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Werner Kohler 24 Marz 1929 in Dresden 2 August 2021 in Freiburg im Breisgau 1 war ein deutscher Mikrobiologe Immunologe und Ethnologe sowie Medizinhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Studium Facharztausbildung Promotionen 2 Habilitation und Dozent 3 Professur Institutsdirektor und Lehrstuhl 4 Schwerpunkte seiner Arbeiten 5 Mitgliedschaften und Amter 6 Auszeichnungen 7 Schriften Auswahl 7 1 Als Autor 7 2 Als Herausgeber 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseStudium Facharztausbildung Promotionen BearbeitenAls Sohn eines Werkmeisters beendete er im Jahre 1945 die Oberschule um danach bis zum Jahr 1951 das Fach Medizin an der Friedrich Schiller Universitat Jena zu studieren 2 Am gleichen Ort studierte er auch ab 1946 die Facher Anthropologie und Ethnologie Politisch orientierte er sich bei der National Demokratischen Partei Deutschlands NDPD deren Mitglied er 1950 wurde Von April 1982 12 Parteitag bis 1990 gehorte er dem Hauptausschuss der NDPD an In den Jahren 1951 bis 1953 leistete er im Rahmen der medizinischen Arztausbildung Pflichtzeiten an Universitatskliniken in Thuringen ab So praktizierte er 1952 das Fach der Chirurgie an der Universitatsklinik von Chemnitz Im Jahre 1953 arbeitete er als Assistent am Forschungsinstitut fur Mikrobiologie und Hygiene in Bad Elster Zum Dr rer nat promovierte er an der Universitat Jena 1953 mit dem Thema Der afrikanische Holzmorser Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Nahrungswirtschaft Danach ging er 1954 an das Hygiene Institut der Universitat Rostock um dort im gleichen Jahr die Promotion zum Dr med mit der Arbeit Streptolysin und Antistreptolysin mit besonderer Berucksichtigung der Antistreptolysin Reaktion an der Universitat Rostock zu erlangen Habilitation und Dozent BearbeitenIm Jahre 1956 erfolgte seine Ernennung zum Oberarzt und zum Facharzt fur Bakteriologie und Serologie 3 Am 27 Mai 1957 habilitierte er mit der Arbeit Pseudomonas aeruginosa Bact pyocyaneum Cytologie L Cyclus Biochemie und Serologie an der Universitat Rostock 4 Es folgte seine Ernennung zum Dozenten fur Medizinische Mikrobiologie an der Universitat Rostock im Jahre 1957 und im Rahmen der Umhabilitation und erfolgter Anerkennung der Dozentur an der Friedrich Schiller Universitat in Jena im Jahr 1958 Professur Institutsdirektor und Lehrstuhl BearbeitenIm Jahre 1958 ubernahm er die Leitung der Abteilung fur Medizinische Mikrobiologie am Zentralinstitut fur Mikrobiologie und experimentelle Therapie ZIMET der Deutschen Akademie der Wissenschaften DAW in Jena Zum Professor an der DAW in Berlin wurde er 1961 ernannt Ab 1966 bis 1972 hatte er auch im Nebenamt die Funktion eines Institutsdirektors am Forschungsinstitut fur Mikrobiologie und Hygiene in Bad Elster inne Zum Bereichsleiter am ZIMET wurde er 1970 und zum stellvertretenden Institutsdirektor 1976 ernannt Ab 1992 war er an der Grundung des Instituts fur Experimentelle Mikrobiologie an der Universitat Jena beteiligt Ab 1993 bis 1995 wirkte er als Lehrstuhlinhaber fur Experimentelle Mikrobiologie und Immunchemie an der Universitat Jena Schwerpunkte seiner Arbeiten BearbeitenHauptsachlich befasste er sich auf dem Gebiet der Medizinischen Mikrobiologie mit der Erforschung der Streptokokken Dabei bildeten die Serologie und die Pathologie der Streptokokkeninfektion die Schwerpunkte Wichtige Punkte waren dabei die Untersuchungen uber das sogenannte Zellwand M Protein als Ansatz fur die Entwicklung einer Schutzimpfung Diese Arbeiten fanden in Kooperation mit dem Institut fur experimentelle Pathologie und Therapie in Suchumi statt wo auch Versuche von Schutzimpfungen an Rhesusaffen ausgefuhrt wurden Einzeluntersuchungen uber Toxine im extrazellularen Bereich die sogenannten erythrogenen Toxine der Streptokokken wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut fur Klinische Bakteriologie in Umea in Schweden durchgefuhrt um eine antitoxische Schutzimpfung zu entwickeln In der DDR fanden auch Arbeiten zur Entwicklung eines Thrombolyticum der Streptokinase statt um dieses in der DDR herzustellen Mit Otto Prokop und Gerhard Uhlenbruck gelang der Nachweis der Existenz von sogenannten Protektinen bei Fischen in Form der Lektine und bei Schnecken die zu einer Anwendung in der Diagnostik fuhrten Mit Prokop gelang es ihm die Bindung von Haptoglobin an bestimmten Streptokokken nachzuweisen Wahrend und nach seiner aktiven Zeit als Mikrobiologe verfasste er Arbeiten zur Geschichte der Bakteriologie Allein und mit anderen Autoren war er an der Veroffentlichung von sechs Fachbuchern und an mehr als 450 Artikeln in Fachzeitschriften bis 1993 beteiligt Er verfasste auch bei Hand und Worterbuchern Einzelbeitrage Mitgliedschaften und Amter Bearbeiten1968 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1970 Korrespondierendes Mitglied der DAW zu Berlin spater Akademie der Wissenschaften der DDR 1976 1992 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR 1979 1983 Obmann der Sektion Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in der Leopoldina 1982 Hauptausschuss der NDPD 1983 1990 Sekretar fur Medizin in der Leopoldina 1990 2000 Vizeprasident der Leopoldina 1990 Ordentliches Mitglied der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 1991 2010 Prasident der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 1990 1991 zeitweilige Beratungskommission Grundlagenforschung des Bundesministers fur Wissenschaft und Technologie 1991 Leiter des Nationalen Referenzzentrums fur Streptokokken des Bundesministeriums fur Gesundheit 1991 Kuratorium der Karl Heinz Beckurts Stiftung 1992 Wahlgremium fur die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften alias Preussische Akademie der Wissenschaften 1992 Kollegium fur den Claudius Galenus Preis Galenus von Pergamon Preis 1994 ausserordentliches Mitglied der Berlin Brandenburgischen Akademie der WissenschaftenAuszeichnungen Bearbeiten1970 Rudolf Virchow Preis 1977 Orden Banner der Arbeit Stufe I im Kollektiv 1982 Ernennung zum Dr med h c durch die Universitat Umea Schweden 1985 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1992 Aronson Preis des Senats von Berlin 1972 verliehen 5 1988 Nationalpreis der DDR III Klasse fur Wissenschaft und Technik 1990 Ehrenmitglied des Kitasoto Instituts in Tokio 1999 Verdienstmedaille der Leopoldina 6 Schriften Auswahl BearbeitenAls Autor Bearbeiten AufsatzeMenstruation Schwangerschaft und Geburt in Afrika In Wissenschaftliche Zeitschrift Jena Mathematisch Naturwissenschaftliche Reihe 3 1953 54 Seiten 129 142 Die Antistreptolysin Rektion ASR In Deutsch Gesundheitswesen Band 9 1954 Seiten 992 997 Corynebacterium citreum mobile ein neuer farbstoffbildender saprophytarer Keim des Genus Corynebacterium In Zentralblatt fur Bakteriologie Mikrobiologie und Hygiene I Orig Band 162 1954 Seiten 275 280 ISSN 0372 8110 Die Geisselfarbung nach Leifson In Wissenschaftliche Zeitschrift der Universitat Rostock Mathematisch Naturwissenschaftlich Reihe Band 5 1955 56 Seiten 357 365 Die Streptokokkendifferenzierung In Heilberufe Band 6 1956 Seiten 155 161 ISSN 0017 9604 Uber eine experimentelle Methode zur Unterscheidung von Leptospiren und Pseudospirochaten In Zentralblatt fur Hygiene Band 168 1957 Seiten 486 488 Peptonum Pepton In Pharmazeutische Zentralhalle Band 97 1958 Seiten 109 110 ISSN 0369 9773 Differentialdiagnose von Pseudomonas aeruginosa durch Cytochromoxydase Nachweis Gaby Test In Zentralblatt fur Hygiene Band 176 1959 Seiten 476 480 Uber das Vorkommen von Streptokokken der serologischen Gruppe K bei einem Ovarialabzess In Zeitschrift fur die gesamte Hygiene und ihre Grenzgebiete Band 6 1960 Seiten 371 373 ISSN 0049 8610 Uber eine neue im Genitaltrakt von Bullen vorkommende serologische Gruppe h bei Pseudomonas aeruginosa In Zuchthygiene Band 5 1961 Seiten 123 130 ISSN 0514 4191 Antibiotikaempfindlichkeit humaner PPLO Stamme In Zentralblatt fur Bakteriologie Mikrobiologie und Hygiene I Orig Band 185 1962 Seiten 355 366 ISSN 0372 8110 Untersuchungen uber das Vorkommen seltener Virus Antikorper West Nile Virus in der Berliner Bevolkerung In Monatsberichte DAW Berlin Band 7 1965 Seiten 398 399 ISSN 0011 9814 Agglutinationsversuche an Streptokokken mit dem Phytagglutinin aus Dolichos biflorus mit Otto Prokop in Zeitschrift fur Immunitatsforschung Allergie und klinische Immunologie Band 133 1967 Seiten 171 175 ISSN 0044 2879 zusammen mit Otto Prokop und Gerhard Uhlenbruck A new source of antibody like substances having anti blood group specificity In Vox Sanguinis Band 14 1968 Seiten 321 333 ISSN 0042 9007 zusammen mit Hanspeter Mochmann 100 Jahre Bakteriologie Die Entdeckung des Diphterieerregers durch Friedrich Loffler In Medicamentum Band 21 1980 Seiten 345 352 ISSN 0543 2960 Johann Bartholomaus Trommsdorff 1770 1837 und andere grosse Erfurter Naturwissenschaftler In Dietmar von der Pfordten Hrsg Grosse Denker Erfurts und der Erfurter Universitat Wallstein Verlag Gottingen 2002 ISBN 3 89244 510 9 Beitrage in Werner E Gerabek Bernhard Dietrich Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte 2 unveranderte Auflage De Gruyter Berlin 2007 ISBN 3 11 015714 4 3 Bande BucherStreptolysine und Antistreptolysin Reaktion Theorie und Praxis Beitrage zur Hygiene und Epidemiologie Heft 9 Leipzig 1957 3 Auflage Die Serologie des Rheumatismus und der Streptokokkeninfektionen Beitrage zur Hygiene und Epidemiologie Heft 9 Barth Leipzig 1963 zusammen mit Hans Jurgen Otte Die Praxis der Resistenz und Spiegelbestimmungen zur antibiotischen Therapie Fischer Jena 1958 Bakteriologische und serologische Diagnostik der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises Buchhaus Leipzig 1966 zusammen mit Hanspeter Mochmann Grundriss der medizinischen Mikrobiologie Fischer Jena 1975 zusammen mit Anton Mayr Mischinfektionen Infektionskrankheiten und ihre Erreger 19 Fischer Jena 1980 u zusammen mit Hanspeter Mochmann Meilensteine der Bakteriologie Von Entdeckungen und Entdeckern aus den Grunderjahren der medizinischen Mikrobiologie Edition Wotzel Frankfurt M 1997 ISBN 3 925831 15 0 EA Jena 1984 Als Herausgeber Bearbeiten zusammen mit Hans Wolfgang Ocklitz Hanspeter Mochmann und H Abaza Infektionskrankheiten Handbuch der inneren Krankheiten 5 Fischer Stuttgart 1983 zusammen mit Rudolf Rott Pathogenitatsmechanismen viraler bakterieller und protozoarer Infektionen Barth Leipzig 1991 zusammen mit Bernhard Fleischer und Michael Buslau Lebensbedrohliche Streptokokken und Staphylokokkenerkrankungen Leopoldina Meeting vom 19 bis 20 Mai 1995 in Inzell Barth Heidelberg 1996 ISBN 3 335 00488 4 zusammen mit Jurgen Kiefer Seuchen gestern und heute AGW Erfurt 1999 ISBN 3 932295 42 0 zusammen mit Anna Przondo Mordarska Gerhard Pulverer und Anna Przondo Mordarska Bacterial Pathogenesis Modern Approaches Barth Heidelberg 1999 ISBN 3 8304 5063 X Literatur BearbeitenGabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 416 Kurzbiografie zu Kohler Werner In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Kohler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Werner Kohler im Catalogus Professorum RostochiensiumVorlage CPR Wartung unnotige Verwendung von Parameter 2Einzelnachweise Bearbeiten Nachrichten Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 2 August 2021 abgerufen am 12 August 2021 Gesprach mit Nationalpreistrager Parteifreund Prof Dr Werner Kohler In National Zeitung vom 10 Oktober 1988 Muller Enbergs et al Wer war wer in der DDR Augsburg 2003 S 454 Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt e V Hrsg Propter Fructus Gratior Festgabe aus Anlass des 65 Geburtstages von Werner Kohler Band 22 1994 S 135 162 Im Jahre 1972 wurde ihm die Entgegennahme des Preises vonseiten der DDR verwehrt Verdienst Medaille Memento vom 15 Juni 2002 im Internet Archive Normdaten Person GND 122747909 lobid OGND AKS LCCN n85109539 VIAF 44312628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kohler WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Mikrobiologe Immunologe und EthnologeGEBURTSDATUM 24 Marz 1929GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 2 August 2021STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Kohler Mediziner amp oldid 223300420