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Das Deutsche Sportforum liegt im Berliner Ortsteil Westend des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf und bildet den nordlichen Abschluss des Olympiagelandes Olympiapark Das Deutsche Sportforum im Nordosten des Berliner Olympiagelandes Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Architektur 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Architektur Bearbeiten nbsp Das Sportforum der Deutschen Hochschule fur Leibesubungen Turnhaus und grosse Turnhalle im Hintergrund 1931Um ein Schwimmbecken Forumbecken und grossen Innenhof Jahnplatz herum sind symmetrisch wuchtige Gebaude mit klarer Linienfuhrung angeordnet die Schwimmhalle und das Schwimmhaus im Norden die grosse Turnhalle und das Turnhaus im Suden Beide Bauensembles schliessen sich an das 1936 fertiggestellte Haus des Deutschen Sports schenkelformig an das fur seinen architektonisch auffalligen Kuppelsaal bekannt ist An diesen zentralen Gebaudekomplex schliesst sich im Nordosten der nach Friedrich Friesen benannte Friesenhof Kursistenflugel Friesenhaus und Studentenflugel an nbsp Der Amorbrunnen vor dem AnnaheimZahlreiche Sportplatze befinden sich auf dem Gelande des Sportforums nordlich der Friedrich Friesen Allee der Hindenburgplatz August Bier Platz Hueppeplatz und Georgiiplatz sudlich der Friedrich Friesen Allee der Kornerplatz der nach Willibald Gebhardt benannte Gebhardtplatz Hanns Braun Platz sowie der Wurfplatz und sudlich der Hanns Braun Strasse der Schenckendorffplatz Das westliche Ende des Sportforums gegenuber der tiefer gelegenen Waldbuhne war ursprunglich der sogenannte Frauenbezirk der fur die Sportlerinnen reserviert war Das zentrale Gebaude dort war das Annaheim auch Frauenheim genannt Benannt war es nach Anna Boss der Frau des Berliner Oberburgermeisters Gustav Boss Es hatte 27 Zimmer fur 50 Studentinnen und zwei Lehrerinnen Heute beherbergt es die Verwaltung des Olympiaparks Vor dem Annaheim befand sich eine Brunnenanlage mit einer Amor Skulptur von Hugo Lederer Die Skulptur ist nicht erhalten Nahe dem Annaheim befand sich der Tanzring ein kleines Amphitheater Der Tanzring musste 1937 1938 dem Bau der Dienstvilla des Reichssportfuhrers Hans von Tschammer und Osten weichen die heute fur kleinere Veranstaltungen vermietet wird Villa im Olympiapark Die nach dem Deutschen Sportforum benannte und inzwischen in zwei Teile getrennte Sportforumstrasse des Gelandes verband ursprunglich den Olympischen Platz im Suden mit dem Adlerplatz am Haus des Deutschen Sports im Norden Geschichte Bearbeiten nbsp Informationstafel Am Glockenturm in Berlin WestendAm 15 Mai 1920 wurde in der damaligen Friedrich Wilhelms Universitat heute Humboldt Universitat die Deutsche Hochschule fur Leibesubungen gegrundet deren Einrichtung in einer von Carl Diem 1919 vorgelegten Denkschrift angeregt wurde Die Hochschule wurde zunachst provisorisch im von der Rennbahn Grunewald umschlossenen Deutschen Stadion untergebracht dem 1913 errichteten Vorlaufer des Berliner Olympiastadions Bereits im Sommer 1921 konnte auf dem nordlich an das Deutsche Stadion angrenzenden Gelande ein eigenes Hochschulgebaude bezogen werden das ebenso wie das Stadion zum Teil versenkt angelegt wurde um den Blick uber die Rennbahn nicht zu storen Die Moglichkeit zum Bau einer grosseren Anlage ergab sich 1925 als ein weiter nordlich gelegenes Waldgelande zwischen Graditzer Strasse heute Friedrich Friesen Allee und der Murellenschlucht fur diesen Zweck zur Verfugung gestellt wurde Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann ein Entwurf der Bruder Werner und Walter March zwei Sohne von Otto March dem Architekten des Deutschen Stadions Werner March sollte spater auch den Bau des Olympiastadions leiten Aus finanziellen Grunden wurde die Bautatigkeit bald nach dem Baubeginn 1927 reduziert und in der Weltwirtschaftskrise 1929 ganz eingestellt Einige der Hauser und Anlagen waren bis dahin jedoch fertiggestellt und konnten genutzt werden Neben Sportplatzen wurden im Westen der Tanzring das Annaheim und das Tennishaus An der Sudseite des August Bier Platzes entstanden zwei Pavillons Ostlaube und Westlaube im ostlichen endete ein Tunnel zum Deutschen Stadion der den langen Umweg um die Rennbahn Grunewald herum zum Stadion ersparte Am Jahnplatz entstand das Forumbecken damals nach seinem Stifter Heinrich Hirtsiefer Hirtsiefer Becken genannt die Grosse Turnhalle und der Westflugel des Turnhauses sowie zwei holzerne Wohnbaracken am Abhang nach Ruhleben 1 Als letztes grosses Gebaude wurde am 6 Oktober 1928 die freistehende Deutsche Turnschule eingeweiht die von der Deutschen Turnerschaft betrieben wurde Die Turnschule wurde als Haus der Deutschen Turnerschaft spater zur Ostseite hin durch den Kursistenflugel des Friesenhauses erweitert in dem wahrend der Olympischen Spiele 1936 die Sportlerinnen wohnten die mannlichen Teilnehmer waren im Olympischen Dorf untergebracht In einer zweiten Ausbauphase 1933 1936 im Zusammenhang mit dem Bau des Olympiastadions fur die Olympischen Spiele 1936 wurden weitere Gebaude und Sportplatze errichtet Eng angelehnt an die ursprungliche Planung wurde das Turnhaus nach Osten hin erweitert und das nordlich gegenuberliegende Schwimmhaus mit der Schwimmhalle errichtet Den ostlichen Abschluss des Jahnplatzes bildete das Haus des Deutschen Sports als zentrales Gebaude mit dem sich darin befindlichen Kuppelsaal nbsp Blick in den KuppelsaalWahrend der Olympischen Spiele 1936 wurden im Kuppelsaal und vor dem Haus des Deutschen Sports die Fechtwettbewerbe durchgefuhrt In den letzten Kriegsjahren wurden im Kuppelsaal bis 1944 Sendungen durch den Fernsehsender Paul Nipkow produziert nachdem das Studio im Deutschlandhaus am heutigen Theodor Heuss Platz nach Bombenschaden nicht mehr nutzbar war Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile des Sportforums zerstort Nach der deutschen Niederlage wurde 1945 das Olympiagelande von der britischen Militarverwaltung beschlagnahmt und fur sportliche sowie Erholungszwecke britischer Militarangehoriger genutzt Im Jahr 1952 wurde das Hauptquartier der britischen Militarverwaltung vom Fehrbelliner Platz auf das Gelande des Sportforums verlegt und nach Abzug der Besatzungstruppen am 30 September 1994 dem Land Berlin zur Nutzung uberlassen Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Luftbild des Sportforums 2019Die Schwimmbader Schwimmhalle und Freibecken werden von den Berliner Baderbetrieben bewirtschaftet und vom deutschen Wasserball Rekordsieger Wasserfreunde Spandau 04 genutzt im Haus des Deutschen Sports befindet sich heute das Sportmuseum Berlin 2 Seit Sommer 2015 nutzt die zu den Eliteschulen des Sports zahlende Schule im Olympiapark Poelchau Oberschule das Schwimmhaus und die nordlichen Teile vom Haus des Deutschen Sports 3 Der Berliner Bundesligaverein Hertha BSC ist im ehemaligen Studentenflugel des Friesenhauses mit seiner Geschaftsstelle vertreten Auf den angrenzenden Sportplatzen befindet sich das Trainingsgelande von Hertha BSC mit mehreren Trainingsplatzen u a dem Schenckendorffplatz der den Profis vorbehalten ist sowie das jungere Olympiapark Amateurstadion der Amateurmannschaft auf dem Wurfplatz Auf dem Kornerplatz fuhrte der Deutsche Cricket Bund DCB gelegentlich die deutschen Cricket Finalspiele durch Bereits zur Zeit der britischen Militarverwaltung fanden regelmassig Cricket Spiele auf dem Maifeld statt Daneben sind weitere Nutzer mit unterschiedlichen sportlichen Schwerpunkttatigkeiten auf dem Gelande angesiedelt Das Gesamtgelande Olympiapark Berlin wird als denkmalgeschutzte Sportanlage von der fur Sport zustandigen Senatsverwaltung zentral verwaltet und hat den Charakter eines Privatgelandes Besucher konnen sich jedoch zu Fuss auf den historischen Geschichtspfad begeben wobei einzelne Abschnitte und Gebaude durch Informationstafeln kommentiert werden Die Zufahrtsstrassen werden auf der westlichen Seite zwischen Waldbuhne und Glockenturm auf der ostlichen Seite in Hohe der Hertha BSC Geschaftsstelle durch Zaune und Schlagbaume sowie durch einen permanent anwesenden Wachdienst gesichert Literatur BearbeitenStephan Brandt Von der Pferderennbahn Grunewald zum Olympiastadion Sutton Verlag Erfurt 2015 ISBN 978 3 95400 494 2 Franz Breithaupt Hrsg Die Deutsche Turnschule o J ca 1928 Volker Kluge Olympiastadion Berlin Steine beginnen zu reden Parthas Verlag Berlin 1999 ISBN 3 932529 28 6 Gerhard Krause Das Deutsche Sportforum Weidmannsche Verlagsbuchhandlung Berlin o J ca 1928 Werner March Bauwerk Reichssportfeld Deutscher Kunstverlag 1936 Online bei digilib tu graz at Wolfgang Schache Norbert Szymanski Das Reichssportfeld be bra Verlag Berlin 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsches Sportforum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Haus des Deutschen Sports Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kiezspaziergang Charlottenburg Wilmersdorf vom 10 November 2008 Uberblicksplan Olympiagelande mit dem Sportforum im nordlichen Bereich PDF 570 kB Einzelnachweise Bearbeiten Stephan Brandt Von der Pferderennbahn Grunewald zum Olympiastadion Sutton Verlag Erfurt 2015 ISBN 978 3 95400 494 2 S 52 53 Sportmuseum auf berlin de abgerufen am 29 Januar 2023 Namensstreit Ja Nein doch Schule heisst weiter Poelchau In Der Tagesspiegel 21 Januar 2015 52 520277777778 13 240833333333 Koordinaten 52 31 13 N 13 14 27 O nbsp Wettkampfstatten der Olympischen Sommerspiele 1936Berlin nbsp nbsp nbsp nbsp Olympiastadion nbsp nbsp AVUS nbsp nbsp nbsp Deutschlandhalle nbsp BSV Platz nbsp Dietrich Eckart Freilichtbuhne nbsp Golf und Land Club Berlin Wannsee nbsp nbsp Deutsches Sportforum nbsp Hockey Olympiastadion nbsp Hertha Platz nbsp nbsp nbsp Maifeld nbsp Mommsenstadion nbsp nbsp nbsp nbsp Olympia Schwimmstadion nbsp Polizeistadion nbsp Poststadion nbsp Olympisches Radstadion nbsp nbsp Regattastrecke Berlin Grunau nbsp Reichssportfeld nbsp Schiessplatz Ruhleben nbsp Schiessstand am Wannsee nbsp SeddinseeDoberitz nbsp nbsp Truppenubungsplatz DoberitzKiel nbsp Olympiahafen Dusternbrook Abgerufen von https de wikipedia org w index 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