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Die Epidemiologie von altgriechisch nosos ἐpidhmios nosos epidemios Epidemie Volkskrankheit 1 und logie wortlich die Lehre von dem was uber das Volk kommt ist jene wissenschaftliche Disziplin die sich mit der Verbreitung sowie den Ursachen und Folgen von gesundheitsbezogenen Zustanden und Ereignissen in Bevolkerungen oder Populationen beschaftigt Das unterscheidet die Epidemiologie von der klinischen Medizin bei der es darum geht einem einzelnen Menschen in einem konkreten Krankheitsfall zu helfen Auch wenn sich Mediziner bereits zuvor mit der Verbreitung und den Ursachen von Krankheiten beschaftigt haben wird der Beginn der wissenschaftlichen Epidemiologie auf die Mitte des 19 Jahrhunderts datiert Einen Wissenschaftler der sich speziell mit der Epidemiologie befasst bezeichnet man als Epidemiologen Beispiel einer Epidemie Krankheits und Todesfalle schwarz im Verlauf der Ebolafieber Epidemie in Westafrika bis Juli 2014 annahernd logistische Funktion Kern der epidemiologischen Vorgehensweise ist die quantitative Bestimmung der Ereignishaufigkeit und der Krankheitslast in einer Bevolkerung Die Haufigkeit des Auftretens lasst sich mittels der Beobachtungsgrosse der Inzidenz bestimmen Die Pravalenz ist das Mass fur die Verbreitung von Krankheiten in der Grundgesamtheit einer ortlich und zeitlich definierten Population Die Epidemiologie untersucht weiter die Faktoren die zu Gesundheit und Krankheit von Individuen und Populationen beitragen und legt damit die Basis vieler Massnahmen die im Interesse der Gesundheit der Bevolkerung unternommen werden Epidemiologische Methoden bilden die Grundlage klinischer Studien Epidemiologische Untersuchungen spielen auch in der Soziologie und Psychologie eine Rolle z B bei Verhaltensstorungen Autismus und Selbsttotungen So konnen Zusammenhange mit der Verbreitung dieser Erscheinungen erfasst und ggf beeinflusst werden Der Begriff der Bevolkerung oder Population bezieht sich nicht ausschliesslich auf menschliche Populationen auch Tiere und Pflanzen bilden Populationen Also untersucht die Veterinarepidemiologie oder Epizootiologie die Verbreitung von Krankheiten in Tierpopulationen die botanische Epidemiologie untersucht Krankheiten auf Pflanzen Inhaltsverzeichnis 1 Gegenstand der Epidemiologie 1 1 Epidemiologische Teilgebiete 2 Epidemiologische Kennzahlen 2 1 Inzidenz 2 2 Pravalenz 2 3 Verhaltnis von Inzidenz und Pravalenz 2 4 Risiko 2 5 Attributables Risiko 2 6 Reproduktionszahl 2 7 Generationszeit und Serielles Intervall 2 8 Exponentielle Wachstumsrate und Verdopplungszeit 3 Epidemiologische Methoden und Studientypen 4 Endemie Epidemie und Pandemie 5 Epidemiologisches Beziehungsnetz 6 Geschichte 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 Literatur 10 EinzelnachweiseGegenstand der Epidemiologie BearbeitenEinerseits ist die Epidemiologie eine medizinische Wissenschaft denn wie bei anderen arztlichen Tatigkeiten auch sucht man Ursachen von Krankheiten und geeigneten Praventions bzw Therapiemassnahmen Andererseits ist die Epidemiologie auch eine Teildisziplin der Statistik Um der Frage nach moglichen Ursache Wirkungsbeziehungen auf den Grund zu gehen bedient man sich statistischer Methoden und Masszahlen Durch mathematisch statistische Modelle kann die spezifizierte Ursache und die interessierende Krankheit als Wirkung modelliert werden Analytische Epidemiologie verbindet diese statistischen Methoden mit den Erkenntnissen und Verfahren der klinischen Medizin deskriptive Epidemiologie wird auch als Gesundheitsstatistik bezeichnet Stellt man fest dass eine Krankheit zunimmt oder ein gewisses Mass uberschreitet so kann man gezielt Massnahmen ergreifen Definierte Situationen werden damit mit definierten Aktionen bekampft Die Quantifizierung ermoglicht zudem eine objektive Beurteilung der Effizienz einer Intervention Epidemiologie arbeitet wie jede andere wissenschaftliche Fachdisziplin interdisziplinar Ausserhalb ihres eigenen Kernbestandes an Wissen Begriffen und Methoden stutzt sie sich auf die Erkenntnisse anderer Fachdisziplinen Medizin Tiermedizin Statistik Biologie Soziologie Psychologie und Informatik und andere 2 Die Epidemiologie befasst sich mit allen Arten von Krankheiten und mit den Faktoren die Gesundheit und Krankheit beeinflussen und nicht mehr wie in ihrer Anfangszeit nur mit Epidemien 3 als zeitlich und raumlich begrenzte Zunahme des Vorkommens v a von Infektionskrankheiten 4 Die Epidemiologie leistet praktische Arbeit in der Untersuchung von Faktoren die Gesundheit und Krankheit beeinflussen Diese Faktoren konnen sowohl im Individuum seiner Genetik Lebensgeschichte und seinem Verhalten liegen als auch in der physischen biologischen und sozialen Lebenswelt der Umwelt Epidemiologische Erkenntnisse von Risikofaktoren sind Grundlage der Gesundheitsforderung Epidemiologie arbeitet mit beobachtenden und experimentellen Studien So konnen zum Beispiel Beziehungen zwischen moglichen Ursachen wie Ernahrung sozialem Status Stress und Umweltchemikalien sowie Folgen wie Krankheit und Wohlbefinden quantifiziert werden Mathematische Modelle sind sehr wichtig um die Wahrscheinlichkeit von zukunftigen Epidemien und deren Verlauf zu bestimmen Ebenso helfen sie bei der Planung der Impfkampagnen Siehe dazu auch Mathematische Modellierung der Epidemiologie Epidemiologische Untersuchungen sind generell in beschreibende analytische und experimentelle Tatigkeiten unterteilt Einige Wissenschaftler arbeiten im Bereich der offentlichen Gesundheit andere an wissenschaftlichen Einrichtungen in Kliniken oder in der Entwicklungshilfe Beim Auftreten neuer Krankheiten wie etwa SARS Vogelgrippe H5N1 und Vogelgrippe H7N9 sind Epidemiologen unentbehrlich Epidemiologische Teilgebiete Bearbeiten Auflistung der Arbeitsgruppen der Deutschen Gesellschaft fur Epidemiologie DGEpi Infektionsepidemiologie Epidemiologie allergischer und dermatologischer Erkrankungen Epidemiologie der Arbeitswelt Epidemiologische Methoden Ernahrungsepidemiologie Genetische Epidemiologie Herz Kreislauf Epidemiologie Krebsepidemiologie Statistische Methoden in der Epidemiologie Umweltmedizin Weitere Teilgebiete sind unter anderem die Ausbruchsepidemiologie 5 die Oralepidemiologie die Neuroepidemiologie die Pharmakoepidemiologie und die Sozialepidemiologie Epidemiologische Kennzahlen BearbeitenDie folgenden Kennzahlen erleichtern den Uberblick uber die Lage der Bevolkerung oder uber die Ausbreitung von bestimmten Infektionen oder Krankheiten Uber oder unterschreitet eine Kennzahl einen definierten Zahlenwert konnen gezielte Massnahmen ergriffen oder beendet werden Definierte Situationen werden also mit definierten Aktionen bekampft Dies erleichtert auch eine objektive Beurteilung der Effizienz einer Intervention Inzidenz Bearbeiten Hauptartikel Inzidenz Epidemiologie Die Anzahl von Neuerkrankungen innerhalb einer Personengruppe und eines bestimmten Zeitraums wird Inzidenz genannt Die Inzidenzdichte ist die Anzahl der Neuerkrankungen dividiert durch die unter dem Risiko einer Erkrankung verbrachte Zeit je Person Personenzeit in einer Bevolkerung statt Erkrankungen konnen auch andere definierte Ereignisse betrachtet werden Die Inzidenzrate ist ein Mass fur das Auftreten neuer Krankheitsfalle in einer Bevolkerung Der Kehrwert der Inzidenzrate ist die durchschnittliche Zeit fur ein Individuum bis zum Auftreten der Krankheit Eine Infektionszahl ist die unspezifische Angabe einer Zahl die uber die Verbreitung und das Ausmass von Testergebnissen Infektionen oder Krankheiten informiert Ein Risikogebiet ist ein Gebiet mit einer akut erhohten lokalen Inzidenz von Testergebnissen Infektionen oder Krankheiten in der Bevolkerung im weiteren Sinn auch mit einer akut erhohten lokalen Infektionszahl Die Wahrscheinlichkeit mit der eine Person aus der betrachteten Bevolkerung in der definierten Zeitspanne mindestens einmal an der betrachteten Krankheit erkrankt wird auch als kumulative Inzidenz bezeichnet Pravalenz Bearbeiten Hauptartikel Pravalenz Die Pravalenz einer Erkrankung gibt den Anteil der erkrankten Individuen in der betrachteten Population an Nach Checkoway u a 1989 kann man genauer unterscheiden zwischen Pravalenz zu einem Zeitpunkt bzw Punktpravalenz englisch point prevalence und Pravalenz uber einen Zeitraum bzw Periodenpravalenz englisch period prevalence Auf Grund der problematischen Interpretation der Periodenpravalenz konzentriert man sich meist auf die Punktpravalenz was auch meist gemeint ist wenn man nur von Pravalenz spricht Die Pravalenz wird meistens als Quotient dargestellt namlich die Anzahl der jetzigen Falle in einer Population z B Erkrankte Verstorbene Unterernahrte usw unabhangig von der Dauer dividiert durch die Anzahl aller Mitglieder dieser Population Die Pravalenz als Mass fur die Haufigkeit einer Krankheit ist nicht mit der Inzidenzrate zu verwechseln das Mass fur das Auftreten neuer Krankheitsfalle in einer Bevolkerung Beispiel Zum 1 Januar 2002 waren in einem bestimmten Unternehmen 1 024 Mitarbeiter an Ruckenleiden erkrankt Bei einer Belegschaft von insgesamt 15 000 Mitarbeitern liegt die Pravalenz somit bei 0 068 oder 6 8 Prozent Verhaltnis von Inzidenz und Pravalenz Bearbeiten Hauptartikel Inzidenz Epidemiologie Zusammenhang zwischen Inzidenzdichte und Pravalenz Ist die Inzidenz so hoch dass bei der herrschenden Pravalenz im Bezugszeitraum weniger Erkrankungen ausheilen oder wegen Todes Mortalitat ausscheiden als hinzukommen so steigt die Pravalenz bis ein Gleichgewicht engl steady state hergestellt wird Risiko Bearbeiten Als Risiko wird die Wahrscheinlichkeit fur das Eintreten eines Ereignisses wahrend eines bestimmten Zeitraums bezeichnet als Ereignisse werden dabei typischerweise Neuerkrankungen oder Todesfalle betrachtet Ein Beispiel Verfolgte man eine Gruppe von 1 000 Personen uber einen Zeitraum von 15 Jahren und wurde dabei feststellen dass 20 Personen gestorben sind wahrend dieser 15 Jahre so lage das 15 Jahre Risiko bei 20 1 000 6 Das Risiko fur Neuerkrankungen wird auch als kumulative Inzidenz bezeichnet Das Lebenszeitrisiko bezeichnet die Wahrscheinlichkeit im Laufe eines Lebens mindestens einmal zu erkranken und ist damit eine spezielle kumulative Inzidenz dennoch lautet eine alternative Bezeichnung Lebenszeitpravalenz Zur Identifizierung von Risikofaktoren werden Populationen verglichen die sich in moglichst nur einer untersuchten Eigenschaft unterscheiden dann lassen sich absolute Risikodifferenzen und relative Risiken berechnen Risikofaktoren liefern Hinweise auf die Ursachen von Krankheiten es muss jedoch kein kausaler Zusammenhang bestehen insbesondere bei Beobachtungsstudien kann der Effekt auch durch systematische Verzerrungen oder Storfaktoren zustande kommen Attributables Risiko Bearbeiten Hauptartikel Attributables Risiko Das attributable Risiko hilft abzuschatzen wie stark ein bestimmter Faktor zu einer bestimmten Erkrankung beitragt Eine konkrete Fragestellung konnte lauten Wie stark ist der Einfluss von 10 Zigaretten taglich auf das Lungenkrebsrisiko Die Antwort darauf lautet Attributables Risiko Risiko 10 Risiko 0 displaystyle text Attributables Risiko text Risiko 10 text Risiko 0 nbsp Im Prinzip werden also die Risiken von Personen die entweder 10 oder 0 Zigaretten pro Tag rauchen miteinander verglichen Das Risiko der Nichtraucher ist sozusagen das Restrisiko das man oft nicht vermeiden kann und somit keine weitere Beachtung verdient Reproduktionszahl Bearbeiten Hauptartikel Basisreproduktionszahl Die Basisreproduktionszahl R0 ist definiert als durchschnittliche Anzahl sekundarer Infektionsfalle die eine einzelne primar infizierte Person hervorruft falls die betroffene Bevolkerung weder geimpft noch anderweitig vor der Ubertragung geschutzt und jedes Individuum empfanglich suszeptibel ist Die Nettoreproduktionszahl Rt berucksichtigt hingegen die entwickelte Immunitat und den Einfluss von Kontrollmassnahmen Um eine Epidemie einzudammen muss die Nettoreproduktionszahl gesenkt werden auf einen Wert von hochstens 1 R 1 bedeutet dass 1 typischer Infektionsfall zu 1 Folgefall fuhrt Je naher der Wert bei 0 liegt desto erfolgreicher ist eine Bekampfung der Krankheitsausbreitung Beispiele fur Basisreproduktionszahlen Malaria mehr als 1000 Masern 15 bis 18 Polio 6 bis 8R t R 0 100 n 100 displaystyle R t R 0 cdot 100 n 100 nbsp R0 BasisreproduktionszahlRt Nettoreproduktionszahl effektive Reproduktionszahl n Anteil der Bevolkerung bei dem keine Ubertragung stattfindet weil entsprechende Vorkehrungen gegen die Ubertragung von Mensch zu Mensch getroffen wurden oder Menschen geimpft oder anderweitig immunisiert sind Durchimpfungsrate Aus dieser Formel folgt dass bei Malaria 99 9 bei Masern etwa 94 und bei Polio Kinderlahmung rund 86 der Bevolkerung immun sein mussen damit die Krankheit im Endemie Zustand verharrt oder sogar ausgerottet werden kann Eine Unterschreitung der Durchimpfungsraten hat lokale Epidemien zur Folge 7 8 Deshalb betrifft die Frage Soll ich mein Kind impfen keineswegs nur die Gesundheit des einzelnen Kindes sondern auch die der gesamten Bevolkerung Ein erkranktes Kind stirbt zwar sehr selten an einer Kinderkrankheit wie Roteln oder Masern aber es kann die Infektion weiterverbreiten Ein Beispiel fur sehr unterschiedliche Reproduktionszahlen der gleichen Krankheit ist die Malaria Wahrend diese Erkrankung in Afrika verheerend auftritt stellt sie in Indien ein beherrschbares Problem dar wobei die Anopheles Mucke als Zwischenubertrager eine wesentliche Rolle spielt Anhand der unter den jeweiligen Bedingungen fur typische Infektionsfalle abgeschatzten Basisreproduktionszahl R0 und der effektiven Reproduktionszahl Rt kann die Dynamik einer Epidemie sowie die Wirksamkeit von Eindammungsmassnahmen Masken Kontaktbeschrankung eingeschatzt werden Fur den zeitlichen Verlauf der Ausbreitung ist neben der Infektionsperiode auch die Zeitspanne zwischen einer erfolgreichen Ubertragung und dem Beginn der Infektiositat von Bedeutung Generationszeit und Serielles Intervall Bearbeiten Die Generationszeit T einer Infektionskrankheit ist die Zeit zwischen den Infektionsereignissen zweier Individuen von denen einer den anderen ansteckt Wahrend der Infektionszeitpunkt meist verdeckt verlauft ist das Auftreten von Symptomen klarer erkennbar So ist das serielle Intervall einfacher zu bestimmen Das serielle Intervall beschreibt die durchschnittliche Zeit zwischen den Symptomen einer Infektion beim Ubertrager und dem Zeitpunkt an dem die von ihm infizierte Person Symptome entwickelt Beide Parameter konnen sich wahrend einer Epidemie dynamisch verandern 9 Exponentielle Wachstumsrate und Verdopplungszeit Bearbeiten Der Parameter r ist ein Mass fur die Rate mit der neue Falle auftreten Er kann eine positive Zahl sein die Zahl der Neuinfektionen nimmt zu oder eine negative Zahl die Zahl der Neuinfektionen nimmt ab Zu Beginn einer Epidemie gibt der Zusammenhang r R 0 1 T displaystyle r frac R 0 1 T nbsp das dynamische Geschehen wieder also wie schnell sich diese ausbreitet Die Verdopplungszeit ist eine intuitive Zahl die Zeit die fur eine Verdoppelung der Falle benotigt wird und erleichtert daher das Verstandnis wahrend der fruhen Phasen einer Epidemie Wahrend der stabilen Phase oder wahrend des Umkehrpunktes ist sie weniger hilfreich In der abklingenden Phase spricht man besser von der Halbierungszeit In Formeln ausgedruckt ist in der fruhen Phase die Verdopplungszeit 9 d t l n 2 r displaystyle dt frac ln2 r nbsp Um ein einfaches Beispiel zu geben lag die Verdopplungszeit der Falle von Covid 19 in Grossbritannien in der schnellen Wachstumsphase der Epidemie im Marz 2020 vor dem Lockdown in der Grossenordnung von 3 bis 4 Tagen Nimmt man einen Wert von 3 5 an ergibt dies eine r Schatzung von 0 2 neue Falle pro Tag die jeder Infizierte produziert Einen nutzlichen Vergleich fur das Verstandnis der Auswirkungen von Reproduktionszahl R und der Generationszeit neuer Infektionen liefern HIV das in einigen Populationen einen R0 von etwa 2 hat und Influenza die einen R0 von etwa 1 hat Der wichtigste Faktor ist die der Reproduktionszahl R aber die Zeitskala von einer Infektion zur nachsten betragt bei Influenza Tage bei HIV jedoch Monate oder sogar Jahre Fur weitere mathematische Hintergrunde und Modelle siehe Mathematische Modellierung der Epidemiologie SI Modell Ansteckung ohne Gesundung SIS Modell Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten ohne Immunitatsbildung SIR Modell Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten mit Immunitatsbildung SEIR Modell Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten mit Immunitatsbildung bei denen Infizierte nicht sofort infektios sind Epidemiologische Methoden und Studientypen BearbeitenGenerell mochte man mit epidemiologischen Methoden und Studien den Zusammenhang zwischen Exposition gegenuber Risikofaktoren und Erkrankung ermitteln Ein Risikofaktor kann etwa Rauchen fettes Essen oder auch ein bestimmtes soziales Umfeld sein welches die Erkrankungswahrscheinlichkeit erhoht Analog zum Risikofaktor spricht man vom protektiven Faktor welcher sie verringert Regelmassige Bewegung und Obst sind z B protektive Faktoren fur Herz Kreislauferkrankungen Stillen schutzt Babys vor Infektionen Zu den allgemein erhobenen Daten gehoren neben Krankheitsstatus Grunderkrankungen Alter und Geschlecht oft das Rauchverhalten und der Bildungsstand Man unterscheidet zwischen Beobachtungsstudien Querschnittsstudie Kohortenstudie Fall Kontrollstudie und Interventionsstudien Querschnittsstudien engl cross sectional study ermitteln eine Momentaufnahme der untersuchten epidemiologischen Daten Durch den zeitlichen Schnappschuss der epidemiologischen Daten sind die aus der Studie gezogenen kausalen Zusammenhange zwischen Exposition und Erkrankung schwach und dienen mehr der Generierung von Hypothesen als deren Verifizierung Langsschnittstudien engl longitudinal study sind ein Uberbegriff fur Studien die regelmassig Daten der Studienpopulation uber einen langeren Zeitraum hinweg erheben Sie entsprechen periodisch durchgefuhrten Querschnittsstudien Kohortenstudien engl cohort studies untersuchen definierte Gruppen von Menschen mit und ohne Exposition einem Risikofaktor gegenuber uber eine langere Zeit und messen am Ende des Beobachtungszeitraums den Erkrankungsstatus Aus der Anzahl Erkrankter unter den Exponierten dividiert durch die Gesamtzahl an Exponierten kann das Risiko der Exponierten fur diese Erkrankung gemessen werden Analog verfahrt man fur die Nicht Exponierten Das Verhaltnis des Risikos der Exponierten zum Risiko der Nicht Exponierten ist das Risikoverhaltnis auch genannt relatives Risiko oder engl risk ratio und gibt an wie stark die Exposition das Risiko der Erkrankung erhoht Beispielsweise erhoht Rauchen von taglich 20 Zigaretten gegenuber Nicht Rauchen das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken um den Faktor 15 Bei prospektiven Kohortenstudien liegen Studienbeginn und Beginn des Beobachtungszeitraums eng beieinander die Kohorte wird in die Zukunft prospektiv verfolgt und der Krankheitsstatus ist noch unbekannt Retrospektive Kohortenstudien betrachten bereits vergangene Kohorten hier sind die Beobachtungen bereits abgeschlossen und der Krankheitsstatus ist bereits bekannt Sie sind einfacher und kostengunstiger durchzufuhren als prospektive Kohortenstudien allerdings auch anfalliger fur Verzerrungen engl biases speziell bei der Rekrutierung der Studienteilnehmer die ja in der Vergangenheit lag und nicht mehr zu beeinflussen ist Beispiele fur Kohortenstudien ware die Untersuchung von Lungenkrebs bei Asbestarbeitern exponierte Gruppe einer Firma und deren Buroangestellten nicht exponierte Gruppe Anzahl Erkrankter Anzahl GesunderAnzahl Exponierter a bAnzahl Nicht Exponierter c dRisikoverhaltnis a a b c c d displaystyle text Risikoverhaltnis frac frac a a b frac c c d nbsp Fall Kontrollstudien engl case control study gehen methodisch den umgekehrten Weg einer Kohortenstudie Bei einer Fall Kontrollstudie ist der Krankheitsstatus bekannt und die Exposition unbekannt Sie eignet sich insbesondere fur seltene Erkrankungen da eine Kohortenstudie sehr viele Teilnehmer haben musste um eine statistisch ausreichende Anzahl Erkrankter zu erreichen Die Studienpopulation der Fall Kontrollstudie besteht aus Erkrankten und Gesunden wobei aus statistischen Grunden auf einen Erkrankten auch zwei oder mehr Gesunde kommen konnen 1 2 matching 1 n matching Erst nach der Zuordnung zu den beiden Gruppen wird die Exposition erfasst um Beeinflussungen des Ergebnisses durch die Beobachter auszuschliessen Ausgewertet wird die Chance engl odd der Erkrankten exponiert zu sein Sie ergibt sich aus der Zahl der Erkrankten mit Exposition dividiert durch die Zahl der Erkrankten ohne Exposition nicht die Gesamtzahl der Erkrankten Analog wird die Chance der Gesunden berechnet exponiert zu sein Die Division der Chance der Erkrankten durch die Chance der Gesunden ergibt das Chancenverhaltnis engl odds ratio Es entspricht dem Faktor um den sich die Chance erhoht durch die Exposition zu erkranken In einer Fall Kontrollstudie muss man das Chancenverhaltnis und nicht etwa das Risikoverhaltnis berechnen da man durch die willkurliche Wahl der Anzahl von Kontrollpersonen den Nenner des Risikoterms der Summe von a b verzerren wurde Hingegen wurde sich eine Verdoppelung von Kontrollen beim Chancenverhaltnis wieder rechnerisch herauskurzen doppelt so viele im Zahler wie im Nenner Bei seltenen Erkrankungen entspricht das Chancenverhaltnis dem Risikoverhaltnis Fall Kontrollstudien sind grundsatzlich retrospektiv Anzahl Erkrankter Anzahl Gesunderexponiert a bnicht exponiert c dChancenverhaltnis a d c b a c b d displaystyle text Chancenverhaltnis frac a cdot d c cdot b frac frac a c frac b d nbsp Interventionsstudien engl intervention studies verfolgen ahnlich einer prospektiven Kohortenstudie eine Population entlang der Zeit wobei man den Einfluss einer spezifischen Intervention meist eine neue Behandlung oder ein neues Medikament auf das Krankheitsrisiko messen mochte Vor der Studie wird die Population in den Interventionszweig und den Kontrollzweig geteilt Wahrend der Studie wird dann aktiv diese Intervention z B Medikament gegeben wahrend die Kontrollpopulation unbehandelt bleibt bzw eine nicht wirksame Behandlung bekommt z B Placebo Die Auswertung erfolgt ahnlich einer Fall Kontrollstudie uber Chancenverhaltnisse engl odds ratios Die Zuordnung zur Behandlungsgruppe und Kontrollgruppe ist der kritische Punkt einer Interventionsstudie da sich die Teilnehmer in ihren Gesundheitsparametern unterscheiden und man nur den Einfluss der Intervention und nicht dieser Parameter messen mochte Erfolgt diese Auswahl zufallig und damit nicht gerichtet spricht man von einer randomisierten kontrollierten Studie engl randomised controlled trial Diese Studien haben eine besonders starke Kausalitat in Bezug auf Intervention und Krankheitsstatus und werden daher in der Medikamententestung eingesetzt Die Palaopathologie liefert Fakten zur Ver und Ausbreitung sowie Symptomatik von Krankheiten in historischen und prahistorischen Epochen speziell anhand von Untersuchungen alter DNA ist ausserdem die Erforschung ausgestorbener Erregerstamme moglich Ebenso konnen dank Skelettresten Symptome und Krankheiten diagnostiziert werden wie etwa osteolytische Entzundungen Die laufende Epidemiologische Uberwachung Surveillance der Gesundheitsbehorden zeigt kurz und langfristige Entwicklungen der Verbreitung von Infektions und anderen Krankheiten auf Molekulare Epidemiologie basierend auf Labordaten Des Weiteren kann grundsatzlich zwischen folgende epidemiologische Studientypen unterschieden werden 10 11 12 13 Deskriptive Epidemiologie Analytische Epidemiologie Experimentelle Epidemiologie Molekulare Epidemiologie Genetische EpidemiologieIm Zusammenhang mit Krebsregistern spricht man auch von angewandter Epidemiologie Endemie Epidemie und Pandemie Bearbeiten Hauptartikel Endemie Epidemie und Pandemie Die Endemie ist das normale ubliche Auftreten einer bestimmten Krankheit in einer bestimmten Population So ist ein gewisser Anteil von Grippe Erkrankungen in der Bevolkerung ublich Wird eine bestimmte Grenze uberschritten bei Grippe etwa 10 so spricht man von einer Epidemie Aus der Definition der Endemie folgt also dass die Epidemie das unublich starke und zeitlich begrenzte Auftreten einer Krankheit ist Die Pandemie ist ebenso wie die Epidemie ein grosser Ausbruch einer Krankheit uber das zu erwartende Mass jedoch ist die Epidemie immer noch auf bestimmte Gebiete beschrankt Pandemien sind dagegen lander und kontinentubergreifend Ihrer Vorbeugung und ggf Eindammung dient seit 1999 die Pandemieplanung der Weltgesundheitsorganisation WHO 14 und darauf aufbauend idealerweise jeweils je Staat ein nationaler Pandemieplan vergl Nationaler Pandemieplan fur Deutschland Man beachte dass fur die Einordnung von Erkrankungen als Endemie Epidemie oder Pandemie ausschliesslich die Auftretenshaufigkeit ausschlaggebend ist und nicht der Verlauf oder die Schwere der Erkrankungen Epidemiologisches Beziehungsnetz Bearbeiten Hauptartikel Sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen Sozialmedizin und Sozialepidemiologie Die Epidemiologie betrachtet auch das soziale geografische und okonomische Umfeld von Erkrankungen wahrend sich die Medizin meistens nur auf unmittelbare Faktoren wie etwa Viren und Korperverletzungen beschrankt In der Epidemiologie ist die alleinige Feststellung nicht ausreichend dass der Erreger HI Virus die Krankheit AIDS auslost Epidemiologen untersuchen das weitere Umfeld in welchem jeder Zustand weitere Faktoren beeinflusst Zum Beispiel Hierzulande ermoglicht das Klima den Anbau von Lebensmitteln was Mangelernahrung verhindert Sind die Menschen einmal mit guter Ernahrung gesunder geworden konnen sie ofter die Schule besuchen anstelle krank zuhause zu bleiben Eine verbesserte Schulbildung kann fur die Kinder zur Folge haben dass sie als Erwachsene bessere Arbeitsplatze erhalten und mehr verdienen was ihnen ermoglicht bessere Gesundheitspflege zu empfangen oder in ein Gebiet zu ziehen in welchem zum Beispiel keine Malaria vorkommt Eine kostenlose Gesundheitsversorgung fur alle ermoglicht es den Eltern den gesamten Nachwuchs pflegen zu lassen anstatt nur den altesten Sohn welcher in Zukunft den Betrieb des Vaters erben wird Epidemiologen versuchen in Entwicklungslandern oft die Gesundheitspflege so zu gestalten dass die Familie als Ganzes moglichst produktiv bleibt Geschichte BearbeitenHippokrates zitiert nach Galenos von Pergamon schreibt Epidemisch nennt man eine zu derselben Zeit in derselben Gegend besonders haufige Krankheit Das Gegentheil davon bilden die sporadischen Krankheiten 15 Diese alte Definition der Epidemie bildet den historischen Ausgangspunkt Die Geschichte der Epidemiologie beginnt mit der Suche nach den Ursachen von Seuchenzugen Der veraltete Begriff Loimologie fur Infektionsepidemiologie bzw Seuchenlehre weist deutlich auf diesen Zusammenhang 16 Wahrend der Pestepidemie 1483 84 erwies sich Konrad Schwestermuller um 1450 1520 der Leibarzt von Johann Cicero von Brandenburg als hervorragender Epidemiologe der auch vom Mecklenburger Hof unter den Herzogen Magnus und Balthasar als Berater wahrend der Epidemie von 1490 92 hinzugezogen wurde Er verfasste 1484 eine auch an die gesamte Bevolkerung gerichtete noch im 17 Jahrhundert von der stadtischen Seuchenprophylaxe in Berlin berucksichtigte Pestschrift 17 zur Vorbeugung und differenzierten Behandlung der Seuche 18 Im fruhen 18 Jahrhundert fuhrte Giovanni Maria Lancisi 1654 1720 der in Rom als Leibarzt des Papstes wirkte den Ruckgang von diversen Erkrankungen darunter Malaria auf verbesserte Hygiene und die Trockenlegung von Sumpfen zuruck Dieser Ruckgang der Infektionskrankheiten infolge von Hygienemassnahmen wird auch als erster Epidemiologischer Ubergang bezeichnet nbsp Karte des Cholera Ausbruchs erstellt von Dr Snow Der Beginn der modernen Epidemiologie wird auf die Mitte des 19 Jahrhunderts datiert 1854 bekampfte John Snow einen Cholera Ausbruch im Londoner Soho Bezirk erfolgreich weil er aufgrund einer Kartierung der Erkrankungsfalle erkannte dass eine offentliche Wasserfassung die Infektionsquelle war Er liess den verschmutzten Brunnen sperren die Zahl der Krankheitsfalle nahm danach signifikant ab 19 Snows Erkenntnisse uber die Ursache der Cholera die er gemeinsam mit dem Arzt und Mikrobiologen Arthur Hill Hassall entwickelt hatte wurden erst nach Snows Tod weit akzeptiert 20 Massgeblich beteiligt daran war unter anderem der britische Statistiker William Farr nbsp Polar Area Diagramm mit dessen Hilfe Florence Nightingale die Todesursachen wahrend des Krimkrieges darstellte blau an Infektionskrankheiten Verstorbenerot an Verwundungen Verstorbeneschwarz andere TodesursachenZum Umfeld von William Farr gehorte auch Florence Nightingale 1820 1910 die als eine der Begrunderinnen der westlichen Krankenpflege gilt 21 Sie stellte wahrend des Krimkrieges in Scutari dem zentralen britischen Militarhospital wahrend dieses Krieges in der Selimiye Kaserne einen rudimentaren Krankenhausbetrieb sicher und fand dabei unter anderem heraus dass die Mehrzahl der britischen Opfer des Krimkrieges nicht auf Verwundungen sondern auf Infektionskrankheiten zuruckzufuhren war Den Ruhm den ihr ihr Krimkrieg Einsatz einbrachte nutzte sie um auf zahlreiche britische Gesundheitsreformen Einfluss zu nehmen Auf Grund einer Erkrankung die sie sich wahrend des Krimkrieges zugezogen hatte war sie ausserstande sich gegebenenfalls selbst ein Bild von der Situation in einer Kaserne einem Kranken oder Armenhaus zu machen Sie konzentrierte sich daher darauf Daten zu sammeln diese aufzubereiten und zu analysieren um dann daraus Schlusse zu ziehen Ein wesentliches Arbeitsmittel waren fur sie Fragebogen daneben griff sie auf bereits vorhandene Daten zuruck wie die als Blaubucher bezeichneten offiziellen Regierungsberichte sowie Stellungnahmen britischer Behorden 22 Sie belegte unter anderem gravierende Probleme bei der militarischen Gesundheitsfursorge Obwohl britische Soldaten normalerweise zwischen 20 und 35 Jahre alt waren und damit einer Altersgruppe mit geringer Sterblichkeitsrate angehorten wiesen sie in Friedenszeiten eine fast doppelt so hohe Sterblichkeitsrate wie Zivilisten auf In ihrem Bericht an die britische Regierung fand Nightingale dafur deutliche Worte Wenn jahrlich von 1000 Zivilisten 11 sterben wurden aber 17 19 und 20 von 1000 Soldaten der in England stationierten Linieninfanterie Artillerie und Garde dann sei das ahnlich kriminell wie jahrlich 1100 Mann auf die Salisbury Plain zu fuhren und dort zu erschiessen 23 Florence Nightingale gilt als eine der Pionierin der grafischen Datenaufbereitung solcher Daten Andere Pioniere waren der danische Arzt Peter Anton Schleisner der 1849 daran arbeitete die Tetanus neonatorum Epidemie auf den Westmannerinseln durch vorbeugende Massnahmen zu beenden und der ungarische Arzt Ignaz Semmelweis der 1847 als Ursache des oftmals todlichen Kindbettfiebers die mangelnde Hygiene erkannte und durch Einfuhrung konsequenter Hygienemassnahmen zu bekampfen versuchte Die Erkenntnisse von Semmelweis wurden von der Fachwelt jedoch lange nicht akzeptiert denn damals galt die Annahme dass es krankmachende Kleinstlebewesen namlich Bakterien gebe als lacherlich Die ersten Mediziner die die Vorgehensweise der Epidemiologie nicht nur auf Infektionskrankheiten sondern auf Krebserkrankungen anwendeten waren gegen Ende der 1870er Jahre Walther Hesse und Friedrich Harting 24 Walther Hesse wurde 1877 zum Bezirksarzt des Kreises Schwarzenberg im Erzgebirge ernannt In seinen Verantwortungsbereich fielen unter anderem 83 Dorfer in denen vor allem Bergarbeiter lebten Hesse war schockiert uber ihren schlechten Gesundheitszustand und das geringe Lebensalter das Bergleute typischerweise erreichten 25 Bereits Paracelsus hatte 1567 fur dieses Gebiet das Auftreten von Lungenkrankheiten beschrieben die er als Bergsucht bezeichnete 26 Die Ursache der Erkrankung war jedoch unbekannt Gemeinsam mit dem Bergwerksarzt Harting begann Hesse einzelne Krankheitsfalle zusammenzutragen Bergleute zu interviewen Umweltmessungen vorzunehmen und letztlich auch 20 Autopsien durchzufuhren Am Ende ihrer Untersuchung stand eindeutig fest dass es unter den Bergleuten zu einer Haufung von Krebsfallen kam deren Ursache in Zusammenhang mit ihrer Arbeit stand Hesse und Harting vermuteten als Ausloser der sogenannten Schneeberger Krankheit Asbeststaube erst spatere Wissenschaftler konnten nachweisen dass Ausloser die aufgrund der besonderen Geologie des Ortes eng mit den BiCoNi Erzen verwachsenen Uranerze waren Die Arbeit die Hesse und Harting in Schneeberg geleistet hatten war beispielgebend fur eine Reihe weiterer Wissenschaftler Am bekanntesten darunter ist die Leistung von Ludwig Rehn der 1895 nachweisen konnte dass ein Zusammenhang zwischen der Arbeit in einer anilinverarbeitenden Industrie und dem Auftreten von Blasenkrebs bestand 24 Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Epidemiologie und auch der Parasitologie ist die 1880 wahrend des Baus des Gotthard Eisenbahntunnels erfolgte Entdeckung des Hakenwurms Ancylostoma duodenale als Ursache der damals so bezeichneten Sankt Gotthard Krankheit einer parasitaren Anamie Auf der Grundlage der epidemiologischen Erkenntnisse wurden dann die Arbeitsbedingungen und die hygienischen Verhaltnisse verbessert Die Desinfektion wurde in der Medizin erst dann breit angewandt als der britische Chirurg Joseph Lister antiseptische Mittel entdeckte basierend auf Arbeiten von Louis Pasteur Siehe auch BearbeitenImmunologie Inkubationszeit Serielles Intervall Infektionssterblichkeit Gesundheitsberichterstattung Global Health Security Index Positiver pradiktiver Wert Bedingte Wahrscheinlichkeit Spezifitat SensitivitatWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Epidemiologie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Uni Basel Einfuhrung in die Epidemiologie Deutsche Gesellschaft fur Epidemiologie DGEpi Osterreichische Gesellschaft fur Epidemiologie OeGEpi Deutsche Gesellschaft fur Medizinische Informatik Biometrie und Epidemiologie GMDS International Epidemiological Association IEA People s Epidemiology LibraryLiteratur BearbeitenAnders Ahlbohm Staffan Norell Einfuhrung in die moderne Epidemiologie deutsche Fassung von Claus Ph Bode und Karl Bergmann bga Schriften 2 91 MMV Medizin Verlag Munchen 1991 ISBN 3 8208 1158 3 Originalausgabe ISBN 0 917227 06 9 K J Rothman Epidemiology An introduction Oxford University Press 2002 ISBN 0 19 513554 7 M Porta S Greenland M Hernan I dos Santos Silva J M Last Hrsg A dictionary of epidemiology 6 Auflage Oxford University Press New York 2014 ISBN 978 0 19 997673 7 Lothar Kreienbrock Siegfried Schach Epidemiologische Methoden 4 Auflage Spektrum Akademischer Verlag 2005 ISBN 3 8274 1528 4 Alexander Kramer Ralf Reintjes Hrsg Infektionsepidemiologie Methoden Surveillance Mathematische Modelle Global Public Health Springer Berlin 2003 ISBN 3 540 42764 3 mit CD ROM R Beaglehole R Bonita T Kjellstrom Einfuhrung in die Epidemiologie Huber Bern 1997 ISBN 3 456 82767 9 H Checkoway N Pearce D J Crawdorf Brown Research methods in occupational epidemiology Oxford University Press New York 1989 ISBN 0 19 505224 2 P Armitage G Berry Statistical Methods in Medical Research Blackwell Scientific Publications Oxford 1987 J W R Twisk Applied Longitudinal Data Analysis for Epidemiology Cambridge University Press Cambridge 2003 ISBN 0 521 52580 2 J Hardin J Hilbe Generalized Linear Models and Extensions Stata Press College Station TX 2001 Leon Gordis Epidemiologie Verlag im Kilian ISBN 3 932091 63 9 Wolfgang Ahrens Iris Pigeot Hrsg Handbook of Epidemiology Springer Berlin Heidelberg 2005 ISBN 3 540 00566 8 Christel Weiss Basiswissen Medizinische Statistik 5 Auflage mit Epidemiologie Springer Berlin Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 11336 9 Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig August Kraus Kritisch etymologisches medicinisches Lexikon 3 Auflage Verlag der Deuerlich und Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1844 S 371 Lothar Kreienbrock Iris Pigeot und Wolfgang Ahrens Epidemiologische Methoden 5 Auflage Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2012 ISBN 978 0 19 975455 7 Vorwort Epidemie auf Pschyrembel online J B du Prel1 B Rohrig G Weinmayr1 Was ist Epidemiologie auf thieme connect de Wolfgang Kiehl Infektionsschutz und Infektionsepidemiologie Fachworter Definitionen Interpretationen Hrsg Robert Koch Institut Berlin 2015 ISBN 978 3 89606 258 1 S 16 Stichwort Ausbruch Checkoway u a Research methods in occupational epidemiology 1989 History and Epidemiology of Global Smallpox Eradication Memento vom 15 Juli 2007 im Internet Archive Revisiting the Basic Reproductive Number for Malaria and Its Implications for Malaria Control doi 10 1371 journal pbio 0050042 a b Royal Society Reproduction number R and growth rate r of the COVID 19 epidemic in the UK London 2020 1 Praventivmedizin Epidemiologie und Sozialmedizin fur Human und Zahnmediziner Facultas 2007 ISBN 978 3 7089 0094 0 S 18 26 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Psychiatrie und Psychotherapie Springer Verlag 2008 ISBN 978 3 540 33129 2 S 57 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Pathologie mit uber 200 Tabellen Elsevier Urban amp Fischer Verlag 2008 ISBN 978 3 437 42382 6 S 32 33 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Repetitorium Pathologie mit 161 Tabellen Elsevier Urban amp Fischer Verlag 2004 ISBN 978 3 437 43400 6 S 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Influenza Pandemic Plan The Role of WHO and Guidelines for National and Regional Planning Auf who int Genf April 1999 Ludwig August Kraus am angegebenen Ort Loimologie auf Pschyrembel online Konrad Schwestermuller Regiment und lere wider die swaren kranckheit der pestilentz Wolfgang Wegner Schwestermuller Konrad In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1312 Stephanie J Snow Death by Water John Snow and the cholera in the 19th century PDF 204 kB Abgerufen am 6 Mai 2014 Amanda J Thomas The Lambeth Cholera Outbreak of 1848 1849 The Setting Causes Course and Aftermath of an Epidemic in London McFarland 2009 ISBN 978 0 7864 5714 4 S 37 f Mark Bostridge Florence Nightingale Penguin Books London 2009 ISBN 978 0 14 026392 3 Mark Bostridge Florence Nightingale Penguin Books London 2009 ISBN 978 0 14 026392 3 S 407 Im Original lautet dieses Zitat It is just as criminal to have a mortality of 17 19 and 20 per thousand in the Line Artillery and Guards in England when that of Civil life is only 11 per 1 000 as it would be to take 1 000 men per annum out upon Salisbury Plain and shoot them Florence Nightingale in Notes on matters affecting zitiert nach Mark Bostridge Florence Nightingale Penguin Books London 2009 ISBN 978 0 14 026392 3 S 314 a b Dan Fagin Toms River A Story of Science and Salvation Bantam Books New York 2014 ISBN 978 0 345 53861 1 S 127 Dan Fagin Toms River A Story of Science and Salvation Bantam Books New York 2014 ISBN 978 0 345 53861 1 S 125 Theophrastus Paracelsus von Hohenheim Von der Bergsucht oder Bergkranckheiten drey Bucher inn dreyzehen Tractat verfast vnnd beschriben worden Darin en begryffen vom ursprung vnd herkom en derselbigen Kranckheiten sampt jhren warhafftigen Preseruatiua vnnd Curen Allen Ertz vnnd Bergleuten Schmeltzern Probierern Muntzmaistern Goldschmiden vnnd Alchimisten auch allen dene so inn Metallen vnd Mineralien arbayten hoch nutzlich trostlich vnnd notturfftig Hrsg Samuel Zimmermann Sebaldus Mayer Dillingen 1567 nbsp Dieser Artikel wurde am 16 Juli 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4015016 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epidemiologie amp oldid 230918323