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Schwimmsport ist die Ausubung des Schwimmens als sportliche Disziplin In seiner Grundform wird Schwimmsport als Wettkampf mehrerer Teilnehmer um die Bewaltigung einer vorgegebenen Schwimmstrecke in kurzestmoglicher Zeit ausgetragen Schwimmsport kann aber auch ohne Zeitdruck zur Verbesserung der eigenen Schwimmtechnik oder als Freizeitbetatigung und zur Gesundheitsforderung betrieben werden Schwimmweltmeisterschaften 2005Kehrmarke beim Langstrecken Schwimmwettkampf uber 10 Kilometer Olympische Spiele 2012 in London Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Schwimmsports 2 Schwimmwettkampfe 2 1 Austragungsort 2 2 Strecken 2 3 Bahnen 2 4 Start 2 5 Schwimmen 2 6 Anschlag 3 Training 3 1 Technische Ubungen 3 2 Einsatz von Hilfsmitteln 3 3 Bekleidung 4 Schwimmtechniken 5 Geschwindigkeiten 6 Weitere Schwimmdisziplinen 7 Inklusion 8 Schwimmen und Gesundheit 9 Organisation des Schwimmsports 10 Bekannte Schwimmer 11 Siehe auch 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte des Schwimmsports Bearbeiten nbsp Schwimmer um 1815Zahlreiche Forscher haben sich in der Vergangenheit mit der Frage nach der Entwicklung der modernen Schwimmtechniken auseinandergesetzt Bereits 1587 wurde von Everard Digby das Buch De arte natandi verfasst 1 1696 erschien in Paris L Art de nager Die Kunst des Schwimmens von Melchisedech Thevenot Aufgrund dieses Buches wurde in Frankreich und Europa lange Zeit die Technik des Brustschwimmens bevorzugt 1798 brachte Johann Christoph Friedrich GutsMuths sein Schwimmkunst Buch heraus das als wegweisend fur die spateren Versuche der Hallenser Halloren Salzwirker angesehen werden kann das Schwimmenlernen zu methodisieren Da die Halloren festgestellt hatten dass man in der stark salzhaltigen Sole leichter schwimmen kann war der Weg zur technisch umsetzbaren Motorik der im Schwimmbuch sehr schematisch beschriebenen Bewegungen geebnet Die gliederpuppenhaften Bewegungen die GutsMuths darstellte waren ihrer Auspragung nach jedoch kaum geeignet eine brauchbare Schwimmtechnik zu entwickeln Das moderne Wettkampfschwimmen entwickelte sich um 1837 in den Hallenbadern Londons Geschwommen wurde entweder als Brust oder als Seitenschwimmen Im Jahr 1895 schwamm der Englander Joseph Henry Thayer in Seitentechnik die 100 Yards in 1 02 50 Minuten entspricht 5 26 km h Bis in die 1950er Jahre war das Brustschwimmen das meistens als erste Technik erlernt wird die einzige Schwimmart fur die genaue Regeln festgelegt waren Sir John Arthur Trudgen entwickelte 1873 in England das Hand uber Hand Schwimmen das daraufhin trudgen genannt wurde Die Arme wurden aus dem Wasser nach vorne gefuhrt ahnlich wie beim Seitenschwimmen nur wechselte man stets von einer auf die andere Seite und fuhrte zusatzliche Scherenbeinschlage aus Der australische Schwimmer Frederick Lane trudgte im Jahr 1901 die 100 Yards in 1 00 0 Minuten 2 Statt des unharmonischen Trudgens wandte der Australier Richard Cavill die flussigere Technik der indigenen Bevolkerung der Salomonen an Diese kombinierten den Kraulbeinschlag mit dem beidseitig abwechselnden Uberwasserarmzug Cavill erreichte mit dieser Australischer Crawl genannten Technik 1902 uber 100 Yards eine Weltrekord Zeit von 58 4 Sekunden 2 3 1934 fand David Armbruster Trainer an der University of Iowa heraus dass beide Arme beim Brustschwimmen auch uber Wasser nach vorne zuruckgefuhrt werden konnten Dieses Schmettern erhohte die Schwimmgeschwindigkeit kostete aber mehr Trainingsaufwand und Kondition 1935 schwamm Jack Sieg ebenfalls von der University of Iowa auf der Seite mit den Beinen wie mit einem Fischschwanz schlagend Er konnte das schliesslich auch auf dem Bauch Armbruster und Sieg kombinierten das Schmettern der Arme und den Beinschlag und schufen damit die anfangs Butterfly Schmetterling genannte Schwimmtechnik Mit zwei Beinschlagen bei jedem Armzug schwamm Sieg damals die 100 Yards in 1 00 2 min Anderen Angaben zufolge war es 1935 ein Amerikaner namens Brydenthal der diese Technik erstmals schwamm Das zunachst als regelwidrig betrachtete Schmetterlings Brustschwimmen wurde erst im Jahre 1953 als eigene Wettkampfschwimmart legalisiert Schwimmwettkampfe BearbeitenSchwimmen gehort seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen zum olympischen Programm Bei den zweiten Olympischen Spielen 1900 in Paris wurden ein Hindernisschwimmen ein Unterwasserausdauerschwimmen und ein 4000 Meter Schwimmen veranstaltet Bis auf das letztere Langstreckenschwimmen wurden diese Wettkampfformen spater nicht mehr durchgefuhrt Bei den Olympischen Spielen 1912 durften erstmals Frauen an den Wettkampfen teilnehmen Seit 1973 finden offizielle Schwimmweltmeisterschaften statt Gemeinhin werden Schwimmwettkampfe nach dem Regelwerk des internationalen Schwimmverbands Federation Internationale de Natation FINA ausgetragen Dabei konnen nationale Schwimmverbande basierend auf den Regeln der FINA auch eigene Regelwerke fur Veranstaltungen in ihrem Zustandigkeitsbereich vorgeben in Deutschland beispielsweise die Wettkampfbestimmungen WB des Deutschen Schwimm Verbandes 4 Austragungsort Bearbeiten nbsp Schwimmhalle bei den Olympischen Spielen 1996 in AtlantaAustragungsort sind fur Strecken bis 1500 m Schwimmbecken die die verschiedenen Anforderungen erfullen hinsichtlich Bahnenlange 25 m oder 50 m Bahnenbreite 2 50 m Wassertiefe mindestens 1 60 m bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften mindestens 2 m 5 sowie Wassertemperatur normalerweise 25 28 C Die Bahnen werden durch Leinen die die Wellen von den benachbarten Bahnen abhalten sollen von den Schwimmern oft Wellenkillerleinen oder Wellenbrecher genannt voneinander getrennt Die Leinen haben verschiedene Markierungen im 5 m Bereich vor jeder Beckenwand in diesen Bereichen sind die Leinen meist durchgangig rot in der Mitte und jeweils bei 15 m Auf dem Boden befindet sich zudem haufig in der Mitte einer jeden Bahn ein etwa 25 cm breiter schwarzer Strich der 2 m vor dem Beckenende ein T ausbildet und dem Schwimmer hilft sich zu orientieren Des Weiteren hangen uber dem Becken noch weitere Leinen 5 m vor jeder Beckenwand befindet sich in mindestens 1 80 m Hohe eine Fahnchenleine um den Ruckenschwimmern anzuzeigen dass die Wand naht Zusatzlich gibt es noch die Fehlstartleine die in mindestens 1 20 m Hohe 15 m vom Start entfernt hangt Diese wird ins Wasser gelassen wenn Schiedsrichter oder Starter einen Fehlstart erkennen Fur Wettkampfe werden sowohl Hallen als auch Freibader genutzt Im Allgemeinen wird in Susswasserbecken geschwommen doch gibt es noch vereinzelt Salzwasserbecken in denen Wettkampfe ausgetragen werden Strecken Bearbeiten nbsp Wettkampfbecken mit 8 BahnenGeschwommen werden Strecken gemass den Regularien die meist ein Vielfaches von 100 Meter Abschnitten sind 100 m 200 m 400 m 800 m 1500 m und 5000 m sowie die 50 m Distanz als Sprintstrecke Beim Langstreckenschwimmen kommen Strecken zwischen 5 und 25 km hinzu die meist in offenen Gewassern ausgetragen werden Neben Einzelwettkampfen finden auch Staffelwettkampfe statt wobei hier ausschliesslich Viererstaffeln geschwommen werden International gibt es Staffelwettbewerbe uber 4 50 m 4 100 m und 4 200 m Wahrend bei den Einzelstrecken die Geschlechtern getrennt werden erlaubt das Regelwerk Wettkampfe fur gemischte oder mixed Staffeln Dann mussen Manner und Frauen zu gleichen Anteilen in der Staffel vertreten sein FINA Regeln SW 10 10 6 oder DSV WB FT SW 7 138 Bahnen Bearbeiten Hauptartikel Schwimmbecken Es wird unterschieden zwischen der 25 m Kurzbahn und der 50 m Langbahn wofur jeweils unterschiedliche Weltrekordlisten gefuhrt werden In Wettkampfen stehen sich maximal so viele Schwimmer gegenuber wie Bahnen im Schwimmbecken vorhanden sind Ausnahmen gibt es uber 1500 m 800 m und 400 m Freistil wo in kleineren Wettkampfen zwei Schwimmer pro Bahn antreten konnen Fur ein Wettkampfbecken sind oft acht oder zehn Bahnen vorgesehen Nach den Beckenanforderungen der FINA gibt es bei Weltmeisterschaften in der Regel zehn Bahnen und bei Olympischen Spielen acht Bahnen 8 Es sind jedoch Wettkampfe auf weniger Bahnen moglich Die Bahnen werden durchnummeriert von der Startseite aus gesehen rechts beginnend mit 0 bei zehn Bahnen oder 1 bei weniger Bahnen Da ublicherweise mehr Schwimmer als Bahnen bei Ausscheidungswettkampfen antreten werden daher mehrere Laufe ausgetragen in denen die Schwimmer jeweils an der nachsten Ausscheidungsstufe teilnehmen durfen wenn sie die nach dem Reglement erforderten Platzierungen erreicht haben Der schnellste gemeldete oder qualifizierte Schwimmer startet auf der mittleren Bahn bei einer geraden Anzahl auf der Mittelbahn mit der geraden Bahnnummer der zweitschnellste Schwimmer auf der nachsten Bahn links schnellste Bahnnummer 1 die weiteren Schwimmer werden dann alternierend rechts und links gesetzt 6 In einem Becken mit acht Bahnen schwimmt der schnellste Schwimmer also immer auf Bahn 4 der zweitschnellste Schwimmer auf der Bahn 5 in dieser Weise geht es weiter uber die Bahnen 3 6 2 7 1 bis zur Bahn 8 auf der der langsamste Schwimmer des Laufes startet Insbesondere bei Meisterschaften oder internationalen Wettkampfen sind die Bahnen 4 und 5 oft von gelben Leinen eingefasst um die beiden starksten Schwimmer zu kennzeichnen die restlichen Bahnen werden dann durch blaue Leinen voneinander getrennt und die ausseren Bahn haben nach aussen hin grune Leinen 8 Start Bearbeiten nbsp Start im Schwimmen 1904 in St Louis Olympische Spiele Die Schwimmer starten nach dem Startsignal von den erhohten Startblocken ihrer Schwimmbahn am Beckenkopf durch einen Startsprung in das Wasser hinein ausser beim Ruckenschwimmen und bei der Lagenstaffel wo der Ruckenschwimmer im Wasser startet Bei einem Fehlstart zeigen Sensoren in den Startblocken die eventuell zu fruh gestarteten Teilnehmer und helfen hier den Schiedsrichtern es werden nach dem Rennen diejenigen Schwimmer disqualifiziert die den Fehlstart ausgelost provoziert haben oder zu fruh abgesprungen sind ein Wackeln auf dem Startblock reicht bereits Bei Staffeln spricht man ausser beim ersten Schwimmer von fliegenden Wechseln der Schwimmer einer Mannschaft Der Folgeschwimmer darf maximal drei Hundertstelsekunden vor dem tatsachlichen Anschlag des ankommenden Mannschaftskameraden starten Da bei fliegenden Wechseln die Reaktionszeit wegfallt sind Staffelschwimmer oft ein wenig schneller unterwegs als in einem Einzelwettkampf Die so geschwommenen Zeiten werden mit Ausnahme der Zeit des Startschwimmers nicht als Einzelrekorde anerkannt Staffelrekorde gelten fur ab dem Start gerechnete Strecken sofern die Staffel den Wettkampf ordnungsgemass beendet So konnen die ersten vier Schwimmer einer 10 100 m Freistilstaffel auch einen Staffelrekord uber die 4 100 m erzielen Schwimmen Bearbeiten nbsp Schwimmer bei einer WendeDie Technik der Fortbewegung ist durch die Benennung der Wettkampfschwimmart vorgegeben und unterliegt differenzierten Definitionen der Regelwerke Es werden so viele Bahnen geschwommen wie die vorgegebene Strecke es erfordert Hierbei vollfuhrt der Schwimmer an jedem Bahnende eine Wende im Wasser und schwimmt in der Gegenrichtung wieder zuruck Bei den Strecken 800 m und 1500 m Freistil werden die Bahnen fur jeden Schwimmer gezahlt und angezeigt teilweise sogar mit Displays unter Wasser Zusatzlich muss der Wenderichter ab Freistilstrecken uber 800 m durch akustische Signale Pfeife Hupe etc dem Schwimmer deutlich machen wenn noch zwei Bahnen und funf Meter zu schwimmen sind Damit wird diese Praxis auf Kurz und Langbahnen vereinheitlicht Anschlag Bearbeiten Die Zeit wird in dem Moment gestoppt in dem der Schwimmer die Wand beim Freistil und Ruckenschwimmen mit einem beliebigen Teil seines Korpers beim Brust und Schmetterlingsschwimmen mit beiden Handen gleichzeitig an uber oder unter der Wasseroberflache und nicht ubereinanderliegend beruhrt 7 Bei Staffeln werden die Zwischenzeiten nach jedem Staffelschwimmer sowie die Endzeit genommen Bei grossen Wettkampfen wird meist elektronisch gemessen die Anschlagmatten meistens gelb oder weiss reagieren dabei schon auf die geringste Krafteinwirkung Zusatzlich werden die Zeiten von immer mindestens einer Person pro Bahn manuell semi elektronisch erfasst Neben einer elektronischen und semi elektronischen Zeitnahme muss eine systemunabhangige Zeitnahme durch einen Kampfrichter mit Stoppuhr oder durch eine Videozeitnahme erfolgen In Zweifelsfallen wertet das Zielgericht den Zieleinlauf So kann es vorkommen dass Athleten mit identischer Zeit verschiedene Platzierungen erhalten wenn das Zielgericht die Anschlagreihenfolge erkennen konnte Liegt eine einwandfrei registrierte elektronische Zeit vor so ist diese die amtliche Zeit und wird nicht geandert Der Zielrichterentscheid kommt nur zum Tragen wenn es keine fehlerfreien elektronischen Zeiten gibt und der festgestellte Einlauf den von Hand gestoppten Zeiten widerspricht Training BearbeitenTechnische Ubungen Bearbeiten Technische Ubungen im Schwimmen fuhren zu einer Optimierung der Schwimmlagen was sich in einer verbesserten Korperkontrolle im Wasser darstellt Gleichzeitig beugt man Verletzungen im Sport vor Durch verschiedene Ubungen erlernt man seine Wasserlage seine Arm oder Beinbewegungen bzw allgemeine Koordination des Korpers die Korperspannung und das richtige Atmen gerade im Leistungssport Wichtig dabei sind das Einhalten von Pausen zwischen den einzelnen Ubungen und deren Wiederholungen Die Lange der Pausen wird bestimmt durch die Haufigkeit und die Art der Ubung Jede Ubung hat ihren eigenen Schwierigkeitsgrad bezuglich Kraft Koordination und Flexibilitat Je anspruchsvoller die Ubung ist desto mehr Fahigkeiten mussen gleichzeitig abgerufen werden Daher ist eine individuell angepasste Pausengestaltung wichtig Einsatz von Hilfsmitteln Bearbeiten Mittels Hilfsgegenstanden z B Paddles oder Flossen kurz oder lang konnen Kraftaufwand und Wasserlage deutlich innerhalb bestimmter Ubungen verandert werden Paddles ermoglichen ein besseres Wassergefuhl bezuglich Zug und Druckphase eines Armzuges Flossen vermitteln ein besseres Bewegungsgefuhl fur den Beinschlag Kraul Rucken und Delphin Schmetterling Im Wettkampf sind sie nicht erlaubt Mit Hilfe von Schwimmbrettern konnen die Bein und mit Pull Buoys die Armmuskulatur separat trainiert werden Im Wettkampf sind als Hilfsmittel nur eine Schwimmbrille und maximal zwei Badekappen zugelassen Bekleidung Bearbeiten Wesentlich fur hohe Geschwindigkeiten im Schwimmsport ist ein optimales Gleiten Lange Zeit waren textile Stoffe in den Gleiteigenschaften der menschlichen Haut unterlegen sodass besonders kurz geschnittene Bekleidung bevorzugt wurde Eine Rasur der Korperbehaarung wurde und wird zusatzlich eingesetzt Kopfhaare werden unter Badekappen verborgen die im Wettkampfbereich aus Latex oder Silikon bestehen Die glatte Oberflache dieser Materialien hat relativ gute Stromungseigenschaften Falten der Kappe werden bei sogenannten 3D Kappen durch deren Form und Schnitt vermieden Eine moderne Alternative stellen mit Kunststoff bedampfte Stoffkappen dar Inspiriert von den guten Stromungseigenschaften der Haut eines Haifisches wurde durch den Hersteller Speedo eine technologische Evolution der Bekleidung angestossen Dies ermoglichte erstmals bessere Stromungseigenschaften als menschliche Haut ohne dabei zusatzlichen Auftrieb zu erzeugen der im Wettkampfbereich nicht erlaubt ist Im Zuge der technischen Entwicklung wurden damit Schwimmanzuge entwickelt die im Wesentlichen in Short Skin Bedeckung der Oberschenkel Leg Skin Bedeckung der Beine Body Bedeckung der Beine und des Oberkorpers und Full Body Bedeckung des gesamten Korpers mit Ausnahme der Fusse der Hande und der Kopf Halspartie unterteilt werden Ein optimales Gleiten wird mit textilen Anzugen erst erreicht wenn sie sehr fest am Korper sitzen Dieses Zusammenpressen kann zu Abschnurungen fuhren sodass nur bei kurzen Schwimmdistanzen extrem enge Anzuge getragen werden und einige Schwimmer auch auf die Bedeckung des Oberkorpers verzichten Die Kompression des Korpers durch extrem eng anliegende Anzuge kann zwar einerseits als hinderlich empfunden werden aber kann andererseits Muskelkontraktion und Relaxation unterstutzen Aus dem Tauchsport und dem Triathlon war bekannt dass Neopren Anzuge ausgesprochen gute Gleiteigenschaften haben In diesen Sportarten ist die Verwendung von auftriebsfordernden Materialien teilweise erlaubt so dass Neopren nicht nur zur Warmedammung sondern auch wegen des Auftriebs eingesetzt wird Erst die technologische Entwicklung eines extrem dunn aufgetragenen Neopren Materials mit vernachlassigbarem eigenem Auftrieb ermoglichte die Verwendung derartiger Materialien im Schwimmsport wo sie durch ihre uberragenden Gleiteigenschaften andere Materialien verdrangten Dies fuhrte zu einer grossen Masse an neuen Rekorden auf allen Wettkampfstrecken Kritisch muss betrachtet werden dass durch die luftundurchlassigen Materialien Lufteinschlusse ermoglicht werden die zusatzlichen Auftrieb bringen Aus diesem Grund wurde 2009 vom internationalen Schwimmverband FINA das Tragen von zwei Anzugen ubereinander verboten Dies schliesst auch eine einfache Badehose unter einem solchen High Tech Anzug ein Die Wahl einer geschwindigkeitsfordernden Bekleidung im Hochleistungs Schwimmsport erreichte eine zunehmende Aufmerksamkeit Herstellerfirmen erarbeiteten immer wieder neue Verbesserungen am Material und Zuschnitt der Schwimmkleidung Dies fuhrte zu einer Diskussion um die Notwendigkeit einer Reglementierung der High Tech Schwimmanzuge durch die FINA da die richtige Kleidung zunehmend wettbewerbsrelevant geworden war und schliesslich zu einem kompletten Verbot der Schwimmanzuge in ihrer bisherigen Form 9 10 Die FINA legte fest dass ab 2010 die Schwimmbekleidung bei Wettkampfen nicht mehr langer als Kniehohe sein darf Ausserdem durfen die Manner keine Bekleidung tragen die den Oberkorper bedeckt Reissverschlusse sind verboten 11 Schwimmtechniken Bearbeiten nbsp Brustschwimmen nbsp Kraulschwimmen nbsp Ruckenkraulen nbsp SchmetterlingsschwimmenAls Schwimmtechnik bezeichnet man die vom offiziellen Regelwerk vorgegebene fur samtliche Wettkampfschwimmer geltende normierte Schwimmart in der geschwommen wird Als Schwimmstil bezeichnet man die individuelle Auspragung der jeweiligen Technik Die heute bekanntesten modernen Schwimmtechniken sind das Brustschwimmen das Kraulschwimmen das Ruckenkraulen und das Schmetterlingsschwimmen Delfinschwimmen Beim wettkampfmassigen Lagenschwimmen werden vier gleich lange Teilstrecken in der Reihenfolge Schmetterling Rucken Brust und Freistilschwimmen absolviert Wird jedoch in einer Lagenstaffel geschwommen so andert sich die Reihenfolge in Rucken Brust Schmetterling Freistil Das Freistilschwimmen lasst die Schwimmart offen Altere und seltener geschwommene Techniken sind das Seitenschwimmen und das Altdeutsch Rucken Auch das Streckentauchen wird als definierte sportliche Schwimmtechnik ausgeubt Beim Rettungsschwimmen werden mehrere Techniken unterschieden Zudem gibt es im Rahmen der Samurai Tradition japanische Schwimmstile die nur dort gebrauchlich sind Geschwindigkeiten BearbeitenDie folgenden Werte basieren auf den aktuellen Langbahn Weltrekorden der Manner auf der jeweiligen 100 m Strecke Stand Marz 2022 Breitensportler sind ca nur halb so schnell Ungeubte konnen noch deutlich langsamer sein Kraul Freistil 2 13 m s 7 67 km h Brasilien nbsp Cesar Cielo Filho 46 91 s 30 Juli 2009Schmetterling 2 02 m s 7 28 km h Vereinigte Staaten nbsp Caeleb Dressel 49 45 s 31 Juli 2021Rucken 1 93 m s 6 94 km h Vereinigte Staaten nbsp Ryan Murphy 51 85 s 13 August 2016Brust 1 76 m s 6 33 km h Vereinigtes Konigreich nbsp Adam Peaty 56 88 s 21 Juli 2019GeschlechtsunterschiedeWie bei den meisten Sportarten gibt es auch beim Schwimmsport Geschlechtsunterschiede Die besten Manner schwimmen aufgrund besserer physischer Leistungsfahigkeit 10 15 schneller als die besten Frauen Disziplin Rekord Unter schied50 m Brust 12 25 95 s nbsp 11 29 30 s nbsp 50 m Rucken 23 80 s nbsp 12 26 98 s nbsp 50 m Freistil 20 91 s nbsp 12 23 67 s nbsp Weitere Schwimmdisziplinen BearbeitenUm die Basis des Streckenschwimmens herum wurde der Schwimmsport weiter ausdifferenziert mit spielerischen und technischen Disziplinen wie dem Aquaball Wasserball Unterwasser Rugby Unterwasserhockey Kunst und Turmspringen Synchronschwimmen Flossenschwimmen Mermaiding Freiwasserschwimmen Rettungssport Kleiderschwimmen Winterbaden Watsu und Wata Wassergymnastik Tauchen Militarschwimmsport siehe Ernst von Pfuel Fur Wettkampfe beim Tauchen ist Schwimmen eine Grundlage in den Sportarten Triathlon und Moderner Funfkampf eine Teildisziplin Inklusion Bearbeiten nbsp Der zehnjahrige Ezekiel Zeke McCarley Gewinner mehrerer Medaillen in Schwimmwettbewerben bei den Special Olympics Summer Games Washington 2015 Hauptartikel Schwimmen Special Olympics Schwimmen Special Olympics ist eine Sportart die auf den Regeln des Schwimmsports beruht und in Wettbewerben und Trainingseinheiten der Organisation Special Olympics weltweit fur geistig und mehrfach behinderte Menschen angeboten wird Schwimmen ist seit 1968 vertreten Special Olympics Deutschland bietet sowohl Schwimmen als auch Freiwasserschwimmen an Schwimmen und Gesundheit BearbeitenSchwimmen wird zu den gesundesten Freizeitbetatigungen gezahlt und gilt auch als Sportart mit geringem Verletzungsrisiko Durch den statischen Auftrieb im Wasser wird der Korper unterstutzt und die Belastung fur die Gelenke und Knochen deutlich verringert Dies lasst Bewegungen zu die bei Betatigungen ausserhalb des Wassers wegen der Belastungen und der Gleichgewichtshaltung unterlassen werden Das Herz wird bei massiger Bewegung entlastet da der Wasserdruck den venosen Ruckstrom erleichtert Daruber hinaus wirkt die Temperatur anregend auf den Kreislauf Beim Schwimmen werden fast alle Muskeln beansprucht wobei die Arme und der Oberkorper starker trainiert werden Allerdings hangt die Verteilung auch vom jeweiligen Schwimmstil ab Schwimmen ist eine aerobe Tatigkeit bei der die Muskeln konstant mit Sauerstoff versorgt werden Schwimmen ist fur Menschen in jedem Lebensalter geeignet Fur kleine Kinder gibt es spezielle Angebote bei denen sie das Schwimmen lernen konnen das so genannte Babyschwimmen Das heilpadagogische Schwimmen nutzt die positiven Effekte des Schwimmens bei der Forderung behinderter Menschen Organisation des Schwimmsports BearbeitenWeltweiter Dachverband fur den Schwimmsport ist die Federation Internationale de Natation Amateur FINA die 1908 gegrundet wurde Die europaischen Verbande sind in der LEN Ligue Europeenne de Natation zusammengeschlossen In Deutschland haben sich die Schwimmsport treibenden Verbande Deutscher Schwimm Verband DSV Deutscher Turner Bund DTB der Verband Deutscher Sporttaucher VDST der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister BDS die Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft DLRG sowie die Wasserwacht im DRK und der Arbeiter Samariter Bund im Bundesverband zur Forderung der Schwimmausbildung BFS zusammengeschlossen Ein Ligenbetrieb wird durch den Deutschen Schwimmverband ebenfalls organisiert dieser nennt sich Deutsche Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen In der Schweiz haben sich die am Schwimmsport interessierten Verbande und Institutionen zur Vereinigung swimsports ch ehemals Interverband Schwimmen Schweiz IVSCH zusammengeschlossen Im Weiteren sind Vereine die eine oder mehrere der vier olympischen Schwimmsportarten ausuben im Schweizerischen Schwimmverband FSN zusammengeschlossen Rettungsschwimmen wird innerhalb der Schweizerischen Lebensrettungs Gesellschaft SLRG mit ihren lokalen Sektionen ausgeubt Bekannte Schwimmer BearbeitenEine umfangreiche ab 1965 gefuhrte Liste von international herausragenden Schwimmsportlern gegliedert nach Wettkampfbereichen ist in der Aufzeichnung der Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports enthalten In dem betreffenden Wikipedia Artikel sind zudem fur den deutschsprachigen Bereich die Mitglieder Deutschland und die Mitglieder Osterreich separat aufgefuhrt Beim Stand von 2016 sind Schwimmwettbewerbe aktuell von Sportlern der USA und Australien dominiert Der erste Schwimmstar der USA war Johnny Weissmuller der als erster Mensch die 100 Meter Strecke in weniger als einer Minute bewaltigte und spater auch als Tarzan Darsteller bekannt wurde Michael Phelps brach in Peking 2008 mit acht Goldmedaillen den Rekord von Mark Spitz der bei den Olympischen Spielen 1972 in Munchen sieben Goldmedaillen errang Zudem ist Phelps mit insgesamt 28 olympischen Medaillen der bislang erfolgreichste Olympionike Die bekanntesten australischen Schwimmer sind Ian Thorpe und Grant Hackett Die besten osterreichischen Schwimmer sind derzeit Mirna Jukic Dinko Jukic und Markus Rogan Bedeutende deutsche Ex Schwimmer sind Klaus Steinbach Peter Nocke Werner Lampe Hans Fassnacht Michael Gross Franziska van Almsick die deutsche Doppel Olympiasiegerin und mehrfache Europameisterin Britta Steffen und Paul Biedermann mehrfacher Weltrekordler Weltmeister und Europameister Der 1901 in Magdeburg geborene Erich Rademacher stellte zwischen 1920 und 1927 30 Weltrekorde auf und konnte neben einer Vielzahl von Schwimmwettkampfen auch bei Wasserball Wettbewerben Siege mit seiner Mannschaft erzielen Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Schwimmen Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema SchwimmenWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Schwimmsport im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Linkkatalog zum Thema Schwimmsport bei curlie org ehemals DMOZ Bildreihen und Animationen zu den SchwimmstilenEinzelnachweise Bearbeiten De arte natandi libri duo quorum prior regulas ipsius artis posterior vero praxin demonstrationemque continet Authore Euerardo Dygbeio Anglo in artibus Magistro Londini Excudebat Thomas Dawson 1587 a b Schwimmverein Limmat Zurich Geschichte des Schwimmens Memento vom 6 September 2015 im Internet Archive abgerufen am 6 September 2015 Evolution of the Australian Crawl Memento vom 6 Marz 2014 im Internet Archive Australian National Film and Sound Archive Videoclip von 1952 abgerufen am 18 Oktober 2015 Wettkampfbestimmungen Allgemeiner Teil WB AT Deutscher Schwimm Verband 3 Oktober 2019 abgerufen am 3 Januar 2021 101 Wettkampfbecken Memento vom 26 August 2014 im Internet Archive englisch a b FINA Swimming Rules 2017 2021 FINA 30 November 2017 abgerufen am 3 Januar 2021 englisch a b DEUTSCHER SCHWIMM VERBAND e V Wettkampfbestimmungen Schwimmen Letzter Anderungsstand Januar 2016 Memento vom 8 August 2016 im Internet Archive a b FINA Facilities Rules 2017 2021 FINA 28 Januar 2020 abgerufen am 3 Januar 2021 englisch PR59 FINA BUREAU MEETING Memento vom 15 September 2015 im Internet Archive Adidas Hydrofoil Wettrusten bei Schwimmanzugen geht weiter Bernd Steinle Die Anzugsfrage Der Verband schwimmt In Frankfurter Allgemeine Zeitung abgerufen am 25 Juni 2009 Liste der SchwimmweltrekordeNormdaten Sachbegriff GND 4077290 1 lobid OGND AKS LCCN sh85131207 NDL 00571543 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwimmsport amp oldid 236737860