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Die Manteltiere Tunicata Urochordata sind ein weltweit rein marin verbreiteter Unterstamm der Chordatiere Sie leben als sessile Tiere auf dem Meeresboden Seescheiden oder planktonisch Salpen Appendikularien Manteltiere konnen als Einzeltiere oder als Kolonien auftreten Ihr Name leitet sich von einem Mantel Tunica aus Tunicin Cellulose ab Es gibt rund 3000 Arten 1 ManteltiereClavelina moluccensisSystematikohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa ohne Rang BilateriaUberstamm Neumunder Deuterostomia Stamm Chordatiere Chordata Unterstamm ManteltiereWissenschaftlicher NameTunicataLamarck 1816 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ernahrungsweise 3 Fortpflanzung 4 Innere Systematik 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenWichtiges Merkmal ist ein Cuticularmantel der von der einschichtigen Epidermis abgeschieden wird und einmalig im Tierreich das Polysaccharid Cellulose enthalt 2 Eine Besonderheit der Tunicata welche sonst hauptsachlich von den Insekten bekannt ist ist dass ihr Herz die Moglichkeit hat die Richtung des Blutflusses innerhalb kurzester Zeit zu andern Nachdem das Blut vom Herz eine gewisse Zeit in den Kiemendarm getrieben wurde bleibt das Herz eine kurze Zeit stehen und wechselt die Pumprichtung des Blutes sodass der Magen versorgt wird 3 nbsp Schematische Darstellung einer LarveIhre Zugehorigkeit zu den Chordaten ergibt sich aufgrund der Organisation der Larven bei denen der Ruderschwanz von einer Chorda dorsalis und einem Neuralrohr durchzogen wird Nur bei den pelagisch lebenden Appendicularien gilt dies auch fur die Adultform Sonst weisen sie im Adultstadium keine myomere Segmentierung V formige Muskelsegmente sowie keine Schwanzstrukturen auf Ebenso fehlen ihnen die nierenartigen Nephridien wodurch die Exkretion uber die Darmoberflache oder uber Speicherzellen erfolgt Das Blutsystem ist offen lakunar Charakteristisch ist eine Ein und Ausstromoffnung fur das Atemwasser und die Planktonnahrung Die Pumprichtung des Herzens wird in regelmassigen Abstanden umgekehrt Ernahrungsweise BearbeitenManteltiere sind mikrophage Filtrierer Der Kiemendarm der Tunicata besitzt zahlreiche Spalten die wie ein Sieb funktionieren Mittels Zilien an der Mundregion wird ein Wasserstrom erzeugt der Nahrungspartikel durch den reusenartigen Kiemenkorb treibt Am Grund des Kiemendarms liegt die Hypobranchialrinne das sogenannte Endostyl Sie produziert einen Schleim der die eingestrudelten Nahrungspartikel regelrecht aufrollt und schliesslich dem Verdauungsteil des Darmes zufuhrt Bei adulten Salpen offnet sich der Peribranchialraum zu einer Ausstromoffnung hin Hier finden sich auch die Offnungen des Enddarms und der Geschlechtsoffnungen in einen Kloakenraum Die Hypobranchialrinne lasst sich wegen ihrer Fahigkeit Iod aufzunehmen mit der Schilddruse der Wirbeltiere in eine Entwicklungsreihe stellen Fortpflanzung BearbeitenSehr auffallig sind auch die komplizierten Fortpflanzungsverhaltnisse mancher Manteltierklassen Es kann ein Wechsel zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Generation vorkommen Salpen Uberhaupt ist die ungeschlechtliche Vermehrung weit verbreitet Sie fuhrt vielfach zu charakteristischen Kolonienbildungen wenn die Tochtertiere beisammenbleiben Die Salpen bilden Ketten die Feuerwalzen sind ausschliesslich als Kolonien bekannt und auch die Seescheiden entwickeln z T Stocke oder Kolonien von typischer Form Innere Systematik BearbeitenTraditionell werden die Manteltiere in drei Subtaxa im Rang von Klassen eingeteilt Appendikularien Larvacea Seescheiden Ascidiacea Salpen Thaliacea Von diesen drei Klassen bilden die Seescheiden nach DNA Sequenzanalysen kein Monophylum Ein Kladogramm zeigt die tatsachliche Verwandtschaft Manteltiere Stolidobranchia Seescheiden Phlebobranchia Seescheiden Thaliacea Salpen Aplousobranchia Seescheiden Larvacea Appendikularien Quellen BearbeitenRudiger Wehner Walter Gehring Zoologie 24 Auflage Thieme Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 13 367424 9 S 787 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tunicata Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten E E Ruppert R S Fox R D Barnes Invertebrate Zoology 7th Auflage Cengage Learning 2004 ISBN 978 81 315 0104 7 S 940 956 englisch Eintrag zu Tunicin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 6 Juli 2015 Handbuch der experimentellen Pharmakologie Band 26 Vergleichende Pharmakologie von Ubertragersubstanzen in tiersystematischer Darstellung Springer Berlin 1971 ISBN 3 540 05132 5 Normdaten Sachbegriff GND 4168855 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manteltiere amp oldid 229577668