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Wilhelm Heinrich Solf 5 Oktober 1862 in Berlin 6 Februar 1936 ebenda war ein deutscher Politiker und Diplomat Wilhelm Solf 1911 Signatur Wilhelm SolfsNach dem Studium der Indologie in Berlin und einem Aufenthalt in London wurde er 1888 in den diplomatischen Dienst aufgenommen und war am deutschen Generalkonsulat in Kalkutta Britisch Indien tatig Im Anschluss daran erwarb er in Gottingen die juristischen Staatsexamina 1898 ging er als Bezirksrichter nach Daressalam in Deutsch Ostafrika und 1899 als Prasident des Munizipalrates nach Apia auf Samoa 1900 wurde er Gouverneur der neuen deutschen Kolonie Deutsch Samoa Seinen Vorstellungen von einem humanen Kolonialismus folgend gelang es ihm 1904 den Lauati Aufstand Mau a Pule ohne Waffengewalt zu beenden Im Dezember 1911 trat Solf als Staatssekretar an die Spitze des Reichskolonialamtes Wahrend des Ersten Weltkrieges war er ein entschiedener Unterstutzer der Politik des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg Er setzte sich fur einen fruhen Verstandigungsfrieden ein mit dem er einen kolonialen Ausgleich verbinden wollte Unter der Kanzlerschaft Max von Badens avancierte Solf 1918 zum Staatssekretar des Auswartigen Amtes Auch nach der Novemberrevolution behielt er dieses Amt bis er im Dezember 1918 zurucktrat 1920 bis 1928 war Solf deutscher Botschafter in Tokio er verstand es die kulturelle und politische Wiederannaherung entscheidend zu fordern Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 2 1 Jugend und Studium 2 2 Indien 2 3 Ostafrika 2 4 Neutrales Samoa 2 4 1 Vorgeschichte 2 4 2 Munizipalprasident in Apia 2 5 Gouverneur auf Samoa 2 5 1 Anfange Stabilitat durch Selbstverwaltung 2 5 2 Lobbyismus als kolonial und wirtschaftspolitisches Hindernis 2 5 3 Heirat mit Johanna Dotti 2 5 4 Lauati Aufstand 2 5 5 Ende der Amtszeit auf Samoa 2 6 Kolonialstaatssekretar 2 6 1 Afrika Reisen Kolonialpolitik als friedenserhaltende Perspektive 2 6 2 Erster Weltkrieg 2 7 Zwischenkriegszeit 3 Ehrung 4 Schriften 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksHerkunft und Familie BearbeitenWilhelm Solf entstammte einer kleinburgerlichen Familie Seine Vorfahren waren vermutlich zur Zeit Konig Gustav Adolfs aus Schweden nach Worbis Eichsfeld ausgewandert Solfs Grossvater ein gelernter Tischler kampfte in den Befreiungskriegen gegen Frankreich und gelangte als Einnehmer des Strassenzolls nach Lebus Provinz Brandenburg zu einigem Wohlstand Mit Wilhelm Solfs Vater Hermann begann der soziale Aufstieg der Familie Dieser war zur Ausbildung in einer kaufmannischen Handlung in Stettin tatig gewesen 1856 heiratete er Augusta Peters Cousine des Indogermanisten Jacob Wackernagels Mit dem Abklingen der Grunderkrise gelang es Hermann Solf sein Vermogen geschickt zu vermehren So konnte er in den 1880er Jahren in Altenburg mehrere Braunkohle Bergwerke erwerben und allen seinen sechs Sohnen eine akademische Ausbildung bieten Zugleich schaffte er es in Berlin Fuss zu fassen was sich in seinem langjahrigen Stadtverordnetenmandat fur die Deutsche Freisinnige Partei widerspiegelt Zudem war er Mitglied verschiedener Freimaurerlogen Er erzog obwohl selbst Katholik seine Kinder im protestantischen Glauben seiner Frau Leben BearbeitenJugend und Studium Bearbeiten nbsp Gymnasiumsneubau von 1851 in Anklam beherbergt heute die ev Schule PeeneburgWilhelm Solf wurde am 5 Oktober 1862 als viertes von insgesamt sieben Kindern in Berlin geboren Seine Familie war zu diesem Zeitpunkt frei von Existenzsorgen und nahm am bluhenden gesellschaftlichen Leben des Berliner Burgertums teil Dem Wunsch seiner Mutter entsprechend besuchte Wilhelm Solf eine Schule ausserhalb der geschaftigen Grossstadt Zunachst ging er auf das Gymnasium in Anklam heute Otto Lilienthal Gymnasium Provinz Pommern von dem er nicht wegen unzureichender Leistungen sondern wegen seines losen Mundwerkes verwiesen wurde Seit 1879 besuchte er daher das Grossherzogliche Gymnasium in Mannheim wo er 1881 die Reifeprufung mit guten Durchschnittsleistungen ablegte Erzahlungen uber den Fernen Osten und im Besonderen uber den indischen Subkontinent fesselten Wilhelm Er entschloss sich daher Indologie zu studieren und schrieb sich an den Universitaten Berlin Kiel Halle und Gottingen ein Wahrend seines Studiums in Gottingen wurde er Mitglied der Landsmannschaft Verdensia 1 In Kiel wurde er Mitglied der Landsmannschaft Slesvico Holsatia 2 1885 legte er sein Examen in indischer Philologie Sanskrit und Philosophie in Halle mit dem Pradikat magna cum laude ab In seiner Dissertation befasste er sich mit altindischer Liebeslyrik die er ubersetzte und mit quellenkritischen Anmerkungen versah Sein Lehrer Richard Pischel schuf wie Solf spater sagte die geistige Tinktur seiner Weltanschauung und war insofern fur seinen weiteren Lebensverlauf von pragender Bedeutung Nach dem Studium arbeitete der junge Doktor der Philosophie an der Universitatsbibliothek Kiel In Schleswig Holstein wurde er zur Marine eingezogen jedoch wenig spater wegen seiner Korperfulle und eines Fussleidens als wehruntauglich entlassen nbsp Piccadilly Circus kosmopolitische Atmosphare in der Weltstadt LondonDie freigewordene Zeit nutzte Solf fur das Erlernen weiterer asiatischer Sprachen Urdu und Persisch am Seminar fur Orientalische Sprachen in Berlin 1888 erschien seine deutsche Ubersetzung der englischsprachigen Sanskrit Grammatik Franz Kielhorns die bis heute zu den Standardwerken der Indologie gehort Im selben Jahr folgte er seinem Studienfreund dem Orientalisten Friedrich Rosen nach London in die damalige Welthauptstadt der Indien Forschung In Briefen an seine Eltern beschrieb Wilhelm Solf den britischen Lebensstil Zwar sei das englische Leben teuer und Sonntage so langweilig dass jeder Hund sich freuen konne dass er Flohe hat Doch die Eleganz und grossere innere Freiheit frei von den vielen formlichen Fatzkereien in unserer Heimat hatte es ihm angetan Zu dieser Zeit trat der mit der Familie Solf bekannte Diplomat Rudolf Lindau an das Auswartige Amt heran um Wilhelm Solf fur die Dolmetscherlaufbahn vorzuschlagen Seine aussergewohnlichen Sprachkenntnisse fuhrten zur Aufnahme Solfs in den Auswartigen Dienst den er sogar der sicheren Stelle in Oxford vorzog Am 10 Dezember 1888 wurde Wilhelm Solf in den Dienst des Reiches aufgenommen und mit der Wahrnehmung der Sekretariatsgeschafte am Kaiserlichen Generalkonsulat in Kalkutta damals Hauptstadt Britisch Indiens beauftragt Indien Bearbeiten nbsp Kalkutta geschaftige Hauptstadt Britisch IndiensAnfang Januar 1889 reiste Wilhelm Solf mit einem Diplomatenpass nach Indien aus Der 27 Jahrige schrieb aus Kalkutta er habe sich nun in die Knechtschaft der Grossen dieser Welt begeben selbstverstandlich mit den Freiheiten eines Gentlemans Schon am 31 Mai konnte sein Vorgesetzter der Generalkonsul Gerlich an Bismarck melden dass Solf durch Diskretion Takt gute Sprachkenntnisse und Gewissenhaftigkeit geglanzt habe und daher auch fur hohere Aufgaben geeignet sei Zwischen Solf und Gerlich entwickelte sich eine Mannerfreundschaft Der Generalkonsul gab Solf Reitunterricht Die frohliche offene Art des jungen Konsulatsekretars machte ihn im gebildeten Umfeld der Diplomatie beliebt Alle Dinge lassen sich besser am weissen als am grunen Tisch erledigen Ein tuchtiger Diplomat muss auch einen guten Magen haben Bald wurde er Mitglied der Asiatic Society und verkehrte regelmassig durch die Beherrschung des Hindustani begunstigt zum Argwohn der Briten mit Indern 1890 traf mit Edmund von Heyking ein neuer Generalkonsul ein Der selbstbewusste und schwerfallige baltische Baron unterhielt zu Wilhelm Solf ein erheblich schlechteres Verhaltnis als es sein Vorganger getan hatte 3 Solf schrieb nach Hause Heyking gehore zu den adligen Wanzen die sich in die Spalten der Throne einnisten Heyking verweigerte Solf der nach hoheren Aufgaben strebte die Zusatzprufung die fur die Ubernahme konsularischer Tatigkeiten notig gewesen ware Dieser sah trotz seiner personlichen Abneigung gegen seinen Vorgesetzten ein dass dieser in der Sache recht hatte Fur das Erlangen hoherer Stellungen war eine juristische Ausbildung notig Daher quittierte Solf am 14 Januar 1891 den Dienst und schrieb sich erneut ein Er entschied sich fur die Friedrich Schiller Universitat Jena Dort kam er uber den Hof des Herzogs Carl Alexander von Sachsen Weimar Eisenach zum ersten Mal mit der deutschen Kolonialbewegung in Kontakt Weimar war unter der Regentschaft Carl Alexanders zur Hauptstadt der Ubersee Begeisterung avanciert bei Hofe verkehrten fuhrende Afrikaforscher 4 Nachdem Solf 1892 vor dem Kammergericht in Berlin die Referendarprufung erfolgreich abgelegt hatte leistete er vor dem Amtsgericht Weimar den Vorbereitungsdienst ab Im September 1896 wurde er nach bestandenem Staatsexamen zum grossherzoglich sachsischen Gerichtsassessor ernannt Im gleichen Jahr meldete er sich beim Auswartigen Amt zur Wiederaufnahme des Dienstes worauf er dem eigenen Wunsch entsprechend in die Kolonialabteilung kam Ostafrika Bearbeiten nbsp Wilhelm Solf Mitte dunkler Anzug auf einer Veranstaltung in Daressalam 1898Schon im August 1897 ubertrug ihm Oswald von Richthofen der Leiter der Kolonialabteilung die bedeutungsvolle Aufgabe eines Reformentwurfs fur die Besteuerung der einheimischen Bevolkerung in Deutsch Ostafrika Dabei zeigte Solf einen solchen Drang sich mit der Kultur des betreffenden Landes auseinanderzusetzen dass er sich im darauf folgenden Fruhjahr auf einem HAPAG Dampfer nach Deutsch Ostafrika einschiffte Der Indologe und Volljurist hatte die Weisung erhalten in der Hauptstadt der Kolonie Daressalam den Posten eines Richters zu ubernehmen Mitte April betrat er in Tanga erstmals afrikanischen Boden und wurde vom stellvertretenden Gouverneur Rudolf von Bennigsen herzlich empfangen Zu Gouverneur Eduard von Liebert hatte er anfangs ein gutes Verhaltnis und konnte so entscheidenden Einfluss auf den schwankenden General ausuben Liebert ein fruher Anhanger des Alldeutschen Verbandes war in aussenpolitischen Angelegenheiten wenig versiert und ubertrug dem Richter Solf samtliche Verwaltungsaufgaben die die britischen und belgischen Nachbarkolonien betrafen Der Gouverneur ist ein leidenschaftlicher Feind der Englander und ich muss meine ganze Geschicklichkeit anwenden um ihn von hieraus resultierenden Dummheiten abzuhalten 5 Nach dem Besuch der Insel Sansibar 1898 schrieb er wehmutig Sansibar konne auch in Indien liegen Doch wie schon in Indien als sein Hauptaugenmerk den Einheimischen galt so befasste er sich in Daressalam mit der afrikanischen Kultur An seine Eltern schrieb er die Afrikaner wurden ihm viel Freude machen und jeder Deutsche musse ihnen dafur Dank zollen dass sie nicht auf die Idee gekommen sind uns zu kolonisieren Im Spatherbst 1898 erreichte ihn der Ruf des Auswartigen Amtes als deutscher Konsul nach Samoa zu gehen das damals im Fokus der Grossmachte lag Solf war von dem Angebot angetan und reiste wahrend sich Gouverneur Liebert in Deutschland befand Richtung Sudsee ab Liebert bezeichnete Solf daraufhin als Fahnenfluchtigen und das ehemals gute Verhaltnis zu ihm verkehrte sich nicht zuletzt durch grosser werdende politische Distanz in sein Gegenteil Neutrales Samoa Bearbeiten Vorgeschichte Bearbeiten nbsp TamaseseSiehe auch Konflikt um Samoa Seit die Vereinigten Staaten 1878 den ostlichen Teil Samoas durch die Flaggenhissung in Pago Pago zu ihrem Besitz erklart hatten war die Sudsee Inselgruppe zum Zankapfel der Grossmachte geworden Wahrend im Osten der amerikanische Einfluss uberwog konkurrierten im Westen Grossbritannien und das aufstrebende Deutsche Reich Das hanseatische Handelshaus Godeffroy hatte durch mehrere Faktoreien erheblichen Einfluss gewonnen Auch der Eifer der christlichen Missionen verursachte wachsende Zwistigkeiten Die drei beteiligten Grossmachte versuchten auch uber den Kampf um das neue Oberhaupt der Samoaner Einfluss auszuuben und unterstutzten jeweils einen eigenen Kandidaten 1881 kam es erneut zu Konflikten im Zusammenhang mit der Konigswahl Die Briten unterstutzten Malietoa Laupepa wahrend sich die Deutschen fur Tamasese aussprachen Als es 1887 wahrend einer Kaiser Geburtstagsfeier zu einem Zusammenstoss zwischen Deutschen und Samoanern kam wurde Laupepa gefasst und ins Exil in das spatere Deutsch Kamerun geschickt Die englischen und amerikanischen Vertreter riefen durch diese diplomatische Niederlage gekrankt Mataafa Josefo auf der Nebeninsel Savaiʻi zum Gegenkonig aus 1889 konnte der Konflikt schliesslich durch die Samoa Akte beigelegt werden Dieser Vertrag sah vor dass Samoa zum neutralen Gebiet erklart ein Konsulargerichtshof eingerichtet und der Bezirk der Hauptstadt Apia zum Munizipaldistrikt gemacht wurde Die Aufgabe dem Munizipalrat vorzustehen war von Anfang an deutschen Beamten vorbehalten Nach dem Tode Konig Tamaseses 1897 der durch die Samoa Akte zum Oberhaupt proklamiert worden war entbrannte der Konflikt erneut Die Bevolkerung rief Tamasese II zum Konig aus was zu Protesten der Mataafa und Malietoa Anhanger fuhrte Im August 1898 starb Malietoa eines naturlichen Todes und Mataafa kehrte auf einem deutschen Kreuzer nach Apia zuruck Der Sohn Malietoas Tanu Malietoa kampfte in den folgenden Monaten gegen die deutsche Partei Mataafas In diesem Kampf unterlagen die Anhanger Malietoas weshalb sich der amerikanische Konsul Chambers von Samoa absetzte und dem deutschen Munizipalprasidenten Raffel das Feld uberliess Nach Verhandlungen uber die Samoa Frage zwischen dem britischen Premierminister Robert Gascoyne Cecil 3 Marquess of Salisbury und dem Staatssekretar des Auswartigen Amtes Bernhard von Bulow in London hielt es die deutsche Aussenpolitik jedoch fur kluger Raffel aus Apia abzuberufen Munizipalprasident in Apia Bearbeiten Um dieses Amt bewarb sich Wilhelm Solf noch aus Daressalam Im November 1898 erhielt er die Zusage und reiste vorerst nach London um dort die Meinung der massgeblichen Personlichkeiten der Samoakrise kennenzulernen und so moglichst vorurteilslos seinen Posten anzutreten Nicht ohne Bedacht wahlte Solf auch die Route uber die USA in die er in offizieller Mission des Auswartigen Amtes reiste Im Marz 1899 traf er in New York ein um mit Prasident William McKinley und dem deutschen Botschafter Theodor von Holleben zusammenzutreffen Das immense Interesse der amerikanischen Offentlichkeit an der Samoakrise zeigte sich auch am Empfang des Munizipalprasidenten der von Journalisten umringt der Presse Interviews gab Ende April reiste Wilhelm Solf von San Francisco aus nach Samoa ab wo er im November 1899 offiziell zum Munizipalprasidenten ernannt wurde Durch ein eigenmachtiges Vorgehen des Fregattenkapitans Emsmann verscharfte sich die Lage auf Samoa wenig spater wieder Emsmann bezichtigte Solf der Schlappheit und forderte ihn auf seinen Pflichten gegenuber dem Kaiser auch auf Samoa nachzukommen Erregt wies der Munizipalprasident den Kommandanten darauf hin dass nur er selbst dazu befugt sei im Namen Seiner Majestat Politik zu betreiben Die Marine solle sich nur weil sie die Lieblingswaffengattung Seiner Majestat sei nicht als Herr der Sudsee aufspielen Solf erstattete Anzeige wegen Beamtenbeleidigung und sandte einen offiziellen Bericht an den Reichskanzler Hohenlohe was fur die damalige Zeit ein bemerkenswertes Eintreten fur die Rechte der zivilen Gewalt gegenuber dem Einfluss der Militars darstellte nbsp Flaggenhissung auf Samoa am 1 Marz 1900 Photomontage mit dem kaiserlichen Schutzbrief im Hintergrund Als das Schreiben in Berlin eintraf hatte sich die Situation entschieden geandert In London hatten sich die Grossmachte uber die Samoa Frage einigen konnen Upolu und Savaiʻi wurden Deutschland als Kolonie zugesprochen Amerika durfte den ostlichen Teil der Inselgruppe als Uberseeterritorium behalten wahrend sich Grossbritannien unter der Belastung des Burenkrieges in Sudafrika von Samoa zuruckzog Trotz der patriotischen Hochstimmung unter den Samoa Deutschen behielt Solf seine nuchtern realistische Sichtweise An Oswald von Richthofen schrieb er man musse das zum Uberdruss gesungene Lied vom falschen Albion durch eine versohnlichere Komposition ersetzen In seinem Antwortschreiben legte Richthofen ihm den neuen Gouverneursposten nahe den Solf trotz des Widerstands der Marine auf allerhochsten Wunsch Seiner Majestat erhielt Am 1 Marz 1900 fand die Hissung der deutschen Flagge und die Ubernahme Samoas in feierlichem Rahmen statt In einem Brief an Friedrich Rosen schrieb der neue Gouverneur Wilhelm Solf fur den mit der Flaggenhissung ein neuer Lebensabschnitt anfing Die ganze durch nationale Eifersuchteleien miteinander veruneinte europaische Bevolkerung ferner die hier eine Rolle spielenden Missionen die trotz ihres christlichen Berufes alle untereinander verfeindet sind dazugegen 6000 Samoaner die von allen Seiten gekommen waren um die Flagge zu sehen diese ganze bunte Gesellschaft sollte unter einen Hut gebracht werden Nun heisst es Gesetze machen und feste Verordnungen schmieden 6 Gouverneur auf Samoa Bearbeiten Anfange Stabilitat durch Selbstverwaltung Bearbeiten nbsp Gouverneurshaus in Apia Samoa nbsp Polizisten in Uniform auf SamoaDem Gouverneur stellte sich als dringendste Aufgabe die Befriedung der Einwohner Die untereinander zerstrittenen Samoaner waren nun erstmals unter eine einheitliche Fremdherrschaft geraten Wilhelm Solfs Maxime war in dieser Frage eindeutig Ich habe mich von Anfang an auf den Standpunkt gestellt den ich in Indien gelernt und in Afrika gelehrt habe sich in reine Eingeborenenverhaltnisse moglichst wenig hineinzumischen Dennoch mussten zunachst klare Verhaltnisse geschaffen werden Nachdem die beiden Thronpratendenten Tanu und Mataafa auf die Konigswurde verzichtet hatten erklarten sich auch die Samoanischen Adelsparlamente Tumua und Pule bereit den Kaiser als Tupu Sili d h etwa hoher Herr anzuerkennen Dem Gouverneur standen zur Uberzeugung der Samoaner weder militarische Macht noch Geld zur Verfugung Solf reiste durch das Innere der Samoa Inseln Upolu Savaii Apolima und Manono und sprach selbst mit den Dorfoberhauptern Dabei eignete er sich bald eine ausreichende Kenntnis der Samoanischen Sprache an und brachte bedeutende Clan Chefs wie Lauati Savaii und Mataafa hinter sich Die Uberzeugungsarbeit erwies sich als langwierige Holzhackerarbeit Meine Waffe ist Geduld und die Kunst mit den Hauptlingen stundenlang Verhandlungen zu pflegen dabei immer angenehme Dinge zu sagen ohne irgendeine Verpflichtung einzugehen 7 nbsp Mataafa Josefo rechts mit Otto Tetens Als wichtigstes Mittel die deutsche Herrschaft zu festigen erschien Solf die samoanische Selbstverwaltung Ebenso wie die Briten in Indien wollte er auf Samoa nach dem Prinzip der Indirect rule verfahren Weniger Humanismus sondern vor allem die Tatsache dass er wenig Militar zur Verfugung hatte zwang zu dieser Vorgehensweise der Herrschaftssicherung 8 Dazu erhielt Wilhelm II mit dem Titel Tupu Sili die samoanische Konigswurde wahrend Mataafa mit der Bezeichnung Ali i Sili bedacht wurde Gleichzeitig teilte das Gouvernement die samoanischen Inseln in elf Distrikte mit jeweils einem Distrikthauptling ein Zudem besass jeder Distrikt einen einheimischen Richter Schulzen Der Rat der Distrikthauptlinge die Faipule stand dem Ali i Sili zur Seite In diesem Parlament waren auch Vertreter der Mataafa feindlichen Malietoa Partei vertreten Auf einer feierlichen Versammlung am 14 August 1900 einem sogenannten Fono wurden die Distrikthauptlinge offiziell zu deutschen Beamten ernannt Daneben begann der Ausbau des Schulsystems Bis 1914 entstanden 320 Schulen mit 10 000 Schulern bei insgesamt 33 000 Einwohnern in denen von Anfang an bilingual Deutsch und Samoanisch mit Schwerpunkt auf letzterem unterrichtet wurde Am Kaisergeburtstag 1901 erhob das Gouvernement erstmals eine Kopfsteuer die von den Samoanern punktlich und ohne Widerstand gezahlt wurde Die Erlose wurden ganzlich fur das Schulsystem und die Gehalter der Distrikthauptlinge ausgegeben Zudem sprach sich Solf grundsatzlich gegen die Einrichtung einer Schutztruppe aus Fur die Belange der Europaer richtete Solf einen Gouvernementsrat ein der aus hohen deutschen Beamten und bedeutenden Vertretern der Wirtschaft bestand Dieses Organ besass allerdings ebenso wie die Faipule fur den Ali i Sili nur beratende Funktion Das Verhaltnis der weissen Einwohner Samoas untereinander hatte sich vor Beginn der deutschen Herrschaft immer wieder als Problem erwiesen auf dessen langfristige Losung Solf bedacht war Daher unternahm er 1901 eine zweimonatige Studienreise nach Neuseeland um sich bei dem dortigen Gouverneur Sir Arthur Hamilton Gordon uber die Methoden der britischen Kolonialverwaltung zu erkundigen Lobbyismus als kolonial und wirtschaftspolitisches Hindernis Bearbeiten nbsp Gouverneur Solf in einer Pferdekutsche bei Apia 1910 Wie in Neuseeland wuchs auch auf Samoa der Einfluss der Plantagen Betriebe Die Deutsche Handels und Plantagengesellschaft Marktfuhrerin in Deutsch Samoa drangte beim Auswartigen Amt auf ein Verbot fur Samoaner ihr Land an Nicht Samoaner abzugeben Dahinter stand die Hoffnung eigene ungenutzte Landflachen moglichst teuer zu verkaufen 9 Solf erhob dagegen Einspruch brachte das Gesuch zu Fall und zog sich damit die Feindschaft der Unternehmer zu Wilhelm Solf war als Gouverneur bei den Samoanern und den englischen Einwohnern beliebter als bei seinen eigenen Landsleuten Die meisten Deutschen auf Samoa orientierten sich am Alldeutschen Verband der im Reich fur Samoa als Siedlungskolonie warb Der Wortfuhrer dieser Gruppe Richard Deeken ein ehemaliger Leutnant veroffentlichte 1901 das Buch Manuia Samoa Heil Samoa das in Deutschland fur eine regelrechte Samoa Begeisterung sorgte Obwohl Solf ans Auswartige Amt schrieb Deeken sei nur einige Wochen auf Samoa gewesen und seine Schilderungen musse man oberflachlich nennen siedelten sich einige Einwanderer als Pflanzer an 1903 grundete Deeken die Deutsche Samoa Gesellschaft als Opposition zum Gouvernement was Wilhelm Solf als ungeschickte und larmende Deutschhuberei titulierte Deekens verwandtschaftliche Verbundenheit mit dem Reichstagsabgeordneten Karl Trimborn Zentrumspartei bildete die eigentliche Grundlage fur die politische Offensive Matthias Erzbergers gegen die Kolonialpolitik Ende 1901 reiste Solf gesundheitlich bedingt zu seinem ersten Heimaturlaub nach Deutschland wo ihm von Kaiser Wilhelm II der Kronenorden verliehen wurde Im Marz 1902 stand er als Kommissar des Bundesrates vor dem Plenum des Reichstags In seiner Rede erlauterte er die Grundzuge seiner Verwaltung in Samoa insbesondere die Selbstverwaltung der Einheimischen was den Beifall aller Fraktionen fand Doch auf Samoa waren unterdessen weitere Einwanderer eingetroffen weshalb Solf die Abberufung Deekens als gemeingefahrlichen Storenfried beim Auswartigen Amt beantragte was jedoch ohne Erfolg blieb Im Sommer 1904 verurteilte das Obergericht Apia Richard Deeken wegen Beleidigung des Gouverneurs und Misshandlung chinesischer Arbeiter zu zwei Monaten Gefangnis nbsp Wilhelm Solf als Gouverneur von SamoaDie Frage der chinesischen Arbeitskrafte Kulis erwies sich ebenfalls als Problem Die chinesischen Arbeiter ersetzten als Kulis die Samoaner die aus politischer Rucksichtnahme nicht zur Zwangsarbeit herangezogen wurden Ihre Arbeitsbedingungen waren extrem die dreijahrigen Kuli Vertrage erlaubten den Plantagenarbeitern kein Kundigungsrecht korperliche Misshandlungen waren an der Tagesordnung Seit 1905 kritisierte die chinesische Regierung die extremen Arbeitsbedingungen der Kulis offentliche Debatten setzten die Kolonialverwaltung unter Druck Die Kolonialverwaltung versuchte die gewalttatige Zwangsarbeit damit zu rechtfertigen dass auch nach der Preussischen Gesindeordnung in Deutschland Korperstrafen zulassig seien was den Protest aus China jedoch nicht mildern konnte 10 Die Kolonialverwaltung sah sich daher gezwungen den Protesten zumindest teilweise nachzugeben Auf der Ruckreise von seinem Heimatbesuch nahm sich Solf ein halbes Jahr Zeit um in Niederlandisch Ostindien China auf den amerikanischen Philippinen und auf Deutsch Neuguinea die Lebensumstande der Arbeiter kennenzulernen Zuruck auf Samoa schaffte er die korperlichen Strafen ganzlich ab und liess Quartiere fur die chinesischen Arbeiter errichten Aus Manila schrieb er an Friedrich Rosen Burokraten sind wir Deutschen alle bei den Beamten ist eine Dosis dieser Eigenschaft ganz erdriesslich und erforderlich das Schlimmste ist aber dass bei uns das ganze Volk und samtliche politische Parteien von der aussersten Rechten bis zur allerrotesten Linken von diesem teutonischen oder besser borussischen Erbubel angekrankelt sind Am 1 Januar 1907 wurde die Kolonialabteilung des Auswartigen Amtes zum Reichskolonialamt umorganisiert doch bereits seit 1904 erhielt Samoa keine Zuschusse mehr aus Berlin und finanzierte sich ganzlich selbst was bis auf Togoland keiner anderen Kolonie gelang Anlasslich der Debatten zur Neustrukturierung der Kolonialverwaltung weilte Solf erneut in Berlin Auf der Ruckreise wahlte er erstmals die Route uber die Karibik namentlich Kuba Aus Havanna schrieb er an seine Schwester Wir mussen mit unseren alten Methoden brechen sonst kommen wir im internationalen Wettbewerb unter den Schlitten Zuruck auf Samoa wurde er von Einheimischen und Ansiedlern freudig empfangen In seiner Abwesenheit war es sowohl zu burokratischen Unklarheiten als auch zu Misshandlungen von chinesischen Arbeitern gekommen weshalb er den Gouvernementsbeamten eine ordentliche Standpauke hielt Heirat mit Johanna Dotti Bearbeiten nbsp Hanna SolfWahrend seines dritten Heimaturlaubs lernte Wilhelm Solf der bereits auf das 50 Lebensjahr zuging Johanna Dotti kennen Sein Bruder Hermann Solf hatte als Architekt fur die Eltern Johanna Dottis das Herrenhaus und verschiedene andere Neubauten auf ihrem Gut in Neuenhagen bei Berlin gebaut und fuhrte ihn in die Familie ein Noch 1901 hatte Wilhelm Solf seinem Stellvertreter Heinrich Schnee gesagt Hoffentlich werde ich nicht auch noch von dieser grassierenden Ehesucht angesteckt Johanna Dotti genannt Hanna war die dritte Tochter des brandenburgischen Gutsbesitzers und Amtsvorstehers Georg Leopold Dotti Den Altersunterschied von 25 Jahren den die Dottis zunachst als schwerwiegendes Gegenargument empfanden wusste Wilhelm Solf durch seine einnehmende Personlichkeit auszugleichen Am 7 September 1908 trat das Paar vor den Traualtar Die junge Frau des Gouverneurs entsprach nicht dem Bild einer Durchschnittsfrau die ihr Leben Haus und Herd widmete Ihr lebhaftes Temperament ihre Einfuhlsamkeit und ihr Kunstverstandnis liessen sie von Beginn an vollkommen an der Tatigkeit ihres Mannes teilhaben Dem Asienforscher Sven Hedin stellte Solf sie spater vor Ja die sollten sie sehen Die schiesst Lowen 11 Am 31 August 1909 kam Lagi die erste Tochter Wilhelm und Hanna Solfs in Vailima auf Samoa zur Welt Das Kind erhielt einen samoanischen Namen So oa emalelagi die vom Himmel Gekommene Ausdruck der grossen Weltoffenheit des Paares Jahre spater in der Zeit des Nationalsozialismus fuhrten Hanna und Lagi das geistige Erbe Wilhelm Solfs fort Lauati Aufstand Bearbeiten nbsp Lauati Anfuhrer der fruhen Mau a Pule BewegungAls Gouverneur Solf mit seiner Ehefrau 19 November 1908 wieder samoanischen Boden betrat wurde er nicht so freudig empfangen wie noch ein Jahr zuvor In seiner langen Abwesenheit hatte sich so berichtete sein Vertreter und spaterer Nachfolger Erich Schultz Ewerth eine durch Lauati angeheizte Stimmung entwickelt Zwar hatte Solf schon befurchtet dass solche Zustande nach dem Ableben des Ali i Sili Mataafa eintreten konnten doch auf einen Aufstand war er nicht vorbereitet Zudem hatte er von Anfang an die Errichtung einer Schutztruppe abgelehnt Lauati hatte das Ziel die Faipule die den Deutschen treue Versammlung der Dorfoberhaupter aufzulosen und stattdessen die vorkolonialen Herrschaftsinstanzen Tumua und Pule wieder einzurichten Die Gruppe die ihn darin unterstutzte nannte sich Mau a Pule Mit den Gedanken an die blutigen Niederschlagungen der Aufstande in den Kolonien in Afrika Aufstand der Herero und Nama Maji Maji Aufstand versuchte Wilhelm Solf derartiges fur die bisherige Musterkolonie Samoa zu verhindern Er reiste selbst nach Savaii auf die Nebeninsel auf der sich die Aufstandsbewegung verbreitete In einem Rededuell in samoanischer Sprache auf dem Dorfplatz von Safotu brachte der Gouverneur Lauati so weit seine Bestrebungen vorerst einzustellen und am 16 Januar 1909 vor der Faipule auszusagen In den verbleibenden Wochen reiste Solf durch das Hinterland der Hauptinsel Upolu und brachte die Dorfoberhaupter nahezu geschlossen hinter sich nbsp Sitz der Faipule Mulinuu bei Apia Als Lauati von diesem Vorgang erfuhr setzte er mit 1000 Mann seiner Anhanger in 25 Rumpfbooten nach Upolu uber und brach somit seine Zusage erst am vereinbarten Termin zu erscheinen Wilhelm Solf schickte dem Rebellenfuhrer einen Brief in dem er ihm Unterkunft und Straffreiheit zusicherte solange er zu den geschlossenen Vereinbarungen stunde Lauati nahm das Angebot an und erschien zur Versammlung der Faipule Nach mehreren Stunden der Diskussion waren die Parteien bereit einander die Hand zu reichen Wilhelm Solf sagte in einem seiner Beitrage Wir wollen von Neuem anfangen Der Anfang soll Liebe sein Unter dem Eindruck der rhetorischen Uberzeugungsarbeit des Gouverneurs beschlossen die anwesenden Oberhaupter Lauati nach Savaii zuruckzuschicken ihn allerdings zu begnadigen Die Aufstandischen stimmten zu setzten aber nicht nach Savaii sondern auf die kleine Nebeninsel Manono uber Unterdessen verbreiteten sich Geruchte Lauati bereite einen nachtlichen Uberfall auf den Gouverneurspalast vor den Solf nun von Wachtposten besetzen liess Der Gouverneur liess die Rebellen auf der Vulkaninsel aufspuren und nach Apia bringen Auf der erneuten Faipule beschlossen die Dorfoberhaupter Lauati aus Samoa zu verbannen Da Solf diesem Wunsch nicht nachkam weil er sich seiner eigenen Zusage nach wie vor verpflichtet fuhlte verscharfte sich die Situation Lauati setzte auf Savaii seine Tatigkeiten die Bevolkerung zu einem Aufstand zu bewegen fort Daher beantragte Gouverneur Solf am 5 Februar 1909 in einem Telegramm in die Berliner Wilhelmsstrasse die Entsendung von drei Kriegsschiffen nbsp SMS ArconaDie Samoaner die die Umsetzung des Faipule Beschlusses forderten verlangten vom Gouvernement die Aushandigung von Waffen zur Festnahme Lauatis Solf verweigerte dies und vertrostete die Einheimischen mit der samoanischen Redensart san aso es kommt der Tag Am 21 Marz trafen die Kriegsschiffe SMS Leipzig SMS Arcona und SMS Titania schliesslich im Hafen von Apia ein Solf gab bekannt Lauati solle sich bis zum 29 Marz freiwillig stellen Mataafa liess Flugblatter in denen zur Unterstutzung der deutschen Vorgehensweise aufgerufen wurde auf allen Inseln verbreiten Lauati antwortete darauf er werde sich nicht stellen sondern stattdessen in das Hinterland gehen Solf unterband jedoch die Lebensmittelversorgung fur die Insel Savaii in dem er die Kriegsschiffe zwischen den Inseln patrouillieren liess Am 1 April 1909 stellte sich Lauati Damit war der Aufstand friedlich und ohne Blutvergiessen beendet worden Lauati sein Bruder und funfzehn weitere fuhrende Aufstandische wurden auf das damals zu Deutschland gehorende Saipan verbannt und somit der Beschluss der Faipule in die Tat umgesetzt Kaiser Wilhelm II war nach diesem Abschluss vom diplomatischen Vorgehen des Gouverneurs beeindruckt und schrieb Solf hat seine Sache vortrefflich gemacht Wilhelm Solf bezeichnete die friedliche Beendigung des Lauati Aufstandes als die Arbeit meines Lebens auf die ich am meisten stolz bin Ende der Amtszeit auf Samoa Bearbeiten Am 1 Marz 1910 feierte die Bevolkerung Samoas die zehnjahrige Zugehorigkeit zum Deutschen Reich Obwohl der Gouverneur bei der einheimischen und der weissen Bevolkerung Samoas etabliert und beliebt war hegte er weiterhin den Wunsch das Gouvernement in Deutsch Ostafrika zu ubernehmen Im Herbst 1910 weilte Solf zur Kur in Bad Kissingen nbsp 10 jahriges Jubilaum der Flaggenhissung auf Samoa am 1 Marz 1910Mittlerweile war Friedrich von Lindequist als Nachfolger des wirtschaftsliberalen und Solf freundlich gesinnten Bernhard Dernburg zum Kolonialstaatssekretar geworden Da Lindequist die Anglophilie des Sudsee Gouverneurs nicht teilte und ohnehin ein Vertreter der alldeutschen Siedlungspolitik von Solf Radieschenpolitik genannt war gestaltete sich das Verhaltnis Apia Berlin in den letzten Jahren von Solfs Gouverneurszeit schwierig Deshalb blieb eine Berufung nach Ostafrika aus Wahrend seiner Deutschland Reise besuchte er auch Berlin und sprach vor der Budgetkommission des Reichstags Dort wurde er von Freikonservativen und Liberalen unterstutzt doch von SPD und Rechtsaussen angefeindet Auch aus der Zentrums Fraktion die Solfs Stellung gegenuber den Missionsschulen beanstandete kam Protest gegen die Politik des Gouverneurs Dennoch schlug die Debatte durch die guten Argumente Solfs zugunsten seines Gouvernements um Von diesem parlamentarischen Erfolg erfuhr auch Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg der die politischen Ansichten Solfs voll unterstutzte Als von Lindequist aus Protest gegen den Ausgleich den Deutschland nach Ende der Zweiten Marokkokrise erhielt namlich Neukamerun zurucktrat fiel die Wahl zum Nachfolger auf den Gouverneur von Samoa Aus der abgelegensten Kolonie des Kaiserreichs wechselte Solf in die Leitung der gesamten deutschen Kolonialverwaltung Sein Nachfolger als Gouverneur wurde Erich Schultz Ewerth Kolonialstaatssekretar Bearbeiten Afrika Reisen Kolonialpolitik als friedenserhaltende Perspektive Bearbeiten nbsp Das Reichskolonialamt in der Wilhelmstrasse 62Den neuen Posten den er wohl auch seiner zufalligen Anwesenheit in Berlin zu verdanken hatte nahm Solf freudig an Als erste Amtshandlung gab er im Reichskolonialamt eine Denkschrift uber den umstrittenen Marokko Kongo Vertrag heraus erschienen am 8 November 1911 Darin stellte er zwar fest dass der Verzicht auf Marokko aus kolonialpolitischer Sicht unbefriedigend doch im Kontext der grossen Politik mehr als geboten gewesen sei Fur Solf stellte der Vertrag eine neue Ara der Verstandigung und Kooperation mit Frankreich auch auf kolonialem Gebiete dar 12 Solf beanstandete bei seinem Vorganger dieser habe die Kolonien samtlich uber einen Leisten geschlagen obwohl die Verhaltnisse uberall anders lagen Daher fasste Wilhelm Solf den Entschluss noch im ersten Jahr seiner Amtszeit die afrikanischen Kolonien zu besuchen Besonderer Anlass dazu war die zu dieser Zeit im Reichstag diskutierte Anderung des Schutztruppengesetzes Viele Parlamentarier forderten die Disziplinargewalt uber die Truppen die bei den Gouverneuren lag auf die militarischen Kommandeure zu ubertragen Besonders erregte sich der Gouverneur von Deutsch Sudwestafrika Theodor Seitz uber diesen Vorschlag Seitz schrieb am 19 Februar 1912 an den neuen Kolonialstaatssekretar dieser habe ja nie erlebt was es heisse mit einer Truppe zu arbeiten uber die einem die unbedingte Verfugungsgewalt fehle Als Antwort kundigte Solf seinen Besuch in Sudwestafrika an Im Reichstag loste er am 2 Mai 1912 eine Debatte uber Mischehen aus bei der er die damals ublichen rassistischen Vorstellungen von niederen Rassen der kolonialisierten Volker vertrat Es kam zwar letztlich zu keinem Gesetzesbeschluss aber die Debatte wurde in die Offentlichkeit getragen 13 Solf hatte zuvor am 17 Januar 1912 ein heftig kritisiertes Mischehenverbot fur Samoa erlassen 14 Im Mai 1912 reiste er von Berlin ab Er machte Station in Antwerpen um mit belgischen Diamanten Handlern uber die Vorkommen in Deutsch Sudwestafrika zu sprechen Am 19 Juni betrat er schliesslich in Swakopmund afrikanischen Boden Von dort aus reiste er mit dem Dernburg Wagen durch alle Bezirke der Kolonie In sein Tagebuch notierte er in Keetmanshoop Beinahe jeder Mensch steht irgendeinmal stramm auch die Zivilisten Wo nur einer Gelegenheit hat stramm zu stehen in diesem Lande tut er es So wenig wie mir dies bei Soldaten auffallt so unsympathisch sind mir diese Kommissmanieren bei Zivilbeamten Ich halte es deshalb nicht fur richtig dass der Gouverneur so oft und gern Uniform tragt In diesem Land machen sogar die Graber den Eindruck als ob sie stramm standen In Rehoboth beklagte er die Situation der schwarzen Bevolkerung Uberall in Sudwest verfolgt mich dasselbe Gefuhl von Trauer uber das Geschick der Eingeborenen Wenn sie wie Weisse behaupten schlechter sind als die ubrigen Bantustamme Afrikas und die Eingeborenen in anderen Weltteilen so lasse ich mir die Uberzeugung nicht rauben dass die Weissen daran schuld sind und das mussen wir wiedergutmachen In den letzten Juliwochen 1912 verliess Solf Deutsch Sudwestafrika in Richtung Sudafrikanische Union Als Fazit seiner Visite in der einzigen Siedlungskolonie des Reiches stellte er funf zentrale Punkte auf Zunachst die Forderung der landwirtschaftlichen Erschliessung durch Schulung der Beamten und Urbarmachung von Trockengebieten dann die Wassererschliessung im Allgemeinen die Gouverneur Seitz ausschliesslich den privaten Farmern uberlassen wollte drittens die Frage der Kleinsiedlungen die Solf wie schon in Samoa negativ beurteilte weil er darin das Potential fur Konflikte sah und schliesslich die Probleme der Afrikaner Die sanitaren und medizinischen Verhaltnisse der Einheimischen mussten unbedingt verbessert und die Wiedererrichtung von im Herero Aufstand zu Schaden gekommenen Dorfern gefordert werden Am 23 Juli 1912 traf Solf am Kap der Guten Hoffnung ein Nach einem Besuch des im Bau befindlichen Rhodes Memorial vor der Kulisse des Tafelbergs wo er seine Anerkennung uber die Bildungsforderung der Rhodes Stiftung ausserte reiste er nach Kimberley wo er die Diamantenminen der Firma De Beers besichtigte Solf bemerkte erfreut dass gegen die judischen Geschaftsfuhrer der Minen keine Spur von Antisemitismus zu spuren sei In Johannesburg besuchte er mit dem deutschen Konsul Richard Kuenzer der sich spater im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagierte einen uberkonfessionellen dreisprachigen Religionsunterricht bei dem wie Solf notierte Erzberger Krampfe bekommen hatte Nachstes Ziel seiner Reise war Mozambique bevor er am 10 August 1912 in Lindi wieder deutschen Kolonialboden betrat Nach einem kurzen Abstecher nach Sansibar traf er am 12 August in Daressalam der Hauptstadt Deutsch Ostafrikas ein Dort wurde er von seinem ehemaligen Mitarbeiter Heinrich Schnee mittlerweile Gouverneur Ostafrikas freundlich empfangen Danach begann er mit der Reise ins Landesinnere Mit der Mittelland Bahn reiste er nach Tabora wo er in sein Tagebuch eintrug Von dem Begriff des faulen Negers wie ihn die Pflanzer schildern und wie das grosse Laienpublikum in der Heimat sich den Schwarzen malt bleibt wenig uber wenn man die Landwirtschaft der Eingeborenen um Tabora gesehen hat und wenn man uberlegt dass das Gouvernement bei der Anlage der Bahnen in Ostafrika mit den Produkten der Eingeborenen als mit einem wichtigen Faktor fur Frachtkalkulationen rechnet Wer den Neger lediglich als corpus vile fur seine eigenen Erwerbsabsichten ansieht der bleibe lieber in der Heimat nbsp Ankunft Solfs in Britisch OstafrikaUber Daressalam reiste er an der Kuste nach Tanga Von dort aus fuhr Solf mit der Usambarabahn durch das Gebirge im Hinterland Dort besuchte er das Biologisch landwirtschaftliche Institut Amani sowie den Ort Wilhelmsthal heute Lushoto Nach einem Abschluss Empfang in Tanga verliess er das deutsche Uberseegebiet in Richtung Britisch Ostafrika Nach seiner Ankunft in Mombasa Anfang September 1912 notierte er Andere Volker andere Sitten Mir gefallen in dieser Beziehung die Sitten der Englander besser die leben und leben lassen und den Fremden selbst wenn sie im innersten Herzen nicht einmal goutieren doch fair und gerecht behandeln In Nairobi der Hauptstadt der britischen Kronkolonie bereitete ihm der Gouverneur Sir Percy Girouard einen herzlichen Empfang Beide waren sich darin einig dass die Kolonialpolitik in Afrika eine Chance zur Zusammenarbeit der europaischen Grossmachte und damit zur Erhaltung des Friedens bot Mit der Uganda Bahn fuhr Staatssekretar Solf weiter nach Kampala wo er von Kabaka Konig Daudi Chwa II begrusst wurde den er durch seine Kisuaheli Kenntnisse in Verbluffung versetzte Entebbe die Hauptstadt des britischen Protektorats uber Uganda war die letzte Station der grossen Afrika Reise bevor er am 1 Oktober nach sturmischer Heimreise in Neapel landete Wilhelm Solf war uber ein Vierteljahr von Berlin abwesend gewesen Als Bilanz verfasste er ein kolonialpolitisches Programm in dem er sich uber die seines Erachtens notwendigen Veranderungen ausserte Die Kompetenzen der Gouverneure mussten erheblich ausgeweitet werden um die Amtsfuhrung an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen Auch hielt er die afrikanischen Kolonien wie zuvor schon Samoa fur Siedlungsprojekte ungeeignet In der Frage der Behandlung der afrikanischen Bevolkerung formulierte er zwei klare Richtlinien Die deutschen Schutzgenossen durften nicht mit Gewalt und Zwang zur Arbeit getrieben werden Die gemischtrassige Eheschliessung lehnte Solf ab Einerseits befurchtete er eine Welle von heiratswilligen Auswanderern andererseits bereitete ihm der Gedanke an eine mogliche Verdrangung des noch nicht einmal etablierten deutschen Kultureinflusses Sorgen Schon im September 1913 begab sich der Staatssekretar auf seine zweite Afrika Reise die ihn diesmal in die westafrikanischen Kolonien Deutschlands Kamerun und Togo fuhren sollte Nach dem Empfang in der Hauptstadt Buea durch den Gouverneur Karl Ebermaier reiste Solf mit einer Tragerkolonne nach Jaunde Er ausserte sich entsetzt uber die exzessive Verwendung der einheimischen Bevolkerung als Lastentrager und befurwortete die visionare Idee eines deutschen Kolonial Autostrassennetzes Ansonsten sei der Bau der Eisenbahntrassen vordringlich Ist erst fur den Verkehr auf Schienenwegen gesorgt so werden die Tausende und Abertausende von Arbeitskraften die jetzt stumpfsinnig fur Lastentragen verbraucht werden fur produktive Tatigkeit frei Die Kulturen der Eingeborenen werden machtig emporbluhen Im Anschluss an seinen Kamerun Aufenthalt reiste er nach Lagos die Hauptstadt der britischen Kolonie Nigeria Dort traf er sich mit dem Gouverneur Frederick Lugard einem fuhrenden Vertreter der auch von Solf praktizierten Indirect rule Als Abschluss der Reise erschien Solf zur Visite in Lome der Hauptstadt Togos Auf der Ruckreise nach Deutschland machte er in London Halt wo am 20 Oktober 1913 zwischen Solf und seinem britischen Kollegen Lewis Vernon Harcourt 1 Viscount Harcourt ein Abkommen uber die spatere Aufteilung der portugiesischen und belgischen Kolonien abgeschlossen wurde Schon im Juli 1913 hatten sich die Partner auf den Anspruch Deutschlands auf Angola ausser dem Grenzgebiet zu Nordrhodesien sowie auf Sao Tome und Principe geeinigt wahrend das Vereinigte Konigreich Mosambik bis zum Lugenda beanspruchte 15 Die abschliessenden Nationen hielten Belgien und Portugal in ihren Methoden fur fossil und weltpolitische Zwerge weshalb Solf meinte es lage in der Luft dass England bzw Deutschland einmal die Hand auf diese Kolonien legen wurde Das gemeinsame Vorgehen der Grossmachte in das Solf auch Frankreich einbeziehen wollte sollte durch Kolonialpolitik die weltpolitischen Gegensatze in Europa entscharfen Ein weiterer Vorschlag Solfs zur Beschneidung des Belgisch Kongo mit Katanga und dem aussersten Nordosten an England der Region nordlich des Kongo an Frankreich sowie einer breiten Verbindung zwischen Angola und Deutsch Ostafrika an das Reich scheiterte letztlich am britischen Widerstand 16 Anspruche gegen das verschuldete Portugal durchzusetzen erschien eben viel leichter als gegen das wirtschaftlich prosperierende Belgien Wilhelm Solf gewann fur seine weniger gewalttatige Kolonialpolitik die sich an Diplomatie und geschickter Machtpolitik anstatt militarischer Starke orientierte alle Fraktionen des Reichstages mit der Ausnahme der rechten Der Sozialdemokrat Gustav Noske veroffentlichte bei Solfs Ruckkehr ein zustimmendes Memorandum mit dem Titel Kolonialpolitik und Sozialdemokratie Durch Solf sei so Noske in der Kolonialpolitik endlich ein verstandiger Geist eingezogen Spater bezeichnete Solf es als sein Hauptverdienst die SPD kolonialfreundlich gemacht zu haben Er habe sie so an das Kaiserreich gebunden wie es den Maximen des Reichskanzlers Bethmann Hollweg den Solf voll und ganz unterstutzte entsprach Solf bestatigte den Beschluss zur Enteignung und Umsiedlung der Duala am Kamerunfluss Bei fortgesetztem Widerstand regte er Massnahmen gegen ihr Oberhaupt Rudolf Manga Bell an der mit friedlichen Mitteln die Vertreibung zu verhindern versuchte Auf seiner Besuchsreise in Kamerun im Jahr 1913 verweigerte Solf den protestierenden Duala jede Diskussion Als am 7 August 1914 Bells Rechtsbeistand Dodo Hans Halpert Solf um Kontakt nach Kamerun bat um angesichts des Kriegsbeginns die Aussetzung des Strafverfahrens gegen Bell zu erwirken liess Solf entgegen den Tatsachen mitteilen eine Ubermittlung des Telegramms sei nicht mehr moglich Am Folgetag wurde Bell wegen Hochverrats hingerichtet 17 Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Wilhelm Solf Gemalde Wilhelm Trubner zugeschrieben Wilhelm Solf war vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs von der Stabilitat der weltpolitischen Lage vollig uberzeugt Als schliesslich der Konflikt auf dem Balkan losbrach schickte er aus Berlin ein Telegramm in die Deutschen Kolonien fur das er spater schweren Vorwurfen ausgesetzt war Schutzgebiete ausser Kriegsgefahr beruhigt Farmer 18 Er war von der Gultigkeit der Kongoakte von 1885 uberzeugt die volkerrechtlich untersagte einen kriegerischen Konflikt europaischer Grossmachte in die Kolonialgebiete zu tragen In diesem Sinne war Solf immer fur eine moglichst geringe Zahl deutscher Soldaten in den Uberseegebieten eingetreten Auch schatzte er von Beginn des Krieges an das friedenspolitische Potential das seines Erachtens in einer Einigung auf kolonialem Gebiete lag als vielversprechend ein Die Friedenspalme wird in Afrika wachsen Deutschland erfullte seine Pflicht indem es fur den Frieden und die Nicht Militarisierung Afrikas eintrat 19 Ausser Solf und dem Reichskanzler strebte nur noch Gottlieb von Jagow nach Kriegsbeginn eine Verstandigung an Damals erklarte Solf dem Staatssekretar des Ausseren dass Deutschland kunftig nur Kolonien erwerben konne wenn Grossbritannien einverstanden sei Die aufkommende publizistische Landergier droht pathologisch und gefahrlich zu werden 20 Wie kaum ein anderer Politiker stand Solf im Spannungsfeld zwischen seiner Heimat Deutschland und dem jetzigen Feind Grossbritannien dessen Lebensart er so zugetan war Andererseits erblickte er in der jetzigen Situation die einmalige Chance die gemassigten gesellschaftlich politischen Krafte zu bundeln Wie Bethmann Hollweg der mit der Burgfriedenspolitik einen Zusammenschluss aller zerstrittenen Teile des Volkes erreichen wollte glaubte er an die einende Kraft die von einem solchen Weltereignis ausging Dies schlug sich in seiner Grundung der Deutschen Gesellschaft 1914 eines politischen Clubs nieder Im August und September 1914 entwarf Solf einen Plan fur eine Kolonie namens Deutsch Mittelafrika Reichskanzler Bethmann Hollweg schloss es in sein Septemberprogramm der Kriegsziele mit ein Fur diese neue grosse Kolonie sollte Deutschland Kolonialgebiet von Frankreich Belgien und Portugal verlangen Dieses Projekt der Schaffung eines zusammenhangenden mittelafrikanischen Kolonialreiches blieb in manchen Bereichen noch stark erweitert fortan grundsatzlich ein Bestandteil der amtlichen deutschen Kriegsziele 21 Das Kriegsziel Mittelafrika wurde im weiteren Verlaufe des Krieges von liberal gesinnten Politikern wie Solf mehr und mehr als Ersatz und Ablenkungsziel fur die Nation fort von wilden Annexionsforderungen in Europa benutzt 22 Der Versuch Solfs im Verein mit Vizekanzler Clemens von Delbruck durch einen liberalen Imperialismus in Afrika den Verzicht auf Annexionen in West Europa zu bewirken und damit einen Versohnungsfrieden moglich zu machen scheiterte letztlich an den inneren Strukturen des Deutschen Reiches nbsp Reichskanzler Theobald von Bethmann HollwegBei einer Reise mit Paul Graf Metternich in das besetzte Belgien im November 1914 schrieb Solf an seine Frau das Wort des Kanzlers vom Unrecht an Belgien das wir wieder gutmachen mussen fur das dieser in der Offentlichkeit als Defatist gescholten wurde habe genau das Richtige getroffen Solf war von der aufrichtigen Wesensart Bethmann Hollwegs beeindruckt Doch auch der Reichskanzler schatzte sich glucklich Solf in seinem Kabinett zu haben Daher betraute Bethmann Hollweg den durch den Verlust der Kolonien arbeitslos gewordenen Staatssekretar mit zahlreichen Auftragen zur Herbeifuhrung eines Verhandlungsfriedens An seinen Freund Metternich schrieb Solf 1915 Je langer der Krieg dauert um so mehr furchte ich werden unsere ethischen Begriffe unsere kunstlerischen Anschauungen und wissenschaftlichen Uberzeugungen Treue und Glauben alle die vielen tausend Imponderabilien die den Verkehr der Menschen untereinander und ihre Beziehungen zum Objekt auf ein hoheres Niveau heben geradezu mit Keulenschlagen zertrummert Mit Besorgnis betrachtete Solf auch die immer extremeren Annexionsforderungen der Alldeutschen die die halbe Welt schwarz weiss rot anpinseln wollten Daher begab sich der Kolonialstaatssekretar auf Vortragsreisen durch Deutschland Gemeinsam mit Hans Delbruck unterstutzte Solf das Werk Mitteleuropa von Friedrich Naumann der einen mitteleuropaischen Wirtschaftszusammenschluss forderte aber vor Annexionen auf dem Kontinent warnte Die militarischen Kreise betrachteten Solf mit zunehmendem Argwohn Er wurde sich mit den Sozialdemokraten verbrudern und defatistisch fur Bethmann Stimmung machen 23 Zudem erhielt Solf Drohbriefe die rechte Aktivisten an seine Privatwohnung sandten Dennoch galten diese Angriffe weniger der eigentlichen Position Solfs sondern vielmehr seiner unbedingten Unterstutzung fur das zu Unrecht verponte Bethmann System und die ethisch fundierte Aussenpolitik des Reichskanzlers Hierin ubertraf er alle anderen Politiker der Regierung 24 1916 weilte Oberst House Abgesandter des amerikanischen Prasidenten Woodrow Wilson in Berlin Ihm gegenuber ausserte sich Solf mit besonderer Offenheit Er erklarte der Kanzler wolle den Bruch mit Amerika unbedingt verhindern doch gerade in der Frage des U Boot Krieges sei dieser der heftigen Kritik Tirpitz und Falkenhayns ausgesetzt Solf bat die amerikanische Seite den Kanzler zu starken worauf House entgegnete man werde sich nicht in die deutsche Politik einmischen Im Zusammenhang mit der Festlegung der Kriegsziele im Gefolge der Friedensresolution des Reichstages vom 19 Juli 1917 verlangte Solf in dem Kriegszielprogramm seines Ressorts neben der Ruckgabe samtlicher deutscher Kolonien die Konsolidierung des afrikanischen Kolonialbesitzes durch Erwerb franzosischer belgischer portugiesischer und eventuell auch englischer Kolonien zu einem Deutsch mittelafrikanischen Reich Zusatzlich forderte er die Ausdehnung dieses mittelafrikanischen Reiches nach Westen in die wirtschaftlich entwickelten Gebiete der Rekrutierung der farbigen Franzosen 25 Als der schwankende Reichskanzler schliesslich im Kronrat zu Pless Schlesien dem Druck der Militars nachgab und dem uneingeschrankten U Boot Krieg zustimmte warf dies Solf sogar aufs Krankenbett Sein politischer Freund Aussenstaatssekretar Gottlieb von Jagow reichte aus Protest seinen Rucktritt ein Enttauscht schrieb Solf Die Vernunft hat vor der Macht Kotau gemacht Man kann nicht mit der einen Hand den Olivenzweig halten und mit der anderen die Pistole abknallen nbsp Wilhelm SolfIm Fruhjahr 1918 stimmte Solf den Forderungen des Deutschen Kolonialvereins zu Nach diesen Forderungen sollten deutsch werden die Flussgebiete des Senegal und Niger und sudlich von diesen bis zum Meere also mit Nigeria neben den alten Forderungen in Zentralafrika Eine deutsche Herrschaft vom Kap Verde bis zum Oranje im Westen Nordrhodesien Nordmosambik Uganda Kenia Madagaskar die Komoren und Dschibuti im Osten 26 An die Verwirklichung dieser Plane glaubte Solf selbst nicht mehr Er sah aber weiterhin in der Idee eines Deutsch Mittelafrikas eine Perspektive zum ersehnten Verhandlungsfrieden In der Innenpolitik herrschte unter der Kanzlerschaft Bethmann Hollwegs die Frage der Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts in Preussen vor Hierbei hatte Solf im Gegensatz zum Kanzler der mit der Zeit einen Sinneswandel durchlief von Anfang an das allgemeine und gleiche Wahlrecht unter einer parlamentarischen Monarchie gefordert Darin sahen Bethmann Hollweg und Solf die Moglichkeit die Traditionen der preussisch deutschen Monarchie zu bewahren und gleichzeitig eine nach heutigem Verstandnis freiheitliche demokratische Grundordnung zu schaffen In der Osterbotschaft 1917 stellte Wilhelm II selbst eine dahingehende Reform in Aussicht was Bethmann Hollweg und Solf als grossen politischen Sieg werteten Im Juli 1917 fand erneut ein Kronrat uber die Frage des Wahlrechts statt Dort forderte Reichskanzler Bethmann Hollweg erstmals energisch ein kaiserliches Versprechen zur freiheitlichen Ausgestaltung der inneren Verhaltnisse Der Kolonialstaatssekretar schloss sich diesen Ausfuhrungen an und zitierte das lateinische Sprichwort Bis dat qui cito dat dt Wer schnell gibt gibt doppelt Zum Monarchen gewandt erklarte Solf Euer Majestat wollen allergnadigst verzeihen wenn ich der Uberzeugung Ausdruck gebe dass wir in der ganzen Welt einen grossen politischen Sieg davontragen werden wenn es heisst Wahrend sich der Reichstag in oden Zankereien ergeht uber die Quisquilien und Paragraphen der Reichsverfassung hat der Kaiser mit einem grossen kuhnen Entschluss die freiheitliche Grundlage fur das neue Deutschland geschaffen Kaiser Wilhelm II konnte von der Notwendigkeit eines solchen Schrittes uberzeugt werden und gab wenige Tage spater die sogenannte Julibotschaft heraus in der er eine Demokratisierung versprach Auf Druck der reaktionaren Krafte darunter vor allem der Obersten Heeresleitung musste Bethmann Hollweg nur einen Tag darauf am 13 Juli 1917 den Rucktritt einreichen Fur die verstandigungsbereiten Politiker im Kabinett Bethmann Hollweg stellte dies einen weiteren herben Ruckschlag dar Da sie sich zudem durch keine Reichstagsfraktion vertreten fuhlten fuhrte der Wechsel im Kanzleramt nicht nur bei Solf zu einer politischen Heimatlosigkeit Nach dem Sturz Bethmann Hollwegs schien es dem amerikanischen Botschafter James W Gerard erforderlich zu sein die Chance auf einen Verhandlungsfrieden zu nutzen Daher brachte er Wilhelm Solf als Sondergesandten zur Herbeifuhrung eines Friedens in Washington ins Gesprach Zur Umsetzung dieses Plans kam es jedoch nicht 27 Ungeachtet der Gegnerschaft der Militars und des von diesen benannten Reichskanzlers Georg Michaelis legte Solf im September 1917 in einer Regierungskonferenz folgende Erklarung zur Veroffentlichung durch die Regierung vor Wir sind fur die Wiederherstellung Belgiens Wir wunschen ein freies und unabhangiges Belgien unabhangig von Deutschland unabhangig aber auch von England Das Kabinett lehnte den Antrag des Kolonialstaatssekretars ab In dessen Augen war die Belgien Frage aus friedenspolitischer Sicht von entscheidender Bedeutung Kanzler Michaelis beugte sich letztendlich den rechten Kraften und legte sich auch in dieser Frage nicht fest Bereits im Oktober 1917 trat er nach nur dreimonatiger Amtszeit zuruck Im Interfraktionellen Ausschuss folgte danach eine eingehende Debatte um die Kanzlernachfolge Die Abgeordneten Albert Sudekum Wolfgang Heine beide SPD und Friedrich von Payer FVP brachten Solf als Kandidaten ins Gesprach Den entschiedensten Protest fand dieser Vorschlag bei den Nationalliberalen Besonders Gustav Stresemann der in die annexionistischen Tone der Alldeutschen einfiel hielt den Staatssekretar fur ganzlich ungeeignet 28 Schliesslich kamen die Vertreter der Fraktionen uberein dass ein zukunftiger Reichskanzler aus ihren Reihen stammen sollte was Georg von Hertling erfullte Wilhelm Solf konnte sich dagegen von seinem Image als linker Demokrat und kaisertreuer Minister nicht mehr befreien In den Kabinetten der Reichskanzler Max von Baden und Friedrich Ebert war er Staatssekretar fur Auswartige Angelegenheiten und damit Leiter des Auswartigen Amts was der Stellung eines Aussenministers entsprach Zwischenkriegszeit Bearbeiten Mit dem Versailler Vertrag wurde der Weg zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen auch zwischen Japan und Deutschland frei gemacht Wilhelm Solf wurde von Reichsprasident Ebert zum Geschaftstrager in Tokio bestellt und nach Ankunft im August des Jahres ab Dezember 1920 zum Botschafter ernannt Trotz der erstmaligen Unterbrechung infolge des Ersten Weltkriegs hatte das traditionell enge deutsch japanische Verhaltnis nicht gelitten Gefangene deutsche Soldaten wurden im Kriegsgefangenenlager Bandō auf Shikoku gut behandelt die meisten Deutschen die in Japan lebten durften wahrend des Krieges ihre Wohnung behalten Japan gab den Deutschen gleich nach dem Krieg Grossteile des gesperrten Vermogens zuruck Beschlagnahmte Einrichtungen der auslandsdeutschen Gemeinschaft in Japan der Vereine und Schulen wurden freigegeben teils wurde Entschadigung geleistet Solf hatte den Deutschen in Japan die geanderten Verhaltnisse in Deutschland nahezubringen Gleichzeitig musste er mit Einfuhlungsvermogen gegenuber Japan das Vertrauen in die neue deutsche Regierung wecken und ebenso die Zusammenarbeit mit anderen diplomatischen Vertretungen suchen Beispielsweise gelang es ihm nach kurzer Zeit Beziehungen zum britischen Botschafter den er noch aus seiner Zeit als Gouverneur in Samoa kannte herzustellen 1923 wurde er Doyen des diplomatischen Korps in Tokyo Zum Ende bewertete Solf seine Amtszeit so Als ich ankam war auch hier Kriegs Psychose Ich war gut zwei Jahre lang der am liebsten gemiedene Boche Jetzt bin ich Doyen des diplomatischen Corps Prasident des internationalen Clubs Vorsitzender der Asiatic Society of Japan Commodore des Jachtclubs usw Meine Stellung bei der japanischen Regierung ist die dass man mich oft bei Verhandlungen uber russische und fernostliche Fragen zu Rate gezogen hat Solf machte sich um die Wiederbelebung der Japanisch Deutschen Gesellschaft 1926 sowie die Grundung des Japanisch Deutschen Kulturinstituts 1927 beide in Tokio verdient Die kulturellen Beziehungen waren der wichtigste Arbeitsbereich von Solfs Diplomatie Ihm als promovierten Indologen gelang Zugang zur japanischen Kultur und Geistesgeschichte Seine Gesprachspartner waren von seinem personlichen Auftreten und seinen Kenntnissen so angetan dass ihm schnell Vertrauen entgegengebracht wurde Die deutschen wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen genossen trotz des Krieges in Japan grosses Ansehen Durch Unterstutzung des japanischen Aussenministers Gotō Shimpei 1857 1929 Mediziner mit Studium in Wien und Munchen gelang es japanische Unterstutzung fur die unter den Folgen des verlorenen Weltkriegs und der Inflation leidende deutsche Wissenschaft zu beschaffen Japanische Unternehmer darunter Hajime Hoshi Trager der Leibniz Medaille spendeten teils grosse Mittel fur die Unterstutzung deutscher Forscher Hohepunkte von Solfs Amtszeit waren die Japanreisen des deutschen Physik Nobelpreistragers Albert Einstein im Jahr 1922 die laut Solf einem Triumphzug glich und des Chemikers Fritz Haber 1924 Habers Besuch stand im Zusammenhang mit Planen zur Errichtung der Kulturinstitute in Berlin und Tokio die den Kulturaustausch starken und das gegenseitige Verstandnis weiter fordern sollten Widerstande wurden auch mit Solfs Hilfe sowohl auf japanischer Seite die Rucksicht auf andere westliche Lander nehmen wollte als auch auf deutscher Seite uberwunden Im Mai 1925 wurde in Berlin das Institut zur wechselseitigen Kenntnis des geistigen Lebens und der offentlichen Einrichtungen in Deutschland und Japan gegrundet Dank des Einsatzes von Solf und Gotō wurde dann im Juni 1927 auch das deutsche Kulturinstitut in Tokio eroffnet Wegen Erreichens der Altersgrenze sollte Solf Anfang 1928 abberufen werden Japan bat bei der deutschen Regierung aber darum ihn bis Jahresende auf seinem Posten als Botschafter zu belassen damit er als Doyen des diplomatischen Corps bei den Kronungsfeierlichkeiten des Shōwa Tennō dem Kaiser die Gluckwunsche der Diplomaten ubermitteln konne Im Dezember 1928 kehrte Solf nach Deutschland zuruck 1929 wurde er Prasident des Japaninstituts Berlin In seiner Amtszeit pflegte das Institut vor allem den Schwerpunkt Buddhismusforschung aber Solf forderte auch die Erforschung der Geschichte Japans und stellte moderne japanische Literatur vor 1930 verlieh ihm die theologische Fakultat der Universitat Gottingen den Doktorgrad In dieser Zeit gelang es ihm auch eine umfangreiche Ausstellung von Werken lebender japanischer Maler zu organisieren die Anfang 1931 in der Preussischen Akademie der Kunste zu Berlin stattfand Ihm wurde auch eine Briefmarke von Samoa gewidmet nbsp Grab auf dem Invalidenfriedhof BerlinSolf stand dem Nationalsozialismus von Anfang an ausserst negativ gegenuber und machte aus seiner Ablehnung auch keinen Hehl Am 30 Januar 1933 befand er sich bei einer Veranstaltung des SeSiSo Clubs dessen Vorsitzender er war Solf sprach an diesem Abend vom Finis Germaniae Er bemuhte sich judischen Gelehrten Kunstlern und Technikern zur Einreise nach Japan zu verhelfen was durch seine guten Verbindungen in einigen Fallen auch gelang Nach seinem Tode im Jahr 1936 trafen sich in der Berliner Wohnung seiner Frau Johanna Kritiker und Gegner des NS Regimes die mehrheitlich aus dem diplomatischen Korps des Auswartigen Amtes und damit aus dem direkten Umfeld Wilhelm Solfs stammten Der sogenannte Solf Kreis hielt Kontakt zur militarischen Opposition war aber nicht an konkreten Umsturzplanen beteiligt Ehrung BearbeitenDie im Sudpazifik tatige Deutschen Handels und Plantagengesellschaft DHPG benannte ihr 1913 erbautes Postschiff Staatssekretar Solf Fritz Burger schuf 1913 das Bildnis von Staatssekretar Dr Solf welches 1914 auf mehreren Berliner Ausstellungen zu sehen war 29 Schriften BearbeitenFranz Kielhorn Grammatik der Sanskrit Sprache aus dem Englischen ubersetzt von Wilhelm Solf Berlin 1888 Die deutsche Kolonialpolitik Beitrag in dem Sammelwerk Deutschland und der Weltkrieg hrsg von Otto Hintze Friedrich Meinecke Hermann Oncken H Schumacher Berlin 1916 Die Lehren des Weltkriegs fur unsere Kolonialpolitik Stuttgart Berlin 1916 Kolonialpolitik Mein politisches Vermachtnis Berlin 1919 The New International Conscience Address to the League of Nations Association of Japan 20 Februar 1928 Sonderdruck Tokyo 1928 Deutschlands politisches Gesicht in Europaische Revue Septemberheft 1930 nbsp Paul Graupe Japansammlung Exz Solf Berlin Auktionskatalog 1936Literatur BearbeitenEberhard von Vietsch Wilhelm Solf Botschafter zwischen den Zeiten Wunderlich Tubingen 1961 Eberhard von Vietsch Hrsg Gegen die Unvernunft Der Briefwechsel zwischen Paul Graf Wolff Metternich und Wilhelm Solf 1915 1918 Mit Zwei Briefen Albert Ballins Bremen 1964 Hans Schwalbe Heinrich Seemann Hrsg Deutsche Botschafter in Japan 1860 1973 Tokyo 1974 Eberhard Friese Weltkultur und Widerstand Wilhelm Solf 50 Jahre Bonn 1986 Hermann Graml Solf Kreis In Wolfgang Benz Walter H Pehle Hrsg Lexikon des deutschen Widerstandes Frankfurt Main 1994 ISBN 3 10 005702 3 S 298 300 Ludwig Brandl Solf Wilhelm Heinrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 758 763 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Oliver Brand Wilhelm Solf In Bernhard Grossfeld Hrsg Rechtsvergleicher verkannt vergessen verdrangt Lit Munster 2000 ISBN 3 8258 4669 5 S 55 74 Birthe Kundrus Das Reichskolonialamt zwischen nationalem Geltungsbewusstsein und Weltburgertum Die Staatssekretare Friedrich von Lindequist und Wilhelm Solf In Ulrich van der Heyden Joachim Zeller Hrsg Macht und Anteil an der Weltherrschaft Berlin und der deutsche Kolonialismus Unrast Verlag Munster 2005 ISBN 3 89771 024 2 Masako Hiyama Wilhelm Solf 1862 1936 In Bruckenbauer Pioniere des japanisch deutschen Kulturaustausches Hrsg vom Japanisch Deutschen Zentrum Berlin und der Japanisch Deutschen Gesellschaft Tokyo iudicium Berlin 2005 ISBN 3 89129 539 1 Peter J Hempenstall Paula Tanaka Mochida The Lost Man Wilhelm Solf in German History Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 447 05134 7 false Eingeschrankte Vorschau bei Google Books Ralph Erbar Solf Wilhelm Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 549 f Digitalisat Jurgen Schmidt Arbeit und Nicht Arbeit im Paradies der Sudsee Samoa um 1890 bis 1914 In Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2016 S 7 26 Einzelnachweise BearbeitenAlle Zitate wenn nicht anders angegeben aus Eberhard von Vietsch Wilhelm Solf Botschafter zwischen den Zeiten Rainer Wunderlich Verlag Tubingen 1961 Hans Dieter Nahme Ein Deutscher im zwanzigsten Jahrhundert Rostock 2007 S 27 Berthold Ohm und Alfred Philipp Hrsg Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft Teil 1 Hamburg 1932 S 460 Elisabeth von Heyking Tagebucher aus vier Weltteilen 1886 1904 Leipzig 1926 S 60 und 83 Wanda von Puttkamer Der Hof von Weimar unter Grossherzog Carl Alexander und Grossherzogin Sophie Berlin 1931 S 147 Alfred Kruck Geschichte des Alldeutschen Verbandes 1890 1939 Wiesbaden 1954 S 3 Otto Riedel Der Kampf um Deutsch Samoa Erinnerungen eines Hamburger Kaufmanns Berlin 1938 S 161 162 Otto Riedel Der Kampf um Deutsch Samoa Erinnerungen eines Hamburger Kaufmanns Berlin 1938 S 161 Jurgen Schmidt Arbeit und Nicht Arbeit im Paradies der Sudsee Samoa um 1890 bis 1914 In Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2016 S 25 Die Lage auf Samoa In Koloniale Zeitschrift 2 September 1910 keine Paginierung Jurgen Schmidt Arbeit und Nicht Arbeit im Paradies der Sudsee Samoa um 1890 bis 1914 in Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2016 S 23 Sven Hedin Funfzig Jahre Deutschland 4 Auflage 1940 S 214 Schulthess Europaischer Geschichts Kalender 1911 S 189 f Thomas Schwarz Die Mischehendebatte im Reichstag 1912 Memento vom 19 Mai 2006 im Internet Archive und Alexandra Przyrembel Rassenschande Reinheitsmythos und Vernichtungslegitimation im Nationalsozialismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2003 ISBN 3 525 35188 7 S 43 ff Birthe Kundrus Moderne Imperialisten Das Kaiserreich im Spiegel seiner Kolonien Bohlau Koln Wien 2003 ISBN 3 412 18702 X speziell S 219 ff Fritz Fischer Krieg der Illusionen Die deutsche Politik von 1911 bis 1914 Dusseldorf 1969 S 448 450 Fritz Fischer Krieg der Illusionen Die deutsche Politik von 1911 bis 1914 Dusseldorf 1969 S 456 458 Christian Bommarius Der gute Deutsche Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914 Berenberg Verlag Berlin 2020 ISBN 978 3 946334 71 2 S 128 130 f 159 f O Hintrager Sudwestafrika in der deutschen Zeit 1955 S 190 Schulthess Europaischer Geschichtskalender 1914 I S 398 Erwin Holzle Die Selbstentmachtung Europas Das Experiment des Friedens vor und im Ersten Weltkrieg Gottingen Frankfurt am Main Zurich 1975 ISBN 3 7881 1681 1 Band 1 S 430 Wolfdieter Bihl Hrsg Deutsche Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges Darmstadt 1991 ISBN 3 534 08570 1 S 58 59 Dok Nr 16 und Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914 18 Droste Dusseldorf 1964 S 115f und S 788 793 Andreas Hillgruber Die gescheiterte Grossmacht Eine Skizze des Deutschen Reiches 1871 1945 Dusseldorf 1980 ISBN 3 7700 0564 3 S 51 Karl von Einem Ein Armeefuhrer erlebt den Weltkrieg 1938 S 218ff Max von Baden Erinnerungen und Dokumente 1927 S 96 f Wolfgang Steglich Bundnissicherung oder Verstandigungsfrieden Untersuchungen zum Friedensangebot der Mittelmachte vom 12 Dezember 1916 Gottingen Berlin Frankfurt am Main 1958 S 158 und Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914 18 Dusseldorf 1964 S 415 f Wolfdieter Bihl Hrsg Deutsche Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges Darmstadt 1991 ISBN 3 534 08570 1 S 283f Dok Nr 142 und Andre Scherer Jacques Grunewald L Allemagne et les problemes de la paix pendant la premiere guerre mondiale Documents extraits des archives de l Office allemand des Affaires etrangeres 4 Bande deutsche Originaldokumente Paris 1962 1978 ISBN 2 85944 010 0 Band 2 S 214 f Nr 129 J W Gerard Face to Face with Kaiserism New York 1918 S 72 Vgl I Der Interfraktionelle Ausschuss 1917 1918 in Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Erste Reihe I bearb von Erich Matthias und Rudolf Morsey 1959 S 240 246 278 318 351 Beschreibung mit Link zur Abbildung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Solf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Wilhelm Solf Zitate Literatur von und uber Wilhelm Solf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Wilhelm Solf in den Historischen Pressearchiven der ZBW Nachlass Bundesarchiv N 1053Staatssekretare im Auswartigen Amt des Deutschen Kaiserreichs Hermann von Thile Hermann Ludwig von Balan Bernhard Ernst von Bulow Joseph Maria von Radowitz Chlodwig Furst zu Hohenlohe Schillingsfurst Friedrich Graf zu Limburg Stirum Clemens Busch Paul Graf von Hatzfeldt zu Wildenburg Herbert Graf v Bismarck Adolf Frhr Marschall v Bieberstein Bernhard Graf v Bulow Oswald Frhr Praetorius v Richthofen Heinrich v Tschirschky und Bogendorff Wilhelm Frhr v Schoen Alfred von Kiderlen Waechter Gottlieb von Jagow Arthur Zimmermann Richard von Kuhlmann Paul von Hintze Wilhelm Solf Ulrich Graf v Brockdorff RantzauKabinett Bethmann Hollweg 14 Juli 1909 bis 13 Juli 1917 Bethmann Hollweg Delbruck 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1928 Wilhelm Albrecht von Schoen 1928 Geschaftstrager Ernst Arthur Voretzsch 1929 1933 Willy Noebel 1933 Geschaftstrager Herbert von Dirksen 1933 1938 Willy Noebel 1938 Geschaftstrager Eugen Ott 1938 1942 Heinrich Georg Stahmer 1943 1945 Botschafter der Bundesrepublik DeutschlandHeinrich Northe 1952 1955 Geschaftstrager Hans Kroll 1955 1958 Wilhelm Haas 1896 1958 1961 Fritz van Briessen 1961 1962 Geschaftstrager Herbert Dittmann 1962 1965 Walter Boss 1965 1966 Geschaftstrager Franz Krapf 1966 1971 Heinrich Rohreke 1971 Geschaftstrager Wilhelm Grewe 1971 1976 Hartmut Schulze Boysen 1976 1977 Geschaftstrager Gunter Diehl 1977 1981 Klaus Blech 1981 1984 Walter Boss 1984 1986 Hans Joachim Hallier 1986 1989 Wilhelm Haas 1931 1990 1994 Heinrich Dietrich Dieckmann 1994 1997 Frank Elbe 1997 1999 Uwe Kaestner 1999 2001 Henrik Schmiegelow 2001 2006 Hans Joachim Daerr 2006 2010 Volker Stanzel 2010 2014 Hans Carl Freiherr von Werthern 2014 2019 Ina Ruth Luise Lepel 2019 2021 Clemens von Goetze seit 2021 Botschafter der Deutschen Demokratischen RepublikSiegfried Fischer 1973 1974 Geschaftstrager Horst Brie 1974 1982 Hans Dieter Jager 1982 1988 Manfred Schmidt 1988 1990 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich von LindequistStaatssekretar im Reichskolonialamt 1911 1918 Normdaten Person GND 118748777 lobid OGND AKS LCCN nr96007199 NDL 00552210 VIAF 29844539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Solf WilhelmALTERNATIVNAMEN Solf Wilhelm HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Gouverneur von SamoaGEBURTSDATUM 5 Oktober 1862GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Februar 1936STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Solf amp oldid 238353581