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Dieser Artikel erlautert die Familie der Fische zu weiteren Bedeutungen siehe Schnapper Begriffsklarung Die Schnapper Lutjanidae sind eine Familie von Meeresfischen aus der Gruppe der Barschverwandten Percomorpha Sie leben kustennah in tropischen und subtropischen Regionen von Atlantik Indopazifik und Ostpazifik und schwimmen selten in Brackwasser und Astuarien SchnapperBuckel Schnapper Lutjanus gibbus SystematikUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphaStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorpha Ordnung Doktorfischartige Acanthuriformes Familie SchnapperWissenschaftlicher NameLutjanidaeGill 1861 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Systematik 4 1 Unterfamilie Apsilinae 4 2 Unterfamilie Etelinae 4 3 Unterfamilie Lutjaninae 4 4 Unterfamilie Paradichthyinae 5 Nutzung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenEs sind meist mittelgrosse bis grosse Fische mit grossen Kopfen und grossem endstandigen Maul Vorne im Maul sitzen bei den meisten Arten grosse Fangzahne Auch das Gaumenbein und manchmal auch das Pflugscharbein tragen kleine Zahne Ihre Ruckenflosse ist zusammengewachsen zwischen hartstrahligem und weichstrahligem Teil befindet sich keine oder eine mehr oder weniger deutlich ausgepragte Einbuchtung Die Schwanzflosse ist leicht bis tief eingebuchtet Der Ansatz der Bauchflossen befindet sich direkt hinter dem Ansatz der Brustflossen Flossenformel Dorsale IX XII 9 18 Anale III 7 11 Branchiostegalstrahlen 7 Wirbel 10 14 Schnapper werden je nach Art 15 Zentimeter bis 1 60 Meter lang Lebensweise Bearbeiten nbsp Blaustreifen SchnapperDie meisten Schnapper leben in flachen bis mittleren Tiefen bis 100 m Die meisten Arten der Unterfamilie Eteline und einige aus der Unterfamilie Apsiline kommen aber in Tiefen von 100 bis 500 m vor Sie sind aktive Raubfische die vor allem nachts jagen Die grosseren Arten mit hoheren Korpern ernahren sich vor allem von Fischen und von grossen wirbellosen Tieren wie Krabben Garnelen verschiedenen anderen Krebstieren Schnecken und Kopffusser Sie sind normalerweise mit grossen Eckzahnen ausgestattet die zum Ergreifen und Festhalten ihrer Beute geeignet sind Kleinere Schnapperarten z B Pristipomoides Paracaesio und Pinjalo sp mit einer relativ schlanken spindelformigen Korperform sind oft Zooplanktonfresser wobei planktonische Manteltiere zu den bedeutenden Beutetieren gehoren Diese Schnapperarten besitzen oft eine gegabelte Schwanzflosse was ihre Wendigkeit bei der Jagd erhoht Da die Beute in der Regel weicher ist ist ihr Gebiss schwacher mit weniger vergrosserten Eckzahnen 1 Fortpflanzung BearbeitenSchnapper sind getrenntgeschlechtlich Die Geschlechter sind ausserlich kaum zu unterscheiden Sie erreichen die Geschlechtsreife bei einer Grosse von 43 bis 51 ihrer Maximalgrosse wobei Mannchen bei einer kleineren Grosse geschlechtsreif werden als die Weibchen Schnapper laichen mehrmals in der Fortpflanzungszeit in grosseren Verbanden aus mehreren Weibchen und Mannchen Das Ablaichen wurde nur bei wenigen Arten direkt beobachtet Es wird durch die Mannchen durch Stupsen und Reiben am Korper der Weibchen eingeleitet Dann bewegen sich die Fische spiralformig zur Wasseroberflache wo sie die Eier und Spermien ins Wasser ausstossen Die Eier sind pelagisch und enthalten einen Oltropfen damit sie nicht zu Boden sinken Der Durchmesser der annahernd runden Eier betragt 0 65 bis 3 mm bei den meisten Arten sind sie weniger als 0 85 mm gross nbsp Jungfisch des GelbaugenschnappersDie Larven schlupfen nach 17 bis 27 Stunden abhangig von der Art und der Wassertemperatur Sie sind zunachst kaum pigmentiert auch die Augen nicht haben noch kein entwickeltes Maul konnen kaum schwimmen und haben einen grossen Dottersack durch den sie die folgenden 3 bis 4 Tage ernahrt werden Das vielleicht auffalligste Merkmal der Larven ist ein ausgepragter und langlicher Kopfstachel Larven der Gattung Lutjanus werden meist kustennah gefunden und sind auf dem offenen Meer selten Dort findet man eher Larven der Gattungen Etelis und Pristipomoides Schnapperlarven fehlen tagsuber weitgehend nah der Meeresoberflache wandern in der Nacht aber dorthin Die Metamorphose findet nach 27 bis 47 Tagen mit einer Lange von 12 bis 20 mm statt Bei einigen Arten haben die Jungfische eine vollig andere Farbung als die Ausgewachsenen Schnapper werden 4 bis 21 Jahre alt wobei grossere Arten in der Regel alter werden als kleinere 1 Systematik BearbeitenDer Name Lutjanidae als wissenschaftliche Bezeichnung fur die Schnapper wurde 1861 durch den US amerikanischen Ichthyologen Theodore Nicholas Gill eingefuhrt 2 Die genaue systematische Stellung der Schnapper innerhalb der Barschverwandten war lange Zeit ungeklart Molekularbiologische Untersuchungen ermittelten die Emmelichthyidae die Ziegelbarsche Latilidae und die Torpedobarsche Malacanthidae als nachste Verwandte der Schnapper Zusammen mit diesen Familien und zahlreichen weiteren werden sie seit 2021 22 in die Ordnung der Doktorfischartigen Acanthuriformes gestellt 3 4 5 Es gibt mehr als 130 Arten in 19 Gattungen und vier Unterfamilien nbsp Apsilus dentatus nbsp Paracaesio xanthuraDas Kladogramm zeigt die Verwandtschaftsverhaltnisse zwischen den Unterfamilien der Schnapper 6 Lutjanidae Etelinae Paradichthyinae Lutjaninae Fusiliere Lutjaninae Unterfamilie Apsilinae Bearbeiten Die Unterfamilie Apsilinae kommt im tropischen Indopazifik und im Roten Meer sowie mit je einer Art rund um die karibischen Inseln und der afrikanischen Atlantikkuste vor 7 Sie besitzen massig langgestreckte bzw hochruckige Korper und eine tief gegabelte halbmondformige Schwanzflosse Rucken und Afterflosse sind unbeschuppt und der letzte Strahl dieser Flossen ist nicht lang sondern kurzer als der vorletzte 8 Gattung Apsilus Apsilus dentatus Guichenot 1853 Gabelschwanz Schnapper Apsilus fuscus Valenciennes 1830 Gattung Lipocheilus Lipocheilus carnolabrum Chan 1970 Gattung Paracaesio Paracaesio brevidentata White Last 2012 Paracaesio caerulea Katayama 1934 Paracaesio gonzalesi Fourmanoir amp Rivaton 1979 Paracaesio kusakarii Abe 1960 Paracaesio paragrapsimodon Anderson amp Kailola 1992 Paracaesio sordida Abe amp Shinohara 1962 Paracaesio stonei Raj amp Seeto 1983 Paracaesio waltervadi Anderson amp Collette 1992 Paracaesio xanthura Bleeker 1869 Gattung Parapristipomoides Parapristipomoides squamimaxillaris Kami 1973 Unterfamilie Etelinae Bearbeiten Die Unterfamilie Etelinae kommt im tropischen Indopazifik im Roten Meer und im tropischen Westatlantik vor 7 Es sind relativ langgestreckte Fische mit einer tief gegabelten halbmondformigen Schwanzflosse Rucken und Afterflosse sind unbeschuppt und der letzte Strahl dieser Flossen ist verlangert und immer langer als der vorletzte 8 nbsp Aphareus furca nbsp Etelis oculatus nbsp Pristipomoides aquilonaris nbsp Randallichthys filamentosusGattung Aphareus Aphareus furca Lacepede 1801 Aphareus rutilans Cuvier 1830 Gattung Aprion Aprion virescens Valenciennes 1830 Gattung Etelis Etelis carbunculus Cuvier 1828 Etelis coruscans Valenciennes 1862 Etelis oculatus Valenciennes 1828 Etelis radiosus Anderson 1981 Gattung Pristipomoides Pristipomoides amoenus Snyder 1911 Pristipomoides aquilonaris Goode amp Bean 1896 Pristipomoides argyrogrammicus Valenciennes 1832 Pristipomoides auricilla Jordan Evermann amp Tanaka 1927 Pristipomoides filamentosus Valenciennes 1830 Pristipomoides flavipinnis Shinohara 1963 Pristipomoides freemani Anderson 1966 Pristipomoides macrophthalmus Muller amp Troschel 1848 Pristipomoides multidens Day 1871 Pristipomoides sieboldii Bleeker 1854 Pristipomoides typus Bleeker 1852 Pristipomoides zonatus Valenciennes 1830 Gattung Randallichthys Randallichthys filamentosus Fourmanoir 1970 Unterfamilie Lutjaninae Bearbeiten nbsp Blaustreifen Schnapper Lutjanus kasmira nbsp Neon Fusilier Pterocaesio tile Die Unterfamilie Lutjaninae kommt im tropischen Indopazifik im Roten Meer im tropischen westlichen und ostlichen Atlantik und an der Pazifikkuste Mittelamerikas und des nordlichen Sudamerikas vor 7 Es sind schlanke bis relativ hochruckige Fische mit spatenformigen bis tief gegabelten Schwanzflossen Die Basen von Rucken und Afterflosse sind von schuppigen Scheiden umgeben Die Strahlen von Rucken und Afterflosse sind nicht filamentartig verlangert Das Pflugscharbein ist bezahnt 8 Gattung Hoplopagrus Hoplopagrus guentherii Gill 1862 Gattung Lutjanus etwa 75 Arten Gattung Macolor Gelbaugenschnapper Macolor macularis Fowler 1931 Schwarzweiss Schnapper Macolor niger Forsskal 1775 Gattung Pinjalo Pinjalo lewisi Randall Allen amp Anderson 1987 Pinjalo pinjalo Bleeker 1850 Die Unterfamilie Lutjaninae umfasst auch die Fusiliere die die Schwestergruppe der Gattung Macolor sind In alteren Systematiken werden sie in der Regel als eigenstandige Familie Caesionidae oder als Unterfamilie Caesioninae der Schnapper klassifiziert 6 Unterfamilie Paradichthyinae Bearbeiten nbsp Segelflossen Schnapper Symphorichthys spilurus Die zwei Arten der Unterfamilie Paradichthyinae leben im zentralen tropischen Indopazifik von der Nordkuste Australiens im Suden bis zu den Ryukyu Inseln im Norden 7 Es sind relativ hochruckige Fische mit einer leicht gegabelten Schwanzflosse Das Pflugscharbein ist unbezahnt Die Basen von Rucken und Afterflosse sind von schuppigen Scheiden umgeben und einige der vorderen Strahlen dieser Flossen konnen lang ausgezogen sein 8 Gattung Symphorichthys Segelflossen Schnapper Symphorichthys spilurus Gunther 1874 Gattung Symphorus Zimtschnapper Symphorus nematophorus Bleeker 1860 Nutzung BearbeitenSchnapper spielen keine Rolle bei der grossen kommerziellen Hochseefischerei sind aber in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet wichtig fur die regionale kustennahe Fischerei und werden haufig auf Markten verkauft Viele Schnapperarten besonders grosswuchsige Arten der Gattung Lutjanus konnen aber durch Ciguatera vergiftet sein 1 In Deutschland darf nur der Malabar Schnapper unter der Bezeichnung Roter Schnapper oder Red Snapper vermarktet werden wahrend in Amerika mit Red Snapper der Nordliche Schnapper gemeint ist Literatur BearbeitenGerald R Allen FAO Species Catalogue Vol 6 Snappers of the world an annotated and illustrated catalogue of Lutjanid species known to date FAO fisheries synopsis 125 6 ISBN 9789251023211 Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gerald R Allen Snappers of the world S 6 Theodore Nicholas Gill 1861 On several new generic types of fishes contained in the museum of the Smithsonian Institution Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia 13 77 78 Alex Dornburg und Thomas J Near The Emerging Phylogenetic Perspective on the Evolution of Actinopterygian Fishes Annual Review of Ecology Evolution and Systematics Vol 52 427 452 November 2021 doi 10 1146 annurev ecolsys 122120 122554 Eschmeyer s Catalog of Fishes Classification Ava Ghezelayagh Richard C Harrington Edward D Burress Matthew A Campbell Janet C Buckner Prosanta Chakrabarty Jessica R Glass W Tyler McCraney Peter J Unmack Christine E Thacker Michael E Alfaro Sarah T Friedman William B Ludt Peter F Cowman Matt Friedman Samantha A Price Alex Dornburg Brant C Faircloth Peter C Wainwright Thomas J Near Prolonged morphological expansion of spiny rayed fishes following the end Cretaceous Nature Ecology amp Evolution Juli 2022 doi 10 1038 s41559 022 01801 3 a b Terrence L Miller Thomas H Cribb 2007 Phylogenetic relationships of some common Indo Pacific snappers Perciformes Lutjanidae based on mitochondrial DNA sequences with comments on the taxonomic position of the Caesioninae Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 44 Issue 1 Juli 2007 DOI 10 1016 j ympev 2006 10 029 a b c d Gerald R Allen Snappers of the world S 5 a b c d Gerald R Allen Snappers of the world S 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnapper Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schnapper auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnapper amp oldid 238108640