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Clemens Emil Franz Bracht 23 November 1877 in Berlin 26 September 1933 ebenda war ein deutscher Jurist und Politiker Er war an verschiedenen Gerichten sowie in der Reichskanzlei tatig und danach von 1924 bis 1932 Oberburgermeister von Essen In dieser Tatigkeit wurde er infolge des Preussenschlags ab Juli 1932 von Reichskanzler Franz von Papen zum Reichskommissar fur das Preussische Ministerium des Innern sowie zum stellvertretenden Reichskommissar fur Preussen ernannt wodurch er bis Januar 1933 faktisch die preussische Regierung an Papens Stelle leitete Unter Reichskanzler Kurt von Schleicher war er ausserdem von Dezember 1932 bis Januar 1933 Reichsminister des Innern Franz Bracht 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partei 3 Offentliche Amter 4 Ehrungen 5 Erlasse 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBracht war Sohn eines Arztes Nach dem Abitur 1894 begann er an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg Rechtswissenschaft und Staatswissenschaften zu studieren 1897 wurde er im Corps Rhenania Wurzburg recipiert 1 Er wechselte an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin und legte 1900 das erste juristische Staatsexamen ab Das Rechtsreferendariat absolvierte er in Berlin Er bestand 1904 das zweite juristische Staatsexamen Assessor war er bei der Staatsanwaltschaft in Koslin beim Landgericht Essen und beim Oberlandesgericht Hamm 1909 wurde er Staatsanwalt in Essen Spater wechselte er zum Oberlandesgericht Hamm nbsp GrabstatteBracht war seit 1908 als Mitarbeiter beim Reichsversicherungsamt RVA in Berlin tatig und wurde dort 1911 zum Regierungsrat befordert Daneben wirkte er von 1916 bis 1918 als Dozent fur Verwaltungsrecht an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Von 1918 bis 1923 war er als Vortragender Rat im Reichsministerium des Innern und als Ministerialdirektor im Ministerium fur Volkswohlfahrt des Landes Preussen tatig In der Spatphase der Weimarer Republik war er Mitglied in zahlreichen Vorstanden und Aufsichtsraten von Unternehmen 1930 wurde er zum Geheimen Regierungsrat befordert Bracht starb 1933 an einer Herzkrankheit und wurde auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf in Berlin beerdigt Partei BearbeitenBracht war zunachst Mitglied der Deutschen Zentrumspartei verliess die Partei aber Anfang der 1930er Jahre und war dann parteilos Offentliche Amter BearbeitenBracht war 1923 1924 als Staatssekretar in der Reichskanzlei tatig und wurde am 18 Dezember 1924 zum Oberburgermeister der Stadt Essen ernannt Im Zuge des sogenannten Preussenschlags am 27 Juli 1932 wurde Bracht zum stellvertretenden Reichskommissar fur Preussen ernannt Er war seit 21 Juli 1932 2 mit der Wahrnehmung der Geschafte des Preussischen Ministers des Innern beauftragt Am 31 Oktober 1932 legte er sein Oberburgermeisteramt nieder Bracht wurde am 29 Oktober 1932 als Reichsminister ohne Geschaftsbereich in die von Reichskanzler Franz von Papen gefuhrte Reichsregierung berufen Am 3 Dezember 1932 wurde er in der von Reichskanzler Kurt von Schleicher geleiteten Reichsregierung zum Reichsinnenminister ernannt Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler schied er am 30 Januar 1933 aus der Reichsregierung aus Ehrungen BearbeitenEhrendoktor der Technischen Hochschule Aachen 1930Erlasse BearbeitenBracht zeichnete fur die letzte Polit Posse der Weimarer Republik verantwortlich Am 28 September 1932 erliess er die Polizeiverordnung zur Erganzung der Badepolizeiverordnung vom 18 August 1932 den sogenannten Zwickelerlass 3 Bereits zuvor hatte Bracht im August 1932 einen Kreuzzug gegen die Unsittlichkeit gestartet und wollte gegen die Nacktkultur vorgehen Fortan waren alle Nacktdarstelluugen in Theatern Revuen Kabaretts usw verboten Frauen in durftigster Kleidung sollten keinen Anreiz mehr zum Besuch solcher Lokalitaten bieten Damit wurden nicht nur Schonheitswettbewerbe sondern de facto auch Auftritte von tatowierten Damen unmoglich 4 Der Erlass fuhrte unter anderem aus Deutsche Frauen nur mit dem Badekostum bekleidet durch Preisgerichte oder vielhundertkopfiges Publikum auf ihre korperlichen Reize taxieren zu lassen um sie dann als Schonheitskoniginnen zu pramieren ist ein Zeichen kulturellen Niederganges Derartige Dinge werden daher in Zukunft verhindert werden Artikel in Der Abend vom 13 August 1932 5 Angeblich regte Bracht auch einen Erlass gegen die Prostitution an Spottisch wurde die Frage aufgeworfen ob hierzu lediglich ein Zwickel notverordnet werden musse 6 Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von EssenLiteratur BearbeitenWerner Conze Bracht Clemens Emil Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 502 f Digitalisat Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 Erwin Dickhoff Essener Strassen Stadtgeschichte im Spiegel der Strassennamen Richard Bacht Essen 1979 ISBN 3 87034 030 4 Ernst Schroder Essener Personlichkeiten Biographische Aufsatze zur Essener Verwaltungs und Kulturgeschichte Schmidt Neustadt Aisch 1986 ISBN 3 87707 060 4 Werner Frotscher Franz Bracht 1877 1933 In Kurt Jeserich Helmut Neuhaus Hrsg Personlichkeiten der Verwaltung Kohlhammer Stuttgart 1991 ISBN 3 17 010718 6 S 360 364 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Bracht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Franz Bracht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Franz Bracht in den Historischen Pressearchiven der ZBW Alexander Muhle Arnulf Scriba Franz Bracht Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Franz Bracht in den Akten der Reichskanzlei Nachlass im Bundesarchiv Bestand N 2035Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1930 143 401 Bracht hat die Amtsgeschafte ubernommen In Grazer Tagblatt Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Neues Grazer Tagblatt Neues Grazer Morgenblatt Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Neues Grazer Abendblatt Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Suddeutsches Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift Bergland 22 Juli 1932 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Die preussische Badehose Memento vom 2 Januar 2013 im Internet Archive Institut fur Stadtgeschichte Dr Bracht gegen Nacktkultur In Kleine Volks Zeitung 13 August 1932 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung kvz Das tagliche Hakenkreuz In Der Abend Wo es Starkere gibt immer auf Seite der Schwacheren Der Abend 13 August 1932 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abd Eine Bracht Notverordnung gegen die Prostitution in Sicht In Salzburger Wacht Sozialdemokratisches Organ fur Salzburg Salzburger Wacht Organ fur das gesamte werktatige Volk im Kronlande Lande Salzburg 6 Oktober 1932 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sbwChefs der Reichskanzlei Christoph von Tiedemann 1878 Franz Johannes von Rottenburg 1881 1891 Friedrich Wilhelm von Loebell 1907 Arnold Wahnschaffe 1909 1917 Curt Baake 1918 19 Heinrich Friedrich Albert 1919 1921 Heinrich Hemmer 1921 22 Eduard Hamm 1922 23 Werner von Rheinbaben 1923 Adolf Kempkes 1923 Franz Bracht 1923 24 Franz Kempner 1925 26 Hermann Punder 1926 1932 Erwin Planck Hans Heinrich Lammers 1933 1945 Siehe auch Reichskanzlei und Liste der Staatssekretare der ReichskanzleiReichsinnenminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Weimarer Republik Hugo Preuss Eduard David Erich Koch Weser Georg Gradnauer Adolf Koster Rudolf Oeser Wilhelm Sollmann Karl Jarres Martin Schiele Otto Gessler kommissarisch Wilhelm Kulz Walter von Keudell Carl Severing Joseph Wirth Wilhelm Groener Wilhelm Freiherr von Gayl Franz BrachtZeit des Nationalsozialismus Wilhelm Frick Heinrich Himmler Paul Giesler Wilhelm StuckartKabinett von Papen 1 Juni 1932 bis 3 Dezember 1932 Franz von Papen Reichskanzler parteilos Konstantin Freiherr von Neurath parteilos Wilhelm Freiherr von Gayl DNVP Franz Gurtner DNVP Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk parteilos Hermann Warmbold parteilos Magnus Freiherr von Braun DNVP Hugo Schaffer parteilos Kurt von Schleicher parteilos Paul von Eltz Rubenach parteilos Franz Bracht parteilos Johannes Popitz parteilos Kabinett Schleicher 3 Dezember 1932 bis 30 Januar 1933 Kurt von Schleicher Reichskanzler parteilos Konstantin Freiherr von Neurath parteilos Franz Bracht parteilos Franz Gurtner DNVP Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk parteilos Hermann Warmbold parteilos Magnus Freiherr von Braun DNVP Friedrich Syrup parteilos Paul von Eltz Rubenach parteilos Johannes Popitz parteilos Burgermeister und Oberburgermeister ab 1873 von Essen seit Einfuhrung des preussischen Magistrats 1804 Theodor Wilhelm Varnhorst 1804 1808 Karl Friedrich Wilhelm Muller 1808 1811 Anton Carl Ludwig von Tabouillot 1811 1813 Heinrich Arnold Huyssen 1813 1818 Anton Klein 1818 1821 Johann Conrad Kopstadt 1821 1833 Bertram Pfeiffer 1833 1847 Johann Heinrich Horstmann 1847 1858 Ernst Heinrich Lindemann 1859 1868 Gustav Hache 1868 1886 Erich Zweigert 1886 1906 Wilhelm Holle 1906 1918 Hans Luther 1918 1922 Franz Bracht 1924 1932 Heinrich Schafer 1933 Theodor Reismann Grone 1933 1937 Just Dillgardt 1937 1945 Hugo Rosendahl 1945 1946 Heinz Renner 1946 Gustav Heinemann 1946 1949 Hans Toussaint 1949 1956 Wilhelm Nieswandt 1956 1969 Horst Katzor 1969 1984 Peter Reuschenbach 1984 1989 Annette Jager 1989 1999 Wolfgang Reiniger 1999 2009 Reinhard Pass 2009 2015 Thomas Kufen seit 2015 Normdaten Person GND 116384751 lobid OGND AKS VIAF 52440378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bracht FranzALTERNATIVNAMEN Bracht Clemens Emil Franz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker Zentrum spater parteilos Oberburgermeister von Essen ReichsministerGEBURTSDATUM 23 November 1877GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 September 1933STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Bracht amp oldid 235512800