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Das Rettungsschwimmen umfasst alle Tatigkeiten die das direkte Ziel haben in Not geratene Menschen im und am Wasser durch nicht schwimmerischen oder schwimmerischen Einsatz aus ihrer Notlage zu befreien Hierfur sind nicht nur korperliche Fitness sondern auch theoretische und praktische Kenntnisse in der Erkennung Entscheidung und Handlung bei Hilfeleistungen notwendig Entsprechend ausgebildete Personen werden als Rettungsschwimmer bezeichnet im professionellen Einsatz auch als Wasserretter Ein Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens Rettungs Gesellschaft DLRG bei der Arbeit Inhaltsverzeichnis 1 Rechtliche Grundlagen des Rettungsschwimmen in Deutschland 2 Gefahren beim Rettungsschwimmen 3 Einsatz von Rettungsmitteln 4 Schwimmerischer Einsatz des Rettungsschwimmers 4 1 Springen 4 2 Anschwimmen 4 3 Transportieren und Schleppen einer Person 4 3 1 Transportieren 4 3 1 1 Schieben 4 3 1 2 Ziehen 4 3 1 3 Transportieren mit zwei Rettern 4 3 2 Schleppen 4 3 2 1 Standardschleppgriffe 4 3 2 2 Fesselschleppgriffe 4 3 2 3 Transportieren mit Rettungsgeraten 4 4 Vermeidung und Befreiung von Umklammerungen 4 5 Tauchen 4 5 1 Streckentauchen 4 5 2 Tieftauchen 4 6 Anlandbringen 5 Training 6 Wettkampfe 7 Organisationen 8 Qualifikationen 9 Literatur 10 WeblinksRechtliche Grundlagen des Rettungsschwimmen in Deutschland BearbeitenDer Gesetzgeber hat die Pflicht zur Hilfeleistung beziehungsweise die Unterlassung der Hilfeleistung im Strafgesetzbuch 323c StGB Unterlassene Hilfeleistung geregelt Dieser Paragraph verpflichtet jeden zur Hilfeleistung Jedoch darf dadurch eine andere Pflicht wie beispielsweise die privatrechtliche Aufsichtspflicht nicht verletzt werden Einschrankungen gibt es jedoch auch wenn beispielsweise die korperlichen Ebenburtigkeit nicht vorhanden ist und dadurch keine Rettung moglich ist In Zeiten der modernen Kommunikation ist zumindest der Notruf bei Hilfeleistungen moglich da ein Grossteil der Bevolkerung ein Mobiltelefon besitzt Im Ubrigen funktioniert die Notrufnummer 112 in allen europaischen Landern Da die Pflicht zur Hilfeleistung fur jedermann gesetzlich bindend ist hat der Gesetzgeber einen umfassenden Unfallschutz festgelegt Hierbei handelt es sich um einen gesetzlichen Unfallversicherungsschutz GUV der den Helfer bei Unfallen wahrend einer Hilfeleistung absichert Gefahren beim Rettungsschwimmen BearbeitenSelbst fur ausgebildete und trainierte Rettungsschwimmer bedeutet ein schwimmerischer Einsatz Gefahr fur Leib und Leben Bei jeder Rettung geht der Eigenschutz des Rettungsschwimmers vor selbst wenn dadurch die Rettung vorerst nicht erfolgen kann Dazu zahlen Gefahren vor allem in naturlichen Gewassern wie Wellengang und Gezeiten an Kustengewassern Stromungen in Flussen Seen und Meeren Besondere Gefahren drohen im Bereich baulicher Anlagen wie beispielsweise Schleusen Sperrmauern Wehren und Hafenanlagen sowie durch Schiffsverkehr Von dem Ertrinkenden geht ebenfalls eine grosse Gefahr aus Er kann leicht in Panik geraten den Retter umklammern und unter Wasser drucken Wenn der Retter in dieser Situation nicht richtig reagiert kann er selbst ertrinken Einsatz von Rettungsmitteln BearbeitenIn vielen Fallen ist ein schwimmerischer Einsatz zu vermeiden und mit Rettungsmitteln durchzufuhren Hierbei stehen dem Retter einfache Mittel wie ein Stock oder Stab eine Leiter oder andere Gegenstande mit denen der Ertrinkende zu erreichen ist zur Verfugung Ausserdem eignen sich alle schwimmfahigen Gegenstande die zum Zeitpunkt der Rettung in greifbarer Nahe sind selbst wenn sie ursprunglich nicht zum Retten vorgesehen waren Sollte das Wasser flach genug sein kann der Retter auch zum Verungluckten hinwaten An Seeufern Hafenanlagen und Booten befinden sich oft geeignete Rettungsmittel wie Rettungsring Rettungsball oder Rettungswurfleine die dem Ertrinkenden zugeworfen werden konnen Rettungsringe und balle sind oft mit Leinen ausgestattet welche eine Rettung von Land aus bequem moglich machen Ohne grosse Eigengefahrdung kann der Retter den Ertrinkenden an Land ziehen nbsp Ein Beispiel fur ein Rettungsgerat der GurtretterFur die Wasserrettung gibt es auch spezielle Rettungsmittel die eigens fur den schwimmerischen Einsatz entwickelt wurden Rettungsringe und bojen konnen einem Verungluckten zugereicht werden Ein Gurtretter kann zusatzlich bei Notwendigkeit dem Verungluckten angelegt werden Alle Gerate habe den grossen Vorteil dass kein direkter Kontakt zwischen Retter und Verunfalltem besteht Bei starker Stromung Brandung bei der Eisrettung oder auch einem Taucheinsatz findet eine Rettungsleine mit oder ohne Gurt Anwendung Dadurch kann der Rettungsschwimmer uber eine direkte Verbindung zu einer zweiten Person an Land gesichert werden Wasserrettungsorganisationen setzen haufig Motorrettungsboote ein da mit ihnen die Rettung schneller und sicherer moglich ist Ein Verunfallter kann mit geringem Einsatz der Rettungskrafte gerettet und falls notig an Bord medizinisch versorgt werden Schwimmerischer Einsatz des Rettungsschwimmers BearbeitenEin Rettungsschwimmer sollte entweder selbst einen Notruf absetzen oder jemanden anweisen dies zu tun Bei einem schwimmerischen Einsatz kann es je nach Wetterlage und Temperatur notwendig sein sich entweder zu entkleiden oder bei kalteren Wassertemperaturen leicht bekleidet ins Wasser zu begeben Bei einem schwimmerischen Einsatz finden oft Flossen Anwendung Mit ihnen kann der Rettungsschwimmer eine Rettung schneller kraftsparender und vor allem sicherer ausfuhren Die Rettungsschwimmausbildung ist sehr umfangreich da zur Rettung wohl uberlegt werden muss wie die Rettung durchzufuhren ist Bereits beim Begreifen einer Notsituation muss sich der Rettungsschwimmer bewusst sein wie er ins Wasser gelangt wie er eine Person anschwimmt womit er rechnen muss und wie er die Person sicher an Land bringen kann Springen Bearbeiten nbsp Sicherheits SprungUm ins Wasser zu gelangen wahlt er den sichersten Weg und nicht zwangslaufig den schnellsten Wenn es nicht moglich ist ins Wasser zu klettern ist der Rettungsschwimmer gezwungen einen moglichst risikoarmen Sprung zu wahlen Um die richtige Technik zu wahlen wird ein Rettungsschwimmer in verschiedenen Sprungtechniken ausgebildet und auf Gefahren aufmerksam gemacht Bei unbekannten und truben Gewassern hilft der Sicherheits Sprung oder Paketsprung um die Verletzungsgefahr durch geringe Wassertiefe oder Unterwassergegenstande zu verringern Startsprung und Kopfsprung sind nur in bekannten und sicheren Gewassern anzuwenden In flachen Uferregionen Strand rennt der Rettungsschwimmer bis das Wasser tiefer wird und geschwommen werden muss Dabei springt er uber die kleinen Wellen hinweg und taucht unter den grossen hindurch um dem Widerstand der Wellen zu entgehen und sich mit der Grundstromung die sich unter den Wellen bildet auf das Meer hinausziehen zu lassen Anschwimmen Bearbeiten nbsp KraulschwimmenDas Anschwimmen einer verunfallten Person erfolgt in der Regel mit dem Kraulschwimmen wobei alle Schwimmtechniken in Bauchlage genutzt werden konnen um den Verunfallten im Blick zu behalten Jedoch wird es dem Retter durch die Kopfhaltung beim Kraulschwimmen erschwert den Ertrinkenden im Auge zu behalten Er muss entweder den Kopf heben Wasserballkraul oder das Schwimmen regelmassig unterbrechen um seine Richtung zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren Insbesondere bei Wellengang ist ein Sichtkontakt zum Ertrinkenden oft nicht moglich Der Retter muss sich dann an markanten Punkten beispielsweise einem Steg oder Gebaude am Ufer orientieren oder durch Zuruf von Land gelenkt werden Hat der Rettungsschwimmer einen Helfer am Ufer der ihm durch Armzeichen und Signalmittel die Richtung weist sollte er die Strecke moglichst im sogenannten Indianer Kraul besondere Schwimmtechnik bei der etwa alle drei Armzuge zwischen Rucken und Bauchlage im Wechsel und mittels halber Langsachsendrehung kraulgeschwommen wird bewaltigen um einerseits schnell voranzukommen und um andererseits regelmassig und ohne weitere Anstrengungen den Sichtkontakt zum Helfer am Ufer zu halten Fur einen Schwimmer ist es immer einfacher Signale an Land zu beobachten als andere Schwimmer oder auf dem Wasser befindliche Objekte zu beobachten ohne sie aus den Augen zu verlieren Bei zwei weiteren Helfern bietet sich die Benutzung der Kreuzpeilung an um auch bei einem Abtauchen des Ertrinkenden den Retter einweisen zu konnen Beim Anschwimmen teilt der Retter sich die Kraft so ein dass er den Ruckweg noch schafft da der Verunfallte unter Umstanden transportiert oder geschleppt werden muss Transportieren und Schleppen einer Person Bearbeiten Transportieren Bearbeiten Ist ein Schwimmer erschopft oder ermudet und benotigt deswegen Unterstutzung zum Erreichen des Ufers werden Transporttechniken wie Schieben und Ziehen angewendet Dabei muss der Schwimmer jedoch bei vollem Bewusstsein sein und sich selbststandig am Retter festhalten konnen Schieben Bearbeiten Beim Schieben liegt der Ermudete in Ruckenlage mit gegratschten Beinen vor dem Retter im Wasser Dieser schwimmt in Brustlage Der Ermudete stutzt sich mit ausgestreckten Armen an den Schultern des Retters ab Er kann vom Retter gut im Auge behalten werden Ziehen Bearbeiten Beim Ziehen halt sich der Ermudete einfach in Bauchlage an den Schultern des in Brustlage schwimmenden Retters fest Er kann die Rettung durch Beinarbeit erleichtern Transportieren mit zwei Rettern Bearbeiten Mit zwei Rettern kann die Floss Technik angewendet werden Dabei schwimmen beide Retter in Brusttechnik jeweils links und rechts neben dem Ermudeten Dieser halt sich mit ausgestreckten Armen an den Schultern der Retter fest Er kann die Rettung durch Beinarbeit unterstutzen Eine weitere Technik mit zwei Rettern ist die Brucke Die Ausgangslage vom ersten Retter und dem Ermudeten ist gleich wie beim Ziehen Der zweite Retter schwimmt ebenfalls in Brustlage hinter dem Ermudeten und nimmt dessen Fusse auf seine Schulter und muss sein Tempo dem vorderen Retter anpassen Schleppen Bearbeiten nbsp Die Disziplin Puppe schleppen bei Wettkampfen im RettungsschwimmenIst der Ertrinkende nicht mehr in der Lage an seiner Rettung mitzuwirken muss er geschleppt werden Dieses kann wegen Bewusstlosigkeit oder Erschopfung notig sein Man unterscheidet Standard und Fesselschleppgriffe Bei beiden Techniken wird der Verunfallte auf dem Rucken geschleppt damit der Retter das Gesicht des Verunfallten aus dem Wasser halten kann Das Schleppen ist anstrengender als das Transportieren da der Retter nicht alle Korperteile zum Schwimmen benutzen kann Standardschleppgriffe Bearbeiten Standardschleppgriffe sind nur dann anzuwenden wenn keine Gefahr der Umklammerung durch den Ertrinkenden besteht Dieses ist entweder bei Bewusstlosigkeit oder beim Abschleppen erschopfter oder sich ruhig verhaltender Ertrinkender gegeben Bei allen Schleppgriffen ist zu beachten dass das Gesicht des Verungluckten immer uber Wasser bleibt Kopf Schleppgriff nbsp Zwei Schwimmlehrer uben den Kopf SchleppgriffIm Kopf Schleppgriff wird der Kopf des auf dem Rucken liegenden Ertrinkenden beidseitig umfasst Auch der Retter befindet sich in Ruckenlage Die Fingerspitzen liegen am Kieferbogen die Daumen an den Schlafen die Ohren bleiben frei Der Kopf wird hierdurch uberstreckt und dadurch das Atmen erleichtert Der Ertrinkende liegt hier sehr flach im Wasser Dadurch wird das Schleppen erleichtert Sinkt der Korper ab so muss der Retter ihn durch vorsichtigen Druck des Knies in den Rucken des Ertrinkenden wieder anheben Die Fortbewegung wird allein durch die Beine im Gratschschwung erreicht Dieser ist vergleichbar mit der Beinbewegung des Brustschwimmens Stirn Nacken Griff Beim Stirn Nacken Griff wird der Ertrinkende an der Stirn gefasst die andere Hand unterstutzt im Nacken Ansonsten wird wie beim Kopfschleppgriff verfahren Wenn mehrere Retter sich beim Schleppen eines Ertrinkenden ablosen sollen abwechselnd der Kopf Schleppgriff und der Stirn Nacken Griff verwendet werden Dadurch wird der Verunfallte nie losgelassen Achsel Schleppgriff nbsp Zwei Schwimmlehrer uben den Achsel Schleppgriff eine Rettungstechnik Beim Achsel Schleppgriff befinden sich wieder sowohl Retter als auch Ertrinkender in Ruckenlage Der Retter greift mit beiden Handen von unten in oder vor die Achselhohlen des Ertrinkenden Auch hier wird die Bewegung durch den Gratschschwung erreicht Dieser Griff ist nicht fur das Schleppen bewusstloser Verunfallter geeignet da der Retter hier nicht das Gesicht des Bewusstlosen uber Wasser halten kann und somit die Gefahr besteht dass der Verunfallte Wasser schluckt und ertrinkt Brust Schulter Schleppgriff Im Brust Schulter Schleppgriff umfasst der in Seitenlage schwimmende Retter den auf dem Rucken liegenden Ertrinkenden mit einem Arm diagonal uber der Brust Dadurch steht ein weiterer Arm zum Schwimmen zur Verfugung Wie beim Achselschleppgriff ist auch dieser Griff nicht fur das Schleppen Bewusstloser geeignet Fesselschleppgriffe Bearbeiten Zeigt der Ertrinkende Angst und Panikreaktionen muss zur eigenen Sicherheit ein Fesselschleppgriff angewendet werden Dieser dient dazu den Ertrinkenden in seiner Bewegungsfreiheit einzuschranken und den Retter vor Umklammerungen zu schutzen Standard Fesselschleppgriff nbsp Zwei Rettungsschwimmer beim Uben des FesselschleppgriffesDer Standard Fesselschleppgriff stellt die Endphase aller Befreiungsgriffe dar Der Retter und der Ertrinkende befinden sich in Ruckenlage Der Retter halt mit seiner rechten Hand die linke Hand oder umgekehrt des Ertrinkenden im Bereich der Schulterblatter auf dessen Rucken Ansonsten gilt die Vorgehensweise des Kopf Schleppgriffes Der Retter sollte ausserdem beachten seitlich versetzt auf Seite des gehaltenen Armes zu schwimmen da der Ertrinkende dem Retter noch mit dem anderen uneingeschrankten Arm durch Schlage oder Klammerungsversuche gefahrlich werden kann Seemanns Fesselschleppgriff Beim Seemanns Fesselschleppgriff liegt der Ertrinkende auf dem Rucken Der Retter schwimmt in Seitenlage neben ihm Er greift mit seinem rechten Arm zwischen dem rechten Oberarm und dem Rucken des Verungluckten hindurch und erfasst dessen linken Oberarm Mit dem Ellenbogen druckt er in den Rucken des Verungluckten und zieht dabei dessen Korper unter leichtem Anwinkeln des Armes zu sich heran Der Griff kann auch seitenverkehrt durchgefuhrt werden z B von einem Linkshander Auch hier steht ein Arm zusatzlich zu den Beinen als Antrieb zur Verfugung und der Retter kann sich durch Vorwartsschwimmen besser orientieren Allerdings sollte beachtet werden dass dieser Fesselschleppgriff nur eine geringe Sicherheit gegen Umklammerungen bietet Transportieren mit Rettungsgeraten Bearbeiten Hat der Retter einen Gurtretter oder eine Rettungsboje mitgenommen kann sich der Verunfallte daran festhalten und der Retter kann in einer beliebigen Schwimmtechnik an Land schwimmen wahrend der Verunfallte ihn durch Beinarbeit unterstutzt Dabei besteht aber die Gefahr dass der Retter den Verunfallten verliert falls dieser sich nicht mehr festhalten kann Das Rettungsbrett sieht wie ein Surfbrett aus Es wird zur Uberwindung grosserer Distanzen in offenen Gewassern eingesetzt Der Retter liegt darauf und paddelt mit den Armen zum Ertrinkenden hin Der Ertrinkende kann auf dem Rettungsbrett zurucktransportiert werden Vorteil ist der deutlich geringere Wasserwiderstand Mehr Informationen zu den einzelnen Rettungsgeraten gibt es in den entsprechenden Artikeln Vermeidung und Befreiung von Umklammerungen Bearbeiten nbsp Der Rettungsschwimmer muss sich mit einem Befreiungsgriff aus der Umklammerung des zu Rettenden befreienEin Ertrinkender kann in Todesangst kurzzeitig ubermassige Krafte entwickeln die den Retter bei einer eventuellen Umklammerung in Lebensgefahr bringen Deshalb sollte eine Umklammerung unter allen Umstanden vermieden werden Zur Vermeidung von Umklammerungen sollten wenn moglich immer Hilfsmittel eingesetzt werden Sind keine Hilfsmittel vorhanden oder muss aus Zeitnot sofort eingegriffen werden sollte der Retter zunachst einen Sicherheitsabstand von 2 3 m bzw etwa der doppelten Korperlange des Ertrinkenden halten Versucht der Ertrinkende den Retter frontal zu greifen kann dies durch Wegdrucken oder Ab Wegdrucken abgewehrt werden Kann der Retter den Ertrinkenden nicht durch Ansprechen beruhigen sollte er die Person ermuden lassen und dann zu einem geeigneten Zeitpunkt schnell von hinten anschwimmen und in einen Fesselschleppgriff nehmen Sollte es dennoch zu einer Umklammerung kommen muss der Rettungsschwimmer in der Lage sein sich schnell und sicher aus dem Griff zu befreien Das Befreien aus einer Umklammerung setzt nicht nur korperliche Ebenburtigkeit in gewissem Masse sondern auch Kenntnisse in den Befreiungstechniken voraus Hierzu werden Rettungsschwimmer geschult sich aus sechs verschiedenen Umklammerungen zu befreien Es handelt sich dabei um den Halswurgegriff die Halsumklammerung und die Bauchumklammerung jeweils von vorne und von hinten Die Befreiungstechnik ist fur alle Umklammerungsarten ahnlich und besteht im Wesentlichen aus der Freihaltung der eigenen Atemwege der Lockerung der Umklammerung und der Befreiung mittels Hebeltechniken nbsp Befreiung aus der Halsumklammerung unter erschwerten Bedingungen mit BekleidungTauchen Bearbeiten Ist der Ertrinkende bereits untergegangen bevor der Retter ihn erreicht muss getaucht werden Das Tauchen kann durch eine Grundausrustung zum Tauchen auch ABC Ausrustung genannt erleichtert werden Diese besteht aus Schnorchel Tauchmaske und Taucherflossen Streckentauchen Bearbeiten Das Streckentauchen dient dazu eine moglichst grosse Flache mit einem Tauchgang abzusuchen Die Technik des Tauchzugs ahnelt der des Brustschwimmens Dabei ist die Beinbewegung und der Armzug bis auf Schulterhohe bekannt Jedoch werden die gestreckten Arme unterhalb der Korpermittelachse weiter nach hinten bis zu den Oberschenkeln durchgedruckt und anschliessend eine Gleitpause durchgefuhrt werden Der Tauchzug wird auch als Schlussellochzug bezeichnet da die Armbewegung von oben betrachtet der Form eines Schlussellochs ahnelt Tieftauchen Bearbeiten Das Tieftauchen dient zur punktuellen Suche des Vermissten Man kann kopf oder fusswarts tauchen Der Retter muss dabei darauf achten dass ein Druckausgleich gemacht wird Um kopfwarts abzutauchen knickt der Oberkorper ab der Hufte ab die Arme gesteckt Danach richtet man den Korper wie beim Handstand nach unten Sobald die Fusse unter Wasser sind wird die gleiche Technik wie beim Streckentauchen angewendet um den Grund zu erreichen Beim Fusswartstauchen stosst sich der Retter im Wasser senkrecht mit den Armen und Beinen nach oben ab um eine hohere Sinkgeschwindigkeit zu erreichen und steht senkrecht im Wasser Der Abtrieb wird nur durch Armbewegung und Ausatmen erreicht Die Geschwindigkeit ist langsamer die erreichbaren Tiefen geringer Allerdings kann man sich nach dem Greifen des Ertrinkenden direkt vom Grund abstossen Anlandbringen Bearbeiten nbsp Rettungsschwimmer beim Anlandbringen eines VerletztenDie Technik des Anlandbringens ist von der Beschaffenheit des Ufers abhangig Es muss auch immer ein Kompromiss zwischen schonender und schneller Rettung gefunden werden An einem flachen ebenen Ufer z B Strand wird der Retter den Ertrinkenden so bald wie moglich in den Rettungsgriff auch als Rautek Griff bezeichnet nehmen und ihn ruckwarts gehend an Land ziehen Steht ein zweiter Retter zur Verfugung kann er das Anlandbringen durch Tragen der Fusse unterstutzen Ist das Ufer flach und uneben z B am Felsstrand oder Treppe im Schwimmbad wird der Retter den Verungluckten uber die Schulter gelegt an Land tragen Schultertragegriff auch Feuerwehrgriff genannt An einem steilen Ufer das nicht hoch uber das Wasser hinausragt z B der Rand eines Schwimmbeckens wird der Ertrinkende im Kreuzhebegriff gehoben Hierzu positioniert der Retter den Verunfallten mit dem Bauch zum Beckenrand und legt die Arme des Verunfallten auf diesen Dabei sind die Handgelenke ubereinander gelegt Dann kann der Retter das Wasser verlassen indem er sich mit einer Hand auf den Handgelenken des Verunfallten abstutzt damit dieser nicht zuruck ins Wasser gleiten kann Hat der Retter das Wasser verlassen umfasst er die beiden Handgelenke des Verunfallten Dabei sind die Arme des Verunfallten uberkreuz gelegt Nun kann der Retter den Verunfallten mit einem Ruck aus dem Wasser ziehen Durch die uberkreuzten Arme dreht der Verunfallte sich wahrend des Herausziehens und kommt dann auf dem Beckenrand zum Sitzen Dann kann der Retter ihn mit dem Rettungsgriff weiter vom Rand wegtransportieren In der Praxis kann das Anlandbringen mit dem Kreuzgriff sich sehr schwer gestalten Die Mitarbeit die der Ertrinkende in Ubungen zeigt um sich am Beckenrand nicht zu verletzen fehlt bei realen Verunfallten Dadurch muss der Retter das Gesass des Verunfallten bis zum Beckenrand hochziehen um nicht den Rucken des Verunfallten uber den harten Beckenrand zu ziehen Besser ist es hier mit zwei Rettern zu arbeiten Muss das Anlandbringen uber eine Leiter erfolgen z B an Hafenmauern wird der Ertrinkende ebenfalls auf die Schulter genommen Hierzu stellt der Retter einen Fuss auf die Leiter und lasst den Verunfallten auf seinem Knie reiten Dann taucht er kurz ab und nimmt den Ertrinkenden auf die Schulter Anschliessend steigt er die Leiter hoch Nach dem Anlandbringen mussen die Retter Erste Hilfe leisten und Massnahmen nach Bedarf durchfuhren nbsp Zwei Rettungsschwimmer beim Uben von SchleppgriffenTraining BearbeitenDas Rettungsschwimmen ist mit grossen korperlichen Anstrengungen verbunden Ausserdem setzen insbesondere die Befreiungsgriffe das Schleppen und der Umgang mit Rettungsgeraten ein Beherrschen der Technik voraus Daher sollte ein Rettungsschwimmer sich durch Training fit halten Es bietet sich an durch Schwimmen Kraft Ausdauer und Kraftausdauer zu trainieren Auch das Tauchen sollte immer wieder geubt werden genauso wie die Befreiungsgriffe Wettkampfe BearbeitenViele Rettungsschwimmer messen sich auch in Wettkampfen um ihre Leistungen zu vergleichen Auf diese wird im Artikel Rettungssport naher eingegangen Organisationen BearbeitenDie Ausbildung im Rettungsschwimmen wird hauptsachlich von den Wasserrettungsorganisationen durchgefuhrt In Deutschland sind dies unter anderem der Arbeiter Samariter Bund die Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft die RSSO Rettungs Schwimm Sport Organisation und die DRK Wasserwacht in Osterreich die Arbeitsgemeinschaft Osterreichisches Wasserrettungswesen in der Schweiz die Schweizerische Lebensrettungs Gesellschaft Qualifikationen Bearbeiten nbsp Rettungsschwimmabzeichen Gold der DLRGAktive oder zukunftige Rettungsschwimmer konnen in Deutschland Osterreich und der Schweiz verschiedene Qualifikationen erwerben um die notigen Fahigkeiten zum Rettungsschwimmen zu erwerben oder vorhandene zu verbessern Neben den Rettungsschwimmabzeichen als Grundausbildung bieten alle Wasserrettungsorganisationen zur Fortbildung des Rettungsschwimmers weiterfuhrende Ausbildungen an z B die Ausbildung zum Wasserretter Oftmals gibt es auch Spezialisierungslehrgange fur bestimmte Einsatzsituationen oder orte wie den Stromungsretter Literatur BearbeitenKlaus Wilkens Karl Lohr Rettungsschwimmen 5 kompl uberarb Aufl Hofmann Verlag 2010 ISBN 978 3 7780 5815 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rettungsschwimmer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rettungsschwimmen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek International Life Saving Federation Weltverband der Wasserrettungsorganisationen Bereich Rettungsschwimmen bei der DLRGNormdaten Sachbegriff GND 4177917 4 lobid OGND AKS LCCN sh85130883 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rettungsschwimmen amp oldid 237282900