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Dieser Artikel behandelt vorrangig das Tensorprodukt von Vektorraumen und von linearen Abbildungen Eine allgemeinere Konstruktion ist das Tensorprodukt von Moduln Dieser Artikel wurde auf der Qualitatssicherungsseite des Portals Mathematik eingetragen Dies geschieht um die Qualitat der Artikel aus dem Themengebiet Mathematik auf ein akzeptables Niveau zu bringen Bitte hilf mit die Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich bitte an der Diskussion 160 Artikel eintragen Das Tensorprodukt ist ein universelles Objekt der multilinearen Algebra und somit ein vielseitiger Begriff der Mathematik In der linearen Algebra und in der Differentialgeometrie dient es zur Beschreibung multilinearer Abbildungen in der kommutativen Algebra und in der algebraischen Geometrie entspricht es einerseits der Einschrankung geometrischer Strukturen auf Teilmengen andererseits dem kartesischen Produkt geometrischer Objekte Fur einzelne Tensoren und Koordinatendarstellungen siehe Tensor Fur die basisfreie Konstruktion sei auf Tensorprodukt von Moduln verwiesen In der Physik bezeichnet man Elemente des Tensorprodukts V x2297 x22EF x2297 V x23DF r xA0 Faktoren x2297 V x2217 x2297 x22EF x2297 V x2217 x23DF s xA0 Faktoren displaystyle underbrace V otimes dotsb otimes V r text Faktoren otimes underbrace V otimes dotsb otimes V s text Faktoren fur einen Vektorraum V displaystyle V mit Dualraum V x2217 displaystyle V oft V R 3 displaystyle V mathbb R 3 als gemischte Tensoren kontravariant der Stufe r displaystyle r und kovariant der Stufe s displaystyle s Man spricht kurz von Tensoren vom Typ r s displaystyle r s So lassen sich lineare Abbildungen f x003A V x2192 W displaystyle f colon V to W als Tensoren aus V x2217 x2297 W displaystyle V otimes W oder aber als Tensoren auf dem Dualraum V x2297 W x2217 displaystyle V otimes W interpretieren Wie sich diese zunachst verwirrende Vielfalt widerspruchlich erscheinender Auffassungen dem allgemeinen Verstandnis von Tensoren unterordnet erklaren die Abschnitte uber Homomorphismen als Tensoren und Tensoren vom Typ r s displaystyle r s Inhaltsverzeichnis 1 Tensorprodukt von Vektorraumen 1 1 Einfuhrung Anknupfungspunkte zur Motivation 1 1 1 Sesquilinearitat im komplexen Fall 1 1 2 Gemischte Tensoren 1 1 3 Tensoren mit besonderen Eigenschaften 1 1 4 Verknupfungen von Tensoren 1 1 5 Einige Anwendungsgebiete 1 1 6 Erinnerung an die uni lineare Algebra Illustration am Beispiel N 1 1 1 7 N beliebig Multilineare Algebra 1 1 8 Zur Motivation aus quantenmechanischer Sicht 1 2 Definition durch koordinatenbasierte Konstruktion 1 2 1 Definition des bilinearen Tensorproduktraums durch Konstruktion 1 2 2 Definition der bilinearen Abbildung durch explizite Festlegung auf Erzeugenden 1 3 Eigenschaften 1 3 1 Bilinearitat 1 3 2 Dimensionsformel 1 3 3 Kommutativitat nicht gegeben 1 3 4 Elementare Tensoren als Erzeugende 1 3 5 Rang von Tensoren 1 3 6 Lineare Fortsetzung von Abbildungen auf elementaren Tensoren 1 3 7 Universelle Eigenschaft 1 4 Beispiel Kronecker Produkt bei endlicher Dimension 1 5 Erweiterung der Skalare 1 6 Universaldefinition 1 6 1 Der triviale eindimensionale Fall 1 7 Das Tensorprodukt als Bifunktor Das Tensorprodukt linearer Abbildungen 1 7 1 Vertauschbarkeit mit dem Koprodukt 1 7 2 Naturliche Homomorphismen 1 7 3 Homomorphismen als Tensoren 1 7 3 1 Homomorphismen einfacher Tensoren 1 7 3 2 Aus Sicht des Matrizenkalkuls 1 7 3 3 Die Darstellungsmatrix als Matrix der Tensorkoordinaten 1 7 4 Kovektoren Endomorphismen und die Spur eines Endomorphismus 1 8 Multilineare Abbildungen und das mehrfache Tensorprodukt 1 8 1 Definition durch Konstruktion 1 8 1 1 Der uni lineare Fall 1 8 1 2 Der triviale Fall mehrerer eindimensionaler Faktoren 1 8 2 Definition durch universelle Eigenschaft 1 8 2 1 Kategorisch gesehen 1 8 3 Definition durch Zuruckfuhrung auf bilineare Abbildungen und das Tensorprodukt mit zwei Faktoren 1 9 Koordinatendarstellung von Tensoren 1 10 Lineare Abbildungen und Tensoren vom Typ r s 1 10 1 r s Tensoren als Homomorphismen 1 10 2 Koordinatendarstellung von r s Tensoren 1 10 3 Kontravarianz kontra Kovarianz Tensoriell versus funktoriell 1 10 4 Das aussere Produkt von Tensoren 1 10 4 1 Beispiel Tensorprodukt zweier Bilinearformen 1 10 5 Das innere Produkt von Tensoren 1 10 6 Spur und Verjungung 1 10 7 Koevaluation 1 11 Lineare Abbildungen als Verjungung 1 12 Die Komposition als Tensorverjungung und die Matrizenmultiplikation als verjungtes Kronecker Produkt 1 13 Tensorprodukt von Hilbert Raumen 1 13 1 Anwendung Produktmass quadratisch integrierbarer Funktionen 2 Tensorprodukt von Moduln 2 1 Tensorprodukt auf freien Moduln uber kommutativen Ringen mit Einselement 2 2 Tensorprodukt auf Moduln uber kommutativen Ringen mit Einselement 2 2 1 Polynommodul als Skalarerweiterung 2 3 Tensorprodukt auf Moduln uber Hauptidealringen 2 3 1 Beispiel aus der Zahlentheorie Kollabierendes Tensorprodukt 2 4 Tensorprodukt auf Moduln uber nicht kommutativen Ringen mit Einselement 2 4 1 Tensorprodukt auf Vektorraumen uber Schiefkorpern 2 5 Skalarerweiterung 2 6 Gestalt der Tensoren 2 6 1 Elementare Tensoren 2 6 2 Allgemeine Gestalt 3 Tensorprodukt von Algebren 3 1 Definition 3 2 Universelle Eigenschaft 3 3 Tensorprodukt und Koprodukt 3 3 1 Voruberlegung 3 3 2 Universelle Eigenschaft des Tensorprodukts 3 3 3 Universelle Eigenschaft des Koprodukts 3 4 Tensorprodukt und Koprodukt in der Kategorie kommutativer Algebren 3 5 Tensorprodukt kommutativer unitarer Ringe 3 6 Norm und Spur kommutativer Algebren 3 7 Eine Anwendung in der algebraischen Zahlentheorie 4 Tensorprodukt von Darstellungen 4 1 Symmetrisches und alternierendes Quadrat 5 Weiterfuhrende Begriffe 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 Einzelnachweise Tensorprodukt von Vektorraumen Bearbeiten Das Tensorprodukt ist ein universelles Objekt der multilinearen Algebra genauer ein Anfangsobjekt Synonyme initiales Objekt engl universally repelling object 91 1 93 Als solches ist es nur bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt Was auf den ersten Blick enttauschend klingen mag bedeutet in Wahrheit jedoch die ausserst flexible Anwendbarkeit dieses Begriffs Im Mittelpunkt stehen als Erweiterung des Begriffs der linearen Abbildungen die multilinearen Abbildungen Dies sind Abbildungen in N displaystyle N linearen Variablen Vektoren die in jeder einzelnen fur sich genommen wahrend die anderen unverandert bleiben linear sind Dass Messgrossen in dieser Weise voneinander abhangen beobachtet die Physik haufig Im Falle von N 1 displaystyle N 1 spricht man von uni linearen bei N 2 displaystyle N 2 von bilinearen fur N 3 displaystyle N 3 von trilinearen im allgemeinen Falle von N displaystyle N fach multilinearen Abbildungen Fur alles Folgende muss daher notwendig vorausgesetzt werden dass der Grundkorper K displaystyle K kommutativ ist also kein Schiefkorper Der nicht kommutative Fall wird im Abschnitt uber das Tensorprodukt auf Moduln uber nicht kommutativen Ringen und darin speziell hier skizziert Einfuhrung Anknupfungspunkte zur Motivation Bearbeiten Zur Erlauterung Man mag die Situation mit der elementaren Situation fur einen Korper K displaystyle K vergleichen der uber sich selbst einen Vektorraum bildet und dessen Elemente also als Vektoren aufgefasst werden konnen Eine unilineare d 160 h lineare Abbildung K x2192 K displaystyle K to K N 1 displaystyle N 1 ist eine Multiplikation mit einem Korperelement Skalar m displaystyle m d 160 h mult m x003A x x21A6 m x22C5 x displaystyle operatorname mult m colon x mapsto m cdot x Bilineare Abbildungen sind Produkte zweier linearer Abbildungen und haben daher quadratische Ordnung K x00D7 K x2192 K x 1 x 2 x21A6 m 1 x 1 x22C5 m 2 x 2 m 1 m 2 x22C5 x 1 x 2 displaystyle K times K to K x 1 x 2 mapsto m 1 x 1 cdot m 2 x 2 m 1 m 2 cdot x 1 x 2 Trilineare Abbildungen haben entsprechend kubische Ordnung und allgemein sind N displaystyle N fach multilineare Abbildungen das Produkt von N displaystyle N linearen Abbildungen Das Tensorprodukt von Vektorraumen verallgemeinert diese Bildung Allerdings mussen zu diesem Zweck im Gegensatz zu der eben beschriebenen elementaren Situation sowohl eine N displaystyle N fach multilineare Multiplikation fur Vektoren zumal aus unterschiedlichen K displaystyle K Vektorraumen namlich das Tensorprodukt als auch der Tensorproduktraum in dem diese Produkte liegen erst geschaffen werden Dabei werden der Tensorproduktraum und das Tensorprodukt als ein universelles Objekt definiert sodass jede multilineare Abbildung mit ihnen linear parametrisiert werden kann Beispiele fur multilineare Abbildungen auf ein und demselben Vektorraum V displaystyle V der Dimension dim x2061 V n displaystyle dim V n sind insbesondere aus dem Anschauungsraum K R n 3 V R 3 displaystyle K mathbb R n 3 V mathbb R 3 bekannt Das innere Skalarprodukt Dies ist ein Produkt zweier Vektoren N 2 displaystyle N 2 aus dem Vektorraum mit Werten im Grundkorper K displaystyle K Es misst die Lange der gerichteten Projektion des einen Vektors auf den anderen skaliert mit dessen Lange Das Vektorprodukt oder Kreuzprodukt oder aussere Produkt Dies ist ein Produkt von N n x2212 1 displaystyle N n 1 Vektoren aus dem Vektorraum und liefert einen Vektor dessen Lange im n displaystyle n Dimensionalen das vorzeichenbehaftete da orientierte Volumen des von n x2212 1 displaystyle n 1 Vektoren aufgespannten Hyperquaders misst und der senkrecht orthogonal und in positiver Orientierung auf dem Hyperquader steht Die Determinante misst als Volumenform im n displaystyle n Dimensionalen das ebenfalls orientierte Volumen des von n displaystyle n Vektoren aufgespannten Quaders als Skalargrosse Fur sie ist also N n displaystyle N n Sie lasst sich auch als Skalarprodukt von einem ihrer n displaystyle n Vektoren mit dem Vektorprodukt der ubrigen n x2212 1 displaystyle n 1 Vektoren errechnen Dem entspricht die Entwicklungsformel nach einer Spalte oder Zeile Sie lasst sich durch das Spatprodukt verallgemeinert ins n displaystyle n Dimensionale vom Kreuzprodukt ableiten Allgemeiner betrachtet ist klar dass das k displaystyle k dimensionale Volumen eines von k displaystyle k Vektoren v 1 x2026 v k displaystyle v 1 dots v k aufgespannten Parallelotops im n displaystyle n dimensionalen Raum v i x2208 V i 1 x2026 k x2264 n dim x2061 V displaystyle v i in V i 1 dots k leq n dim V linear von jedem einzelnen Vektor abhangt und verschwindet sobald zwei Vektoren gleich sind weil die k displaystyle k Vektoren dann einen hochstens k x2212 1 displaystyle k 1 dimensionalen Vektorraum aufspannen und das Parallelotop folglich kollabiert Die Messung k displaystyle k dimensionaler Volumina ist also ein elementargeometrisches Beispiel einer alternierenden k displaystyle k stufigen Multilinearform und liefert daher bei Char x2061 K x2260 2 displaystyle operatorname Char K neq 2 einen antisymmetrischen Tensor Hiermit im Zusammenhang stehen die Grassmann Algebra und bei weiterer Verallgemeinerung die Clifford Algebra Die Determinante behandelt den Fall k n displaystyle k n Die duale Paarung hingegen ist eine bilineare Abbildung auf einem Vektorraum und seinem Dualraum mit Werten im Grundkorper also eine Bilinearform Sie besteht in der blossen Auswertung eines Kovektors einer Linearform auf einem Vektor und ermoglicht es einen Vektorraum als einen Unterraum seines Bidualraumes aufzufassen bei endlicher Dimension sogar mit ihm kanonisch zu identifizieren All diese Produkte verdienen diesen Namen weil sie bilinear bzw multilinear sind und stellen daher trotz ihrer Verschiedenheit Beispiele fur Tensoren dar Tensoren sind multilineare Abbildungen und das Tensorprodukt lasst sich als ein universeller Tensor verstehen Alle denkbaren multilinearen Abbildungen Produkte von Vektoren aus vorgegebenen Vektorraumen lassen sich mit Hilfe des Tensor produkt raumes einheitlich beschreiben Da zumal im endlichdimensionalen Falle etliche Identifikationen rund um Vektorraume ihre Dualraume und die Raume linearer Abbildungen moglich sind gibt es fur den Tensorproduktraum viele isomorphe Deutungen Daher lassen sich in der Literatur viele Zugange und unterschiedliche Betrachtungsweisen finden Das Wesen des Tensorprodukts liegt jedoch in der Betrachtung multilinearer Abbildungen V 1 x00D7 x22EF x00D7 V N x27F6 W displaystyle V 1 times dots times V N longrightarrow W also Abbildungen die in jeder einzelnen Komponente V i i 1 x2026 N displaystyle V i i 1 dots N bei festgehaltenen ubrigen Komponenten K displaystyle K linear sind Der Raum dieser Abbildungen ist in naheliegender Weise ein Vektorraum uber K displaystyle K und wird mit L N V 1 x2026 V N W displaystyle L N V 1 dots V N W bezeichnet Es ist Hom x2061 V W L V W L 1 V W displaystyle operatorname Hom V W L V W L 1 V W Es wird zunachst der Fall der bilinearen Abbildungen N 2 displaystyle N 2 behandelt bevor der allgemeine Fall der multilinearen Abbildungen in verdichteter Form betrachtet wird Sesquilinearitat im komplexen Fall Bearbeiten Fur den komplexen Fall K C displaystyle K mathbb C ist zu beachten dass an die Stelle der Bilinearitat meist die Sesquilinearitat tritt wie etwa im Falle hermitescher Sesquilinearformen wie es positiv definite Skalarprodukte sind Das heisst dass die Abbildung nur in einem der beiden Argumente linear ist im anderen stattdessen antilinear oder semilinear Dies bedeutet dass die komplexe Konjugation als Involution ins Spiel kommt und darin auch bleibt Somit ist an manchen Stellen die Linearitat durch Antilinearitat Semilinearitat zu ersetzen siehe bspw den Abschnitt zum Tensorprodukt von Hilbert Raumen Gemischte Tensoren Bearbeiten Wie erwahnt beobachtet die Physik haufig dass eine Messgrosse sei sie skalar oder vektorwertig von mehreren anderen abhangt und zwar von jeder einzelnen in linearer Weise Wie sich die Abhangigkeit insgesamt beschreiben lasst gibt der zugehorige Tensor an Typischerweise entstammen die Observablen demselben Vektorraum V V i i 1 x2026 s displaystyle V V i i 1 dots s oder aber seinem Dualraum V x2217 V i i s 1 x2026 s r N displaystyle V V i i s 1 dots s r N Dies fuhrt fur den grundlegenden Fall W K displaystyle W K zu dem in der Physik ublichen Begriff der gemischten Tensoren vom Typ r s displaystyle r s der r displaystyle r fach kontravarianten und s displaystyle s fach kovarianten Tensoren der Stufe r s displaystyle r s T s r V L r s V x2217 x00D7 x22EF x00D7 V x2217 x23DF r xA0 Mal x00D7 V x00D7 x22EF x00D7 V x23DF s xA0 Mal K V x2297 r x2297 V x2217 x2297 s displaystyle T s r V L r s underbrace V times dots times V r text Mal times underbrace V times dots times V s text Mal K V otimes r otimes V otimes s Tatsachlich entstand der Begriff des Tensors zuerst in der Physik der Spannungstensoren wie im Artikel zum Tensor nachzulesen ist siehe auch Kontinuumsmechanik Tragheitstensor und Verzerrungstensor Tensoren mit besonderen Eigenschaften Bearbeiten Unter den Tensoren gibt es solche mit weiteren speziellen Eigenschaften wie symmetrische Tensoren alternierende Tensoren siehe auch alternierende Multilinearformen alternierende Matrizen bzw antisymmetrische Tensoren und symmetrische und antisymmetrische Tensoren insbesondere das Vektorprodukt siehe auch im Kontext krummliniger Koordinaten schiefsymmetrische Tensoren etc Verknupfungen von Tensoren Bearbeiten Da Tensorproduktraume ihrerseits Vektorraume sind lassen sich multilineare Abbildungen auf ihnen und damit ihr Tensorprodukt bilden Ausseres siehe auch hier und inneres Produkt sowie Tensorverjungung siehe auch Abschnitte zur Spurbildung und Verjungung bzw Kontraktion sind Beispiele multilinearer Abbildungen von Tensoren Formelsammlungen befinden sich in der Formelsammlung Tensoralgebra oder im Internet 91 Anm 1 93 Einige Anwendungsgebiete Bearbeiten In der Tensoranalysis werden Tensorfelder betrachtet Sie kommen durch die Tangentialraume und Tensorbundel ins Spiel hier befindet sich eine Formelsammlung dazu In der Theorie der Algebren wird das Konzept des Tensorprodukts genutzt um Algebren zu konstruieren wie bspw die Tensoralgebra die Grassmann Algebra die Clifford Algebra Das Tensorprodukt von Algebren spielt eine zentrale Rolle bei der Untersuchung von Azumaya Algebren d 160 h zentraler einfacher endlichdimensionaler Algebren worin sich Algebrentheorie und Zahlentheorie begegnen und den Satz von Skolem Noether liefern sowie einen Beweis des Satzes von Wedderburn mit Hilfe der verschrankten Produkte Faktorensystem von Emmy Noether ermoglichen Die Definition der Brauergruppe beruht auf der Verwendung des Tensorproduktes von Azumaya Algebren Erinnerung an die uni lineare Algebra Illustration am Beispiel N 1 Bearbeiten Der Fall N 1 displaystyle N 1 ist aus der uni linearen Algebra bekannt Der Koordinatenraum K n displaystyle K n ist ein Modell fur jeden n displaystyle n dimensionalen K displaystyle K Vektorraum So konnte dieser unilineare Fall auch als Induktionsanfang fur eine induktive Definition und die Definition fur das bilineare Tensorprodukt als Induktionsschritt benutzt werden siehe diesen Abschnitt doch ist die Definition fur den allgemeinen Fall auch unmittelbar moglich Lineare Abbildungen konnen in Koordinatenraumen dargestellt werden Insbesondere konnen sie durch Linearformen also durch lineare Abbildungen x03BB x003A V x2192 K displaystyle lambda colon V to K in den Grundkorper dargestellt werden wie kurz erlautert werden soll Es seien dazu V x2A01 j x2208 J v j displaystyle V bigoplus j in J v j und W x2A01 i x2208 I w i displaystyle W bigoplus i in I w i Vektorraume uber dem Grundkorper K displaystyle K mit den Basen v j j displaystyle v j j bzw w i i displaystyle w i i Bei endlichen Dimensionen denke man sich J 1 x2026 n displaystyle J 1 dots n und I 1 x2026 m displaystyle I 1 dots m Jede Abbildung f x003A B x2192 W displaystyle f colon B to W einer Menge B displaystyle B in den Vektorraum W displaystyle W zerfallt in naheliegender Weise in die Summe f x2211 i x2208 i f i displaystyle f sum i in i f i von Komponentenabbildungen f i displaystyle f i definiert durch f v x2211 i x2208 I w i x22C5 x03BB i v x23DF f i v x03C0 i x2218 f displaystyle f v sum i in I underbrace w i cdot lambda i v f i v pi i circ f wobei x03C0 i x003A W x2192 W i K x22C5 w i displaystyle pi i colon W to W i K cdot w i die kanonischen Projektionen bezeichne In dieser Weise lassen sich alle vektorwertigen Funktionen zerlegen insbesondere lineare Abbildungen f x003A V x2192 W displaystyle f colon V to W in die Summe der zugehorigen Linearformen x03BB i displaystyle lambda i Aus der uni linearen Algebra ist bekannt dass derartige Linearformen als Kovektoren bezeichnet werden und dual zu den Ursprungsvektoren beschrieben werden Werden die Vektoren v x2211 j v j x22C5 x j x2208 V displaystyle v sum j v j cdot x j in V als Spaltenvektoren x 1 x22EE x n displaystyle begin pmatrix x 1 vdots x n end pmatrix dargestellt bezogen auf die gewahlte Basis so konnen die Kovektoren als Zeilenvektoren dargestellt werden und sind als Elemente des Dualraumes V x2217 displaystyle V zu verstehen Als solche sind sie eindeutig als eine Linearkombination x2211 j x2208 J x j x2032 x22C5 v j x2217 displaystyle sum j in J x j cdot v j der zu v j j displaystyle v j j dualen Basis v j x2217 j displaystyle v j j darstellbar Bei endlicher Dimension besteht eine freilich basisabhangige Isomorphie zwischen Dualraum und Ursprungsraum wahrend die Isomorphie zwischen Bidualraum und Ursprungsraum kanonisch ist Der Ursprungsraum ist der Dualraum seines Dualraums Zusammengefasst Jede lineare Abbildung f x2208 L V W Hom x2061 V W displaystyle f in L V W operatorname Hom V W lasst sich als Linearkombination x2211 i x2208 I w i x03BB i x2211 i x2208 I f i displaystyle sum i in I w i lambda i sum i in I f i von Linearformen Kovektoren darstellen Die elementaren Bausteine linearer Abbildungen sind also Kovektoren v x2217 x2208 V x2217 displaystyle v in V und diese sind als Elemente des Dualraums gut bekannt Die Koordinatenabbildung x03D5 x003A V x2192 x2A01 j x2208 J v j x22C5 K x2245 x2210 j x2208 J K x2245 K J x2245 K n displaystyle phi colon V to bigoplus j in J v j cdot K cong coprod j in J K cong K J cong K n 91 Anm 2 93 liefert eine konkrete Darstellung als Spalten bzw Zeilenvektoren mit deren Hilfe jede lineare Abbildung f x2208 L V W displaystyle f in L V W mit einer eindeutig bestimmten linearen Abbildung f x007E displaystyle tilde f als Kompositum f x003A V x27F6 x223C x03D5 K J x27F6 f x007E W displaystyle f colon V stackrel phi stackrel sim longrightarrow K J stackrel tilde f longrightarrow W dargestellt werden kann Das N displaystyle N fache Tensorprodukt x2297 x003A x220F k 1 N V k x2192 x2A02 k 1 N V k displaystyle otimes colon prod k 1 N V k to bigotimes k 1 N V k klart dieselbe Fragestellung fur N displaystyle N fach multilineare Abbildungen x03C8 x003A x220F k 1 N V k x2192 W displaystyle psi colon prod k 1 N V k to W und wird ebenfalls liefern Jede derartige multilineare Abbildung x03C8 displaystyle psi ist mit Hilfe einer eindeutig bestimmten linearen Abbildung x03C8 x007E x003A x2A02 k 1 N V k x2192 W displaystyle tilde psi colon bigotimes k 1 N V k to W darstellbar als x03C8 x03C8 x007E x2218 x2297 displaystyle psi tilde psi circ otimes Um alle multilinearen Abbildungen Tensoren zu kennen genugt es also das Tensorprodukt zu kennen denn es ist universell Jede multilineare Abbildung ist ein sogar eindeutig bestimmtes lineares Abbild des Tensorprodukts So erscheint das Tensorprodukt als eine multilineare Koordinatenabbildung mit der jeder Tensor auf eindeutige Weise linear parametrisiert werden kann Man darf sie sich als eine multilineare Koordinatenabbildung vorstellen die minimal mit der Eigenschaft ist dass jede multilineare Abbildung ihr lineares Abbild ist Die Minimalitat sichert die Eindeutigkeit des linearen Abbildes Als Koordinatenraum fur die Koordinatendarstellung von Tensoren wird sich der Raum der N displaystyle N dimensionalen Super Matrizen empfehlen Der folgende Unterabschnitt prazisiert diese Uberlegungen N beliebig Multilineare Algebra Bearbeiten Der Fall N 1 displaystyle N 1 zeigt also Unilineare Abbildungen f x2208 L V W displaystyle f in L V W lassen sich durch Multiplikation mit Matrizen T j x2208 J i x2208 I displaystyle mathrm T j in J i in I beschreiben die den zugehorigen Koordinatenraum K J displaystyle K J von V displaystyle V bezuglich einer Basis v x005F displaystyle underline v in V displaystyle V in denjenigen K I displaystyle K I von W displaystyle W bezuglich einer Basis w x005F displaystyle underline w in W displaystyle W linear abbildet Sie sind in Summen elementarer Tensoren zerlegbar Ist nun N x2208 N displaystyle N in mathbb N beliebig und V k x2245 K J k k 1 x2026 N displaystyle V k cong K J k k 1 dots N eine Familie von Vektorraumen so korrespondiert mit einer N displaystyle N fach multilinearen Abbildung f x2208 L N V 1 x2026 V N W displaystyle f in L N V 1 dots V N W nach Auswahl von geordneten Basen v k x005F v j k j x2208 J k displaystyle underline v k v j k j in J k in V k k 1 x2026 N displaystyle V k k 1 dots N bzw w x005F w i i x2208 I displaystyle underline w w i i in I in W displaystyle W eine N displaystyle N fach multilineare Abbildung f displaystyle f die das Produkt der zugehorigen Koordinatenraume K J 1 x00D7 x22EF x00D7 K J N displaystyle K J 1 times dots times K J N multilinear in K I displaystyle K I abbildet bezuglich der gewahlten Basen versteht sich und die sich durch Multiplikation mit Matrizen beschreiben lasst Dabei handelt es sich um Supermatrizen T j 1 x2208 J 1 x2026 j N x2208 J N i x2208 I displaystyle mathrm T j 1 in J 1 dots j N in J N i in I also um N 1 displaystyle N 1 fach multiindizierte Matrizen Das N displaystyle N Tupel j 1 x2026 j N displaystyle j 1 dots j N der unteren Indizes korrespondiert mit dem N displaystyle N Tupel von Koordinatenvektoren aus K J 1 x00D7 x22EF x00D7 K J N displaystyle K J 1 times dots times K J N die Vektoren aus V 1 x00D7 x22EF x00D7 V N displaystyle V 1 times dots times V N bezuglich der zugehorigen Basen v k x005F displaystyle underline v k identifizieren der obere Index korrespondiert entsprechend mit Koordinatenvektoren W displaystyle W bezuglich der Basis w x005F displaystyle underline w Auch diese Supermatrizen konnen in eine Summe elementarer Tensoren zerlegt werden Zwischenbemerkung Zwar ist auch K J 1 x00D7 x22EF x00D7 K J N displaystyle K J 1 times dots times K J N bzw V 1 x00D7 x22EF x00D7 V N displaystyle V 1 times dots times V N ein Vektorraum aber die uni linearen Abbildungen aus L V 1 x00D7 x22EF x00D7 V N W L 1 V 1 x2026 V N W displaystyle L left V 1 times dots times V N W right L 1 left V 1 dots V N W right und die N displaystyle N fach multilinearen Abbildungen aus L N V 1 x2026 V N W displaystyle L N left V 1 dots V N W right haben fur N gt 1 displaystyle N gt 1 nur die triviale Nullabbildung gemein Bspw ist schon die Identitat auf dem kartesischen Produkt von Vektorraumen nicht multilinear Mit anderen Worten Betrachtet man V 1 x00D7 x22EF x00D7 V N displaystyle V 1 times dots times V N als ein Objekt aus der Kategorie der Vektorraume so gehoren die multilinearen Abbildungen auf diesem Raum nicht zu den Morphismen dieser Kategorie mit der trivialen Ausnahme der Nullabbildung Also lassen sich diese multilinearen Abbildungen als unilineare Abbildungen auf dem Raum K J 1 x00D7 x22EF x00D7 J N displaystyle K J 1 times dots times J N auffassen und dies ist gerade der Inhalt der universellen Eigenschaft erganzt um die Aussage dass diese Eigenschaft den Tensorproduktraum kennzeichnet K J 1 x2297 x22EF x2297 K J N x27F6 x223C K J 1 x00D7 x22EF x00D7 J N displaystyle K J 1 otimes dots otimes K J N stackrel sim longrightarrow K J 1 times dots times J N So spiegelt sich das kartesische Produkt J 1 x00D7 x22EF x00D7 J N displaystyle J 1 times dots times J N der Basen J k displaystyle J k im Tensorproduktraum wider Der Tensorproduktraum wird von eben diesem kartesischen Produkt der Basen aufgespannt wie die Konstruktion zeigen wird N displaystyle N fach multilineare Abbildungen auf einem N displaystyle N fachen kartesischen Produkt von Vektorraumen sind also als unilineare Abbildungen auf dem zugehorigen N displaystyle N fachen Tensorproduktraum der Vektorraume aufzufassen und dieser ist das freie lineare Erzeugnis des kartesischen Produkts zugehoriger Basen Durch den Ubergang zum Tensorprodukt raum gelingt es also multilineare Abbildungen die keine Morphismen der Kategorie der Vektorraume sind als uni lineare Abbildungen und mithin als Morphismen der betrachteten Kategorie darzustellen 91 Anm 3 93 Der unilineare Fall liefert fur W K displaystyle W K die einstufigen kovarianten Tensoren also Kovektoren oder Linearformen aus dem Dualraum V x2217 displaystyle V Ist ihre Dimension gleich 1 ist also dim x2061 V 1 V x2245 K displaystyle dim V 1 V cong K so sind es gar Skalare Also lassen sich auch Skalare als einstufige Tensoren eines eindimensionalen Vektorraumes auffassen 91 Anm 4 93 Zur Motivation aus quantenmechanischer Sicht Bearbeiten Hauptartikel Quantenverschrankung In der Quantenmechanik ist der Zustandsraum eines Objekts ein Hilbertraum Hat man n displaystyle n Teilchen mit Zustanden z 1 x2026 z n displaystyle z 1 dotsc z n in Hilbertraumen H 1 x2026 H n displaystyle H 1 dotsc H n und betrachtet nun die Zustande des aus den Teilchen gebildeten Systems S displaystyle S so sind da zunachst die Zustande die die Information zusammenfassen die in den Zustanden z i x2208 H i displaystyle z i in H i dieser Teilchen jedes fur sich allein enthalten ist und die man reine oder Produktzustande z 1 x22EF z n z 1 x2297 x22EF x2297 z n displaystyle z 1 dotsm z n z 1 otimes dotsm otimes z n nennt Die Quantenmechanik beobachtet dass auch jede Uberlagerung Superposition von Zustanden eines Objekts hier S displaystyle S wieder ein moglicher Zustand des Objekts ist von der Normierung auf die Lange 1 sei hierbei abgesehen Entsprechend enthalt das mathematische Modell ausser den genannten Produktzustanden auch beliebige Linearkombinationen x2211 j 1 k c j z 1 j x2297 x22EF x2297 z n j displaystyle sum j 1 k c j z 1 j otimes dotsm otimes z n j dieser Produktzustande wobei z i j x2208 H i displaystyle z i j in H i und k x2208 N displaystyle k in mathbb N und die Gesamtheit solcher Linearkombinationen bildet den Hilbertraum des Systems S displaystyle S d 160 h die Produktzustande spannen den Hilbertraum des Systems auf Der neue Vektorraum wird mit H 1 x2297 x22EF x2297 H n displaystyle H 1 otimes dotsb otimes H n bezeichnet und Tensorprodukt genannt Weitere Einzelheiten sind dem Artikel zur Quantenverschrankung insbesondere auch der dortigen mathematischen Betrachtung zu entnehmen Definition durch koordinatenbasierte Konstruktion Bearbeiten Es seien V displaystyle V und W displaystyle W zwei Vektorraume uber einem gemeinsamen kommutativen Skalarkorper K displaystyle K Unter dem Tensorprodukt dieser beiden Vektorraume versteht man ein Paar V x2297 W x2297 displaystyle V otimes W otimes bestehend aus einem Tensorproduktraum V x2297 W displaystyle V otimes W und einer bilinearen Abbildung x2297 x003A V x00D7 W x2192 V x2297 W displaystyle otimes colon V times W to V otimes W in den Tensorproduktraum Der Tensorproduktraum wird hier die bilineare Abbildung wird dort konstruiert Zuvor jedoch ein Hinweis Haufig spricht man abkurzend vom Tensorprodukt oder Tensorraum V x2297 W displaystyle V otimes W unter Vernachlassigung der bilinearen Abbildung x2297 displaystyle otimes Da dies leicht das Verstandnis des Tensorprodukt erschwert soll in diesem Artikel die Rolle der bilinearen Abbildung hervorgehoben werden Gelegentlich wird aber auch gerade diese Abbildung als das Tensorprodukt angesprochen Die Elemente des Tensorraumes werden ebenfalls als Tensoren bezeichnet Doch auch bilineare Abbildungen werden als Tensoren bezeichnet Unter ihnen befindet sich also auch das Tensorprodukt selbst und es zeichnet eine Eigenschaft aus die universell geheissen wird Es ist ein universeller Tensor Wie in weiteren Abschnitten deutlich werden wird gibt es eine Fulle kanonischer Identifikationen rund um die Tensorraume So konnen auch lineare bilineare und multilineare Abbildungen als Tensoren begriffen werden zumal wenn die nicht notwendig kanonische Identifikation eines endlichdimensionalen Vektorraums mit seinem Dualraum stillschweigend vorgenommen wird auch dieses Vorgehen verschleiert das Konzept des Tensorprodukts Grundlage bildet jedoch die nun folgende Definition der beiden Bestandteile V x2297 W displaystyle V otimes W und x2297 x003A V x00D7 W x2192 V x2297 W displaystyle otimes colon V times W to V otimes W Definition des bilinearen Tensorproduktraums durch Konstruktion Bearbeiten Der Tensorproduktraum V x2297 W displaystyle V otimes W ist ein Vektorraum der wie folgt konstruiert werden kann Ist v x005F v i x2223 i x2208 I displaystyle underline v v i mid i in I eine Basis von V displaystyle V und w x005F w j x2223 j x2208 J displaystyle underline w w j mid j in J eine Basis von W displaystyle W dann ist V x2297 W displaystyle V otimes W ein Vektorraum genannt Tensorproduktraum in dem es eine Basis gibt die auf umkehrbar eindeutige Weise mit den geordneten Paaren des kartesischen Produkts v x005F x00D7 w x005F v i w j x2223 i x2208 I j x2208 J displaystyle underline v times underline w v i w j mid i in I j in J der Basen der Ausgangsraume identifiziert werden kann NB Diese Formulierung zeigt dass der Tensorproduktraum V x2297 W displaystyle V otimes W nicht eindeutig festgelegt ist Es kann durchaus verschiedene Realisierungen geben Ihnen allen gemeinsam ist aber dass sie durch eine Bijektion der Basen aufeinander wie beschrieben und lineare Fortsetzung samtlich miteinander identifiziert werden konnen d 160 h isomorph sind Tensorprodukt raume sind also nur bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt Die Dimension von V x2297 W displaystyle V otimes W ist demzufolge gleich dem Produkt der Dimensionen von V displaystyle V und W displaystyle W Das Element dieser Basis das dem geordneten Paar v i w j displaystyle v i w j entspricht wird als v i x2297 w j displaystyle v i otimes w j notiert Das Symbol x2297 displaystyle otimes hat dabei bis hierher keine tiefere Bedeutung Es erhalt erst durch die Definition der bilinearen Abbildung x2297 displaystyle otimes seine Bedeutung Da der Tensorproduktraum ein Vektorraum ist hat also ein beliebiges Element des Tensorprodukts V x2297 W displaystyle V otimes W die Gestalt x2211 i j x2208 I x00D7 J c i j x22C5 v i x2297 w j displaystyle sum i j in I times J c ij cdot v i otimes w j wobei die Summe endlich ist oder was auf dasselbe hinauslauft fast alle Koeffizienten c i j displaystyle c ij verschwinden gleich Null sein mussen Die Redensweise fast alle bedeutet hierbei gemass ublichem Sprachgebrauch alle bis auf endlich viele Das liesse sich auch mit dem Begriff der eingeschrankten Summe x2211 x005E displaystyle widehat sum notieren x2211 i j x2208 I x00D7 J x005E c i j x22C5 v i x2297 w j displaystyle widehat sum i j in I times J c ij cdot v i otimes w j vergleiche hierzu etwa den Artikel zum eingeschrankten direkten Produkt Ein Tensor des Tensor produkt raumes wird daher haufig mit der Matrix c i j i j displaystyle c ij i j identifiziert ahnlich wie Vektoren mit den sie darstellenden Koordinatenvektoren Mit anderen Worten Der Tensorraum V x2297 W displaystyle V otimes W wird von den linear unabhangigen Elementen v i x2297 w j displaystyle v i otimes w j die zunachst nur als Symbole begriffen werden uber dem Grundkorper K displaystyle K frei erzeugt vgl die Artikel Direkte Summe und allgemeiner Produkt und Koprodukt V x2297 W x2A01 i j x2208 I x00D7 J K x22C5 v i x2297 w j displaystyle V otimes W bigoplus i j in I times J K cdot v i otimes w j dd Definition der bilinearen Abbildung durch explizite Festlegung auf Erzeugenden Bearbeiten Man kann nun mit Hilfe dieser Basis ein Produkt von Vektoren aus V displaystyle V und W displaystyle W definieren das mit demselben Verknupfungssymbol notiert wird Naturlicherweise ist das Produkt zweier Basisvektoren v i x2208 v x005F x2282 V displaystyle v i in underline v subset V und w j x2208 w x005F x2282 W displaystyle w j in underline w subset W gerade der Basisvektor der mit v i x2297 w j x2208 V x2297 W displaystyle v i otimes w j in V otimes W bezeichnet wurde Das Produkt beliebiger Vektoren wird nun durch bilineare Fortsetzung festgelegt Zwei Vektorenv x2211 i x2208 I a i v i x2208 V displaystyle v sum i in I a i v i in V und w x2211 j x2208 J b j w j x2208 W displaystyle w sum j in J b j w j in W wie oben auch hier endliche Summen da ein Grenzwertbegriff oder Konvergenzbegriff mangels topologischer Struktur nicht zur Verfugung steht dd wird das Produktv x2297 w x2211 i j x2208 I x00D7 J a i b j x22C5 v i x2297 w j displaystyle v otimes w sum i j in I times J a i b j cdot v i otimes w j dd zugeordnet Diese Summe ist ebenfalls endlich weil fast alle Produkte a i b j 0 x2208 K displaystyle a i b j 0 in K sind da dies schon fur die Koeffizienten a i displaystyle a i und b j displaystyle b j gilt Somit ist die bilineare Abbildung x2297 displaystyle otimes definiert unter Benutzung der obigen Bezeichnungen x2297 x003A V x00D7 W x27F6 V x2297 W definiert durch v w x27FC v x2297 w x2211 i j x2208 I x00D7 J a i b j x22C5 v i x2297 w j displaystyle begin matrix otimes colon amp V times W amp longrightarrow amp V otimes W amp amp text definiert durch amp v w amp longmapsto amp v otimes w amp amp sum i j in I times J a i b j cdot v i otimes w j end matrix dd Tensoren die sich in der Gestalt v x2297 w displaystyle v otimes w mit einem geeigneten Paar v w x2208 V x00D7 W displaystyle v w in V times W darstellen lassen heissen elementare oder einfache Tensoren Im Allgemeinen sind Tensoren jedoch keine elementaren Tensoren sondern benotigen eine Summendarstellung wie oben dargestellt mit mehr als einem Summanden Die elementaren Tensoren erzeugen den gesamten Tensorproduktraum Eigenschaften Bearbeiten Im Folgenden werden einige Eigenschaften zusammengestellt die fur das Tensorprodukt wesentlich sind Bilinearitat Bearbeiten Fur das Tensorprodukt von Vektoren gelten gemass der obigen Konstruktion durch die bilineare Fortsetzung folgende Rechenregeln fur alle v v x2032 v x2033 x2208 V displaystyle v v v in V und w w x2032 w x2033 x2208 W displaystyle w w w in W sowie x03BB x2208 K displaystyle lambda in K v x2032 v x2033 x2297 w v x2032 x2297 w v x2033 x2297 w displaystyle v v otimes w v otimes w v otimes w 1 v x2297 w x2032 w x2033 v x2297 w x2032 v x2297 w x2033 displaystyle v otimes w w v otimes w v otimes w 2 x03BB v x2297 w x03BB x22C5 v x2297 w v x2297 x03BB w displaystyle lambda v otimes w lambda cdot v otimes w v otimes lambda w 3 Mit anderen Worten Die Abbildung x2297 x003A V x00D7 W x2192 V x2297 W displaystyle otimes colon V times W to V otimes W v w x21A6 v x2297 w displaystyle v w mapsto v otimes w ist K displaystyle K bilinear das heisst in jeder der beiden Komponenten wahrend die andere unverandert bleibt linear Das soll nicht uberraschen denn sie wurde durch bilineare Fortsetzung gewonnen Diese Regeln sehen aus wie Distributivgesetze bzw Assoziativgesetze was den Namen Tensorprodukt motiviert Dimensionsformel Bearbeiten Die Dimensionsformel wurde bereits erwahnt dim x2061 V x2297 W dim x2061 V x22C5 dim x2061 W displaystyle dim V otimes W dim V cdot dim W Kommutativitat nicht gegeben Bearbeiten Ein Kommutativgesetz gilt im Allgemeinen nicht denn fur v x2208 V w x2208 W displaystyle v in V w in W gehoren die Tensoren v x2297 w x2208 V x2297 W displaystyle v otimes w in V otimes W und w x2297 v x2208 W x2297 V displaystyle w otimes v in W otimes V nur dann demselben Vektorraum an wenn die Raume V displaystyle V und W displaystyle W identisch sind Jedoch sind auch in diesem Fall die Tensoren v x2297 w displaystyle v otimes w und w x2297 v displaystyle w otimes v im Allgemeinen verschieden Siehe dazu Beispiele im Abschnitt uber die Realisierung von Tensoren als Homomorphismen und im Abschnitt zum Kronecker Produkt im endlichdimensionalen Fall Beachte Es ist kein Widerspruch dass dennoch ein naturlicher Isomorphismus von Vektorraumen besteht der durch die Vertauschung definiert wird V x2297 W x27F6 x223C W x2297 V x2211 k v k x2297 w k x27FC x2211 k w k x2297 v k displaystyle begin array ccc V otimes W amp stackrel sim longrightarrow amp W otimes V sum k v k otimes w k amp longmapsto amp sum k w k otimes v k end array Elementare Tensoren als Erzeugende Bearbeiten Tensoren der einfachen Gestalt v x2297 w displaystyle v otimes w heissen elementare oder einfache oder reine Tensoren Keineswegs hat jeder Tensor diese Gestalt Allgemeine Tensoren sind gemass obiger Konstruktion eine Linearkombination eine endliche Summe elementarer Tensoren Dabei genugt es sogar sich auf die elementaren Tensoren v i x2297 w j displaystyle v i otimes w j zu beschranken die von den Ausgangsbasen v x005F displaystyle underline v und w x005F displaystyle underline w herruhren wie bereits im Rahmen der Konstruktion erwahnt wurde und auch aus den Rechenregeln ableitbar ist Rang von Tensoren Bearbeiten Ein allgemeiner Tensor hat also die Gestalt x2211 i 1 m x2211 j 1 n c i j v i x2297 w j displaystyle sum i 1 m sum j 1 n c ij v i otimes w j mit einer Koeffizientenmatrix C c i j 1 x2264 i x2264 m 1 x2264 j x2264 n displaystyle C c ij 1 leq i leq m 1 leq j leq n die Bezug nimmt auf eine Basis v x005F v i i 1 x2026 m displaystyle underline v v i i 1 dots m von V displaystyle V und eine Basis w x005F w j j 1 x2026 n displaystyle underline w w j j 1 dots n von W displaystyle W Man weist einem Tensor einen Rang zu namlich den Rang seiner Koeffizientenmatrix Dieser Tensor hat also den Rang rang x2061 C displaystyle operatorname rang C Der Rang hangt nach dem Elementarteilersatz nicht von der Basiswahl in den Raumen V W displaystyle V W ab Das gilt auch fur das Tensorprodukt von Moduln uber Hauptidealringen Dass der Begriff des Ranges eines Tensors mit dem Rang eines Homomorphismus bzw einer Matrix ubereinstimmt sobald man Letztere als Tensor begreift zeigt der Abschnitt uber die Darstellungsmatrix eines Homomorphismus als Koeffizientenmatrix des zugehorigen Tensors Der Rang eines Tensors ist die minimale Anzahl von Summanden die zu seiner Darstellung als Linearkombination x2211 x03BC x03BD a x03BC x03BD x x03BC x2297 y x03BD displaystyle sum mu nu a mu nu x mu otimes y nu einfacher Tensoren x x03BC x2297 y x03BD displaystyle x mu otimes y nu mit x x03BC x2208 V displaystyle x mu in V und y x03BD x2208 W displaystyle y nu in W erforderlich ist Da ja nur endliche Linearkombinationen betrachtet werden gibt es nach dem Satz vom kleinsten Element eine solche minimale Anzahl von Summanden Elementare oder einfache oder reine Tensoren ungleich null scil sind also genau die Tensoren vom Rang 1 91 Anm 5 93 Lineare Fortsetzung von Abbildungen auf elementaren Tensoren Bearbeiten Die Tatsache dass der Tensorproduktraum V x2297 W displaystyle V otimes W von den elementaren Tensoren uber K displaystyle K linear erzeugt wird hat ein wichtiges Prinzip zur Folge das die Definition linearer Abbildungen betrifft Es bezeichne Y displaystyle Y einen K displaystyle K Vektorraum und L V x2297 W Y displaystyle L V otimes W Y den Raum aller linearer Abbildungen V x2297 W x2192 Y displaystyle V otimes W to Y Das Prinzip besagt Um eine lineare Abbildung f x2208 L V x2297 W Y displaystyle f in L V otimes W Y wohl zu definieren genugt es sie auf elementaren Tensoren festzulegen Es genugt sogar die Bilder f v i x2297 w j displaystyle f v i otimes w j der elementaren Tensoren v i x2297 w j displaystyle v i otimes w j anzugeben Die Abbildung f displaystyle f die bis dato erst eine Abbildung f x003A v i x2297 w j x2223 i j x2192 Y displaystyle f colon v i otimes w j mid i j to Y ist kann dann auf den gesamten Tensorraum V x2297 W displaystyle V otimes W linear fortgesetzt werden und zwar auf eindeutige Weise und ist dadurch wohldefiniert Mit anderen Worten Die Restriktionsabbildungr e s t r x003A L V x2297 W Y x27F6 x223C A b b x2032 v i x2297 w j x2223 i j x2208 I x00D7 J Y x2245 Y I x00D7 J definiert durch f x27FC f x2223 I x00D7 J displaystyle begin matrix mathrm restr colon L V otimes W Y amp stackrel sim longrightarrow amp mathrm Abb v i otimes w j mid i j in I times J Y cong Y I times J text definiert durch quad f amp longmapsto amp f mid I times J end matrix dd dd die eine lineare Abbildung auf die Menge der Erzeugenden einschrankt ist ein Isomorphismus Die Umkehrabbildung wird gerade durch die lineare Fortsetzung geliefert Dabei mogen die beiden Notationen A b b x2032 M Y Y M displaystyle mathrm Abb M Y Y M die Menge aller Abbildungen von einer Menge M displaystyle M in eine Gruppe Y displaystyle Y hier Vektorraum bezeichnen deren Werte an fast allen x2200 x2032 displaystyle forall Stellen x x2208 M displaystyle x in M verschwindet x2200 x2032 x x003A f x 0 x2208 Y displaystyle forall x colon f x 0 in Y Anmerkung Dieses Prinzip ist gerade diejenige universelle Eigenschaft die gemass der oben stehenden oder der unten stehenden allgemeinen Konstruktion des Tensorproduktraums als des freien abelschen Erzeugnisses X K B displaystyle X K B einer Menge B displaystyle B fur das Tensorprodukt wurde B I x00D7 J x2245 v x005F x00D7 w x005F displaystyle B I times J cong underline v times underline w gewahlt uber dem Korper K displaystyle K mit sich bringt und allgemein so formuliert wird Ist B displaystyle B eine Menge und x03B9 x003A B x2282 X displaystyle iota colon B subset X eine injektive Abbildung Inklusion in die Menge der Vektoren eines Vektorraums X displaystyle X so heisst X displaystyle X das frei abelsche lineare Erzeugnis von B displaystyle B uber dem Korper K displaystyle K wenn es zu jeder Abbildung x03B7 x003A B x2192 Y displaystyle eta colon B to Y in die Menge von Vektoren eines anderen Vektorraumes Y displaystyle Y mit x03B7 x03B2 x2260 0 displaystyle eta beta neq 0 fur nur endlich viele x03B2 x2208 B displaystyle beta in B mit anderen Worten zu jeder Abbildung x03B7 x2208 A b b x2032 B Y displaystyle eta in mathrm Abb B Y eine eindeutig bestimmte lineare Abbildung x03B7 x007E displaystyle tilde eta mit x03B7 x007E x03B9 x2217 x03B7 x03B7 x2218 x03B9 displaystyle tilde eta iota eta eta circ iota von Vektorraumen gibt dd Aquivalent ist die Forderung dass folgende Abbildung r e s t r B x03B9 x2217 displaystyle mathrm restr B iota die Restriktion auf die Inklusion ein Isomorphismus ist r e s t r B x003A L X Y x27F6 x223C A b b x2032 B Y x2245 Y B definiert durch f x27FC f x2223 B displaystyle begin matrix mathrm restr B colon L X Y amp stackrel sim longrightarrow amp mathrm Abb B Y cong Y B text definiert durch quad f amp longmapsto amp f mid B end matrix dd dd In der Sprache der Kategorientheorie zeigt dies dass der Vergissfunktor und der Funktor der freien Erzeugung zueinander adjungiert sind wie hier fur abelsche Gruppen erklart wird Spatestens an dieser Stelle wird deutlich Wie ein Vektorraum durch die Menge seiner Basiselemente aufgespannt wird so wird der Tensorproduktraum von Vektorraumen durch das kartesische Produkt ihrer jeweiligen Basen aufgespannt Eine im Sinne der Kategorientheorie abstrakte Fassung dieses Gedankens wird im Yoneda Lemma durch die Darstellbarkeit formuliert Universelle Eigenschaft Bearbeiten Damit wird deutlich dass das auf diese Weise konstruierte Tensorprodukt x2297 x003A V x00D7 W x2192 V x2297 W displaystyle otimes colon V times W to V otimes W unter allen bilinearen Abbildungen V x00D7 W x2192 Y displaystyle V times W to Y in einen beliebigen Vektorraum Y displaystyle Y eine besondere Eigenschaft hat Es ist namlich universell in dem Sinne dass jede bilineare Abbildung lediglich ein lineares Abbild des Tensorprodukts ist soll heissen Ist x03C8 x003A V x00D7 W x2192 Y displaystyle psi colon V times W to Y eine bilineare Abbildung in einen K displaystyle K Vektorraum Y displaystyle Y so kann x03C8 displaystyle psi aus x2297 displaystyle otimes durch Anhangen einer sogar eindeutig bestimmten linearen Abbildung x03C8 x007E x003A V x2297 W x2192 Y displaystyle tilde psi colon V otimes W to Y gewonnen werden Dazu muss sie wie soeben beschrieben nur auf den elementaren Tensoren v x2297 w displaystyle v otimes w durch x03C8 x007E v x2297 w x03C8 v w displaystyle tilde psi v otimes w psi v w definiert werden Es genugt also das Tensorprodukt zu kennen um alle bilinearen Abbildungen durch uni lineare Abbildung zu gewinnen Somit birgt das Tensorprodukt alle Informationen fur bilineare Abbildungen Die universelle Eigenschaft ist sogar geeignet das Tensorprodukt hinreichend zu kennzeichnen Dies geschieht durch die Universaldefinition die koordinatenfrei also basisunabhangig formuliert ist Beispiel Kronecker Produkt bei endlicher Dimension Bearbeiten Haben die Vektorraume V displaystyle V und W displaystyle W endliche Dimension uber K displaystyle K sind also I displaystyle I und J displaystyle J endliche Mengen der Machtigkeit m dim x2061 V displaystyle m dim V bzw n dim x2061 W displaystyle n dim W so ist der Tensorproduktraum V x2297 W displaystyle V otimes W offenbar mit dem m n displaystyle mn dimensionalen Raum K m x22C5 n displaystyle K m cdot n zu identifizieren Wie aber sieht diese Identifikation aus Aus der obigen Definition geht hervor dass der Tensorproduktraum nur bis auf Isomorphie bestimmt ist Dies soll an diesem Beispiel illustriert werden indem verschiedene Moglichkeiten der Identifikation vorgestellt werden Dadurch soll verdeutlicht werden dass es nicht genugt unter dem Tensorprodukt lediglich das Produkt zweier Raume zu verstehen sondern es muss zusatzlich angegeben werden wie das Produkt v x2297 w displaystyle v otimes w zweier Vektoren definiert sein soll Zwar ist es ublich vom Tensorprodukt von Vektorraumen zu sprechen aber es ware besser vom Tensorprodukt auf Vektorraumen zu sprechen einer Multiplikation von Vektoren deren Ergebnis in einem neuen Raum liegt eben dem Tensorproduktraum Zu diesem Zweck sei der Einfachheit halber direkt in die Koordinatenraume ubergangen V K m displaystyle V K m und W K n displaystyle W K n Identifikation von K m x22C5 n displaystyle K m cdot n mit einem Vektorraum von Matrizen Die Zeilen werden mit dem Basisindex i x2208 I 1 x2026 m displaystyle i in I 1 dotsc m von V displaystyle V nummeriert die Spalten mit dem Basisindex j x2208 J 1 x2026 n displaystyle j in J 1 dotsc n von W displaystyle W Das Tensorprodukt zweier Vektoren v x2211 i 1 m a i v i x2208 V displaystyle v sum i 1 m a i v i in V und w x2211 j 1 n b j w j x2208 W displaystyle w sum j 1 n b j w j in W ist die Matrix a i b j i x2208 I j x2208 J displaystyle a i b j i in I j in J Ihr Eintrag an der Stelle i j displaystyle i j ist das Produkt aus der i displaystyle i ten Koordinate von v displaystyle v bezuglich v x005F displaystyle underline v und der j displaystyle j ten Koordinate von w displaystyle w bezuglich w x005F displaystyle underline w Das Tensorprodukt lautet in diesem Falle v x2297 w a i b j i x2208 I j x2208 J displaystyle v otimes w a i b j i in I j in J und liefert m x00D7 n displaystyle m times n Matrizen dd Identifikation von K m x00D7 K n x2192 K m x22C5 n displaystyle K m times K n to K m cdot n mit dem ublichen Kronecker Produkt Fur zwei Vektoren v a 1 x22EE a m displaystyle v begin pmatrix a 1 vdots a m end pmatrix und w b 1 x22EE b n displaystyle w begin pmatrix b 1 vdots b n end pmatrix setze a 1 x22EE a m x2297 b 1 x22EE b n a 1 x22C5 w x22EE a m x22C5 w a 1 b 1 x22EE a 1 b n x22EE a m b 1 x22EE a m b n displaystyle begin pmatrix a 1 vdots a m end pmatrix otimes begin pmatrix b 1 vdots b n end pmatrix begin pmatrix a 1 cdot w vdots a m cdot w end pmatrix begin pmatrix begin pmatrix a 1 b 1 vdots a 1 b n end pmatrix vdots begin pmatrix a m b 1 vdots a m b n end pmatrix end pmatrix In der Sprache der Matrizen heisst diese Konstruktion auch dyadisches Produkt der Koordinatenvektoren und ordnet sich dem Kronecker Produkt von Matrizen unter Dies Produkt ist bilinear jedoch nicht kommutativ denn Vertauschung der Faktoren fuhrt zu einer Permutation der Bild Koordinaten dd Identifikation von K m x00D7 K n x2192 K m x22C5 n displaystyle K m times K n to K m cdot n mit dem opponierten Kronecker Produkt Ebenso gut liesse sich auch umgekehrt vgl Artikel Gegenring definieren a 1 x22EE a m x2297 o p b 1 x22EE b n v x22C5 b 1 x22EE v x22C5 b n a 1 b 1 x22EE a m b 1 x22EE a 1 b n x22EE a m b n displaystyle begin pmatrix a 1 vdots a m end pmatrix stackrel op otimes begin pmatrix b 1 vdots b n end pmatrix begin pmatrix v cdot b 1 vdots v cdot b n end pmatrix begin pmatrix begin pmatrix a 1 b 1 vdots a m b 1 end pmatrix vdots begin pmatrix a 1 b n vdots a m b n end pmatrix end pmatrix Auch dieses Tensorprodukt ist bilinear dd Diese Beispiele sollen verdeutlichen dass das Tensorprodukt von Vektoren nur bis auf Isomorphie bestimmt ist Die obigen Tensorprodukte sind nicht gleich aber isomorph und dies obwohl die Tensorproduktraume gleich sind Erweiterung der Skalare Bearbeiten Ist V displaystyle V ein Vektorraum uber K displaystyle K und L displaystyle L ein Erweiterungskorper von K displaystyle K so kann man das Tensorprodukt V L V x2297 K L displaystyle V L V otimes K L bilden indem man auch L displaystyle L als K displaystyle K Vektorraum auffasst dies wird durch x2297 K displaystyle otimes K symbolisiert V L displaystyle V L wird zu einem Vektorraum uber L displaystyle L wenn man x03BB x22C5 v x2297 x03BC v x2297 x03BB x03BC f u x00A8 r xA0 v x2208 V x03BB x03BC x2208 L displaystyle lambda cdot v otimes mu v otimes lambda mu qquad mathrm f ddot u r v in V lambda mu in L setzt Die Dimension von V L displaystyle V L als L displaystyle L Vektorraum ist gleich der Dimension von V displaystyle V als K displaystyle K Vektorraum Ist B displaystyle B eine K displaystyle K Basis von V displaystyle V so bildet die Menge b x2297 1 b x2208 B displaystyle b otimes 1 b in B eine L displaystyle L Basis von V L displaystyle V L Allgemeiner lasst sich aus der obigen konstruktiven Definition des Tensorprodukts ableiten dass V x2297 W def x2A01 i j x2208 I x00D7 J K x22C5 v i x2297 w j x2A01 i x2208 I v i x2297 W x2A01 j x2208 J V x2297 w j displaystyle V otimes W stackrel text def bigoplus i j in I times J K cdot v i otimes w j bigoplus i in I left v i otimes W right bigoplus j in J left V otimes w j right Mit anderen Worten Das Tensorprodukt ist einerseits die direkte Summe von Unterraumen v i x2297 W i x2208 I displaystyle v i otimes W i in I und andererseits von Unterraumen V x2297 w j j x2208 J displaystyle V otimes w j j in J also unabhangig von der Wahl der Basen in V displaystyle V und in W displaystyle W 91 2 93 Tatsachlich lost sich die folgende Universaldefinition ganzlich vom Bezug auf die Basen ist allerdings auch nicht mehr konstruktiv Eine basisunabhangige koordinatenfreie Konstruktion zeigt der Artikel uber das Tensorprodukt von Moduln siehe auch den gleichnamigen Abschnitt in diesem Artikel Universaldefinition Bearbeiten Bisher wurde nicht auf die Frage eingegangen auf welche Weise der mit V x2297 W displaystyle V otimes W bezeichnete Vektorraum ohne Bezugnahme auf vorgegebene Basen der beiden Vektorraume beschrieben werden kann Dies soll nun anhand der Universaldefinition geschehen die diesen Vektorraum allein anhand der universellen Eigenschaft eindeutig bis auf Isomorphie kennzeichnet Allerdings war dies auch schon in der obigen Definition der Fall da dort lediglich verlangt wurde dass V x2297 W displaystyle V otimes W eine Basis haben solle die umkehrbar eindeutig mit den Paaren v i w j displaystyle v i w j von Basisvektoren aus V displaystyle V bzw W displaystyle W identifizierbar sei Tatsachlich darf man sich zumindest aus mathematischer Sicht das Tensorprodukt zweier Vektoren nicht als ein durch Multiplikation errechenbares Produkt in einem unverruckbar festgelegten Produktraum vorstellen Vielmehr kann es verschiedene Realisierungen geben Beachte Selbst beim Aufbau des Zahlensystems fur die vertrauten naturlichen rationalen reellen und komplexen Zahlen gibt es verschiedene lediglich aquivalente Beschreibungsweisen Immerhin stellt das Kronecker Produkt ein konkretes da koordinatengebundenes Beispiel dar siehe den zugehorigen gleichnamigen Abschnitt Wesentlich und allen Realisierungen gemeinsam sind jedoch Eigenschaften die das Tensorprodukt als solches eindeutig charakterisieren Dies ist der Inhalt der folgenden universellen Eigenschaft des Tensorprodukts Dabei musste man also streng genommen nicht von dem Tensorprodukt sprechen sondern von einem Tensorprodukt oder von einer Realisierung des Tensorprodukts Das ist aber nicht ublich stattdessen wird die Identifikation isomorpher Realisierungen stillschweigend unterstellt ganz so wie man es bei Zahlen schliesslich auch tut Einige vorbereitende Festlegungen vorab Es seien also V displaystyle V und W displaystyle W sowie X displaystyle X und Y displaystyle Y Vektorraume uber dem Korper K displaystyle K Der Vektorraum der linearen Abbildungen von V displaystyle V nach X displaystyle X sei mit L V X displaystyle L V X bezeichnet und der Vektorraum der bilinearen Abbildungen V x00D7 W x2192 X displaystyle V times W to X werde mit L 2 V W X displaystyle L 2 V W X bezeichnet Allgemein gilt nun Ist eine bilineare Abbildung x03D5 x003A V x00D7 W x2192 X displaystyle phi colon V times W to X gegeben so ist fur jeden Vektorraum Y displaystyle Y die Abbildung x03A6 x003A L X Y x27F6 L 2 V W Y f x27FC f x2218 x03D5 x003A v w x21A6 f x03D5 v w displaystyle begin aligned Phi colon L X Y amp longrightarrow L 2 V W Y f amp longmapsto f circ phi colon v w mapsto f phi v w end aligned dd ein Homomorphismus Zur Erklarung Es ist leicht zu nachzuprufen dass fur jede lineare Abbildung f x2208 L X Y displaystyle f in L X Y das Kompositum f x2218 x03D5 displaystyle f circ phi bilinear ist Die obige Abbildung x03A6 displaystyle Phi ist also wohldefiniert Sie ist zudem ein Vektorraum Homomorphismus also eine lineare Abbildung Definition Als Tensorprodukt der K displaystyle K Vektorraume V displaystyle V und W displaystyle W wird jeder K displaystyle K Vektorraum X displaystyle X zusammen mit einer bilinearen Abbildung x03D5 x003A V x00D7 W x2192 X displaystyle phi colon V times W to X bezeichnet der die folgende universelle Eigenschaft erfullt Jede bilineare Abbildung x03C8 x003A V x00D7 W x2192 Y displaystyle psi colon V times W to Y in einen K displaystyle K Vektorraum Y displaystyle Y faktorisiert linear eindeutig uber x03D5 displaystyle phi das heisst Es gibt eine eindeutig bestimmte lineare Abbildung x03C8 x007E x003A X x2192 Y displaystyle tilde psi colon X to Y gibt sodass gilt x03C8 x03C8 x007E x2218 x03D5 displaystyle psi tilde psi circ phi das heisst Fur beliebige Paare v w x2208 V x00D7 W displaystyle v w in V times W von Vektoren gilt dann x03C8 v w x03C8 x007E x03D5 v w displaystyle psi v w tilde psi phi v w dd Man notiert dann V x2297 W X displaystyle V otimes W X und versteht darunter den bis auf Isomorphie eindeutig bestimmten Vektorraum X displaystyle X Die zum Tensorprodukt gehorige bilineare Abbildung x03D5 displaystyle phi wird als x03D5 v w v x2297 w displaystyle phi v w v otimes w notiert Es ist wichtig zu beachten dass diese wesentlicher Bestandteil des Tensorproduktes ist Einen Tensorproduktraum X V x2297 W displaystyle X V otimes W zu betrachten ohne zu wissen welche bilineare Abbildung x03D5 x003A v w x21A6 x03D5 v w v x2297 w displaystyle phi colon v w mapsto phi v w v otimes w als Produkt in ihn fuhrt ist sinnlos Bemerkung Gibt es eine bilineare Abbildung x03D5 x003A V x00D7 W x2192 X displaystyle phi colon V times W to X in einen Vektorraum X displaystyle X mit dieser universellen Eigenschaft so ist X displaystyle X bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt Zur Erklarung Nutzt man namlich die universelle Eigenschaft fur x03D5 x003A V x00D7 W x2192 X displaystyle phi colon V times W to X gegenuber x03C7 displaystyle chi und ebenso mit vertauschten Rollen fur x03C7 x003A V x00D7 W x2192 Z displaystyle chi colon V times W to Z gegenuber x03D5 displaystyle phi so erhalt man zwei Homomorphismen x03C7 x007E x2208 L X Z displaystyle tilde chi in L X Z bzw x03D5 x007E x2208 L Z X displaystyle tilde phi in L Z X mit x03C7 x03C7 x007E x2218 x03D5 displaystyle chi tilde chi circ phi und x03D5 x03D5 x007E x2218 x03C7 displaystyle phi tilde phi circ chi Also sind beide zueinander invers x2200 x x2208 X x003A x03C7 x007E x2218 x03D5 x007E x x displaystyle forall x in X colon tilde chi circ tilde phi x x Daher sind zwei Realisierungen des Tensorproduktes zueinander isomorph 91 3 93 Notabene Hierbei ist wesentlich zu beachten dass die Isomorphie sich nicht nur auf die beiden Raume X displaystyle X und Z displaystyle Z als Vektorraume bezieht Vielmehr beziehen die beiden zueinander inversen Isomorphismen die jeweiligen bilinearen Abbildungen ein indem sie auch sie aufeinander abbilden Hieran wird deutlich dass das Tensorprodukt zweier Vektorraume nicht lediglich als ein neuer Vektorraum verstanden werden darf In Wahrheit bewegt sich das Tensorprodukt also nicht in der Kategorie der Vektorraume sondern in der Kategorie der bilinearen Abbildungen x03C8 x003A V x00D7 W x2192 displaystyle psi colon V times W to Darin bildet x2297 x003A V x00D7 W x2192 V x2297 W displaystyle otimes colon V times W to V otimes W ein initiales oder Anfangsobjekt weil jede bilineare Abbildung x03C8 displaystyle psi uber die bilineare Abbildung x03D5 displaystyle phi eindeutig faktorisiert Am zugehorigen Diagramm spiegelt sich diese Tatsache darin wider dass es ein Dreieck ist Beide bilinearen Abbildungen erscheinen darin und es kommutiert Es geht nicht allein um einen Isomorphismus X x2245 Z displaystyle X cong Z sondern um einen Isomorphismus der mit den bilinearen Abbildungen x03D5 x03C8 displaystyle phi psi vertraglich ist Aus diesen Grunden sollte man unter der Begrifflichkeit Tensorprodukt nicht den Produktraum V x2297 W displaystyle V otimes W zu verstehen suchen sondern eine universelle bilineare Abbildung x03D5 x003A V x00D7 W x2192 X displaystyle phi colon V times W to X in eine geeignete Realisierung Produkt steht also nicht fur ein Produkt von Raumen sondern fur ein Produkt auf Raumen in einen anderen Raum fur eine Multiplikation eben eine bilineare Abbildung die im Ubrigen nicht kommutativ ist Vor dem Hintergrund der eingangs gemachten Anmerkung uber die Abbildung x03A6 displaystyle Phi lasst sich die Universaldefinition nun auch so formulieren Aquivalente Definition Der Vektorraum X displaystyle X und eine bilineare Abbildung x03D5 x003A V x00D7 W x2192 X displaystyle phi colon V times W to X werden als Tensorprodukt von V displaystyle V und W displaystyle W bezeichnet wenn fur jeden Vektorraum Y displaystyle Y die Abbildung x03A6 x003A L X Y x27F6 x223C L 2 V W Y displaystyle Phi colon L X Y stackrel sim longrightarrow L 2 V W Y induziert vermoge f x27FC v w x21A6 f x03D5 v w displaystyle f longmapsto v w mapsto f phi v w bijektiv mithin also ein Isomorphismus ist Man schreibt dann auch V x2297 W X displaystyle V otimes W X und v x2297 w x03D5 v w displaystyle v otimes w phi v w Zur Erklarung Es bleibt lediglich noch nachzuweisen dass die Bijektivitat von x03A6 displaystyle Phi mit der Aussage der universellen Eigenschaft aquivalent ist Diese sichert namlich gerade zu dass es zu jeder bilinearen Abbildung x03C8 x003A V x00D7 W x2192 Y displaystyle psi colon V times W to Y eine lineare Abbildung x03C8 x007E x2208 L V x2297 W Y displaystyle tilde psi in L V otimes W Y gibt Existenzaussage sodass x03C8 x03C8 x007E x2218 x03D5 x03A6 x03C8 x007E displaystyle psi tilde psi circ phi Phi tilde psi und dass diese Abbildung x03C8 x007E displaystyle tilde psi zudem eindeutig bestimmt Eindeutigkeitsaussage ist Die Existenzaussage ist mit der Surjektivitat die Eindeutigkeitsaussage mit der Injektivitat von x03A6 x003A x03C8 x007E x21A6 x03C8 displaystyle Phi colon tilde psi mapsto psi aquivalent Also besagt die universelle Eigenschaft gerade dass der Homomorphismus x03A6 displaystyle Phi ein Isomorphismus ist Hinweis Zwar ist der Homomorphismus x03D5 x007E displaystyle tilde phi zunachst nur auf jedem elementaren Tensor v x2297 w x2208 V x2297 W displaystyle v otimes w in V otimes W durch x03C8 x007E v x2297 w x03C8 v w displaystyle tilde psi v otimes w psi v w festgelegt Durch lineare Fortsetzung ist x03D5 x007E displaystyle tilde phi damit jedoch auf dem gesamten Tensorraum V x2297 W displaystyle V otimes W wohldefiniert wie im Abschnitt uber die Fortsetzbarkeit von Abbildungen auf elementaren Tensoren zu Homomorphismen auf dem Tensorraum erklart wurde Wenn es also einen Vektorraum mit der universellen Eigenschaft gibt so ist er eben aufgrund der universellen Eigenschaft nur bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt Allerdings lasst die Universaldefinition die Frage offen ob es uberhaupt einen Vektorraum mit diesen Eigenschaften gibt Um also die Existenz eines solchen Vektorraumes sicherzustellen muss entweder ein solcher Vektorraum konstruiert werden oder aber zufallig ein solcher Vektorraum gefunden werden Einen Existenzbeweis durch Konstruktion fuhrt in einem allgemeineren Falle der Artikel Tensorprodukt von Moduln aus Dazu wird zunachst ein zu grosser Vektorraum konstruiert der anschliessend nach einem Unterraum faktorisiert wird sodass der Quotientenraum erzwungenermassen genau die gewunschten Eigenschaften hat Die Universaldefinition zeigt namlich fur Y K displaystyle Y K einen Weg zu einer Realisierung des Tensorproduktes auf Dieser Gedanke wird im Abschnitt Naturliche Homomorphismen beruhrt und im Abschnitt Homomorphismen als Tensoren vertieft Darin wird ein Vektorraum benannt von dem sich mit Hilfe der universellen Eigenschaft recht leicht erkennen lasst dass er die gewunschte universelle Eigenschaft des Tensorraums mstyle displaystyle