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Klassifikation nach ICD 10J44 0 Chronische obstruktive Lungenkrankheit mit akuter Infektion der unteren AtemwegeJ44 1 Chronische obstruktive Lungenkrankheit mit akuter Exazerbation nicht naher bezeichnetJ44 8 Sonstige naher bezeichnete chronische obstruktive LungenkrankheitChronische Bronchitis asthmatisch obstruktiv emphysematos obstruktivJ44 9 Chronische obstruktive Lungenkrankheit nicht naher bezeichnetICD 10 online WHO Version 2019 Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung englisch chronic obstructive pulmonary disease Abkurzung COPD seltener auch chronic obstructive lung disease COLD chronic obstructive airway disease COAD ubersetzt dauerhaft atemwegsverengende Lungenerkrankung 1 im ICD Klassifikationssystem chronische obstruktive Atemwegserkrankung genannt ist ein Krankheitsbild der Lunge mit einer dauerhaften Verengung der Atemwege die insbesondere die Ausatmung erschwert Atemwegsobstruktion Die Verengung entsteht durch eine Entzundung der kleinen Atemwege obstruktive Bronchiolitis wodurch es zu Schleimproduktion und einer Zerstorung des Lungengewebes Lungenemphysem kommt was dazu fuhrt dass die Atemwege bei der Ausatmung zusammenfallen Ursachlich ist die langjahrige Einatmung schadlicher Partikel wie zum Beispiel beim Rauchen Patienten leiden haufig an den Symptomen einer chronischen Bronchitis mit Husten und vermehrtem Auswurf sowie Atemnot bei Belastung Da die Obstruktion die Ausatmung behindert kommt es haufig zu einer Uberblahung der Lunge bis hin zum Fassthorax Das Fortschreiten der Erkrankung kann nur durch die Beseitigung der Ursache z B Rauchstopp verhindert werden Inhaltsverzeichnis 1 Epidemiologie 2 Pathophysiologie 3 Ursachen 3 1 Rauchen 3 2 Umweltverschmutzung 3 3 Berufliche Belastung 3 4 Infektionen 3 5 Vererbung 3 6 Ernahrung 4 Symptome 5 Diagnose und Stadien bzw Schweregradeinteilung 6 Klinische Kategorien im Spatstadium 7 Therapie 7 1 Nicht medikamentose Therapie 7 2 Medikamente 7 2 1 Bronchodilatatoren 7 2 2 Glucocorticoide 7 2 3 PDE 4 Hemmer 7 2 4 Therapieempfehlungen der GOLD Leitlinie 7 2 5 Sonstige unterstutzende Medikationen 7 3 Atemhilfe 7 3 1 Sauerstoffverabreichung 7 3 2 Beatmung 7 4 Lungenvolumenreduktion 7 4 1 Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion 7 4 2 Chirurgische Lungenvolumenreduktion 7 5 Lungentransplantation 7 6 Therapie der akuten Atemnot bei COPD 8 Literatur 8 1 Allgemeine Literatur 8 2 Ubersichtsarbeiten Reviews 8 3 Leitlinien 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEpidemiologie BearbeitenSchatzungen gehen davon aus dass in Deutschland drei bis funf Millionen in den USA etwa 16 Millionen und weltweit etwa 600 Millionen Menschen an einer COPD erkrankt sind Damit muss von einem globalen Phanomen gesprochen werden In den USA stellt die COPD die vierthaufigste Todesursache dar 2 Man kann von einer Volkskrankheit sprechen Von den zehn haufigsten zum Tod fuhrenden Krankheiten ist sie die einzige deren Haufigkeit zunimmt 3 Seit 2001 versucht die von der Weltgesundheitsorganisation WHO und den National Institutes of Health NIH ins Leben gerufene Initiative GOLD weltweit ein optimiertes Vorgehen in der Diagnose und Behandlung der COPD durchzusetzen sowie die Unwissenheit in der Bevolkerung zu bekampfen Eine Studie die im Januar 2007 in Salzburg veroffentlicht wurde ergab dass ein Viertel der untersuchten Personen uber 40 Jahren an COPD leidet 4 Pathophysiologie BearbeitenZur Pathophysiologie der COPD tragen drei zusammenhangende Komplexe bei Hierbei handelt es sich um die einfache das heisst nichtobstruktive chronische Bronchitis welche insbesondere durch eine Hypertrophie der Bronchialschleimhaut mit vermehrter Schleimsekretion gekennzeichnet ist und auch mit einer Funktionsstorung des Flimmerepithels einhergeht die chronisch obstruktive Bronchitis die eigentliche COPD die durch eine Schleimhautatrophie und Hyperreagibilitat mit Zerstorung der Bronchialstruktur zu einem exspiratorischen Kollaps der Bronchien fuhrt und das Lungenemphysem das durch ein Missverhaltnis korpereigener gewebeschadigender Stoffe u a Elastasen und Matrixmetalloproteasen und Schutzstoffe insbesondere Antitrypsin entsteht 5 Die chronische Entzundung tragt zur Aufrechterhaltung des Krankheitsgeschehens bei das durch Noxen verschiedenster Art siehe Ursachen initiiert wird Neuere Erkenntnisse zur PathophysiologieNeuere Erkenntnisse lassen vermuten dass sich vor allem in Abgrenzung zum Asthma bronchiale Unterschiede in der Zusammensetzung der Produkte der Zytokin Gen Expression im Entzundungsinfiltrat ergeben Auf zellularer Ebene findet sich bei der COPD vor allem eine Vermehrung von T Lymphozyten neutrophilen Granulozyten und Makrophagen Insbesondere ist die Zahl der CD8 positiven Lymphozyten erhoht was in direkte Verbindung mit der Verschlechterung der Lungenfunktion gebracht wird Durch obige und weitere zirkulierende proinflammatorische entzundungsfordernde Botenstoffe und neurohumorale Aktivierung kommt es zu Schadigungen ausserhalb der Lunge Man kann bei der COPD von einer Systemerkrankung sprechen Herz Muskeln Blutgefasse und Knochen sind betroffen 6 Als neurohumorale Aktivierung wird insbesondere die Aktivierung des Sympathikus angesehen COPD Patienten haben ein erhohtes Risiko fur einen durch Entzundungsprozesse bedingten Eisenmangel der wiederum vermehrt zu akuten Exazerbationen der chronisch obstruktiven Bronchitis bzw COPD AECOPD 7 fuhren kann 8 Ursachen BearbeitenRauchen Bearbeiten Der Grossteil aller COPD Patienten sind Raucher ehemalige Raucher oder aber dem Passivrauchen ausgesetzte Menschen deshalb wird die COPD gelegentlich auch als Raucherlunge 9 umschrieben 90 der an chronischer Bronchitis Erkrankten sind Raucher oder Ex Raucher Rauchen verursacht eine hohe Konzentration an freien Sauerstoffradikalen Superoxide Wasserstoffperoxid hypochlorige Saure im Atemtrakt siehe Zigarettenrauch Des Weiteren werden die korpereigenen Mechanismen die gegen ein Selbstverdauen der Lunge schutzen durch die zahlreichen Inhaltsstoffe des Tabakrauches beeintrachtigt Allerdings wird anhand regelmassiger Untersuchung der Atemfunktion nur bei 15 20 aller Raucher uber die Jahre eine Abnahme der Atemleistung in einem Ausmass festgestellt dass die Entstehung einer COPD mit grosser Wahrscheinlichkeit vorherzusagen ist Bei feststehender Diagnose ist es fur eine Heilung meistens zu spat und es konnen nur lindernde Massnahmen ergriffen werden Umweltverschmutzung Bearbeiten Inzwischen wird Rauchen nicht mehr von allen Experten als Risikofaktor Nr 1 fur COPD angesehen als weiterer ungunstiger Einfluss gilt in Entwicklungslandern die Belastung der Atemluft durch Verbrennung biogenen Materials Verschiedene in der Atemluft vorhandene Stoffe seien als auslosende Faktoren nicht zu unterschatzen zwischen 25 und 45 aller COPD Betroffenen weltweit hatten noch nie geraucht wobei allerdings das Problem des Passivrauchens ausgeklammert wurde Andere Beispiele fur ein erhohtes COPD Risiko sind verschiedene Staubpartikel an Arbeitsplatzen z B Landwirte im Viehstall oder auch Bauarbeiter die mit Mineralstauben in Kontakt kommen Die Literatur weist bei diesen Arbeitnehmern COPD Raten von 9 bis 31 auf 10 Solche Einflusse mogen in Europa und den USA eine eher untergeordnete Rolle spielen Hingegen ist hier wie auch weltweit in den Grossstadten und Ballungsgebieten die Staubbelastung durch automobile Massenverkehrsmittel ein problematischer Faktor Berufliche Belastung Bearbeiten Eine chronische Bronchitis moglicherweise mit asthmatischer asthmoider Komponente kommt vermehrt bei Personen vor die sich organischen oder anorganischen Stauben aussetzen Sie wird bei Arbeitern in Baumwollfabriken Webereien und Seilereien gehauft diagnostiziert Infektionen Bearbeiten Epidemiologische Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen akuten Atemwegsinfekten und der Entstehung einer COPD hin So sollen virale Lungenentzundungen im Kindesalter die spatere Entwicklung einer COPD begunstigen Abgesehen von Rhinoviren sind bislang jedoch keine viralen Erreger als Verursacher von Exazerbationen erkannt worden Bakterielle Leitkeime bei Exazerbationen sind Streptococcus pneumoniae Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis in spaten Stadien der Erkrankung auch gramnegative Stabchenbakterien wie Pseudomonas aeruginosa Auch kann eine Tuberkulose Ursache fur die Entwicklung von COPD sein Vererbung Bearbeiten Ergebnisse der Zwillingsforschung lassen darauf schliessen dass auch genetische Aspekte eine Rolle bei dieser Krankheitsentwicklung spielen In bis zu 3 der Falle ist der Alpha 1 Antitrypsin Mangel ein wichtiger Faktor 11 Neuere Forschung zeigt dass eine Variante von Alpha 1 Antitrypsin gegen Wurmerkrankungen hilft aber das COPD Risiko erhoht Diese Mutation scheint aus Skandinavien zu stammen wo Wikingerpopulationen unter starkem Wurmbefall litten 12 Ernahrung Bearbeiten Eine haufige Ernahrung mit Nahrungsmitteln die Nitrit u a als Nitritpokelsalz enthalten wie Schinken oder Wurst erhoht nach einer Studie das COPD Risiko Ursache scheint die Bildung reaktiver Stickstoffverbindungen zu sein die zu emphysem ahnlichen strukturellen Veranderungen in der Lunge fuhren konnen 13 Symptome BearbeitenDie wichtigsten Symptome der COPD sind Atemnot Husten und Auswurf oft als AHA Symptome bezeichnet Der Husten bei Patienten mit COPD besteht chronisch seit Monaten oder Jahren Meist ist er morgens nach dem Erwachen am starksten ausgepragt Im jahreszeitlichen Verlauf ist der Husten im Herbst und Winter haufig starker als im Fruhjahr und Sommer Ein plotzlicher Beginn eine Ortsabhangigkeit des Hustens beispielsweise am Arbeitsplatz oder das Ausbleiben von Auswurf sind untypisch fur eine COPD und deuten eher auf andere Krankheiten hin 14 Neben dem Husten ist der Auswurf von Sputum ein weiteres Hauptsymptom der COPD Die Analyse der Qualitat des Sputums lasst Ruckschlusse auf die zugrunde liegende Krankheit zu Bei der COPD ist das Sputum meist etwas braunlich und wird morgens relativ leicht abgehustet Auch Blutbeimengungen konnen im Sputum eines COPD Patienten vorkommen Hamoptyse Liegen Hamoptysen vor mussen weitere Erkrankungen ausgeschlossen werden beispielsweise Bronchialkarzinome Herzinsuffizienz oder Tuberkulose Beim Lungenemphysem ist Auswurf hingegen nicht oder nur wenig vorhanden Taglich werden bei der COPD etwa 60 ml Sputum abgehustet Nach Aufgeben des Rauchens verringert sich die Menge des abgehusteten Sputums bis zum Ausbleiben von Auswurf 14 Als Belastungsdyspnoe wird eine unter Belastung auftretende Atemnot bezeichnet Ihr Ausmass nimmt im Verlauf der Erkrankung zu und kann zu einer vollstandigen Bewegungseinschrankung Immobilitat der Patienten fuhren Wichtig zur Beurteilung des Krankheitsverlaufes ist die Ermittlung des jeweiligen Ausmasses der Einschrankung Beispielsweise wird nach der Anzahl der Treppenstufen gefragt ab der Luftnot auftritt Wahrend bei der COPD die Belastungsdyspnoe meist bereits sehr bald nach Beginn der Belastung auftritt tritt sie beim Patienten mit Asthma bronchiale eher nach einigen Minuten Belastung Belastungsasthma auf 14 Diagnose und Stadien bzw Schweregradeinteilung BearbeitenDie Diagnose richtet sich nach den Beschwerden des Patienten in erster Linie aber nach den Ergebnissen der Lungenfunktionstests Folgende Einteilung wurde von der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease GOLD 2007 veroffentlicht 15 und entspricht den aktuellen Richtlinien der Deutschen Atemwegsliga aus dem Jahr 2007 16 Schweregrad KriterienI leicht FEV1 gt 79 Soll FEV1 FVC lt 70 mit ohne Symptomatik Husten Auswurf II mittel 49 Soll lt FEV1 lt 80 Soll FEV1 FVC lt 70 mit ohne chronische Symptome Husten Auswurf Dyspnoe III schwer 30 Soll lt FEV1 lt 50 Soll FEV1 FVC lt 70 mit ohne chronische Symptome Husten Auswurf Dyspnoe IV sehr schwer FEV1 lt 31 Soll FEV1 FVC lt 70 oder FEV1 lt 50 Soll plus chronische respiratorische InsuffizienzFEV1 forciertes exspiratorisches Volumen in der ersten Ausatmungssekunde Einsekundenkapazitat hier nach Anwendung eines bronchienerweiternden Medikaments Bronchodilatator FVC forcierte Vitalkapazitat siehe Lungenfunktion Die GOLD Leitlinie von 2011 verandert diese Einteilung der Schweregrade und berucksichtigt neben einer quantifizierten Symptomatik auch das Risiko von Exazerbationen Krankheitsschuben wahrend die Leitlinie der Atemwegsliga noch keine entsprechende Aktualisierung erfahren hat Statt der Definition der Schweregrade 1 bis 4 erfolgt nun eine Zuordnung zu den Gruppen A B C und D die fur die Therapieentscheidungen massgeblich sind siehe Abschnitt Therapie Schweregrad FEV1 Symptomatik ExazerbationsrisikoA 50 wenige Symptome CAT lt 10 oder mMRC Grad 1 geringB 50 vermehrt Symptome CAT 10 oder mMRC Grad gt 1 geringC lt 50 wenige Symptome CAT lt 10 oder mMRC Grad 1 hochD lt 50 vermehrt Symptome CAT 10 oder mMRC Grad gt 1 hochEin niedriges Exazerbationsrisiko liegt vor wenn sich in den letzten 12 Monaten maximal eine Exazerbation ereignet hat Kam es zu mehr als einer Exazerbation oder zu einer Exazerbation mit einem damit verbundenen Krankenhausaufenthalt ist das Exazerbationsrisiko erhoht Die Symptome gelten als relativ schwach wenn die mMRC Werte 0 oder 1 betragen und der CAT Wert unter 10 liegt bei hoheren Werten wird von vermehrten Symptomen gesprochen Fur die Bestimmung des Schweregrads ist immer der hochste Risikoparameter massgebend Hat zum Beispiel ein Patient einen noch relativ guten FEV1 Wert jedoch ein hohes Exazerbationsrisiko und einen CAT Wert uber 10 dann liegt der Schweregrad D vor nicht B 17 18 Eine weitere multidimensionale Schweregradeinteilung ist der BODE Index mit Berucksichtigung von Body mass index Obstruktion Dyspnoe und exercise capacity 19 Klinische Kategorien im Spatstadium BearbeitenSchwere Formen einer COPD im Spatstadium mit obstruktivem Lungenemphysem wurden fruher klinisch haufig in zwei Typen eingeteilt Pink Puffer rosa Schnaufer Hierbei handelt es sich um einen Typ mit hagerem bis kachektischem Erscheinungsbild pulmonale Kachexie starker Dyspnoe und eher trockenem Husten Diese Patienten haben nur selten eine leichte Zyanose da durch kompensatorische Atemarbeit weniger Hypoxie und Hyperkapnie bestehen Der Hamatokrit liegt im Normbereich Blue Bloater blauer Aufgedunsener Diese Patienten haben oft Ubergewicht und leiden unter Husten mit mehr Auswurf Trotz einer ausgepragten Zyanose mit erheblicher Hypoxie und Hyperkapnie ist die Atemnot weniger ausgepragt Seinen Sauerstoffmangel toleriert der Blue Bloater besser als der Pink Puffer und reagiert auch mittels vermehrter Bildung roter Blutkorperchen Polyglobulie So kann bei niedrigerem Sauerstoffangebot trotzdem mehr Sauerstoff transportiert werden weil mehr Hamoglobin vorhanden ist Dabei ist dann prozentual weniger Hamoglobin mit Sauerstoff beladen daher die Zyanose Blauverfarbung des Blutes das weniger Sauerstoff tragt Eine eindeutige Einteilung von Patienten in eine dieser beiden Kategorien ist jedoch nicht mehr ublich weil in den meisten Fallen ein Mischbild vorliegt Ebenso gilt die generelle Assoziation des Blue Bloaters mit einer chronischen obstruktiven Bronchitis und des Pink Puffers mit dem Lungenemphysem nicht mehr als haltbar 20 Therapie BearbeitenDas Behandlungsziel besteht darin das Fortschreiten der Erkrankung zu mindern oder aufzuhalten und die Lebensqualitat der Patienten zu verbessern Voraussetzung jeder sinnvollen Behandlung ist zunachst schadigende Einflusse auszuschalten Raucher mussen das Rauchen aufgeben auch Passivrauchen ist zu vermeiden Sofern die Krankheit durch andere Einflusse ausgelost wurde muss die Exposition mit den Schadstoffen umgehend gestoppt werden Die Beendigung der Schadstoff Exposition ist die einzige Moglichkeit nachweislich die Prognose der Erkrankung zu verbessern Zur Kontrolle des Erfolgs kann neben der Lungenfunktionsuntersuchung und Spiroergometrie auch der 6 Minuten Gehtest herangezogen werden Der Patient kann mit Hilfe eines CAT Fragebogens selbst regelmassig seinen Gesundheitsstatus uberprufen und bei Verschlechterung der Testergebnisse rechtzeitig arztliche Hilfe in Anspruch nehmen oder Therapiemassnahmen anpassen 21 COPD Patienten sind haufig Osteoporose gefahrdet weshalb eine kalziumhaltige Ernahrung empfohlen wird 22 Nicht medikamentose Therapie Bearbeiten Die deutschen nationalen Versorgungsleitlinien zur COPD 2021 23 empfehlen ausdrucklich dass COPD Betroffene uber die hohe Relevanz und den Nutzen von korperlicher Aktivitat im Alltag und von korperlichem Training informiert werden Es solle ein den individuellen Voraussetzungen angepasstes angeleitetes korperliches Training empfohlen werden Betroffenen die zu selbststandiger sportlicher Aktivitat nicht in der Lage sind solle Rehabilitationssport Lungensport empfohlen und verordnet werden Allen Patienten mit COPD solle ein strukturiertes Schulungsprogramm z B COBRA empfohlen und vermittelt werden Medikamente Bearbeiten Die Behandlung der COPD erfolgt uberwiegend mit inhalierbaren Medikamenten die als Dosieraerosole oder Pulver mithilfe von Inhalatoren respektive Pulverinhalatoren verabreicht werden seltener als Inhalationslosungen die mit elektrisch betriebenen Inhalatoren vernebelt werden Vor dem Hintergrund dass 40 80 der Patienten entscheidende Fehler bei der Inhalation machen sollte eine einfache Handhabung des Inhalators mit einer grundlichen Einweisung in die korrekte Bedienung sichergestellt werden 24 Bronchodilatatoren Bearbeiten Als Bronchodilatatoren werden Wirkstoffe bezeichnet die die Atemwege erweitern und so zu einer Verringerung des Atemwegswiderstands fuhren Sie vermindern den Tonus der Atemwegsmuskulatur die durch ihre Kontraktion und Relaxation die Weite der Atemwege regelt Bronchodilatatoren bewirken so eine Verminderung der Luftnot und eine bessere Belastbarkeit Die in der Therapie der COPD eingesetzten Bronchodilatatoren lassen sich in drei Gruppen aufteilen Beta 2 Agonisten synonym Beta 2 Sympathomimetika Beta 2 Mimetika Anticholinergika synonym Parasympatholytika und Methylxanthine Theophyllin Die Wirkstoffe unterscheiden sich hinsichtlich des Mechanismus durch den die Atemwegsmuskulatur beeinflusst wird sowie hinsichtlich der Effektivitat und der unerwunschten Wirkungen die auftreten konnen In der Gruppe der Beta 2 Agonisten und der Anticholinergika werden weiterhin kurz und langwirksame Wirkstoffe voneinander unterschieden Die Wirkdauer der kurzwirksamen Medikamente beider Gruppen betragt etwa 4 6 Stunden Die langwirksamen Beta 2 Agonisten wirken etwa 12 Stunden lang wahrend die Wirkung der langwirksamen Anticholinergika etwa 24 Stunden anhalt In der Stufentherapie der COPD werden Patienten ab dem Schweregrad I kurzwirksame Bronchodilatatoren bei Bedarf empfohlen Akut und Notfalltherapie Langwirksame Bronchodilatatoren kommen zusatzlich ab dem Schweregrad II zum Einsatz Hier konnen jeweils Beta 2 Agonisten und Anticholinergika allein im Sinne einer Monotherapie oder zusammen im Rahmen einer Kombinationstherapie verwendet werden duale Bronchodilatation In der Kombinationstherapie addieren sich die Wirkungen der einzelnen Praparate Die Wahl des entsprechenden Medikaments hangt vom individuellen Ansprechen des Patienten und dem Ausmass der unerwunschten Wirkungen ab Rate und Ausmass der unerwunschten Wirkungen sind bei korrekter Dosierung aufgrund der vorzugsweise inhalativen Anwendung der Wirkstoffe gering Die haufigste unerwunschte Wirkung der Anticholinergika ist Mundtrockenheit bei etwa 16 der Patienten Haufigere Nebenwirkungen von Beta 2 Agonisten sind Zittern und Kopfschmerzen Bei sehr hoher Dosierung und Uberdosierung von Beta 2 Agonisten kommt es bei Patienten mit Vorerkrankungen des Herz Kreislauf Systems zu einer Erhohung der Sterblichkeit Daher wird bei den entsprechenden Patienten eine sorgfaltige Indikationsstellung und regelmassige Therapieuberwachung empfohlen Verglichen mit Beta 2 Agonisten und Anticholinergika ist der bronchodilatatorische Effekt von Theophyllin schwach Es ist Mittel der dritten Wahl und kann ab Schweregrad II eingesetzt werden Wichtig hinsichtlich der Anwendung von Theophyllin ist eine geringe therapeutische Breite mit der Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen bei Uberdosierung Die haufigsten unerwunschten Wirkungen sind Kopfschmerzen und Nervositat schwerwiegende Nebenwirkungen bei Uberdosierung sind Blutdruckabfall Krampfanfalle und Blutungen im Magen Darm Trakt Zur Ermittlung der optimalen Dosierung kann ein Drug monitoring indiziert sein Haufig verwendete Wirkstoffe sind beispielsweise Ipratropiumbromid und Tiotropiumbromid kurz und langwirksame Anticholinergika sowie Fenoterol oder Salbutamol kurzwirksame Beta 2 Agonisten und Salmeterol oder Formoterol langwirksame Beta 2 Agonisten Laut einer Meta Analyse im British Medical Journal von 2011 die etwa 6 500 Patienten einschloss war die Verwendung von Soft Mist Inhalern Respimat fur Tiotropium im Vergleich zum herkommlichen Inhalationsgerat mit einem um 52 erhohten Sterberisiko verbunden 25 Eine daraufhin durchgefuhrte Studie mit etwa 17 100 Patienten die die Sicherheit und Effektivitat des Soft Mist Inhalers im Vergleich zum herkommlichen Inhalator untersuchte und die 2013 veroffentlicht wurde ergab hingegen kein erhohtes Risiko fur die Verwendung des Gerates 26 Es konnte allerdings auch keine dem herkommlichen Inhalator uberlegene Effektivitat nachgewiesen werden Glucocorticoide Bearbeiten Glucocorticoide konnen sowohl inhalativ als auch oral und intravenos verabreicht werden inhalative Glucocorticoide Inhalative Glucocorticoide werden zusammen mit langwirksamen Beta 2 Agonisten in Form von Kombinationspraparaten in der Dauertherapie der COPD ab Schweregrad III verwendet Eine Monotherapie mit inhalativen Glucocorticoiden ist nicht geeignet Kombinationspraparate konnen bei COPD Patienten in fortgeschrittenem Erkrankungsstadium Schweregrad III und IV vor allem zu einer Verringerung der Exazerbationsrate fuhren verbunden mit einer Reduktion des jahrlichen FEV1 Abfalls Weiterhin kann es zu einer Verbesserung von Symptomen und der Lebensqualitat erfasst mit Hilfe von Fragebogen kommen Da jedoch insgesamt nur ein gewisser Teil von COPD Patienten insbesondere diejenigen mit haufigen Exazerbationen auf die Gabe inhalativer Glucocorticoide ansprechen wird eine regelmassige Bewertung des Therapieerfolgs empfohlen Bei mangelnder Verbesserung durch die Therapie wird wie auch bei Uberwiegen von Nebenwirkungen der Abbruch der Therapie mit inhalativen Glucocorticoiden empfohlen 14 Ein Hinweis auf das Ansprechen auf diese Therapie sind die Zahlen der eosinophilen Granulozyten im Blut Eine grossere Zahl als 4 Anteil oder 400 µL ist Indiz fur dieses Vorgehen 27 Verwendete inhalative Glucocorticoide sind beispielsweise Budesonid Beclometason oder Fluticason Die kombinierten langwirksamen Beta 2 Agonisten sind beispielsweise Formoterol und Salmeterol orale Glucocorticoide Orale Glucocorticoide wie beispielsweise Prednisolon kommen kurzzeitig bei der Therapie der Exazerbation der COPD zum Einsatz Eine Dauertherapie mit oralen Glucocorticoiden ist nicht angezeigt intravenose Glucocorticoide Intravenose Glucocorticoide konnen alternativ zur oralen Gabe bei einer akuten Exazerbation mit einer FEV1 von weniger als 50 des Sollwertes zusatzlich zu Bronchodilatatoren verabreicht werden etwa in einer Dosierung eines Prednisolonaquivalents uber etwa 1 2 Wochen 28 PDE 4 Hemmer Bearbeiten Roflumilast ist ein PDE 4 Hemmer der von der Firma Nycomed entwickelt wurde und 2010 von der EMA bzw von der FDA zur Behandlung der Entzundung der COPD zugelassen wurde Therapieempfehlungen der GOLD Leitlinie Bearbeiten Gemass den Therapieempfehlungen der GOLD Leitlinie von 2011 konnen bei stabiler COPD die verschiedenen Wirkstoffe folgendermassen bei den verschiedenen Patientengruppe siehe oben eingesetzt werden Patientengruppe Erste Wahl Zweite Wahl Alternative1A kurz wirksames Anticholinergikum SAMA bei Bedarf oder kurz wirksamer Beta 2 Agonist SABA bei Bedarf lang wirksames Anticholinergikum LAMA oder lang wirksamer Beta 2 Agonist LABA oder SAMA plus SABA TheophyllinB LAMA oder LABA LAMA plus LABA SABA und oder SAMA TheophyllinC inhalatives Corticosteroid ICS plus LABA oder LAMA LAMA plus LABA PDE 4 Hemmer SABA und oder SAMA TheophyllinD ICS plus LABA oder LAMA ICS plus LAMA oder ICS plus LABA plus LAMA oder ICS plus LABA plus PDE 4 Hemmer oder LAMA plus LABA oder LAMA plus PDE 4 Hemmer Carbocystein SABA und oder SAMA TheophyllinKURZEL Wirkdauer MedikamentengruppeSAMA Short Acting kurz Muscarinergic Antagonist AnticholinergikumLAMA Long Acting lang Muscarinergic Antagonist AnticholinergikumSABA Short Acting kurz Beta Agonist Beta 2 AgonistLABA Long Acting lang Beta Agonist Beta 2 AgonistICS Inhalatives Corticosteroid1Arzneimittel der alternativen Wahl konnen alleine oder in Kombination mit Wirkstoffen der ersten und zweiten Wahl eingesetzt werden Sonstige unterstutzende Medikationen Bearbeiten Bei akuten bakteriellen Exazerbationen der COPD AECOPD 29 sollten potente Antibiotika verabreicht werden da die Exazerbationen den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen Mittel der ersten Wahl ist Amoxicillin zusammen mit einem b Lactamase Hemmstoff wie Clavulansaure Mittel der zweiten Wahl sind Fluorchinolone der Gruppe 3 und 4 Die Langzeitantibiotikagabe wie etwa bei der Mukoviszidose praktiziert wird derzeit in klinischen Studien uberpruft 30 Mukopharmaka etwa Acetylcystein konnen im individuellen Fall Erleichterung verschaffen Der Einsatz von Antitussiva wie Codein hingegen sollte nur bei trockenem Husten erfolgen solange zusatzlich keine Gefahr einer Atemdepression besteht Falls ein die Prognose verschlechternder Eisenmangel vorliegt ist die Anwendung von Eisenpraparaten in Betracht zu ziehen 31 Die Wirksamkeit des Naturstoffs Ectoin gegen eine chronische Lungenentzundung wurde im Rahmen einer im Ruhrgebiet durchgefuhrten Inhalationsstudie nachgewiesen 32 Indikationen zur Antibiotikatherapie bei der akuten Exazerbation der chronisch obstruktiven Bronchitis bzw AECOPD bei leichtgradiger AECOPD nur bei mittelschwerer bis schwerer COPD nach GOLD und eitrigem Sputum nicht bei einem Procalcitonin Wert unter 0 1 ng mL bei mittelschwerer AECOPD nur bei eitrigem Sputum und einem Procalcitonin Wert ab 0 1 ng mL bei schwergradiger AECOPD immer 33 Atemhilfe Bearbeiten Bei chronischer respiratorischer Insuffizienz durch COPD gibt es Moglichkeiten der Atemhilfe Sauerstoff Langzeittherapie und Beatmungsformen Durch das regelmassige Trainieren der Lungenmuskulatur mit exspiratorischen Lungentrainern kann das Atmen ebenfalls auf Dauer erleichtert werden Spezielle Varianten dieser Gerate ermoglichen zudem ein leichteres Abhusten des festsitzenden Schleims Dies wird erreicht indem die Gerate aufgrund ihrer speziellen Konstruktion die Atemwege beim Ausatmen in Vibration versetzen Die Nutzung eines exspiratorischen Lungentrainers ist bei Vorliegen eines Pneumothorax allerdings nicht empfehlenswert und sollte mit einem Arzt abgestimmt werden Auch ohne Hilfsmittel kann man eine bessere Beluftung der Lunge und das Minimieren der Symptome durch den Kutscher Sitz Oberkorper aufrecht beide Arme auf den Knien abgestutzt und tief ein und ausatmen und durch das Ausatmen gegen einen Widerstand zum Beispiel Lippenbremse gegen den Druck der aufeinander liegenden Lippen stossweise ausatmen erreichen Sauerstoffverabreichung Bearbeiten Hauptartikel Sauerstoff Langzeittherapie Liegen bei der Blutgasanalyse die Werte des Sauerstoffpartialdrucks pO2 dauerhaft unter 60 mm Hg schwere Hypoxamie und sind die pCO2 Werte nicht starker erhoht spricht man von einer oxygenatorischen oder hypoxamischen respiratorischen Insuffizienz fruher respiratorische Partialinsuffizienz Dann kann eine langfristige Zufuhr von Sauerstoff Sauerstoff Langzeittherapie uber eine Nasenbrille das Befinden erheblich bessern und Komplikationen wie Lungenhochdruck pulmonale Hypertonie und Rechtsherzinsuffizienz und zunehmende Verschlechterung des Trainingszustandes zuruckhalten Es kann zu einer Verbesserung der Lebenserwartung kommen wenn die Sauerstoff Langzeittherapie fruh genug im Krankheitsverlauf einsetzt und uber bis zu 24 Stunden am Tag angewendet wird Zur Anwendung zuhause gibt es verschiedene Systeme Flussigsauerstoff Sauerstoffkonzentrator Dabei sind transportable Gerate besonders fur Patienten geeignet die mobil sind Durch Auswahl eines entsprechenden Systems muss verhindert werden dass eine Immobilisierung des Patienten stattfindet Auch wenn die Belastbarkeit von Patienten mit COPD durch eine Sauerstoffgabe wahrend des Belastungstrainings zunehmen durfte sind die bisherigen Studien aufgrund methodischer Mangel und geringer Patientenzahlen zu wenig aussagekraftig um klare Empfehlungen abgeben zu konnen 34 Beatmung Bearbeiten Sind die pCO2 Werte dauerhaft erhoht Hyperkapnie Ventilationsinsuffizienz hyperkapnische respiratorische Insuffizienz fruher respiratorische Globalinsuffizienz ist Hilfe uber eine dauerhafte nichtinvasive Beatmung NIV moglich 35 Auch hier kann die Behandlung mit geeigneten Geraten zu Hause durchgefuhrt werden Eine ventilatorische Insuffizienz bedeutet dass der Korper die notwendige Atemarbeit Arbeitsleistung der Atempumpe nicht mehr aufbringen kann Um sich vor der vollstandigen Erschopfung zu schutzen wird der Atemantrieb gesenkt was eine Sollwertverstellung fur den pCO2 bedeutet Auch bei einer akuten Verschlechterung exazerbierte COPD kann im Krankenhaus eine nichtinvasive Beatmung zur Unterstutzung der Atempumpe durchgefuhrt werden Sie wird empfohlen wenn die CO2 Werte im Blut erhoht und dabei der pH Wert im arteriellen Blut unter 7 35 erniedrigt sind Azidose oder wenn sich der Zustand des Patienten verschlechtert Tritt nach ein bis zwei Stunden keine Besserung ein muss der Patient intubiert und maschinell beatmet werden Nichtinvasive Beatmung ist eher weniger geeignet wenn auch ein Sauerstoffmangel im Blut vorliegt Hypoxamische respiratorische Insuffizienz In diesem Fall ist eine sogenannte High Flow Therapie bei der ein Sauerstoff Gas Gemisch mit einer hohen Flussrate uber die Nase gegeben wird uberlegen 36 37 Auch innovative Therapieverfahren wie die pumpenlose extrakorporale Lungenunterstutzung iLA interventional lung assist konnen in dieser Situation den Atemantrieb und Atemarbeit reduzieren sodass eine Erholung des Patienten ermoglicht wird 38 Die Heimbeatmungstherapie oder auch intermittierende Selbstbeatmung genannt verfolgt den Zweck die Atempumpe durch vorwiegend nachtliche Beatmung so zu entlasten dass die erholte Atempumpe in der beatmungsfreien Zeit leistungsfahiger wird Lungenvolumenreduktion Bearbeiten Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion Bearbeiten Hierbei werden endobronchiale Einwegventile bronchoskopisch in die entsprechenden Lungenlappen eingesetzt die zu einer Atelektase mit nachfolgender Volumenminderung im jeweiligen Lungenareal fuhren So konnen benachbarte Bereiche dekomprimiert und besser mit Sauerstoff versorgt werden Das Verfahren ist zwar mittlerweile uber das Stadium der Studienerprobung hinaus wird aber bisher nur an grosseren Zentren angeboten Diese Methode kann vor allem bei Patienten vom Emphysem Typ der COPD angewandt werden die zusatzlich Nichtraucher und normalgewichtig sein sollten Voraussetzungen sind dass das Lungenemphysem im entsprechenden Lungenlappen starker ausgepragt ist als in der ubrigen Lunge wenig Kollateralventilation vorliegt und in der Bodyplethysmographie ein ausreichendes Ausmass an Uberblahung vorliegt 39 Chirurgische Lungenvolumenreduktion Bearbeiten Die Lungenvolumenverminderung wird auf chirurgischem Weg erreicht Manche Patienten profitieren davon Voraussetzung fur diesen Eingriff ist dass nicht die gesamte Lunge diffus emphysematos verandert ist sondern das Lungenemphysem lokal umschrieben und begrenzt ist Das Verfahren ist mit einer Offnung des Brustkorbs und dementsprechenden Komplikationen verbunden Lungentransplantation Bearbeiten Eine letzte Moglichkeit der Therapie Ultima Ratio ist die Lungentransplantation LTPL wobei entweder einer oder beide Lungenflugel transplantiert werden Auf Grund der Komorbiditat vieler COPD Patienten findet sich hierfur aber nur in Einzelfallen eine Indikation Therapie der akuten Atemnot bei COPD Bearbeiten Insbesondere durch Infektion der Lunge oder der Bronchien kann es bei Patienten mit dem Grundleiden COPD zu einer plotzlichen Verschlechterung der Lungenfunktion kommen 40 Diese sogenannte Infektexazerbation ist eine haufige Ursache fur schwere Atemnot mit denen Rettungsdienste ausserhalb des Krankenhauses konfrontiert sind Grundsatzlich werden im Notfall die gleichen Medikamentengruppen zur Behandlung genutzt wie zur Langzeittherapie Da teilweise Patienten mit Luftnot die Medikamente nicht mehr tief genug durch ein Spray einatmen konnen werden die Medikamente mit Sauerstoff fein vernebelt oder uber eine Infusion direkt in die Blutbahn gespritzt Als Standardtherapie im Notfall werden Beta 2 Sympathomimetika fein vernebelt zum Einatmen z B Salbutamol und Parasympatholytika z B Ipratropiumbromid zum Einatmen verabreicht Weiterhin werden Kortisonpraparate z B Methylprednisolon vorzugsweise direkt in die Blutbahn gespritzt wobei die Dosis 20 40 mg Prednisolonaquivalent betragen soll 15 Bei hoheren initialen Erstdosen uber 100 mg im Rahmen eines Kortisonstosses zeigte sich in einer Studie eine erhohte Sterblichkeit bei intensivstationspflichtigen Patienten 41 Wenn das effektive tiefe Einatmen der vernebelten Medikamente nicht moglich ist konnen Beta2 Sympathomimetika auch in die Blutbahn gespritzt werden z B Terbutalin oder Reproterol Die Zufuhr zusatzlichen Sauerstoffs ist angezeigt wenn die Sauerstoffsattigung im Blut unter 90 fallt Dabei muss auf einen ggf gestorten Atemantrieb geachtet werden der bei langfristig COPD Kranken vorliegen kann Dann muss die Sauerstoffzufuhr kontrolliert werden und sorgfaltig dosiert werden Sollten die Standardmassnahmen keine Stabilisierung bewirken und der Patient vor der Lungenerschopfung stehen kann eine kunstliche Beatmungsunterstutzung durch einen Endotrachealtubus oder uber NIV Verfahren notwendig werden Eine passive CPAP Therapie alleine ohne Druckunterstutzung beim Einatmen reicht bei exazerbierter COPD nicht aus Neben der Standardtherapie konnen verschiedene Medikamente zusatzlich eingesetzt werden deren Wirksamkeit bei exazerbierter COPD jedoch fraglich ist Theophyllin war lange Zeit ein Standardmedikament wird heute aber wegen der Nebenwirkungen und geringer therapeutischer Breite nur noch als Reservemedikament eingesetzt Magnesium Lidocain und volatilen Anasthesiegasen z B Sevofluran sowie Ketamin werden bronchienerweiternde Eigenschaften zugeschrieben so dass diese in Einzelfallen zusatzlich zur Standardtherapie eingesetzt werden Zuletzt sollte auch fruhzeitig die Ursache der Exazerbation z B durch Antibiotika behandelt werden Literatur BearbeitenAllgemeine Literatur Bearbeiten Luftpost Zeitschrift fur Atemwegskranke Patientenliga Atemwegserkrankungen e V AG 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Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis The top 10 causes of death copdcoalition eu Memento vom 13 Juli 2015 im Internet Archive L Schirnhofer B Lamprecht u a COPD prevalence in Salzburg Austria results from the Burden of Obstructive Lung Disease BOLD Study In Chest Band 131 Nummer 1 Januar 2007 S 29 36 ISSN 0012 3692 doi 10 1378 chest 06 0365 PMID 17218553 Herbert Renz Polster Steffen Krautzig Jorg Braun Basislehrbuch Innere Medizin mit StudentConsult Zugang kompakt greifbar verstandlich 4 Auflage Urban amp Fischer Verlag Elsevier 2008 ISBN 978 3 437 41053 6 S 461 ff S Andreas S D Anker u a Neurohumoral activation as a link to systemic manifestations of chronic lung disease In Chest Band 128 Nummer 5 November 2005 S 3618 3624 doi 10 1378 chest 128 5 3618 PMID 16304321 Review Marianne Abele Horn Antimikrobielle Therapie Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten Unter Mitarbeit 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