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Die Papageifische oder Seepapageien Scarinae sind eine Unterfamilie der Lippfische Labridae und gehoren zu den Barschverwandten Percomorphaceae PapageifischeBlauband Papageifisch Scarus ghobban der durch den Suez Kanal ins ostliche Mittelmeer eingewandert istSystematikAcanthomorphataStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung LabriformesFamilie Lippfische Labridae Unterfamilie PapageifischeWissenschaftlicher NameScarinaeRafinesque 1810Die zu schnabelartigen Zahnplatten verwachsenen Zahne eines Papageifischs Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen und Lebensweise 2 Merkmale 3 Fortpflanzung 3 1 Farbphasen 4 Systematik 5 Gattungen 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVorkommen und Lebensweise BearbeitenPapageifische bewohnen einzelgangerisch oder in Gruppen tropische und subtropische Meere Die meisten Arten leben als Weideganger an Korallenriffen Einige bewohnen Seegraswiesen und die oberen Zonen an Felsriffen Mit ihren schnabelartigen Zahnen weiden sie die niedrige Pflanzendecke an den freien Kalkoberflachen der Korallenriffe ab Dabei wird teilweise auch das Substrat entfernt Andere Arten lassen das Substrat stehen und ernahren sich nur von Seegras Makroalgen oder Fadenalgen Durch diese Ernahrungsweise tragen Papageifische erheblich zur Bioerosion der Korallenriffe bei sodass das Gleichgewicht zwischen Korallen Seetang und Algen erhalten bleibt gleichzeitig schaffen sie die Grundlage fur das Wachstum neuer Korallen Arten der Gattungen Sparisoma Scarus sowie der Buffelkopf Papageifisch Bolbometopon muricatum ernahren sich teilweise oder vor allem von lebenden Korallen In der Nacht scheiden einige Arten einen Schleimkokon aus in dem sie schlafen Der Kokon ist vorne und hinten offen damit das Wasser durchfliessen kann Andere Arten schlafen in Spalten Der Schleimkokon dient der Abwehr blutsaugender Meeresasseln 1 Merkmale BearbeitenIhre Kieferzahne sind zu einem Schnabel verwachsen Der Unterkiefer enthalt ein zusatzliches Gelenk zur Erhohung des Quetschdruckes an den verschmolzenen Zahnen Ein modifizierter Pharyngealapparat bildet einen zweiten Kiefersatz in der Kehle Die unteren Pharyngealia sind verschmolzen und gelenken innen am Schultergurtel Die Schlundzahne sind in Reihen angeordnet Die Nahrung die vorwiegend aus Pflanzen besteht mahlen die Seepapageien zwischen dem oberen und unteren Schlundkiefer zu einer feinen Paste Morphometrie 2 Flossenformel Dorsale IX 10 Anale III 9 Ventrale I 5 Caudale 11 Schuppenformel SL 22 24 Wirbel 24 26 nbsp Masken Papageifisch Cetoscarus bicolor juvenil nbsp Masken Papageifisch Initialphase nbsp Masken Papageifisch TerminalphaseFortpflanzung BearbeitenMit Ausnahme von Leptoscarus vaigiensis sind alle Papageifische wie viele andere Lippfische auch Hermaphroditen Es handelt sich hierbei um proterogyne Zwitter das heisst sie sind bei Erreichen der Geschlechtsreife zunachst weiblich und wandeln sich spater zu Mannchen um 3 Farbphasen Bearbeiten Es gibt bis zu drei Farbphasen die durchlaufen werden Wahrend die Jungfische meist dem weiblichen Geschlecht angehoren sind die Individuen der Terminalphase mannlich Als Juvenilphase wird die noch nicht geschlechtsreife Phase des Fisches bezeichnet Die Papageifische tragen manchmal ein ahnliches Muster wie in der darauffolgenden Initialphase Bei der Heranreifung in die Initialphase nehmen die Fische eine rote uber graue bis braune Farbung an In dieser Phase gibt es meistens Weibchen Die wenigen primaren Mannchen sind nur durch ihr Verhalten beim Laichen und durch die innere Anatomie zu unterscheiden Bei manchen Arten gibt es keine primaren Mannchen und sie verandern auch nicht ihre Farbe Die Anzahl und das Fehlen der IP Mannchen hangt von verschiedenen Faktoren ab die noch nicht ausreichend geklart sind Mit der Zeit verandern die Individuen der Initialphase ihre Farbe und nehmen die Farbung der Terminalphase an Dabei wechseln die Weibchen das Geschlecht Auch die primaren Mannchen andern ihre Farbe und werden danach als sekundare Mannchen bezeichnet In dieser Phase sind die Fische immer geschlechtsreife Mannchen Die sekundaren Mannchen halten sich entweder einen kleinen Harem oder besetzen temporare Fortpflanzungsplatze Beim Laichen sind in diesen Fallen jeweils nur ein TP Mannchen und ein IP Weibchen beteiligt Bei den Laichakten kann es vorkommen dass primare Mannchen sich den Laichakt erschleichen Sie nahern sich den Paaren in der Farbe eines Weibchens und lassen beim Laichen grosse Mengen von Sperma ins Wasser Dabei haben sie wegen ihrer grosseren Hoden eine hohere Kapazitat die Eier zu befruchten als die TP Mannchen Beim Massenablaichen geben beide ihr Sperma ab Systematik BearbeitenDie Papageifische werden meist als eigene Familie Scaridae der Barschartigen im traditionellen Sinne gefuhrt Neuere Untersuchungen deuten allerdings darauf hin dass sie als Schwestergruppe der Prachtlippfische zu den Lippfischen gerechnet werden mussen 4 5 Labridae Schweinslippfische Hypsigenyinae einschliesslich Odacini Zwerglippfische Messerlippfische Junkerlippfische Putzerlippfische u a Labrinae Prachtlippfische Cheilininae Papageifische Scarinae Vorlage Klade Wartung StyleGattungen BearbeitenKladogramm der wahrscheinlichen Verwandtschaftsverhaltnisse der Papageifische 5 Papageifische Scarinae Bolbometopon Cetoscarus Hipposcarus Chlorurus Scarus Sparisomatinae Leptoscarus Calotomus Sparisoma Cryptotomus NicholsinaVorlage Klade Wartung StyleBei den Papageifischen gibt es zehn Gattungen mit etwa 100 Arten Die Farbmuster der Geschlechter innerhalb einer Art sind so unterschiedlich dass die Forscher lange Zeit von verschiedenen Arten ausgegangen waren und somit etwa um die 350 Arten irrtumlich wissenschaftlich beschrieben wurden Innerhalb der Papageifische lassen sich zwei Kladen mit jeweils 5 Gattungen unterscheiden Sie entsprechen den traditionellen nach dem ausseren Erscheinungsbild unterschiedenen Unterfamilien Sparisomatinae und Scarinae nbsp Hipposcarus longiceps nbsp Calotomus japonicus Scarinae 75 Arten 6 Bolbometopon Smith 1956 Buffelkopf Papageifisch Bolbometopon muricatum Valenciennes in Cuvier amp Valenciennes 1840 Cetoscarus 2 Arten Chlorurus 18 Arten Hipposcarus 2 Arten Scarus uber 50 Arten Sparisomatinae 25 Arten 7 Calotomus 5 Arten Cryptotomus Cryptotomus roseus Cope 1871 Leptoscarus Leptoscarus vaigiensis Quoy amp Gaimard 1824 Nicholsina 3 Arten Sparisoma 15 ArtenLiteratur BearbeitenDavid R Bellwood A Phylogenetic Study of the Parrotfishes Family Scaridae Pisces Labroidei with a Revision of Genera Records of the Australian Museum 1994 ISBN 0 7310 3663 8 PDF Kurt Fiedler Fische Lehrbuch der Speziellen Zoologie Bd 2 Wirbeltiere Tl 2 Gustav Fischer Jena 1991 ISBN 3 334 00338 8 Rudie H Kuiter Helmut Debelius Atlas der Meeresfische Kosmos Verlag 2006 ISBN 3 440 09562 2 Ewald Lieske R F Myers Korallenfische der Welt 1994 Jahr Verlag ISBN 3 86132 112 2Einzelnachweise Bearbeiten Alexandra S Grutter Jennifer G Rumney Tane H Sinclair Taylor Peter Waldie und Craig E Franklin Fish mucous cocoons The mosquito nets of the sea November 2010 Biology Letters 7 2 292 4 DOI 10 1098 rsbl 2010 0916 Joseph S Nelson Terry C Grande Mark V H Wilson Fishes of the World Wiley Hoboken New Jersey 2016 ISBN 978 1118342336 S 429 u 430 W Westheide R Rieger Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Munchen 2004 ISBN 9783827422200 S 280 M W Westneat M E Alfaro P C Wainwright D R Bellwood J R Grubich J L Fessler K D Clements amp L L Smith Local phylogenetic divergence and global evolutionary convergence of skull function in reef fishes of the family Labridae PDF a b Vikram B Baliga Chris J Law Cleaners amongst wrasses phylogenetics and evolutionary patterns of cleaning behavior within Labridae Molecular Phylogenetics and Evolution October 2015 doi 10 1016 j ympev 2015 09 006 Scarinae auf Fishbase org englisch Sparisomatinae auf Fishbase org englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Papageifische Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Papageifische auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papageifische amp oldid 224564235