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Brustschwimmen ist eine Schwimmart Es wird im deutschsprachigen bzw europaischen Raum in Schwimmkursen meist als erste Technik erlernt Die Technik ist seit der Steinzeit bekannt Sie wurde erstmals 1538 von Nikolaus Wynmann und abermals um 1815 von Ernst von Pfuel systematisch beschrieben Die Wettkampfvariante ist die schwierigste und am zeitaufwendigsten zu erlernende Schwimmart Manche Schwimmer konnen aufgrund der Disposition ihrer Huftgelenke keine regulare Brustschwimmtechnik mit Gratschschlag ausfuhren Daneben ist die gegenseitige Koordination der Bewegungsablaufe von Armen und Beinen beim Wettkampfbrustschwimmen um einiges anspruchsvoller als bei allen anderen Schwimmarten Brustschwimmen Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Wettkampfregeln 3 Schwimmfehler 4 Siehe auch 5 WeblinksTechnik Bearbeiten nbsp Brustschwimmen Vorderansicht Die Brustschwimmtechnik wird so ausgefuhrt dass die Arme unter Wasser zusammenliegend gleichzeitig nach vorn gebracht und dann durch das Wasser seitlich nach hinten bewegt werden Bei einer moderneren Form die vor allem von Hochleistungssportlern genutzt wird werden die Hande uber Wasser nach vorn gefuhrt um den Wasserwiderstand zu verringern Bei der anschliessenden Bewegung nach hinten werden die Hande leicht nach innen gestellt Die optimale Stellung der Handflachen und deren Lage relativ zum Becken werden als Wassergefuhl bezeichnet und sind entscheidend fur den Vortrieb Die Bewegung entlang der Korperachse relativ zum Korper ist recht gering Der weitaus grosste Impuls erfolgt durch die Zug und Schub Bewegung entgegen der Schwimmrichtung Unmittelbar an diese Bewegung schliesst sich ein Gratschbeinschlag an Der nachste Armzug erfolgt dann gegen Ende des Gratschbeinschlags Bei der sogenannten Undulationstechnik von lat unda die Welle wird wahrend des Vorwarts Schubs eine Wellenbewegung des Korpers ahnlich wie beim Schmetterlingsschwimmen durchgefuhrt und die Arme werden uber der Wasseroberflache nach vorne gebracht Dadurch wird ein zusatzlicher Vortrieb erzeugt Die Regelhaftigkeit dieser Stilvariante war zunachst umstritten mittlerweile wird sie aber als regelkonform angesehen nbsp nbsp nbsp Wettkampfregeln BearbeitenDie Wettkampfregeln der FINA besagen dass der Korper vom Beginn des ersten Armzuges nach dem Start und nach jeder Wende vollstandig in Brustlage gehalten werden muss Die Schultern mussen dabei parallel zur Wasseroberflache liegen Eine Rollbewegung zur Ruckenlage ist zu keinem Zeitpunkt erlaubt Nach dem Start und nach jeder Wende darf der Schwimmer einen sogenannten Tauchzug durchfuhren bevor er an die Wasseroberflache zuruckkehrt Hierbei fuhrt er vollstandig untergetaucht einen vollen Armzug bis zu den Oberschenkeln und einen Brust Beinschlag Gratschbeinschlag aus Wahrend der Unterwasserbewegung ist es auch erlaubt vor dem ersten Brustbeinschlag einen einzigen Schmetterlingsbeinschlag auszuuben Der Kopf muss die Wasseroberflache durchbrechen bevor sich die Hande im zweiten Armzug nach innen und wieder nach vorne drehen Danach muss in jedem vollstandigen Zyklus bestehend aus einem Armzug und einem Beinschlag irgendein Teil des Kopfes die Wasseroberflache durchbrechen Alle Bewegungen der Arme mussen gleichzeitig und in der gleichen waagerechten Ebene ausgefuhrt werden Die Hande mussen an oder unter der Wasseroberflache zuruckgebracht und von der Brust aus gleichzeitig an unter oder uber der Wasseroberflache vorwarts gebracht werden Die Ellbogen mussen dabei unter Wasser bleiben ausser beim letzten Armzug vor dem Zielanschlag Ausser beim ersten Zug nach dem Start und nach jeder Wende durfen die Hande nicht weiter als bis zur Hufte nach hinten gebracht werden Alle Bewegungen der Beine mussen standig gleichzeitig und in gleicher waagerechter Ebene ohne Wechselbewegungen ausgefuhrt werden Beim Beinschlag mussen die Fusse bei den Ruckwartsbewegungen auswarts gedreht werden Fortlaufende Bewegungen in Form eines Schmetterlingsbeinschlages sind nicht erlaubt Bei jeder Wende und am Ziel muss der Schwimmer mit beiden Handen gleichzeitig an uber oder unter der Wasseroberflache anschlagen Schwimmfehler BearbeitenAufgrund des komplexen Bewegungsablaufes werden beim Brustschwimmen viele Schwimmfehler gemacht Wenn ein Brustschwimmer kein ausreichendes Tempo schwimmen kann stimmt meistens der Bewegungsablauf der Beine nicht da Fehler der Armbewegungen sich nicht so gravierend auf das Schwimmtempo auswirken Die beiden am haufigsten vorkommenden Schwimmfehler sind der Scherenbeinschlag und der sogenannte Spitzfuss Beim Scherenbeinschlag liegt die Hufte des Schwimmers nicht horizontal im Wasser sodass kein symmetrischer Gratschschlag moglich ist Das Zusammenschlagen der Beine in Schraglage erinnert dabei an eine Schrittbewegung das eine Bein wird schrag von unten nach oben und das andere von oben nach unten gefuhrt Der Scherenbeinschlag entsteht meistens dann wenn ein Lernender versucht in relativ flachem Wasser das Brustschwimmen zu erlernen und vorsichtshalber ein Bein in Bodennahe lasst Dabei wird dann genau wie beim Sprungbein immer das gleiche Bein benutzt Der asymmetrische Bewegungsablauf geht ins Unterbewusstsein uber und wird als symmetrisch empfunden Um sich nicht abstutzen zu konnen sollten Kinder daher nur in genugend tiefem Wasser und mit Auftriebshilfen das Schwimmen erlernen Selten wird dieser Schwimmfehler auch durch orthopadisch bedingte Haltungsschaden verursacht Beim Spitzfuss stimmt die Haltung der Fusse wahrend des Gratschschlages nicht Die Fussspitzen werden nicht gebeugt sondern gestreckt und stechen mit geringem Widerstand ins Wasser Durch den zu geringen Wasserwiderstand kann kein ausreichender Vortrieb erzeugt werden Dieser Schwimmfehler kann mit Flap Fins Schwimmflossen fur das Brustschwimmen die auch Breaststroke Fins genannt werden verhindert oder korrigiert werden Siehe auch BearbeitenListe der Schwimmweltrekorde uber 50 Meter Brust Liste der Schwimmeuroparekorde uber 50 Meter Brust Schwimmsport SchwimmstilWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Brustschwimmen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wettkampfbestimmungen Schwimmen PDF 377 kB des Deutschen Schwimm Verbandes DSV i d F v 4 November 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brustschwimmen amp oldid 228082687