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UbergeordnetSystemischer Prozess im MuskelUntergeordnetKontraktion der glatten Muskulatur Kontraktion der quergestreiften MuskulaturGene OntologyQuickGO Eine Muskelkontraktion ist die aktive Muskelverkurzung konzentrische Kontraktion 1 Auch den Muskelkontraktionen zugerechnet werden Anspannungen des Muskels die keine Verkurzung bewirken sondern den Muskel gegen Widerstand in einer bestimmten Lange halten isometrische Kontraktion und solche die einer auf den Muskel wirkenden Kraft einen Widerstand entgegensetzen wahrend er verlangert wird exzentrische Kontraktion Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Muskelkontraktion im Kontext des Bewegungsapparates der Extremitaten 3 Beschreibung des Kontraktionsmechanismus 3 1 Filamentgleittheorie Querbruckenzyklus und seine Phasen 3 2 Kontraktionsarten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundlagen Bearbeiten nbsp Physiotherapeutische Behandlung zur MuskeldekontraktionDabei handelt es sich allgemein um einen biologischen Prozess bei dem mechanische Krafte im Muskelgewebe erzeugt werden Im Falle der Skelettmuskeln werden diese Krafte durch Sehnen auf die Knochen ubertragen Die Krafte entstehen durch Umwandlung von chemischer in mechanische Energie mittels des Aktin Myosin Komplexes in den einzelnen Muskelzellen Die Muskelleistung wiederum bezieht ihre chemische Energie aus der Hydrolyse von ATP Um also eine Kontraktion des Muskels als ganzem Gewebeteil und die Ubertragung der dabei erzeugten Kraft zu gewahrleisten bedarf es einer Synchronisation und Koordination der Kontraktion der Muskel faser zellen und einer Ubertragung der durch jede einzelne Muskelfaser erzeugten Kraft auf die betreffende Sehne Ein Muskel ist ein Teil des Gewebes in den meisten vielzelligen Tieren das als Ganzes beweglich meist einem Knochen oder anderen Muskeln aufliegt Verschiebbarkeit durch Schichten von lockerem Bindegewebe Faszien und Logen und durch seine Verbindungen mit Sehnen in der Lage ist Gliedmassen innere Korperbezirke Bauchpresse beim Husten Miktion Defakation Geburtsvorgang usw Atmungsbewegung zu bewegen und damit letztlich dem Individuum ermoglicht Krafte auf seine Umwelt auszuuben z B einen Nagel in die Wand schlagen und sich selbst fortzubewegen Muskelkontraktion im Kontext des Bewegungsapparates der Extremitaten BearbeitenUm eine Bewegung von Korperteilen gegen Widerstand z B das Anheben eines Beines welches ein erhebliches Eigengewicht aufweist oder gar das Abbremsen aus dem Lauf oder Sprung zu ermoglichen muss der Muskel uber den Sehnenapparat Kraft auf die Angriffspunkte an den Knochen ausuben konnen Hierzu ist ein durchgangiger Kraftschluss erforderlich der alle Teile der Sehnen und des Muskels einbeziehen muss Dieser Kraftschluss muss nach dem Prinzip Die Kette ist so stark wie ihr schwachstes Glied samtliche Elemente sowohl der Grob als auch der Feinstruktur des Muskelaufbaus umfassen Dies beinhaltet also verschiedene Ebenen den Muskel als ganzen Gewebeteil die Muskelfaser die Myofibrille und in longitudinaler Gliederung das Sarkomer als kleinsten Abschnitt der Myofibrille An den Ubergangen Muskelfaser Muskelfaser Endomysium Fibrille Fibrille Endomysium Sehne Perimysium Sehne usw bis zu den Ubergangen der Sarkomere innerhalb der Fibrille mussen die Strukturen die auftretenden Krafte kontrollieren und teilweise umleiten Scherkrafte konnen Die Muskelfasern konnen pro cm Muskelquerschnitt eine Kraft von bis zu 40 N aufbringen und sind passiv bis zu 100 N cm belastbar 2 Auffallig ist dass von den die Sehnenkrafte ubertragenden Strukturen insbesondere das Endomysium zur Ubertragung beitragt indem es direkt mit den einstrahlenden Sehnenenden verbunden ist Da das Endomysium uber Myotendinose Verbindungen die auf die Enden der Aktinfilamente s u ausgeubten Krafte direkt aufnimmt ist der Kraftschluss hier gewahrleistet Neben der Kraftubertragung in Richtung der Kontraktion ist die Verhinderung bzw Umleitung von Scherkraften eine wichtige Aufgabe die der Muskel durch Mechanismen der mechanischen Verbindung aber auch der Steuerung der Kontraktion der Muskelfaserzellen erfullt Hier kommen den transversalen Strukturen die den Zusammenhalt der Fibrillen zu Fasern und wiederum der Fasern zu Muskelstrangen gewahrleisten grosse Bedeutung zu In mechanischer Hinsicht sind hier die Costamere und die Desmin Filamente zu nennen in Hinsicht auf die Steuerung und damit Reduzierung von Scherkraften die Synchronisation der Arbeit der Sarkomere und damit der Fibrillen durch die schnelle Weiterleitung des von den Endplatten erzeugten Aktionspotentials in longitudinaler und transversaler Richtung uber die sog Triaden Hierbei handelt es sich um eine die Fibrillen umfassende transversale Struktur aus je zwei endstandigen Zisternen des Sarkoplasmatischen Retikulums und einem transversalen Tubulus der morphologisch eine Einstulpung der Plasmamembran darstellt und das Aktionspotential sowohl in der Lange als auch in die Tiefe ubertragt Dort sorgt er fur die Offnung spezifischer Ca Kationen Kanale was die Auslosung des kontraktilen Mechanismus bewirkt Beschreibung des Kontraktionsmechanismus BearbeitenFilamentgleittheorie Querbruckenzyklus und seine Phasen Bearbeiten nbsp Molekulare Mechanismen der MuskelfunktionNach der Gleitfilament beziehungsweise Filamentgleittheorie von Andrew F Huxley und Hugh E Huxley 3 gleiten bei der Kontraktion Filamentproteine ohne Veranderung der Eigenlange ineinander und verkurzen somit die Lange des Muskels Bei den Filamentproteinen handelt es sich um Aktin das aussere dunne Filament und Myosin das innere dicke Filament welches sich am dunnen Filament vorbeischiebt und dadurch die Kontraktion ermoglicht Diese Bewegung wird durch Anderungen der chemischen Konfiguration und damit der Form der Myosin Molekule ermoglicht Das Myosin besitzt kleine Fortsatze Kopfe die ihren Winkel zum Rest des Molekuls Schaft verandern konnen Die Kopfe konnen wiederum an die Aktin Filamente binden und diese in sogenannten Ruderbewegungen verschieben Ausgelost wird die Kontraktion durch einen Nervenimpuls Zudem wird fur die Losung des Myosins vom Aktin Energie in Form von ATP benotigt Steht diese nicht mehr zur Verfugung konnen sich die Molekule nicht mehr voneinander losen und es kommt zur Totenstarre nbsp Molekulare Mechanismen der MuskelfunktionIm Detail wird die Kontraktion durch den so genannten Querbruckenzyklus Greif Loslass Zyklus zwischen den Aktin und Myosinfilamenten erklart Der Name ruhrt von der Funktion der Myosinkopfe als Querbrucken zwischen den Aktin und Myosin Filamenten her Im Ruhezustand entspannter Muskel ist das Aktinfilament mit so genannten Tropomyosinfaden umschlungen die die Bindungsstellen der Myosinkopfchen an dem Aktinfilament bedecken An das Myosin ist ATP gebunden das Kopfchen befindet sich in einem 90 Grad Winkel zum Schaft des Molekuls Ein Nervenimpuls von der motorischen Endplatte bewirkt die Ausschuttung von Calcium Ca2 Das hat zwei Folgen Zum einen aktiviert Ca2 die Enzymtatigkeit des Myosinkopfchens welche der einer ATPase gleichzusetzen ist sodass das angelagerte ATP in ADP Adenosindiphosphat und Pi Phosphatrest gespalten wird Die ATPase benotigt Mg2 als Cofaktor fur die Spaltung Das Calcium bindet zum anderen an Troponin das an den Tropomyosinfaden angelagert ist und verandert dabei deren Konfiguration so dass die Bindungsstellen freigegeben werden und das Myosin an das Aktin binden kann Fur diese Anlagerung wird vermutlich keine ATP Energie benotigt Sobald das Myosin an das Aktin gebunden hat wird das immer noch am Myosinkopfchen anliegende Pi und kurz danach auch das ADP freigesetzt Dadurch wird die Verspannung des Myosins in mechanische Energie umgesetzt Die Myosinkopfchen kippen in einem 45 Grad Winkel zum Myosinfilament ahnlich einem Ruderschlag auch als Kraftschlag bezeichnet 4 und ziehen dabei die Aktinfilamente von rechts und links zur Sarkomermitte Der Zyklus wird dadurch abgeschlossen dass sich neues ATP an das Myosin anlagert Dadurch lost sich das Myosinkopfchen vom Aktinfilament und die beiden Proteine befinden sich wieder im Ausgangszustand Ein Querbrucken Zyklus dauert 10 100 ms und verschiebt die Filamente um 10 20 nm was nur etwa einem Prozent ihrer Lange entspricht Um eine grossere Langenveranderung zu ermoglichen muss der Zyklus daher mehrere Male durchlaufen werden Durch etwa 50 Greif Loslass Zyklen kann sich das Sarkomer in deutlich weniger als einer Sekunde um ca 50 seiner Ruhelage verkurzen Sinkt die Ca2 Konzentration unter 10 7 mol l schlingen sich die Tropomyosinfaden wieder um das Aktinfilament so dass sich keine neuen Bindungen mit den Myosinkopfchen bilden konnen der Muskel erschlafft man spricht dann von Muskelrelaxation Dazu ist es notig das Calcium durch aktive Ionenpumpen aus dem Muskelgewebe zu transportieren Die Beteiligung von Calcium Ionen an der Muskelkontraktion wurde erstmals durch Setsuro Ebashi nachgewiesen Einige der Details der Gleitfilamenttheorie sind noch nicht abschliessend geklart So ist etwa die genaue geometrische Konfiguration der Myosin Kopfchen Gegenstand aktueller Forschung 5 6 Kontraktionsarten Bearbeiten isotonisch gleichgespannt Der Muskel verkurzt sich ohne Kraftanderung Beispielsweise wenn ein Gewicht oder Gegenstand sehr langsam um eine kurze Strecke angehoben wird isometrisch gleichen Masses Die Kraft erhoht sich bei gleicher Lange des Muskels haltend statisch Im physikalischen Sinne wird keine Arbeit geleistet da der zuruckgelegte Weg gleich null ist Beispielsweise Ziehen an einer verschlossenen Tur oder versuchtes Heben eines zu schweren Gewichtes auxotonisch verschiedengespannt Sowohl Kraft als auch Lange andern sich Das ist der haufigste Kontraktionstyp Aus diesen elementaren Arten der Kontraktion lassen sich komplexere Kontraktionsformen zusammensetzen Sie werden im alltaglichen Leben am haufigsten benutzt Das sind z B die Unterstutzungskontraktion erst isometrische anschliessend isotone bzw auxotonische Kontraktion Beispiel Anheben eines Gewichtes vom Boden und anschliessendes Anwinkeln des Unterarms die Anschlagskontraktion Nach einer auxotonischen oder isotonischen Kontraktion wird der Muskel durch einen Anschlag Arretierung fixiert Jetzt kann sich nur noch die Spannung im Muskel isometrisch erhohen Erst isotonische dann isometrische Kontraktion Beispiel Boxen am Boxsack Kaubewegung Ohrfeige Hinsichtlich der resultierenden Langenanderung des Muskels und der Geschwindigkeit mit der diese erfolgt lassen sich Kontraktionen z B folgendermassen charakterisieren isokinetisch gleich schnell Der Widerstand wird mit einer gleich bleibenden Geschwindigkeit uberwunden konzentrisch der Muskel uberwindet den Widerstand und wird dadurch kurzer positiv dynamisch uberwindend Dabei andert sich die intramuskulare Spannung exzentrisch hier ist der Widerstand grosser als die Spannung im Muskel dadurch wird der Muskel verlangert negativ dynamisch nachgebend der Muskel bremst dabei eine Bewegung ab er wirkt fallverhindernd Es kommt zu Spannungsanderungen und Verlangerung Dehnung der Muskeln Diese Form der Belastung bzw Kontraktion tritt zum Beispiel beim Bergabgehen in der vorderen Oberschenkelmuskulatur M quadriceps femoris auf Siehe auch BearbeitenKrampf Tremor Zittern Literatur BearbeitenR Klinke und S Silbernagl Hrsg Lehrbuch der Physiologie 4 Auflage Thieme Verlag 2003 ISBN 3 13 796004 5 G Loffler Basiswissen Biochemie 4 Auflage Springer Verlag 2001 ISBN 3 540 67389 X M A Geeves and K C Holmes 1999 Structural Mechanism of Muscle Contraction Annual Review of Biochemistry 68 687 728 Weblinks BearbeitenKontraktionsanimation englisch KontraktionsabfolgeEinzelnachweise Bearbeiten Benninghoff Drenckhahn Hrsg Anatomie Band 1 Makroskopische Anatomie Histologie Embryologie Zellbiologie Munchen Jena Urban amp Fischer 2003 16 Auflage S 149 Benninghoff Drenckhahn Hrsg Anatomie Band 1 Makroskopische Anatomie Histologie Embryologie Zellbiologie Munchen Jena Urban amp Fischer 2003 16 Auflage S 149ff Hugh Huxley und Jean Hanson Changes in the Cross Striations of Muscle during Contraction and Stretch and their Structural Interpretation In Nature Band 173 1954 S 973 976 doi 10 1038 173973a0A F Huxley und R Niedergerke Structural Changes in Muscle During Contraction Interference Microscopy of Living Muscle Fibres In Nature Band 173 1954 S 971 973 doi 10 1038 173971a0 vergl dazu auch K Maruyama 1995 Birth of the Sliding Filament Concept in Muscle Contraction In J Biochem Band 117 1 1 6 J M Berg J L Tymoczko L Stryer Biochemie 6 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Elsevier GmbH Munchen 2007 S 1107f ISBN 978 3 8274 1800 5 H L Sweeney and A Houdusse 2010 Structural and Functional Insights into the Myosin Motor Mechanism Annual Review of Biophysics 39 539 557 Behrmann et al 2009 Structure of the Rigor Actin Tropomyosin Myosin Complex Cell 150 327 338 Normdaten Sachbegriff GND 4170858 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muskelkontraktion amp oldid 227242335