www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grundelartigen Gobiiformes sind eine Ordnung aus der Gruppe der Barschverwandten Percomorphaceae Es sind meist kleine bodenbewohnend oder bodennah im Meer lebende Fische Zu den Grundelartigen gehoren weltweit etwa 2500 Arten GrundelartigeParchen der Gelben Symbiosegrundel Cryptocentrus cinctus Aquarienaufnahme SystematikKohorte EuteleosteomorphaUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphataStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung GrundelartigeWissenschaftlicher NameGobiiformesGunther 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Der Kardinalbarsch Pterapogon kauderni ein relativ naher Verwandter der Grundelartigen Grundelartige sind uberwiegend kleine Fische einige z B die Zwerggrundel Pandaka pygmaea und Schindleria brevipinguis erreichen gerade einmal eine Lange von einem Zentimeter und gehoren damit zu den kleinsten Fischen und Wirbeltieren uberhaupt Der grosste Grundelartige ist die Marmorgrundel Oxyeleotris marmorata die eine Lange von 65 cm erreichen kann Mit Eviota sigillata gehort auch das mit einem durchschnittlichen Hochstalter von 59 Tagen kurzlebigste bekannte Wirbeltier zu den Grundelartigen Fur die Grundelartigen sind u a die folgenden diagnostischen Merkmale Synapomorphien charakteristisch Die Bauchflossen der Grundelartigen sitzen weit vorn bruststandig unterhalb der Brustflossen und sind oft zu einer tutenartigen Haftscheibe verbunden Sie werden normalerweise von einem Flossenstachel und vier bis funf Weichstrahlen gestutzt Fast alle Arten besitzen zwei deutlich voneinander getrennte Ruckenflossen Die erste Ruckenflosse hat wenn vorhanden einen bis acht flexible Flossenstacheln Parietale und Basisphenoid zwei Schadelknochen fehlen Infraorbitalia fehlen oder sind nicht verknochert mit Ausnahme des Lacrimale Tranenbein Das Seitenlinienorgan ist bei allen hoheren Grundelartigen reduziert Die basalen Schmerlengrundeln Rhyacichthyidae besitzen dagegen auf Kopf und Rumpf ein gut entwickeltes Seitenliniensystem Die meisten Arten der Gobiiformes haben keine Schwimmblase Die Kiemenmembranen sind normalerweise am Isthmus an der Kehle zusammengewachsen Pylorusschlauche fehlen Die Anzahl der Wirbel liegt meist bei 25 bis 35 Ausnahmen bei einigen Wurmgrundeln und Schindleria 1 2 Weitere Autapomorphien sind 3 Das Cleithrum ein paariger Deckknochen im Schultergurtel und im Becken hat einen Intercleithralknorpel der sich zwischen den ventralen Enden des Cleithrums befindet Lapillus und Sagitta zwei der drei Otolithen Ohrsteine auf jeder Kopfseite haben ein deutlich verlangertes Primordium das Gewebestadium aus dem sich das Organ entwickelt Der Samenleiter ist gut entwickelt Im Schwanzflossenskelett sind die Hypuralia 1 und 2 zusammengewachsen die Hypuralia 3 und 4 sind miteinander und mit dem Urostyl verwachsen Neural und Hamalbogen entwickeln sich als membranose Knochen ohne knorpelige Vorstufen Dies ist fur Acanthomorpha ungewohnlich Der erste Neuralbogen ist bei seinem fruhesten Auftreten in der Ontogenese mit dem Wirbelkorper zusammengewachsen Der oberste Brustflossenstrahl gelenkt nicht mit dem Schulterblatt sondern mit dem hinteren Rand des dorsalen obersten Actinost ein Knochen an der Basis der paarigen Flossen Das Interhyale ein Schadelknochen gelenkt nicht an der Verbindung zwischen Symplecticum und Hyomandibulare Zwei oder weniger Infraorbitalknochen Ein Supraneurale Praedorsale fehlt Mit der Ausnahme von zwei Arten aus der Familie Gobiidae ist das Basibranchiale 1 ein Knochen an der Basis des Kiemenbogens knorpelig Dies ist auch bei den nicht naher verwandten Schildfischen Gobiesocidae so Diese Merkmalsbeschreibung gilt fur die Grundelartigen i e S Gobioidei d h nicht fur die Sandtaucher deren Zuordnung zu der Gruppe sich auf molekularbiologische Untersuchungen stutzt 4 und noch nicht durch morphologische Merkmale gestutzt wird Das folgende Kladogramm gibt die Systematik der Grundelartigen wieder 5 Gobiaria Kurtiformes Kurter Kurtidae Kardinalbarsche Apogonidae Gobiiformes Trichonotoidei Sandtaucher Trichonotidae 4 Gobioidei Schmerlengrundeln Rhyacichthyidae Zahn Schlafergrundeln Odontobutidae Milyeringidae 6 Schlafergrundeln Eleotridae Butidae Xenisthmidae 7 Thalasseleotrididae 8 Pirskeniidae 9 Grundeln Gobiidae OxudercidaeVorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleSystematik BearbeitenTraditionell wurden die Grundelartigen als Unterordnung Gobioidei zu den Barschartigen gerechnet Heute werden die Grundelartigen als eigenstandige Ordnung Gobiiformes aufgefasst 10 Die nachsten Verwandten der Grundelartigen sind die Kurter Kurtidae und die Kardinalbarsche Apogonidae Die Verwandtschaft dieser Familien mit den Grundelartigen grundet sich vor allem auf molekularbiologische Untersuchungen 10 11 12 Ordnung Gobiiformes Unterordnung Trichonotoidei Familie Sandtaucher Trichonotidae 4 Unterordnung Gobioidei Familie Schmerlengrundeln Rhyacichthyidae Familie Zahn Schlafergrundeln Odontobutidae Familie Milyeringidae 6 Familie Xenisthmidae 7 Familie Butidae fruher eine Unterfamilie der Eleotridae Familie Schlafergrundeln Eleotridae Familie Oxudercidae Zwerggrundeln Schlammspringerverwandte Aalgrundeln und Lippenzahngrundeln Familie Grundeln Gobiidae inklusive Pfeil und Wurmgrundeln Kraemeriidae und Schindleria Familie Thalasseleotrididae 8 Familie Pirskeniidae 9 Literatur BearbeitenPaolo Parenti 2021 A checklist of the gobioid fishes of the world Percomorpha Gobiiformes Iranian Journal of Ichthyology 8 Suppl 1 1 480 Robert Patzner James L Van Tassell Marcelo Kovacic The Biology of Gobies Verlag Science Publishers 2011 ISBN 1 57808 436 9 Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 E O Wiley amp G David Johnson A teleost classification based on monophyletic groups in Joseph S Nelson Hans Peter Schultze amp Mark V H Wilson Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts 2010 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 978 3 89937 107 9 a b c Christine E Thacker Takashi P Satoh Eri Katayama Richard C Harrington Ron I Eytand Thomas J Near Molecular phylogeny of Percomorpha resolves Trichonotus as the sister lineage to gobioidei Teleostei Gobiiformes and confirms the polyphyly of Trachinoidei Molecular Phylogenetics and Evolution August 2015 doi 10 1016 j ympev 2015 08 001 Christoph Gierl Martin Dohrmann Philippe Keith William Humphreys Hamid R Esmaeili Jasna Vukic Radek Sanda u Bettina Reichenbacher An integrative phylogenetic approach for inferring relationships of fossil gobioids Teleostei Gobiiformes PLoS One 2022 17 7 e0271121 Juli 2022 doi 10 1371 journal pone 0271121 a b Prosanta Chakrabarty 2010 Status and phylogeny of Milyeringidae Teleostei Gobiiformes with the description of a new blind cave fish from Australia Milyeringa brooksi n sp Zootaxa 2557 19 28 Preview PDF Datei 23 kB online a b Christine E Thacker W Tyler McCraney Richard C Harrington Thomas J Near James J Shelley Mark Adams Michael P Hammer Peter J Unmack Diversification of the sleepers Gobiiformes Gobioidei Eleotridae and evolution of the root gobioid families Molecular Phylogenetics and Evolution Juni 2023 107841 doi 10 1016 j ympev 2023 107841 a b Anthony C Gill amp Randall D Mooi 2012 Thalasseleotrididae new family of marine gobioid fishes from New Zealand and temperate Australia with a revised definition of its sister taxon the Gobiidae Teleostei Acanthomorpha Zootaxa 3266 41 52 PDF a b Bettina Reichenbacher Tomas Prikryl Alexander F Cerwenka Philippe Keith Christoph Gierl und Martin Dohrmann 2020 Freshwater gobies 30 million years ago New insights into character evolution and phylogenetic relationships of Pirskeniidae Gobioidei Teleostei PLoS ONE 15 8 e0237366 doi 10 1371 journal pone 0237366 a b Ricardo Betancur R Edward O Wiley Gloria Arratia Arturo Acero Nicolas Bailly Masaki Miya Guillaume Lecointre Guillermo Orti Phylogenetic classification of bony fishes In BMC Evolutionary Biology Juli 2017 doi 10 1186 s12862 017 0958 3 Christine E Thacker amp Dawn M Roje Phylogeny of cardinalfishes Teleostei Gobiiformes Apogonidae and the evolution of visceral bioluminescence Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 52 Issue 3 September 2009 Pages 735 745 doi 10 1016 j ympev 2009 05 017 W Tyler McCraney Christine E Thacker Michael E Alfaro Supermatrix phylogeny resolves goby lineages and reveals unstable root of Gobiaria Molecular Phylogenetics and Evolution Mai 2020 doi 10 1016 j ympev 2020 106862Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grundelartige Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grundelartige auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grundelartige amp oldid 235920274