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Victor Adolf Theophil von Podbielski auch Viktor von Podbielski 26 Februar 1844 in Frankfurt Oder 21 Januar 1916 in Berlin war ein preussischer Generalleutnant Staats und Landwirtschaftsminister sowie Staatssekretar des Reichspostamts Victor von PodbielskiPortratrelief Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Militarischer Werdegang 3 Ziviles Wirken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie Bearbeiten nbsp Rittergut Bootz um 1864 65 Sammlung Alexander DunckerVictor entstammte dem Adelsgeschlecht von Podbielski Er war der Sohn des spateren Generals der Kavallerie Theophil von Podbielski 1814 1879 eines Veteranen der Einigungskriege und dessen Ehefrau Agnes geborene von Jagow 1823 1887 Podbielski heiratete am 5 Mai 1891 auf Gut Buschow im Landkreis Westhavelland die 25 Jahre jungere Margarete von Twardowski 18 August 1869 in Hannover 7 Juni 1951 in Villingen Sie war die Tochter von Friedrich Andreas von Twardowski 1839 1870 preussischer Premierleutnant und Kompaniefuhrer im 3 Garde Regiment zu Fuss wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges und dessen Ehefrau Hedwig geborene von Blucher 1849 1921 Das Ehepaar hatte drei Sohne Der alteste Sohn und Erbe war der gleichnamige Victor von Podbielski ebenfalls Reichstagsabgeordneter und NS Funktionar Der zweite Sohn Fritz von Podbielski 1893 in Dallmin geboren starb 1917 als Leutnant d R des Husaren Regiments Nr 3 an der Front war eigentlich Kammergerichts Referendar und Dr jur Der jungste Sohn der Familie hiess Hans von Podbielski und lebte mit seiner Frau Anna Marie Freiin von Maltzahn und den Tochtern in Birkholz Westprignitz Er selbst war Gutsbesitzer der Guter Dallmin Bootz und Streesow mit Wittmor heute im Landkreis Prignitz Sein Besitz umfasste etwa 1700 ha Land 1 Viktor hatte zwei jungere nicht vermahlte Schwestern Walli von Podbielski lebte in Perleberg Klara war Ehrenstiftsdame zu Kloster Marienfliess mit Wohnsitz ebenso in Perleberg Die alteste Schwester Elisabeth mit Hauptwohnsitz In Potsdam liierte sich mit dem spateren kgl preuss Generalmajor Michael von Szymonski 1844 1922 Konstantin von Twardowski ist ein direkter Vorfahre seiner Ehefrau Militarischer Werdegang Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Olympiastadion Berlin in Berlin Westend Bildhauer Walter Schmarje Podbielski erhielt seine Vorbildung auf dem Friedrich Wilhelm Gymnasium in Berlin und spater auf der Kadettenanstalt 1862 trat er in das 2 Brandenburgische Ulanen Regiment Nr 11 der Preussischen Armee ein Wahrend des Krieges gegen Frankreich diente Podbielski 1870 71 als Offizier im Generalstab des X Armee Korps 1885 bis 1890 war er Kommandeur des Brandenburgischen Husaren Regiments Zietensche Husaren Nr 3 in Rathenow und ubernahm danach die neugebildete 34 Kavallerie Brigade in Metz In dieser Eigenschaft avancierte er zum Generalmajor Ziviles Wirken BearbeitenVon seinem Vater erbte er das Gut Dallmin in der Westprignitz wo er das dortige noble Gutshaus das in seiner noch heute erhaltenen barocken Grundstruktur aus der Zeit der Familie von Jagow um 1800 herruhrt im Innern teilweise im historisierenden Stil neu dekorieren liess Die Wirtschaftsgebaude des Gutshofes liess er im Verlaufe seiner Besitzzeit um 1900 fast samtlich neu und massiv ausfuhren ebenso viele Tagelohnerhauser und auch das Pfarrhaus neu erbauen In den umliegenden Kirchgemeinden Strehlen und Postlin forderte er die Kirchenumbauten um 1910 In Dallmin selbst begrundete er die noch heute produzierende Starkefabrik 1891 wurde er vom Dienst befreit und 1896 zum Generalleutnant befordert nachdem er 1893 als Abgeordneter seines Heimat Landkreises Westprignitz in den Reichstag gewahlt worden war Hier engagierte er sich fur die Deutschkonservative Partei Nach dem Tod des Staatssekretars Heinrich von Stephan wurde Podbielski am 1 Juli 1897 zum Leiter des Reichspostamts berufen und 1898 zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt Durch mehrere Reformen machte er sich um die Entwicklung des Postwesens verdient Ihm zu Ehren benannte die Norddeutsche Seekabelwerke den 1900 in Dienst gestellten ersten deutschen Kabelleger Von Podbielski Im Mai 1901 wurde Podbielski zum preussischen Landwirtschaftsminister ernannt Er trat im November 1906 zuruck weil er in eine Bestechungsaffare im Zusammenhang mit der Ausstattung der deutschen Schutztruppe verwickelt war 2 Als Gutsherr auf Dallmin lieferte er die Butter fur die Schutztruppe fur Deutsch Sudwestafrika wenngleich nicht direkt sondern uber die Firma v Tippelskirch amp Co an der seine Ehefrau mit 40 Prozent beteiligt war 3 Seine Guter belieferten ab 1909 die Warenhauskette Hermann Tietz 4 Danach widmete Podbielski seine Aktivitat dem Sport 1909 wurde er Prasident des Deutschen Reichsausschusses fur Olympische Spiele DRAfOS und wirkte 1912 als Leiter der deutschen Olympiamannschaft bei den Olympischen Spielen in Stockholm Als Vorstandsmitglied im Union Klub fur Pferderennen wirkte er massgeblich an der Entstehung der Rennbahn Grunewald 1909 mit und sicherte die Finanzierung des im Inneren der Rennbahn errichteten und 1913 fertiggestellten Deutschen Stadions damals im Grunewald auf dem Gelande des heutigen Olympiastadions gelegen Dort sollten die Olympischen Spiele 1916 ausgetragen werden die wegen des Ersten Weltkriegs nicht stattfanden 5 Eine im Stadion befindliche markante Eiche wurde anlasslich seines 70 Geburtstags 1914 in seinem Beisein Podbielskieiche benannt Im Ostmarkstadion in Frankfurt Oder wurde eine Eiche gepflanzt und ebenfalls nach ihm benannt Sein Begrabnis 1916 auf dem Familienfriedhof neben der Kirche in Dallmin zeigte die ausserordentliche Beliebtheit des Staatsmanns und Landjunkers sowohl in Hof und Politikerkreisen als auch in der Beamtenschaft dem Militar und der Bevolkerung Nach ihm wurden die Podbielskiallee 6 der gleichnamige U Bahnhof der Linie U3 in Berlin Dahlem und die Podbielskistrasse in Hannover benannt ebenso ein Schiff neuerdings auch eine Strasse in Postlin In Dallmin wurde ihm ein Bronzerelief mit Brustbild in der Husaren Uniform errichtet um dessen Pflege sich in den 1980er und 1990er Jahren vor allem die ansassige Familie des Pfarrers Peter Stiewig verdient gemacht hat Eine Courschleppe seiner Ehefrau aus der Zeit der grossen Hof Couren der Kaiserzeit um 1900 wurde 2008 im Schlossmuseum Wolfshagen ausgestellt Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Alter Adel und Briefadel Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft 1928 Zwanzigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1927 S 452 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1938 B Briefadel Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Dreizigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1937 S 406 Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Briefadel Band XIII Band 73 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg Lahn 1980 S 476 ISSN 0435 2408 Anm Genealogie der Familie der Ehefrau Torsten Foelsch Adel Schlosser und Herrenhauser in der Prignitz Beitrage zur Kultur und Kunstgeschichte einer kurmarkischen Landschaft Perleberg 1997 ISBN 3 9805899 0 0 Hainer Weisspflug Die Podbielskieiche ein Naturdenkmal im Olympiastadion In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 9 1997 ISSN 0944 5560 S 80 82 luise berlin de Reinhold Zilch Podbielski Viktor von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 555 f Digitalisat Anna Rothfuss Victor von Podbielski und die Ministersturzerei Der Fall Tippelskirch 1906 in dies Korruption im Kaiserreich Debatten und Skandale zwischen 1871 und 1914 V amp R unipress Gottingen 2019 S 219 ff ISBN 978 3 8471 0960 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Victor von Podbielski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Victor von Podbielski in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Seyfert Niekammer s Guter Adressbucher VII Provinz Brandenburg 1914 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und grosseren Bauernhofe der Provinz mit Angabe der Guts Eigenschaft des Grundsteuer Reinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhaltes der einzelnen Kulturen Handbuch der Koniglichen Behorden 2 Auflage Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1914 S 186 187 Gerd Fesser Reichskanzler Furst von Bulow Miletzke Verlag Leipzig 2003 S 119 ff ISBN 3 86189 295 2 Bernt Engelmann Das Reich zerfiel die Reichen blieben Hoffmann und Campe Verlag Hamburg 1972 S 257 259 ISBN 3 455 01877 7 Georg Tietz Hermann Tietz Geschichte einer Familie und ihrer Warenhauser in Veroffentlichungen des Leo Baeck Instituts Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1965 S 105 Arnd Kruger Neo Olympismus zwischen Nationalismus und Internationalismus in Geschichte der Leibesubungen Band 3 1 Hrsg Horst Ueberhorst Bartels amp Wernitz Berlin 1980 S 522 568 ISBN 3 87039 036 0 Podbielskiallee In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Staatssekretare im Reichspostamt des Deutschen Kaiserreichs Stephan Podbielski Kraetke RudlinKabinett Hohenlohe Schillingsfurst 29 Oktober 1894 bis 15 Oktober 1900 Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Karl Heinrich von Boetticher Arthur Graf von Posadowsky Wehner Freiherr von Postelwitz Adolf Marschall von Bieberstein Bernhard von Bulow Arnold Nieberding Friedrich von Hollmann Alfred von Tirpitz Heinrich von Stephan Victor von Podbielski Max von ThielmannKabinett Bulow 17 Oktober 1900 bis 10 Juli 1909 Bulow Posadowksy Wehner Bethmann Hollweg Richthofen Tschirschky Bogendorff Schoen Delbruck Nieberding Tirpitz Podbielski Kraetke Thielmann Stengel SydowPrasidenten des Deutschen Reichsausschusses fur Leibesubungen und seiner Vorgangerinstitutionen Philipp zu Hohenlohe Schillingsfurst Aribert von Anhalt Eduard zu Salm Horstmar Egbert Hoyer von der Asseburg Victor von Podbielski Ulrich von Oertzen Theodor Lewald Normdaten Person GND 116247479 lobid OGND AKS VIAF 45049700 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Podbielski Victor vonALTERNATIVNAMEN Podbielski Victor Adolf Theophil von vollstandiger Name Podbielski Viktor vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Generalleutnant Politiker MdRGEBURTSDATUM 26 Februar 1844GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 21 Januar 1916STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Victor von Podbielski Politiker 1844 amp oldid 236259649