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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Lunge Begriffsklarung aufgefuhrt Die Lunge lateinisch Pulmo ist ein paariges Organ 1 der Atmung sie erfullt den Zweck eine grosse Oberflache fur den Gasaustausch zwischen Luft und Blut herzustellen Echte Lungen kommen bei vielen luftatmenden Wirbeltieren vor so bei den meisten landlebenden Wirbeltieren und manchen Fischen wie z B den Lungenfischen Der Mensch hat zwei Lungen Pulmo dexter fur die rechte Lunge und Pulmo sinister fur die linke die im Deutschen auch als Lungenflugel oder Lungenhalften bezeichnet werden Die linke ist in zwei und die rechte in drei Lungenlappen unterteilt Der Gasaustausch geschieht auf Ebene der Lungenblaschen die als Endstrukturen verastelter Luftwege mit der Luftrohre verbunden sind Schema der menschlichen Lunge 1 Luftrohre 2 Lungenvene 3 Lungenarterie 4 Alveolargang 5 Lungenblaschen 6 Herzeinschnitt 7 kleine Bronchien 8 Tertiarbronchus 9 Sekundarbronchus 10 Hauptbronchus 11 ZungenbeinDurch Ein und Ausatmen wird frische Luft an die Blut Luft Schranke herangefuhrt dies ist keine Leistung der Lunge selbst die Saugetierlunge besitzt keine Muskulatur sondern des Zwerchfells und der Zwischenrippenmuskulatur Der Pleuraspalt dessen Flussigkeitsfilm Krafte uber Ad und Kohasion ubertragt vermittelt die verschiebliche Lagerung der Lungen im Brustkorb da sie bei dessen Ausdehnung die Tendenz haben sich zusammenzuziehen herrscht im Pleuraspalt ein Unterdruck Die Lungen entstehen embryonal als Ausstulpungen des Vorderdarms siehe Kiemendarm und gleichen zunachst Drusen Die Amphibien besitzen einfache Lungen sie sind sackformig und glattwandig oder nur schwach gekammert Viel starker gekammert sind sie bei den Reptilien Bei Vogeln sind sie relativ klein aber wegen der zusatzlich vorhandenen Luftsacke auch viel komplizierter gebaut Die Lungen der Saugetiere ahneln denen der Reptilien Inhaltsverzeichnis 1 Sprachliches 1 1 Etymologie 2 Die Lunge der Saugetiere 2 1 Aufbau der menschlichen Lunge 2 2 Feinbau 2 3 Gasaustausch 2 4 Blutgefasse 2 5 Ontogenetische Entwicklung 2 6 Physiologie der Ein und Ausatmung 2 7 Erkrankungen 3 Vogellunge 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSprachliches BearbeitenEtymologie Bearbeiten Das deutsche Wort Lunge stammt uber seine althochdeutsche Form lunguna letztlich von der indogermanischen Wurzel lengu h leicht in Bewegung und Gewicht ab sodass von der ursprunglichen Bedeutung als die Leichte ausgegangen werden kann Sprachwissenschaftler erklaren die Benennung mit dem bereits vor langer Zeit festgestellten Phanomen dass die Lunge eines geschlachteten Tieres als einziges Organ auf dem Wasser oben schwimmt 2 3 Der medizinisch lateinische Fachbegriff pulmo geht auf eine alternative Schreibweise des griechischen Wortes fur Lunge zuruck altgriechisch pleymwn pleumon dessen standardsprachliche Schreibweise pneymwn pneumon u a dem Wort Pneumonie Lungenentzundung zugrunde liegt Die Lunge der Saugetiere BearbeitenBeide Lungen der Saugetiere auch als Lungenflugel bezeichnet sind beweglich im Brustraum Thorax eingebettet Mehr oder weniger tiefe Einschnitte teilen die Lunge in Lungenlappen Lobi Die Oberflache der Lungen ist von einer glatten Auskleidung Tunica serosa uberzogen die in der Brusthohle als Brustfell Pleura bezeichnet wird und unterteilt wird in Lungenfell Lungenpleura und Rippenfell Thoraxpleura Zwischen dem Brustfelluberzug der Lunge und der Brustfellauskleidung der Brusthohle liegt der Pleuraspalt ein mit wenig Flussigkeit ausgefullter Spaltraum in dem ein Unterdruck herrscht Aufbau der menschlichen Lunge Bearbeiten nbsp Menschliche Lungen nbsp 3D Rekonstruktion menschlicher Lungen aus CT Bildern source source source source source source source source source source source source source source track Video So funktioniert die AtmungDie menschliche Lunge als typische Saugetierlunge besteht aus zwei vom Mediastinum getrennten Lungenflugeln Dabei entspricht der rechte Lungenflugel der rechten Lunge Pulmo dexter der linke Lungenflugel der linken Lunge Pulmo sinister Jeder Lungenflugel wird durch tiefe von Pleura ausgekleideten Furchen in so genannte Lungenlappen Lobi pulmonales unterteilt Der rechte Lungenflugel teilt sich in drei Lappen Oberlappen oder Lobus superior Mittellappen oder Lobus medius und Unterlappen oder Lobus inferior der linke Lungenflugel in lediglich zwei Lappen Oberlappen und Unterlappen auf 4 Die Lungenlappen wiederum werden in Lungensegmente Segmenta bronchopulmonalia unterteilt Dabei handelt es sich um durch Bindegewebsstrassen abgegrenzte und von eigenen Bronchien und Arterien versorgte Lungenabschnitte Die Bezeichnung der Segmente erfolgt entsprechend der Zuordnung zum versorgenden Bronchialast 10 Segmente finden sich in der rechten Lunge Im linken Flugel gibt es nur 9 Segmente da das 7 Segment fehlt Der linke Lungenflugel ist etwas kleiner als der rechte da auf der linken Seite das Herz einigen Raum einnimmt Dabei bestehen der rechte Lungenoberlappen aus dem apikalen dem posterioren und dem anterioren Oberlappensegment sowie der Mittellappen nur rechts aus dem lateralen und dem medialen Mittellappensegment Segmente 4 und 5 Es folgen das apikale Unterlappensegment 6er Segment sowie die vier basalen Unterlappensegmente rechts mediobasal anterobasal laterobasal posterobasal Auf der linken Seite besteht der Oberlappen aus den Segmenten 1 bis 3 Namensgebung wie im rechten Oberlappen sowie aus den beiden Lingulasegmenten 4 5 superiores und inferiores Lingulasegment Es folgen das apikale Unterlappensegment 6er Segment sowie die drei basalen Unterlappensegmente anterobasal laterobasal und posterobasal Segmente 8 bis 10 Das mediobasale Segment fehlt Dass die funktionelle Lungeneinheit nicht der Lungenlappen sondern das Lungensegment ist hatte der amerikanische Chirurg Richard H Overholt in Boston erkannt 5 Die Lungenflugel liegen in der Brusthohle Oben uberragt die Lungenspitze um etwa 1 2 cm das Schlusselbein unten liegt die Lunge dem Zwerchfell auf dessen Lage sehr variabel ist und vorrangig von der Atemstellung und der Korperlage im Liegen hoher als im Sitzen abhangt Grob kann man sagen dass in der Atemruhestellung die Lungenrander auf der Bauchseite in Hohe der 6 Rippe seitlich in Hohe der 8 Rippe und auf der Ruckenseite in Hohe der 10 Rippe zu liegen kommen Dieser Unterschied ergibt sich aus der schragen Zwerchfellansatzlinie Die linke Lunge ist allgemein kleiner weil ihr das Herz zum grossten Teil aufliegt Dadurch und bedingt durch die Aufspaltung der Luftrohre in die Hauptbronchien sodass der linke Luftrohren Bronchien Winkel kleiner ist als der rechte wird die rechte Lunge in der Regel besser beluftet Der Winkel der von der Trachea und dem rechten Hauptbronchus eingeschlossen wird ist grosser als jener zwischen Trachea und linkem Hauptbronchus Dies hat Konsequenzen bei der Aspiration von Fremdkorpern Diese gelangen meistens in den rechten Hauptbronchus Das Lungenvolumen eines erwachsenen Menschen betragt durchschnittlich 5 bis 6 Liter Feinbau Bearbeiten nbsp Struktur eines terminalen Bronchiolus letzte alveolentragende Bronchialaufzweigung Das Gewebe der Lungen kann in einen luftfuhrenden Teil und einen Teil in dem der tatsachliche Gasaustausch stattfindet unterteilt werden Die luftfuhrenden Bronchien enden in blind endenden Sackchen den Lungenblaschen Alveolen In diesen findet der Gasaustausch statt Die Gesamtheit des luftleitenden Systems wird als Bronchialsystem Bronchialbaum bezeichnet Von innen nach aussen finden sich verschiedene Schichten Das Epithel Deckgewebe besteht zu Beginn noch wie in der Luftrohre aus mehrreihigem hochprismatischem Flimmerepithel doch naher an den Alveolen vereinfacht sich die Struktur und in den Bronchiolen uberwiegt einschichtiges iso oder hochprismatisches Flimmerepithel In der darunter liegenden Lamina propria findet sich glatte Muskulatur deren Anteil zu den Alveolen hin zunimmt Weiterhin enthalt sie eine Vielzahl elastischer Fasern sowie mukose und serose Drusen deren Ausgange in den Bronchus offnen und die die Schleimhautoberflache mit einem Schutzfilm uberziehen Ganz aussen findet sich in den grossen Bronchien hyaliner Knorpel der gewahrleistet dass die Luftwege offen bleiben Je kleiner der Durchmesser der Bronchien wird umso geringer wird der Anteil der Knorpelmasse bis sich nur noch kleine Inseln finden Zusammen mit den Bronchien verlaufen auch die Arterien und Venen des Lungenkreislaufs sowie die Nervenfasern des Plexus pulmonalis Gasaustausch Bearbeiten Siehe auch Lungenkreislauf Die Oxygenierung des Blutes und die CO2 Abgabe erfolgt in den Alveolen Diese etwa 300 Millionen sackartigen Erweiterungen beim erwachsenen Menschen haben einen Durchmesser von ca 200 mm Die von ihnen gebildete Flache wird als Respiratorische Flache bezeichnet Die Alveolen bestehen aus den kleinen Alveolarzellen oder Pneumozyten Typ I die weniger als 0 1 Mikrometer dick sein konnen und das Epithel der Alveolen bilden und den grossen Alveolarzellen oder Pneumozyten Typ II die Surfactant produzieren Der Anti Atelektase Faktor reduziert die Oberflachenspannung gegen ein in sich Zusammenfallen Weiterhin finden sich noch Alveolarmakrophagen Fresszellen die aus dem Blut stammen und Staub phagozytieren Staubzellen oder nach Blutungen Hamosiderin ein Abbauprodukt des Blutfarbstoffes Hamoglobin aufnehmen Herzfehlerzellen Zwischen Luft und Blut befindet sich eine dreischichtige Trennwand die Blut Luft Schranke Sie wird vom Epithel der Alveolen der epithelialen und der endothelialen Basalmembran sowie dem Endothel der Kapillaren gebildet und ist zwischen 0 1 und 1 5 mm dick Da die Interzellularkontakte des Kapillarendothels fur Flussigkeit durchlassiger sind als die der Alveolarzellen kann bei Herzschwache Flussigkeit in das Bindegewebe austreten und zu einem interstitiellen Odem Lungenodem fuhren Das Bindegewebe zwischen den Bronchien und Alveolen enthalt die Aufzweigungen der Lungenarterien und venen Die Aufzweigungen der Lungenarterie fuhren das Blut zu den Alveolen Der Lymphabfluss erfolgt uber die Lungenlymphknoten Nll pulmonales und dann in die Tracheobronchiallymphknoten Nll tracheobronchiales Blutgefasse Bearbeiten Die Durchblutung der Wand der Lungenblaschen erfolgt uber die Kapillaren des Lungenkreislaufes Vasa publica offentliche Gefasse Das ubrige Gewebe also die Umgebung der Bronchien und die Bindegewebssepten versorgen Bronchialgefasse Rami bronchiales Vasa privata Eigengefasse aus dem Korperkreislauf Die Rami bronchiales fur die linke Lunge meist zwei entspringen direkt aus der Brustaorta Die Bronchialaste der rechten Lunge entspringen aus einem Stamm der dritten oder vierten hinteren Zwischenrippenarterie Beide Gefasssysteme bilden in der Peripherie haufig Anastomosen 6 Die meisten Bronchialvenen munden in die Lungenvenen die hilumnahen Venae bronchiales dagegen rechts in die Vena azygos links in die Vena hemiazygos 6 Blut das aus den Bronchialarterien in die Pulmonalvenen gelangt bewirkt zusammen mit Blut aus Koronargefassen die ins linke Herz munden Vv cardiacae minimae einen kleinen physiologischen Rechts links Shunt Zusammen mit funktionellen Kurzschlussen im Lungenkreislauf Durchblutung nicht belufteter Lungenanteile erklart dies den gegenuber den Alveolen kleineren Sauerstoffpartialdruck in den Arterien des Korperkreislaufs Ontogenetische Entwicklung Bearbeiten Siehe auch Blutkreislauf des Menschen und der Saugetiere Der Blutkreislauf vor und nach der Geburt Die Lunge ist das einzige Organ dessen Funktionsfahigkeit solange der Fotus noch in der Gebarmutter ist nicht uberlebensnotwendig ist Erst nach der Geburt dann allerdings innerhalb von Sekunden ubernimmt sie ihre hauptsachliche Funktion Trotzdem kommt ihr vor der Geburt eine wichtige Rolle zu Die Lunge produziert taglich bis zu 15 ml Amnionflussigkeit je kg Korpergewicht Die Entwicklung der Lunge beginnt etwa am 30 Tag mit der Ausbildung der Lungenknospe aus dem ventralen bauchseitigen Teil des Vorderdarms Wie bei diesem ist das Epithel das die Lunge und ihren luftleitenden Apparat Kehlkopf Luftrohre Bronchien auskleidet entodermalen Ursprungs Im Gegensatz dazu entstammt das Muskel und Knorpelgewebe dem Mesoderm das das Darmrohr umgibt Die Lungenknospe teilt sich dann weiter in eine rechte und eine linke Aufzweigung die spateren Hauptbronchien Weiter teilt sich die rechte Aufzweigung in drei weitere Aufzweigungen die linke in zwei Jede dieser funf weiteren Aufzweigungen bildet spater einen Lungenlappen Lobus pulmonis Von der 5 bis zur etwa 17 Woche wird der gesamte spater luftleitende Teil der Lungen angelegt also die weiteren Verzweigungen der Bronchien bis hin zu den Bronchioli terminales Vorerst ist dieser nur von hochprismatischem Epithel ausgekleidet ab der 13 Schwangerschaftswoche finden sich jedoch erste Flimmerepithelzellen Zellen des Epithels beginnen Amnionflussigkeit zu produzieren In der 16 bis zur 26 Woche bilden sich aus den Enden der Bronchioli terminales die Canaliculi aus denen das Lungenparenchym hervorgeht Letzteres ist das Funktionsgewebe der Lunge in dem nach der Geburt der Gasaustausch vonstattengeht Eine fur das Lungenparenchym typische Zellsorte sind Pneumozyten Typ II die Surfactant ausscheiden Einige Pneumozyten Typ II differenzieren sich zu Pneumozyten Typ I und Kapillaren dringen in das entstehende Lungenparenchym ein Die Wand der Kapillaren und die Membran der Pneumozyten Typ I bilden spater die Blut Luft Schranke wenn ab der 28 SSW Surfactant Lungenreifung gebildet wird Im letzten Trimester der Schwangerschaft bilden sich die Canaliculi zu weiteren Aufzweigungen um die letztlich als Sacculi blind enden Alle diese Aufzweigungen des Lungenparenchyms sind mit Pneumozyten vom Typ I und Typ II ausgekleidet Die Wande der Sacculi und teilweise der vorgeschalteten Aufzweigungen stulpen sich zu halbkugeligen Alveoli aus Wie die vorherigen Vorgange vergrossert dies die von Parenchym bedeckte Oberflache erheblich Storungen dieser Entwicklung konnen zu einer Lungenfehlbildung fuhren Ein Neugeborenes hat weit weniger Alveoli als ein Erwachsener Die Bildung der Alveoli wird erst im Kindesalter abgeschlossen Bis kurz nach der Geburt enthalten die Lungen Fruchtwasser dann vergrossert der Muskelapparat an den Rippen und des Zwerchfells das Volumens des Brustkorbs und infolge des grosseren Luftdrucks aussen stromt Luft in die Bronchien und dringt in die Lungenblaschen ein Das Surfactant reduziert die Oberflachenspannung des Wassers und verhindert so das Atemnotsyndrom des Neugeborenen Die vorhandene Flussigkeit wird eher absorbiert und via Blut abtransportiert als ausgestossen oder abgehustet Ein erster Schrei bestatigt die Luftfullung der Lunge des Neugeborenen Die Umgehungskreislaufe schliessen sich Siehe auch Atemantrieb Physiologie der Ein und Ausatmung Bearbeiten nbsp Ausdehnung der Lunge bei Ein blau und Ausatmung rosa Hauptartikel Lungenventilation Das Atmen beginnt beim Einatmen Inspiration in der Regel mit der Interkostalmuskulatur bzw dem Zwerchfell Das Zwerchfell ist der starkste Inspirationsmuskel bei seiner Kontraktion flacht es sich ab und druckt die Bauch und Beckeneingeweide nach kaudal steissbeinwarts wodurch sich das Thoraxvolumen vergrossert Bei der Brustatmung kontrahieren sich die Musculi intercostales externi aussere Zwischenrippenmuskeln Dabei wird der Brustkorb angehoben und erweitert wodurch die Lunge die selbst von der Pleura visceralis oder pulmonalis uberzogen uber den Pleuraspalt Cavitas pleuralis mit der Pleura parietalis des Brustkorbs in Verbindung steht mitgedehnt wird Dadurch sinkt der Druck in der Lunge Nach grosseren Anstrengungen konnen zur erleichterten Atmung weitere Atemhilfsmuskeln beigezogen werden z B der kleine und grosse Brustmuskel Dies machen sich Sportler nach einem intensiven Rennen zu Nutze indem sie sich mit den Armen zum Beispiel an einer Mauer aufstutzen ihre Arme sind dann fixiert Punctum fixum und somit ziehen die Brustmuskeln nicht die Arme zum Brustkorb sondern umgekehrt den Brustkorb zu den Armen die Rippen werden angehoben und die Lunge fullt sich mit Luft Nach der Druck Volumen Beziehung Boyle Mariottesches Gesetz muss aber nun bei Anderungen des Drucks sofern die Nasenlocher bzw der Mund offen sind und mit der Aussenwelt in Verbindung stehen das Volumen isobar d h bei gleichem Druck zunehmen Die Lunge fullt sich die Inspiration ist beendet Bei der Zwerchfellatmung senkt sich das Zwerchfell lediglich durch Kontraktion das Zwerchfell besteht aus Muskulatur und bewirkt somit eine Dehnung der Lungenflugel nach unten Die Ausatmung Exspiration geht zumeist passiv vonstatten denn nach der Inspiration ist die Lunge samt Brustkorb so weit gedehnt dass darin elastische Verformungsarbeit gespeichert ist ahnlich einer Feder die zunachst gespannt und dann losgelassen wird die der Lunge die verbrauchte Luft austreibt Erfolgt die Exspiration mit Beteiligung der exspiratorischen Atemhilfsmuskulatur so spricht man von forcierter Exspiration Dabei kontrahieren sich zunachst die Mm intercostales interni es konnen aber auch diverse andere Atemhilfsmuskeln zum Zuge kommen Eine besondere Rolle im Zusammenhang mit der forcierten Exspiration spielt vor allem der Musculus latissimus dorsi Hustenmuskel Siehe auch Lungenvolumen und Lungenfunktion Erkrankungen Bearbeiten Siehe auch Pneumologie und Liste der Krankheiten des Atmungssystems nach ICD 10 Lungenembolie Bei der Lungenembolie verstopft ein Embolus eine der zufuhrenden Lungenarterien und bewirkt dadurch dass ein Lungenabschnitt nicht mehr durchblutet wird Folglich kann in diesem Abschnitt kein Blut oxygeniert werden Obstruktive Lungenerkrankungen Bei den chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen von englisch Chronic obstructive pulmonary disease COPD behindert eine Einengung der Atemwege den Luftstrom Dies fuhrt haufig zu Atemnot Dyspnoe Wichtigster Risikofaktor ist das Rauchen aber auch Umweltverschmutzung ein geringes Geburtsgewicht und genetische Faktoren werden dafur verantwortlich gemacht Zu den COPD gehoren die Chronische Bronchitis und das Lungenemphysem Ein Lungenemphysem kann sich auch aus einer erblich bedingten Stoffwechselstorung dem Alpha 1 Antitrypsin Mangel entwickeln Restriktive Lungenerkrankung Im Gegensatz dazu ist bei den restriktiven Lungenerkrankungen die Flexibilitat der Lunge eingeschrankt im Sinne von Einschrankung der Lungenbeweglichkeit Dadurch verringern sich das Lungenvolumen und die Compliance also die Dehnbarkeit relativ zum Druck Hierzu gehoren Sarkoidose Pneumokoniose Staublunge und andere Erkrankungen die eine Fibrose des Lungengewebes zur Folge haben aber auch aussere Einflusse wie Missbildungen des Brustkorbs Kyphose Skoliose Lungenodem Lungenodem bezeichnet die Ansammlung von Flussigkeit im Lungengewebe Dabei wird zwischen Permeabilitatsodemen ARDS toxisches Lungenodem bei denen die Durchlassigkeit der Kapillaren erhoht ist und hydrostatischen Lungenodemen kardiales Odem Hohenodem bei dem der Druck in den Kapillaren den Druck in den Alveoli so sehr ubersteigt dass die Flussigkeit aus den Kapillaren hinaus gepresst wird unterschieden Atelektase Bei der Atelektase ist ein Lungenabschnitt kollabiert und die Alveoli enthalten keine oder nur noch sehr wenig Luft Pneumothorax Gewinnt der Pleuraspalt von innen oder aussen Anschluss an die Luft bricht der Unterdruck im Pleuraspalt zusammen und der entsprechende Lungenflugel kollabiert Anders als ein ganzlich fehlender Lungenflugel bedeutet ein Pneumothorax einen funktionellen Rechts links Shunt da uber den betroffenen Lungenflugel Blut aus dem Korperkreislauf ohne wesentliche Oxygenierung wieder in den Korperkreislauf gelangt sodass die volle Sattigung nicht erreicht werden kann Tuberkulose Tuberkulose eine Infektionskrankheit deren Erreger Mycobacterium tuberculosis ist wird durch Tropfcheninfektion ubertragen und manifestiert sich zuerst in der Lunge Auf dem Rontgenbild zeigen sich charakteristische mottenfrassartige Lasionen welche der Erkrankung auch den Beinamen die Motten einbrachten Entzundungen Entzundungen in der Lunge werden unterschieden in Pneumonien Lungenentzundungen bei denen das Lungengewebe betroffen ist Bronchitis als Entzundung der Bronchien und Bronchiolitis die Entzundung der kleinen Bronchien Neubildungen Krebserkrankungen der Lunge werden als Bronchialkarzinom bezeichnet da sie als bosartige Neubildungen entarteter Zellen der Bronchien oder Bronchiolen entstehen Es ist eine der haufigsten bosartigen Erkrankungen des Menschen Laut Weltgesundheitsorganisation werden anhand der Histologie verschiedene Subtypen unterschieden Plattenepithelkarzinome Adenokarzinome klein und grosszellige Karzinome und weitere selten auftretende Typen Ausserdem finden sich in der Lunge durch ihre Filterfunktion haufig Metastasen anderer Neubildungen Zudem konnen primare Lungensarkome auftreten Bei Atemstillstand kann die Lunge pulsierend durch Fullen mittels gering dosiertem Luftuberdruck via Bronchien beatmet werden was im Notfall oder bei Narkose der Lebenserhaltung dient Vogellunge Bearbeiten Hauptartikel Luftsack Vogel Im Gegensatz zur Saugetierlunge sind die Lungen der Vogel unbeweglich im Brustraum Sie liegen dorsal einer Bindegewebsmembran Septum horizontale Das Brustfell wird zwar embryonal angelegt bildet sich aber wieder zuruck Die Vogellunge ist nicht gelappt und vollzieht wahrend der Atmung keine Volumenanderungen sondern wird durch Luftsacke beluftet An der Gabelung der Luftrohre Trachea teilt sich das luftleitende System in die beiden Stammbronchien Hier liegt auch das Stimmorgan der Vogel die Syrinx Von den Stammbronchien gehen vier Gruppen von Sekundarbronchien medioventrale mediodorsale lateroventrale und laterodorsale Die weiteren Aufzweigungen der laterodorsalen Bronchien bezeichnet man als Neopulmo Von den Sekundarbronchien gehen Parabronchien Lungenpfeifen aus Sie sind 0 5 2 mm dick In ihrer Wand gibt es kleine trichterformige Offnungen die in die Luftkapillaren Pneumocapillares fuhren Die Luftkapillaren bilden ein Netzwerk meist untereinander kommunizierender Rohren und sind das eigentliche Austauschgewebe um das dichte Blutkapillarnetze ausgebildet sind Im Gegensatz zu den Saugetieren handelt es sich nicht um ein blind endendes System sondern um ein offenes Rohrensystem Nach Durchstromen der Lunge gelangt die Luft in die Luftsacke die wie Blasebalge fur die Ventilation den Luftstrom sorgen Siehe auch BearbeitenBuchlunge Spinnen Herz Lungen Maschine Kieme Lunge Lebensmittel Lungensimulator Pneumologie Pneumokoniose Staublunge eine meldepflichtige Berufskrankheit ThoraxchirurgieListe aller Wikipedia Artikel deren Titel mit Lunge beginnen Liste aller Wikipedia Artikel deren Titel Lunge enthaltenLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Gierhake Julius Muasya Kyambi Lunge und Pleurahohle In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Mit einem Geleitwort von Rudolf Nissen Dustri Verlag Dr Karl Feistle Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 153 163 G M Hughes E R Weibel Morphometry of fish lungs In Respiration of Amphibious Vertebrates Academic Press London 1976 ISBN 0 12 360750 7 Leo Mohr Rudolf Staehelin und andere Hrsg Handbuch der inneren Medizin 5 Auflage Springer Verlag 4 Band Erkrankungen der Atmungsorgane Teil 1 Pneumokoniosen Hrsg Wolfgang T Ulmer G Reichel 1976 Teil 2 Bronchitis Asthma Emphysem Hrsg Wolfgang T Ulmer 1979 Teil 3 Lungentuberkulose Heinrich Jentgens 1981 Teil 4 Tumore der Atmungsorgane und des Mediastinums Friedrich Trendelenburg u a 1985 A Allgemeiner Teil XVI 429 Seiten ISBN 978 3 540 15018 3 B Spezieller Teil XVIII 678 Seiten ISBN 978 3 540 15099 2 Franz Viktor Salomon Atmungsapparat In Salomon u a Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin 2 erw Auflage Enke Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8304 1075 1 S 324 367 Theodor Heinrich Schiebler W Schmidt Hrsg Lehrbuch der gesamten Anatomie des Menschen Cytologie Histologie Entwicklungsgeschichte Makroskopische und Mikroskopische Anatomie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo 1983 ISBN 3 540 12400 4 S 423 429 Gerhard Thews Anatomie Physiologie Pathophysiologie des Menschen Wissenschaftliche Verlags Gesellschaft Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8047 2342 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lunge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Lunge Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Lunge Lern und Lehrmaterialien Elektronenmikroskopische OriginalabbildungenEinzelnachweise Bearbeiten T H Schiebler W Schmidt Hrsg Lehrbuch der gesamten Anatomie des Menschen Cytologie Histologie Entwicklungsgeschichte Makroskopische und Mikroskopische Anatomie 1983 S 424 Lungen des Erwachsenen Lunge In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 29 Juli 2019 Lunge die In Duden abgerufen am 29 Juli 2019 Klaus Holldack Klaus Gahl Auskultation und Perkussion Inspektion und Palpation Thieme Stuttgart 1955 10 neubearbeitete Auflage ebenda 1986 ISBN 3 13 352410 0 S 71 f Ernst Kern Sehen Denken Handeln eines Chirurgen im 20 Jahrhundert ecomed Landsberg am Lech 2000 ISBN 3 609 20149 5 S 164 a b Hans Frick Helmut Leonhardt Dietrich Starck Spezielle Anatomie Taschenlehrbuch der gesamten Anatomie Band 2 4 uberarb Auflage Band 2 Georg Thieme Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 13 356904 X S 68 Normdaten Sachbegriff GND 4036651 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lunge amp oldid 237533934