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Unter einem Produkt versteht man das Ergebnis einer Multiplikation sowie auch einen Term der eine Multiplikation darstellt Die verknupften Elemente heissen Faktoren In diesem Sinne ist die Multiplikation eine Abbildung der Form A B C displaystyle cdot colon A times B rightarrow C wobei man das Produkt c C displaystyle c in C von a A displaystyle a in A und b B displaystyle b in B meist als c a b displaystyle c a cdot b notiert Sowohl c displaystyle c das Ergebnis als auch a b displaystyle a cdot b der Term wird als Produkt von a displaystyle a und b displaystyle b bezeichnet Abgeleitet vom lateinischen Wort producere in der Bedeutung her vorbringen ist Produkt ursprunglich die Bezeichnung des Ergebnisses einer Multiplikation zweier Zahlen von lat multiplicare vervielfachen 1 Die Verwendung des Malpunktes displaystyle cdot geht auf Gottfried Wilhelm Leibniz zuruck das alternative Symbol displaystyle times auf William Oughtred 2 Inhaltsverzeichnis 1 Produkte zweier Zahlen 1 1 Produkt zweier naturlicher Zahlen 1 2 Produkt zweier ganzer Zahlen 1 3 Produkt zweier Bruche 1 4 Produkt zweier reeller Zahlen 1 5 Produkt zweier komplexer Zahlen 1 5 1 Geometrische Deutung 1 6 Produkt zweier Quaternionen 2 Weitere Beispiele fur kommutative Ringe 2 1 Restklassen ganzer Zahlen 2 2 Funktionenringe 2 3 Faltungsprodukt 2 4 Polynomringe 3 Produkte in der linearen Algebra 3 1 Skalares Produkt 3 2 Skalarprodukt 3 3 Kreuzprodukt im dreidimensionalen Raum 3 4 Spatprodukt 3 5 Komposition linearer Abbildungen 3 6 Produkt zweier Matrizen 3 7 Komposition linearer Abbildungen als Matrizenprodukt 3 8 Tensorprodukt von Vektorraumen 3 9 Abbildungsmatrizen als Tensoren zweiter Stufe 4 Mengentheoretisches Produkt 5 Endliche und unendliche Produkte 5 1 Endliche Produkte mit vielen Faktoren 5 2 Das leere Produkt 5 3 Unendliche Produkte 5 3 1 Eigenschaften 5 3 2 Beispiele zu fehlender Konvergenz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseProdukte zweier Zahlen BearbeitenHier ist stets A B C displaystyle A B C nbsp d h das Produkt zweier Zahlen ist wieder eine Zahl Produkte werden hier zusatzlich als assoziativ vorausgesetzt d h a b c a b c fur alle a b c A displaystyle a cdot b cdot c a cdot b cdot c quad text fur alle a b c in A nbsp Produkt zweier naturlicher Zahlen Bearbeiten nbsp 3 mal 4 ergibt 12Ordnet man etwa Spielsteine in einem rechteckigen Schema in r Reihen zu je s Steinen an so benotigt man dafur r s i 1 s r j 1 r s displaystyle r cdot s sum i 1 s r sum j 1 r s nbsp Spielsteine Die Multiplikation ist hier eine Kurzschreibweise fur die mehrfache Addition von r Summanden entsprechend den r Reihen die samtliche den Wert s tragen in jeder Reihe stehen s Steine Man kann die Gesamtzahl aber auch dadurch berechnen dass man die Zahl s entsprechend der Anzahl der hintereinander in einer Spalte stehenden Steine insgesamt r Mal entsprechend der Anzahl r solcher nebeneinander angeordneter Spalten von Steinen addiert man benotigt hierfur r 1 Pluszeichen Damit ist bereits die Kommutativitat der Multiplikation zweier naturlicher Zahlen gezeigt Zahlt man die Zahl 0 zu den naturlichen Zahlen so bilden diese einen Halbring Zu einem Ring fehlen die inversen Elemente bzgl der Addition Es gibt keine naturliche Zahl x mit der Eigenschaft 3 x 0 displaystyle 3 x 0 nbsp Ein Produkt bei dem die Zahl 0 als ein Faktor auftritt hat stets den Wert 0 Eine Anordnung von 0 Reihen von Spielsteinen umfasst unabhangig von der Zahl der Steine pro Reihe keinen einzigen Stein Produkt zweier ganzer Zahlen Bearbeiten Durch Hinzufugen der negativen ganzen Zahlen erhalt man den Ring Z displaystyle mathbb Z nbsp der ganzen Zahlen Zwei ganze Zahlen werden multipliziert indem man ihre jeweiligen Betrage multipliziert und mit folgendem Vorzeichen versieht displaystyle begin array c c c hline cdot amp amp hline amp amp amp amp hline end array nbsp In Worten ausgedruckt besagt diese Tabelle Minus mal Minus ergibt Plus Minus mal Plus ergibt Minus Plus mal Minus ergibt Minus Plus mal Plus ergibt PlusFur eine streng formale Definition uber Aquivalenzklassen von Paaren naturlicher Zahlen vergleiche man den Artikel uber ganze Zahlen Produkt zweier Bruche Bearbeiten In den ganzen Zahlen kann man uneingeschrankt addieren subtrahieren und multiplizieren Die Division durch eine von 0 verschiedene Zahl ist nur moglich falls der Dividend ein Vielfaches des Divisors ist Diese Einschrankung lasst sich mit dem Ubergang zum Korper der rationalen Zahlen also zur Menge Q displaystyle mathbb Q nbsp aller Bruche aufheben Das Produkt zweier Bruche erfordert im Gegensatz zu ihrer Summe nicht die Bildung eines Hauptnenners z n z n z z n n displaystyle frac z n cdot frac z n frac z cdot z n cdot n nbsp Gegebenenfalls lasst sich das Ergebnis noch kurzen Produkt zweier reeller Zahlen Bearbeiten Wie bereits Euklid nachweisen konnte gibt es keine rationale Zahl deren Quadrat Zwei ergibt Ebenso ist das Verhaltnis von Kreisumfang zu Kreisdurchmesser also die Kreiszahl p nicht als Quotient zweier ganzer Zahlen darstellbar Beide Lucken werden durch eine sogenannte Vervollstandigung im Ubergang zum Korper der reellen Zahlen R displaystyle mathbb R nbsp geschlossen Da eine exakte Definition des Produktes in der hier gebotenen Kurze nicht moglich erscheint sei nur kurz die Idee skizziert Jede reelle Zahl lasst sich als ein unendlicher Dezimalbruch auffassen So gilt etwa 2 1 414 2 displaystyle sqrt 2 1 4142 ldots nbsp und p 3 141 5 displaystyle pi 3 1415 ldots nbsp Die rationalen Naherungswerte etwa 1 41 und 3 14 lassen sich problemlos miteinander multiplizieren Durch sukzessive Erhohung der Anzahl der Nachkommastellen erhalt man in einem nicht in endlicher Zeit durchfuhrbaren Prozess eine Folge von Naherungswerten fur das Produkt 2 p 4 442 8 displaystyle sqrt 2 cdot pi 4 4428 ldots nbsp Produkt zweier komplexer Zahlen Bearbeiten Selbst uber der Menge der reellen Zahlen gibt es unlosbare Gleichungen wie etwa x 2 1 displaystyle x 2 1 nbsp Sowohl fur negative wie auch fur positive Werte von x displaystyle x nbsp ist das Quadrat auf der linken Seite stets eine positive Zahl Durch den Ubergang zum Korper C displaystyle mathbb C nbsp der komplexen Zahlen der oft auch als Adjunktion also Hinzufugen von i 1 displaystyle mathrm i sqrt 1 nbsp bezeichnet wird entsteht aus der reellen Zahlengeraden die sogenannte gausssche Zahlenebene Zwei Punkte dieser Ebene also zwei komplexe Zahlen werden unter Beachtung von i 2 1 displaystyle mathrm i 2 1 nbsp formal multipliziert a b i c d i a c a d i b c i b d i 2 a c b d a d b c i displaystyle begin aligned a b mathrm i cdot c d mathrm i amp a cdot c a cdot d mathrm i b cdot c mathrm i b cdot d cdot mathrm i 2 amp a cdot c b cdot d a cdot d b cdot c mathrm i end aligned nbsp Geometrische Deutung Bearbeiten nbsp Eine komplexe Zahl in PolarkoordinatenEine komplexe Zahl lasst sich auch in ebenen Polarkoordinaten schreiben a b i r cos f i sin f r e i f displaystyle a b mathrm i r cdot cos varphi mathrm i sin varphi r cdot mathrm e mathrm i varphi nbsp Ist ferner c d i s cos ps i sin ps s e i ps displaystyle c d mathrm i s cdot cos psi mathrm i sin psi s cdot mathrm e mathrm i psi nbsp so gilt aufgrund der Additionstheoreme fur Sinus und Kosinus a c b d a d b c i r s cos f ps i sin f ps r s e i f ps displaystyle a cdot c b cdot d a cdot d b cdot c mathrm i r cdot s cdot cos varphi psi mathrm i sin varphi psi r cdot s cdot mathrm e mathrm i varphi psi nbsp Geometrisch bedeutet das Multiplikation der Langen bei gleichzeitiger Addition der Winkel Produkt zweier Quaternionen Bearbeiten Selbst die komplexen Zahlen lassen sich noch algebraisch erweitern Es entsteht ein reell vierdimensionaler Raum die sogenannten hamiltonschen Quaternionen H displaystyle mathbb H nbsp Die zugehorigen Multiplikationsregeln werden im Artikel Quaternion ausfuhrlich dargestellt Im Gegensatz zu den obigen Zahlbereichen ist die Multiplikation von Quaternionen nicht kommutativ d h a b displaystyle a cdot b nbsp und b a displaystyle b cdot a nbsp sind im Allgemeinen verschieden Weitere Beispiele fur kommutative Ringe BearbeitenRestklassen ganzer Zahlen Bearbeiten Dass das Produkt zweier Zahlen genau dann ungerade ist wenn beide Faktoren ungerade sind ist eine weithin bekannte Tatsache Ahnliche Regeln gelten auch bezuglich der Teilbarkeit durch eine ganze Zahl N grosser als 2 Die geraden Zahlen entsprechen hierbei den Vielfachen von N eine gerade Zahl ist ohne Rest durch Zwei teilbar Bei den ungeraden Zahlen sollte man unterscheiden welcher Rest bei der ganzzahligen Division dieser Zahl durch N ubrig bleibt Modulo 3 so die Sprechweise gibt es drei Restklassen ganzer Zahlen Solche die Vielfache von 3 sind solche mit Rest 1 und solche mit Rest 2 Das Produkt zweier solcher Zahlen hat stets Rest 1 modulo 3 Die Menge dieser Restklassen Z N Z displaystyle mathbb Z N mathbb Z nbsp geschrieben besitzt genau N Elemente Ein typisches Element hat die Form a N Z displaystyle a N mathbb Z nbsp und steht fur die Menge aller ganzen Zahlen die bei Division durch N denselben Rest ergeben wie die Zahl a Auf der Menge aller solcher Restklassen wird durch a N Z b N Z a b N Z displaystyle a N mathbb Z b N mathbb Z a b N mathbb Z nbsp eine Addition und durch a N Z b N Z a b N Z displaystyle a N mathbb Z cdot b N mathbb Z a cdot b N mathbb Z nbsp eine Multiplikation erklart Der so entstehende Ring heisst der Restklassenring modulo N Genau dann wenn N eine Primzahl ist handelt es sich hierbei sogar um einen Korper Beispiel Modulo 5 ist die Restklasse von 2 invers zu der von 3 da 6 modulo 5 gleich 1 ist Das systematische Auffinden von multiplikativen Inversen modulo N erfolgt mittels des Euklidischen Algorithmus Funktionenringe Bearbeiten Ist der Ring R kommutativ so bildet die Menge F R M displaystyle mathbb F R M nbsp die Menge aller Funktionen von einer Menge M mit Werten in R ebenfalls einen kommutativen Ring wenn man Addition und Multiplikation in F displaystyle mathbb F nbsp komponentenweise definiert Das heisst wenn man f g m f m g m displaystyle f g m f m g m nbsp f g m f m g m displaystyle f cdot g m f m cdot g m nbsp fur alle m M displaystyle m in M nbsp erklart Wahlt man als Ring R die reellen Zahlen R displaystyle mathbb R nbsp mit der ublichen Addition und Multiplikation und als M etwa eine offene Teilmenge von R displaystyle mathbb R nbsp oder allgemeiner von R n displaystyle mathbb R n nbsp so sind die Begriffe Stetigkeit und Differenzierbarkeit von Funktionen sinnvoll Die Menge der stetigen bzw differenzierbaren Funktionen f M R displaystyle f colon M to R nbsp bildet dann einen Unterring des Funktionenringes der trivialerweise wieder kommutativ sein muss wenn F displaystyle mathbb F nbsp bzw R kommutativ ist Faltungsprodukt Bearbeiten Hauptartikel Faltung Mathematik nbsp Faltung der Rechteckfunktion mit sich selbst ergibt die DreiecksfunktionSeien f g R R displaystyle f g colon mathbb R rightarrow mathbb R nbsp zwei integrierbare reelle Funktionen deren Betrage ein endliches uneigentliches Integral besitzen f t d t lt und g t d t lt displaystyle int limits infty infty f t mathrm d t lt infty quad text und int limits infty infty g t mathrm d t lt infty nbsp Dann ist das uneigentliche Integral f g t f t g t t d t displaystyle f g t int limits infty infty f tau cdot g t tau mathrm d tau nbsp fur jede reelle Zahl t ebenfalls endlich Die dadurch definierte Funktion f g displaystyle f g nbsp heisst das Faltungsprodukt oder die Konvolution von f und g Dabei ist f g displaystyle f g nbsp wieder integrierbar mit endlichem uneigentlichem Betragsintegral Ferner gilt f g g f displaystyle f g g f nbsp d h die Faltung ist kommutativ Nach Fourier Transformation ist das Faltungsprodukt bis auf einen konstanten Normierungsfaktor das punktweise definierte Produkt sog Faltungstheorem Das Faltungsprodukt spielt eine wichtige Rolle in der mathematischen Signalverarbeitung Die gausssche Glockenkurve lasst sich dadurch charakterisieren dass ihre Faltung mit sich selbst wieder eine etwas in die Breite gezogene Glockenkurve ergibt vgl hier Genau diese Eigenschaft liegt dem zentralen Grenzwertsatz zugrunde Polynomringe Bearbeiten Die Menge R X displaystyle mathbb R X nbsp aller Polynome in der Variablen X mit reellen Koeffizienten bildet einen sogenannten Polynomring Das Produkt wird hierbei wie folgt berechnet i 0 n a i X i j 0 m b j X j k 0 n m c k X k displaystyle left sum i 0 n a i X i right cdot left sum j 0 m b j X j right sum k 0 n m c k X k nbsp mit c k i j k a i b j displaystyle c k sum i j k a i cdot b j nbsp Diese Ringe spielen in vielen Bereichen der Algebra eine grosse Rolle So lasst sich etwa der Korper der komplexen Zahlen formal elegant als Faktorring R X X 2 1 displaystyle mathbb R X X 2 1 nbsp definieren Beim Ubergang von endlichen Summen zu absolut konvergenten Reihen bzw formalen Potenzreihen wird aus dem hier besprochenen Produkt das sog Cauchy Produkt Produkte in der linearen Algebra BearbeitenDie lineare Algebra beschaftigt sich mit Vektorraumen und linearen Abbildungen zwischen solchen In diesem Zusammenhang treten verschiedenartige Produkte auf Im Folgenden wird zur Vereinfachung als Grundkorper zumeist der Korper der reellen Zahlen verwendet Skalares Produkt Bearbeiten Bereits in der Definition eines Vektorraums V taucht der Begriff der Skalarmultiplikation auf Damit lassen sich Vektoren ganz allgemein um einen reellen Faktor strecken wobei im Falle der Multiplikation mit einem negativen Skalar auch noch die Richtung des Vektors umgedreht wird Das skalare Produkt ist eine Abbildung R V V displaystyle mathbb R times V rightarrow V nbsp Skalarprodukt Bearbeiten Davon strikt zu unterscheiden ist der Begriff eines Skalarprodukts Dabei handelt es sich um eine bilineare Abbildung V V R displaystyle cdot colon V times V rightarrow mathbb R nbsp mit der zusatzlichen Forderung dass v v gt 0 displaystyle v cdot v gt 0 nbsp fur alle 0 v V displaystyle 0 not v in V nbsp ist Daher ist der Ausdruck v v v displaystyle v sqrt v cdot v nbsp stets berechenbar und liefert den Begriff der Norm Lange eines Vektors Ebenso gestattet das Skalarprodukt die Definition eines Winkels zwischen zwei von 0 verschiedenen Vektoren v und w cos v w v w v w displaystyle cos angle v w frac v cdot w v cdot w nbsp Die Polarisationsformel zeigt dass ein solcher Langenbegriff umgekehrt stets zu einem Skalarprodukt und somit auch zu einem Winkelbegriff fuhrt In jedem n dimensionalen Euklidischen Raum lasst sich durch Orthonormalisierung eine Orthonormalsystem finden Stellt man alle Vektoren als Linearkombination bezuglich einer Orthonormalbasis e 1 e n displaystyle e 1 ldots e n nbsp dar so lasst sich das Skalarprodukt zweier solcher Koordinatentupel als Standardskalarprodukt berechnen i 1 n a i e i i 1 n b i e i i 1 n a i b i displaystyle left sum i 1 n alpha i e i right cdot left sum i 1 n beta i e i right sum i 1 n alpha i beta i nbsp Kreuzprodukt im dreidimensionalen Raum Bearbeiten Im R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp als dem Standardmodell eines 3 dimensionalen Euklidischen Raums lasst sich ein weiteres Produkt das sogenannte Kreuzprodukt definieren Es leistet hervorragende Dienste bei diversen Problemen der analytischen Geometrie im Raum Beim Kreuzprodukt handelt es sich um eine Abbildung R 3 R 3 R 3 displaystyle times colon mathbb R 3 times mathbb R 3 rightarrow mathbb R 3 nbsp Wie jedes Lie Produkt ist es antikommutativ v w w v displaystyle v times w w times v nbsp Insbesondere ist v v 0 displaystyle v times v 0 nbsp Spatprodukt Bearbeiten Beim sogenannten Spatprodukt ebenfalls nur im R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp erklart handelt es sich nicht um ein Produkt zweier sondern dreier Vektoren In moderner Sprechweise stimmt es mit der Determinante von drei nebeneinander geschriebenen Spaltenvektoren uberein und lasst sich wohl am einfachsten nach der Regel von Sarrus berechnen Formal liegt eine Abbildung det R 3 R 3 R 3 R displaystyle det colon mathbb R 3 times mathbb R 3 times mathbb R 3 rightarrow mathbb R nbsp vor die wohl nur aus historischen Grunden noch heute als ein Produkt bezeichnet wird Anschaulich misst das Spatprodukt das Volumen eines Spates im Raum Komposition linearer Abbildungen Bearbeiten Sind f U V displaystyle f colon U to V nbsp und g V W displaystyle g colon V to W nbsp zwei lineare Abbildungen so ist ihre Hintereinanderausfuhrung g nach f g f U W u g f u displaystyle g circ f colon U to W quad u mapsto g f u nbsp linear Bezeichnet man die Menge aller linearen Abbildungen von U nach V mit Hom U V displaystyle operatorname Hom U V nbsp so liefert die Komposition von Abbildungen ein Produkt Hom V W Hom U V Hom U W displaystyle circ colon operatorname Hom V W times operatorname Hom U V rightarrow operatorname Hom U W nbsp Im Spezialfall U V W displaystyle U V W nbsp erhalt man so den sogenannten Endomorphismenring End V Hom V V displaystyle operatorname End V operatorname Hom V V nbsp von V Produkt zweier Matrizen Bearbeiten Gegeben seien zwei Matrizen A a i j i 1 s j 1 r R s r displaystyle A a i j i 1 ldots s j 1 ldots r in mathbb R s times r nbsp und B b j k j 1 r k 1 t R r t displaystyle B b j k j 1 ldots r k 1 ldots t in mathbb R r times t nbsp Da die Anzahl der Spalten von A mit der Anzahl der Zeilen von B ubereinstimmt lasst sich das Matrizenprodukt A B j 1 r a i j b j k i 1 s k 1 t R s t displaystyle A cdot B left sum j 1 r a i j cdot b j k right i 1 ldots s k 1 ldots t in mathbb R s times t nbsp bilden Im Spezialfall r s t displaystyle r s t nbsp quadratischer Matrizen entsteht hierdurch der Matrizenring R r r displaystyle mathbb R r times r nbsp Komposition linearer Abbildungen als Matrizenprodukt Bearbeiten Zwischen der Komposition linearer Abbildungen und dem Produkt zweier Matrizen besteht ein enger Zusammenhang Seien dazu r dim U displaystyle r operatorname dim U nbsp s dim V displaystyle s operatorname dim V nbsp und t dim W displaystyle t operatorname dim W nbsp die endlichen Dimensionen der beteiligten Vektorraume U V und W Seien ferner U u 1 u r displaystyle mathcal U u 1 ldots u r nbsp eine Basis von U V v 1 v s displaystyle mathcal V v 1 ldots v s nbsp eine Basis von V und W w 1 w t displaystyle mathcal W w 1 ldots w t nbsp eine Basis von W Bezuglich dieser Basen seien A M V U f R s r displaystyle A M mathcal V mathcal U f in mathbb R s times r nbsp die darstellende Matrix von f U V displaystyle f colon U to V nbsp und B M W V g R r t displaystyle B M mathcal W mathcal V g in mathbb R r times t nbsp die darstellende Matrix von g V W displaystyle g colon V to W nbsp Dann ist B A M W U g f R s t displaystyle B cdot A M mathcal W mathcal U g circ f in mathbb R s times t nbsp die darstellende Matrix von g f U W displaystyle g circ f colon U rightarrow W nbsp Mit anderen Worten Das Matrizenprodukt liefert die koordinatenabhangige Beschreibung der Komposition zweier linearer Abbildungen Tensorprodukt von Vektorraumen Bearbeiten Das Tensorprodukt V W displaystyle V otimes W nbsp zweier reeller Vektorraume V und W ist eine Art Produkt zweier Vektorraume Es ahnelt daher dem weiter unten besprochenen mengentheoretischen Produkt Im Gegensatz zu diesem handelt es sich aber nicht um das kategorielle Produkt in der Kategorie der reellen Vektorraume Es lasst sich dennoch uber eine universelle Eigenschaft bezuglich bilinearer Abbildungen kategoriell fassen Danach ist die kanonische Einbettung V W v w v w V W displaystyle V times W ni v w mapsto v otimes w in V otimes W nbsp sozusagen die Mutter aller auf V und W definierbaren Produkte Jedes andere reell bilineare Produkt B V W Y displaystyle B colon V times W rightarrow Y nbsp mit Werten in irgendeinem Vektorraum Y kommt namlich durch Nachschalten einer eindeutig bestimmten linearen Abbildung B V W Y displaystyle tilde B colon V otimes W rightarrow Y nbsp zustande Abbildungsmatrizen als Tensoren zweiter Stufe Bearbeiten Der Vektorraum Hom V W displaystyle operatorname Hom V W nbsp aller linearen Abbildungen zwischen zwei Vektorraumen V und W lasst sich auf bifunktoriell naturliche Weise als Tensorprodukt des Dualraums V displaystyle V nbsp von V mit W auffassen V W Hom V W displaystyle V otimes W rightarrow operatorname Hom V W nbsp Hierbei wird einem zerlegbaren Tensor f w V W displaystyle f otimes w in V otimes W nbsp also einem Funktional f V R displaystyle f colon V to R nbsp und einem Vektor w W displaystyle w in W nbsp die lineare Abbildung g V W displaystyle g colon V to W nbsp mit g v f v w displaystyle g v f v cdot w nbsp zugeordnet Lasst sich so jede lineare Abbildung von V nach W erhalten Nein ebenso ist aber auch nicht jeder Tensor zerlegbar Wie jeder Tensor sich als Summe zerlegbarer Tensoren schreiben lasst so lasst sich auch jede lineare Abbildung von V nach W als Summe von Abbildungen wie dem oben definierten g erhalten Dass Hom V W displaystyle operatorname Hom V W nbsp in naturlicher Weise zum Tensorprodukt des Dualraums von V mit W isomorph ist bedeutet gleichzeitig dass es sich bei der darstellenden Matrix einer linearen Abbildung g V W displaystyle g colon V to W nbsp um einen einfach kontravarianten und einfach kovarianten Tensor handelt Dies druckt sich auch im Transformationsverhalten von darstellenden Matrizen bei einem Basiswechsel aus Mengentheoretisches Produkt BearbeitenDas kartesische Produkt M N displaystyle M times N nbsp zweier Mengen M und N fugt sich auf den ersten Blick nicht zwanglos in den hier vorgestellten Produktbegriff ein Dennoch besteht nicht nur im Wort Produkt eine Verbindung Das Produkt zweier naturlicher Zahlen m und n wurde weiter oben als die Kardinalitat des kartesischen Produkt einer m elementigen mit einer n elementigen Menge erklart Weiterhin gelten bestimmte Formen des Distributivgesetzes Das kartesische Produkt ist gleichzeitig das kategorielle Produkt in der Kategorie der Mengen Endliche und unendliche Produkte BearbeitenEndliche Produkte mit vielen Faktoren Bearbeiten nbsp Die ProduktschreibweiseDie Fakultat einer naturlichen Zahl n geschrieben als n beschreibt die Anzahl der moglichen Anordnungen von n unterscheidbaren Objekten in einer Reihe n 1 2 n 1 n k 1 n k displaystyle n 1 cdot 2 cdot ldots cdot n 1 cdot n prod k 1 n k nbsp Das Produktzeichen displaystyle textstyle prod nbsp ist in Anlehnung an den ersten Buchstaben des Wortes Produkt der griechischen Majuskel Pi nachempfunden 3 ebenso wird displaystyle textstyle sum nbsp angelehnt an das Sigma als Summenzeichen verwendet Da das Produkt naturlicher Zahlen kommutativ ist kann man auch eine Indexmenge verwenden und damit die Reihenfolge der Faktoren unbestimmt lassen n k 1 n k displaystyle n prod k in 1 ldots n k nbsp Hier eine Animation zur Produktschreibweise nbsp Das leere Produkt Bearbeiten Hauptartikel Leeres Produkt Das leere Produkt hat den Wert 1 das neutrale Element der Multiplikation ebenso wie die leere Summe stets 0 das neutrale Element der Addition ergibt Unendliche Produkte Bearbeiten John Wallis entdeckte 1655 die verbluffende Tatsache dass p 2 k 1 2 k 2 k 2 k 1 2 k 1 displaystyle frac pi 2 prod k 1 infty frac 2k 2k 2k 1 2k 1 nbsp gilt vergleiche Wallissches Produkt Was genau ist aber unter dem unendlichen Produkt auf der rechten Seite zu verstehen Man betrachtet dazu die Folge der endlichen Teilprodukte P n k 1 n 2 k 2 k 2 k 1 2 k 1 displaystyle P n prod k 1 n frac 2k 2k 2k 1 2k 1 nbsp Falls diese Folge gegen eine reelle Zahl P konvergiert so definiert man k 1 2 k 2 k 2 k 1 2 k 1 P displaystyle prod k 1 infty frac 2k 2k 2k 1 2k 1 P nbsp Genauer sei a n n N displaystyle a n n in mathbb N nbsp eine Folge von Zahlen Das unendliche Produkt n 1 a n displaystyle prod n 1 infty a n nbsp heisst genau dann konvergent wenn die folgenden Bedingungen erfullt sind Fast alle a n displaystyle a n nbsp sind von 0 verschieden d h es gibt ein n 0 N displaystyle n 0 in mathbb N nbsp sodass a n 0 displaystyle a n neq 0 nbsp fur alle n gt n 0 displaystyle n gt n 0 nbsp gilt Der Grenzwert lim N n n 0 1 N a n displaystyle lim N to infty prod n n 0 1 N a n nbsp existiert Dieser Grenzwert ist von 0 verschieden Die Gultigkeit der letzten beiden Bedingungen ist unabhangig davon welches n 0 displaystyle n 0 nbsp man in der ersten gewahlt hat In diesem Fall setzt man n 1 a n lim N n 1 N a n displaystyle prod n 1 infty a n lim N to infty prod n 1 N a n nbsp Dieser Grenzwert existiert denn entweder ist mindestens ein Faktor a n 0 displaystyle a n 0 nbsp und ab dann sind alle Partialprodukte 0 oder man kann in der zweiten Bedingung o B d A n 0 0 displaystyle n 0 0 nbsp wahlen Kernreihenkriterium Konvergenzkriterium fur unendliche Produkte Folgende Aussagen sind aquivalent Ein unendliches Produkt P k 1 a k k 1 1 h k displaystyle textstyle P prod limits k 1 infty a k prod limits k 1 infty 1 h k nbsp mit positiven Kernen h k displaystyle h k nbsp konvergiert absolut Die Kernreihe S n 1 h n displaystyle textstyle S sum limits n 1 infty h n nbsp konvergiert absolut 4 Eigenschaften Bearbeiten Ein konvergentes unendliches Produkt ist genau dann 0 wenn einer der Faktoren 0 ist Ohne die dritte Bedingung ware diese Aussage falsch Die Faktoren eines konvergenten Produktes konvergieren gegen 1 notwendige Bedingung Beispiele zu fehlender Konvergenz Bearbeiten Obwohl die Folge der Teilprodukte gegen 0 konvergiert werden unendliche Produkte wie die folgenden nicht als konvergent bezeichnet n 1 0 displaystyle prod limits n 1 infty 0 nbsp Unendlich viele Faktoren sind 0 die erste Bedingung ist verletzt n 1 n 1 displaystyle prod limits n 1 infty n 1 nbsp Man muss n 0 1 displaystyle n 0 geq 1 nbsp wahlen Wenn aber der erste Faktor weggelassen wird konvergiert die Teilproduktfolge nicht divergiert bestimmt gegen displaystyle infty nbsp Die zweite Bedingung ist verletzt n 1 1 n displaystyle prod limits n 1 infty tfrac 1 n nbsp Die Folge der Teilprodukte konvergiert allerdings gegen 0 sodass die dritte Bedingung verletzt ist Diese drei Beispiele erfullen auch nicht das o g notwendige Kriterium Das Produkt n 1 1 1 n displaystyle textstyle prod n 1 infty left 1 frac 1 n right nbsp erfullt zwar das notwendige Kriterium die Folge der Teilprodukte konvergiert aber nicht Das Produkt der ersten N displaystyle N nbsp Faktoren ist N 1 displaystyle N 1 nbsp Literatur BearbeitenAufbau des Zahlensystems In dtv Atlas zur Mathematik Bd 1 2 Auflage 1976 S 52 ff Heinz Dieter Ebbinghaus u a Zahlen Springer Berlin 1992 ISBN 3 540 55654 0 Google Books Umfangreiche Literaturangaben zur linearen Algebra finden sich dort Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Produkt Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Mathe fur Nicht Freaks Summe und Produkt Lern und LehrmaterialienEinzelnachweise Bearbeiten Auftreten in Albertus Magnus Metaphysicorum in der Form productum so Jeff Miller Earliest Known Uses of Some of the Words of Mathematics P mit Verweis auf The Oxford English Dictionary Second Edition abgerufen am 10 Mai 2023 Steven Schwartzman The Words of Mathematics An Etymological Dictionary of Mathematical Terms Used in English Verlag MAA 1994 ISBN 0 88385 511 9 Google Books abgerufen am 10 Mai 2023 Produktzeichen In Guido Walz Hrsg Lexikon der Mathematik 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Mannheim Heidelberg 2000 ISBN 3 8274 0439 8 Alexander Holzle Unendliche Produkte PDF 80 kB 2 Mai 2005 abgerufen am 26 Dezember 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Produkt Mathematik amp oldid 236356242