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Luftatmung bei Knochenfischen ist die Aufnahme atmospharischer Luft durch Knochenfische Osteichthyes 1 2 3 4 Alle Knochenfische besitzen Kiemen zur Atmung in Wasser Luftatmung entwickelten mindestens 60 getrennte Linien der Knochenfische 2 3 Die Luftatmung kann die Kiemenatmung unterstutzen oder zeitweise ersetzen 4 Sie kann obligat zwingend oder fakultativ wahlweise ausgeubt werden 4 Bei einigen Fischen kann die Luftatmung auf bestimmte Lebensabschnitte Larvenstadium Juvenilform Adultform beschrankt sein 5 Einige Gruppen besitzen sogar drei Atemsysteme Kiemen Hautatmung und Luftatmung uber ein spezielles Organ Sudamerikanischer Lungenfisch Lepidosiren paradoxa Blauer Raubsalmler Erythrinus erythrinus mit obligater LuftatmungInhaltsverzeichnis 1 Fischgruppen 2 Sauerstoff und Wasser 3 Kiemen 4 Luftatmungsorgane 4 1 Lungen 4 2 Schwimmblase 4 3 Verdauungstrakt 4 4 Schadelkammern 4 4 1 Suprabranchialorgan 4 4 2 Pharynxkammern 4 4 3 Kiemendeckelkammern 4 5 Hautatmung 4 6 Luftatmung uber Kiemen 5 Anpassungen fur Landgange 5 1 Kohlendioxidabgabe 5 2 Feuchthaltung 5 3 Exkretion 5 4 Fortbewegung 6 Verhalten an Land 6 1 Ernahrung 6 2 Migration 7 Evolution 7 1 Akzessorische Atmung 7 2 Landgang 8 EinzelbelegeFischgruppen BearbeitenDie Mehrzahl der Fische mit Moglichkeit der Luftatmung sind Susswasserfische der Tropen oder der Flussmundungen 4 Die meisten luftatmenden Fische gehoren heute zu den Echten Knochenfischen Teleostei Weitere luftatmende Fische sind die Lungenfische Dipnoi die Flosselhechte Polypteriformes und die Knochenganoiden Holostei 4 Eine kleinere Anzahl luftatmender Fische lebt in gemassigten Zonen Einige wie der Kahlhecht Alma calva leben in Gewassern die saisonal zufrieren 4 Berichte uber luftatmende Knorpelfische beruhen auf unbestatigten Beobachtungen an Plattenkiemern Elasmobranchii 4 Sauerstoff und Wasser Bearbeiten Hauptartikel Atmung Wasser ist im Vergleich zu Luft sauerstoffarm Die Luft in Meereshohe enthalt etwa 30 mal soviel Sauerstoff O2 wie vollstandig mit Sauerstoff gesattigtes Wasser 2 Jedoch liegt der Sauerstoffgehalt des Wassers immer unterhalb dieses Sattigungswertes er kann sogar erheblich darunter liegen Fische mit zwei alternativen Atmungssystemen besitzen in sauerstoffarmem Wasser entsprechend eine verbesserte Moglichkeit der Sauerstoffaufnahme gegenuber anderen nbsp Wildform des Karpfens Cyprinus carpio Mit der Luftatmung entfallt der Energiebedarf durch die Kiemenventilation die in sauerstoffarmem Wasser z B beim Karpfen 13 22 der Gesamtenergie verzehren kann und mit zunehmender Sauerstoffverknappung problematisch wird 2 So verbraucht Oreochromis niloticus in sauerstoffreichem Wasser nur 3 der Energie fur die Kiemenventilation bei Sauerstoffmangel PO2 unter 35 mmHg 0 047 Bar kann dieser Energieaufwand auf 20 steigen 2 Der Gebrauch der Luftatmung steigt mit zunehmender Aktivitat bzw mit verminderter Verfugbarkeit von Sauerstoff im Wasser und erhohter Wassertemperatur 2 Einige zur Luftatmung befahigte Knochenfische adaptierten sich auch an hypoxe Wasserbedingungen mit erhohtem Schwefelwasserstoffgehalt Hoplosternum littorale halt seine Sauerstoffaufnahme relativ konstant bis zu einem unteren Sauerstoffpartialdruck von 50 mmHg bei einer Luftatemfrequenz von etwa einem Atemzug pro Stunde Zwischen 40 und 50 mmHg wird Hoplosternum littorale von Luftatmung abhangig und bei 10 mmHg benotigt er viereinhalb Atemzuge in der Stunde Fur ihn wird Schwefelwasserstoff ab einer Konzentration von 70 µM Mikromol akut lebensbedrohend wenn gleichzeitig genug Sauerstoff zur Verfugung steht bei Sauerstoffarmut und gleichzeitiger Luftatmung wird Schwefelwasserstoff aber erst ab einer Konzentration von 87 µM lebensbedrohend giftig 6 Kiemen Bearbeiten Hauptartikel Kieme Alle Knochenfische besitzen funktionierende Kiemen Obligat luftatmende Fische sterben selbst in sauerstoffreichem Wasser wenn ihnen der Zugang zur Oberflache verwehrt wird denn ihre Kiemen sind unterdimensioniert um ausreichend Sauerstoff zu gewinnen 4 Fische die keine Luftatmung besitzen sind haufig dazu befahigt unter hypoxen Bedingungen das sauerstoffreiche Oberflachenwasser uber ihre Kiemen zu nutzen Bei einer Untersuchung von 68 Arten aus Panama zeigten 93 der Susswasserfische und 72 der marinen Fische ein solches Verhalten aber nur 42 der Arten die in normalerweise sauerstoffreichen Meeresgewassern leben 7 nbsp Traira Hoplias malabaricus ohne LuftatmungNicht alle Fische die hypoxe Wasserraume besiedeln konnen sind zur Luftatmung befahigt So kann Traira Hoplias malabaricus nur uber Kiemen atmen obgleich Arten der gleichen Familie Raubsalmler wie Hoplerythrinus unitaeniatus oder Blauer Raubsalmler Erythrinus erythrinus obligate Luftatmer sind Trotzdem halt Traira bei Sauerstoffpartialdrucken zwischen 150 und 25 mmHg nach Anpassung seine Sauerstoffaufnahme weitgehend konstant auch wenn er an eine andere Sauerstoffsattigung angepasst ist Angepasst an normal sauerstoffreiches Wasser zeigt Traira aber in sauerstoffarmem Wasser mit Sauerstoffpartialdruck von 10 mmHg Symptome eines Hypoxie Komas welches bei Fischen die bereits an sauerstoffarmes Wasser angepasst sind erst ab 5 mm Hg Sauerstoffpartialdruck auftritt die Anpassungszeit fur hypoxe Bedingungen betragt dabei z B 14 Tage bei einem Sauerstoffpartialdruck von 25 mmHg 8 Luftatmungsorgane BearbeitenAufgrund der vielfaltigen analogen Entwicklungswege bedienen sich verschiedene Knochenfische ganz unterschiedlicher Organsysteme zur Ausubung der Luftatmung 9 Luftatmende Fische besitzen meist ein Hohlorgan zur Aufnahme und Resorption der Luft dabei kann es sich um Teile eines umgewandeltes Organs handeln oder um eine evolutionare Neubildung 4 Es ist reich mit Gefassen ausgestattet die feine Kapillaren oder ein Lakunensystem in den begrenzenden Membranen des Hohlorgans versorgen 4 Hier sind auch grenzflachenaktive Substanzen sog Surfactants die auch in Kiemen und Lungen an den Grenzflachen vorkommen 2 10 Haufig luftatmende Fische besitzen auch eine Muskulatur die rhythmische Kontraktionen fur einen mehrmaligen Luftaustausch erlaubt 4 Fast keiner der Blutkreislaufe luftatmender Fische ist fur die Zufuhrung sauerstoffarmen Blutes an das Luftatmungsorgan optimiert die aus dem Korper kommenden Gefasse tragen noch etwa zur Halfte sauerstoffreiches Blut ausser bei Lungenfischen Dipnoi 11 Lungen Bearbeiten nbsp Lungen des Kongo Lungenfisches Protopterus dolloi nbsp Das vierkammerige Herz der Knochenfische Das Vorderende des Tiers liegt links Rechts sind die Enden einiger zufuhrender Venen eingezeichnet Es folgen der Sinus venosus der Vorhof der Ventrikel und der Conus arteriosus Bei Lungenfischen Dipnoi und Flosselhechten Polypteridae entwickelten sich echte Lungen 2 11 Die Luftatmung der Lungenfische ist effektiver als die anderer Knochenfische Dies hangt auch damit zusammen dass sie die einzigen Knochenfische sind deren Blutkreislauf sowohl auf die Kiemenatmung wie auf die Lungenatmung optimiert ist indem jedem der beiden ausseren Atmungsorgane besonders sauerstoffarmes Blut zugefuhrt wird womit eine hohe Sauerstoffanreicherung ermoglicht wird 11 Der Australische Lungenfisch die einzige rezente Art der Ordnung Ceratodontiformes besitzt einen Lungenkreislauf mit geteilten Vorkammern vertikalem Loch in der Herzscheidewand Lungenvenen Conus Ventrikel und langer Spiralfalte im Conus arteriosus siehe auch Herz der Knochenfische 11 Auch Lepidosireniformes wie die afrikanischen Lungenfische Protopterus und sudamerikanischen Lungenfische Lepidosiren entwickelten einen ahnlichen Lungenkreislauf mit paarigen Lungen verminderten vorderen Kiemenbogen und gutentwickelter Spiralfalte im Conus arteriosus 11 Schwimmblase Bearbeiten Daneben entwickelten sich mehrfach Luftatmungsorgane aus der Schwimmblase so bei den Knochenhechten Lepisosteidae z B bei Lepisosteus und beim Kahlhecht Amia calva 2 4 Verdauungstrakt Bearbeiten Bei Hypostomus Loricariidae entstand das Luftatmungsorgan aus dem Verdauungstrakt 2 Die Magenwande von Hypostomus plecostomus sind im Vergleich mit anderen Knochenfischen sehr viel dunner transparent und faltenlos 12 Schadelkammern Bearbeiten Suprabranchialorgan Bearbeiten Die adulten Labyrinthici Labyrinthfische Anabantoidei und Schlangenkopffische Channoidei besitzen ein Suprabranchialorgan 13 Es besteht aus dem verbreiterten Epibranchiale I oder Labyrinth das sind paarig im Schadel uber den Kiemenkammern liegende Hohlungen die mit ihnen in Verbindung stehen 13 Sie sind reichlich von stark durchbluteten Epithelien ausgekleidet 13 14 In diese Hohlungen wird mit dem Maul aufgenommene Luft eingepresst 13 Diese Epithelauskleidungen werden uber die erste und zweite Kiemenbogenarterie aus dem vorderen Ast der vom Herzen abgehenden zweigeteilten Aorta versorgt 13 Der durch die Epithelien resorbierte Sauerstoff wird nicht uber die Dorsalaorta sondern uber die Vena cardinalis anterior abgefuhrt 13 Die Funktion des Organs wurde auch als akustischer Resonanzverstarker gedeutet da z B beim Zwergfadenfisch Colisa lalia keine fur eine Atmung typischen Luftdruckschwankungen beobachtet werden konnten 15 Die Vorstellung dass einige der auskleidenden Schleimhautzellen aus Kiemenzellen hervorgingen wurde fur den Kletterfisch Anabas testudineus widerlegt es handelt sich vielmehr um Analogentwicklungen 9 Pharynxkammern Bearbeiten Bei Amphipnous cuchia ein Kiemenschlitzaal sind Atmungshohlungen im Kopf als Anhang des Pharynx ausgebildet 9 Kiemendeckelkammern Bearbeiten nbsp Afrikanischer Schlammspringer Periophthalmus barbarus Bei Schlammspringern wie Periophthalmus vulgaris und Schlammspringerverwandten Oxudercinae wie Boleophthalmus boddaereti wurden Kiemendeckelkammern Operculum in zusatzliche Atemhohlen umgewandelt 9 Bei Periophthalmus vulgaris sind sie besonders gross ausgebildet und reichlich mit Gefassen zur Atmung versorgt 9 Komplexe getrennte Ventile regulieren Einstrom und Auslass fur diese Atemkammern 9 Hautatmung Bearbeiten Uber feucht gehaltene und gut durchblutete Schleimhaute ist eine Hautatmung sowohl im Wasser wie in Luft moglich Die Effizienz an Land kann aufgrund des hoheren Sauerstoffpartialdruckes hoher sein Diese Fische sind meist durch eine nicht vollstandige Beschuppung gekennzeichnet Hautatmung praktizieren z B der Atlantische Butterfisch Pholis gunnellus Kabeljau Gadus morhua die Funfbartelige Seequappe Ciliata mustela einige Schleimfische z B Blennius pholis Flunder Platichthys flesus Seezunge Solea solea und Aal Anguilla anguilla 16 Beim Atlantischen Butterfisch Kabeljau und Funfbarteliger Seequappe ist die Hautatmung nicht sehr leistungsfahig und reicht nur zur Versorgung der Hautbereiche selbst 16 entlastet damit aber Kreislauf und Kiemenatmung Bei der Seezunge ist hauptsachlich die Unterseite atmungsaktiv 16 Luftatmung uber Kiemen Bearbeiten Selbst die Kiemen mancher Fische konnen genutzt werden um atmospharischen Sauerstoff aufzunehmen Der Kiemenschlitzaal Synbranchus marmoratus kann Luft mit dem Maul aufnehmen und innerhalb 12 15 Minuten resorbieren dessen Kiemen etwa 50 des enthaltenen Sauerstoffs Wahrend der Kiemenatmung in Wasser erreicht die Sauerstoffsattigung in seinen Arterien nie mehr als 50 60 Nach Luftaufnahme erreicht er aber regelmassig eine fast vollstandige Sauerstoffsattigung im Blut Dabei steigt auch die Kohlendioxidkonzentration PCO2 im Blut allerdings nur kurzfristig denn das Kohlendioxid wird sehr rasch uber die Kiemen abgegeben sobald die Kiemenkammern wieder von Wasser durchspult werden 17 Anpassungen fur Landgange BearbeitenBei Landgangen oder unfreiwilliger Trockenheit werden die Kiemen bei Austrocknung funktionslos nur die Luftatmung kann den Sauerstoffbedarf decken Parallel mit der Luftatmung konnen weitere physiologische Anpassungen an die Lebensmoglichkeiten ausserhalb des Wassers stehen fur die Fortbewegung an Land Feuchthaltung des Korpers Exkretion uber Schleimhaute Kohlendioxidabgabe Bearbeiten Eine Atemfunktion ist die Sauerstoffaufnahme eine andere die Kohlendioxidabgabe CO Unter Luftatmung bei Knochenfischen wird aber primar die kurzfristige Aufnahme sauerstoffhaltiger Luft verstanden Die Kohlendioxidabgabe uber die Kiemen ist prinzipiell erheblich leichter als die Sauerstoffaufnahme aus dem Wasser und daher in der Regel kein Problem 18 Bei kurzem Luftschnappen unterbleibt daher in aller Regel eine Kohlendioxidabgabe dadurch kann die Kohlendioxidkonzentration im Blut ansteigen 17 Mit den Kiemen kann dieses Kohlendioxid im Wasser gut abgegeben werden 18 Aber spatestens an Land mussen andere Mechanismen als die Kiemen dafur Sorge tragen dass Kohlendioxid abgegeben wird Dann erfolgt die Kohlendioxidabgabe meist uber die Haut 18 Feuchthaltung Bearbeiten Der Kiemenschlitzaal Synbranchus marmoratus ist ausserordentlich widerstandsfahig gegenuber Trockenperioden er kann mehrere Monate ausserhalb des Wassers uberleben 17 Luftatmende Fische wie Kletterfisch Aale Heteropneustes und Channa ein Schlangenkopffisch konnen lange Zeiten ausserhalb des Wassers verbringen solange sie nicht austrocknen 19 20 Der Wasserverlust ist der limitierende Faktor fur diese gut an die Luftatmung angepassten Knochenfische 19 Aale wie Anguilla bengalensis konnen ausserhalb des Wassers sogar bei Trockenheit bei einer relativen Luftfeuchte von 35 40 3 5 Stunden uberleben wobei sie 20 23 ihres Korpergewichtes einbussen 19 Soweit uber Schleimhaute Harnstoff ausgeschieden wird tragt er seinerseits zur Feuchthaltung bei indem er Luftfeuchtigkeit bindet Exkretion Bearbeiten Hauptartikel Exkretion Ausserhalb des Wassers werden trockene Kiemen funktionslos und die Abgabe giftiger Stoffwechselprodukte Stickstofftrager Salze und Ionen zur Entgiftung Osmoregulation oder Ausgleich des Saure Basen Haushaltes uber die Kiemen werden durch alternative Exkretionswege ersetzt Die meisten Knochenfische geben im Wasser als Stickstofftrager Ammoniak uber ihre Kiemen ab Nur wenige Fische besitzen alternativ den Harnstoffzyklus und konnen in geringer Menge uber ihre Kiemen oder Schleimhaute auch Harnstoff abgeben Dazu gehoren der Seeteufel Lophius piscatorius 21 der Kabeljau Gadus morhua 21 der Kugelfisch Sphoeroides maculatus 21 Aale wie Anguilla rostrata 21 der Karpfen Cyprinus carpio 21 der Kletterfisch Anabas testudineus 22 Sicyases sanguineus ein Schildfisch 23 der Asiatische kleine Schlangenkopf Channa gachua 22 Blennius pholis ein Schleimfisch 24 Mystus vittatus ein Stachelwels 22 Tilapiaarten aus dem Magadisee 25 und andere die sich amphibisch in der Gezeitenzone aufhalten Solange sie von ausreichend Wasser umgeben sind geben sie Stickstoff wie die meisten Fische hauptsachlich uber ihre Kiemen in Form von Ammoniak ab Sind sie nicht mehr im Wasser geben viele der dazu befahigten primar Harnstoff uber ihre Schleimhaute ab 22 Bei manchen Fischen entscheiden weniger Umweltbedingungen als vielmehr das Entwicklungsstadium die Wahl des Stickstofftragers Wie die meisten Fische sind auch adulte Regenbogenforellen nicht zur Harnstoffabgabe befahigt im Gegensatz dazu konnen juvenile Regenbogenforellen vier der zur Harnstoffproduktion erforderlichen Enzyme herstellen 25 Knochenfische mit Hautatmung konnen oft uber ihre Schleimhaut auch andere Stoffe aufnehmen und abgeben Wie viele andere auch nimmt der Kiemenschlitzaal Symbranchus marmoratus auch Ionen zu seiner Osmoregulation zur Regulierung seines Saure Basen Verhaltnisses und zur Stickstoffausscheidung auf bzw gibt sie ab Bei Symbranchus marmoratus uberwiegt der Weg uber die Haut aber den Weg uber die Kiemen seine Haut kann als Ionen Transport Organ betrachtet werden 26 27 Fortbewegung Bearbeiten nbsp Kletternder Kletterfisch Anabas testudineus Der Kletterfisch Anabas testudineus bewegt sich namensgebend an Land geschickt fort Mit seiner Schwanzflosse stosst er sich am Untergrund ab und krallt sich mit den Dornfortsatzen seiner Kiemendeckel in Unebenheiten Ungewohnlich fur einen Knochenfisch sind seine Kiemendeckelknochen nicht zu einem festen Operculum verbunden sondern gegeneinander beweglich Ermudet oder abgesturzt kann sich der Kletterfisch auch seitlich liegend mit der Schwanzflosse vorwarts schieben wobei sich ein Kiemendeckeldorn unterstutzend in den Untergrund bohren kann Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 1 8 Korperlangen in der Sekunde die Maximalsteigung bei 30 auf Wiese er kann Hindernisse von mindestens seiner halben Korperlange senkrecht uberwinden aber kaum Holzgewachse erklimmen 28 Eine besonders effektive Art der Fortbewegung an Land praktizieren Schlammspringer Periophthalmus und Schlammspringerverwandte was fur sie namensgebend wurde Periophthalmus konnen auch hoher gelegene Areale erreichen und sogar Mangrovenwurzeln erklettern Dabei ubertragen die Brustflossen die Sprungkraft 29 Aale wie der europaische Aal Anguilla anguilla haben an Land ihre schlangenahnliche Fortbewegungsart beibehalten die sie auch im Wasser anwenden Die Arbeit wird dabei von den Langsmuskeln geleistet Die Muskelleistung und erzielte Geschwindigkeit in Wasser ist hoher als an Land was damit erklart wird dass die Haftung der geringen Auflageflache an Land bei diesem Bewegungsablauf keine hohere Geschwindigkeit zulasst 30 Verhalten an Land BearbeitenSo unterschiedlich die anatomisch physiologischen Anpassungen sind die Landgange ermoglichen so verschiedenartig sind auch die dadurch sich eroffnenden Vorteile und Lebensweisen der damit ausgestatteten Knochenfischgruppen Ernahrung Bearbeiten Die meisten Schlammspringerverwandten nehmen bei ihren Landgangen pflanzliche Nahrung auf Schlammspringer Periophthalmus jagen auch Insekten und kleine Krebstiere zu ihrer Ernahrung Migration Bearbeiten Verschiedene luftatmende Fische wie Kletterfisch Aale Kiemenschlauchwelse Heteropneustes und Channa asiatische Schlangenkopffische wandern durch Grasland von einem Gewasser zu einem anderen 19 31 Der Kletterfisch soll wahrend Regenzeiten von einem Gewasser zu einem anderen wandern um dort zu laichen 19 32 Evolution BearbeitenAkzessorische Atmung Bearbeiten Der wichtigste Selektionsdruck fur die mehrfache Parallelentwicklung einer die Kiemenatmung unterstutzenden Luftatmung bei Knochenfischen entstammt der Sauerstoffarmut im Lebensraum 4 33 Luftatmende Knochenfische erschienen im spaten Silur oder fruhen Devon 9 Es wird angenommen dass sie sich als Anpassungen an hypoxe Bedingungen entwickelt hatten 9 18 und dass sich daraus letztlich die Lungenatmung der Landwirbeltiere entwickelte 34 Der Harnstoffsyntheseweg entwickelte sich bei Knochenfischen moglicherweise um Ammoniak unter alkalischen Wasserbedingungen lt pH 9 0 9 5 zu entgiften 25 Die Schwimmblase wurde aus einer unpaarigen dorsalen Ausstulpung des Vorderdarms Pharynx der Knochenfische gebildet 35 Sie stellt eine Weiterentwicklung der primaren Fischlunge dar mit einem Funktionswandel von einem Atmungsorgan zu einem hydrostatischen Organ 36 Diese hat sich sekundar bei einigen luftatmenden Knochenfischen wieder zu einem Atemorgan entwickelt nbsp Moglicher Formenwandel beim Landgang von unten nach oben Eusthenopteron Panderichthys Tiktaalik Acanthostega Ichthyostega PederpesLandgang Bearbeiten Hauptartikel Wirbeltiere im Artikel Landgang Biologie Es wurde die Vermutung geaussert dass die Lungen der Landwirbeltiere homolog der Schwimmblase seien 34 Dem widersprechen andere Befunde die eine Homologie der Lungen der Lungenfische Dipnoi der Flosselhechte Polypteriformes und der Landwirbeltiere nahelegen welchen gegenuber die Schwimmblase ein analoges Organ darstellt 35 Die Lungen der Lungenfische und Flosselhechte gingen aus paarigen Ausstulpungen des Schlundes Pharynx hinter der Kiemenkammer hervor 35 Die versorgenden Gefasse entsprechen Arterie und Vene des sechsten Kiemenbogens 35 Aber trotz vielfaltiger Befunde sind die Homologiebeziehungen zwischen Schwimmblase Lungen der Knochenfische Lungen der Landwirbeltiere und anderer Luftatmungssysteme der Knochenfische nicht zweifelsfrei geklart denn jeder Erklarungsversuch steht vor dem einen oder anderen Widerspruch und die Abfolge einiger Entwicklungsschritte ist unklar 35 Das Kreislaufsystem des Australischen Lungenfischs Neoceratodontidae mit echtem Lungenkreislauf ist den Kreislaufsystemen der Landwirbeltiere homolog 11 Die Entwicklung der Landwirbeltiere verlief uber einen noch unbekannten Vorfahren innerhalb der Knochenfische mit Lungen 35 und wahrscheinlich bereits vierfussiger quadrupeder Fortbewegung 37 Insofern stellen die Knochenfische keine monophyletische Gruppe dar Die Hautatmung der Amphibien kann sekundar entwickelt worden sein und muss nicht der Hautatmung eines Knochenfischvorfahren homolog sein 37 Die rezenten Amphibien erlauben wenig Ruckschlusse auf die physiologisch anatomische Ausstattung der fruhen Formen 37 Durch Fossilien sind eine Reihe Zwischenformen des Landgangs aus dem Devon gut dokumentiert 38 39 40 41 Einzelbelege Bearbeiten Kurt Fiedler Luftatmung bei Knochenfischen In Kurt Fiedler Hrsg Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 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