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Arnold Karl Gustav Wahnschaffe 14 Oktober 1865 auf dem Gut Rosenfelde Kreis Deutsch Krone 5 Februar 1941 in Semmering Steiermark war im Deutschen Kaiserreich 1909 1917 Chef der Reichskanzlei 1 2 Arnold Wahnschaffe etwa 1904 in Gorgast Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Staatliche Verwaltung 1 2 Reichsregierung 1 3 Siedlungspolitik im Osten 1 4 Krieg und Sozialdemokratie 1 5 Erste Friedensaktivitaten 1 6 Widmung am Reichstag und Rucktritt 2 Mitgliedschaft und Positionen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArnold Wahnschaffe war der Sohn des Rittergutsbesitzers Philipp Wahnschaffe und seiner Ehefrau Hedwig geb von Wangenheim 1867 Er besuchte von 1866 bis 1882 die Schule des Padagogiums Putbus auf Rugen Danach studierte er ab 1883 an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin am Lehrstuhl fur deutsches Recht der Universitat Lausanne und an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Rechtswissenschaft 1884 wurde er im Corps Saxo Borussia Heidelberg recipiert 3 An der Friedrichs Universitat Halle betrieb er landwirtschaftliche Studien die er 1886 oder 1887 beendete Bis 1892 folgte der Vorbereitungsdienst in Schwedt Oder Deutsch Krone Elbing Berlin Frankfurt Oder und Danzig Dabei legte er die 1 und 2 Staatsprufung fur die hohere Verwaltung ab Als Einjahrig Freiwilliger diente Wahnschaffe beim Kurassier Regiment Konigin Pommersches Nr 2 in Schwedt Staatliche Verwaltung Bearbeiten Es folgte der Dienst als Regierungsassessor 1892 1897 in Breslau Bonn Hannover und Halle Saale Landrat war er 1897 1905 in Landsberg an der Warthe Im Jahre 1904 starb sein Vater im Jahre 1901 sein Onkel Paul Wahnschaffe Damit erbte er die Guter von Rosenfelde und Rottmannshagen im Landkreis Demmin in Vorpommern die er von einem Verwalter bewirtschaften liess Im Jahre 1905 heiratete Wahnschaffe Irma von Mollendorf Reichsregierung Bearbeiten Ab 1905 wurde er ins Preussische Landwirtschaftsministerium berufen wo er die Position eines Vortragenden Rates einnahm Dabei wirkte er als Kommissar des Landwirtschaftsministers und war Mitglied der Ansiedlungskommission fur Posen Als Vortragender Rat hatte er die gleiche Aufgabe wie im Landwirtschaftsministerium von November 1907 bis 1909 in der Reichskanzlei Im Jahre 1909 ubernahm er als Unterstaatssekretar die Aufgabe des Chefs der Reichskanzlei von Unterstaatssekretar Friedrich Wilhelm von Loebell der Regierungsprasident der Provinz Brandenburg wurde Siedlungspolitik im Osten Bearbeiten Im Oktober 1907 vermittelte Wahnschaffe eine Resolution und die Denkschrift an die Regierung die im Hauptvorstand des Deutschen Ostmarkenvereins verabschiedet wurde Diese Schriften betrafen eine Stellungnahme zu der Forderung nach einer gesetzlichen Regelung zur Enteignung polnischen Grundbesitzes Wahnschaffe wurde in seinem neuen Amt eine Schlusselperson Fritz Fischer der deutschen Politik gegenuber den Polen Dabei handelte er den Vorstellungen gemass die Bethmann Hollweg bezuglich der Frage der Ostgrenzstreifen entwickelt hatte Nach Beginn des Ersten Weltkrieges gab Wahnschaffe dem ehemaligen Generalkonsul in Warschau Albrecht von Rechenberg am 27 August 1914 den Auftrag eine Denkschrift uber die Zukunft von Polen zu erstellen In weiteren Gesprachen diskutierten Wahnschaffe und Rechenberg dessen Konzeption die polnische Bevolkerung aus den Gebieten von Posen und Westpreussen nach Kongresspolen umzusiedeln Krieg und Sozialdemokratie Bearbeiten Vom 16 Juli bis zum 18 Juli 1914 war Wahnschaffe in Hohenfinow In diesen Tagen erlebte er dort in Gegenwart des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg die Auswirkungen der Julikrise Als der Krieg dann doch am 1 August in Berlin verkundet wurde bekraftigte Bethmann Hollweg gegenuber Wahnschaffe die Entschlossenheit den Krieg siegreich zu beenden Eine entscheidende Rolle in der Politik von Bethmann Hollweg bestand darin die Rolle der Sozialdemokraten in der Kriegspolitik im Reichstag zu beeinflussen Wahnschaffe hatte dabei die Aufgabe die Gesprache zur Klarung der Haltung der Sozialdemokraten zu fuhren In einer Unterredung vom 2 Oktober 1914 mit dem Reichstagsabgeordneten Max Cohen Reuss erklarte Wahnschaffe die Erwartung dass die Sozialdemokraten sich mit der Existenz der Monarchie abfinden mussten Cohen sicherte dabei zu dass sich die Sozialdemokraten in diese Richtung bewegen konnten wobei der rechte Flugel der Partei diese Haltung unterstutzen wurde Erste Friedensaktivitaten Bearbeiten Am 6 Juli 1916 gehorte Wahnschaffe neben dem Privatsekretar des Reichskanzlers Kurt Riezler dem Chef des Pressereferats im Auswartigen Amt Otto Hammann Paul Rohrbach 1869 1956 und dem Staatssekretar im Reichskolonialamt Wilhelm Solf zu den Grundern des Deutschen Nationalausschusses fur einen ehrenvollen Frieden Wedelscher Ausschuss Diese Vereinigung wollte die wachsenden Spannungen innerhalb der Gruppen uber den Kriegsausgang kanalisieren und die Politik von Bethmann Hollweg unterstutzen die Zielsetzungen stiessen aber auf wenig Resonanz so dass der DNA Ende 1916 wieder aufgelost wurde Widmung am Reichstag und Rucktritt Bearbeiten Im Jahr 1916 wandte sich Wahnschaffe in einem Brief an den Kaiser mit der Bitte die versprochene Denkschrift uber dem Eingangsportal des Reichstags die Dem Deutschen Volke als Widmung heissen sollte doch zu verwirklichen Der Text dieser Widmung soll auf mehrfache Initiativen von Wahnschaffe zuruckgehen Mit dem Rucktritt von Bethmann Hollweg als Reichskanzler gab auch Wahnschaffe sein Amt im August 1917 auf In der Zeit vom 11 Oktober bis November 1918 kehrte er noch einmal zur Vertretung kurzzeitig in die Reichskanzlei als Chef zuruck Danach reiste er auf sein Gut Rottmanshagen zur Bewirtschaftung der Landereien wo er 1919 den Vorsitz des Kreisvereins der DNVP ubernahm 4 Mitgliedschaft und Positionen BearbeitenVorstand der Zuckerfabrik Stavenhagen in Mecklenburg Vorsitzender des Aufsichtsrats der Molkerei Stavenhagen Sonderausschuss fur Bauwesen der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft DLG Ausschuss des Instituts fur Auslandsbeziehungen in Stuttgart Deutsche Gesellschaft 1915 1934 Deutscher Ostmarkenverein 1894 1934 Ehrenmitglied des Corps Saxo Borussia Heidelberg 3 Literatur BearbeitenHerrmann A L Degener Wer ist s Berlin 1928 Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Dusseldorf 2002 Willibald Gutsche Aufstieg und Fall eines kaiserlichen Reichskanzlers Berlin 1973 Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 DNB 453960294 Georg Wenzel Deutscher Wirtschaftsfuhrer Lebensgange deutscher Wirtschaftspersonlichkeiten Ein Nachschlagebuch uber 13000 Wirtschaftspersonlichkeiten unserer Zeit Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg Berlin Leipzig 1929 DNB 948663294 Kurt Winkelsesser Deutsches Geschlechterbuch Genealogisches Handbuch burgerlicher Familien Quellen und Sammelwerk mit Stammfolgen deutscher burgerlicher Geschlechter Band 3 C A Starke Limburg an der Lahn 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arnold Wahnschaffe Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Hildegard von Marchtaler Deutsches Geschlechterbuch Band 160 3 Brandenburger Band C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1972 S 411 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1942 Teil A Uradel Jg 41 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 332 a b Kosener Corpslisten 1960 Hrsg Otto Gerlach Selbstverlag des Verbandes Frankfurt am Main 1961 66 892 Rottmannshagen von 1249 bis 2001 Chronik eines Ortes 1999 abgerufen am 13 April 2019 Chefs der Reichskanzlei Christoph von Tiedemann 1878 Franz Johannes von Rottenburg 1881 1891 Friedrich Wilhelm von Loebell 1907 Arnold Wahnschaffe 1909 1917 Curt Baake 1918 19 Heinrich Friedrich Albert 1919 1921 Heinrich Hemmer 1921 22 Eduard Hamm 1922 23 Werner von Rheinbaben 1923 Adolf Kempkes 1923 Franz Bracht 1923 24 Franz Kempner 1925 26 Hermann Punder 1926 1932 Erwin Planck Hans Heinrich Lammers 1933 1945 Siehe auch Reichskanzlei und Liste der Staatssekretare der Reichskanzlei Normdaten Person GND 117114650 lobid OGND AKS VIAF 8157101 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahnschaffe ArnoldALTERNATIVNAMEN Wahnschaffe Arnold Karl Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher politischer Beamter Chef der Reichskanzlei 1909 1917 GEBURTSDATUM 14 Oktober 1865GEBURTSORT Gut Rosenfelde Kreis Deutsch KroneSTERBEDATUM 5 Februar 1941STERBEORT Semmering Steiermark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnold Wahnschaffe amp oldid 236142764