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Das Schloss Saint Cloud franzosisch Chateau de Saint Cloud war ein Schloss im Sudwesten von Paris Es befand sich auf dem Weg von der franzosischen Hauptstadt nach Versailles zwischen den beiden Orten Saint Cloud und Sevres auf dem Hochufer der Seine Schloss Saint Cloud mit umliegenden Landereien Gemalde von Etienne Allegrain Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schlosspark 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Domane Saint Cloud war seit dem fruhen Mittelalter konigliches Eigentum und wurde 1577 von Katharina von Medici an den Florentiner Bankier Jerome de Gondi verkauft Er liess ein dort vorhandenes Hotel abreissen und an dessen Stelle ein erstes Schloss mit L formigem Grundriss errichten um es als Residenz zu nutzen Zum reprasentativen Gebaude gehorten auch terrassierte Gartenanlagen an deren ursprunglicher Gestaltung Thomas Francine beteiligt war 1589 wurde hier Heinrich III von Frankreich ermordet 1 Das Schloss wurde 1625 vom Pariser Erzbischof Jean Francois de Gondi umgebaut und verschonert Nach seinem Tod kam es an Philippe Emmanuel de Gondi 1580 1662 und dann an dessen Neffen Henri de Gondi 1590 1659 der es 1655 an Barthelemy d Hervart 1607 1676 verkaufte 2 1658 erwarb Konig Ludwig XIV das Schloss fur seinen Bruder Philippe d Orleans genannt Monsieur Dieser kaufte nach und nach anliegende Landereien hinzu und liess zunachst eine Menagerie und eine Voliere errichten und dann ab 1671 den Park durch Andre Le Notre erneuern 3 nbsp Die Galerie d Apollon von Saint Cloud Rekonstruktion Ab 1675 1676 wurde ein neues Schloss errichtet 4 von den Architekten Jules Hardouin Mansart und Jean Girard 5 Fur die Innenausstattung waren die Maler Jean Nocret sowie sein Sohn Jean Charles und Pierre Mignard zustandig 6 Obwohl die Bauarbeiten noch nicht ganz fertig waren gab Monsieur am 10 Oktober 1678 ein Fest fur Ludwig XIV die Konigin Marie Therese und andere Mitglieder der koniglichen Familie Die Ausstattung gefiel dem Konig so gut dass er daraufhin Mignard einige Raume in Versailles ausgestalten liess 7 Das Schloss von Saint Cloud wurde 1680 fertiggestellt und war bis zum Tode von Philippe d Orleans 1701 Schauplatz zahlreicher Feste und Soupers Den Auftakt machte ein achttagiges Fest samt Komodienauffuhrungen und vier Ballen das der Bauherr wieder fur seinen Bruder den Sonnenkonig und dessen Gefolge gab und das am 15 April 1681 begann 8 Saint Cloud wurde der bevorzugte Aufenthaltsort von Philippes zweiter Ehefrau Liselotte von der Pfalz die besonders die Lage und Aussicht uber der Seine und die Garten schatzte und Saint Cloud als der schonste ort von der welt bezeichnete 9 Sie bewohnte ein Appartement von vier Raumen und mit Blick auf die Garten das mit Gemalden von Nocret geschmuckt war Dort wurden ihre drei Kinder geboren und dort starb sie 1722 Das dazugehorige Kabinett war ihr Lieblingsort wo sie tausende Briefe schrieb 10 Das Schloss blieb im Besitz der Familie d Orleans bis Ludwig XVI es am 24 Oktober 1784 fur Marie Antoinette kaufte Spater waren Napoleon Bonaparte zu dessen bevorzugten Residenzen das Schloss zahlte und Napoleon III Eigentumer des Schlosses Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges besetzten preussische und bayerische Truppen das Schloss am 19 September 1870 Am 13 Oktober desselben Jahres versuchten franzosische Truppen wahrend der Belagerung von Paris einen Ausfall das Schloss wurde durch franzosischen Artilleriebeschuss zerstort 1891 wurde die Ruine abgetragen Heute befindet sich auf dem Gelande der Park von Saint Cloud wo unter anderem das Internationale Buro fur Mass und Gewicht seinen Sitz hat nbsp Das Schloss vor der Zerstorung nbsp Das zerstorte Schloss 1871 Schlosspark BearbeitenDer Schlosspark entstand bereits im 16 Jahrhundert wurde allerdings erst durch Planungen von Andre Le Notre in seiner heutigen Ausdehnung gestaltet Wegen der Hanglange am Rande des Seine Tales wurden Terrassen angelegt die bis heute existieren Als Attraktion des Parks gilt die Kaskade die von Antoine Le Pautre 1664 1665 errichtet wurde Der Park besteht aus drei grossen Teilen In direkter Umgebung des Schlosses befindet sich der Garten der sich auf den mittleren Terrassen und nach Westen den Hang hinauf bis zum Bassin de la Grande Gerbe erstreckt Im Osten liegt der untere Schlosspark der sich den Hang hinab und das Seine Tal entlang bis nach Sevres ausbreitet Dort befinden sich die grosse Kaskade und die grosse Fontane Im Westen befindet sich der Grand Parc 11 Er blieb auch nach der Zerstorung des Schlosses in seinen Grundzugen erhalten und ist der Offentlichkeit zuganglich 12 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenJean Pierre Babelon Chateaux de France au siecle de la Renaissance Flammarion Paris 1989 ISBN 2 08 012062 X S 719 franzosisch Jean Jacques Bourasse Residences royales et imperiales de France Histoire et monuments A Mame et fils Tours 1864 S 267 285 Digitalisat Antoine Nicolas Dezallier d Argenville Voyage pittoresque des environs de Paris ou Description des maisons royales chateaux amp autres lieux de plaisance situes a quinze lieues aux environs de cette ville 4 Auflage Debure l aine Paris 1779 S 41 59 Digitalisat Eusebe Girault de Saint Fargeau Les beautes de la France Vues des principales villes monuments chateaux cathedrales et sites pittoresques de la France E Blanchard Paris 1850 S 29 32 Digitalisat Adolphe Joanne Les environs de Paris illustres Itineraire descriptif et historique L Hachette Paris 1856 S 173 187 Digitalisat Francis Miltoun Royal Palaces and Parks of France L C Page Boston 1910 S 229 243 Digitalisat Charles Percier Pierre Francois Leonard Fontaine Residences de souverains Parallele entre plusieurs residences de souverains de France d Allemagne de Suede de Russia d Espagne et d Italie Nachdruck der Aushabe von 1833 Georg Olms Hildesheim u a 1973 ISBN 3 487 04796 9 S 95 110 Digitalisat des Originals Marius Vachon Le chateau de Saint Cloud Son incendie en 1870 A Quantin Paris 1880 Digitalisat Jean Vatout Le palais de Saint Cloud souvenirs historiques son histoire et sa description Didier Paris 1852 Digitalisat Theodor Fontane Der Krieg gegen Frankreich 1870 1871 Manesse Bibliothek der Weltgeschichte 4 bandige Ausgabe Band 3 Kapitel Vor und in Paris Versailles Seiten 311 315Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Saint Cloud Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Saint Cloud auf der Website des Centre des monuments nationaux englisch Website zum Schlosspark franzosisch Website des Vereins Reconstruisons Saint Cloud franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 153 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 154 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 154 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 154 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 241 242 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 241 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 242 243 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 245 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 241 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Piper Munchen 3 Auflage 1997 S 244 245 www monuments nationaux fr Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive saint cloud monuments nationaux fr Zugriff am 27 April 2018 48 837638888889 2 2160555555556 Koordinaten 48 50 15 5 N 2 12 57 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Saint Cloud amp oldid 237295813