www.wikidata.de-de.nina.az
Der Frank Starling Mechanismus FSM beschreibt einen autonomen Regelkreis im Herzen namlich den Zusammenhang zwischen Fullung und Auswurfleistung Je grosser das Volumen des wahrend der Diastole einstromenden Blutes ist desto grosser ist auch das bei der folgenden Systole ausgeworfene Blutvolumen Das Herz pumpt was es bekommt mit anderen Worten Ist der venose Ruckstrom vermindert ist auch das Schlagvolumen vermindert Er wurde von den Physiologen Otto Frank und Ernest Starling am isolierten Herzen und spater am Herz Lungen Praparat beschrieben Ebenfalls beteiligt war der deutsche Internist und Physiologe Hermann Straub Man spricht daher manchmal auch vom Frank Straub Starling Mechanismus Funktionsweise BearbeitenBei einer zunehmenden Fullung der Herzvorhofe Vorlast kommt es auch zu einer Zunahme der Fullung der Herzkammern und damit bei gleichbleibender Herzfrequenz zu einer Zunahme des Schlagvolumens Bei einer Erhohung des Widerstands des Blutabflusses Nachlast pumpt das Herz dagegen mit einem hoheren Druck und kann so bei gleicher Herzfrequenz die gleiche Blutmenge wie zuvor befordern Diese Anpassung erfolgt in Stufen indem zunachst am Ende der Kontraktionsphase Systole durch die hohere Nachlast mehr Blut in der Herzkammer verbleibt Dieser Ruckstau fuhrt zu einer starkeren Fullung in der Erschlaffungsphase Diastole Die Kraft der Herzmuskelzellen hangt von der Vorlast ab also von ihrer Vorspannung vor Beginn der Kontraktion In bestimmten Grenzen ist sie umso hoher je mehr die Sarkomere der Muskelzellen gedehnt sind Durch die enddiastolische Erhohung des Volumens kommt es zur optimalen Uberlappung der Aktin und Myosinfilamente von ursprunglich 1 9 µm Sarkomer Lange auf etwa 2 2 µm Sarkomerlange Diese optimale Uberlappung bewirkt eine Maximalkraft bei etwa 2 2 µm manche Bucher sprechen auch von 2 6 µm Diese Lange wird bei Gesunden normalerweise nicht uberschritten Wird sie doch uberschritten nimmt die Maximalkraft wieder ab da die kontraktilen Elemente sich teilweise nicht mehr uberlappen Bei optimalem Uberlappungsbereich wird in den Myofibrillen eine Calcium Sensitivierung bewirkt Der kontraktile Apparat wird empfindlicher gegenuber Calcium Damit reicht schon der ubliche Calcium Einstrom bei Ausbildung eines Aktionspotentials um eine starkere Reaktion der Myofibrillen zu bewirken Das einstromende Blutvolumen schwankt mit der korperlichen Tatigkeit mit der Korperlage Orthostase Reaktion und bei Rhythmusstorungen sogar von Schlag zu Schlag Der Frank Starling Mechanismus stellt dabei die angemessene Herzfunktion und die gegenseitige Anpassung der Auswurfs volumina des rechten und linken Herzens sicher Dies wird vor allem bei Volumen verschiebungen innerhalb des Korpers wichtig zum Beispiel beim Ubergang vom Stehen zum Liegen sowie bei Flussigkeits transfusionen intravenose Infusionen in der Schwerelosigkeit bzw in der Post Operations Phase nach Herztransplantationen da das neue Herz ja komplett denerviert ist und somit auf den Mechanismus angewiesen ist Der Frank Starling Mechanismus dient der automatischen Anpassung der Kammertatigkeit an kurzfristige Druck und Volumenschwankungen Anderung der Vor und oder Nachlast mit dem Ziel dass beide Kammern stets das gleiche Schlagvolumen pumpen Wurde beispielsweise das rechte Herz pro Schlag nur 1 ml Blut mehr pumpen so entsprache die Differenz nach einer Minute bereits ca 60 ml und wurde innerhalb kurzester Zeit zum Lungenodem fuhren Literatur BearbeitenWalter Huppelsberg Kurzlehrbuch Physiologie Thieme Stuttgart 2 Auflage 2005 ISBN 978 3 13 136432 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frank Starling Mechanismus amp oldid 232511266