagsbrand und seine politischen Folgen in den Vierteljahrsheften fur Zeitgeschichte Darin nannte er es das unbestreitbare Verdienst von Fritz Tobias die Schallmauer kommunistisch beeinflusster Zeugnisse durchbrochen zu haben und der Forschung nachgewiesen zu haben dass sie die Grundsatze der Quellenkritik nicht hinreichend berucksichtigt habe 41 Schneider hatte in seinem Manuskript geschrieben Tobias These der Alleintaterschaft entbehrt jeder Stutze durch tatsachliche Feststellungen und ist umgekehrt weder mit den Aussagen der Brandzeugen noch mit den Untersuchungsergebnissen der Sachverstandigen am Brandobjekt in Einklang zu bringen 42 Mommsen dagegen raumte ein dass Tobias eine Reihe von durchweg unwesentlichen Zitier und Ubersetzungsfehlern unterlaufen waren Schneiders These Tobias habe eine objektive Verfalschung des Tatbestandes vorgenommen wies er aber als unbegreiflich zuruck 43 Mommsens brillanter Artikel habe so Hett massgeblich dazu beigetragen dass viele Historiker die Alleintaterthese akzeptierten 44 Mommsen selbst sah im Fall des Reichstagsbrands eine gute Eroffnung fur eine funktionalistische Interpretation des Nationalsozialismus 45 Ruckblickend erklarte er 2008 der eigentliche Skandal besteht freilich im Versagen der Fachwissenschaft in Deutschland nicht zuletzt des Instituts fur Zeitgeschichte die sich immer wieder zum Kumpan der Falscher Mafia machte und sich nicht scheute Falscher zu decken 46 Sven Felix Kellerhoff halt das Schneidersche Manuskript fur eine schlechte Materialsammlung voller unbelegter Urteile sodass Krausnicks Ablehnung begrundet gewesen sei Dass Mommsen zudem 1964 auf Schneiders Manuskript aufmerksam gemacht habe spreche gegen eine Unterdruckung durch das IfZ 47 Dieser Einschatzung schloss sich Richard J Evans an 48 Krausnicks NS Vergangenheit sei nicht nur schon bekannt gewesen sondern auch zeittypisch Jemand wie Mommsen hatte sich nicht einschuchtern lassen Der Sinneswandel des IfZ sei schlicht darin begrundet dass die Beweise die Tobias fur seine Alleintaterthese vorlegte zu uberzeugend gewesen seien 49 Gegen die Einzeltaterthese wandte sich wiederum ein 1968 in Luxemburg entstandenes Internationales Komitee zur wissenschaftlichen Erforschung der Ursachen und Folgen des Zweiten Weltkriegs das in den 1970er Jahren Dokumente vorlegte die eine Verantwortung der Nationalsozialisten belegen sollten 50 Befurworter der These von der nationalsozialistischen Taterschaft wie Walther Hofer Edouard Calic und Golo Mann fuhrten dabei auch volkspadagogische Argumente an Wenn sich herausstellen sollte dass der Reichstag nicht von den Nationalsozialisten angezundet worden sei konnten auch die anderen Verbrechen in Frage gestellt werden 51 Diese volkspadagogischen Erwagungen hatten sie aber so Golo Mann und Walther Hofer nicht daran gehindert neue Beweise anzuerkennen Er habe Fritz Tobias mitgeteilt betonte Mann dass er der Erste sei die Alleintaterthese zu akzeptieren wenn Sie sie beweisen konnen 52 Wiederaufnahme der Diskussion seit den 1980er Jahren Bearbeiten In einem 1986 erschienenen Sammelband der erneut Argumente gegen die Taterschaft der Nationalsozialisten vorbrachte warf der Berliner Historiker Henning Kohler dem Luxemburger Komitee massive Falschung von Quellenmaterial vor 53 was die Debatte stark emotionalisierte Die Gegner des Komitees sahen sich in ihren Vorwurfen bestatigt als dessen Vertreter dem Bundesarchiv keine Originaldokumente vorlegen konnten da diese nach der Einsichtnahme vernichtet worden seien 54 Der Vorwurf der Quellenfalschung hat die These von der nationalsozialistischen Taterschaft uber Jahre diskreditiert Heinrich August Winkler etwa schrieb Den Veroffentlichungen des Internationalen Komitees Luxemburg sind so viele Falschungen nachgewiesen worden dass sich ihre Zitierung erubrigt 55 In grossen Teilen der Geschichtswissenschaft wurde die These von der Alleintaterschaft van der Lubbes bei allen Zweifeln in den letzten Jahrzehnten als die wahrscheinlichste angesehen Winkler sprach davon dass die Brandstiftung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von dem am Tatort festgenommenen van der Lubbe begangen worden sei 56 Ein Tagebucheintrag von Joseph Goebbels vom 9 April 1941 uber eine Unterredung mit Hitler demzufolge beide daruber ratselten wer den Brand gelegt hat deutet nach Meinung von Klaus Hildebrand darauf hin dass die nationalsozialistische Fuhrung vom Brand uberrascht wurde 57 Hans Ulrich Wehler war 2003 der Ansicht die Forschung seit 1962 habe eine hinreichende Klarheit zu Gunsten einer Alleintaterschaft van der Lubbes erbracht 58 In den letzten Jahren wurden allerdings von verschiedener Seite erneut Zweifel an der Alleintaterthese angemeldet Historiker Physiker und Brandexperten bestritten die Moglichkeit dass der stark sehbehinderte van der Lubbe im Januar 1933 verfugte er uber 15 Prozent Sehkraft im linken Auge und 20 Prozent Sehkraft im rechten Auge 59 den Plenarsaal des Reichstages wie angegeben alleine in zwanzig Minuten und nur mit Kohleanzundern habe in Flammen setzen konnen Auch wurden das Verhalten von Hermann Goring und sein rasches Erscheinen vor dem Reichstagsgebaude auf eine direkte Verantwortung der Nationalsozialisten hindeuten Unmittelbar nach dem Brand waren sowohl ein Feuerwehrmann als auch der Oberbranddirektor davon ausgegangen ein Einzelner hatte diesen Brand nicht tatigen konnen Die Bezweifler der Alleintaterschaft van der Lubbes sehen sich durch Befunde neu aufgebrachter Quellen in ihrer Analyse bestatigt 60 Die Vertreter der Alleintaterschaftsthese jedoch halten diese Beweisfuhrung fur unstimmig und gescheitert 61 Hermann Graml raumt zwar ein dass durch die neueren Publikationen Fehler und irrige Interpretationen fruherer Arbeiten aufgezeigt wurden Er halt fest dass alte Verdachtsmomente die auf NS Taterschaft schliessen liessen aufgefrischt und zusatzliche Verdachtsmomente entdeckt wurden 62 Die Details des Brandablaufs und die aufgezeigten Unstimmigkeiten seien jedoch nicht gewichtig genug um damit eine nationalsozialistische Taterschaft hinreichend belegen zu konnen Der Journalist und Historiker Sven Felix Kellerhoff behauptet in seinem 2008 erschienenen Buch zum Reichstagsbrand alle Details wiesen auf eine Rauchgasexplosion bei Kellerhoff als Backdraft bezeichnet hin die den Plenarsaal schlagartig entflammt habe Kellerhoff sieht damit die These der Alleintaterschaft van der Lubbes gestutzt 63 Dem wird von Brandexperten widersprochen Unterstellt man die Richtigkeit dieser Aussage so der Professor fur Verfahrenstechnik Karl Stephan so beweist sie allerdings das Gegenteil von dem was bewiesen werden soll denn ein Backdraft ware vor allem dann wahrscheinlich wenn man zuvor flussige Brennstoffe in den Plenarsaal eingebracht hatte 64 Damit wurde eine Alleintaterschaft van der Lubbes ausscheiden Der Goebbels Biograph Peter Longerich fuhrt 2010 aus dass die Tagebucheintrage des Propagandaministers verdeutlichten wie sehr die Brandstiftung der NS Spitze gelegen kam um die politische Linke insbesondere die KPD zu zerschlagen Sie gaben aber weder Hinweise auf eine NS Taterschaft noch konne diese aufgrund der Eintragungen des Propagandaministers ausgeschlossen werden 65 Longerich fugt hinzu Die Frage der Urheberschaft des Reichstagsbrandes ist Gegenstand einer seit langem anhaltenden keinesfalls zugunsten der Alleintaterthese geklarten Kontroverse 66 Der amerikanische Historiker Benjamin Carter Hett stellt in seiner Studie Der Reichstagsbrand Wiederaufnahme eines Verfahrens fest dass mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit van der Lubbe kein Einzeltater war 67 Dieser habe weder uber die notwendige Zeit noch die entsprechenden Mittel fur eine erfolgreiche Brandstiftung verfugt Die Indizienlage spreche fur eine von den Nationalsozialisten ausgehende und von SA Angehorigen um Hans Georg Gewehr durchgefuhrte Brandsetzung wobei der Plenarsaal mit selbstentzundlichen Substanzen prapariert gewesen sei bevor van der Lubbe seine dilettantischen Versuche diesen anzuzunden durchgefuhrt habe Letztlich beweisbar sei aber auch diese Hypothese nicht 68 Hett argumentiert dass sich die Einzeltater These in Deutschland auch aufgrund des Wissensstandes der 1950er und 1960er Jahre uber die NS Verbrechen durchsetzte als es ehemaligen Funktionstragern wie Werner Best gelungen sei die Geschichtsschreibung zu beeinflussen um ihre eigene Verstricktheit in die NS Verbrechen zu verdecken 69 Aus einem Memorandum Tobias aus dem Jahr 1963 geht beispielsweise hervor dass Tobias seine Recherchen zum Reichstagsbrand im Rahmen einer internen Untersuchung gegen den seinerzeit im niedersachsischen Polizeidienst beschaftigten Walter Zirpins begonnen hatte der wegen seiner NS Vergangenheit Ende 1951 in die offentliche Kritik geraten war Zur Fortsetzung seiner Recherchen wurde Tobias Ende 1957 Anfang 1958 vom damaligen niedersachsischen Innenminister Hinrich Wilhelm Kopf teilweise vom Dienst freigestellt In seinem Buch habe Tobias dann die Rolle ehemaliger NS Polizisten wie Zirpins Heisig und Braschwitz glorifiziert und ihr weiteres ihm sehr wohl bekanntes Verhalten wahrend der nationalsozialistischen Herrschaft vernachlassigt 70 Historiker der strukturalistischen Interpretation des Nationalsozialismus namentlich Hans Mommsen und Martin Broszat und die Vertreter der Tobias Mommsen These sieht Hett als kritisch gegenuber Aussagen von Opfern eingestellt wahrend sie andererseits dazu neigten die Aussagen selbst von NS Funktionaren fur die besseren Quellen zu halten 71 Im Jahre 2019 tauchte im Nachlass von Fritz Tobias die Abschrift einer Eidesstattlichen Erklarung des SA Mannes Hans Martin Lennings aus dem Jahre 1955 auf wonach dieser auf Befehl seines Vorgesetzten Karl Ernst Marinus van der Lubbe zum Reichstag gefahren hatte 72 Diese Aussage wird etwa von Benjamin Carter Hett als vorbehaltlich einer naheren Prufung taugliches Argument gegen die Alleintaterthese gewertet doch Tobias hatte ihre Existenz weder in seinen eigenen Schriften noch gegenuber Historikern erwahnt 73 Sven Felix Kellerhoff halt die Darstellung Lennings dagegen fur unglaubwurdig da sie den Ermittlungsakten widerspreche 74 2020 legte der britische Historiker Richard J Evans einen Band uber Verschworungstheorien mit Bezug zur NS Zeit vor In einem Kapitel uber den Reichstagsbrand argumentiert er darin fur die Alleintaterthese Deren Gegner konnten die Rolle van der Lubbes nicht klaren der stets darauf beharrt habe allein gehandelt zu haben Sollten die Nationalsozialisten tatsachlich einen Sundenbock fur den von ihnen selbst gelegten Brand gesucht haben so sei er der denkbar ungeeignetste Kandidat dafur da er keiner kommunistischen Organisation angehorte Evans wirft Hett vor Tobias als verkappten Nationalsozialisten hinzustellen obwohl an dessen sozialdemokratischer Gesinnung nicht zu zweifeln sei Zustimmend zitiert er Kellerhoff der dem Vorwurf die Alleintaterthese sei apologetisch entgegenhalt die Annahme einer NS Beteiligung konne die Mitverantwortung des deutschen Volks bei der Etablierung der NS Herrschaft verschleiern das dann lediglich als Opfer gerissener Machenschaften der Nationalsozialisten erscheine 75 Tatsachlich hatte Hett die These dass Tobias ein verkappter Nazi gewesen sei verworfen und Tobias eine nationalistische und auf Rechtfertigung ausgerichtete Agenda sowie eine gewisse Naivitat gegenuber einzelnen Nationalsozialisten und ihrer Bewegung attestiert Echtes Einverstandnis oder Zustimmung zu den Nationalsozialisten habe seine Einstellung nicht gepragt Tobias habe sich vielmehr von skrupellosen Figuren der extremen Rechten benutzen lassen 76 So erschien 2011 im rechtsextremen Grabert Verlag eine angeblich neue Edition des Tobiasschen Buchs mit Einleitung und Nachwort des rechtsextremen Publizisten Fred Duswald die aber in weiten Teilen lediglich den Text der Spiegel Serie reproduzierte 77 Tobias verblendete Sichtweise so Hett weiter entschuldige aber nicht dass er die eigennutzigen Aussagen der Gestapo Leute ernst genommen und derart unbedacht die Aggression und Mordlust und den Willen der NSDAP zur Macht verkannt habe 77 Die Sicht auf die Machtpolitik rund um den Reichstagsbrand die Mommsen in seinem Aufsatz vertrete halt Hett hingegen in weiten Teilen fur uberzeugend Fur die Frage wer die Verantwortung fur den Reichstagsbrand trage musse man anhand der Quellen ganz neu beginnen da die Widerlegung der Einzeltater These keineswegs beweise dass die SA den Brand gelegt habe 78 Richard J Evans so merkte Hett 2021 kritisch an habe sich die inzwischen verfugbaren neuen Quellen darunter den seit 2017 im Bundesarchiv Koblenz liegenden Nachlass von Fritz Tobias nicht angesehen 79 Die Debatte und Forschung sind noch nicht abgeschlossen 80 Literatur BearbeitenZeitgenossische Publikationen Braunbuch I Braunbuch uber Reichstagsbrand und Hitlerterror Frankfurt am Main 1973 ISBN 978 3 87682 500 7 Reprint der Originalausgabe der Universum Bucherei Basel 1933 Alfons Sack Der Reichstagsbrandprozess Ullstein Berlin 1934 Braunbuch II Dimitroff contra Goring Koln Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 7609 0552 8 Reprint der Originalausgabe von Editions du carrefour Paris 1934 Weissbuch uber die Erschiessungen vom 30 Juni 1934 Paris 1934 mit dem angeblichen Ernst Testament zur Verantwortung am Reichstagsbrand Monografien und Sammelbande Fritz Tobias Der Reichstagsbrand Legende und Wirklichkeit Grote Rastatt 1962 Walther Hofer Edouard Calic Karl Stephan Friedrich Zipfel Hrsg Der Reichstagsbrand Eine wissenschaftliche Dokumentation 2 Bande Arani Berlin 1972 1978 Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Der Reichstagsbrandprozess und Georgi Dimitroff Zwei Bande Berlin Dietz Verlag 1982 und 1989 Uwe Backes Karl Heinz Janssen Eckhard Jesse Henning Kohler Hans Mommsen Fritz Tobias Reichstagsbrand Aufklarung einer historischen Legende Piper Munchen und Zurich 1986 ISBN 3 492 03027 0 Walther Hofer Edouard Calic Christoph Graf Friedrich Zipfel Der Reichstagsbrand Eine wissenschaftliche Dokumentation Ahriman Verlag Freiburg im Breisgau 1992 ISBN 3 922774 80 6 veranderte Neuauflage von 1972 1978 Georgi Dimitroff Tagebucher Aufbau Berlin 2000 ISBN 3 351 02510 6 Alexander Bahar Wilfried Kugel Der Reichstagsbrand Wie Geschichte gemacht wird edition q Berlin 2001 ISBN 3 86124 513 2 Hans Schneider Neues vom Reichstagsbrand Eine Dokumentation Ein Versaumnis der deutschen Geschichtsschreibung Berliner Wissenschafts Verlag 2004 ISBN 3 8305 0915 4 mit einem Geleitwort von Iring Fetscher und Beitragen von Dieter Deiseroth Hersch Fischler Wolf Dieter Narr herausgegeben von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e V Dieter Deiseroth Hrsg Der Reichstagsbrand und der Prozess vor dem Reichsgericht Verlagsgesellschaft Tischler Berlin 2006 ISBN 3 922654 65 7 mit Beitragen von Dieter Deiseroth Hermann Graml Ingo Muller Hersch Fischler Alexander Bahar Reinhard Stachwitz Sven Felix Kellerhoff Der Reichstagsbrand Die Karriere eines Kriminalfalls be bra Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 89809 078 0 Marcus Giebeler Die Kontroverse um den Reichstagsbrand Quellenprobleme und historiographische Paradigmen Martin Meidenbauer Munchen 2010 ISBN 978 3 89975 731 6 Alexander Bahar Wilfried Kugel Der Reichstagsbrand Geschichte einer Provokation PapyRossa Koln 2013 ISBN 978 3 89438 495 1 Benjamin Carter Hett Burning the Reichstag An investigation into the Third Reich s enduring mystery Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 932232 9 erweiterte deutsche Ausgabe Der Reichstagsbrand Wiederaufnahme eines Verfahrens Ubersetzung aus dem Englischen von Karin Hielscher Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2016 640 Seiten ISBN 978 3 498 03029 2 Rezension von Michael Wildt Fataler Reichstagsbrand Bescherte tatsachlich ein Einzeltater Hitler die Diktatur in Suddt Ztg vom 3 September 2016 Uwe Soukup Die Brandstiftung Mythos Reichstagsbrand Was in der Nacht geschah in der die Demokratie unterging Heyne Verlag Munchen 2023 ISBN 978 3 453 21845 1 Aufsatze in wissenschaftlichen Fachzeitschriften Richard Wolff Der Reichstagsbrand 1933 Ein Forschungsbericht in Aus Politik und Zeitgeschichte APUZ Bonn Bundeszentrale fur Politische Bildung ISSN 0479 611X Nr B 3 56 18 Januar 1956 S 25 56 Hans Mommsen Der Reichstagsbrand und seine politischen Folgen PDF 2 9 MB In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 12 1964 Heft 4 S 351 413 Alfred Berndt Zur Entstehung des Reichstagsbrands Eine Untersuchung uber den Zeitablauf PDF 724 kB in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 23 1975 Heft 1 S 77 90 Ulrich von Hehl Die Kontroverse um den Reichstagsbrand PDF 8 4 MB In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 36 1988 Heft 2 S 259 280 Uwe Backes Objektivitatsstreben und Volkspadagogik in der NS Forschung Das Beispiel der Reichstagsbrand Kontroverse In Uwe Backes Eckhard Jesse Rainer Zitelmann Hrsg Die Schatten der Vergangenheit Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus 1992 ISBN 3 548 33161 0 S 614ff Uwe Gerrens Zum Karl Bonhoeffer Gutachten vom 30 Marz 1933 im Reichstagsbrandprozess in Berlin in Geschichte und Gegenwart Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 1991 hg v Dagmar Unverhau Berlin Siedler 1992 S 45 116 Digitalisat Alexander Bahar und Wilfried Kugel Der Reichstagsbrand Neue Aktenfunde entlarven NS Tater in Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 43 9 1995 S 823 832 Online hier 1 Jurgen Schmadeke Alexander Bahar und Wilfried Kugel Der Reichstagsbrand in neuem Licht hier als Onlinetext in Historische Zeitschrift 269 1999 S 603 651 Martin Moll Zur Historikerkontroverse um den Reichstagsbrand in Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2003 Eckhard Jesse Reichstagsbrand und Reichstagsbrandprozess In Bayerische Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Hrsg Die Anfange der braunen Barbarei Munchen 2004 Hersch Fischler Zum Zeitablauf der Reichstagsbrandstiftung Korrekturen der Untersuchung Alfred Berndts PDF 831 kB in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 55 2005 S 617 632 Wilfried Kugel Reichstagsbrandstiftung in Ossietzky 1 Eine neue Kampagne 19 2008 S 719 722 2 Der Sundenbock 20 2008 S 757 760 3 Die Tater 21 2008 S 802 804 Dieter Deiseroth Die Legalitats Legende Vom Reichstagsbrand zum NS Regime in Blatter fur deutsche und internationale Politik 2 2008 S 91 102 Dieter Deiseroth Der Reichstagsbrand Prozess ein rechtsstaatliches Verfahren in Kritische Justiz 42 2009 S 303 316 Dieter Deiseroth Reichstagsbrandstiftung am 27 Februar 1933 Wer war es Anmerkungen zu der andauernden Kontroverse In vorgange Nr 201 202 2013 S 143 156 humanistische union de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichstagsbrand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Reichstagsbrand Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Als der Reichstag brannte Filmdokumentation in Arte tv 91 min verfugbar bis 5 Mai 2023 Urteil des Reichsgerichts vom 23 Dezember 1933 XII H 42 33 in OpinioIuris Die freie juristische Bibliothek Kerstin Arnold Der Reichstagsbrand 1933 Auf Shoa de Ansgar Klein Birgit Bohme Redaktion Reichstagsbrandforum der Zentral und Landesbibliothek Berlin Christiane Schulzki Haddouti Der Reichstagsbrand In Telepolis 25 Februar 2006 Entflammt Eine neue Kontroverse um den Reichstagsbrand 3sat Kulturzeit 28 September 2012 Interview mit Lutz Hachmeister Sven Felix Kellerhoff Feuer im Berliner Reichstag war willkommene Brandstiftung Mit einer Karte der von van der Lubbe geschilderten Tatstrecke In morgenpost de Berliner Morgenpost 27 Februar 2013 abgerufen am 28 Juni 2019 Christiane Schulzki Haddouti Unangenehme Fragen Streit uber Alleintaterthese beim Reichstagsbrand Spiegel Story erneut kritisch gesehen In M Menschen Machen Medien 05 2015 Alexander Bahar Der Reichstagsbrandprozess in Groenewold Ignor Koch Hrsg Lexikon der Politischen Strafprozesse 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Karin Hielscher Rowohlt Reinbek 2016 ISBN 978 3 498 03029 2 S 123 Hans Mommsen Der Reichstagsbrand und seine politischen Folgen In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 12 1964 Heft 4 S 386 Fussnote 146 ifz muenchen de PDF 6 9 MB abgerufen am 7 Juli 2013 zitiert nach Ulrich Thamm Der Nationalsozialismus Stuttgart Reclam 2002 ISBN 3 15 017037 0 S 119 zitiert nach Ulrich Thamm Der Nationalsozialismus Stuttgart Reclam 2002 ISBN 3 15 017037 0 S 119 Bericht des Chefs der preussischen politischen Polizei Rudolf Diels im Ruckblick aus dem Jahr 1949 Auf germanhistorydocs ghi dc org Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 32264 6 S 604 Heinrich August Winkler Der Weg in die Katastrophe Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1930 bis 1933 Bonn 1990 ISBN 3 8012 0095 7 S 880 883 Konrad Repgen Karl Heinz Minuth Die Regierung Hitler Teil 1 1933 34 In 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Hielscher Rowohlt Reinbek 2016 S 519 Benjamin Carter Hett This Story Is about Something Fundamental Nazi Criminals History Memory and the Reichstag Fire In Central European History 48 2015 S 209 211 Benjamin Carter Hett This Story Is about Something Fundamental Nazi Criminals History Memory and the Reichstag Fire In Central European History 48 2015 S 220 Conrad von Meding Wer war der wahre Brandstifter In HAZ 26 Juli 2019 S 2 3 Mit Abdruck der vierseitigen eidesstattlichen Erklarung von Lennings Memento vom 4 August 2019 im Internet Archive Interview mit Benjamin Carter Hett HAZ 26 Juli 2019 S 3 Sven Felix Kellerhoff Was die neue Eidesstattliche Erklarung eines SA Manns bedeutet welt de 26 Juli 2019 Richard J Evans Das Dritte Reich und seine Verschworungstheorien Wer sie in die Welt gesetzt hat und wem sie nutzen DVA Munchen 2021 S 123 171 hier S 152 162 Benjamin Carter Hett Der Reichstagsbrand Wiederaufnahme eines Verfahrens Aus dem Englischen von Karin Hielscher Rowohlt Reinbek 2016 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