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Clemens Gottlieb Ernst Delbruck ab 1916 von Delbruck 19 Januar 1856 in Halle an der Saale 17 Dezember 1921 in Jena war ein deutscher Politiker DNVP Er war von 1896 bis 1902 Oberburgermeister von Danzig von 1909 bis 1916 Staatssekretar des Reichsamts des Innern und Vizekanzler des Deutschen Kaiserreichs 1919 20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und von 1920 bis zu seinem Tod Mitglied des Reichstages Clemens von Delbruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Veroffentlichungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenClemens Delbruck der evangelischen Bekenntnisses war studierte nach dem Abitur am Stadtgymnasium in Halle ab 1873 in Halle Heidelberg Greifswald und Berlin Rechtswissenschaften Nach dem Referendariat und der Grossen Juristischen Staatsprufung wurde er 1882 preussischer Regierungsassessor in Marienwerder 1891 wurde er Regierungsrat beim Oberprasidium in Danzig Im Jahr 1912 erhielt Delbruck die Ehrendoktorwurde der Berliner Universitat Er wurde bei Entlassung aus seinen Amtern mit Verleihung des preussischen Schwarzen Adlerordens am 22 Mai 1916 in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben mit Wappenbrief vom 31 Juli 1916 1 Delbruck war seit 1883 mit Meta Liedke verheiratet Das Paar hatte drei Sohne und eine Tochter darunter den Schriftsteller Joachim von Delbruck 1886 1951 Partei BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg zahlte Delbruck zu den Mitbegrundern der DNVP Innerhalb der Partei gehorte er zum gemassigten sozial orientierten Flugel der bereit war auch unter den neuen republikanischen Verhaltnissen loyal im Staate mitzuarbeiten Dieser konnte sich jedoch nicht durchsetzen 2 Abgeordneter Bearbeiten nbsp Clemens von DelbruckVon 1896 bis 1902 war Delbruck Mitglied des Preussischen Herrenhauses in dem er sich der sogenannten Neuen Fraktion anschloss Delbruck war 1919 1920 Abgeordneter der Weimarer Nationalversammlung Dort gehorte er dem Ausschuss zur Vorberatung des Entwurfs einer Verfassung des Deutschen Reichs an Er wandte sich vergeblich gegen eine aus seiner Sicht zu starke Stellung der Burgerrechte in der Verfassung indem er von einer Hypertrophie der Grundrechte sprach Ferner schlug er vor die Richtlinienkompetenz des Kanzlers bei gleichzeitiger Selbststandigkeit der Minister in der Fuhrung ihrer jeweiligen Ressorts und der Mehrheitsentscheidung uber Gesetzentwurfe im Kabinett festzuschreiben Mit diesem Vorschlag konnte er sich im Verfassungsausschuss durchsetzen Von 1920 bis zu seinem Tode war er Reichstagsabgeordneter Offentliche Amter BearbeitenVon 1885 bis 1891 war Delbruck Landrat im Landkreis Tuchel bei Bromberg Von 1896 bis 1902 war er Oberburgermeister der Stadt Danzig anschliessend bis 1905 Oberprasident der Provinz Westpreussen 1905 trat er als Handelsminister in die preussische Landesregierung ein 1909 wechselte er in die Reichsregierung in der er Staatssekretar des Reichsamtes des Innern und Stellvertreter des Reichskanzlers ausserdem Bundesratsvorsitzender und preussischer Staatsminister ohne Ressort wurde Wie sein Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg war Delbruck kein Anhanger des parlamentarischen Systems 3 Beide aber modernisierten die oberste Reichsverwaltung nach Delbrucks Vorschlagen von 1914 die de facto eine Reichsregierung als Kollegialorgan vorsahen Gesetzentwurfe sollten besser mit den Parlamentariern abgesprochen werden 4 Von 1914 bis 1916 war er ausserdem Vizeprasident des preussischen Staatsministeriums 1918 war er kurzfristig Chef des Geheimen Zivilkabinetts Veroffentlichungen BearbeitenDie wirtschaftliche Mobilmachung in Deutschland 1914 Verlag fur Kulturpolitik Munchen 1924 postum Herausgegeben von Joachim von Delbruck Siehe auch BearbeitenListe der Oberprasidenten in preussischen Provinzen Liste der Mitglieder des Preussischen Herrenhauses Liste der Mitglieder der Nationalversammlung von 1919 Liste der Burgermeister von DanzigLiteratur BearbeitenEckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 1 Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Kassel University Press Kassel 2010 ISBN 978 3 86219 038 6 S 31 Online PDF 2 2 MB Joachim von Delbruck Clemens von Delbruck Ein Charakterbild Verlag G Stilke Berlin 1922 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XVIII Band 95 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1989 ISSN 0435 2408 S 75 Acta Borussica Band 9 1900 1909 PDF Datei 2 74 MB Gerhard A Ritter Delbruck Clemens von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 575 f Digitalisat Matthias Steinbach Uwe Dathe Clemens von Delbruck Ein deutscher Tory zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Heft 1 2010 PDF Datei 2 04 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clemens von Delbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Clemens von Delbruck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Clemens von Delbruck in den Historischen Pressearchiven der ZBW Digitaler Nachlass Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Clemens von Delbruck in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 217 Gerhard A Ritter Delbruck Clemens von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 575 f Digitalisat Manfred Rauh Parlamentarisierung des Deutschen Reiches Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 147 Manfred Rauh Parlamentarisierung des Deutschen Reiches Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 38 40 S 42 Vizekanzler des Deutschen Kaiserreichs 1878 1918 Otto Graf zu Stolberg Wernigerode Karl Heinrich von Boetticher Arthur Graf von Posadowsky Wehner Freiherr von Postelwitz Theobald von Bethmann Hollweg Clemens von Delbruck Karl Helfferich Friedrich von PayerStaatssekretare des Reichsamts des Innern des Deutschen Kaiserreichs Hofmann Boetticher Posadowsky Wehner Bethmann Hollweg Delbruck Helfferich Wallraf TrimbornKabinett Bulow 17 Oktober 1900 bis 10 Juli 1909 Bulow Posadowksy Wehner Bethmann Hollweg Richthofen Tschirschky Bogendorff Schoen Delbruck Nieberding Tirpitz Podbielski Kraetke Thielmann Stengel SydowKabinett Bethmann Hollweg 14 Juli 1909 bis 13 Juli 1917 Bethmann Hollweg Delbruck Helfferich Schoen Kiderlen Waechter Jagow Zimmermann Nieberding Lisco Tirpitz Capelle Tortilowicz von Batocki Friebe Kraetke Wermuth Kuhn Roedern Dernburg Lindequist SolfOberprasidenten in Westpreussen nbsp Wappen der Provinz WestpreussenTheodor von Schon 1815 1824 Heinrich von Achenbach 1878 1879 Adolf Ernst von Ernsthausen 1879 1888 Adolf Hilmar von Leipziger 1888 1891 Gustav von Gossler 1891 1902 Clemens von Delbruck 1902 1905 Ernst von Jagow 1905 1919 Bernhard Schnackenburg 1919 Normdaten Person GND 116057866 lobid OGND AKS LCCN n82037691 VIAF 49966587 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Delbruck Clemens vonALTERNATIVNAMEN Delbruck Clemens Gottlieb Ernst vollstandiger Name Delbruck Clemens Gottlieb Ernst von vollstandiger Name seit 1916 KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP MdRGEBURTSDATUM 19 Januar 1856GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 17 Dezember 1921STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens von Delbruck amp oldid 231827527