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Die Rennbahn Grunewald war eine Pferdesportanlage im heutigen Berliner Ortsteil Westend des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf Die 1909 eroffnete Rennbahn bestand bis 1934 als sie dem Bau des Berliner Olympiastadions weichen musste Bebauungsplan fur das Gelande an der Doberitzer HeerstrasseGraf Zeppelin LZ 127 uber dem Deutschen SportforumBesucherin auf der Rennbahn Grunewald Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Architektur 2 Geschichte 3 Betrieb der Rennbahn 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Architektur BearbeitenDie Rennbahn befand sich am nordlichen Rand des Grunewaldes auf der sandigen Hochflache des Teltow und wurde nach Norden durch das Tal der Spree und nach Westen durch die Murellenschlucht begrenzt Sie nahm grosse Teile des heutigen Olympiagelandes ein Die Anlage hatte einen dreieckigen Grundriss und bot eine aussere 2400 Meter lange Flachbahn fur Galopprennen sowie in deren Inneren unterschiedlich lange Hindernisrennbahnen An der langen Zielgeraden entlang der heutigen Jesse Owens Allee reihten sich die Rennbahngebaude auf Von Ost nach West erhob sich zunachst das dominante Gebaude des Hauptrestaurants Waldhaus auf dessen Sockelgeschoss jetzt die Stadionterrassen am Sudtor des Olympiastadions stehen Vor dem Restaurant befanden sich zur Rennbahn hin abfallende Terrassen Danach folgten drei Tribunengebaude hinter denen sich die Totalisatoranlagen befanden sowie ein Verwaltungsgebaude nahe dem Haupteingang heute Eingang zu den Pferdestallungen neben dem Reiterstadion an der Jesse Owens Allee Die Bauten waren passend zur Umgebung im Landhausstil gehalten Abgeschlossen wurde die Anlage vom fur die kaiserliche Familie Wilhelms II reservierten Kaiserpavillon kurz hinter der Ziellinie Geschichte BearbeitenAls Erganzung zu den ostlich Berlins gelegenen Rennbahnen in Hoppegarten Karlshorst und Strausberg sah der traditionsreiche Union Klub Bedarf fur eine weitere im aufstrebenden Berliner Westen gelegene Rennbahn Im Jahr 1907 grundete der Union Klub mit dem Verein fur Hindernisrennen den Berliner Rennverein der dann den im Rennbahnbau erfahrenen Architekten Otto March beauftragte auf dem Waldgelande nordlich der Heerstrasse eine Rennbahn zu errichten Bereits wahrend der Planungsphase suchte der Deutsche Reichsausschuss fur Olympische Spiele DRAfOS nach einem Gelande fur ein Stadion zur Durchfuhrung Olympischer Spiele Das Gelande im Inneren der Rennbahn bot dafur ausreichend Platz Der Zugang zum Stadion wurde bereits beim Bau als tunnelartiger Durchgang unter der Rennbahn angelegt Dieser Tunnel mit einem Grosser Marchhof genannten Ehrenhof zahlt zu den wenigen bis heute erhaltenen Bauten der Rennbahn Aus finanziellen Grunden verzogerte sich der Bau des Stadions Erst 1913 wurde es als zentraler Austragungsort der Olympischen Spiele 1916 im Innenraum der Rennbahn versenkt angelegt um den Blick auf das Renngeschehen nicht zu storen Es erhielt den Namen Deutsches Stadion Wegen des Ersten Weltkriegs fanden die Spiele nicht statt Ein einflussreicher und engagierter Forderer sowohl der Rennbahn als auch des Deutschen Stadions und der Bewerbung fur die Olympischen Spiele war Victor von Podbielski bis 1906 preussischer Landwirtschaftsminister und Mitglied des Union Klubs 1 Nach dem Ersten Weltkrieg entstand die Deutsche Hochschule fur Leibesubungen und das Deutsche Sportforum am nordlichen Rand der Rennbahn nahe dem Abhang nach Ruhleben Als Folge des Ersten Weltkriegs war Deutschland zunachst von den Olympischen Spielen ausgeschlossen worden Erst zu den Spielen des Jahres 1928 waren deutsche Athleten wieder zugelassen Damit erwuchs auch der Wunsch die 1916 ausgefallenen Spiele nachzuholen Fur die Bewerbung um die Olympischen Spiele 1936 wurde der Sohn von Otto March Werner March mit Planungen fur ein Stadion zur Durchfuhrung der Spiele beauftragt Seine Plane sahen auch wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage eine sparsame Losung mit dem Umbau des Deutschen Stadions unter Erhaltung der umgebenden Rennbahn vor Nachdem 1930 Deutschland die Olympischen Sommerspiele 1936 zugesprochen worden waren und 1933 die Nationalsozialisten die Macht ubernommen hatten entschied sich Adolf Hitler im Oktober 1933 fur eine grosse Losung mit einem Stadionneubau und einem grossen Aufmarschgelande dem Maifeld Damit war das Ende der Rennbahn besiegelt Die letzte Rennveranstaltung auf der Grunewaldbahn fand am 18 Oktober 1933 statt und im Marz 1934 begann der Abriss der Rennbahnbauten 2 Betrieb der Rennbahn BearbeitenDie Eroffnung fand am 23 Mai 1909 in Anwesenheit des Kaiserpaares vor beachtlichen 40 000 Zuschauern statt Tradition und Moderne begegneten sich als Kaiser Wilhelm II im Automobil und seine Gattin Auguste Viktoria in der Kutsche einfuhren 3 Fur die Anreise wurde erstmals der ebenfalls neu errichtete Bahnhof Rennbahn jetzt S Bahnhof Olympiastadion an der Spandauer Vorortbahn angefahren 4 Danach fanden regelmassig Pferderennen auf der modernen zeitgemassen Anforderungen entsprechenden Rennbahn statt Wahrend des Ersten Weltkriegs ging der Rennbetrieb stark zuruck Das Hauptrestaurant wurde zeitweise als Lazarett genutzt Ein Hohepunkt auf der Rennbahn war die Austragung des renommierten Deutschen Derbys im Juli 1919 das wegen der Hamburger Sulzeunruhen kurzfristig von der Galopprennbahn Hamburg Horn nach Grunewald verlegt werden musste Es siegte Gibraltar geritten von Richard Kaiser aus dem Hauptgestut Graditz Literatur BearbeitenStephan Brandt Von der Pferderennbahn Grunewald zum Olympiastadion Sutton Verlag Erfurt 2015 ISBN 978 3 95400 494 2 Gerd von Ende Berliner Pferderennsport Sutton Erfurt 2007 ISBN 978 3 86680 088 5 Wolfgang Schache Norbert Szymanski Das Reichssportfeld be bra Berlin 2001 ISBN 3 930863 67 7 Hainer Weisspflug Die Podbielskieiche ein Naturdenkmal im Olympiastadion In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 9 1997 ISSN 0944 5560 S 80 82 luise berlin de Hainer Weisspflug Pferderennbahn Grunewald In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rennbahn Grunewald Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hainer Weisspflug Die Podbielskieiche ein Naturdenkmal im Olympiastadion In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 9 1997 ISSN 0944 5560 S 80 82 luise berlin de Wolfgang Schache Norbert Szymanski Das Reichssportfeld Berlin 2001 S 50 ff Gerd vom Ende Berliner Pferderennsport Erfurt 2007 S 93 Bahnhof Olympiastadion bei stadtschnellbahn berlin deV DPferderennbahnen in DeutschlandGalopprennbahnen Pferderennbahn Boxberg Gotha Galopprennbahn Hoppegarten Berlin hGalopprennbahn Bremen Galopprennbahn Dortmund WambelS Gr Galopprennbahn Dresden Seidnitz Galopprennbahn Dusseldorf Ludenberg eGalopprennbahn Frankfurt eRennbahn Grunewald Berlin Galopprennbahn Halle Saale Galopprennbahn Hamburg Horn Rennbahn Bad Harzburg Rennbahn Hassloch Pferderennbahn Herrenkrugwiesen Magdeburg Waldrennbahn Hochstatt Mannheim Rennplatz Iffezheim b Baden Baden Krefelder Galopprennbahn hNaturhindernis Pferderennbahn Castrop Rauxel Neue Bult Langenhagen Galopprennbahn NeussS Ostseerennbahn Bad Doberan Galopprennbahn Riem Munchen Rennbahn Raffelberg Mulheim an der Ruhr Galopprennbahn Scheibenholz Leipzig Rennbahn Sonsbeck eGalopprennbahn Strausberg Rennbahn Verden Galopprennbahn Warendorf Galopprennbahn Koln Weidenpesch Rennplatz ZweibruckenTrabrennbahnen Trabrennbahn Bahrenfeld Hamburg Trabrennbahn Daglfing Munchen Trabrennbahn Dieburg Trabrennbahn Dinslaken GelsenTrabPark Gelsenkirchen hTrabrennbahn Hamburg Farmsen Trabrennbahn Mariendorf Berlin S Hopfenmeile Pfaffenhofen an der Ilm Trabrennbahn Karlshorst Berlin Trabrennbahn Monchengladbach Trabrennbahn Pfarrkirchen eTrabrennbahn Recklinghausen Trabrennbahn StraubingGalopp und Trabrennbahnen Stover Rennbahn Drage Elbe Jadebahn Hooksiel Rennplatz Hasenpark Quakenbruck Waldrennbahn Meissenheim Rennbahn Miesau Rennbahn SaarbruckenLegende e ehemalig abgegangen h historisch ausser Betrieb S Sandbahn Gr Grasbahn und immer wenn nichts anderes angegeben 52 511111111111 13 235833333333 Koordinaten 52 30 40 N 13 14 9 O Normdaten Geografikum GND 1076260195 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rennbahn Grunewald amp oldid 237920145