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Walter Robert Gross 20 August 1903 in Katlakalns Gouvernement Livland heute zu Riga Lettland gehorig 9 Juni 1974 in Tubingen war ein deutscher Palaontologe und Erforscher der Fruhgeschichte primitiver Fische Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsfelder 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenWalter Robert Gross wurde als Sohn des deutsch baltischen Pastors Erwin Gross in Katlakalns geboren 1907 1918 wohnte er mit seinen Eltern in Straupe Von klein auf interessierte er sich fur Lebewesen und wurde auch bald auf Fossilien z B in Bachgeschieben seiner Heimat aufmerksam und begann sie zu sammeln Mit 18 trat er dem Naturforscher Verein in Riga bei und nahm Kontakte zum Lettischen Naturkundemuseum auf Nach dem Militardienst ubersiedelte Gross aber studienhalber nach Deutschland und inskribierte Zoologie und Palaontologie in Marburg an der Lahn 1929 setzte er die Studien an der Berliner Humboldt Universitat fort nachdem er sich endlich fur die Palaontologie entschieden hatte Auf Grund seiner Untersuchungen am devonischen Asterolepis Placodermi aus den Geschieben des Gaujaflusses wurde er 1931 in Berlin promoviert blieb an der Universitat wurde hier 1936 zum Dozenten und 1943 zum ausserord Professor ernannt Er arbeitete vorwiegend an estnischen und lettischen Placodermi und niedrigen Teleostomi wurde aber bald zur Wehrmacht einberufen er geriet in Gefangenschaft und kam 1946 nach Berlin aber erst 1949 an die Humboldt Universitat zuruck wo er nun ord Professor Institutsdirektor und Leiter der Palaontologischen Abteilung des Museums fur Naturkunde wurde Nach dem Bau der Mauer blieb er mit seiner Frau Ursula und seinen drei Kindern anlasslich eines Palaontologenkongresses in Hamburg im August 1961 in der Bundesrepublik Deutschland und wurde auf Empfehlung Otto Schindewolfs ausserordentlicher Professor in Tubingen wo er 1969 emeritiert wurde Bald darauf erkrankte er an Krebs dem er 1974 erlag nbsp Grossius aragonensis ein devonischer Sarcopterygier Spaniens phantasievoll rekonstruiert Forschungsfelder BearbeitenGross Verdienst liegt hauptsachlich im mikropalaontologischen Bereich Von den primitiven Fischen liegen zahllose Reste Ichthyolithen vor jedoch meist bloss Fragmente Zahne Schuppen Stacheln Dermalplatten selten artikulierte Skelette oder wenigstens grossere Teile davon Dennoch war es auch dank neuer Praparationstechniken moglich phylogenetische Reihen aufzustellen also die Verwandtschaften der z T uber 400 000 000 Jahre alten Tiere mehr und mehr zu erhellen Ehrungen Bearbeiten1972 wurde er Ehrenmitglied der Palaontologischen Gesellschaft Im gleichen Jahr wurde ihm im Rahmen der 500 Jahr Feier der Ludwig Maximilians Universitat Munchen die Ehrendoktorwurde der Naturwissenschaften verliehen Zu seinem 70 Geburtstag wurde der mittlerweile als Weltkapazitat anerkannte Forscher noch durch einen Band A 143 der Palaeontographica in denen die Mehrzahl seiner rund 90 Publikationen erschienen war geehrt der nur Arbeiten uber besonders palaozoische Fischfossilien enthalt 1987 wurden anlasslich eines Symposions in Peking verschiedene Aktivitaten beschlossen die Walter Gross Bedeutung fur die Wirbeltierpalaontologie und uberhaupt die Beitrage seiner baltischen Heimat zur Erforschung der Evolution der primitiven Fische weiter ins rechte Licht setzen sollen Grossius ist ein ihm zu Ehren benanntes Fisch Taxon Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten1931 Asterolepis ornata Eichw und das Antiarchi Problem Palaeontographica A 75 1 62 1933 Die Fische des Baltischen Devons Palaeontographica A 79 1 74 1935 Studien am Aussenskelett fossiler Agnathen und Fische Palaeontographica A 83 1 60 1940 Acanthodier und Placodermen aus Heterostius Schichten Estlands und Lettlands Ann Soc Reb Natur Invest Univer Tartu 46 1 89 1941 Die Bothriolepis Arten der Cellulosa Mergel Lettlands Kungl Svenska Vetenskaps akademiens Handlingar 19 5 1 79 1947 Die Agnathen und Acanthodier des obersilurischen Beyrichienkalks Palaeontographica A 96 91 158 1950 Die palaontologische und stratigraphische Bedeutung der Wirbeltierfaunen des Old Reds und der marinen altpalaozoischen Schichten Berlin Akademie Vlg 1971 Downtonische und dittonische Acanthodier Reste des Ostseegebietes Palaeontographica A 136 1 82 1973 Kleinschuppen Flossenstacheln und Zahne von Fischen aus europaischen und nordamerikanischen Bonebeds des Devons Palaeontographica A 142 51 155 1974 Kirchspiel und Pastorat Roop 1 in Sudlivland 1907 1917 Tubingen 61 S Anmerkungen Bearbeiten Roop ist der deutsche Name von Straupe Literatur BearbeitenErvins Luksevics 2002 Valteram Grosam 100 Dabas un Vestures kalendars 2003 Riga Zinatne 212 219 Ervins Luksevics and Girts Stinkulis 2004 Earth and Environment Sciences The Second Gross Symposium Advances of Palaeoichthyology Acta Universitatis Latviensis 679 10 13 Hans Peter Schultze 1974 Nachruf auf Walter Robert Gross Palaontol Z 48 143 148 1 Abb Portrait https link springer com article 10 1007 BF02985948 Hans Peter Schultze 1996 Walter R Gross a palaeontologist in the turmoil of 20th century Europe Modern Geology 20 209 233 Susan Turner 1988 International Palaeozoic microvertebrate correlation programme Ichthyolith Issues 1 2 Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Gross Walter In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalNormdaten Person GND 1012268063 lobid OGND AKS Wikipedia Personensuche Anmerkung VIAF 88124985 vermischt mit Namensvettern Stand 7 August 2020 PersonendatenNAME Gross Walter RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Palaontologe und Erforscher der Fruhgeschichte primitiver Fische GEBURTSDATUM 20 August 1903GEBURTSORT Katlakalns heute zu Riga Lettland gehorig STERBEDATUM 9 Juni 1974STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Robert Gross amp oldid 224247194