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Panderichthys ist eine etwa 380 Millionen Jahre alte Gattung fossiler Fische aus dem Oberdevon die auch als urtumlicher Quastenflosser bezeichnet wird Bislang ist Panderichthys rhombolepsis die einzige bekannte Art Benannt ist Panderichthys nach dem deutschbaltischen Palaontologen Christian Heinrich Pander der zahlreiche spatpalaozoische Fische beschrieb PanderichthysLebensbild von Panderichthys rhombolepsisZeitliches AuftretenOberdevon383 7 bis 376 1 Mio JahreFundorteLettlandSystematikStamm Chordatiere Chordata Unterstamm Wirbeltiere Vertebrata Uberklasse Kiefermauler Gnathostomata Klasse Fleischflosser Sarcopterygii Unterklasse ElpistostegaliaGattung PanderichthysWissenschaftlicher NamePanderichthysGross 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Anatomische Details 1 1 Flossen 1 2 Atemlocher 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 BelegeAnatomische Details BearbeitenFlossen Bearbeiten Panderichthys wird als Ubergangsform zwischen Fischen und primitiven Landwirbeltieren Tetrapoda interpretiert da die Knochen seiner vorderen Brustflossen bereits weitgehend zu Gliedmassen umgestaltet waren die hinteren Bauchflossen hingegen noch weitgehend fischahnlich waren Aus der Veranderung der Knochen der Vorderextremitaten und ihrer Verankerung am Rumpf wurde ferner geschlossen dass auch die Muskulatur des Tieres bereits den Korper zumindest zeitweise abstutzen konnte Dieser Ubergang von Flossen zu Beinen gilt als eine der wichtigsten Veranderungen die den Wirbeltieren den Landgang ermoglicht haben Die Bewegung des Tieres am Boden wurde von einer Forscherin der Universitat Uppsala als Schlangeln beschrieben wobei das Tier seine vorderen Extremitaten dazu benutzt haben durfte sich am Boden festzuhalten 1 Bei einem in Tallinn verwahrten fast vollstandig erhaltenen Exemplar Archivnummer GIT 434 1 wurden 2008 mit Hilfe eines Computertomographen CT Details der Flossen untersucht 2 Dabei stellte sich heraus dass fruhere Untersuchungen fehlerhaft gewesen waren als deren Ergebnis flachige Knochenstrukturen im Bereich der Flossen beschrieben worden waren Daraus hatte man seinerzeit geschlossen dass die Knochen der Finger und der Zehen sich erst spater bei den Landwirbeltieren entwickelt hatten und nicht bereits im Skelett der Fische angelegt waren In den nun erstellten CT Bildern zeichneten sich in den Flossen von Panderichthys hingegen deutlich zahlreiche Knochen ab die als Vorlaufer der aus ihnen hervorgegangenen Finger und Zehknochen gedeutet wurden Atemlocher Bearbeiten nbsp Schadelskelett Nachbildung von Panderichthys am Musee d Histoire Naturelle in LilleBemerkenswert an diesem Fossil sind ferner die beiden stark erweiterten Spritzlocher Atemlocher im Bereich der Kiemen Die Forschergruppe aus Uppsala interpretierte diese Offnungen in der Fachzeitschrift Nature als jene Offnungen aus der sich spater die Gehorgange der Landwirbeltiere entwickelten insbesondere das Mittelohr 3 Auch die Ausformung der Knochen am Kopf von Panderichthys weisen ihren Untersuchungen zufolge gleichermassen Merkmale von Fischen und von Landwirbeltieren auf Beim urzeitlichen Panderichthys hatten die Atemlocher allerdings noch eindeutig dem Aufnehmen von Wasser gedient und seien moglicherweise deshalb im Verlauf der Stammesgeschichte der Art erweitert worden weil das Tier haufig ruhend am Boden lag Dieser primar der Unterwasseratmung dienende Knochenkanal sei im weiteren Verlauf der Stammesgeschichte dieser Wirbeltiere moglicherweise spater zur Luftatmung verwendet und noch spater mit einer Haut verschlossen worden aus der das Trommelfell hervorging Die Befunde wurden an einem Exemplar aus dem Lettischen Naturhistorischen Museum in Riga erhoben und stellen nach Aussage der Autoren einen weiteren Beleg dafur dar dass selbst komplizierte Organe wie der Gehorgang durch den Prozess der Evolution aus einfachen Vorlauferstadien hervorgegangen sind In Nature wurde dieser Wandel in einem Kommentar so zugespitzt Our ears once breathed deutsch Unsere Ohren haben einst geatmet 4 Siehe auch BearbeitenGogonasus TiktaalikWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Panderichthys Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelege Bearbeiten Catherine A Boisvert The pelvic fin and girdle of Panderichthys and the origin of tetrapod locomotion In Nature Band 438 2005 S 1145 1147 doi 10 1038 nature04119 Catherine A Boisvert Elga Mark Kurik und Per E Ahlberg The pectoral fin of Panderichthys and the origin of digits In Nature Band 456 2008 S 636 638 doi 10 1038 nature07339 Martin D Brazeau Per E Ahlberg Tetrapod like middle ear architecture in a Devonian fish In Nature Band 439 2006 S 318 321 doi 10 1038 nature04196 Helen Pearson Our ears once breathed Fossil evidence points to origin of hearing apparatus In Nature Online Veroffentlichung vom 18 Januar 2006 doi 10 1038 news060116 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panderichthys amp oldid 237339945