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Der Sudamerikanische Lungenfisch Lepidosiren paradoxa paradoxer Schuppenmolch ist die einzige Art der Lungenfische in Sudamerika Er lebt in Brasilien im Amazonasgebiet und im Gran Chaco in Paraguay und im unteren Stromgebiet des Rio Parana Besonders haufig sind die Fische im nordlichen Gran Chaco Sudamerikanischer LungenfischSudamerikanischer Lungenfisch Lepidosiren paradoxa SystematikKlasse Lungenfische Dipneusti Ordnung Lungenfische Ceratodontiformes Unterordnung LepidosirenoideiFamilie LepidosirenidaeGattung LepidosirenArt Sudamerikanischer LungenfischWissenschaftlicher Name der FamilieLepidosirenidaeBonaparte 1841Wissenschaftlicher Name der GattungLepidosirenFitzinger 1837Wissenschaftlicher Name der ArtLepidosiren paradoxaFitzinger 1837 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Systematik und Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Sudamerikanische Lungenfisch hat einen aalartig langgestreckten Korper dessen Querschnitt vor den Bauchflossen rund ist Die Schuppen sind sehr klein die fadenformigen Brust und Bauchflossen kurzer als die der Afrikanischen Lungenfische Rucken Schwanz und Afterflosse sind zu einem durchgehenden Flossensaum zusammengewachsen Sudamerikanische Lungenfische haben funf Kiemenbogen und vier Kiemenspalten Sie sind graubraun gelegentlich mit schwarzen Flecken die Jungen sind schwarzbraun oder vollkommen schwarz Ihre maximale Grosse betragt 1 25 Meter das hochste nachgewiesene Alter acht Jahre Wegen ihres amphibienahnlichen Ausseren werden sie im Deutschen auch Schuppenmolch genannt Lebensweise BearbeitenWie alle Lungenfische sind sie trage sich nur langsam bewegende Fische Sie bevorzugen Sumpfe und ruhige hochstens langsam fliessende stark verkrautete Gewasser die auch sehr sauerstoffarm sein konnen Die Fische sind obligatorische Luftatmer und ersticken wenn sie daran gehindert werden zur Wasseroberflache aufzusteigen Die Trockenzeit uberdauern sie 30 bis 50 Zentimeter tief eingegraben im Schlamm des Bodengrunds Ihr Stoffwechsel ist wahrend der Trockenzeit reduziert Im Gegensatz zu den Afrikanischen Lungenfischen uberleben sie ein volliges Austrocknen ihrer Wohngewasser aber nicht Ausgewachsene Tiere sind Allesfresser und ernahren sich von kleineren aquatischen Wirbeltieren Krebstieren Algen und vor allem von Apfelschnecken Ampullariidae Jungfische fressen Insekten und Schnecken Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Sudamerikanische Lungenfische oben Weibchen unten Mannchen mit kiemenartigen Anhangen an den BauchflossenSudamerikanische Lungenfische laichen zu Beginn der Regenzeit in selbstgebauten bis zu 1 5 Meter langen Gangen ab Der Laich und die Larven werden von den Mannchen bewacht Wahrend der Brutpflege wachsen den Mannchen an den Bauchflossen stark durchblutete fransige kiemenartige Anhange Diese funktionieren jedoch entgegengesetzt zu Kiemen sie geben Sauerstoff ab und nehmen Kohlendioxid auf Dadurch konnen die Mannchen die Sauerstoffversorgung des Geleges verbessern Nach dem Ende der Fortpflanzungszeit verschwinden diese Anhange wieder nbsp Larve 30 Tage altDie Eier sind dotterreich und gross Die Larven haben vier Paar gefiederte aussere Kiemen und am Bauch eine Klebdruse Sie ahneln den Larven der Schwanzlurche Zunachst atmen sie nur mit den Kiemen nach sechs bis acht Wochen konnen sie Luft atmen und die ausseren Kiemen verschwinden Systematik und Taxonomie BearbeitenDer Sudamerikanische Lungenfisch wurde wahrend der osterreichischen Brasilienexpedition als erster rezenter Sarcopterygier entdeckt Die Namen von Art und Gattung pragte 1837 der osterreichische Zoologe Leopold Fitzinger in einer kurzen Erstbeschreibung 1 Eine ausfuhrlichere Beschreibung veroffentlichte der osterreichische Naturforscher Johann Natterer im Jahr 1839 2 1841 fuhrt der italienische Zoologe Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte die Familie Lepidosirenidae fur die Gattung ein 3 Morphologisch unterscheiden sich die Sudamerikanischen Lungenfische aus dem Amazonasbecken und die aus dem Stromgebiet des Rio Parana nicht Der Unterschied zwischen der mitochondrialen DNA von Lungenfischen aus den zwei Flusssystemen ist jedoch 20 Mal so gross wie der Unterschied der mitochondrialen DNA von Exemplaren aus demselben Flusssystem Moglicherweise besteht die Gattung Lepidosiren deshalb aus zwei kryptischen Arten die sich vor sieben Millionen Jahren evolutionar voneinander getrennt haben 4 Literatur BearbeitenKurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band 2 Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Gunther Sterba Susswasserfische der Welt 2 Auflage Urania Leipzig Jena Berlin 1990 ISBN 3 332 00109 4 Einzelnachweise Bearbeiten Fitzinger L J F J 1837 Vorlaufiger Bericht uber eine hochst interessante Entdeckung Dr Natterers in Brasilien Isis Oken v 30 no 5 379 380 Natterer J 1839 Lepidosiren paradoxa eine neue Gattung aus der Familie der fischahnlichen Reptilien Annalen des Wiener Museums der Naturgeschichte v 2 165 170 Pl 10 Bonaparte Charles Lucian A new systematic arrangement of vertebrated animals Transactions of the Linnean Society of London Volume 18 Issue 3 pages 247 304 Jeferson Carneiro Guilherme Moreira Dutra Rodrigo Moreira Nobre Luiz Marcelo de Lima Pinheiro Pedro Andres Chira Oliva Iracilda Sampaio Horacio Schneider and Igor Schneider 2020 Evidence of Cryptic Speciation in South American Lungfish Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research DOI 10 1111 jzs 12443Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudamerikanischer Lungenfisch Lepidosiren paradoxa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sudamerikanischer Lungenfisch auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudamerikanischer Lungenfisch amp oldid 228077726