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Louis Pasteur 27 Dezember 1822 in Dole Departement Jura 28 September 1895 in Villeneuve l Etang bei Paris war ein franzosischer Chemiker Physiker Biochemiker und Mitbegrunder der medizinischen Mikrobiologie der zum Teil aufbauend auf den bakteriologischen Forschungen Robert Kochs in Wollstein und Berlin entscheidende Beitrage zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch Impfung geleistet hat Louis Pasteur Studioaufnahme von Paul NadarDie Unterschrift von Louis PasteurPasteur begann seine Karriere mit einer Entdeckung auf dem Gebiet der Chemie Aus zwei asymmetrischen spiegelbildlichen Kristallformen eines Salzes der Traubensaure sowie ihrer optischen Aktivitat wenn sie getrennt in Losung gebracht wurden schloss er auf ihre zugrunde liegende molekulare Asymmetrie Damit wurde er zum Begrunder der Stereochemie Optische Aktivitat war in den Augen Pasteurs eine Eigenschaft die die Molekule von Lebewesen charakterisiert Da bei der Garung optisch aktive Substanzen entstehen vermutete er dass sie von Mikroorganismen verursacht wurde Dies konnte er in einer Reihe von Experimenten belegen und damit die konkurrierende Hypothese ausschliessen die etwa von Justus Liebig vertreten worden war es handele sich um rein chemische Reaktionen ohne Beteiligung von Lebewesen Gleichzeitig galt damit die seit der Antike diskutierte Frage ob unter Alltagsbedingungen Leben etwa das von Bakterien spontan entstehen kann als entschieden Im Rahmen seiner Studien zur Garung entdeckte Pasteur dass es Mikroorganismen gibt die ohne Sauerstoff auskommen und er fand das erste Beispiel fur eine Stoffwechselregulation als er beobachtete dass Hefezellen unter Ausschluss von Sauerstoff Zucker schneller verbrauchen Pasteur beschrieb verschiedene Formen der Garung und erkannte dass dies verschiedenartige Mikroorganismen voraussetzt Eine praktische Konsequenz dieser Arbeiten war ein Verfahren zur Haltbarmachung flussiger Lebensmittel die Pasteurisierung Im Auftrag der franzosischen Regierung erforschte Pasteur verschiedene Krankheiten der Seidenraupen und erkannte sie um 1863 1 als parasitare Infektionskrankheiten Ab 1876 widmete er sich vollstandig human und veterinarmedizinischen Fragen Er entwickelte einen Impfstoff aus abgeschwachten Krankheitserregern zum Schutz vor Geflugelcholera und baute damit die Impfung fur die es in der Humanmedizin bis dahin nur das Beispiel der Pockenschutzimpfung gegeben hatte uberhaupt erst zu einem allgemeinen Prinzip aus Weitere Impfstoffe gegen Milzbrand Schweinerotlauf und Tollwut zeigten dass man zumindest theoretisch fortan beliebigen Infektionskrankheiten vorbeugen konnte Mit seinen Arbeiten zur Garung und Impfung demonstrierte Pasteur das wirtschaftliche und medizinische Potenzial experimenteller Biologie Die Produktion des Milzbrandimpfstoffs stand am Anfang der Impfstoff Industrie Eine Spendenwelle nach der ersten spektakularen Tollwut Impfung des Jungen Joseph Meister im Jahr 1885 erlaubte die Grundung des ausseruniversitaren unmittelbar der Staatsregierung unterstellten Institut Pasteur bis heute die fuhrende Wissenschaftsinstitution Frankreichs in der biomedizinischen Forschung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Optische Aktivitat und kristalline Asymmetrie 2 2 Garung Faulnis und die spontane Entstehung von Leben 2 2 1 Theoretischer Hintergrund 2 2 2 Milchsauregarung 2 2 3 Alkoholische Garung und Pasteur Effekt 2 2 4 Essig und Buttersauregarung 2 2 5 Faulnis ist Garung 2 2 6 Die spontane Entstehung von Leben 2 2 7 Pasteurisierung 2 3 Krankheiten der Seidenraupen pebrine und flacherie 2 4 Die Keimtheorie der Krankheit 2 5 Anregung zur Antisepsis 2 6 Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch Impfung 2 6 1 Der erste Impfstoff aus einem Labor gegen Geflugelcholera 2 6 2 Veterinarmedizinische Impfstoffe gegen Milzbrand und Schweinerotlauf 2 6 2 1 Die Ursprunge der Impfstoff Industrie 2 6 2 2 Die Kontroverse mit Koch 2 6 2 3 Ein Impfstoff gegen Schweinerotlauf 2 6 3 Pasteurs erster humanmedizinischer Impfstoff eine Therapie fur Tollwut 2 7 Das Institut Pasteur 2 8 Pasteurs Wissenschaftsstil 2 9 Die Labortagebucher 3 Ehrungen 4 Literatur 4 1 Schriften von Louis Pasteur 4 2 Biografien 4 3 Sekundarliteratur zu Einzelaspekten 4 4 Film 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Geburtshaus von Louis Pasteur in Dole nbsp Louis Pasteur 1845 an der Ecole Normale Superieure Zeichnung von Charles Lebayle nach einer Daguerreotypie Louis Pasteur kam aus einer Familie von Gerbern sein Vater war der Gerber Jean Joseph Pasteur und wuchs geboren im freigrafschaftlichen Dole nach mehreren Umzugen in Arbois auf wo er das Gymnasium besuchte Das dritte von funf Kindern fiel in der Schule wenn uberhaupt zunachst durch sein kunstlerisches Talent auf 1837 38 errang er jedoch so viele Schulpreise dass ihm nahegelegt wurde sich auf die Ecole Normale Superieure die hochste Padagogische Fakultat in Paris vorzubereiten Der erste Versuch scheiterte an zu starkem Heimweh 1842 absolvierte er das Baccalaureat Note in Chemie mittelmassig und wurde an der Ecole Normale zugelassen lehnte die Aufnahme jedoch ab weil er mit seinem Rang 15 von 22 Kandidaten unzufrieden war Er absolvierte ein weiteres Vorbereitungsjahr und erreichte diesmal Rang 4 Die folgenden funf Jahre studierte Pasteur an der Ecole Normale und arbeitete zugleich als wissenschaftlicher Mitarbeiter preparateur 1846 absolvierte er in Paris die Lehramtsprufung fur physikalische Wissenschaften 2 1847 wurde er zum Doktor der Naturwissenschaften docteur es sciences auf Grundlage von zwei Doktorarbeiten in Physik Untersuchung der Erscheinungen des Drehvermogens fur polarisiertes Licht von Flussigkeiten Anwendung des Rotationsvermogens von Flussigkeiten zur Losung verschiedener Probleme der Chemie und Chemie Untersuchungen des Sattigungsvermogens der arsenigen Saure Untersuchung der arsenigsauren Salze von Kalium Natrium und Ammonium promoviert 3 Nach einem kurzen Aufenthalt Ende 1848 als Gymnasialprofessor fur Physik am Lycee von Dijon ging er im Januar 1849 als Assistenzprofessor fur Chemie professeur suppleant an die Universitat Strassburg Hier verliebte er sich in Marie Laurent die Tochter des Rektors der Akademie Strassburg Er heiratete sie bereits am 29 Mai 1849 Seine Frau brachte funf Kinder zur Welt von denen allerdings drei in fruher Jugend starben Bis 1853 war sein wissenschaftliches Ansehen so gewachsen dass ihm die Pharmazeutische Gesellschaft Societe de Pharmacie einen Preis von 1500 Francs zuerkannte und er in die Ehrenlegion aufgenommen wurde nbsp Louis Pasteur 18571854 wurde er als Professor fur Chemie sowie als Dekan an die neu gegrundete Fakultat fur Wissenschaften in Lille berufen Pasteur vertrat hier eine stark anwendungsbezogene Forschung im Interesse der lokalen Industrie auch setzte er sich fur eine Innovation ein die durch ein Kaiserliches Dekret im selben Jahr eingefuhrt worden war dass Studenten der Naturwissenschaften im Labor ausgebildet werden sollten 1857 im Alter von 34 Jahren wurde Pasteur zum Direktor fur wissenschaftliche Studien sowie zum Administrator vergleichbar einem Kanzler an einer deutschen Hochschule an der Ecole Normale in Paris ernannt Pasteur setzte die Zahl der agrege preparateurs Laborassistenten die die Ecole Normale absolviert hatten herauf reduzierte aber andererseits ihre Vertragsdauer von sieben oder acht Jahren auf zwei Mit dieser Massnahme ermutigte er mehr Studenten zur Promotion Ausserdem grundete er eine neue Zeitschrift die Annales scientifiques de l Ecole Normale Superieure 4 als Forum fur die Forschungsergebnisse seines Hauses Diese Zeitschrift redigierte er personlich bis 1871 Unter Pasteurs Agide verbesserte sich der Ruf der Ecole Normale enorm Hatten sich zuvor etwa 50 bis 70 Personen jahrlich auf die 15 Studienplatze beworben so waren es zum Schluss 200 bis 230 Viel Aufsehen erregte dass erstmals Bewerber die zugleich an der Ecole polytechnique angenommen worden waren sich fur die Ecole Normale entschieden Pasteur war auch fur die Disziplin unter den Studenten zustandig was ihn uberforderte Nach 1867 ausgebrochenen Studentenunruhen war er an der Ecole Normale nicht mehr haltbar und wechselte als Chemie Professor an die Sorbonne Obwohl mit seinen beiden Positionen an der Ecole Normale kein Forschungsauftrag verbunden war hatte Pasteur sich sofort zwei Dachraume als Labor eingerichtet wo er seine in Lille begonnenen Studien zur Garung fortsetzte Er erlangte direkten Zugang zu Kaiser Napoleon III was ihm erlaubte seine Tatigkeit zunehmend auf die Forschung zu verlagern 1862 wurde Pasteur in die Akademie der Wissenschaften gewahlt Ab 1865 nahmen ihn die Forschungsarbeiten zu den Krankheiten der Seidenraupen um die ihn die Regierung gebeten hatte stark in Anspruch Bis 1870 verbrachte er deswegen jeden Sommer in einem Feldlabor in Sudfrankreich nbsp Pasteurs Labor an der Ecole Normale Superieure in der Pariser rue d UlmDank der Unterstutzung des Kaisers wurde ihm der Neubau eines Labors genehmigt der sich allerdings durch den Deutsch Franzosischen Krieg verzogerte Den Krieg verbrachte Pasteur im heimischen Jura wo er das Bierbrauen studierte ein Industriezweig in dem er Frankreich gegenuber Deutschland als unterlegen ansah 5 Bei seiner Ruckkehr nach Paris bat er darum von allen Lehrverpflichtungen entlastet zu werden Er setzte eine Leibrente von 12 000 Francs die ihm noch vom Kaiser versprochen worden war unter den veranderten politischen Bedingungen der Dritten Republik durch Die nachsten funf Jahre verbrachte er damit seine Forschungsarbeiten uber Garung Bier Krankheiten der Seidenraupen und die spontane Entstehung lateinisch Generatio spontanea 6 des Lebens abzuschliessen nbsp Buste von Louis Pasteur am Eingang zum Park von Saint Cloud1876 mit 54 Jahren wechselte der Chemiker auf ein neues Forschungsgebiet die Infektionskrankheiten von Haustieren und Menschen Als Aussenseiter auf dem Gebiet der Veterinar und Humanmedizin begann er mit der Erforschung des Milzbrands Nachdem ihm ein Impfstoff zum Schutz vor Milzbrand gelungen war wurde zu dessen Produktion ein zusatzliches Labor in der rue Vauquelin gebaut es stellt den Beginn der Impfstoff Industrie dar Fur seine Tollwut Forschung wurden Pasteur ausserdem die alten Stalle des Schlosses Saint Cloud im Park von Villeneuve l Etang zur Verfugung gestellt Die vom franzosischen Staat eingeworbenen Drittmittel wuchsen an bis Pasteur zeitweise zehn Prozent der gesamten franzosischen Forschungsausgaben vereinnahmte 7 nbsp Pasteurs Wohnhaus in Arbois Hier verbrachte Pasteur in der Regel den Sommer von Mitte Juli bis Mitte September Gegenuber seinen Schulern und Mitarbeitern verhielt sich Pasteur autoritar und er galt als vollig humorlos 8 Sein Labor fuhrte er wie ein Familienvater wobei er darauf achtete dass seine Angestellten auch verwandtschaftlich verbunden waren Obwohl Pasteur in seiner Jugend kurzfristig an der Februarrevolution von 1848 teilgenommen hatte war seine spatere politische Haltung konservativ bis reaktionar 9 Louis Napoleons Staatsstreich von 1851 begrusste er und suchte engen Kontakt zum Kaiser Auch nach dessen Abdankung verschwieg er nicht wie sehr er ihm verpflichtet gewesen war 1875 kandidierte Pasteur fur die Konservativen fur einen Sitz im Senat fur seine Heimatstadt Arbois scheiterte aber weit abgeschlagen weil er als Bonapartist galt Abgesehen von diesem Ausflug in die Politik lebte Pasteur ausschliesslich fur die Wissenschaft verfolgte auch keine Hobbys in seiner Pariser Zeit verliess er nur selten das Quartier Latin wo die fur ihn wesentlichen Wissenschaftsinstitutionen lagen nbsp Das letzte Foto von Pasteur aus dem Jahr 1895Pasteur war ein gluhender Patriot Einem Briefpartner schrieb er wahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs von 1870 71 er werde kunftig alle seine Werke mit Hass auf Preussen Rache Rache zeichnen 10 Einen Ehrendoktor der Universitat Bonn gab er aus diesem Grund 1870 zuruck 11 Seine heftigsten Kontroversen die zumindest von der Presse auf beiden Seiten mit stark nationalistischen Untertonen begleitet wurden focht er mit deutschen Wissenschaftlern unter ihnen Justus Liebig und Robert Koch aus Noch kurz vor seinem Tod weigerte er sich den preussischen Orden Pour le Merite anzunehmen 12 Seine wissenschaftliche Leistung wurde durch zahlreiche Preise aus aller Welt anerkannt darunter das Grosskreuz der Ehrenlegion 13 1882 erhohte der franzosische Staat seine Leibrente auf 25 000 Francs vererbbar auf seine Frau und seine Kinder was dem Doppelten des Gehalts eines Universitatsprofessors entsprach Im selben Jahr wurde Pasteur als Unsterblicher in die Academie francaise gewahlt Mit dem triumphalen Erfolg der Tollwut Impfung traf eine Vielzahl von Spenden ein Eine Subskription zum Bau des Institut Pasteur uber zwei Millionen Francs wurde sogar noch ubertroffen Es wurde im November 1888 als Pasteur 65 Jahre alt geworden war eingeweiht Allerdings hatte seine Gesundheit nach mehreren Schlaganfallen so stark gelitten dass er keine wichtigen Beitrage zur Forschung mehr leisten konnte Bei seinem Tod war Pasteur praktisch vollkommen gelahmt Sein Korper und spater der seiner Frau wurde in einer Krypta unter dem Institut Pasteur beigesetzt Werk BearbeitenOptische Aktivitat und kristalline Asymmetrie Bearbeiten nbsp Die Isomere der Weinsaure verhalten sich in ihrer Kristallstruktur wie Bild und Spiegelbild zueinander Was in dieser Zeichnung deutlich hervortritt ist unter dem Mikroskop allerdings kaum erkennbar und Pasteurs Mitarbeiter fuhrten seinen Erfolg auch auf seine enorme Kurzsichtigkeit zuruck 14 In den Jahren von 1847 bis 1857 unternahm Pasteur eine Reihe bedeutender Experimente zum Zusammenhang zwischen optischer Aktivitat Kristallstruktur und chemischer Zusammensetzung von organischen Verbindungen insbesondere der Weinsaure und der Traubensaure Bereits 1841 hatte Frederic de la Provostaye die Kristallformen rechtsdrehender Weinsauresalze Tartrate beschrieben 15 Ausgangspunkt fur Pasteurs Forschungsprojekt war die Entdeckung von Eilhard Mitscherlich dass die Natrium Ammonium Salze der Weinsaure und der Traubensaure in allen ihren Eigenschaften identisch zu sein schienen nur dass eine Losung der Weinsaure die Ebene des polarisierten Lichts nach rechts drehte wahrend eine Traubensaure Losung optisch inaktiv blieb 16 Pasteur konnte Mitscherlichs Behauptung widerlegen dass die Natrium Ammonium Salze der Weinsaure und der Traubensaure in ihrer Kristallstruktur identisch waren Es gelang ihm unter dem Mikroskop im Falle der Traubensaure zwei verschiedene Kristallstrukturen zu identifizieren die sich wie Bild und Spiegelbild zueinander verhielten In muhsamer Handarbeit trennte er die beiden Kristallformen voneinander Separat aufgelost drehten sie die Ebene des polarisierten Lichts um denselben Betrag in entgegengesetzte Richtungen Die rechtsdrehende Form L Weinsaure war identisch mit der bekannten Weinsaure die linksdrehende Form D Weinsaure war bis dahin unbekannt gewesen Kombinierte er gleiche Volumina und Konzentrationen der beiden Losungen miteinander hoben sich die gegenlaufigen optischen Aktivitaten auf und die Losung wirkte optisch inaktiv Racemat Diese Entdeckung stellte er am 22 Mai 1848 im Alter von 25 Jahren vor der Akademie der Wissenschaften vor 17 1860 ausserte Pasteur in einem Vortrag vor der Chemischen Gesellschaft zu Paris Societe Chimique die Hypothese dass die asymmetrische Kristallform optisch aktiver Verbindungen ihre Ursache in der asymmetrischen Gruppierung der Atome im Molekul haben musse 18 Er spekulierte bei dieser Gelegenheit ob zum Beispiel eine rechtsdrehende Verbindung die Form einer rechtshandigen Spirale oder eines irregularen Tetraeders haben konnte 19 Damit wurde er zum Begrunder der Stereochemie auch wenn das Konzept des tetraedrischen Kohlenstoff Atoms Kekule zuzuschreiben ist Die soeben gegebene Darstellung folgt dem Vortrag von 1860 Der Wissenschaftshistoriker Gerald L Geison hat durch das Studium von Pasteurs Labortagebuchern einen anderen Ablauf rekonstruiert 20 Pasteur war demnach stark von seinem Kollegen Auguste Laurent an der Ecole Normale beeinflusst der glaubte dass die Form eines Kristalles durch die interne Molekul Struktur bestimmt wird Allerdings waren Beispiele von Dimorphismus bekannt also Substanzen mit gleicher chemischer Summenformel aber unterschiedlichen Kristallformen wie Calcit und Aragonit Pasteur untersuchte insgesamt acht verschiedene Salze von Weinsauren Tartrate wobei er prufen wollte ob sie miteinander kristallisieren konnten Unter Laurents Einfluss achtete er besonders auf den Gehalt an Kristallwasser und minimale Anderungen der Kristallstruktur Ihm war bereits aufgefallen dass die Kristalle der Natrium Ammonium Salze der Traubensaure zwei verschiedene Formen aufweisen und er hatte sie bereits auseinandersortiert bevor er sich mit Mitscherlichs Arbeit zur optischen Aktivitat beschaftigte 21 Pasteurs Uberzeugung dass nur optisch aktive Substanzen eine asymmetrische Kristallstruktur zeigen war also nicht Ausgangspunkt sondern Ergebnis seiner Forschung die Frage der optischen Aktivitat war nicht erkenntnisleitend 22 Geison wertet dies als ein Beispiel dafur wie Erinnerung trugen kann und auch die Selbstauskunfte von Wissenschaftlern nicht unbedingt zuverlassig sind 23 Den Einfluss von Auguste Laurent hat Pasteur spater heruntergespielt moglicherweise weil Laurents Sympathie fur die Radikalen bald nicht mehr politisch opportun war 24 Pasteur fand noch zwei weitere Methoden zur Racemat Trennung Eine optisch aktive Base bildet mit dem Racemat einer optisch aktiven Saure ein diastereomeres Salzpaar das durch Kristallisation getrennt werden kann 25 Und Mikroorganismen verstoffwechseln unter Umstanden bevorzugt eine der beiden optisch aktiven Formen eines Racemats 26 Ein schones Beispiel fand Pasteur 1860 in dem Pinselschimmel Penicillium glaucum der selektiv die rechtshandige Form einer Losung des Ammonium Salzes der Traubensaure welcher etwas Phosphat hinzugefugt wurde verstoffwechselt 27 Beide Methoden liessen sich in zahlreichen Fallen anwenden Allerdings musste Pasteur seine Uberzeugung revidieren dass optisch aktive Verbindungen notwendigerweise eine asymmetrische Kristallstruktur haben nachdem er sie bei einem optisch aktiven Isomer des Amylalkohols nicht nachweisen konnte 28 Garung Faulnis und die spontane Entstehung von Leben Bearbeiten Nachdem Pasteur 1854 nach Lille gewechselt war wurde von ihm erwartet eine stark anwendungsbezogene Forschung zu leisten Speziell die Alkoholproduktion aus Rubenzucker spielte fur die lokale Industrie eine grosse Rolle wodurch der Chemiker erstmals mit Fragen der Garung konfrontiert wurde Theoretischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Weintrauben garen wahrend der Weinherstellung Pasteur war uberzeugt davon dass optische Aktivitat und molekulare Asymmetrie organischer Verbindungen in irgendeiner Weise mit dem Leben zusammenhangt 29 eine Intuition die sich seitdem im Wesentlichen als richtig erwiesen hat Chiralitat In der Natur grenzte er einen lebendigen Bereich chemischer Verbindungen optisch aktiv mit asymmetrischen Kristallformen gegen einen toten Bereich optisch inaktiv mit symmetrischen Kristallen ab Philosophisch gesehen war Pasteur also Vitalist 30 Er glaubte an eine kosmische asymmetrische Kraft die er zeit seines Lebens experimentell nachzuweisen hoffte 31 Da die Produkte der Garung haufig optisch aktiv waren vermutete er dass die Garung selbst von Mikroorganismen verursacht wurde Fur die Gegenposition einer rein abiotisch verursachten Garung standen Chemiker wie Jons Jakob Berzelius oder Justus Liebig Vor allem Liebig war fur Pasteur ein standiges Argernis Alle Experimente die ich seit 23 Jahren dieser Akademie mitgeteilt habe dienten direkt oder indirekt dazu die Ungenauigkeit der Ansichten Liebigs aufzuzeigen 32 sagte er bei einem der wichtigsten Vortrage seines Lebens am 10 Februar 1880 vor der Akademie der Wissenschaften anlasslich der Vorstellung seines ersten Impfstoffs und hielt sich lange bei der in seinen Augen fatalen Rolle Liebigs auf Dessen Theorie zur Garung besitze nicht die geringste Grundlage Milchsauregarung Bearbeiten nbsp Pasteur glaubte als Verursacher der Milchsauregarung eine Hefe gefunden zu haben auch wenn er klar beschrieb dass diese Hefe kleiner als bei der alkoholischen Garung und haufig von stabchenformiger Gestalt war 33 Tatsachlich handelt es sich bei den Mikroorganismen um Milchsaurebakterien hier im Bild aus der Gattung Lactobacillus Pasteur begann seine Studien zur Garung mit der Milchsauregarung der Prozess in dem mikrobiell Zucker zu Milchsaure abgebaut wird wobei Sauerbier oder Sauermilch entsteht Moglicherweise war er auf diese spezielle Form der Garung durch sein Interesse an Amylalkohol gestossen weil dieser hierbei in grossen Mengen entsteht 1857 hielt er einen inzwischen beruhmt gewordenen Vortrag zur Milchsauregarung vor der Gesellschaft fur Wissenschaften Landwirtschaft und Kunste zu Lille 34 In diesem Vortrag fasste er die Uberzeugungen zusammen die seine Forschungsarbeiten zur Garung leiteten 35 Garung ist das Resultat der Aktivitat lebender Mikroorganismen Jede Form der Garung kann auf einen spezifischen Mikroorganismus zuruckgefuhrt werden Das garende Medium liefert dem Mikroorganismus Nahrstoffe Das garende Medium kann die Entwicklung eines Mikroorganismus fordern oder behindern Verschiedene Mikroorganismen konkurrieren um die Nahrstoffe in einem Medium Normale Luft ist die Quelle der Mikroorganismen die eine Garung auslosen Durch Aussaen konnen Mikroorganismen isoliert und gereinigt werden Alkoholische Garung und Pasteur Effekt Bearbeiten Pasteurs Studien zu Bier Wein und Essig fallen in zwei verschiedene Zeitraume von 1857 bis 1865 und von 1871 bis 1876 Dass die alkoholische Garung von Hefen verursacht werde ist nicht von Pasteur entdeckt worden wie manchmal falsch zu lesen ist 36 Diese Idee war bereits 1837 unabhangig voneinander von Charles Cagniard Latour 37 Theodor Schwann 38 und Friedrich Kutzing 39 publiziert worden Pasteur konnte zeigen dass bei der alkoholischen Garung nicht nur Ethanol und Kohlendioxid sondern zahlreiche Nebenprodukte wie Glycerin Bernsteinsaure Zellulose und Fette entstehen Der Prozess liess sich in seiner vollen Komplexitat nicht in Form einer einfachen Reaktionsgleichung aufschreiben was es in seinen Augen unwahrscheinlich machte dass er ohne Beteiligung von Lebewesen ablaufen sollte 40 Trotzdem ging die Mehrheit der Wissenschaftler noch von einer abiotischen Theorie der Garung aus Liebig hatte dafur eine instabile organische Substanz zur notwendigen Voraussetzung erklart Pasteur widerlegte diese Theorie indem er eine alkoholische Garung in einem kunstlichen Medium das frei von organischem Stickstoff war in Gang brachte Zu einer Losung von Rohrzucker gab er Ammoniumtartrat sowie die Mineralien aus veraschter Hefe und startete die Garung mit etwas Bierhefe Wenn er eine der Zutaten wegliess blieb die Garung aus 41 1858 schlugen Moritz Traube 42 und 1860 Marcelin Berthelot 43 eine Theorie vor die zwischen den Extrempositionen Pasteurs und Liebigs vermittelte Die Garung war demnach nicht unmittelbar das Produkt von Lebewesen sondern von Fermenten Enzyme die von Lebewesen ausgeschieden werden selbst aber nicht leben Liebig reagierte lange Zeit nicht bis er 1868 und 1869 zwei Vorlesungen zu dem Thema hielt die uberdies wegen des Deutsch Franzosischen Kriegs erst 1871 ins Franzosische ubersetzt wurden In seiner letzten Vorlesung gab Liebig zu dass die alkoholische Garung im eben skizzierten Sinne auf die Aktivitat der Hefe zuruckging Pasteur wollte die Existenz loslicher Fermente nicht vollkommen ausschliessen aber auch noch nicht akzeptieren als die Frage durch eine Publikation Berthelots aus dem Nachlass von Claude Bernard noch einmal aufkam Trotzdem beschuldigte er franzosische Anhanger von Liebig wie Edmond Fremy des mangelnden Patriotismus weil sie es gewagt hatten deutscher Wissenschaft den Vorzug zu geben 44 Im Rahmen seiner Bierstudien entdeckte Pasteur 1861 zum ersten Mal eine Stoffwechselregulation 45 Bei Sauerstoffmangel konsumieren Hefen mehr Zucker In heutigen Begriffen decken sie dann ihren Energiebedarf durch den anaeroben Abbau von Kohlenhydraten Glykolyse bei ausreichender Versorgung mit Sauerstoff schalten sie auf den oxidativen Kohlenhydratabbau um oxidative Phosphorylierung Der Effekt ist inzwischen nach ihm als Pasteur Effekt benannt 46 Seine Erkenntnisse fasste er 1876 in dem Buch Etudes sur la biere zusammen 47 Essig und Buttersauregarung Bearbeiten Ab 1861 veroffentlichte Pasteur eine Reihe von Artikeln zur Essigsauregarung aus heutiger Sicht handelt es sich nicht um eine Garung die er 1864 in einer langen Abhandlung zusammenfasste 48 Als Pasteur anfing wurde die Essigsauregarung von der Mehrheit der Wissenschaftler als abiotischer Prozess betrachtet analog zur katalytischen Oxidation von Alkohol zu Acetaldehyd und Essigsaure durch fein verteiltes Platin Pasteur war sich dagegen sicher dass auch die Essigsauregarung auf einen biologischen Prozess zuruckzufuhren sein musste und untersuchte mit diesem Ziel die feine Haut auf der Oberflache von Essig die Essigmutter Friedrich Kutzing hatte bereits 1837 einen Zusammenhang zwischen der Aktivitat von Mikroorganismen in der Essigmutter und der Entstehung von Essig hergestellt 39 Pasteur gelang es wie schon in seinem Experiment zur alkoholischen Garung Essig aus einem Medium aus verdunntem Alkohol Ammonium mineralischen Salzen und dem Organismus aus der Essigmutter in damaliger Nomenklatur Mycoderma aceti zu gewinnen Nur an einer Oberflache in Gegenwart von reichlich Sauerstoff produzierte dieser Organismus Essig Pasteurs Studien hatten fur Essighersteller die praktische Folge dass sie die Produktion steuern konnten Bis dahin hatten sie manchmal wochenlang warten mussen bevor die Essigmutter spontan auftauchte Pasteur beschrieb 1861 auch eine neuartige Form der Garung die Buttersauregarung Die Mikroorganismen die er hier als Verursacher ausmachte waren beweglich weshalb er sie dem Tierreich zuordnete Ihm fiel auf dass diese Infusorien unter dem Mikroskop am Rande des Deckglases ihre Beweglichkeit verloren was er auf hier eindringende atmospharische Luft zuruckfuhrte Wenn Pasteur Luft durch einen Behalter leitete in dem Buttersauregarung ablief konnte er die Garung sofort stoppen Die Mikroorganismen waren danach abgestorben Kohlensaure behinderte dagegen die Buttersauregarung nicht 49 Pasteur hatte damit ein Beispiel fur einen anaeroben Organismus gefunden 50 Spater verallgemeinerte er diese Beobachtung indem er Garung generell als Leben ohne Luft definierte Uber den Widerspruch dass die Essigsauregarung seiner Ansicht nach die Anwesenheit von Sauerstoff voraussetzte sah er lange Zeit hinweg Ausserdem musste er 1872 zugeben dass auch die alkoholische Garung nicht ganz ohne Sauerstoff ablaufen kann weil sonst Hefe nicht keimen kann 51 Faulnis ist Garung Bearbeiten Faulnis war zu dieser Zeit als Zersetzung von Substanzen pflanzlicher oder tierischer Herkunft mit Entwicklung von ubelriechenden Gasen definiert 1863 dehnte Pasteur seine Erkenntnisse zur Garung auf die Faulnis aus Obwohl er nur unzureichende Belege lieferte behauptete er dass auch die Faulnis auf die Aktivitat lebender Organismen zuruckgehe Faulnis sei nichts anderes als die Garung von Substanzen mit einem relativ hohen Schwefelanteil und die Freisetzung dieses Schwefels in gasformigen Verbindungen erzeuge den ublen Geruch 52 Die spontane Entstehung von Leben Bearbeiten Pasteurs Studien uber die Garung waren von entscheidender Bedeutung fur eine Frage die seit der Antike diskutiert worden war Kann Leben unter Alltagsbedingungen spontan entstehen Zu Pasteurs Zeit war die Debatte bereits auf die Fragestellung reduziert worden ob mikroskopisch kleine Lebewesen aus toter organischer Materie entstehen konnen Ab 1860 veroffentlichte Pasteur dazu in kurzer Folge funf Arbeiten die er 1861 in einem Vortrag vor der Chemischen Gesellschaft zu Paris zusammenfasste 53 nbsp In einem Experiment verwendete Pasteur Flaschen mit einem schwanenhalsartig ausgezogenen Hals Der Inhalt der Flasche hatte weiterhin Kontakt zur Luft blieb aber steril nachdem er aufgekocht worden war Brach Pasteur den Schwanenhals ab so fing der Inhalt bald an zu garen nbsp Diese von Pasteur in den 1860er Jahren verwendete Flasche wurde versiegelt und ist seitdem steril Zu den Experimenten die hier nicht vollstandig beschrieben werden gehoren Pasteur kochte hefehaltiges Zuckerwasser auf und platzierte es in einem luftdichten Behalter Der Inhalt blieb wochenlang steril Brachte er Watte durch die normale Luft gesaugt worden war in den Behalter fing der Inhalt innerhalb von 24 bis 36 Stunden an zu garen Pasteur schloss daraus dass der Staub der Luft Mikroorganismen enthielt Nach dem Vorbild von Eugene Chevreul 54 liess er Flaschen mit einem schwanenhalsartigen Hals anfertigen fullte sie mit Zuckerwasser Urin oder Milch und kochte den Inhalt auf Unabhangig von Pasteur hatte Hermann Hoffmann ebenfalls 1860 dieses Verfahren beschrieben 55 Obwohl die Flaschen eine offene Verbindung zur Luft hatten blieb der Inhalt steril In Kontrollflaschen deren Inhalt nicht aufgekocht worden war bildete sich in kurzer Zeit ein Schimmelrasen Brach Pasteur die Schwanenhalse ab so bildete sich auch in den steril gebliebenen Flaschen Schimmel oder der Inhalt fing an zu garen Anscheinend waren Mikroorganismen von oben in die Flaschen hineingeschwebt was der lang ausgezogene Schwanenhals zuvor verhindert hatte Pasteur kochte hefehaltiges Zuckerwasser auf setzte es fur kurze Zeit der Luft aus und verschloss die Behalter dann luftdicht Am Fuss des Jura Gebirges bildeten sich daraufhin in acht von 20 Fallen Lebensformen auf 850 Meter Hohe in funf von 20 Fallen und auf dem Gletscher Mer de Glace in 2000 Meter Hohe veranderte sich nur in einem von 20 Fallen der Inhalt Pasteur hatte eine Methode zur Messung der Konzentration von Keimen in der Luft erfunden Fur den Vortrag von 1861 verlieh die Akademie der Wissenschaften Pasteur ein Preisgeld von 2500 Francs das fur denjenigen ausgelobt worden war der wichtige Beitrage zur Frage der spontanen Entstehung von Leben leisten wurde 56 Felix Archimede Pouchet 1800 1872 hatte 1845 nachgewiesen dass weibliche Tiere Eizellen unabhangig vom Kontakt mit Mannchen produzieren Er vertrat eine gemassigte Variante der Spontanzeugung zwar entstehen erwachsene Organismen nicht spontan wohl aber ihre Eier Pouchet wiederholte Pasteurs Experiment in den franzosischen Alpen mit dem Unterschied dass er statt hefehaltigem Zuckerwasser einen Heuaufguss verwendete In allen acht Fallen veranderte sich der Flascheninhalt was so wirkte als ob nur Sauerstoff notig ware um Leben entstehen zu lassen 57 Als Pasteur verachtlich reagierte verlangten Pouchet und seine Mitarbeiter eine Untersuchungskommission der Akademie die 1864 zusammentrat allerdings mit so vielen Pasteur Sympathisanten besetzt war dass ein faires Verfahren nicht gesichert war 58 Die Kommissionssitzungen zogen sich ergebnislos hin wahrend sich unter franzosischen Wissenschaftlern der Eindruck festsetzte dass die Frage in Pasteurs Sinne entschieden sei 1876 entdeckten jedoch Ferdinand Cohn und John Tyndall 59 die Tatsache dass bestimmte Mikroorganismen eine Phase mit Endosporen die sogar kochendes Wasser uberstehen durchlaufen was Pouchets Ergebnisse zum Teil erklaren wurde Allerdings hatten Pouchet und seine Kollegen auch Mikroorganismen beschrieben die definitiv nicht so entstanden sein konnen wie Myzelien verschiedene Bakterien und Amoben 60 Das spricht dafur dass ihre Versuche auch auf eine andere Weise kontaminiert gewesen sein mussen Anhanger der Spontanzeugung konnten immer noch einwenden dass durch die Erhitzung eine Lebenskraft oder eine andere wesentliche Voraussetzung fur die spontane Entstehung von Leben zerstort werde 1863 gelang es Pasteur zwei Korperflussigkeiten zu konservieren ohne sie zu erhitzen Urin und Blut Er gewann sie direkt aus den Venen beziehungsweise der Harnblase von Tieren Solange er sie nur keimfrei gemachter Luft aussetzte veranderten sie sich nicht 61 Pasteur leistete damit einen wesentlich Beitrag zur Technik des aseptischen Arbeitens 1877 wurde Pasteur erneut herausgefordert diesmal von dem britischen Wissenschaftler Henry Charlton Bastian der die spontane Entstehung von Leben in sterilem Urin beobachtet haben wollte 62 Diesmal war es Pasteur der eine Untersuchungskommission der Akademie der Wissenschaften anregte Obwohl Bastian sogar nach Paris reiste trat die Kommission nie wie geplant zusammen und Bastian fuhr mit leeren Handen nach Hause zuruck 63 Sein Protest fuhrte allerdings dazu dass Pasteurs Mitarbeiter Jules Joubert und Charles Chamberland sich die Frage noch einmal vornahmen und auf die erstaunliche Hitzeresistenz mancher Mikroorganismen stiessen 64 Ein praktisches Ergebnis dieser Forschungen war der Autoklav In einer unveroffentlichten Notiz von 1878 spekulierte Pasteur daruber dass die spontane Entstehung von Leben doch moglich sein musse weil sie am Anfang des Lebens gestanden haben musse 65 Pasteurisierung Bearbeiten nbsp In den Etudes sur le vin veroffentlichte Louis Pasteur 1866 eine Methode flussige Lebensmittel zu konservieren die heute als Pasteurisierung bekannt ist Nicolas Appert hatte bereits 1831 in seinem Buch Le livre de tous les menages deutsch Das Buch aller Haushalte 66 eine Methode zur Haltbarmachung von Wein durch Erhitzen veroffentlicht von der Pasteur spater erklarte dass sie ihm unbekannt gewesen sei 67 Diese Erklarung ist glaubhaft weil Appert den Abschnitt erst in einer spateren Auflage hinzugefugt hatte Das Konservierungsverfahren fur flussige Lebensmittel das heute als Pasteurisierung bekannt ist ergab sich aus Pasteurs Forschungsarbeiten zur Garung 68 Dabei werden Lebensmittel auf eine Temperatur unterhalb von 100 C erhitzt Es handelt sich nicht um eine Sterilisation da nur die meisten vegetativen Formen von Mikroorganismen nicht aber ihre Sporen abgetotet werden Allerdings erfasst die Pasteurisierung nahezu alle pathogenen Keime 1867 wurde Pasteur fur seine Methode Wein durch Erhitzen zu konservieren auf der Weltausstellung zu Paris mit dem Grossen Preis ausgezeichnet 1868 prufte die Franzosische Marine den Prozess und ubernahm ihn fur die Flotte und zur Weinversorgung der Kolonien Auch Essig liess sich durch Erhitzen auf 55 C konservieren wie Pasteur zeigte In Osterreich und Deutschland wurde die Pasteurisierung von Flaschenbier bei 55 C popular Dagegen geht die Pasteurisierung von Milch und Milchprodukten nicht auf Pasteur zuruck Dieser hatte 1861 festgestellt dass selbst Kochen bei 100 C Milch nicht zuverlassig sterilisiert was er auf ihre basische Natur zuruckfuhrte 53 Erst Franz von Soxhlet verwirklichte dann auch die Pasteurisierung von Milch Krankheiten der Seidenraupen pebrine und flacherie Bearbeiten nbsp Denkmal zur Erinnerung an Pasteurs Arbeiten uber die Krankheiten der Seidenraupen in Ales nbsp 21 Tage alte Seidenspinnerraupen auf MaulbeerblatternIn einer Zeit ohne kunstliche Textilfasern war die Seidenindustrie fur Spanien Frankreich und Italien von grosser Bedeutung sodass die Krankheiten der Seidenraupen schon fruh von Forschern untersucht wurden Agostino Bassi hatte fur die muscardine bereits 1835 festgestellt dass der Erreger ein Pilz war 69 und damit das erste Beispiel uberhaupt fur eine Infektionskrankheit geliefert 1865 befand sich die franzosische Seidenindustrie in einer schwierigen Lage weil in den vorangegangenen zwei Jahrzehnten die Produktion wegen einer Krankheit namens pebrine auf ein Sechstel geschrumpft war In diesem Jahr beauftragte die franzosische Regierung Pasteur diese Fleckenkrankheit zu untersuchen Nach seiner eigenen Aussage hatte er zuvor noch nie mit Seidenraupen zu tun gehabt 70 Die Forschungsarbeiten zogen sich wegen einer Reihe von personlichen Unglucken hin Ende 1865 starb Pasteurs Vater 1866 starb seine zweijahrige Tochter 1867 brachen Studentenunruhen an der Ecole Normale aus die dort zu seiner Entlassung fuhrten 1868 erlitt er einen schweren Schlaganfall Bei der von Microsporidien in heutiger Nomenklatur Nosema bombycis verursachten Krankheit sind die Korper der Raupen von braunen pfefferartigen Punkten wovon sich der franzosische Name pebrine ableitet ubersat Ihnen entsprechen winzige Kugelchen die unter dem Mikroskop im Inneren der Raupen sichtbar werden Nach langen vergeblichen Versuchen kam Pasteur auf die Idee gesunde Seidenraupen mit Maulbeerblattern zu futtern die mit den Ausscheidungen von kranken Raupen bestrichen waren Tatsachlich starben die gefutterten Raupen allerdings ohne die gefurchteten Punkte zu zeigen sodass Pasteur den Versuch zunachst fur gescheitert hielt Erst als er ihn von seinem Assistenten Desire Gernez an einem anderen Ort wiederholen liess war Pasteur uberzeugt dass die Punkte nicht nur ein Symptom sondern Ursache der Krankheit waren Sie enthielten lebende Krankheitserreger die nicht aus dem Inneren der Raupen stammten wie Pasteur ursprunglich angenommen hatte sondern von aussen die Raupen infizierten nbsp Antoine Bechamp beschuldigte Pasteur des Plagiats Der italienische Wissenschaftshistoriker Antonio Cadeddu hat darauf hingewiesen dass praktisch alle Erkenntnisse Pasteurs schon von Antoine Bechamp einem Kollegen Pasteurs aus Strassburger Tagen vorweggenommen worden sind 71 Anders als man aufgrund von Pasteurs Vorgeschichte mit seinen Untersuchungen zur Garung und Faulnis annehmen sollte hatte Pasteur anfangs nicht an eine Infektionskrankheit geglaubt Dagegen hatte Antoine Bechamp bereits 1866 in einer Notiz an die Akademie der Wissenschaften die pebrine als Infektionskrankheit bezeichnet 72 Zu diesem Zeitpunkt verglich Pasteur die Punkte noch mit Krebszellen oder Lungen Tuberkeln 73 der Charakter der Tuberkulose als Infektionskrankheit war damals noch unbekannt Selbst 1867 hatte Pasteur die Hypothese einer Infektionskrankheit fur die pebrine abgelehnt 74 In diesem Jahr reklamierte Bechamp seine Prioritat in einem Brief an die Akademie der Wissenschaften 75 Pasteur erwahnte Bechamp in seiner grossen Monografie Studien zu den Krankheiten der Seidenraupen von 1870 mit keinem Wort obwohl er sonst die Arbeiten seiner Vorganger referierte 76 Bechamp hat spater Pasteur des Plagiats beschuldigt Ich bin der Vorlaufer von Pasteur genau so wie der Bestohlene der Vorlaufer eines neureichen glucklichen und dreisten Diebes ist der ihn verhohnt und beleidigt 77 Nachdem der Charakter der pebrine als Infektionskrankheit erkannt war fand Pasteur heraus dass sich ein Teil seiner widerspruchlichen Versuchsergebnisse dadurch erklaren liess dass viele Raupen an einer zweiten Krankheit der Schlaffsucht franzosisch flacherie oder morts flats gelitten hatten 78 Die meisten Spezialisten hatten flacherie bis dahin fur ein Stadium der pebrine gehalten Pasteur fand einen vibrio der sich in Futterungsversuchen ubertragen liess und den er fur den Erreger der Krankheit hielt 79 Auch im Falle der flacherie war Bechamp jedoch Pasteur zuvorgekommen und hatte als Krankheitserreger eine Mikrobe identifiziert die er seinerseits Microzymas aglaiae nannte 80 Heute ist bekannt dass es sich bei bestimmten Formen der flacherie um eine Viruskrankheit handelt andere Formen durch starke Hitze hervorgerufen werden Wahrscheinlich haben Pasteur und Bechamp damals Bacillus bombycis gesehen eine bakterielle Sekundarinfektion infolge der Viruserkrankung 81 Die Vorbeugungsmassnahmen die Pasteur empfahl waren unabhangig vom angenommenen Krankheitsmechanismus Zu der Zeit als Pasteur noch von einer konstitutionellen vererbbaren Krankheit ausging empfahl er ebenso wie spater als er an eine Infektionskrankheit glaubte fur die Brut nur Elterntiere zu verwenden die nachweislich frei von dem Krankheitserreger waren Folgt man den Angaben von Pasteur so gelang es die pebrine auszurotten wahrend ahnliche Versuche bei der flacherie scheiterten 82 Aber auch in Bezug auf die pebrine erfullten sich Pasteurs Hoffnungen nicht weil die Krankheitserreger noch andere Wirte als die Seidenraupen haben Unabhangig von seinen Forschungsarbeiten liess sich der Niedergang der franzosischen Seidenindustrie auch deswegen nicht aufhalten weil die franzosische Seide Konkurrenz durch billigere orientalische Seide bekam Die Keimtheorie der Krankheit Bearbeiten In der alteren Literatur uber Pasteur wird fast durchweg behauptet dass die Fleckenkrankheit der Seidenraupen das erste Beispiel fur eine Krankheit gewesen sei bei der Mikroorganismen als Ursache entdeckt werden konnten 36 Dies ist falsch Das erste Beispiel fur eine Infektionskrankheit hatte Agostino Bassi bereits 1835 mit der muscardine der Seidenraupen geliefert 69 Sie wird von dem Pilz Beauveria bassiana einem mehrzelligen Organismus verursacht Pasteur selbst erwahnte lobend Casimir Davaine 83 der 1863 nach kunstlichen Ubertragungen von Milzbrand mit dem Blut milzbrandkranker Tiere 84 gezeigt hatte dass der Milzbrand Erreger die Krankheit Milzbrand verursacht 85 und damit zum ersten Mal eine Bakterie fur eine Krankheit verantwortlich gemacht hatte Davaine war seinerseits durch die Lekture von Pasteurs Arbeiten zur Buttersauregarung angeregt worden 86 Die von Pasteur untersuchten Krankheiten der Seidenraupen waren nur weitere Beispiele fur ein Konzept das sich zwar noch nicht durchgesetzt hatte aber zunehmend glaubwurdiger wurde nbsp Bodenbildende Ausscheidungen von franzosischen Regenwurmern aus Darwins Die Bildung der Ackererde durch die Tatigkeit der Wurmer Nach Ansicht von Pasteur holen Regenwurmer auf diese Weise auch die Sporen von Milzbrand Bakterien aus vergrabenen Tierkadavern wieder an die Oberflache Allerdings glaubte Pasteur dass noch Zweifel geblieben waren 87 und untersuchte deswegen ebenfalls den Milzbrand Erreger dessen Entwicklungszyklus zu diesem Zeitpunkt jedoch schon weitgehend von Robert Koch aufgeklart worden war Pasteurs wichtigster Beitrag war hier der Hinweis auf die Rolle der Regenwurmer die Milzbrand Sporen aus begrabenen Tierkadavern wieder an die Erdoberflache bringen 88 Daraus ergab sich der Ratschlag an Bauern an Milzbrand verstorbene Tiere niemals in Boden zu vergraben den sie als Weide vorgesehen hatten Dank der Arbeiten Kochs aber auch Pasteurs wurde Milzbrand zur ersten Krankheit von grossen Nutztieren die allgemein als Infektionskrankheit anerkannt wurde 1878 hielt Pasteur einen Vortrag uber die Keimtheorie Hier machte er erstmals am Beispiel des Erregers der Sepsis vibrion septique heute Clostridium septicum Pasteur ging zunachst davon aus dass es nur diesen einen Erreger einer Sepsis gebe die Beobachtung dass beim selben Erreger Variationen der Virulenz vorkommen 83 Diese Erkenntnis war eine wichtige Voraussetzung fur die Entwicklung seiner Impfstoffe 89 1880 fasste Pasteur das Konzept der Infektionskrankheiten in dem grossen Vortrag Uber die Erweiterung der Keimtheorie auf die Atiologie bestimmter allgemein verbreiteter Krankheiten vor der Akademie der Medizin zusammen 90 Hier fuhrte er Furunkel Osteomyelitis und Kindbettfieber auf die Tatigkeit von Mikroorganismen zuruck obwohl er fur die ersten beiden Beispiele nur je einen einzigen Patienten untersucht hatte Als Verursacher machte er eine Bakterie verantwortlich die spater Staphylokokkus genannt wurde Pasteurs Terminologie schwankte zunachst zwischen Begriffen wie Vibrionen oder Infusorien bevor er einen Vorschlag des Chirurgen Charles Emmanuel Sedillot 1804 1883 91 unterstutzte samtliche Mikroorganismen Mikroben zu nennen 92 Hiervon leitete er den neuen Fachbegriff Mikrobiologie ab den er 1881 auf dem Internationalen Medizinkongress in London statt des deutschen Begriffs Bakteriologie vorschlug 93 Dieser Begriff war tatsachlich angemessener weil Pasteur nicht nur Bakterien sondern auch Hefen und im Falle der Tollwut sogar Viren untersuchte Anregung zur Antisepsis Bearbeiten Joseph Lister hatte seine Anregung zur Antisepsis 1865 aus der Lekture der Schriften Pasteurs uber Garungs und Faulnisprozesse erhalten wie er Pasteur in einem Dankbrief bestatigte Pasteur war auf diese Anerkennung stolz und liess den Brief bei verschiedenen Gelegenheiten reproduzieren 94 Er selbst propagierte schon fruh antiseptisches Arbeiten So sagte er etwa 1874 Hatte ich die Ehre ein Chirurg zu sein wurde ich nie ein Instrument irgendeiner Art in den menschlichen Korper einfuhren ohne es vor der Operation kochendem Wasser oder besser noch einer Flamme ausgesetzt und dann schnell abgekuhlt zu haben 95 Personlich entwickelte Pasteur eine derartige Angst vor Infektionen dass er nur widerwillig Hande schuttelte 96 und vor dem Essen sein Geschirr putzte 97 1877 beobachteten Pasteur und Joubert dass eine Milzbrand Infektion nicht angeht wenn sie gleichzeitig andere Bakterien injizierten Sie schienen Stoffe abzugeben die die Milzbrand Erreger toteten 98 Obwohl Pasteur die Hoffnung ausserte aus dieser Entdeckung ein therapeutisches Prinzip zu entwickeln wurde sie in ihrer Bedeutung erst 1939 verstanden als Rene Dubos das erste Antibiotikum entdeckte das von einem Bakterium produziert wird Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch Impfung Bearbeiten Der erste Impfstoff aus einem Labor gegen Geflugelcholera Bearbeiten Vor den Arbeiten Pasteurs zur Geflugelcholera war die einzige bekannte Impfung in der Humanmedizin Edward Jenners Pockenschutzimpfung das heisst unter einer Impfung wurde ein besonderes Verfahren zum Schutz vor Pocken verstanden Ihre Funktionsweise war unklar 1880 zeigte Pasteur am Beispiel der Geflugelcholera die nichts mit der Cholera des Menschen zu tun hat dass man auch anderen Krankheiten durch eine Impfung vorbeugen kann Pasteur erweiterte damit den Impfgedanken zu einem allgemeinen Prinzip 99 Bei Pasteurs erstem Impfstoff handelte es sich um einen Lebendimpfstoff aus abgeschwachten Erregern der Krankheit Pasteur setzte also eine Impfung gegen eine Krankheit ein von der bekannt war dass sie durch einen Erreger verursacht wurde der ausserhalb eines lebenden Organismus kultiviert werden konnte nbsp Durchfall ist ein typisches Symptom der Geflugelcholera In fast allen Buchern uber Pasteur wird der Hergang der Ereignisse in einer verklarten Form wiedergegeben die zuerst von Rene Vallery Radot gepragt worden ist 100 Demnach habe bei der Entwicklung des Impfstoffs ein glucklicher Zufall eine Rolle gespielt als Pasteur auf eine alte Kultur des Erregers der Geflugelcholera aufmerksam geworden sei die nicht fortlaufend kultiviert worden sondern unverandert liegen geblieben war Pasteur habe diese alte Kultur einigen Huhnern spritzen lassen die daraufhin nicht erkrankt seien Beim Spritzen einer neuen frischen Kultur seien die Huhner weiterhin gesund geblieben An dieser Erzahlung fallen drei Elemente auf der Zufall die Zuspitzung auf ein Schlusselexperiment und die geniale Beobachtungsgabe Pasteurs 101 Die Darstellung Vallery Radots ist in fast alle spateren Bucher uber Pasteur ubernommen worden 102 Der italienische Wissenschaftshistoriker Antonio Cadeddu konnte durch das Studium der Labortagebucher Pasteurs insbesondere Heft 89 nachweisen dass die Ereignisse weniger dramatisch abgelaufen sind Demnach war der Impfstoff das Ergebnis eines ausgedehnten Forschungsprogramms das von Pasteurs Mitarbeiter Emile Roux unternommen worden war Insbesondere war es nach einer Notiz die Pasteur am 4 Marz 1880 angefertigt hat Roux der wahrend eines Sommerurlaubs seines Chefs die alte Kultur zwei Huhnern gespritzt hatte Diese Huhner hatten zwar uberlebt waren aber bei der wiederholten Injektion der alten Kultur gestorben Das von Pasteurs Biografen Rene Vallery Radot behauptete Schlusselexperiment hat es also laut Cadeddu nie gegeben die Idee zu dieser Art von Versuchen kam von Roux der erste Versuch war erfolglos 103 und auch weitere Versuche verliefen widerspruchlich 104 Herve Bazin emeritierter Medizinprofessor an der Universitat Lowen hat ebenfalls die Labortagebucher einer genauen Analyse unterzogen 105 Demnach begann Pasteur sein Forschungsprogramm mit dem festen Ziel einen Impfstoff zu finden Anfang 1879 unternahm er dazu zunachst Futterungsversuche suchte also nach einer Schluckimpfung Auch die weiteren Experimente die Roux vornahm geschahen auf Anweisung von Pasteur 106 Als Schlusselexperiment bezeichnet Bazin einen Versuch vom 5 Januar 1880 In ihm wurden 12 Huhner mit einer frischen Kultur 12 Huhner mit einer alteren bereits sauer gewordenen Kultur und weitere 12 Huhner mit einer alten ebenfalls sauer gewordenen Kultur infiziert Nach acht Tagen hatten von den mit der alteren Kultur infizierten Huhnern vier uberlebt von der mit der alten Kultur infizierten Huhnern elf Pasteur konnte also durch die Lange der Kulturpausen die Virulenz des Erregers steuern Dass eine Kultur mit einem abgeschwachten Erreger sich als Impfstoff eignet wies er in einem Versuch vom 23 Januar nach als acht geimpfte Huhner nach Konfrontation mit dem virulenten Erreger gesund blieben Typisch fur Pasteur war die Voreiligkeit mit der er an die wissenschaftliche Fachoffentlichkeit ging Bereits am 22 Januar 1880 machte Pasteur eine vage Ankundigung auf einem veterinarmedizinischen Fachkongress 107 Am 9 Februar 1880 trug Pasteur uber das Thema vor der Akademie der Wissenschaften und am folgenden Tag vor der Akademie der Medizin vor konnte laut Cadeddu 108 oder wollte laut Bazin 109 aber noch nicht angeben wie er den Impfstoff hergestellt hatte sondern sprach nur von einer gewissen Anderung in der Kulturweise 110 Pasteurs Verhalten fuhrte in der Akademie der Medizin zu einem Eklat weil einige Mitglieder glaubten Pasteur wolle absichtlich die Herstellungsmethode seines Impfstoffs verheimlichen Der Altersprasident der Akademie Jules Guerin protestierte scharf worauf Pasteur in einem Briefentwurf bereits seine Mitgliedschaft in der Akademie kundigen wollte den Brief aber nicht abschickte 111 Im Oktober kam es vor der versammelten Akademie zwischen Pasteur und Guerin zu einem wutenden Wortwechsel der damit endete dass Guerin Pasteur zum Duell forderte Pasteur nahm die Herausforderung des 80 Jahrigen jedoch nicht an Erst am 26 Oktober 1880 sprach Pasteur die Vermutung aus dass es der Sauerstoff gewesen war der wahrend der langen Kulturpausen die Krankheitserreger abgeschwacht hatte 112 Abschwachung darf nicht so verstanden werden wie es noch Pasteur tat dass der Erreger durch die Kulturbedingungen in seiner Virulenz abgeschwacht worden ware sondern durch die Kulturbedingungen wurden einzelne von vornherein vorhandene weniger virulente Erreger selektiert und konnten sich vermehren In der Praxis hatte der Impfstoff gegen Geflugelcholera starke Nebenwirkungen die geimpften Tiere konnten unbemerkt die Krankheit weiterverbreiten der Impfschutz hielt nur kurz vor und der Impfstoff war teuer 113 Geflugelcholera wurde und wird aus diesen Grunden weiterhin durch Keulen der Bestande bekampft Seine Bedeutung ist wissenschaftshistorischer Art Pasteurs Geflugelcholera Impfstoff war das erste Beispiel fur einen Impfstoff der kunstlich im Labor produziert und nicht wie Jenners Pockenimpfstoff der Natur entnommen worden war Veterinarmedizinische Impfstoffe gegen Milzbrand und Schweinerotlauf Bearbeiten Pasteur besass ein heute eigentumlich wirkendes Verstandnis von Immunitat 114 Er betrachtete einen Korper als Kulturmedium fur die Krankheitserreger die nur so lange wachsen konnten wie das Kulturmedium die dafur notwendigen Nahrstoffe enthielt Waren diese Nahrstoffe erschopft konnten die Krankheitserreger nicht mehr wachsen womit der Korper immun geworden war Die abgeschwachten Erreger in einem Impfstoff vermittelten Immunitat indem sie die fur sie notwendigen Nahrstoffe aufbrauchten 115 Impfstoffe konnten in dieser Sicht grundsatzlich nur Lebendimpfstoffe sein Nur vor diesem Hintergrund wird die Kontroverse um Pasteurs nachstes Projekt einen Milzbrand Impfstoff verstandlich nbsp Zeitgenossische Darstellung des Demonstrationsversuchs zur Milzbrandimpfung den Pasteur in Pouilly le Fort unternahmAls Sohn eines Gerbers muss Pasteur den Milzbrand eine wichtige Berufskrankheit von Menschen die mit tierischen Hauten umgehen gekannt haben Milzbrand war auch veterinarmedizinisch eine bedeutende Krankheit Die jahrlichen Verluste wurden fur Frankreich auf 20 bis 30 Millionen Francs geschatzt 116 Wieder stellte Pasteur einen Impfstoff her zumindest erweckte er diesen Anschein indem er Milzbrand Bakterien langere Zeit dem Sauerstoff der Luft aussetzte Am 28 Februar 1881 verkundete Pasteur vor der Akademie der Medizin dass nichts leichter sei als Schafe Kuhe oder Pferde vor Milzbrand zu schutzen wie er es bereits mit grossem Erfolg an Schafen bewiesen habe 117 Trotzdem reagierte er uberrascht 118 als er veranlasst von dem Tierarzt Hippolyte Rossignol vom Landwirtschaftsverein von Melun Societe d agriculture a Melun zu einem offentlichen Demonstrationsversuch herausgefordert wurde Der Versuch auf Rossignols Hof in Pouilly le Fort bei Melun Departement Seine et Marne war weltweit der erste offentliche Demonstrationsversuch eines im Labor entwickelten Impfstoffs 119 Von insgesamt 50 Schafen impften seine Mitarbeiter an zwei aufeinander folgenden Terminen 25 die ubrigen 25 Tiere dienten als Kontrollgruppe 120 Zuletzt spritzten sie allen Schafen hochvirulente Milzbrand Bakterien Zwei Tage spater am 2 Juni 1881 traf Pasteur zum triumphalen Abschluss des Versuchs ein Von den 25 geimpften Schafen waren 24 gesund geblieben und lediglich ein Mutterschaf wahrscheinlich an einer anderen Ursache erkrankt Von den ungeimpften Tieren waren zu diesem Zeitpunkt 23 gestorben und die beiden ubrigen Schafe dem Tod nahe Zu den Zuschauern gehorte der Pariser Korrespondent der Londoner Times der den Versuchsausgang international bekannt machte Louis Pasteur hat die Zusammensetzung des in Pouilly le Fort verwendeten Impfstoffs nie veroffentlicht 121 erweckte aber den Eindruck dass er ihn genauso wie seinen ersten Impfstoff gegen Geflugelcholera hergestellt hatte als einen durch Sauerstoff abgeschwachten Lebendimpfstoff 122 Diese Darstellung ist mit Ausnahme der zunachst wenig beachteten Erinnerungen seines Neffen Adrien Loir von den gangigen Pasteur Biografen ubernommen worden Loir schrieb dagegen 1937 dass Pasteur den Impfstoff fur Pouilly le Fort mit Kaliumdichromat habe versetzen lassen Dieser Impfstoff sei von Chamberland und Roux hergestellt worden 123 nbsp Henry Toussaint hatte noch vor Pasteur 1880 einen Milzbrand Impfstoff entwickelt Der von Pasteur und seinen Mitarbeitern bei dem Experiment in Pouilly le Fort tatsachlich verwendete Impfstoff ahnelt in seiner Herstellungsweise verbluffend Toussaints Verfahren zur Abschwachung bzw Abtotung der Bakterien wie Pasteurs Labortagebucher belegen Die Wissenschaftshistoriker Antonio Cadeddu 124 und Gerald L Geison 125 haben unabhangig voneinander durch Auswertung von Pasteurs Labortagebuchern in diesem Fall Heft 91 nachgewiesen dass Loirs Darstellung tatsachlich zutrifft Heikel wird dieses Ergebnis dadurch dass Pasteur und seine Mitarbeiter damit auf ein Verfahren zuruckgriffen das von Pasteurs Konkurrenten Henry Toussaint entwickelt worden war Toussaint hatte zuvor Pasteurs Forschungen zur Geflugelcholera ermoglicht indem er ihm eine Kultur des erst kurz zuvor entdeckten Erregers uberlassen hatte 126 Anders als Pasteur verfolgte Toussaint das Konzept eines Totimpfstoffs fur den er die Bakterien durch Hitze oder Chemikalien abtotete 1880 hatte er einen Milzbrand Impfstoff aus erregerhaltigem Blut erprobt fur den er in einer Variante die Bakterien mit Phenol versetzt in einer anderen Variante die Bakterien mit Hitze abgetotet hatte 127 Geison konnte anhand von Pasteurs Labortagebuchern und privater Briefe zeigen wie gross Pasteurs Irritation war als dieser erfuhr dass Toussaints Konzept eines Totimpfstoffes funktionierte wahrend sein eigener Impfstoff noch unbefriedigende Resultate lieferte 128 Dies stellt alle Vorstellungen die ich uber Krankheitserreger oder Impfstoffe hatte auf den Kopf Ich verstehe nichts mehr 129 schrieb er an seinen Kollegen aus der Akademie der Medizin den Veterinarmediziner Henri Bouley Pasteur veranlasste sofort dass seine Mitarbeiter die Versuche Toussaints wiederholten 130 Sie erhitzten erregerhaltiges Blut zehn Minuten lang auf 55 C fanden aber noch lebensfahige wenn auch abgeschwachte Bakterien wie es ins Impfstoff Konzept von Pasteur passte 131 Roux hatte aber auch das Toussaintsche Verfahren mit Phenol und in einer Abwandlung mit Kaliumdichromat erprobt 132 Erst zwei Jahre spater veroffentlichten Roux und Chamberland diese Methode ohne jeglichen Hinweis darauf dass sie in Pouilly le Fort zum Einsatz gekommen war 133 Durch die Ergebnisse von Pouilly le Fort galt Pasteur in der Offentlichkeit als eindeutiger Sieger im Wettlauf um einen Milzbrand Impfstoff Obwohl Toussaints Lehrer Auguste Chauveau 1882 noch einmal auf die Prioritat seines Schulers hinwies 134 geriet Toussaints Name bald in Vergessenheit Geison hat Pasteurs Verhalten in diesem Fall als Wissenschaftsbetrug gewertet 135 Allein schon der Umstand dass Pasteur seine Labortagebucher nicht vernichtet hat lasst jedoch daran zweifeln dass er Wissenschaftsbetrug beabsichtigte Zu einer anderen Einschatzung als Geison kommt Herve Bazin 136 Pasteurs Irritation ruhrte demnach aus seiner Uberraschung dass in Person von Henry Toussaint so schnell ein Konkurrent auf dem Feld der Impfstoff Entwicklung aufgetaucht war obwohl er in seinem Vortrag vom 9 Februar 1880 bewusst vage geblieben war 137 Auch Bazin gesteht die Prioritat fur den Milzbrand Impfstoff Toussaint zu 138 Ausser Toussaint kommt allerdings noch der Brite William Greenfield in Frage der nach dem Vorbild der Pockenschutzimpfung Rinder mit Milzbrand Erregern aus Nagetieren impfte 139 Pasteurs Impfstoff sei jedoch objektiv uberlegen gewesen weil Toussaint kein Kulturverfahren fur Milzbrand Bakterien besass und deswegen als Grundlage fur den Impfstoff auf das Blut infizierter Tiere zuruckgreifen musste Die Qualitat von Toussaints Impfstoff wechselte aus diesem Grund stark wahrend Pasteur einen stabilen Impfstoff garantieren konnte Toussaint revidierte spater unter nicht ganz klaren Umstanden die Interpretation seines Impfstoffs als Totimpfstoff und erklarte offentlich dass er die Bakterien wohl nur abgeschwacht aber nicht abgetotet habe 140 Pasteur sah also keine Notwendigkeit aufgrund der Toussaintschen Versuche seine eigenen Vorstellungen von der Funktionsweise eines Impfstoffs zu revidieren Zum Zeitpunkt des Versuchs von Pouilly le Fort hatte Pasteur mehrere verschiedene Impfstofftypen fur die Milzbrand Schutzimpfung in der Entwicklung mit Hitze und Sauerstoff bzw mit Kaliumdichromat abgeschwacht 141 sodass es nach Ansicht von Bazin vernunftig erscheine wenn er sich offentlich noch nicht auf ein Verfahren festlegen wollte Pasteur habe Toussaint nicht plagiiert 142 Cadeddu hat noch auf ein mogliches Motiv fur Chamberland und Roux hingewiesen sich mit Kaliumdichromat zu beschaftigen 143 Pasteur war es bis zum Versuch von Pouilly le Fort nicht gelungen durch Aussetzen an Sauerstoff sporenfreie Kulturen des Milzbrand Erregers zu erzeugen Mit Kaliumdichromat gelang es dagegen Chamberland und Roux sporenfreie Kulturen herzustellen die fur die Impfstoffproduktion geeignet und gleichzeitig durch die Chemikalie abgeschwacht worden waren 144 Die Ursprunge der Impfstoff Industrie Bearbeiten nbsp Charles Chamberland hier auf einem Foto um 1880 leitete die Impfstoff ProduktionNoch 1881 bot Pasteur dem franzosischen Staat an eine staatliche Fabrik fur Milzbrand Impfstoff aufzubauen wenn er im Gegenzug aller materieller Sorgen enthoben wurde Der franzosische Staat lehnte damals ab sodass Pasteur den Impfstoff weiter in seinem Labor produzierte 145 Die Nachfrage war jedoch bald so gross dass Pasteur und seine Mitarbeiter in industrielle Dimensionen vorstiessen 146 Fur die Produktion wurde ein eigenes Labor unter der Leitung von Charles Chamberland in der rue Vauquelin eingerichtet Eine eigens gegrundete Firma die Societe de Vulgarisation du Vaccin Charbonneux spater umbenannt in Societe du Vaccin Charbonneux Pasteur ubernahm den Vertrieb Die Zahl der verkauften Impfstoffdosen eine vollstandige Impfung erforderte zwei Dosen nahm steil zu 1881 noch im Jahr des Versuchs von Pouilly le Fort wurden 164 000 Dosen verschickt 1882 bereits 700 000 1885 900 000 Dabei kam es 1882 laborintern zu einer schweren Krise weil sich der Impfstoff nicht als so stabil wie erhofft herausstellte was zahlreiche weitere Versuche und die Einfuhrung einer strikten Qualitatskontrolle erforderte Nach franzosischem Recht war es nicht moglich Impfstoffe patentieren zu lassen aber der Produktionsprozess war so kompliziert dass das Unternehmen uber viele Jahre ein Monopol wahren konnte Der Verkaufspreis fur eine Impfstoffdosis betrug 2 50 Francs Zwei Funftel des Gewinns standen Pasteur zu je ein Funftel Chamberland und Roux das letzte Funftel wurde einer Rucklage zugefuhrt Anfangs wurde ein Impfstoff produziert der mit Kaliumdichromat abgeschwacht worden war Er wurde durch einen Impfstoff ersetzt den Pasteur nach seinem eigenen Verfahren entwickelt hatte Bei ihm wurden die Bakterien dem Sauerstoff der Luft ausgesetzt allerdings bei einer genau einzuhaltenden Temperatur von 42 bis 43 C bei dieser Temperatur entwickelten die von Pasteur verwendeten Milzbrand Bakterien keine Sporen Innerhalb von acht Tagen verloren die Bakterien so ihre Virulenz vollstandig Wurde der Prozess fruher abgebrochen so konnte jeder beliebige Grad von Virulenz eingestellt werden und laut Pasteur auch beliebig lange konserviert werden 147 Die Kontroverse mit Koch Bearbeiten Mit seinen Studien zum Milzbrand hatte sich Pasteur auf ein Gebiet begeben das von Robert Koch seit seinen Forschungen in Wollstein und Berlin 148 beherrscht wurde 1877 erkannte Pasteur die Leistungen Kochs und Davaines an 149 Andererseits beanspruchte er aber auch wiederholt die bakteriellen Endosporen zuerst entdeckt zu haben und zitierte dafur seine Arbeiten uber die flacherie 150 In seinen Augen hatte Koch also nur eine Entdeckung bestatigt die er zuvor gemacht hatte 1881 enthielt der erste Band der Mittheilungen aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte mehrere Artikel von Robert Koch und seinen Schulern in denen sie die Pasteurschen Milzbrandversuche in zahlreichen Punkten angriffen Die Pasteurschen Milzbrandimpfstoffe seien mit anderen Bakterien kontaminiert Pasteur habe zahlreiche Krankheiten miteinander verwechselt er habe Prioritatsanspruche von Koch missachtet und Regenwurmer spielten nicht die von Pasteur behauptete Rolle im Lebenszyklus des Milzbrand Erregers 151 Als Pasteur 1881 auf dem Internationalen Medizinkongress in London Koch traf war er sich dieses Angriffs anscheinend noch nicht bewusst und er lobte Kochs feste Kulturmedien als grossen Fortschritt 1882 auf dem Internationalen Kongress fur Hygiene und Demographie in Genf griff er dagegen die Koch Schule scharf an Koch verzichtete auf eine Erwiderung und versprach schriftlich zu reagieren was er auch tat 152 In dieser Veroffentlichung lobte er plotzlich das Konzept der Impfstoffe aus abgeschwachten Krankheitserregern sprach jedoch die Prioritat Toussaint zu Nach wie vor hielt er die Pasteurschen Impfstoffe fur unsauber Pasteur antwortete 1882 wiederum in einem sarkastisch gehaltenen offenen Brief 153 Bei der Heftigkeit der Auseinandersetzung muss der Altersunterschied Koch war 21 Jahre junger und der teilweise unverschamte Ton den Koch anschlug 154 berucksichtigt werden Ein Impfstoff gegen Schweinerotlauf Bearbeiten Pasteur entwickelte noch einen Impfstoff gegen eine weitere veterinarmedizinisch bedeutende Krankheit den Schweinerotlauf 155 Der Erreger der heute Erysipelothrix rhusiopathiae genannt wird war 1882 von seinem Mitarbeiter Louis Thuillier isoliert worden Hierfur setzte er erstmals eine neuartige Methode der Abschwachung ein indem er den Erreger fortlaufend von Kaninchen zu Kaninchen ubertrug Der Impfstoff gegen Schweinerotlauf war wirtschaftlich abgesehen von Ungarn kein grosser Erfolg Pasteurs erster humanmedizinischer Impfstoff eine Therapie fur Tollwut Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Darstellung der Impfung von Jean Baptiste Jupille gegen Tollwut Da Pasteur kein Arzt war schaut er aus dem Hintergrund zu Pasteur zogerte lange Impfstoffe an Menschen anzuwenden sodass Jaime Ferran ihm 1885 mit einer Schutzimpfung gegen Cholera zuvorkam Dessen Impfstoff aus Cholerabakterien war nach der Pockenschutzimpfung der erste Menschen verabreichte Impfstoff ob er wirksam war ist unter Medizinhistorikern umstritten Pasteur arbeitete an seinem ersten humanmedizinischen Impfstoff ab 1881 Dafur wahlte er eine auf den ersten Blick ungewohnliche Krankheit die Tollwut Da Viren im modernen Sinne des Wortes noch unbekannt waren gab es hier keine sichtbaren Krankheitserreger mit denen er hatte experimentieren konnen Tollwut war humanmedizinisch unbedeutend jedoch wegen des grausamen Todes gefurchtet Durchschnittlich starben in Frankreich pro Jahr etwa 30 Menschen daran 156 Pasteurs Wahl wird haufig auf ein Kindheitserlebnis von 1831 zuruckgefuhrt als in seiner Heimatstadt Arbois mehrere Menschen von einem tollwutigen Wolf gebissen worden waren 157 Der achtjahrige Louis Pasteur beobachtete damals die traditionelle Behandlung Ausbrennen der Bisswunde mit einem gluhenden Eisen durch den Dorfschmied was er fur den Rest des Lebens nicht mehr vergessen haben soll nbsp Pasteur beobachtet mit Tollwut infizierte Versuchskaninchen zeitgenossische Darstellung Tollwut hatte den experimentellen Vorteil dass die Krankheit bei Menschen und Tieren vorkam sodass Hunde als Versuchstiere benutzt werden konnten 158 Die Inkubationszeit betrug ein bis zwei Monate was Zeit fur eine Intervention durch Impfung liess Ausserdem etablierte Pasteur als Versuchstier das Kaninchen das gegenuber dem Hund eine nur etwa halb so lange Inkubationszeit aufwies und sich erheblich sicherer handhaben liess Kaninchen waren aus diesen Grunden bereits von Pierre Victor Galtier Professor an der Tierarzneischule von Lyon vorgeschlagen worden 159 Auch hatte Galtier 1881 einen Tollwut Impfstoff an Schafen erprobt wofur er analog zur Pockenschutzimpfung den Wild Erreger selbst ubertragen hatte und nicht einen kunstlich im Labor abgeschwachten Erreger 160 Da Galtier seine Ergebnisse in den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften publizierte muss Pasteur Kenntnis von seinen Arbeiten gehabt haben Allerdings erwahnte er ihn nur ein einziges Mal und auch das nur um ihn zu kritisieren 161 Pasteur entwickelte zunachst eine Methode den Tollwut Erreger durch aufeinander folgende Ubertragungen auf Affen abzuschwachen als Mass der Abschwachung diente die Inkubationszeit Bis 1884 hatte er auf diese Weise einen Impfstoff entwickelt der Hunde vor einer Infektion durch Tollwut schutzte was er sich durch eine Kommission des Unterrichtsministers bestatigen liess 162 Allerdings waren bei diesen Versuchen die Hunde immer erst geimpft und dann mit dem Krankheitserreger infiziert worden Der Wissenschaftshistoriker Gerald L Geison hat als Erster anhand der Labortagebucher von Pasteur nachgewiesen dass Pasteurs Arbeitsgruppe diesen Impfstoff an zwei Menschen erprobt hat ohne dass die Offentlichkeit je davon erfuhr 163 Im ersten Fall erhielt ein Mann namens Girard am 2 Mai 1885 eine einzige Injektion bevor das ubergeordnete Ministerium reagierte und Pasteur jede weitere Behandlung untersagte In seinem Labortagebuch das fur diesen Fall die einzige Quelle ist verfolgte Pasteur das weitere Schicksal Girards der nach einer schweren Krise wieder genas nur bis zum 25 Mai Er selbst zeigte sich uberzeugt dass Girard aufgrund der einmaligen Behandlung genesen war angesichts der langen Inkubationszeit kann aber tatsachlich nicht beurteilt werden ob der Patient nicht doch spater an Tollwut erkrankte 164 Im zweiten Fall fur den es ausser Pasteurs Labortagebuch auch noch einen Augenzeugenbericht des behandelnden Arztes gibt 165 war ein elfjahriges Madchen namens Antoinette Poughon erst sechs Wochen nach der Infektion als es bereits die ersten Symptome zeigte in die Behandlung gekommen Es starb nachdem es zwei Spritzen erhalten hatte Verwunderlich ist hier vor allem dass Pasteur bei diesem offensichtlich aussichtslosen Fall uberhaupt eine Therapie versuchte 166 Fur die hier angewandte Reihenfolge Impfung nach einer bereits erfolgten Tollwut Infektion hatte Pasteur bis dahin mit einer kleinen Ausnahme keinen Tierversuch unternommen Nur ein einziges Mal hatte er versucht ein bereits tollwutiges Kaninchen mit einer Serie von Impfungen zu heilen das Kaninchen war aber gestorben 167 nbsp Joseph Meister im Jahre 1885Hatte die Offentlichkeit von diesen vorausgegangenen Therapieversuchen erfahren hatte sie wahrscheinlich langst nicht so enthusiastisch auf die angebliche oder tatsachliche Heilung des jungen Joseph Meister reagiert die Pasteur am 26 Oktober 1885 bekannt gab 168 Die Nachricht erzeugte eine Sensation Aus aller Welt stromten von vermeintlich tollwutigen Tieren gebissene Menschen nach Paris und ein gutes Jahr spater waren allein dort bereits 2500 Patienten behandelt worden 169 Nach Pasteurs eigenen Angaben werden nur 10 Prozent der von tollwutigen Hunden gebissenen Menschen tatsachlich infiziert 170 Die Heilung von Joseph Meister war also keinesfalls ein Beleg fur die Wirksamkeit des Impfstoffs auch wenn sie von der Offentlichkeit so verstanden wurde Erst die statistische Auswertung einer grossen Zahl von Fallen ergab zweifelsfrei dass Pasteurs Tollwut Impfstoff tatsachlich wirksam war 171 nbsp In einem haufig reproduzierten Bild von Albert Edelfelt betrachtet Louis Pasteur eine Flasche in der an einem Faden das getrocknete Ruckenmark eines tollwutigen Kaninchens uber einem Trocknungsmittel hangt Nach den gescheiterten bzw unklaren Ergebnissen in den ersten beiden Therapieversuchen hatte Pasteur fur die Herstellung eine andere Methode wie er sie schlicht in seinem Labortagebuch nennt 172 verwendet Der bei Meister eingesetzte Impfstoff bestand aus dem emulgierten Ruckenmark das zwei Wochen lang an der Luft getrocknet hatte eines an Tollwut verstorbenen Kaninchens 173 Pasteur behauptete dass er den Impfstoff an 50 Hunden erprobt hatte und in allen Fallen erfolgreich gewesen sei Tatsachlich belegen die Labortagebucher dass zu der speziellen Methode mit der Joseph Meister behandelt worden war die Tierexperimente noch nicht abgeschlossen waren 174 Meister erhielt eine Serie von 13 Injektionen wobei Pasteur zunehmend frischeres Ruckenmark mit zunehmend virulenteren Tollwut Erregern verwendete 175 nbsp Emile Roux war der begabteste und eigenstandigste Mitarbeiter Pasteurs Wegen ihrer unterschiedlichen politischen Ansichten und Lebensstile gerieten sie haufig in Konflikt miteinander 176 Von Pasteur nie offentlich anerkannt wurde der Anteil seines wichtigsten Mitarbeiters am Tollwut Impfstoff Emile Roux Wie sich ebenfalls erst aus den Erinnerungen von Adrien Loir ergab hatte Roux das Verfahren entwickelt das Ruckenmark eines tollwutigen Tiers an einem Faden hangend in einer Flasche aufzubewahren und auf diese Weise das Ruckenmark zu trocknen ohne dass es verfaulte Pasteur verbesserte noch die Methode indem er Kaliumhydroxid als Trocknungsmittel hinzufugte 177 Roux war 1883 zum Dr med promoviert worden weil Pasteur selbst als Nicht Mediziner keine Menschen behandeln durfte und hatte eigentlich die Impfungen vornehmen sollen Im konkreten Fall des Joseph Meister scheint Roux sich geweigert zu haben einen Menschen mit einem Impfstoff zu behandeln den er personlich noch nicht fur ausgereift hielt sodass Pasteur die Hilfe anderer Arzte in Anspruch nehmen musste 178 Etwas anders bewertet Herve Bazin das Geschehen Er kann nachweisen dass Pasteur das Trocknungsverfahren fur erregerhaltiges Ruckenmark schon vor dem Zeitpunkt verwendet hatte an dem er es nach Angaben von Loir von Roux kopiert haben soll 179 Aber auch laut Bazin weigerte sich Roux die Veroffentlichung vom 26 Oktober 1885 zu unterzeichnen weil er die Anwendung am Menschen fur voreilig hielt 180 Insgesamt hat Pasteur vier verschiedene Impfstoffe entwickelt und damit nachgewiesen dass man zumindest im Prinzip fortan vor beliebigen Infektionskrankheiten durch eine Impfung schutzen konnte Auch wenn die Umstande bis heute umstritten sind hat Pasteur in allen Fallen am Ende ein wirksames Produkt geschaffen Das Institut Pasteur Bearbeiten nbsp Emile Duclaux seit 1862 enger Mitarbeiter Pasteurs folgte ihm 1895 als Direktor des Institut Pasteur nbsp Das ursprungliche Gebaude des Institut Pasteur beherbergt heute ein Museum zu Pasteur sowie die Krypta mit seinem Leichnam Durch den spektakularen Erfolg der Heilung von Joseph Meister traf eine Flut von Spenden ein Der fur die Grundung eines Institut Pasteur aufgelegte Fonds schwoll auf 2 6 Millionen Francs an Am 14 November 1888 wurde es in Anwesenheit von Prasident Sadi Carnot eingeweiht Pasteur sein erster Direktor Von seinem Status her war das Institut Pasteur eine private Institution die Leiter der funf Sektionen sowie Pasteur selbst erhielten ihr Gehalt jedoch weiterhin vom Staat 181 Um Spenden war mit dem Motiv geworben worden ein Zentrum der Tollwutschutzimpfung zu schaffen doch das Institut Pasteur war von Anfang weit mehr das erste Forschungsinstitut fur Medizinische Mikrobiologie Sein Vorbild wurde in aller Welt kopiert so mit dem 1891 gegrundeten Preussischen Institut fur Infektionskrankheiten in Berlin dem Lister Institut von 1891 in London dem Gamaleya Institut von 1891 in Moskau und dem Kitasato Institut in Tokio das auf einen Vorlaufer von 1892 zuruckgeht Die Institutionalisierung der Mikrobiologie druckte sich auch in Fachzeitschriften aus darunter die 1887 von Emile Duclaux gegrundeten Annales de l Institut Pasteur Ebenso entstanden in aller Welt Tollwut Impfdienste die haufig zum Keim eines weiteren Institut Pasteur wurden In Russland wo Tollwut ein grosses Problem war wurde bereits ab 1886 in Odessa gegen Tollwut geimpft Weitere Institute entstanden in St Petersburg Moskau Samara und Warschau Ebenfalls schon 1886 offnete ein Tollwut Impfdienst in New York aber auch zum Beispiel 1891 unter Albert Calmette in Saigon und 1893 in Tunis Heute tragen mehr als 100 medizinische Institute und Wissenschaftszentren den Namen Louis Pasteurs haufig auch ohne dass sie unmittelbar mit dem Institut Pasteur zu tun haben Pasteurs Wissenschaftsstil Bearbeiten Es ist haufig festgestellt worden dass bei den Arbeiten von Pasteur eine strikte Trennung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung nicht moglich ist 182 Pasteur bearbeitete mit grossem Elan anwendungsbezogene Probleme und stiess dabei regelmassig zu Erkenntnissen von grundsatzlicher Bedeutung vor Seine Karriere war von Kontroversen begleitet wobei zu berucksichtigen ist dass die Diskussionskultur im Wissenschaftsbetrieb des 19 Jahrhunderts generell starker von Polemik gepragt war als heute 183 Er behauptete zwar Kritik gegenuber offen zu sein reagierte aber wenn er tatsachlich kritisiert wurde empfindlich 184 Seine Methode der Beweisfuhrung hatte eine starke rhetorische Komponente So veranstaltete er offentliche Demonstrationen von Experimenten um einen Sachverhalt zu belegen und verlangte nach Untersuchungskommissionen um einen wissenschaftlichen Streit zu entscheiden Auf die Auswahl der Kommissionsmitglieder nahm er allerdings Einfluss sodass fur seinen wissenschaftlichen Gegner kein faires Urteil gesichert war 185 Wissenschaftler der Tierarzneischule von Turin mit denen Pasteur uber die Frage der Wirksamkeit des Milzbrand Impfstoffs in Konflikt geraten war verglichen Pasteur mit einem Duellanten der jeden herausfordert der ihm zu widersprechen wagt oder ihn auch nur scharf anschaut der aber die Gewohnheit hat sich die Wahl der Waffen vorzubehalten und seine Gegner verpflichtet mit gebundenen Handen zu kampfen 186 Die Labortagebucher Bearbeiten Als Reaktion auf ein fur ihn unangenehmes Erlebnis bat Pasteur 1878 seine Familie seine Labortagebucher nie jemandem zu zeigen Nach dem Tod des Physiologen Claude Bernard hatte einer von dessen Schulern Notizen veroffentlicht wonach Bernard an Pasteurs Theorie zur Garung gezweifelt habe Dies zwang Pasteur dazu gegen den eigentlich von ihm verehrten Bernard offentlich Stellung zu beziehen Um nicht selbst eine ahnliche Situation zu provozieren verhangte er das Veroffentlichungsverbot uber seine Labortagebucher 187 1964 ubergab Louis Pasteur Vallery Radot damals der letzte uberlebende der direkten mannlichen Nachkommen die Labortagebucher der Franzosischen Nationalbibliothek Sie wurden mit dem Tod von Pasteur Vallery Radot im Jahre 1971 zuganglich allerdings erst mit dem Katalog von 1985 praktisch nutzbar 188 Insgesamt bestehen sie aus 144 Notizbuchern von denen 42 mit Zeitungsausschnitten Vorlesungsnotizen etc gefullt sind Die ubrigen 102 Notizbucher sind die eigentlichen Labortagebucher und dokumentieren 40 Jahre Forschungsarbeit 189 Anlasslich des 100 Todestages von Pasteur 1995 veroffentlichte der US amerikanische Wissenschaftshistoriker Gerald L Geison das Buch The Private Science of Louis Pasteur in dem er anhand der Labortagebucher nachwies dass die Geschichte von Pasteurs Versuchen in einigen Fallen anders abgelaufen ist als seine Veroffentlichungen nahelegen Das Buch verursachte in Frankreich obwohl es nie ubersetzt wurde einen Skandal Eine ahnliche Stossrichtung haben die Veroffentlichungen des Italieners Antonio Cadeddu Die Debatte wird nach wie vor von der nationalen Herkunft bestimmt Wahrend die Kritiker aus dem Ausland kommen wird Pasteur von Franzosen wie Patrice Debre und Herve Bazin in Schutz genommen Ehrungen Bearbeiten nbsp Pasteurs Bildnis schmuckte die letzte Funf Francs Banknote nbsp Pasteurpipetten1883 wurde Pasteur in die American Academy of Arts and Sciences 190 und die National Academy of Sciences gewahlt 1887 wurde das Institut Pasteur gegrundet Im ersten Gebaude des Instituts wohnte Pasteur in seinen letzten Lebensjahren ab 1888 In einem Teil dieses Gebaudes ist seit 1936 das Musee Pasteur eingerichtet Weitere Museen existieren in seinen ehemaligen Wohnhausern in Dole und Arbois siehe Maison de Louis Pasteur Zahlreiche Denkmale sind zu seiner Ehre errichtet worden Zeitweise galt Pasteur in franzosischen Umfragen noch vor Napoleon als der bedeutendste Franzose der je gelebt hat Er ist einer der 23 ursprunglichen Namen auf dem Fries der London School of Hygiene and Tropical Medicine die Personen auffuhren die sich um offentliche Gesundheit und Tropenmedizin verdient gemacht haben Wahrend sein Andenken in Deutschland zuruckhaltend gepflegt wurde war Pasteur vor allem auch in Russland und im Osmanischen Reich popular Zar Alexander III gehorte mit einem Beitrag von 100 000 Francs zu den grosszugigsten Spendern fur das Institut Pasteur Zahlreiche russische Wissenschaftler kamen nach Paris unter ihnen der kunftige Nobelpreistrager Ilja Metschnikow in dessen Sektion am Institut Pasteur sich zeitweise eine russische Kolonie bildete Der osmanische Sultan Abdulhamid II verlieh Pasteur fur seine Verdienste am 8 Juni 1886 den Mecidiye Orden erster Klasse Angesichts einer Seuche im Jahr 1893 in Istanbul hatte der Sultan Louis Pasteur um Hilfe gebeten der jedoch seinen Kollegen Andre Chantemesse schickte der die Seuche als Cholera Epidemie identifizierte Aufgrund Chantemesses Bericht der auch zur Errichtung einer neuen medizinischen Ausbildungsstatte riet entstand die Idee zur Grundung der Hadaypasa Medizin Fakultat 191 Nach Pasteur benannt ist die Bakterienfamilie der Pasteurellaceae mit der Gattung Pasteurella Die von Pasteurella multocida verursachten Krankheiten werden als Pasteurellosen bezeichnet Auch der Asteroid 4804 Pasteur tragt seinen Namen ebenso der Mondkrater Pasteur 192 und der Marskrater Pasteur 193 Nach Pasteur wurde sein College in Arbois ein Ort in Algerien sowie ein Bezirk in Kanada benannt Mehr als 2000 Strassen Frankreichs tragen seinen Namen darunter der Boulevard Pasteur eine grosse Verkehrsader von Paris Die Metro fahrt dort die Station Pasteur an Ihm zu Ehren tragen auch die Pasteur Halbinsel und die Pasteur Insel in der Antarktis seinen Namen Nach ihm benannt wurde ausserdem das 1939 in Dienst gestellte Passagierschiff Pasteur Die ebenfalls nach ihm benannte Louis Pasteur Medaille ist eine renommierte wissenschaftliche Ehrung fur Mediziner Sie wurde vor 2009 von der Louis Pasteur Universitat Strassburg verliehen 194 Literatur BearbeitenSchriften von Louis Pasteur Bearbeiten Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Masson Paris Band 1 Dissymetrie moleculaire 1922 Band 2 Fermentations et generations dites spontanees 1922 Band 3 Etudes sur le vinaigre et sur le vin 1924 Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie 1926 Band 5 Etudes sur la biere 1928 Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage 1933 Band 7 Melanges scientifiques et litteraires 1939 enthalt ein mustergultiges Stichwortverzeichnis zum Gesamtwerk Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Flammarion Paris Band 1 Lettres de jeunesse L Etape de la cristallographie 1840 1857 1946 Band 2 La seconde etape Fermentations generations spontanees maladies des vins des vers a soie de la biere 1857 1877 1951 Band 3 L Etape des maladies virulentes Virus vaccins du cholera des poules du charbon du rouget de la rage 1877 1884 1951 Band 4 L Etape des maladies virulentes suite Vaccination de l homme contre la rage Dernieres annees 1885 1895 1951 Ein Bestandteil des wissenschaftlichen Werks sind auch Pasteurs Labortagebucher Biografien Bearbeiten Massgeblich und bis heute die Diskussion bestimmend wenn auch der Autor nicht den Anspruch erhebt eine vollstandige Biografie zu liefern ist Gerald L Geison The Private Science of Louis Pasteur Princeton University Press Princeton 1995 Franzosisch Rene Vallery Radot M Pasteur Histoire d un savant par un ignorant J Hetzel Paris 1883 englische Ubersetzung 1885 Anfangs anonym erschienenes Werk geschrieben vom Schwiegersohn Pasteurs der ihm auch als Sekretar diente Grosse Teile dieses Buchs sind unter der direkten Aufsicht Pasteurs entstanden und konnen damit als inoffizielle Autobiografie gelten 195 Emile Duclaux Pasteur Histoire d un esprit Charaire Sceaux 1896 englische Ubersetzung 1920 1973 wieder aufgelegt Duclaux war ein enger Mitarbeiter Pasteurs und spater der erste Direktor desInstitut Pasteur Rene Vallery Radot La vie de Pasteur 2 Bande Paris Flammarion 1900 englische Ubersetzung 1902 1975 wieder aufgelegt deutsche Ubersetzung 1948 Wichtige Quelle zum Leben Pasteurs jedoch wissenschaftlich unzuverlassig Es begrundete zusammen mit Duclaux Buch den Geniekult um Pasteur wurde in zahlreiche Sprachen ubersetzt und immer wieder aufgelegt Emile Roux L Œuvre medicale de Pasteur In Centieme anniversaire de la naissance de Pasteur 27 decembre 1922 Hachette Paris 1922 Le laboratoire de Monsieur Pasteur In Centieme anniversaire de la naissance de Pasteur 27 decembre 1922 Hachette Paris 1922 Elie Metchnikoff Trois fondateurs de la medecine moderne Pasteur Lister Koch Alcan Paris 1933 englische Ubersetzung 1939 1971 wieder aufgelegt Adrien Loir A l ombre de Pasteur Souvenirs personnels Le Mouvement Sanitaire Paris 1938 Der Autor war Neffe und ein gelegentlicher Assistent von Pasteur Er gibt in wichtigen Punkten eine von den ublichen Pasteur Biografien abweichende Darstellung die sich nach Auswertung der Labortagebucher in der Regel als richtig herausgestellt hat Patrice Debre Louis Pasteur Flammarion Paris 1994 englische Ubersetzung 1998 Francoise Balibar Hrsg Pasteur Cahiers d un savant CNRS Paris 1995 Pierre Yves Laurioz Louis Pasteur La realite apres la legende Editions de Paris Paris 2003 Antonio Cadeddu Les verites de la science Pratique recit histoire le cas Pasteur Leo S Olschki Florenz 2005 196 Vom selben Autor auf Italienisch Dal mito alla storia Biologia e medicina in Pasteur Franco Angeli Mailand 1991 Englisch Rene J Dubos Louis Pasteur Free Lance of Science Little Brown and Company Boston 1950 franzosische Ubersetzung 1955 1976 wieder aufgelegt Rene J Dubos Pasteur and modern science Doubleday Garden City New York 1960 1988 wieder aufgelegt deutsche Ubersetzung 1960 Gerald L Geison Pasteur Louis In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 10 S G Navashin W Piso Charles Scribner s Sons New York 1974 S 350 416 auch heute noch lesenswerte Darstellung jedoch noch ohne Berucksichtigung der Labortagebucher Bruno Latour The Pasteurization of France Cambridge Massachusetts London 1988 Ubersetzung des franzosischen Originals von 1984 Deutsch Werner Kohler Pasteur Louis In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1110 1112 Paul de Kruif Louis Pasteur Mikroben als Gefahr und Pasteur und der tolle Hund In Paul de Kruif Mikrobenjager Originalausgabe Microbe Hunters Harcourt Brace amp Co New York 1926 Orell Fussli Verlag Zurich Leipzig 1927 8 Auflage ebenda 1940 S 59 101 und 138 174 Sekundarliteratur zu Einzelaspekten Bearbeiten Zur Kontroverse mit Antoine Bechamp Keith L Manchester Antoine Bechamp pere de la biologie Oui ou non In Endeavour Band 25 Nr 2 2001 S 68 73 Zu Pasteurs Impfstoffen Herve Bazin L Histoire des vaccinations John Libbey Eurotext Paris 2008 S 135 282 detaillierte Re Analyse der Entstehungsgeschichte von Pasteurs Impfstoffen auf der Grundlage von Pasteurs Labortagebuchern die ausfuhrlich zitiert werden Zur Entstehung der Schutzimpfung gegen Geflugelcholera Antonio Caddedu Pasteur et le cholera des poules Revision critique d un recit historique In History and philosophy of the life sciences Band 7 Nr 1 1985 S 87 104 Zur Keimtheorie K Codell Carter The development of Pasteur s concept of disease causation and the emergence of specific causes in Nineteenth Century medicine In Bulletin of the History of Medicine Band 65 Nr 4 1991 S 528 548 Zur Kontroverse mit Robert Koch K Codell Carter The Koch Pasteur Dispute On Establishing the Cause of Anthrax In Bulletin of the History of Medicine Band 62 Nr 1 1988 S 42 57 Zur Kontroverse mit Robert Koch Annick Perrot Maxime Schwartz Robert Koch und Louis Pasteur Duell zweier Giganten Theiss Darmstadt 2015 Zur Entstehung der Milzbrand Schutzimpfung Antonio Caddedu Pasteur et le vaccination contre le charbon Une analyse historique et critique In History and philosophy of the life sciences Band 9 Nr 2 1987 S 255 276 Zur Entstehung einer Impfstoff Industrie aus der Milzbrand Schutzimpfung Maurice Cassier Producing Controlling and Stabilizing Pasteur s Anthrax Vaccine Creating a New Industry and a Health Market In Science in Context Band 21 Nr 2 2008 S 253 278 doi 10 1017 S0269889708001713 Zum Pasteur Effekt Efraim Racker History of the Pasteur effect and its pathobiology In Molecular and Cellular Biochemistry Band 5 Nr 1 2 1974 S 17 23 doi 10 1007 BF01874168 Zur Kontroverse mit Felix Archimede Pouchet Nils Roll Hansen Experimental Method and Spontaneous Generation The Controversy between Pasteur and Pouchet 1859 64 In Journal of the History of Medicine and Allied Sciences Band 34 Nr 3 1979 S 273 292 Film Bearbeiten The Story of Louis Pasteur deutsch Louis Pasteur Regie William Dieterle USA 1936 Mit einem Oscar fur Paul Muni in der Rolle als Pasteur Pasteur amp Koch Un duel de geants dans la guerre des microbes deutsch Koch und Pasteur Duell im Reich der Mikroben Regie Mathieu Schwartz Frankreich 2018 197 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louis Pasteur Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Louis Pasteur Zitate Literatur von und uber Louis Pasteur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutschsprachige Webseite des Pasteur Museums in Dole Webseite des Pasteur Museums im Pariser Institut Pasteur franzosisch Webseite des Pasteur Hauses in Arbois franzosisch Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Zeitungsartikel uber Louis Pasteur in den Historischen Pressearchiven der ZBW Informationen zu und akademischer Stammbaum von Louis Pasteur bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 42 Werner Kohler Pasteur Louis In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte 2005 S 1110 1112 hier S 1110 Jacques Nicolle Ewald Edlinger Ubersetzer Louis Pasteur ein Meister der wissenschaftlichen Untersuchung Verlag Volk und Gesundheit Berlin 1959 S 16 worldcat org abgerufen am 28 Januar 2020 Die Annales scientifiques de l Ecole Normale Superieure sind 1900 zu einer rein mathematischen Zeitschrift geworden existieren aber heute noch Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 5 Etudes sur la biere Masson Paris 1928 S 5 Ursprunglich veroffentlicht als Louis Pasteur Etudes sur la biere Gauthier Villars Paris 1876 I Tomsik Pasteur und die Generatio spontanea Huber Bern 1964 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 41 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 47 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 43 Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 2 La seconde etape Fermentations generations spontanees maladies des vins des vers a soie de la biere 1857 1877 Flammarion Paris 1951 S 492 Chacun de mes travaux jusqu a mon dernier jour portera pour epigraphe Haine a la Prusse Vengeance Vengeance Biografie von Louis Pasteur auf der Website der Academie francaise Geison The Private Science of Louis Pasteur S 45 Beleg auf einer Seite des franzosischen Kulturministeriums abgerufen am 27 Dezember 2012 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 39 de la Provostaye Recherches crystallographiques In Annales de chimie et de physique Reihe 3 Band 3 1841 S 129 150 Biot Communication d une note de M Mitscherlich In Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 19 Nr 16 1844 S 719 725 Louis Pasteur Memoire sur la relation qui peut exister entre la forme cristalline et la composition chimique et sur la cause de la polarisation rotatoire In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 1 Dissymetrie moleculaire Masson Paris 1922 S 61 64 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 26 Nr 21 1848 S 535 538 Louis Pasteur Recherches sur la dissimetrie moleculaire des produits organiques naturels In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 1 Dissymetrie moleculaire Masson Paris 1922 S 314 328 Louis Pasteur Recherches sur la dissimetrie moleculaire des produits organiques naturels In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 1 Dissymetrie moleculaire Masson Paris 1922 S 314 328 hier S 327 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 53 89 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 70 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 78 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 88 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 88 f Louis Pasteur Nouvelles recherches sur la relation qui peuvent exister entre la forme cristalline la composition chimique et le phenomene rotatoire moleculaire In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 1 Dissymetrie moleculaire Masson Paris 1922 S 198 202 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 35 1852 S 176 183 Louis Pasteur Nouvelles recherches sur la relation qui peuvent exister entre la forme cristalline la composition chimique et le phenomene rotatoire moleculaire In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 1 Dissymetrie moleculaire Masson Paris 1922 S 203 241 Ursprunglich veroffentlicht in Annales de chimie et de physique Reihe 3 Band 38 1853 S 437 488 Louis Pasteur Memoire sur la fermentation de l acide tartrique In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 25 28 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 46 1858 S 615 618 Louis Pasteur Note relative au Penicillium glaucum et a la dissymetrie moleculaire des produits organiques naturels In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 129 f Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 51 1860 S 298 f Louis Pasteur Isomorphisme entre les corps isomeres les uns actifs les autres inactifs sur la lumiere polarisee In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 1 Dissymetrie moleculaire Masson Paris 1922 S 284 288 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 42 1856 S 1259 1264 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 101 und 134 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 105 und 135 f Geison The Private Science of Louis Pasteur S 137 139 Louis Pasteur Sur les maladies virulentes et en particulier sur la maladie appelee vulgairement cholera des poules In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 291 302 hier S 292 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 90 1880 S 239 248 hier S 239 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 90 Louis Pasteur Memoire sur la fermentation appelee lactique In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 3 13 Ursprunglich veroffentlicht in Annales de chimie et de physique Reihe 3 Band 52 1858 S 404 418 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 90 f a b Pasteur In The New Encyclopaedia Britannica 15 Auflage Band 25 Encyclopaedia Britannica Chicago 1993 S 461 It was he who proved that microorganisms cause fermentation and disease Cagniard Latour Memoire sur la fermentation vineuse In Annales de chimie et de physique Bd 68 1838 S 206 222 Theodor Schwann Vorlaufige Mitteilung betreffend Versuche uber die Weingahrung und Faulnis In Annalen der Physik und Chemie Bd 41 1837 S 184 193 a b Friedrich Kutzing Microscopische Untersuchungen uber die Hefe und Essigmutter nebst mehreren andern dazu gehorigen vegetabilischen Gebilden In Journal fur praktische Chemie Band 11 1837 S 385 409 doi 10 1002 prac 18370110181 Louis Pasteur Memoire sur la fermentation alcoolique In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 51 126 hier S 71 f Louis Pasteur Memoire sur la fermentation alcoolique In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 51 126 M Traube Theorie der Fermentwirkungen Dummler Berlin 1858 Nachgedruckt in Moritz Traube Gesammelte Abhandlungen Mayer und Muller Berlin 1899 Berthelot Sur la fermentation glucosique du sucre de canne In Comptes rendus de l Academie des sciences Band 50 1860 S 980 984 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 379 und 396 Die Angriffe Pasteurs auf Liebig trafen einen grossen Freund Frankreichs Liebig der in Paris Chemie studiert hatte bewahrte zeit seines Lebens Hochachtung vor der franzosischen Wissenschaft und gehorte zu den wenigen Deutschen die in der aufgeheizten Stimmung nach der Reichseinigung an die Leistungen franzosischer Wissenschaftler erinnerten Louis Pasteur Experiences et vues nouvelles sur la nature de fermentations In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 142 147 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 52 1861 S 1260 1264 Efraim Racker History of the Pasteur effect and its pathobiology In Molecular and Cellular Biochemistry Band 5 Nr 1 2 1974 S 17 23 doi 10 1007 BF01874168 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 5 Etudes sur la biere Masson Paris 1928 Ursprunglich veroffentlicht als Louis Pasteur Etudes sur la biere Gauthier Villars Paris 1876 Louis Pasteur Memoire sur la fermentation acetique In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 3 Etudes sur le vinaigre et sur le vin Masson Paris 1924 S 23 77 Ursprunglich veroffentlicht in Annales scientifiques de l Ecole Normale superieure Band 1 1864 S 113 158 Kombiniert mit einer unveroffentlichten Vorlesung 1868 eigenstandig als Etudes sur le vinaigre publiziert Louis Pasteur Animalcules infusoires vivant sans gaz oxygene libre et determinant des fermentations Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 136 138 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 52 1861 S 344 347 Louis Pasteur Nouvel exemple de fermentation determinee par des animalcules infusoires pouvant vivre sans gaz oxygene libre et en dehors de tout contact avec l air de l atmosphere Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 159 164 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 56 1863 S 416 421 Louis Pasteur Note au sujet d une assertion de M Fremy publiee dans le dernier Compte rendu Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 403 405 hier S 403 f Fussnote 3 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 75 1872 S 1056 1058 Louis Pasteur Recherche sur la putrefaction Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 175 181 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 56 1863 S 1189 1194 a b Louis Pasteur Memoire sur les corpuscules organises qui existent dans l atmosphere Examen de la doctrine des generations spontanees In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 210 294 Louis Pasteur Experiences relatives aux generations dites spontanees In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 187 191 hier S 190 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 50 1860 S 303 307 Hermann Hoffmann Mykologische Studien uber die Gahrung In Botanische Zeitung Band 18 Nr 6 1860 S 49 55 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 125 F A Pouchet N Joly und Ch Musset Experiences sur l heterogenie executee dans l interieur des glaciers de la Maladetta Pyrenees d Espagne In Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 57 1863 S 558 561 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 126 John Tyndall The Optical Deportment of the Atmosphere in Relation to the Phenomena of Putrefaction and Infection In Philosophical transactions of the Royal Society Band 166 1876 S 27 74 doi 10 1098 rstl 1876 0002 F A Pouchet N Joly und Ch Musset Experiences sur l heterogenie executee dans l interieur des glaciers de la Maladetta Pyrenees d Espagne In Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 57 1863 S 558 561 hier S 560 Louis Pasteur Des generations spontanees In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 2 Fermentations et generations dites spontanees Masson Paris 1922 S 328 346 hier S 346 H Charlton Bastian Facts and Reasonings Concerning the Heterogenous Evolution of Living Things In Nature Band 2 Nr 35 1870 S 170 177 192 201 und 219 228 doi 10 1038 002170a0 H Charlton Bastian The Commission of the French Academy and the Pasteur Bastian Experiments In Nature Band 16 Nr 405 1877 S 276 279 doi 10 1038 016276a0 Pasteur Joubert und Chamberland La theorie des germes et ses applications a la medecine et a la chirurgie In Bulletin de l Academie de medecine Reihe 2 Band 7 1878 S 432 453 Louis Pasteur Sur l origine de la vie Unvollstandige Wiedergabe in Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 7 Melanges scientifiques et litteraires Masson Paris 1939 S 30 f Vollstandigere Version in Patrice Pinet Pasteur et la philosophie Harmattan Paris 2004 S 63 f Nicolas Appert Le livre de tous les menages Vierte Auflage Barrois L Aine Paris 1831 Louis Pasteur Etudes sur le vin ses maladies causes qui le provoquent Procedes nouveaux pour le conserver et pour le vieillir In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 3 Etudes sur le vinaigre et sur le vin Masson Paris 1924 S 111 381 hier S 352 Fussnote 1 sowie Louis Pasteur Note sur l emploi de la chaleur comme moyen de conservation du vin In ibid S 425 f Louis Pasteur Etudes sur le vin ses maladies causes qui le provoquent Procedes nouveaux pour le conserver et pour le vieillir In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 3 Etudes sur le vinaigre et sur le vin Masson Paris 1924 S 111 381 hier S 207 Ursprunglich veroffentlicht als Etudes sur le vin Imprimerie Imperiale Paris 1866 a b Agostino Bassi Del mal del segno calcinaccio o moscardino malattia che affligge i bachi da seta e sul modo di liberarne le bigattaje anche le piu infestate Teil 1 Teoria Teil 2 Pratica Lodi 1835 Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 2 La seconde etape Fermentations generations spontanees maladies des vins des vers a soie de la biere 1857 1877 Flammarion Paris 1951 S 194 Considerez je vous prie que je n ai jamais touche a un ver a soie et qu il me faudra consacrer a mon education a moi un temps considerable peut etre avant de commencer la moindre recherche Cadeddu Les verites de la science S 27 55 A Bechamp Sur l innocuite des vapeurs de creosote dans les educations de vers a soie In Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 62 1866 S 1341 f Louis Pasteur Observations sur la maladie des vers a soie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie Masson Paris 1926 S 427 431 hier S 431 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 61 1865 S 506 512 hier S 511 Louis Pasteur Nouvelle note sur la maladie des vers a soie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie Masson Paris 1926 S 454 468 hier S 465 A Bechamp Lettre adressee a M le President au sujet de la communication fait par M Pasteur le 29 april dernier In Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 64 1867 S 1042 f Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie Masson Paris 1926 S 1 284 hier S 54 186 Marie Nonclercq Antoine Bechamp 1816 1908 L Homme et le savant originalite et fecondite de son œuvre Maloine Paris 1982 S 43 Je suis le precurseur de Pasteur exactement comme le vole est le precurseur de la fortune du voleur enrichi heureux et insolent qui le nargue et le calomnie Das Zitat bezieht sich nicht nur auf die pebrine denn Pasteur und Bechamp waren bei verschiedenen Gelegenheiten in Konflikt geraten siehe den Artikel zu Antoine Bechamp Aber auch unmittelbar in Bezug auf die pebrine beschuldigte Bechamp Pasteur mehrfach des Plagiats Belege bei Cadeddu Les verites de la science S 44 46 Im Fall der pebrine ist dabei eine seltsame Verkehrung der Positionen zu beobachten Wahrend Pasteur bei der Garung nachgewiesen hatte dass der Erreger aus der Luft kommt nahm er bei der pebrine zunachst falsch an dass der Krankheitsprozess aus dem Inneren der Raupe stamme Bechamp glaubte dagegen korrekt dass der Krankheitserreger von aussen komme Das vertragt sich nicht mit der von ihm vertretenen Mikrozym Theorie wonach Bestandteile der Korperzellen die so genannten microzymas sich bei einer Krankheit innerhalb des Korpers in Krankheitserreger wie Bakterien umwandeln siehe A Bechamp Les microzymas dans leur rapports avec l heterogenie l histogenie la physiologie et la pathologie Examen de la panspermie atmospherique continue ou discontinue morbifere ou non morbifere Bailliere Paris 1883 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie Masson Paris 1926 S 1 284 hier S 188 204 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie Masson Paris 1926 S 188 257 A Bechamp Conseils aux sericiculteurs sur l emploi de la creosote dans l education des vers a soie Coulet Montpellier 1867 Ilse Jahn Hrsg Geschichte der Biologie 3 neubearbeitete Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg und Berlin 2002 S 625 Louis Pasteur Note sur la flacherie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 4 Etudes sur la maladie des vers a soie Masson Paris 1926 S 698 713 hier S 699 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus stenographiques du Congres internationale sericicole tenu a Paris du 5 au 10 septembre 1878 Paris 1879 S 27 38 a b Louis Pasteur La theorie des germes et ses applications a la medecine et a la chirurgie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 112 130 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus de l Academie des sciences Band 86 1878 S 1037 1043 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 42 C Davaine Recherches sur les infusoires du sang dans la maladie connue sous le nom de sang de rate In Comptes rendus de l Academie des sciences Band 57 1863 S 220 223 351 und 386 C Davaine Recherches sur les infusoires du sang dans la maladie connue sous le nom de sang de rate In Comptes rendus de l Academie des sciences Band 57 1863 S 220 223 hier S 221 Theoretisch bestand die Moglichkeit dass nicht das sichtbare Bakterium sondern ein losliches Toxin der Erreger des Milzbrands war siehe Pasteur und Jourbert Etude sur la maladie charbonneuse In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 164 171 hier S 170 f Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 84 1877 S 900 906 Pasteur Chamberland und Roux Sur la longue duree de la vie des germes charbonneux et sur leur conservation dans les terres cultivees In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 271 275 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 92 1881 S 209 211 Virulenzunterschiede beim selben Erreger waren schon von anderen Forschern erkannt worden vgl etwa das posthum veroffentlichte Buch von Auzias Turenne La syphilisation Bailliere Paris 1878 S 711 f Louis Pasteur De l extension de la theorie des germes a l etiologie de quelques maladies communes In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 147 158 Ursprunglich veroffentlicht in Bulletin de l Academie de medecine Reihe 2 Band 9 1880 S 435 447 Barbara I Tshisuaka Sedillot Charles Emmanuel In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1314 f Pasteur Joubert und Chamberland La theorie des germes et ses applications a la medecine et a la chirurgie In Bulletin de l Academie de medecine Reihe 2 Band 7 1878 S 432 453 hier S 433 Cadeddu Les verites de la science S 1 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 5 Etudes sur la biere Masson Paris 1928 S 40 f Text in deutscher Ubersetzung in Paul de Kruif Mikrobenjager Orell Fussli Zurich und Leipzig 1927 S 97 Louis Pasteur Observations a l occasion de la note de MM Gosselin et A Robin In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 71 f hier S 71 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 78 1874 S 46 f hier S 46 Loir A l ombre de Pasteur S 141 Geison Louis Pasteur S 355 Louis Pasteur und Jules Joubert Charbon et septicemie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 172 188 hier S 178 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 85 1877 S 101 115 Reiner Thomssen Schutzimpfungen Grundlagen Vorteile Risiken C H Beck Munchen 2001 S 24 Rene Vallery Radot La vie de Pasteur Paris Flammarion 1900 S 392 Caddedu Pasteur et le cholera des poules S 90 Zum Beispiel Rene J Dubos Louis Pasteur Franc tireur de la science Presses universitaires de France Paris 1955 S 331 Caddedu Pasteur et le cholera des poules S 95 f Caddedu Pasteur et le cholera des poules S 99 f Zum Impfstoff gegen Geflugelcholera Bazin L Histoire des vaccinations S 135 158 Bazin L Histoire des vaccinations S 153 Louis Pasteur Cholera des poules In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 287 291 Ursprunglich veroffentlicht in Recueil de medecine veterinaire Reihe 6 Band 7 1880 S 204 206 Caddedu Pasteur et le cholera des poules S 102 104 Bazin L Histoire des vaccinations S 148 Louis Pasteur Sur les maladies virulentes et en particulier sur la maladie appelee vulgairement cholera des poules In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 291 302 hier S 298 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 90 1880 S 239 248 Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 3 L Etape des maladies virulentes Virus vaccins du cholera des poules du charbon du rouget de la rage 1877 1884 Flammarion Paris 1951 S 148 f Louis Pasteur De l attenuation du virus du cholera des poules In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 323 330 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 91 1880 S 673 680 Bazin L Histoire des vaccinations S 154 f Dieses Verstandnis war keineswegs originell sondern zum Beispiel schon von Joseph Alexandre Auzias Turenne 1812 1870 vertreten worden siehe Auzias Turenne La syphilisation Bailliere Paris 1878 S 710 Anfang 1884 anderte Pasteur seine Ansichten zur Immunitat vgl Geison The Private Science of Louis Pasteur S 245 f Ursprunglich bezog sich dieses Verstandnis von Immunitat auf einzelne Organe etwa einen Muskel siehe Louis Pasteur Sur les maladies virulentes et en particulier sur la maladie appelee vulgairement cholera des poules In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 291 302 hier S 301 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 90 1880 S 239 248 Bald darauf wechselte Pasteur zu einer organismischen Betrachtungsweise und fasste den gesamten Korper als Kulturmedium auf siehe Louis Pasteur Experiences tendent a demontrer que les poules vaccinees pour le cholera sont refractaires au charbon In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 315 f Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 91 1880 S 315 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 145 Pasteur Chamberland und Roux De l attenuation des virus et de leur retour a la virulence In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 332 338 hier S 335 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 92 1881 S 429 435 Pasteur Chamberland und Roux Compte rendu sommaire des experiences faites a Pouilly le Fort pres Melun sur la vaccination charbonneuse In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 346 351 hier S 348 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Bd 92 1881 S 1378 1383 Thomas Schlich Louis Pasteur in Wolfgang U Eckart und Christoph Gradmann Arztelexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 3 Auflage Springer Verlag Heidelberg Berlin 2006 S 252 253 Dies ist eine vereinfachte Darstellung Tatsachlich umfasste das Experiment 60 Schafe davon 25 geimpft und mit dem Krankheitserreger konfrontiert 25 lediglich mit dem Krankheitserreger konfrontiert und 10 ohne jeglichen Eingriff In manchen Quellen ist auch noch von zwei Ziegen die Rede die Zahl der Schafe ist entsprechend zu verringern Dasselbe Experiment wurde mit ahnlichem Ergebnis auch an zehn Kuhen vollzogen davon sechs geimpft und vier lediglich mit dem Krankheitserreger konfrontiert Geison The Private Science of Louis Pasteur S 146 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 148 f Das offizielle Versuchsprotokoll findet sich in Experiences de Pouilly le Fort In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 697 720 Auch spater noch erweckte Pasteur den Anschein als ob er seine Impfstoffe ausschliesslich durch Abschwachung mit Sauerstoff herstelle vgl den Vortrag im August 1881 auf dem Internationalen Medizinkongress in London Vaccination in relation to chicken cholera and splenic fever In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 370 378 und den Vortrag im September 1882 auf dem Vierten Internationalen Kongress fur Hygiene und Demographie in Genf De l attenuation des virus In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 391 411 Loir A l ombre de Pasteur S 18 englische Ubersetzung in Geison The Private Science of Louis Pasteur S 149 f Antonio Caddedu Pasteur et le vaccination contre le charbon Une analyse historique et critique In History and philosophy of the life sciences Band 9 Nr 2 1987 S 255 276 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 145 176 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 359 H Toussaint Vaccinations charbonneuses In Association francaise pour l avancement des sciences Compte rendu de la 9e session Reims 1880 Paris 1881 S 1021 1025 In dieser Quelle spricht Toussaint von einem abgeschwachten Lebendimpfstoff Zur Vorgeschichte in der Toussaint zunachst von einem Totimpfstoff ausging vgl Geison The Private Science of Louis Pasteur S 160 166 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 162 f und 170 f Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 3 L Etape des maladies virulentes Virus vaccins du cholera des poules du charbon du rouget de la rage 1877 1884 Flammarion Paris 1951 S 159 Cela renverse toutes les idees que je me faisais sur les virus sur le vaccins etc Je n y comprends plus rien Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 3 L Etape des maladies virulentes Virus vaccins du cholera des poules du charbon du rouget de la rage 1877 1884 Flammarion Paris 1951 S 161 und S 162 Hier j ai ete donner a M Chamberland des instructions pour que je puisse verifier dans le plus bref delai possible le fait Toussaint auquel je ne croirai qu apres l avoir vu de mes yeux vu S 163 Ce qui importe c est de bien noter tout et de bien savoir si on opere sur du sang vivant ou sur du sang mort Hervorhebung im Original Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 3 L Etape des maladies virulentes Virus vaccins du cholera des poules du charbon du rouget de la rage 1877 1884 Flammarion Paris 1951 S 165 167 Versuchsergebnisse veroffentlicht in Pasteur Chamberland und Roux De la possibilite de rendre les moutons refractaires au charbon par la methode des inoculations preventives In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 339 343 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 92 1881 S 662 665 Caddedu Pasteur et le vaccination contre le charbon S 268 Ch Chamberland und E Roux Sur l attenuation de la virulence de la bacteridie charbonneuse sous l influence des substances antiseptiques In Comptes rendus de l Academie des sciences Band 96 1883 S 1088 1091 Bazin L Histoire des vaccinations S 173 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 151 Pasteur deliberately deceived the public and the scientific community about the nature of the vaccine actually used at Pouilly le Fort Zum Impfstoff gegen Milzbrand Bazin L Histoire des vaccinations S 159 196 Bazin L Histoire des vaccinations S 162 Bazin L Histoire des vaccinations S 175 W D Tigertt Anthrax William Smith Greenfield M D F R C P Professor Superintendent The Brown Animal Sanatory Institution 1878 1881 Concerning the priority due to him for the production of the first vaccine against anthrax In The Journal of Hygiene Band 85 Nr 3 1980 S 415 420 PMID 379209 PMC 2134029 freier Volltext Bazin L Histoire des vaccinations S 178 181 Bazin L Histoire des vaccinations S 184 Bazin L Histoire des vaccinations S 187 Cadeddu Les verites de la science S 138 f und S 146 E Roux Bacteridie charbonneuse asporogene In Annales de l Institut Pasteur Band 4 1890 S 25 34 hier S 26 Pasteur Vallery Radot Hrsg Correspondance de Pasteur Band 3 L Etape des maladies virulentes Virus vaccins du cholera des poules du charbon du rouget de la rage 1877 1884 Flammarion Paris 1951 S 271 f Fussnote 2 Maurice Cassier Producing Controlling and Stabilizing Pasteur s Anthrax Vaccine Creating a New Industry and a Health Market In Science in Context Band 21 Nr 2 2008 S 253 278 doi 10 1017 S0269889708001713 Louis Pasteur De l attenuation des virus et de leur retour a la virulence In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 332 338 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 92 1881 S 429 435 Gundolf Keil Robert Koch 1843 1910 Ein Essai In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 73 109 hier S 73 75 Pasteur und Jourbert Etude sur la maladie charbonneuse In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 164 171 hier S 165 f Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 84 1877 S 900 906 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 115 165 174 und 424 Geison Louis Pasteur S 397 Robert Koch Uber die Milzbrandimpfung Eine Entgegnung auf den von Pasteur in Genf gehaltenen Vortrag In Gesammelte Werke von Robert Koch Band 1 Thieme Leipzig 1912 S 207 231 PDF 3 8 MB Ursprunglich veroffentlicht als Robert Koch Uber die Milzbrandimpfung Thieme Leipzig 1882 Louis Pasteur La vaccination charbonneuse Reponse a un memoire de M Koch In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 418 440 Ursprunglich veroffentlicht in Revue scientifique 3 Folge Band 5 1883 S 74 84 Koch Uber die Milzbrandimpfung PDF 3 8 MB S 211 Pasteur ist eben kein Arzt und man kann von ihm nicht verlangen dass er pathologische Prozesse und Krankheitssymptome richtig beurteilt S 212 f die Mitteilungen welche Pasteur bis jetzt uber die Bereitung der beiden Impfstoffe gemacht hat sind so unvollkommen dass es unmoglich ist ohne weiteres sein Verfahren zu wiederholen und zu prufen Wer so verfahrt der darf sich nicht beklagen wenn er in wissenschaftlichen Kreisen dem Misstrauen und einer scharfen Kritik begegnet S 226 Pasteur befolgt also die Taktik von seinem Experiment nur soviel mitzuteilen als zu seinen Gunsten spricht das aber was ihm ungunstig ist selbst wenn darin die Entscheidung des Experimentes hegt zu verschweigen Ein solches Verfahren mag fur eine Geschaftsreklame angemessen sein aber in der Wissenschaft muss dasselbe mit aller Entschiedenheit zuruckgewiesen werden Louis Pasteur La vaccination du rouget des porcs a l aide du virus mortel attenue de cette maladie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 527 534 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus des seances de l Academie des sciences Band 97 1883 S 1163 1169 Bazin L Histoire des vaccinations S 209 Angabe fur den Zeitraum zwischen 1850 und 1872 So zum Beispiel Paul de Kruif Mikrobenjager Orell Fussli Zurich und Leipzig 1927 S 59 f und 161 Louis Pasteur Microbes pathogenes et vaccins In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 590 602 hier S 591 Galtier Etudes sur la rage In Comptes rendus de l Academie des sciences Band 89 1879 S 444 446 V Galtier Les injections de virus rabique dans le torrent circulatoire ne provoquent pas l eclosion de la rage et semblent conferer l immunite La rage peut etre transmise par l ingestion de la matiere rabique In Comptes rendus de l Academie des sciences Band 93 1881 S 284 f Pasteur Chamberland Roux und Thuillier Sur la rage In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 573 f Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus de l Academie des sciences Band 92 1881 S 1259 f Rapport presente au ministre de l instruction publique et de beaux arts par la commission chargee de controler les experiences de M Pasteur sur la prophylaxie de la rage In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 753 758 Ursprunglich veroffentlicht in Journal officiel de la Republique francaise Nr 216 1884 S 4228 4230 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 195 205 Cadeddu Les verites de la science S 185 189 A Mouret La premiere inoculation de Pasteur In L Etranger Band 12 1885 S 368 f Nachgedruckt in Cadeddu Les verites de la science S 191 f Cadeddu Les verites de la science S 189 192 Labortagebuch Heft 94 Blatt 65 zitiert nach Cadeddu Les verites de la science S 196 Methode pour prevenir la rage apres morsure In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 603 610 Ursprunglich veroffentlicht in Comptes rendus de l Academie des sciences Band 101 1885 S 765 773 Bazin L Histoire des vaccinations S 267 Louis Pasteur Causerie In Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 7 Melanges scientifiques et litteraires Masson Paris 1939 S 363 371 hier S 364 Bazin L Histoire des vaccinations S 264 266 Cadeddu Les verites de la science S 197 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 195 203 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 242 Bazin L Histoire des vaccinations S 241 halt die Beobachtungszeit der ersten 20 Hunde allerdings fur gerade noch ausreichend Bazin L Histoire des vaccinations S 238 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 236 Loir A l ombre de Pasteur S 66 f Geison The Private Science of Louis Pasteur S 236 238 Bazin L Histoire des vaccinations S 226 und 239 f Zum selben Ergebnis ist auch Cadeddu Les verites de la science S 175 f gekommen Bazin L Histoire des vaccinations S 240 Ilana Lowy On Hybridizations Networks and New Disciplines The Pasteur Institute and the Development of Microbiology in France In Studies in History and Philosophy of Science Band 25 Nr 5 1994 S 655 688 hier S 663 und 667 Eine Ausnahme war Ilja Metschnikow der private Mittel besass Nils Roll Hansen Louis Pasteur In Noretta Koertge Hrsg New Dictionary of Scientific Biography Band 6 Charles Scribner s Sons Detroit et al 2008 S 21 30 hier S 21 der hier zustimmend Donald Stokes Pasteur s Quadrant Basic Science and Technological Innovation Brookings Institution Press Washington D C 1997 zitiert Jost Lemmerich Wissenschaftlicher Streit als Lebenselixier In Justus Liebig Der streitbare Gelehrte Justus Liebig Universitat Giessen Giessen 2003 ISBN 3 9808949 2 4 S 53 67 hier S 53 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 38 Beispiele in H Charlton Bastian The Commission of the French Academy and the Pasteur Bastian Experiments In Nature Band 16 Nr 405 1877 S 276 279 hier S 278 doi 10 1038 016276a0 Marie Nonclercq Antoine Bechamp 1816 1908 L Homme et le savant originalite et fecondite de son œuvre Maloine Paris 1982 S 159 Geison Louis Pasteur S 388 Pasteur Vallery Radot Hrsg Œuvres de Pasteur Band 6 Maladies virulentes virus vaccins et prophylaxie de la rage Masson Paris 1933 S 454 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 18 21 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 3 Geison The Private Science of Louis Pasteur S 7 f Members of the American Academy Listed by election year 1850 1899 PDF Abgerufen am 24 September 2015 Mustafa Engin Coruh Mukadder Gun Die Reformen von Professor Dr Robert Rieder Pascha 1861 1913 in der theoretischen und praktischen Ausbildung von Medizinern im Osmanischen Reich des fruhen 20 Jahrhunderts In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 111 121 hier S 113 Louis Pasteur im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGS Louis Pasteur im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGS Louis Pasteur Medaille 1991 In Innere Medizin Band 19 Nr 3 1992 S VII Geison The Private Science of Louis Pasteur S 273 Rezension in der Zeitschrift History and philosophy of the life sciences Band 28 2006 S 443 445 PDF 54 kB https programm ard de TV arte koch und pasteur eid 287242740678657 letzter Aufruf 19 September 2020 nbsp Dieser Artikel wurde am 18 Oktober 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118591959 lobid OGND AKS LCCN n50050646 NDL 00452240 VIAF 54152415 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pasteur LouisKURZBESCHREIBUNG franzosischer Chemiker und MikrobiologeGEBURTSDATUM 27 Dezember 1822GEBURTSORT Dole Departement JuraSTERBEDATUM 28 September 1895STERBEORT Villeneuve l Etang bei Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Pasteur amp oldid 235727262