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Die Schlangenkopffische Channidae Syn Ophicephalidae sind eine Raubfischfamilie die mit zwei rezenten Gattungen und etwa 50 Arten Sussgewasser des tropischen Afrika sowie Sudasiens und Ostasiens bewohnt Es sind schlanke Fische die sich von Wasserinsekten Mollusken sowie Fischen ernahren In Asien und Afrika werden Schlangenkopffische als Speisefische in Aquakulturen gezuchtet SchlangenkopffischeAugenfleck Schlangenkopffisch Channa pleurophthalma SystematikAcanthomorphataStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung Kletterfischartige Anabantiformes Unterordnung ChannoideiFamilie SchlangenkopffischeWissenschaftlicher NameChannidaeBleeker 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Bedeutung als Neozoon 4 Fortpflanzung 5 Aussere Systematik 6 Innere Systematik 7 Fossiluberlieferung 8 Nutzung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenSchlangenkopffische haben einen massigen walzenformigen und langgestreckten Korper mit langer Rucken und Afterflosse Sie werden 15 Zentimeter bis 1 83 Meter lang und haben Rund oder Kammschuppen Bauchflossen sind normalerweise vorhanden und werden von sechs Flossenstrahlen gestutzt Die Bauchflossen liegen hinter den Brustflossen Bei einigen Channa Arten konnen sie fehlen C asiatica C bleheri C burmanica C orientalis Ursprunglich wurden die bauchflossenlosen Arten als Channa Scopoli 1777 gefuhrt die Arten mit Bauchflossen als Ophicephalus Bloch 1793 Die bauchflossenlosen Arten bilden jedoch keine monophyletische Gruppe Das Merkmal ist mindestens dreimal unabhangig voneinander entstanden 1 Die Schwanzflosse aller Schlangenkopffische ist abgerundet Alle Flossen sind ohne Stacheln 2 Der wegen des grossen Mauls und der grossen Schuppen als schlangenartig erscheinende Kopf ist etwas abgeflacht der Unterkiefer steht etwas vor Die ausseren Nasenlocher sind oft rohrenartig verlangert Ein Suprabranchialorgan im Kiemenraum das aus einem reich gefalteten und gut durchbluteten Epithel besteht ermoglicht ihnen Luft zu atmen Die erste Platte des Suprabranchialorgans wird von der Epibranchiale des ersten Kiemenbogens gebildet wahrend die zweite eine Verbreiterung der Hyomandibulare ist Die Schwimmblase ist lang und reicht bis in den Schwanzflossenstiel Schlangenkopffische sind Physoclisten haben also eine geschlossene Schwimmblase Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung der SchlangenkopffischeSchlangenkopffische kommen im tropischen Afrika und in Sud Sudost und Ostasien vor Das Verbreitungsgebiet in Afrika beginnt im Westen im Senegal und erstreckt sich dann durch das gesamte Westafrika sudlich der Sahelzone durch Kamerun und die Zentralafrikanische Republik bis in den Sudsudan Ausserdem kommen Schlangenkopffische im westlichen und zentralen Kongobecken vor 3 In Sudasien beginnt das Verbreitungsgebiet mit dem Stromgebiet des Indus und erstreckt sich dann uber Indien Sudostasien einschliesslich Sumatra Kalimantan und Java Jenseits der Wallace Linie kamen Schlangenkopffische ursprunglich nicht vor In Ostasien kommen Schlangenkopffische im ostlichen China in Korea im Stromgebiet des Amur und im Chankasee 4 vor 3 Bedeutung als Neozoon BearbeitenAuf Madagaskar Sulawesi den Philippinen Taiwan Japan in die zentralasiatischen Flusse Amudarja Syrdarja Qashqadaryo und Talas 4 auf Hawaii sowie in Florida und anderen Staaten an der Atlantikkuste der USA wurden sie vom Menschen ausgesetzt und haben inzwischen stabile sich reproduzierende Populationen gebildet In einigen dieser Gebiete sind die Schlangenkopffische zu einer Gefahr fur die einheimische Fischfauna geworden 3 Fortpflanzung BearbeitenGrundsatzlich sind Schlangenkopffische monogam lebend Beginnend mit der sexuellen Reife bilden sich Paare die zeitlebens zwecks gemeinsamer arbeitsteiliger Brutpflege zusammen bleiben Bei Schlangenkopffischen gibt es freilaichende und maulbrutende Arten Besonders die kleineren Schlangenkopffische auch Zwergschlangenkopfe genannt sind fast ausnahmslos Maulbruter Dagegen ist keine Art von mehr als 40 cm bekannt die nicht freilaichend ware Der eigentliche Laichakt gleicht dem der verwandten Labyrinthfische Wenn sich ein Paar und das Mannchen einen Laichplatz gefunden hat finden solange Scheinpaarungen statt bei welchen das Mannchen das Weibchen umschlingt bis sich die Synchronisation der Abgabe der Geschlechtsprodukte eingestellt hat Bei freilaichenden Arten ist das Ei mit einem Olfleck gefullt der es an die Wasseroberflache treibt Bei maulbrutenden Arten nimmt das Mannchen die Eier ins Maul So gut wie ausschliesslich bewachen die Mannchen die oft vieltausendfache Brut Bei maulbrutenden Arten nimmt das Vatertier die Brut noch teilweise wochenlang nach dem eigentlichen Ausbruten der Eier ins Maul auf um sie z B nicht der Gefahr von Brutraubern auszusetzen Wahrend der Zeit der Aufzucht kontrolliert das Weibchen den Aussenbezirk um die Vaterfamilie teilweise sogar ausgesprochen aggressiv Bei den Fischern Thailands z B ist der mit einem europaischen Hecht zu vergleichende Channa micropeltes wahrend seiner Laichzeit wegen seiner Attackierfreudigkeit gefurchtet Bei maulbrutenden Schlangenkopffischen ist auch schon beobachtet worden dass das Weibchen die Brut mit ihren eigenen unbefruchteten Eiern futtert 5 Aussere Systematik BearbeitenDie Schlangenkopffische bilden zusammen mit den Aenigmachannidae die Unterordnung Channoidei Schlangenkopffischverwandte 6 Diese wurde bisher meist in die Ordnung der Barschartigen Perciformes eingeordnet 2 Zusammen mit den Labyrinthfischen Anabantoidei die in etwa das gleiche Verbreitungsgebiet haben und den neu aufgestellten Nandoidei Blau Nander und Sageschuppenbarsche bilden die Schlangenkopffische jedoch eine monophyletische Gruppe die Ordnung der Kletterfischartigen Anabantiformes 7 Als diagnostisches Merkmal dient vor allem das Suprabranchialorgan zur zusatzlichen Luftatmung 8 Innere Systematik BearbeitenPhylogenetische Systematik der Channidae 9 Channidae Channa C barca amp C burmanica C bleheri C gachua C orientalis C panaw C punctata C striata C argus C maculata C asiatica C marulius C marulioides C bankanensis C lucius C micropeltes C pleurophthalma Afrikanische Schlangenkopffische Parachanna Vorlage Klade Wartung Style nbsp Channa bleheri nbsp Channa gachua nbsp Channa striataEs gibt zwei Gattungen Channa in Sud und Ostasien und Parachanna in West und Zentralafrika Asiatische Schlangenkopffische Channa Syn Ophicephalus Channa amphibeus McClelland 1845 Channa andrao Britz 2013 Argus Schlangenkopffisch Channa argus Cantor 1842 Asiatischer Schlangenkopffisch Channa asiatica Linnaeus 1758 Channa aurolineata Day 1870 Channa aurantimaculata Musikasinthorn 2000 Channa aurantipectoralis Lalhlimpuia et al 2016 Channa auroflammea Adamson et al 2019 Bangka Schlangenkopffisch Channa bankanensis Bleeker 1852 Channa barca Hamilton 1822 Channa bipuli Praveenraj et al 2018 Blehers Schlangenkopffisch Channa bleheri Vierke 1991 Channa burmanica Chaudhuri 1916 Channa cyanospilos Bleeker 1853 Channa diplogramma Day 1865 Asiatischer kleiner Schlangenkopf Channa gachua Hamilton 1822 Channa hoaluensis Nguyen 2011 Channa harcourtbutleri Annandale 1918 Channa lipor Praveenraj et al 2019 Channa longistomata Hao Tien amp Phuong 2012 Glanzender Schlangenkopffisch Channa lucius Cuvier 1831 Channa maculata Lacepede 1801 Channa marulioides Bleeker 1851 Channa marulius Hamilton 1822 Channa melanoptera Bleeker 1855 Channa melanostigma Geetakumari K amp Vishwanath 2011 Channa melasoma Bleeker 1851 Grosser Schlangenkopffisch Channa micropeltes Cuvier 1831 Channa ninhbinhensis Nguyen 2011 Channa nox Zhang Musikasinthorn amp Watanabe 2002 Ceylon Schlangenkopffisch Channa orientalis Bloch amp Schneider 1801 Channa ornatipinnis Britz 2007 Channa panaw Musikasinthorn 1998 Channa pardalis Knight 2016 Augenfleck Schlangenkopffisch Channa pleurophthalma Bleeker 1851 Channa pomanensis Gurumayum amp Tamang 2016 Channa pseudomarulius Gunther 1861 Channa pulchra Britz 2007 Punktierter Schlangenkopffisch Channa punctata Bloch 1793 Channa quinquefasciata Praveenraj et al 2018 Channa rara Britz et al 2019 Channa shingon Endruweit 2017 Channa stewartii Playfair 1867 Quergestreifter Schlangenkopffisch Channa striata Bloch 1793 Channa stiktos Lalramliana et al 2018 Channa torsaensis Dey et al 2019 Afrikanische Schlangenkopffische Parachanna nbsp Afrikanischer Schlangenkopffisch Parachanna africana Afrikanischer Schlangenkopffisch Parachanna africana Steindachner 1879 Parachanna insignis Sauvage 1884 Dunkelbauchiger Schlangenkopffisch Parachanna obscura Gunther 1861 Die zwei Arten der Gattung Aenigmachanna wurden bei ihrer Erstbeschreibung im Jahr 2019 den Schlangenkopffischen zugeordnet 10 11 im September 2020 aber in die eigenstandige Familie Aenigmachannidae gestellt Die kleinen ausserlich den Schlangenkopffischen ahnelnden Fische stammen aus unterirdischen Gewassern der sudindischen Westghats Genauere Untersuchungen ihrer Morphologie ergaben das sie sich von den Schlangenkopffischen doch recht stark unterscheiden Die evolutive Trennung der Aenigmachannidae von den Channidae erfolgte schon vor 34 oder 109 Millionen Jahren Beide Familien sind aber Schwestergruppen und werden in die gemeinsame Unterordnung Channoidei eingeordnet 12 Fossiluberlieferung BearbeitenNeben den rezenten Gattungen wurden zwei ausgestorbene Gattungen beschrieben Anchichanna und Eochanna Die Fossilien beider Gattungen stammen aus dem Eozan und wurden in Pakistan gefunden Anchichanna ist durch verschiedene Schadelknochen bekannt Eochanna lediglich durch einen einzelnen Unterkieferknochen Anguloarticulare Da das Anguloarticulare moglicherweise nicht fur eine Diagnose der Gattung ausreicht muss Eochanna moglicherweise als Nomen dubium eingestuft werden 13 Nutzung BearbeitenIn Indien werden Schlangenkopffische auch zu einer zweifelhaften Therapie gegen Asthma als Speisefisch eingesetzt Die indische Regierung unterstutzt die jahrliche Zeremonie der Familie Bathini Goud in Hyderabad an der rund 5000 Menschen teilnehmen mit Sonderzugen 14 Die seit 2004 im Potomac in den Mittelatlantikstaaten sowie Neuengland nachgewiesene Art des nordlichen Schlangenkopfes oder Argus Schlangenkopffisches Channa argus wird als Speisefisch genutzt 15 Das Neozoon soll neben anderer Massnahmen so im Bestand reguliert werden Literatur BearbeitenKurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Gunther Sterba Susswasserfische der Welt 2 Auflage Urania Leipzig Jena Berlin 1990 ISBN 3 332 00109 4 Jorg Topfer Frank Schafer Channidae Schlangenkopffische und Channoidei Schlangenkopffischverwandte In Claus Schaefer Torsten Schroer Hrsg Das grosse Lexikon der Aquaristik Eugen Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 7497 9 S 213 f Walter R Courtenay James D Williams Snakeheads Pisces Channidae A Biological Synopsis and Risk Assessment U S Department of the Interior U S Geological Survey Circular 1251 2004 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlangenkopffische Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlangenkopffische auf Fishbase org englisch snakeheads org sehr ausfuhrliche Website zu allen Aspekten von Schlangenkopffischen in englischer Sprache Arthur Willey Observations on the nests eggs and larvae of Ophiocephalus striatus In Spolia Zeylanica 6 22 Jahrgang 1909 S 108 123 snakeheads org Einzelnachweise Bearbeiten Xia Li u a 2002 S 156 a b Nelson 2006 S 440 a b c Courtenay amp Williams 2004 a b Amur Schlangenkopffisch auf Fishbase org englisch Schnieder Matthias Eier futternde Schlangenkopffische In Aquaristik Fachmagazin 31 Jahrgang 2001 S 38 43 snakeheads org Jorg Topfer Frank Schafer Channoidei Schlangenkopffischverwandte In Claus Schaefer Torsten Schroer Hrsg Das grosse Lexikon der Aquaristik Eugen Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 7497 9 S 214 Ricardo Betancur R Edward O Wiley Gloria Arratia Arturo Acero Nicolas Bailly Masaki Miya Guillaume Lecointre und Guillermo Orti Phylogenetic classification of bony fishes BMC Evolutionary Biology BMC series Juli 2017 DOI 10 1186 s12862 017 0958 3 Ralf Britz Teleostei In Wilfried Westheide Reinhard Rieger Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel und Schadeltiere 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2004 ISBN 3 8274 0307 3 S 285 Xia Li Prachya Musikasinthorn Yoshinori Kumazawa Molecular phylogenetic analyses of snakeheads Perciformes Channidae using mitochondrial DNA sequences in Ichthyological Research Volume 53 Number 2 2006 S 148 159 doi 10 1007 s10228 005 0321 3 Ralf Britz V K Anoop Neelesh Dahanukar and Rajeev Raghavan 2019 The SubterraneanAenigmachanna gollum A New Genus and Species of Snakehead Teleostei Channidae from Kerala South India Zootaxa 4603 2 377 388 DOI 10 11646 zootaxa 4603 2 10 Ravi Charan Basheer V S Kumar Rahul G 2019 07 17 Aenigmachanna mahabali a new species of troglophilic snakehead Pisces Channidae from Kerala India Zootaxa 4638 3 410 418 doi 10 11646 zootaxa 4638 3 6 Ralf Britz Neelesh Dahanukar V K Anoop Siby Philip Brett Clark Rajeev Raghavan amp Lukas Ruber Aenigmachannidae a new family of snakehead fishes Teleostei Channoidei from subterranean waters of South India Scientific Reports volume 10 Article number 16081 2020 doi 10 1038 s41598 020 73129 6 A M Murray J G M Thewissen Eocene Actinopterygian Fishes from Pakistan with the Description of a New Genus and Species of Channid Channiformes In Journal of Vertebrate Paleontology 28 1 2008 S 41 52 doi 10 1671 0272 4634 2008 28 41 EAFFPW 2 0 CO 2 http www donaukurier de nachrichten panorama Indien Gesundheit Religion Schlangenkopffische herunterwuergen gegen Asthma art154670 3417962 1 2 Vorlage Toter Link www donaukurier de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Apparently the once feared snakehead is just another fish in the Potomac The Washington Post 16 Juni 2017 abgerufen am 20 Januar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlangenkopffische amp oldid 235054035