www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das Organ Herz zu weiteren Bedeutungen siehe Herz Begriffsklarung Das Herz lateinisch Cor griechisch Kardia kardia oder latinisiert Cardia ist ein bei verschiedenen Tiergruppen vorkommendes muskulares Hohlorgan Hohlmuskel das mit Kontraktionen Blut oder Hamolymphe durch den Korper pumpt und so die Versorgung aller Organe sichert Hoherentwickelte Herzen beispielsweise bei den Wirbeltieren arbeiten wie eine Verdrangerpumpe indem Flussigkeit Blut ventilgesteuert aus Blutgefassen angesaugt wird bei Saugern Hohl bzw Lungenvenen und durch andere Blutgefasse ausgestossen wird bei Saugern Truncus pulmonalis bzw Aorta Herz eines Hundes von links 1 linke Herzkammer 2 linke Langsfurche Sulcus interventricularis paraconalis 3 rechte Herzkammer 4 Arterienkonus Conus arteriosus 5 Lungenstamm Truncus pulmonalis 6 BOTALLI Band Ligamentum arteriosum 7 Aortenbogen 8 Arm Kopf Stamm Truncus brachiocephalicus 9 linke Schlusselbeinarterie Arteria subclavia sinistra 10 rechtes Herzohr 11 linkes Herzohr 12 Herzkranzfurche mit Fett 13 Lungenvenen Magnetresonanztomografie Animierte Aufnahme des menschlichen HerzensComputeranimation 3D Schnittmodel des menschlichen HerzensDie Lehre von Struktur Funktion und Erkrankungen des Herzens ist die Kardiologie Ein Leben ohne Herz ist fur hohere Tiere und den Menschen nicht moglich jedoch konnen kunstliche Herzen den Verlust der naturlichen Funktionen mittlerweile in gewissen Grenzen ausgleichen Das Herz gehort zu den ersten wahrend der Embryonalentwicklung angelegten Organen Historisch wurzelt die Formulierung des springenden Punktes in dem zu schlagen beginnenden Herz des Huhnerembryos Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Forschungsgeschichte 3 Herztypen und deren Verbreitung im Tierreich 3 1 Rohrenherzen und Kammerherzen 3 2 Myogene und neurogene Herzen 3 3 Nebenherzen 3 4 Andere blutfordernde Organe 3 5 Herzfrequenz 3 6 Blutdruck 4 Herzen der Wirbeltiere 4 1 Wandstruktur 4 2 Fische 4 3 Amphibien 4 4 Reptilien 4 5 Saugetiere und Vogel 5 Lage und Aufbau des menschlichen Herzens 5 1 Lage 5 2 Anatomie 5 2 1 Wandschichten 5 2 2 Raume und Gefasse des Herzens 5 3 Herzkranzgefasse 5 4 Entwicklung 6 Funktionsweise des menschlichen Herzens 6 1 Erregungsbildungs und Erregungsleitungssystem 6 2 Mechanik der Herzaktion 6 3 Regulation 6 4 Erkrankungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 9 1 Animationen 9 2 Institutionen 10 EinzelnachweiseEtymologieDer neuhochdeutsche Begriff Herz gemeingermanisch und mittelhochdeutsch herz e althochdeutsch herza geht auf das indogermanische ke rd zuruck Es hat somit denselben etymologischen Ursprung wie die lateinischen und griechischen Formen Die im Deutschen am Anfang und am Ende des Wortes befindlichen zwei Konsonanten beruhen auf einem Wandel der im Laufe der Generationen auftritt und als Lautverschiebung bezeichnet wird 1 Die Herzen von Mensch und Saugetier haben vier Herzhohlen zwei Vorhofe Atrium und zwei Kammern Ventrikel Das Atrium war in der romischen Architektur der Innenhof oder Vorraum eines Wohnhauses Ein Ventrikel ist im Lateinischen ventriculus ein kleiner Bauch venter ist der Magen oder das Abdomen Es ist sprachlich falsch wenn die Kardiologen vom Vierkammerblick von der Vierkammerebene und dem Dreikammerblick 2 oder vom Dreikammerschrittmacher sprechen Im Englischen dagegen hat ein four chambered heart zwei Ventrikel ein Ventrikel is one of two large chambers Beim Ubersetzen ist chamber Kammer lateinisch camera also entweder eine Herzkammer oder eine Herzhohle lateinisch cavum cordis Ein Zweikammer Herzschrittmacher stimuliert einen Vorhof und die dazugehorige Kammer nicht aber beide Ventrikel Forschungsgeschichte source source source source source source source source source source source source source source track Video Forschungsgeschichte des HerzensDenker der Antike wie Empedokles 5 Jahrhundert v Chr Aristoteles 4 Jahrhundert v Chr Diokles von Karystos 4 oder 3 Jahrhundert v Chr Vertreter der westgriechischen Medizin und die meisten Stoiker sahen das Herz als Zentralorgan des Korpers und Ausgangspunkt fur Blutgefasse und Nerven an Als Aufgabe des Gehirns nahmen sie hingegen nur die Abkuhlung der im Herzen lokalisierten Warme an 3 Der griechische Philosoph Alkmaion erkannte dass nicht das Herz die ihm in der Antike noch zugesprochene Rolle als Zentralorgan der Wahrnehmung und der Erkenntnis hat sondern das Gehirn welches er auch fur die Bewegungsablaufe im Korper verantwortlich machte Alkmaions Theorie folgten auch Platon und Verfasser des Corpus Hippocraticum Auch wenn diese Lehre durch die alexandrinischen Arzte Herophilos von Chalkedon und Erasistratos bestatigt wurde hielten sich noch lange die alteren Vorstellungen vom Herz als Zentralorgan 4 Die linke Herzkammer galt so bei Galen in De usu partium als Ort der eingepflanzten Warme calor innatus dem eigentlichen Lebensprinzip und damit als Speicher des Lebenspneumas wahrend das Seelenpneuma im Gehirn vermutet wurde Der linke Herzvorhof wurde von Galen als Teil der Lungenvene aufgefasst 5 Anatomische Zeichnung Leonardo da Vincis vermutlich ein Ochsenherz darstellendDer arabische Arzt Ibn an Nafis 1213 1288 war der Erste der das Herz anatomisch richtig beschrieb Der englische Arzt William Harvey 1578 1657 zeigte dass die Kontraktionen des Herzens die Bewegung des Bluts durch den Kreislauf antreiben 6 Das Herz der Lebewesen ist der Grundstock ihres Lebens der Furst ihrer aller der kleinen Welt Sonne von der alles Leben abhangt alle Frische und Kraft ausstrahlt Gleicherweise ist ein Konig der Grundstock seiner Reiche und die Sonne seiner kleinen Welt des Staates Herz von dem alle Macht ausstrahlt alle Gnade ausgeht Diese Schrift hier uber die Bewegung des Herzens habe ich Seiner Majestat wie es Sitte dieser Zeit ist um so mehr zu widmen gewagt als beinahe alle menschlichen Taten wie auch die meisten Taten eines Konigs unter der Eingebung des Herzens sich vollziehen aus William Harvey Die Bewegung des Herzens und des Blutes Lateinische Originalausgabe von 1628 Anatomisch bedeutende Darstellungen des Herzens publizierten unter anderem auch Berengario da Carpi Leonardo da Vinci Andreas Vesalius und Godefridus Bidloo Zu den bekanntesten Abhandlungen uber die Anatomie und Pathologie des Herzens im 18 Jahrhundert gehort die 1749 erschienene Schrift Traite de la structure du coer de son action et de ses maladies von Jean Baptiste Senac dem Leibarzt von Ludwig XV 7 Herztypen und deren Verbreitung im TierreichRohrenherzen und Kammerherzen Die Herzen der verschiedenen Tiergruppen lassen sich bezuglich ihres Aufbaus in rohrenformige und gekammerte Typen einteilen Rohrenformige Herzen setzen das Blut oder die Hamolymphe in Bewegung indem Kontraktionswellen durch ihre Wande laufen Peristaltik So kann ein gerichteter Fluss erzeugt werden auch wenn keine Ventile vorhanden sind Gliederfusser haben rohrenformige Herzen die nahe am Rucken liegen Bei Insekten und manchen Krebsen wie Artemia konnen sie sich uber langere Korperabschnitte erstrecken bei anderen Krebsen handelt es sich um kurze muskulare Sacke Das Blut beziehungsweise die Hamolymphe tritt meistens uber seitliche Offnungen ein sogenannte Ostien Diese konnen recht zahlreich werden die Fangschreckenkrebse haben 13 Paare 8 Manchmal geschieht der Zufluss aber auch von hinten uber Venen Bei der Herzkontraktion wird die Flussigkeit nach vorne in eine mit Klappen versehene Arterie gepresst Das Herz ist an Bandern oder Muskeln aufgehangt die durch die Herzkontraktion unter Spannung gesetzt werden Beim Erschlaffen des Herzens offnen sich die Ostien und das Herz erweitert sich so dass Flussigkeit nachstromen kann Das Arthropodenherz lasst sich daher mit einer Saugpumpe vergleichen Rohrenformige Herzen kommen auch bei den Urochordata und bei Embryonen der Wirbeltiere vor Beim Manteltier Ciona andert sich die Richtung der Kontraktionswellen rhythmisch so dass die Flussrichtung des Blutes abwechselt 9 10 Dies ist auch bei Insekten so So zeigt die visuelle Beobachtung vom Herz von ruhenden Mucken der Art Anopheles gambiae dass sich dieses mit einer Rate von 1 37 Hz 82 Schlage pro Minute zusammenzieht und die Kontraktionsrichtung wechselt wobei 72 der Kontraktionen in anterograder Richtung zum Kopf hin und 28 der Kontraktionen in retrograder Richtung zur Bauchspitze hin erfolgen 11 Bei Herzen mit Kammern zieht sich eine Kammer komplett zusammen Das Fliessen in die falsche Richtung wird durch Klappen verhindert die sich nur in eine Richtung offnen Dieser Herztyp kommt besonders bei Weichtieren und Wirbeltieren vor Aufgrund der sehr starken Wandmuskulatur wirken diese Herzen zusatzlich als Druckpumpe die einen hohen Blutdruck erzeugen kann Bei vielen Weichtieren speziell bei den Schnecken aber auch bei niederen Wirbeltieren funktioniert die Fullung des Herzens durch Unterdruck in der Perikardhohle die das Herz umgibt Die Wand dieser Hohle kann sehr fest sein so dass hier bei der Herzkontraktion ein Unterdruck entsteht der nach Ende der Kontraktion Blut in das Herz saugt Bei Haien entstehen so 5 mmWS Die Kammer auch Ventrikel hat eine dicke muskulare Wand Ihr vorgeschaltet ist der Vorhof auch Atrium der eine schwachere Wandmuskulatur hat und der durch seine Kontraktion die Kammer befullt 9 Myogene und neurogene Herzen Die Herzkontraktion wird durch einen elektrischen Impuls ausgelost Bei myogenen Herzen wird dieser Impuls spontan und rhythmisch in spezialisierten Herzmuskelzellen ausgelost den Schrittmacherzellen Dies kommt bei Wirbeltieren Manteltieren Weichtieren sowie bei manchen Ringelwurmern und Gliederfussern darunter die Insekten vor Bei Saugern und Vogeln wurden die verantwortlichen Zellen im Sinusknoten lokalisiert Die elektrische Gesamtaktivitat eines myogenen Herzens lasst sich in einem Elektrokardiogramm EKG darstellen Das EKG ist fur jede Tierart typisch 9 8 Bei neurogenen Herzen wird der Impuls zur Kontraktion durch Nervenzellen genauer Ganglienzellen ausgelost die am Herzen anliegen Eine solche neurogene Automatie kommt bei manchen Ringelwurmern und manchen Gliederfussern vor zum Beispiel bei den Zehnfusskrebsen zu denen Hummer Krabben und andere Gruppen gehoren Das verantwortliche Herzganglion kann je nach Art zum Beispiel neun oder 16 Zellen haben Auch der Pfeilschwanzkrebs Limulus und die Vogelspinne Erypelma californicum haben ein neurogenes Herz Wahrend sich bei myogenen Herzen die Erregung von den Schrittmacherzellen uber jeweils benachbarte Muskelzellen schliesslich im gesamten Herzen ausbreitet findet eine solche muskulare Erregungsweiterleitung in neurogenen Herzen soweit bekannt nicht statt Stattdessen sind die Muskelzellen vielfach innerviert Bei Limulus wird jede Muskelzelle von sechs oder mehr Nervenzellen innerviert die Ganglien entspringen die ruckenwarts am Herzen anliegen und die Erregung steuern 9 12 8 Auch myogene Herzen sind oft innerviert etwa bei Weichtieren und Wirbeltieren So konnen sowohl myogene als auch neurogene Herzen durch das Nervensystem gesteuert werden Durch entsprechende Nervenimpulse konnen beispielsweise die Schrittmacherzellen stimuliert oder inhibiert werden so dass die Herzfrequenz gesteigert oder herabgesetzt wird je nach den korperlichen Erfordernissen 8 Bei den Gliederfussern sind lange Herzen haufiger neurogen und kurze Herzen eher myogen Generell schlagen beide Herztypen selbststandig ohne Signalgeber aus dem zentralen Nervensystem Dies wird als Autonomie oder Autorhythmie bezeichnet 9 12 Nebenherzen Die meisten Weichtiere haben ein offenes Gefasssystem mit einem Herzen mit Vorhof und Kammer Bei den Kopffussern die ein weitgehend geschlossenes Gefasssystem haben finden sich jedoch neben dem Hauptherzen noch zwei Kiemenherzen die das Blut durch die Kapillaren der Kiemen pressen Sie haben also eine ahnliche Funktion wie die rechte Herzhalfte der Sauger die den Lungenkreislauf antreibt Bei Myxinen einer Gattung der Schleimaale finden sich neben dem Hauptherzen noch Portalherz Cardinalherzen und Caudalherz Nebenherzen gibt es auch in den Flugelvenen von Fledermausen Im Lymphgefasssystem von Froschlurchen treten sogenannte Lymphherzen auf Sie sind paarig in der Nahe des Steissbeins angelegt und haben eine neurogene Automatie Ein eigener Schrittmacher ist jedoch nicht vorhanden Stattdessen werden sie vom vegetativen Nervensystem gesteuert Lymphherzen kommen auch bei manchen Reptilien und Vogeln vor etwa beim Strauss bei den meisten Vogeln und den Saugern aber nicht 9 8 Bei vielen Insekten kommen zusatzliche Herzen in Flugeln Beinen und Antennen vor die helfen die Hamolymphe durch diese schmalen Korperanhange zu pressen Bis zu einigen Dutzend dieser akzessorischen Herzen konnen auftreten 10 Andere blutfordernde Organe Neben Herzen tragen bei manchen Arten auch andere Organe zum Fluss des Blutes bei In den Beinen der Landwirbeltiere fuhrt die Kontraktion der Muskeln zu einem verbesserten Ruckstrom des venosen Blutes zum Herzen Die Korperbewegung der Gliederfusser setzt die Hamolymphe in Bewegung Bei manchen Arten kommen Blutgefasse vor die sich zusammenziehen konnen zum Beispiel beim Perlboot Nautilus wo sie das Blut durch die Kiemen zum Herzen pumpen 10 Herzfrequenz Hauptartikel Herzfrequenz Generell gilt dass innerhalb einer Tiergruppe die Herzfrequenz grosser Arten niedriger ist als jene von kleineren Arten Dies wurde beispielsweise fur Sauger Krebstiere oder Spinnentiere gezeigt Bei Saugern liegen die Werte fur ausgewachsene Tiere in Ruhe zwischen 6 Schlagen pro Minute beim Blauwal und 1000 Schlagen pro Minute bei der Etruskerspitzmaus 13 Eine Ausnahme von der Regel ist die Giraffe die mit 170 Schlagen pro Minute eine deutlich hohere Frequenz hat als Tiere vergleichbarer Grosse 10 Bei gleichwarmen Tieren ist die Frequenz hoher als bei gleich grossen wechselwarmen Tieren Wie auch die Atemfrequenz steht die Herzfrequenz in Relation zur Stoffwechselrate Bei gleich grossen verwandten Arten mit unterschiedlicher Aktivitat haben die trageren eine langsamere Herzfrequenz als die lebhafteren Bei Vogeln Krebsen und Lungenschnecken lasst sich der Zusammenhang zwischen steigender Korpermasse M M und abnehmender Herzfrequenz H F HF mit folgender allometrischer Gleichung beschreiben H F a M b HF a cdot M b wobei a a eine fur die Tiergruppe spezifische Konstante ist und b b bei den Vogeln 0 27 bei den Krebsen 0 12 und bei den Lungenschnecken 0 11 betragt Grundsatzlich beziehen sich derartige Vergleiche auf erwachsene Tiere 12 8 Die Haufigkeit des Herzschlags Herzfrequenz ist nicht allein entscheidend fur die Blutmenge die durch das Herz hindurchgepumpt wird sondern auch die Amplitude zwischen der Dehnung und Kontraktion der Herzmuskeln also das Herzschlagvolumen Aus dem Zusammenwirken beider ergibt sich als Produkt das Herzzeitvolumen Blutdruck source source source source source source source source source source source source source Video Funktion des Herzens beim MenschenDer Blutdruck ist der Druck gegen den das Herz seinen Inhalt auswerfen muss Er ist damit entscheidend fur die Arbeit die das Herz verrichten muss Bei Tieren mit einem geschlossenen Blutkreislauf hangt die Hohe des Blutdrucks unmittelbar mit der Auswurfleistung des Herzens zusammen Das Herzzeitvolumen ist hier der Quotient aus Blutdruck und peripherem Widerstand Dies ist bei Tieren mit offenem Kreislaufsystem nicht der Fall Da die Hamolymphe auch die Leibeshohle durchstromt ist der Blutdruck hier einerseits vergleichsweise niedrig und andererseits abhangig von der Korperbewegung und haltung und dadurch sehr variabel 8 Bei den Weichtieren wurde gezeigt dass der Druck der vom Ventrikel aufgebaut werden kann bei den Tiergruppen mit aktiverer Lebensweise grosser ist Bei den Kopffussern sind bei Octopus bis zu 600 mmWS gemessen worden entspricht 44 mm Hg bei der Schnecke Patella 50 mmWS 3 7 mm Hg und bei Muscheln in der Regel unter 20 mmWS 1 5 mm Hg 8 Bei den Wirbeltieren ist der Blutdruck am hochsten im Korperkreislauf der Vogel dicht gefolgt vom Korperkreislauf der Sauger Die anderen Wirbeltiergruppen die keine vollstandige Trennung zwischen Lungenkreislauf und Korperkreislauf haben siehe unten haben deutlich niedrigere Blutdrucke siehe Tabelle Bei Vogeln und Saugern nimmt der Blutdruck mit dem Alter zu und ist bei Mannchen etwas hoher als bei Weibchen Bei Saugetieren die Winterschlaf halten sinkt der Blutdruck stark 14 Wenn nicht anders angegeben beruhen die Zahlenangaben der Tabelle auf dem zitierten Lehrbuch 14 Angegeben werden zuerst der Ruheblutdruck am Ende der Herzkontraktion systolischer Blutdruck der dem Druck im linken Ventrikel entspricht und gefolgt von einem Schragstrich der Druck in der Aorta am Beginn der nachsten Kontraktion gegen den das Herz das Blut auswerfen muss diastolischer Blutdruck Alle Werte in mm Hg Saugetiere Giraffe 300 250Pferd 114 90Mensch 120 80Katze 125 75Maus 147 106 Vogel Hahn 191 154Henne 162 133Star 180 130Sperling 180 140 Wechselwarme Wirbeltiere Frosch Rana 27Aal Anguilla 35 40Dornhai Squalus 32 16Herzen der WirbeltiereAlle Wirbeltierherzen sind myogen ein Schrittmacher sorgt fur eine herzeigene Reizgenerierung In vielen Fallen schlagen Herzen unter kontrollierten Bedingungen noch weiter nachdem sie aus einem Tier herausprapariert wurden Diese Eigenschaft wird als Autorhythmie oder Autonomie bezeichnet 12 Wandstruktur Die Wande der Wirbeltierherzen sind aus mehreren Schichten aufgebaut Das Herz ist umgeben vom Herzbeutel Perikard Die ausserste Schicht des Herzens ist das Epikard und nach innen folgt das aussere Bindegewebe des Herzens Wenn Koronargefasse Herzkranzgefasse vorhanden sind liegen sie hier Sie erstrecken sich dann von hier in die darunter liegende Muskelschicht das Myokard Hier liegen die Herzmuskelzellen die Kardiomyozyten Die innerste Schicht ist das Endokard eine Bindegewebsschicht die zum Herzinnenraum hin von einer Schicht Epithelzellen abgeschlossen wird 10 Die Muskelschicht kommt in zwei Formen vor als kompaktes oder spongioses schwammiges Myokard Der jeweilige Anteil beider Typen ist artspezifisch Bei Fischen und Amphibien liegt hauptsachlich spongioses Myokard vor wahrend Sauger fast nur kompaktes Myokard haben Im Gegensatz zu kompaktem hat spongioses Myokard haufig keine Blutgefasse es wird vom Blut im Herzen versorgt Das spongiose Myokard kann in Trabekeln oder Balkchen in die Herzkammer hineingezogen sein 10 Fische Das zweikammrige vierteilige Herz der Fische Das Vorderende des Tiers liegt links rechts sind die Enden einiger zufuhrender Venen eingezeichnet Es folgen der Sinus venosus der Vorhof der Ventrikel und je nach Art der Bulbus arteriosus oder der Conus arteriosus Das Herz der Fische sammelt das Blut aus dem Korper und treibt es mit starkem Druck in die Kiemen Diese Funktionen lassen sich im Aufbau wiederfinden Von den vier hintereinander liegenden Kammern sammeln die hinteren beiden der Sinus venosus und der Vorhof Atrium das Blut Aus diesen beiden dunnwandigen Raumen wird das Blut zunachst in den muskulosen Ventrikel geleitet Bei den Plattenkiemern Elasmobranchii Haie und Rochen folgt der muskulose Conus arteriosus auch Bulbus cordis Ihr Herzbeutel Perikard ist steif so dass durch das Auspressen des Blutes ein Unterdruck entsteht Dieser hilft bei der Fullung fur den nachsten Zyklus 9 10 12 Bei den Echten Knochenfischen Teleostei ist der Conus arteriosus weitgehend zuruckgebildet Stattdessen haben sie aus dem Anfang der Aorta den Bulbus arteriosus entwickelt eine Struktur die viele elastische Fasern sowie glatte Muskelzellen enthalt Er ruft einen starken Windkesseleffekt zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks hervor Die Kontraktionswelle entsteht myogen im Sinus venosus und lauft dann nach vorne Klappen zwischen den Kammern verhindern das Zuruckfliessen 9 10 12 siehe auch Blutkreislauf der Fische Eine Abwandlung dieses Bauplans liegt bei den Lungenfischen Dipnoi vor Der Vorhof ist hier geteilt Wahrend der rechte Vorhof wie der Vorhof der anderen Fische das sauerstoffarme Blut aus dem Korper aufnimmt wird der linke Vorhof vom neu entwickelten Lungenkreislauf mit sauerstoffreichem Blut gespeist Eine lange Spiralfalte im Bulbus cordis hilft das sauerstoffreiche Blut uber die Aorta dorsalis in den Korper zu leiten Wie die Elasmobranchii haben auch die Lungenfische einen steifen Herzbeutel 12 Siehe auch Kreislauf und Atmung im Artikel Knochenfische Amphibien Das Herz der Amphibien ahnelt dem der Lungenfische Es besitzt zwei separate Vorhofe und eine Hauptkammer Ventrikel Der Sinus venosus ist bei den Amphibien verkleinert Sauerstoffreiches Blut aus der Lunge kommt im linken Vorhof an das Blut des Korperkreislaufs im rechten Von dort gelangt das Blut in die Kammer und danach durch den Conus arteriosus in den Lungen und den Korperkreislauf Trabekel in der Kammer erlauben es sauerstoffreiches und armes Blut weitgehend getrennt zu halten Eine Spiralfalte im Conus arteriosus leitet bevorzugt sauerstoffarmes Blut zur Arteria pulmocutanea deren weitere Verzweigungen zur Lunge und zur Haut fuhren Hautatmung kann bei Amphibien einen wichtigen Anteil der Sauerstoffversorgung stellen Der Korperkreislauf wird dagegen mit sauerstoffreichem Blut beschickt 9 10 Sauerstoffreiches Blut von der Haut kommt im Gegensatz zu dem Blut aus der Lunge im rechten Vorhof an zusammen mit dem sauerstoffarmen Blut aus dem Korperkreislauf Taucht ein Frosch in sauerstoffreichem Wasser fliesst weniger Blut durch die Lungen dafur mehr durch die Haut Der gemeinsame Ventrikel beider Kreislaufe erlaubt es auch in dieser Situation dass Sauerstoff in die Gewebe geleitet wird 10 siehe auch Blutkreislauf der Amphibien Reptilien Herz der Warane Anatomie Systole Kontraktion Diastole Entspannung Das Herz der Warane Die Vorhofe werden als rechter und linker Vorhof RVH und LVH bezeichnet wobei sich rechts und links auf die Lage im Tier beziehen Bilder und Zeichnungen sind jedoch in der Regel so angefertigt als ob man von der Bauchseite auf das Tier schaut Dementsprechend ist der rechte Vorhof dann links im Bild und umgekehrt Das Waranherz hat gegenuber dem typischen Reptilienherz eine zusatzliche Muskelleiste ML die das Cavum pulmonale CP vom Cavum venosum CV starker abtrennt als dies beim typischen Reptilienherz der Fall ist Siehe auch Warane Herz CP CV und Cavum arteriosum CA bilden gemeinsam den Ventrikel CV und CA werden zusammen auch als Cavum dorsale bezeichnet Weitere Abkurzungen KK Korperkreislauf LK Lungenkreislauf RVH und LVH rechter und linker Vorhof SAK Septale atrioventriculare Klappen Pfeile Fluss von sauerstoffarmem blau und sauerstoffreichem rot Blut Bei den Reptilien kommen zwei unterschiedliche Herztypen vor Der Herztyp der Crocodylia einerseits und der aller anderen Reptilien andererseits Die anderen Reptilien haben wie die Amphibien ein Herz mit zwei getrennten Vorhofen Atrien und einem gemeinsamen Ventrikel Der Ventrikel ist aber hier durch Muskelleisten in drei miteinander in Verbindung stehende Raume Cavum arteriosum Cavum venosum und Cavum pulmonale 15 unterteilt so dass von insgesamt funf Kammern besser Herzhohlen gesprochen wird Der Sinus venosus bei den Amphibien und Fischen noch dem Vorhof vorgeschaltet ist weiter reduziert und fehlt manchmal ganz Entsprechend ist das erregungsbildende Gewebe Sinusknoten in die Wand des Atriums verschoben nahe der Veneneinmundung 9 10 Wahrend das Blut aus dem Ventrikel bei den Amphibien noch in einen gemeinsamen Conus arteriosus fliesst ist dieser bei den Reptilien dreigeteilt in die Lungenarterie und in die rechte und die linke Aorta Im Gegensatz zu den Amphibien spielt Hautatmung keine Rolle mehr so dass eine Sauerstoffanreicherung nur in der Lunge stattfindet Trotz einer gemeinsamen Kammer bleiben sauerstoffreiches und armes Blut in der Regel getrennt Sauerstoffarmes Blut kommt vom Korperkreislauf in den rechten Vorhof von dort ins Cavum venosum und weiter ins Cavum pulmonale blaue Pfeile in der rechten Abbildung 10 Das sauerstoffreiche Blut fliesst uber Cavum arteriosum und Cavum venosum in die beiden Aorten und damit in den Korperkreislauf 15 Durch den gemeinsamen Ventrikel ist es den Reptilien moglich mit einem Shunt deutsch Abzweig Nebenanschluss bei Bedarf den Lungen oder Korperkreislauf zu umgehen Die Regulation dieser Vorgange ist noch nicht vollig verstanden vermutlich unterscheidet sie sich von Art zu Art Ein Rechts links Shunt bewirkt dass der Lungenkreislauf umgangen wird und Blut vom Korperkreislauf im Herzen wieder in den Korperkreislauf geleitet wird Dies geschieht in bei Reptilien haufig vorkommenden Atempausen Auch bei Reptilien die unter Wasser ruhen treten sie auf 10 Bei den Crocodilia ist der Ventrikel vollstandig geteilt dass wie bei Saugern und Vogeln ein vierkammeriges Herz besser ein Herz mit vier Hohlen ein vierkavitares Herz von lateinisch cavum Hohle als Oberbegriff von Vorhof und Kammer vorliegt Im Gegensatz zu diesen sind jedoch der Lungenkreislauf und der Korperkreislauf nicht vollstandig getrennt so dass Blut zwischen den beiden verschoben werden kann Sauerstoffreiches Blut kommt von der Lunge in den linken Vorhof und in den linken Ventrikel Hier entspringt die rechte Aorta die den vorderen Korper mit dem Gehirn versorgt Sauerstoffarmes Blut kommt uber die Korpervene in den rechten Vorhof und weiter in den rechten Ventrikel Hier entspringt sowohl die linke Aorta die den Hinterleib versorgt als auch die Lungenarterie Bei Luftatmung und korperlicher Aktivitat ist der Druck im linken Ventrikel hoher als im rechten Dadurch ist auch der Druck in der linken Aorta hoher als in der rechten Durch zwei Verbindungen zwischen linker und rechter Aorta stromt dadurch sauerstoffreiches Blut auch in die hintere Korperhalfte Das sauerstoffarme Blut landet dagegen weitgehend in der Lunge 10 Jene Reptilien bei denen die Trennung des Ventrikels in zwei Halften besonders ausgepragt ist erreichen hohere Stoffwechselraten als andere Bei Waranen mit ihrer zusatzlichen Muskelleiste siehe Abbildung kann sie 20 Milliliter Sauerstoff pro Minute pro Kilogramm Korpergewicht betragen wahrend Schildkroten nur 10 Milliliter erreichen Daraus wird geschlossen dass die Entwicklung vollstandig getrennter Kammern wichtig fur die hohen Stoffwechselraten der Sauger und Vogel war 12 Saugetiere und Vogel Bei Saugetieren und Vogeln sind linke und rechte Herzhalfte vollstandig voneinander getrennt Im Gegensatz zu den Crocodilia sind bei ihnen aber auch Lungen und Korperkreislauf vollstandig getrennt so dass in beiden unterschiedlich hohe Drucke aufgebaut werden konnen Auch eine Vermischung von sauerstoffarmem und sauerstoffreichem Blut ist ausgeschlossen Beide Herzhalften haben einen dunnwandigen Vorhof und einen dickwandigen Ventrikel so dass insgesamt vier Herzhohlen vorhanden sind Diese haben verglichen mit anderen Wirbeltieren recht glatte innere Wande 10 Die rechte Herzhalfte pumpt das Blut durch den Lungenkreislauf kleiner Kreislauf wonach es sauerstoffreich im linken Vorhof ankommt Die linke Herzhalfte befordert das Blut durch den Korperkreislauf grosser Kreislauf an dessen Ende es wieder im rechten Vorhof landet Da der Gesamtgefasswiderstand sowie der Blutdruck im Korperkreislauf erheblich grosser sind als im Lungenkreislauf muss die linke Herzkammer eine entsprechend grossere Arbeit Herzarbeit gegen diesen Widerstand verrichten und weist daher eine deutlich starkere Wanddicke auf als die rechte Auch bei unterschiedlichen Fullungsvolumina der vier Herzhohlen mussen die Schlagvolumina in beiden Herzkammern und in beiden Vorhofen bei jedem Herzschlag gleich sein Diese Gleichheit wird gegebenenfalls durch verschiedene Ejektionsfraktionen gewahrleistet Herzklappen zwischen den Vorhofen und den Ventrikeln sowie am Ausgang der Ventrikel verhindern einen Ruckfluss von Blut 10 siehe auch Blutkreislauf der Vogel und Saugetiere Das Herz der Saugetiere unterscheidet sich bei den verschiedenen Arten nur wenig abgesehen von einer Grossenanpassung Dabei haben einzelne Herzmuskelzellen der verschiedenen Arten wiederum kaum Unterschiede in Morphologie und Grosse Die Herzmasse steigt bei den Saugern linear mit der Korpermasse an sie betragt in der Regel 0 6 der Korpermasse Entsprechend steigt auch das Schlagvolumen linear Das grosste Herz hat der Blauwal der bei einem Korpergewicht von 100 Tonnen ein Herzgewicht von 600 kg und ein Schlagvolumen von 350 Litern erreicht Seine Herzfrequenz liegt in Ruhe bei 6 Schlagen pro Minute und kann bei einem Tauchgang auf 2 bis 3 Schlage pro Minute abfallen Das wohl kleinste Saugerherz hat die Etruskerspitzmaus Bei einem Korpergewicht von 2 g betragen das Herzgewicht 12 mg und das Schlagvolumen 1 2 µl Die Ruheherzfrequenz von 800 bis 1200 Schlagen pro Minute 13 bis 20 Schlage pro Sekunde kann bei korperlicher Anstrengung bis auf 1500 Schlage pro Minute 25 Schlage pro Sekunde gesteigert werden Der vom linken Ventrikel aufgebaute Blutdruck im Korperkreislauf andert sich dagegen nur wenig er liegt unabhangig von der Korpergrosse zwischen 100 und 150 mmHg systolisch und zwischen 70 und 105 mmHg diastolisch siehe Tabelle 13 16 Auch bei den Saugetieren besteht ein allometrischer Zusammenhang zwischen Herzfrequenz und Korpermasse Der Exponent b betragt hier 0 25 ahnlich dem der Vogel die Herzfrequenz nimmt also mit zunehmender Korpermasse ab Dies wird mit der Stoffwechselrate erklart die mit zunehmender Korpermasse ebenfalls allometrisch abnimmt b 3 4 Der zeitliche Abstand von der Erregung der Vorhofe bis zur Erregung der Ventrikel PQ Intervall siehe unten steigt ebenfalls allometrisch mit b 1 4 17 18 Eine Ausnahme in mehrerlei Hinsicht ist die Giraffe die auf Grund des Hohenunterschieds von etwa zwei Metern zwischen Herz und Gehirn einen hoheren Blutdruck benotigt Je nach Quelle liegt dieser bei 300 230 oder 280 180 mmHg und ist damit der hochste aller Saugetiere Um den hohen Druck aufzubauen liegt die Herzfrequenz bei fur Tiere dieser Grosse ebenfalls sehr ungewohnlichen 170 Schlagen pro Minute siehe auch Giraffe Herz Kreislauf System 10 14 Auf Grund der Ahnlichkeit der Herzen der verschiedenen Saugetierarten kann das unten dargestellte menschliche Herz als Modell fur alle Saugerherzen gelten Lage und Aufbau des menschlichen HerzensEinige Kennzahlen des menschlichen Herzens Durchschnittswerte Lange 15 cmGewicht 300 gSchlagvolumen 70 cm pro SchlagHerzzeitvolumen HZV in Ruhe 4 9 Liter MinuteHZV bei grosser Anstrengung 20 25 Liter MinuteArbeit Herzarbeit 0 8 Joule pro Schlag linke Kammer 0 16 Joule pro Schlag rechte Kammer 100 000 Joule pro Tag gesamt Lage Topographie des menschlichen Herzens Herzbeutel des Menschen Das Herz liegt innerhalb des Herzbeutels Perikard im Mediastinum Seitlich grenzen getrennt durch parietale und viszerale Pleura Brustfell die linke und rechte Lunge an das Herz Unten sitzt das Herz dem Zwerchfell auf das mit dem Herzbeutel verwachsen ist Oberhalb teilt sich die Luftrohre Trachea in die beiden Hauptbronchien Bifurcatio tracheae von denen der linke vom Aortenbogen uberquert wird Unterhalb dieser Aufteilung befindet sich der linke Herzvorhof Wenn dieser krankhaft vergrossert ist kann das zu einer Spreizung der Hauptbronchien fuhren was sich im Rontgenbild als vergrosserter Winkel zwischen den Bronchien darstellt Der linke Vorhof steht ausserdem nach hinten in direktem Kontakt mit der Speiserohre Vor dem Herzen befindet sich das Brustbein Sternum im oberen Bereich liegt es vor den abgehenden grossen Gefassen Zwischen Brustbein und Herz liegt der Thymus Das Herz liegt also praktisch direkt hinter der vorderen Leibeswand in Hohe der zweiten bis funften Rippe Die Herzbasis oben reicht nach rechts etwa zwei Zentimeter uber den rechten Brustbeinrand hinaus Unten kommt die Herzspitze knapp an eine gedachte senkrechte Linie heran die durch die Mitte des linken Schlusselbeins verlauft linke Medioklavikularlinie Anatomie Die Anatomie des Herzens source source source source source source source source source source source source source source track Anatomie des HerzensDie Gestalt des Herzens gleicht einem abgerundeten Kegel dessen Spitze nach unten und etwas nach links vorne weist Das Herzvolumen entspricht ungefahr dem Volumen der geschlossenen Faust 19 des betreffenden Menschen Das Herz sitzt beim Menschen in der Regel leicht nach links versetzt hinter dem Brustbein In seltenen Fallen ist es nach rechts versetzt die sogenannte Dextrokardie Rechtsherzigkeit meist bei Situs inversus also bei spiegelverkehrter Organanordnung Das gesunde Herz wiegt etwa 0 5 des Korpergewichts beim Mann zwischen 280 und 340 Gramm bei der Frau zwischen 230 und 280 Gramm Uber den grossten Teil des Lebens nimmt die Herzmasse kontinuierlich zu wobei es bei dauerhafter Belastung eher mit der risikoarmen Vergrosserung schon bestehender Herzmuskelzellen reagiert ab etwa 500 g dem so genannten kritischen Herzgewicht erhoht sich das Risiko einer Mangelversorgung des nunmehr vergrosserten Herzens mit Sauerstoff da die versorgenden Herzkranzgefasse nicht in gleichem Masse mitwachsen 20 Entgegen fruheren Annahmen bildet der Mensch im Lauf seines Lebens neue Herzmuskelzellen allerdings nur in begrenztem Ausmass Im Alter von 25 Jahren betragt die jahrliche Regeneration etwa ein Prozent bis zum 75 Lebensjahr fallt sie auf unter 0 5 Prozent Wahrend einer durchschnittlichen Lebensspanne werden damit weniger als 50 der Herzmuskelzellen ersetzt 21 Wandschichten Das Herz wird vollstandig vom bindegewebigen Herzbeutel Perikard Pericardium fibrosum umschlossen Die untere Seite des Herzbeutels ist mit dem Zwerchfell Diaphragma verwachsen so dass die Bewegungen des Zwerchfells bei der Atmung auf das Herz ubertragen werden Die innerste Schicht des Herzbeutels Pericardium serosum schlagt am Abgang der grossen Blutgefasse s u in das Epikard um das dem Herzen direkt aufliegt Zwischen Perikard und Epikard liegt ein mit 10 20 ml Flussigkeit gefullter kapillarer Spaltraum der reibungsarme Verschiebungen des Herzens im Herzbeutel ermoglicht Diese komplizierten Verhaltnisse werden anschaulicher wenn man sich den Herzbeutel als einen mit Luft gefullten und verschlossenen Luftballon vorstellt Die eigene zur Faust geschlossene Hand stellt das Herz dar Druckt man den Luftballon mit der Faust so weit ein dass sie vom Ballon vollstandig umschlossen wird so liegt eine Schicht des Luftballons der Faust dem Herzen direkt an Diese Schicht die dem Epikard entspricht schlagt am Ubergang zum Arm in eine aussere Schicht um Diese aussere Schicht entspricht dem Perikard Zwischen beiden befindet sich ein mit Luft gefullter Raum der dem flussigkeitsgefullten Spaltraum des Herzbeutels vergleichbar ist Unter dem Epikard befindet sich eine Fettschicht Tela subepicardiaca in der die Herzkranzgefasse verlaufen Nach innen hin folgt die dicke Muskelschicht Myokard aus spezialisiertem Muskelgewebe das nur im Herzen vorkommt Die Herzinnenraume werden vom Endokard ausgekleidet das auch die Herzklappen bildet Raume und Gefasse des Herzens Schema des menschlichen HerzensRechte und linke Herzhalfte bestehen jeweils aus einer Kammer lat Ventriculus cordis Herz Ventrikel kurz RV und LV und einem Vorhof Atrium RA und LA Getrennt werden diese Raume durch die Herzscheidewand Septum Diese wird in die Vorhofscheidewand Septum interatriale Vorhofseptum und die Kammerscheidewand Septum interventriculare Ventrikelseptum unterteilt Das Blut kann zwischen den Herzraumen nur in eine Richtung fliessen da sich zwischen den Vorhofen und den Kammern sowie zwischen den Kammern und den sich anschliessenden Gefassen Herzklappen befinden die wie Ruckschlagventile arbeiten Alle vier Klappen des Herzens befinden sich ungefahr in einer Ebene der Ventilebene und sind gemeinsam an einer Bindegewebsplatte dem Herzskelett aufgehangt Innerhalb der Kammern und Vorhofe finden sich Muskelzuge die in die Hohlraume hervorragen die Papillarmuskeln und die Musculi pectinati Arterien transportieren das Blut vom Herzen zu den Organen Venen von den Organen zum Herzen Arterien des Korperkreislaufs fuhren sauerstoffreiches arterielles Blut wahrend Arterien des Lungenkreislaufs sauerstoffarmes venoses Blut fuhren Umgekehrt ist das Blut in den Venen des Korperkreislaufs sauerstoffarm venos und das der Lungenvenen sauerstoffreich arteriell In den rechten Vorhof munden die obere und untere Hohlvene Vena cava superior und inferior Sie fuhren das sauerstoffarme Blut aus dem grossen Kreislauf Korperkreislauf dem Herzen zu Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer befindet sich die Trikuspidalklappe die bei der Kammerkontraktion einen Ruckstrom des Blutes in den Vorhof verhindert Von der rechten Herzkammer aus fliesst das Blut uber einen gemeinsamen Stamm Truncus pulmonalis in die beiden Lungenarterien Der Ruckfluss in die rechte Kammer wird durch die taschenformige Pulmonalklappe verhindert Die Lungenarterien fuhren das sauerstoffarme Blut dem Lungenkreislauf kleiner Kreislauf zu Durch meist vier Lungenvenen fliesst das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut in den linken Vorhof Von hier aus gelangt es uber eine weitere Segelklappe die Mitralklappe zur linken Kammer Der Ausstrom erfolgt durch den sogenannten linksventrikularen Ausflusstrakt LVOT uber eine weitere Taschenklappe Aortenklappe und die Hauptschlagader Aorta in den Korperkreislauf Herzkranzgefasse Grafische Darstellung des menschlichen Herzens mit Ansicht von vorne ventral Detaillierte Beschreibung im Hauptartikel Koronargefass Hauptartikel Koronargefass Aus dem Anfangsteil der Aorta entspringen die rechte und linke Herzkranzarterie Koronararterien Sie versorgen den Herzmuskel selbst mit Blut Die Herzkranzarterien sind so genannte funktionelle Endarterien Dies bedeutet dass eine einzelne Arterie zwar mit anderen Arterien verbunden ist Anastomosen dass diese Verbindungen jedoch zu schwach sind um bei Mangelversorgung eine Durchblutung des Gewebes auf einem anderen Weg zu gewahrleisten Fallt also eine Arterie aufgrund einer Blockade oder einer anderen Storung aus kommt es in dem von dieser Arterie versorgten Gebiet zu einem Absterben von Gewebe Die linke Koronararterie Arteria coronaria sinistra left coronary artery LCA versorgt die Herzvorderseite Sie teilt sich in einen Ramus interventricularis anterior RIVA left anterior descending LAD und einen Ramus circumflexus RCX Die rechte Koronararterie Arteria coronaria dextra right coronary artery RCA gibt die A marginalis dextra ab welche die freie Wand der rechten Herzkammer versorgt Am Herzkreuz Crux cordis teilt sie sich in den Ramus interventricularis posterior und den Ramus posterolateralis dexter Die rechte Koronararterie versorgt auch einen wichtigen Teil des Erregungssystems Sinusknoten Atrioventrikularknoten Es gibt drei grosse Koronarvenen die in den Sinus coronarius des rechten Vorhofs munden und das sauerstoffarme Blut aus dem Herzmuskel abfuhren Die grosse Herzvene V cordis magna verlauft auf der Vorderseite die mittlere Herzvene V cordis media auf der Hinterseite und die V cordis parva am rechten Herzrand Ein kleiner Teil des sauerstoffarmen Blutes wird uber die Thebesius Venen direkt in die Ventrikel entleert Entwicklung Das Herz beginnt sich beim Menschen schon in der 3 Woche der Embryonalentwicklung zu bilden Dazu lagern sich Angioblasten Blutgefassbildungszellen vor und seitlich der Prachordalplatte an der Beginn der Gefassentwicklung Vaskulogenese Sie bilden zunachst mehrere kleinere Hohlraume Sinus die schliesslich zum hufeisenformigen Herzschlauch verschmelzen Die Anlage wandert dann kaudoventral nach unten und in Richtung Bauch Um den Herzschlauch herum liegt embryonales Bindegewebe Mesenchym aus der Splanchopleura Seitenplattenmesoderm welches die Herzmuskulatur Myokard bildet Das Epikard der dunne Uberzug des Herzens entsteht aus Mesothelzellen Entwicklungsstadien des menschlichen Herzens Der primitive Herzschlauch Die Dottersackvenen sind als Vitelline veins bezeichnet Cor sigmoideum Der primitive Herzschlauch besteht aus folgenden Anteilen Truncus arteriosus Bulbus cordis primitivus Ventriculus primitivus Atrium primitivum Sinus venosusAm 23 oder am 24 Tag beginnt das Herz mit peristaltischen Kontraktionen und damit mit Pumpbewegungen Man unterscheidet am fetalen Herzen eine Einstrom von einer Ausstrombahn In den Sinus venosus fliessen die Dottersackvenen Vv vitellinae die das Blut vom Dottersack in den Embryonalkreislauf leiten die Nabelvene V umbilicalis die sauerstoffreiches Blut aus den Chorionzotten fuhrt und die Kardinalvenen Vv cardinales anteriores et posteriores welche das Blut aus dem eigentlichen Embryonalkreislauf enthalten und es wieder zuruckfuhren ein Die Ausstrombahn erhalt erst Anschluss an die Kiemenbogenarterien spater an den Aortenbogen bzw den Truncus pulmonalis Wichtige Prozesse im Rahmen der Entwicklung sind die Bildung des Cor sigmoideum vom Schlauch zur Schleife und die Trennung in zwei getrennte Kreislaufe Korper und Lungenkreislauf Weiter werden das Atrium primitivum in einen rechten und einen linken Vorhof durch Auswachsen von Endokardkissen und der Ventriculus primitivus in eine rechte und eine linke Herzkammer durch Bildung des muskulosen und membranosen Septums unterteilt Die Segelklappen zwischen Vorhofen und Kammern bilden sich ebenfalls aus auswachsenden Endokardkissen die Taschenklappen durch Bildung von Endothelwulsten Funktionsweise des menschlichen HerzensErregungsbildungs und Erregungsleitungssystem Erregungsleitung am Herzen mit EKG Hauptartikel Erregungsleitungssystem und Elektrokardiogramm Die Kontraktion von Herzmuskelfasern wird durch elektrische Signale ausgelost Bei einem myogenen Herzen wie dem menschlichen werden die fur die Herzaktion notigen Impulse spontan und rhythmisch in spezialisierten Herzmuskelzellen erzeugt den Schrittmacherzellen Damit sich die elektrische Erregung uber das Herz ausbreiten kann sind die einzelnen Herzmuskelzellen uber kleine Poren in ihren Zellmembranen miteinander verbunden Uber diese Gap Junctions fliessen Ionen von Zelle zu Zelle Dabei nimmt die Erregung im Sinusknoten zwischen oberer Hohlvene und rechtem Herzohr ihren Ursprung breitet sich erst uber beide Vorhofe aus und erreicht dann uber den Atrioventrikularknoten AV Knoten in der Ventilebene die Kammern In den beiden Herzkammern gibt es ein Erregungsleitungssystem zur schnelleren Fortleitung das aus spezialisierten Herzmuskelzellen besteht Diese Zellen bilden vom AV Knoten ausgehend das His Bundel das das Herzskelett durchbohrt und sich in einen rechten und einen linken Tawara Schenkel fur die rechte und die linke Kammer aufteilt Der linke Tawara Schenkel teilt sich in ein linkes vorderes und ein linkes hinteres Bundel Die Endstrecke des Erregungsleitungssystems wird durch Purkinje Fasern gebildet die bis zur Herzspitze verlaufen dort umkehren und direkt unter dem Endokard in der Arbeitsmuskulatur enden Zum Teil konnen sie auch als falsche Sehnenfaden Chordae tendineae spuriae oder innerhalb der Moderatorbander Trabeculae septomarginales durch die Lichtung der Kammer ziehen Dieses System ermoglicht den Kammern sich trotz ihrer Grosse koordiniert zu kontrahieren Erreichen den AV Knoten aus irgendeinem Grunde keine Vorhoferregungen so geht von ihm selbst eine langsamere Kammererregung aus ca 40 min Der AV Knoten bildet auch einen Frequenzfilter der zu schnelle Vorhoferregungen z B bei Vorhofflattern oder flimmern abblockt AV Block Mechanik der Herzaktion Wiggers Diagramm der Vorgange im linken Herzteil wahrend zweier Herzzyklen Magnetresonanztomographie Schichtbilder des schlagenden Herzens Oben der Thorax mit Vierkammerblick unten nur das Herz Das menschliche Herz pumpt in Ruhe etwa das gesamte Blutvolumen des Korpers einmal pro Minute durch den Kreislauf das sind bei Erwachsenen etwa funf Liter pro Minute Bei korperlicher Belastung kann die Pumpleistung etwa auf das Funffache gesteigert werden wobei sich der Sauerstoffbedarf entsprechend erhoht Diese Steigerung wird durch eine Verdoppelung des Schlagvolumens und eine Steigerung der Herzfrequenz um den Faktor 2 5 erreicht Bei jeder Pumpaktion fordert jede Kammer und jeder Vorhof etwas mehr als die Halfte des maximalen Fullungsvolumens also etwa 50 100 ml Blut Das ist die Ejektionsfraktion also der prozentuale Anteil am enddiastolischen Fullungsvolumen welcher aus der Herzhohle herausgeworfen wird Die Herzfrequenz Schlage Minute betragt in Ruhe 50 80 min bei Neugeborenen uber 120 160 und kann unter Belastung auf uber 200 min ansteigen Liegt ein zu langsamer Herzschlag vor unter 60 min im Ruhezustand wird von einer Bradykardie gesprochen Schlagt das Herz zu schnell bei Erwachsenen uber 100 min im Ruhezustand spricht man von einer Tachykardie Wahrend eines Herzzyklus fullen sich zunachst die Vorhofe wahrend gleichzeitig die Kammern das Blut in die Arterien auswerfen Wenn sich die Kammermuskulatur entspannt offnen sich die Segelklappen und das Blut fliesst gesaugt durch den Druckabfall in den Kammern aus den Vorhofen in die Kammern Unterstutzt wird dies durch ein Zusammenziehen der Vorhofe Vorhofsystole Es folgt die Kammersystole Hierbei zieht sich die Kammermuskulatur zusammen der Druck steigt an die Segelklappen schliessen sich und das Blut kann nur durch die nun geoffneten Taschenklappen in die Arterien ausstromen Ein Ruckfluss des Blutes aus den Arterien wahrend der Entspannungsphase Diastole wird durch den Schluss der Taschenklappen verhindert Die Stromungsrichtung wird also allein durch die Klappen bestimmt Herzzyklus Klappenstellung Blutfluss und EKG Herzklappen und skelett J M Bourgery ca 1836 source source Audioaufnahme des Herzschlags eines MenschenNeben der Muskulatur dem weitaus grossten Teil der Gewebemasse des Herzens besitzt das Herz ein sogenanntes Herzskelett Es handelt sich hier um eine bindegewebige Struktur die hauptsachlich aus den Einfassungen der Ventile besteht Das Herzskelett hat drei wichtige Funktionen Es dient als Ansatz fur die Muskulatur als Ansatz fur die Herzklappen daher auch als Ventilebene bezeichnet und zur elektrischen Trennung von Vorhof und Kammermuskulatur um eine gleichzeitige Kontraktion zu verhindern Das Herzskelett ist ausschlaggebend fur die Mechanik der Herzaktion Aufgrund des Ruckstosses bei der Blutaustreibung ist die Herzspitze im Laufe des gesamten Herzzyklus relativ fixiert und bewegt sich kaum Somit wird folglich bei einer Kontraktion der Kammermuskulatur Systole die Ventilebene nach unten in Richtung der Herzspitze gezogen In der Erschlaffungsphase der Kammermuskulatur Diastole bewegt sich die Ventilebene wieder in Richtung Herzbasis Bei der Senkung der Ventilebene wird somit zum einen das Blut aus der Kammer in den Kreislauf ausgeworfen und zum anderen vergrossert sich auch der zugehorige Vorhof Es kommt zu einem Unterdruck wodurch Blut aus den grossen Venen in die Vorhofe stromt Bei der Erschlaffung der Kammermuskulatur hebt sich nun die Ventilebene wodurch die Kammern passiv uber die Blutsaulen der Vorhofe ausgedehnt werden und sich dadurch zu etwa 70 80 fullen Die anschliessende Kontraktion der Vorhofe pumpt nun das restliche Blut in die Kammern und leitet somit einen neuen Herzzyklus ein Die Vorhofkontraktion ist daher nicht zwingend fur das Funktionieren des Herzens notig was sich auch daran zeigt dass im Gegensatz zum Kammerflimmern Patienten mit Vorhofflimmern durchaus lebensfahig sind Ein etwa mit einem Pulmonaliskatheter gemessener erniedrigter Druck im rechten Vorhof kann auf ein unzureichendes Blutvolumen oder eine Sepsis ein erhohter auf einen kardiogenen Schock einen rechtsventrikularen Herzinfarkt eine Lungenembolie oder eine Herzbeuteltamponade hinweisen 22 Regulation Bei korperlicher Belastung wird die Herzleistung durch die Einwirkung sympathischer Nervenfasern gesteigert die an den Zellen der Arbeitsmuskulatur und auch des Erregungsleitungssystems den Transmitter Noradrenalin freisetzen Zusatzlich erreicht Noradrenalin zusammen mit Adrenalin das Herz als Hormon uber die Blutbahn Die Wirkung von Noradrenalin und Adrenalin wird uberwiegend uber b1 Adrenozeptoren vermittelt Dieser ist G Protein gekoppelt und aktiviert eine Adenylatcyclase AC welche die Synthese von cAMP aus ATP katalysiert Daraufhin phosphoryliert eine cAMP abhangige Proteinkinase PKA Calciumkanale und erhoht dadurch den langsamen Einstrom von Calcium in die Muskelzelle Dies fuhrt zur Ausschuttung von weiterem Calcium aus dem Sarkoplasmatischen Retikulum SR und damit zur gesteigerten Muskelkontraktion des Herzens wahrend der Systole positiv inotroper Effekt Ausserdem phosphoryliert die PKA das Phospholamban des SR wodurch die Calciumaufnahme ins SR erhoht wird und die Relaxationszeit des Herzens in der Diastole verkurzt wird positiv lusitroper Effekt 23 Zudem steigen die Herzfrequenz positiv chronotrop und die Uberleitungsgeschwindigkeit im AV Knoten positiv dromotrop an Der Gegenspieler des Sympathikus ist auch am Herzen der Parasympathikus welcher uber den Nervus vagus X Hirnnerv wirkt der mit dem Transmitter Acetylcholin die Herzfrequenz die Kontraktionskraft des Herzens die Uberleitungsgeschwindigkeit des AV Knotens und die Erregbarkeit des Herzens herabsetzt negativ chronotrop negativ inotrop negetiv dromotrop und negativ bathmotrop wobei die Wirkung des Parasympathikus auf die Ino und Bathmotropie eher gering ist Gleichzeitig passt sich die Kontraktionskraft Herzkraft automatisch den Erfordernissen an Wird der Herzmuskel durch zusatzliches Blutvolumen starker gedehnt so verbessert sich dadurch die Funktion der kontraktilen Elemente in den Muskelzellen Frank Starling Mechanismus Dieser Mechanismus tragt wesentlich dazu bei dass sich die gleichzeitigen Schlagvolumina von rechter und linker Kammer nicht unterscheiden Erhoht sich aus irgendeinem Grund kurzfristig das Schlagvolumen einer Herzhalfte so fuhrt dies zu einer Vergrosserung des Fullungsvolumens der anderen Herzhalfte bei der folgenden Herzaktion Dadurch wird die Wand starker gedehnt und die Kammer kann mit verbesserter Kontraktionskraft ebenfalls ein grosseres Blutvolumen auswerfen Bei jeder Herzaktion ist in allen vier Herzhohlen das Produkt aus enddiastolischem Fullungsvolumen und zugehoriger Netto Ejektionsfraktion notwendigerweise konstant Gabe es diese Gleichheit der vier Schlagvolumina nicht kame es sofort zum Blutstau Das Herz produziert in seinen Vorhofen vor allem im rechten Vorhof auch dehnungsabhangig ein harntreibendes Hormon das atriale natriuretische Peptid ANP um Einfluss auf das zirkulierende Blutvolumen zu nehmen Erkrankungen Hauptartikel Kardiologie und Kinderkardiologie In der Medizin beschaftigt sich die Kardiologie als Spezialgebiet der Inneren Medizin mit dem Herzen und der konservativen Behandlung der Herzerkrankungen bei Erwachsenen Operationen am Herzen werden von Herzchirurgen durchgefuhrt Herzerkrankungen von Kindern sind soweit konservativ therapierbar Gegenstand der Kinderkardiologie welche sich als Teilgebiet der Padiatrie seit etwa 1975 entwickelt hat Die operative Therapie bei Kindern wird zumindest in Deutschland von der als Spezialisierung etablierten Kinderherzchirurgie ubernommen Da seit etwa 1995 zunehmend Kinder mit komplexen angeborenen Herzfehlern das Erwachsenenalter erreichen stellt sich heute die Frage der medizinischen Versorgung fur diesen Patientenkreis der lebenslang auf kardiologische Kontrolluntersuchungen angewiesen ist und bei dem eventuell auch Re Operationen anstehen Erst vereinzelt haben sich bisher Erwachsenenkardiologen intensiv auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler fortgebildet Kinderkardiologen sind zwar sehr kompetent im Bereich der verschiedenen Krankheitsbilder jedoch als Padiater nicht im Bereich der Erwachsenkardiologie ausgebildet Deshalb werden heute zunehmend interdisziplinare Sprechstunden in verschiedenen Herzzentren angeboten Siehe auch Kategorie Krankheitsbild in der KardiologieSiehe auchSportherz HerztransplantationLiteraturOle Martin Hoystad Kulturgeschichte des Herzens Von der Antike bis zur Gegenwart Aus dem Norwegischen von Frank Zuber Bohlau Koln Weimar Wien 2006 ISBN 3 412 28705 9 Susanne Hahn Herz In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 581 ff Charles Reginald Schiller Harris The heart and the vascular system in ancient Greek medicine from Alcmaeon to Galen Oxford 1973 Friedrich Wilhelm Hehrlein Herz und grosse Gefasse In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 164 185 Das Herz Gedachtnisschrift fur Ernst Boehringer 3 Bande Dr Karl Thomae GmbH Biberach an der Riss 1965 1969 Wolfgang Bargmann Wilhelm Doerr Das Herz des Menschen Thieme Stuttgart 1963 Herbert Reindell Helmut Klepzig Krankheiten des Herzens und der Gefasse In Ludwig Heilmeyer Hrsg Lehrbuch der Inneren Medizin Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1955 2 Auflage ebenda 1961 S 450 598 T East The Story of Heart Disease Dawson London 1958 Allan Burns Observations on some of the most frequent and important diseases of the heart Edinburgh 1809 Weblinks Wiktionary Herz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Herz Zitate Commons Herz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Introduction to Cardiothoracic Imaging HM Sommer Herz Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive PDF 2 7 MB Animationen 3 dim Animation des schlagendes Herzens mit vielen Infos 2 dim Animation des schlagenden Herzens mit Diagrammen englisch Institutionen dgk herzfuehrer de Deutsche Gesellschaft fur Kardiologie Deutschen Gesellschaft fur Thorax Herz und GefasschirurgieEinzelnachweise Das Herkunftsworterbuch Der Duden in zwolf Banden Band 7 Nachdruck der 2 Auflage Dudenverlag Mannheim 1997 S 283 Siehe auch Herz In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 30 August 2019 und Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 7 Auflage Trubner Strassburg 1910 S 206 Wolfgang Piper Innere Medizin Springer Verlag Heidelberg 2007 ISBN 978 3 540 33725 6 S 77 Jutta Kollesch Diethard Nickel Antike Heilkunst Ausgewahlte Texte aus dem medizinischen Schrifttum der Griechen und Romer Philipp Reclam jun Leipzig 1979 Reclams Universal Bibliothek Band 771 6 Auflage ebenda 1989 ISBN 3 379 00411 1 S 23 und 184 Anm 14 Jutta Kollesch Diethard Nickel Antike Heilkunst 1989 S 23 Jutta Kollesch Diethard Nickel Antike Heilkunst 1989 S 183 f Christopher D Moyes Patricia M Schulte Tierphysiologie Pearson Studium Munchen 2008 ISBN 978 3 8273 7270 3 S 6 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche englisch Principles of Animal Physiology Ubersetzt von Monika Niehaus Sebastian Vogel Hans H Lauer Geschichtliches zur Koronarsklerose BYK Gulden Konstanz 1971 Aus dem Institut fur Geschichte der Medizin der Universitat Heidelberg S 4 9 a b c d e f g h Heinz Penzlin Lehrbuch der Tierphysiologie 7 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8274 2114 2 S 339 351 a b c d e f g h i j Adolf Remane Volker Storch Ulrich Welsch Kurzes Lehrbuch der Zoologie 5 Auflage Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 437 20337 1 S 188 f a b c d e f g h i j k l m n o p q Christopher D Moyes Patricia M Schulte Tierphysiologie Pearson Studium Munchen 2008 ISBN 978 3 8273 7270 3 S 379 394 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche englisch Principles of Animal Physiology Ubersetzt von Monika Niehaus Sebastian Vogel J D Glenn J G King J F Hillyer Structural mechanics of the mosquito heart and its function in bidirectional hemolymph transport In Journal of Experimental Biology 213 2010 S 541 doi 10 1242 jeb 035014 a b c d e f g h Heinz Penzlin Lehrbuch der Tierphysiologie 7 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8274 2114 2 S 314 326 a b G P Dobson On being the right size heart design mitochondrial efficiency and lifespan potential In Clinical and experimental pharmacology amp physiology Band 30 Nummer 8 August 2003 S 590 597 ISSN 0305 1870 PMID 12890185 a b c Heinz Penzlin Lehrbuch der Tierphysiologie 7 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8274 2114 2 S 331 a b Maike Prutz et al Die Anatomie des Herzens der Landschildkrote Testudinidae In Kleintierpraxis Band 61 Heft 4 2016 S 185 194 F L Meijler T D Meijler Archetype adaptation and the mammalian heart In Netherlands heart journal monthly journal of the Netherlands Society of Cardiology and the Netherlands Heart Foundation Band 19 Nummer 3 Marz 2011 S 142 148 ISSN 1876 6250 doi 10 1007 s12471 011 0086 4 PMID 21475406 PMC 3047700 freier Volltext G B West J H Brown The origin of allometric scaling laws in biology from genomes to ecosystems towards a quantitative unifying theory of biological structure and organization In The Journal of experimental biology Band 208 Pt 9 Mai 2005 S 1575 1592 ISSN 0022 0949 doi 10 1242 jeb 01589 PMID 15855389 Review S F Noujaim E Lucca V Munoz D Persaud O Berenfeld F L Meijler J Jalife From mouse to whale a universal scaling relation for the PR Interval of the electrocardiogram of mammals In Circulation Band 110 Nummer 18 November 2004 S 2802 2808 ISSN 1524 4539 doi 10 1161 01 CIR 0000146785 15995 67 PMID 15505092 Theodor Heinrich Schiebler Walter Schmidt Lehrbuch der gesamten Anatomie des Menschen Cytologie Histologie Entwicklungsgeschichte Makroskopische und Mikroskopische Anatomie 3 korrigierte Auflage Springer Berlin u a ISBN 3 540 12400 4 S 440 E Strauzenberg Short outline of the problem of competition at altitude above 2000 m In The Journal of sports medicine and physical fitness Band 16 Nummer 4 Dezember 1976 S 346 347 ISSN 0022 4707 PMID 1011819 O Bergmann R D Bhardwaj S Bernard S Zdunek F Barnabe Heider S Walsh J Zupicich K Alkass B A Buchholz H Druid S Jovinge J Frisen Evidence for cardiomyocyte renewal in humans In Science Band 324 Nummer 5923 April 2009 S 98 102 ISSN 1095 9203 doi 10 1126 science 1164680 PMID 19342590 PMC 2991140 freier Volltext Amitava Majumder Anne Paschen Arztliche Arbeitstechniken In Jorg Braun Roland Preuss Hrsg Klinikleitfaden Intensivmedizin 9 Auflage Elsevier Munchen 2016 ISBN 978 3 437 23763 8 S 29 93 hier S 39 f Pulmonaliskatheter Erland Erdmann Klinische Kardiologie 7 Auflage Springer VerlagNormdaten Sachbegriff GND 4024632 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herz amp oldid 235371199