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Die Barschverwandten Percomorpha auch Percomorphacea 1 oder Percomorphaceae 2 sind eine systematische Grossgruppe der Knochenfische Osteichthyes und die Hauptgruppe der Stachelflosser Acanthopterygii Zu ihnen gehoren etwa ein Drittel der Susswasserfische und ca 72 der im Meer vorkommenden Fischarten insgesamt etwa 17435 Fischarten in ca 265 Familien 3 Das sind mehr als 50 aller Fischarten Diese Vielzahl erschwert die Erforschung der genauen Verwandtschaftsbeziehungen weshalb die Percomorpha ceae als sehr schwierig zu diagnostizieren gelten BarschverwandteVerschiedene Barschverwandte aus den Familien der Kaiserfische und Zackenbarsche oben Papageifische und Buntbarsche Mitte Grundeln und Makrelen unten SystematikUberkohorte ClupeocephalaKohorte EuteleosteomorphaUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphataStachelflosser Acanthopterygii BarschverwandteWissenschaftlicher NamePercomorphaceaeRosen 1973 Inhaltsverzeichnis 1 Systematik 1 1 Aussere Systematik 1 2 Merkmale 1 3 Innere Systematik 2 Stammesgeschichte 3 EinzelnachweiseSystematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Folgendes Kladogramm zeigt die Stellung der Barschverwandten nach neuesten phylogenetischen Untersuchungen von R Betancur R et al 2 Neoteleostei Tiefseequappenartige Ateleopodiformes Eurypterygia Eidechsenfischverwandte Aulopiformes Ctenosquamata Laternenfischartige Myctophiformes Acanthomorphata Glanzfischartige Lampriformes Paracanthopterygii Barschlachsartige Petersfischartige Stylephorus chordatus Dorschartige Bartfischartige Polymixiiformes Stachelflosser Schleimkopfartige Beryciformes Trachichthyiformes Soldaten und Husarenfische Holocentrimorphaceae Barschverwandte Percomorphaceae Vorlage Klade Wartung StyleMerkmale Bearbeiten Zu den Synapomorphien der Percomorpha sensu Nelson 2016 zahlt Ein stabformiger Verbindungsknorpel zwischen erstem Epibranchiale und zweitem Pharyngobranchiale Teilen des Kiemenskelettes Das Fehlen des Knorpels bei einigen Percomorpha Gruppen wird als sekundares Merkmal aufgefasst Ein ahnlicher Knorpel bei einigen Laternenfischen Myctophidae Grossschuppenfischen Melamphaidae und Schleimkopfartigen Beryciformes ist nicht homolog zum Knorpel der Percomorpha Im Schwanzflossenskelett gibt es bei Geschlechtsreife nur ein deutliches Uralwirbelzentrum in allen niedrigeren Fischgruppen hingegen zumindest bei manchen Arten zwei Die Zahl der Hypuralia betragt maximal funf dieses Merkmal findet sich unabhangig erworben auch bei den Grossschuppenfischen Melamphaidae Schleimkopfen Berycidae Soldaten und Husarenfischen Holocentridae Silberkopfen Diretmidae und den Petersfischartigen Zeiformes Auch Froschfische Batrachoidiformes Armflosser Lophiiformes und Eingeweidefischartige Ophidiiformes die man fruher alle zu den Paracanthopterygii stellte haben funf oder weniger Hypuralia Das Problem wurde entscharft indem man diese drei Ordnungen zu Percomorpha erhob was aber auch von molekularbiologischen Untersuchungen gedeckt wurde Die Bauchflossen haben nie mehr als funf Weichstrahlen 4 Eine Tendenz zu dieser Zahl gibt es bei allen Acanthomorpha Sekundar kann vereinzelt wieder eine hohere Zahl auftreten so bei Solenostomus Seenadeln einigen Zahnkarpflingen Cyprinodontiformes und Plattfischen Pleuronectiformes Weiterhin verfugen die meisten Percomorpha uber hochentwickelte Kammschuppen Ctenoidschuppen Dieses Merkmal fehlt bei den Eingeweidefischartigen Froschfischen den Ahrenfischverwandten Atherinomorpha den Stichlingsartigen Gasterosteiformes den Kiemenschlitzaalartigen Synbranchiformes den Armflossern den Kugelfischverwandten Tetraodontiformes und vielen Barschartigen Bei Taxa unterhalb der Percomorpha treten keine hochentwickelten Kammschuppen mit periodischem Zahnchenwechsel auf s Gonorynchus Es gibt keine freien Bauchflossen Radialia 4 embryonal konnen noch Rudimente auftreten die aber bald mit den Strahlenbasen verschmelzen Die oberen Rippen Epineuralia Graten liegen mit ihrem distalen Abschnitt im Horizontalseptum das ist die Faszie zwischen dorsaler und ventraler Rumpfmuskulatur die beiden vordersten Epineuralia entspringen hoher von den Wirbelkorpern als die ubrigen Eine ahnliche Situation zeigt sich beim Piratenbarsch Aphredoderus sayanus einigen Petersfischartigen und den Tannenzapfenfischen Monocentrus Die Graten Morphologie ist noch sehr in Entwicklung Die Schwanzflosse wird von siebzehn Haupt Schwanzflossenstrahlen im Muster I 8 7 I gestutzt 4 Vor diesen 17 Hauptstrahlen gibt es oft die sogenannten Vorstrahlen die ebenfalls auf Reihen verschmelzender Schuppen zuruckgehen und der Versteifung der Caudalis dienen Evolutive Reduktion der Anzahl ist haufig ihre Zunahme aber selten Die Petersfischartigen haben ebenfalls 15 Schwanzflossen Weichstrahlen Konvergenz Innere Systematik Bearbeiten Verschiedene kladistische Untersuchungen ergaben dass auch einige Ordnungen der bisher paraphyletischen Paracanthopterygii sowie die Meeraschen und Ahrenfischverwandten den Barschverwandten zugerechnet werden mussen Diese werden in einem im Jahr 2013 veroffentlichten Vorschlag zu einer neuen Knochenfischsystematik in die Percomorphaceae integriert wodurch diese monophyletisch werden und die Percomorphaceae wiederum in neun genetisch gut unterstutzte monophyletische Gruppen Serien oberhalb des Ordnungsrangs unterteilt im Folgenden fett dargestellt Zahlreiche Familien konnten bisher aber keiner Ordnung innerhalb dieser Grossgruppen zugeordnet werden 2 Die Einbeziehung einiger bei Betancur R und Kollegen noch in eigenstandige Ordnungen gefuhrten Familien in die Doktorfischartigen wird hier nach der Revision der Gruppe durch die australischen Ichthyologen Anthony Gill und Jeffrey M Leis wiedergegeben 5 Unterdivision Barschverwandte Percomorphaceae Serie Ophidiaria Ordnung Eingeweidefischartige Ophidiiformes Serie Batrachoidaria Ordnung Froschfische Batrachoidiformes Serie Gobiaria Ordnung Kurtiformes Kurter Kurtidae amp Kardinalbarsche Apogonidae Ordnung Grundelartige Gobiiformes Serie Syngnatharia Ordnung Seenadelartige Syngnathiformes Serie Pelagiaria Ordnung Scombriformes Makrelen und Thunfische Scombridae und Verwandte Serie Anabantaria Ordnung Kiemenschlitzaalartige Synbranchiformes Ordnung Kletterfischartige Anabantiformes Serie Carangaria Ordnung Carangiformes Stachelmakrelenverwandte Schwertfischartige Plattfische u a Serie Ovalentaria Buntbarschartige Cichliformes Ahrenfischverwandte Atherinomorphae Meeraschen Mugiliformes Schleimfischartige Blennioidei u a Serie Eupercaria 6 Ordnung Incertae sedis traditionell den Perciformes zugeordnet Glanzbarsche Callanthiidae Spaltenbarsche Dinopercidae Emmelichthyidae Torpedobarsche Malacanthidae Ziegelbarsche Latilidae Flossenblatter Monodactylidae Wolfsbarsche Moronidae Sillaginidae Umberfische Sciaenidae Ordnung Mojarras Gerreiformes Ordnung Himmelsguckerartige Uranoscopiformes Ordnung Lippfischartige Labriformes inkl Centrogenyidae Ordnung Doktorfischartige Acanthuriformes 5 Ordnung Lutjaniformes Susslippen und Grunzer Haemulidae und Schnapper Lutjanidae Ordnung Meerbrassenartige Spariformes Ordnung Priacanthiformes Bandfische Cepolidae und Grossaugenbarsche Priacanthidae Ordnung Armflosser Lophiiformes Ordnung Kugelfischartige Tetraodontiformes Ordnung Acropomatiformes bzw Pempheriformes Glas oder Beilfische Pempheridae und Verwandte Ordnung Sonnenbarschartige Centrarchiformes Ordnung Barschartige Perciformes Phylogenie der Barschverwandten 7 Barschverwandte Ophidiaria Eingeweidefischartige Ophidiiformes Batrachoidaria Froschfischartige Batrachoidiformes Gobiaria Grundelartige Gobiiformes Kurtiformes Syngnatharia Seenadelartige Syngnathiformes Pelagiaria Scombriformes Anabantaria Kiemenschlitzaalartige Synbranchiformes Kletterfischartige Anabantiformes Carangaria Carangiformes Ovalentaria Ahrenfischverwandte Buntbarsche Meeraschen Schleimfischartige u a Eupercaria Barschartige Perciformes Acropomatiformes Mojarras Gerreiformes Himmelsguckerartige Uranoscopiformes Lippfische Labriformes Sonnenbarschartige Centrarchiformes Wolfsbarsche Moronidae Doktorfischartige Acanthuriformes Armflosser Lophiiformes Kugelfischverwandte Tetraodontiformes u a Vorlage Klade Wartung StyleStammesgeschichte Bearbeiten nbsp Palaeoperca proxima aus der Grube MesselViele rezente Familien der Barschverwandten tauchen im Eozan in der fossilen Uberlieferung auf Besonders in der norditalienischen Monte Bolca Formation die aus Ablagerungen der Tethys entstand finden sich viele Fossilien barschverwandter Fische Sehr gut untersuchte fruhe Barschverwandte sind Mioplosus und Priscacara aus der nordamerikanischen Green River Formation sowie Amphiperca und Palaeoperca aus der Grube Messel Die damaligen Vertreter weichen nicht wesentlich vom heutigen Erscheinungsbild ab woraus geschlossen wird dass die Barschverwandten in der Oberkreide und im fruhen Tertiar eine Phase der beschleunigten Evolution durchgemacht haben Wahrscheinlich stammen sie von oberkreidezeitlichen Formen ab die den Beryciformes ahnelten und entwickelten ihre hohe Diversitat in einem Zeitraum von nur 20 Millionen Jahren Einzelnachweise Bearbeiten E O Wiley amp G David Johnson 2010 A teleost classification based on monophyletic groups in Joseph S Nelson Hans Peter Schultze amp Mark V H Wilson Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts 2010 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 978 3 89937 107 9 a b c Ricardo Betancur R Edward O Wiley Gloria Arratia Arturo Acero Nicolas Bailly Masaki Miya Guillaume Lecointre und Guillermo Orti Phylogenetic classification of bony fishes BMC Evolutionary Biology BMC series Juli 2017 DOI 10 1186 s12862 017 0958 3 Elizabeth Christina Miller Kenji T Hayashi Dongyuan Song John J Wiens Explaining the ocean s richest biodiversity hotspot and global patterns of fish diversity Proceedings of the Royal Society B Biological Sciences 2018 285 1888 20181314 DOI 10 1098 rspb 2018 1314 a b c Joseph S Nelson Terry C Grande Mark V H Wilson Fishes of the World Wiley Hoboken New Jersey 2016 ISBN 978 1118342336 S 314 u 315 a b Anthony Gill amp Jeffrey M Leis 2019 Phylogenetic position of the fish generaLobotes DatnioidesandHapalogenys with a reappraisal of acanthuriform composition and relationships based on adult and larval morphology Zootaxa 4680 1 1 81 DOI 10 11646 zootaxa 4680 1 1 Eupercaria auf Fishbase org englisch Hughes L C Orti G Huang Y Sun Y Baldwin C C Thompson A W Arcila D Betancur R D Li C Becker L Bellora N Zhao X Li X Wang M Fang C Xie B Zhou Z Huang H Chen S Venkatesh B amp Shi Q 2018 Comprehensive phylogeny of ray finned fishes Actinopterygii based on transcriptomic and genomic data Proceedings of the National Academy of Sciences 115 24 6249 6254 doi 10 1073 pnas 1719358115 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barschverwandte amp oldid 233437854