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Bierbrauer ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Bierbrauer Begriffsklarung Bierbrauen ist ein lebensmitteltechnischer Prozess zur Herstellung von Bier Er findet normalerweise in einer Brauerei statt und wird von Brauern durchgefuhrt Bierbrauer bei der Arbeit Holzschnitt von 1568 Inhaltsverzeichnis 1 Grundverfahren 1 1 Uberblick 1 2 Malzherstellung 1 2 1 Keimung und Grunmalz 1 2 2 Darren 1 3 Schroten 1 3 1 Schrotmuhle 1 3 2 Hammermuhle 1 4 Maischen 1 5 Iodprobe 1 6 Lautern 1 7 Wurzekochen 1 8 Ausschlagen 1 9 Abkuhlen 1 10 Hefezugabe und Garen 1 11 Lagerung 1 12 Filtrieren 1 13 Abfullen 2 Flaschengarung 3 Berufsbild von Brauern und Malzern Deutschland 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundverfahren BearbeitenUberblick Bearbeiten Das in Europa am haufigsten praktizierte Grundverfahren besteht in Folgendem Wichtige Schritte beim BierbrauenAus Getreide meist Braugerste wird Braumalz hergestellt Das Malzen dient hauptsachlich der Gewinnung von Enzymen 1 Der eigentliche Brauprozess beginnt mit dem Maischen einem Fermentationsprozess Dabei wird das geschrotete Braumalz mit Wasser vermischt Die so entstandene Maische wird unter standigem Ruhren erhitzt Das Maischen dient dazu wasserunlosliche Stoffe des Malzes insbesondere Starke durch die Wirkung der Malzenzyme in wasserlosliche Stoffe umzuwandeln insbesondere Maltose 2 Daraufhin wird die Maische im Lauterbottich gelautert Der Malztreber wird aus der Wurze so nennt man den flussigen vergarbaren Teil der Maische entfernt Durch Nachgusse mit heissem Wasser wird noch im Treber enthaltene Wurze daraus herausgespult und mit der vorher gewonnenen Wurze vereinigt Das Ganze wird als Vorderwurze anschliessend in der Kochpfanne mit Hopfen gekocht Dieser Sud wird aus der Pfanne in einen Whirlpool oder durch einen Filter gepumpt um das geronnene Eiweiss und andere Schwebstoffe von der Ausschlagwurze zu trennen Diesen Vorgang nennt man Ausschlagen Zuletzt wird die Flussigkeit Anstellwurze genannt in einem Kuhler auf die optimale Gartemperatur abgekuhlt und je nach Biersorte wird eine Kultur der passenden Hefe zugesetzt Obergarige Hefesorten vergaren bei Temperaturen zwischen 18 C und 24 C untergarige bei 8 C bis 14 C Bei der alkoholischen Garung werden die in der Wurze gelosten Zucker von der Hefe zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid verstoffwechselt Kohlenstoffdioxid entweicht zum Teil als Gas teils bleibt es im fertigen Bier unter Druck als Kohlensaure gebunden Nach der Hauptgarung die etwa eine Woche dauert muss das Jungbier noch etwa vier bis sechs Wochen nachgaren und lagern Das so gereifte Bier wird nochmals gefiltert und schliesslich in Flaschen Fasser oder Dosen abgefullt Malzherstellung Bearbeiten Keimung und Grunmalz Bearbeiten Blick auf ein Brauereigebaude mit Malzereiturm links Gemalzte GerstenkornerBeim Malzen werden in der Malzerei Gerste oder fur Weizenmalz Weizen als Zutat fur Weizenbier mindestens 50 unter Zugabe von Wasser zum Keimen gebracht Beim Keimprozess wird das zur Starkespaltung notwendige Enzym Amylase im Korn gebildet und angereichert Nach der etwa sechs bis achtwochigen Keimruhe bei der das Keimgut seine volle Keimfahigkeit ausbildet wird es in Weichgefassen etwa zwei Tage lang eingeweicht Dabei erhoht sich der Wassergehalt auf etwa 45 Leere Schalen sowie tote Korner werden aufgeschwemmt Diese Schwimmgerste wird abgeschopft Nach der Weiche kommt das Korn in den Keimkasten Unter genau eingestellter Temperatur und Frischluftzufuhr beginnt jetzt die Keimung die sich in verschiedene Phasen unterteilt Phase 1 Am ersten Keimtag durchbricht der Wurzelkeim das Korn Das Keimgut heisst jetzt in der Fachsprache Brechhaufen Phase 2 Nach drei Tagen teilt sich die Wurzel Das Keimgut heisst jetzt Gabelhaufen Phase 3 Etwa am funften Tag sind die Wurzeln der einzelnen Korner so weit gewachsen dass sie ineinander greifen Das Keimgut heisst jetzt Greifhaufen Mit dem funften Tag ist die Keimung abgeschlossen Das Ergebnis der Keimung wird Grunmalz genannt Darren Bearbeiten Beim Darren wird der Keimvorgang durch Erhitzen des Grunmalzes auf 85 bis 100 C beendet das Malz trocknet Das Darren gliedert sich in die zwei Teile Schwelken und Abdarren Beim Schwelken erfolgt weitgehend die Festlegung der spateren Farbe des fertigen Malzes da in Abhangigkeit vom Wassergehalt des Darrgutes vermehrt Ausgangsprodukte fur die beim spateren Abdarren ablaufenden Maillard Reaktionen gebildet werden Je hoher die Darrgutfeuchte beim Schwelken ist desto dunkler wird das spatere Darrmalz ausfallen Im zweiten Teilprozess dem Abdarren wird der gewunschte Trocknungsgrad des fertigen Malzes eingestellt Durch das Erhitzen werden die Malzenzyme inaktiviert Die Inaktivierung verlauft bei geringeren Feuchtegraden schonender Das Ergebnis dieser Vorgange ist das Malz Dessen Eigenschaften beeinflussen den Geschmack des gebrauten Biers wesentlich Je nach verarbeiteter Getreidesorte Dauer und Temperatur der Keimung Wassergehalt vor dem Abdarren sowie Dauer und Temperatur des Abdarrens entstehen ganz verschiedene Malzsorten So ergibt zum Beispiel durch sehr hohe Temperaturen beim Abdarren teilweise karamellisiertes oder verkohltes Malz dunkles sehr aromareiches Bier mit karamelligem oder rauchigem Geschmack Schroten Bearbeiten Schrotmuhle Bearbeiten Braumalzmischung in der Schuttung der SchrotmuhleDas Malz wird mit einer Schrotmuhle zerkleinert geschrotet um die spatere Losung der darin enthaltenen Stoffe im Brauwasser zu erleichtern Dabei kommt es darauf an dass vorhandene Spelzen erhalten bleiben Sie dienen als Filterschicht wahrend des Lautervorgangs Der Rest des Malzes sollte in Griesse und Mehle zerkleinert werden Unterschieden wird zwischen Schrotmuhlen mit zwei Walzen vier Walzen oder sechs Walzen sowie mit oder ohne Siebung Weiterhin kann zur Verbesserung des Spelzenvolumens eine Konditionierschnecke mit Abstehbehalter uber der Schrotmuhle installiert werden Hammermuhle Bearbeiten In einer Hammermuhle wird das Malz komplett zertrummert Das durch das Zerhammern entstandene Schrot ist in seiner Zusammensetzung wesentlich feiner als das in einer Schrotmuhle geschrotete da die Spelzen zertrummert werden Da die naturliche Filterdecke der Spelzen nicht mehr vorhanden ist kommt beim Lautern uberwiegend ein Maischefilter zum Einsatz Die folgenden Absatze sind nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Siehe Diskussionsseite Abschnitt Zuckergehalt von Malz Maischen Bearbeiten Maischen ist das Losen von Malzinhaltsstoffen in Wasser durch enzymatische physikalische und chemische Vorgange Die dabei relevanten Malzinhaltsstoffe sind Starke Eiweisse und Zellwandsubstanzen Das geschrotete Malz wird nach dem Vormaischen in einem Maischbottich mit heissem Wasser vermischt das Einmaischen Zumeist wird bei ca 30 C eingemaischt Die so entstandene Maische wird unter stetigem Umruhren auf Temperaturen um 45 C gebracht und zunachst gehalten zum Umruhren wurde fruher die Maischkrucke verwendet Bei dieser sogenannten Eiweissrast wird Eiweiss in Aminosauren zerlegt Anschliessend wird die Temperatur im Maischbottich schrittweise auf knapp uber 70 C erhoht Wahrenddessen sorgt das im Malz enthaltene Enzym Amylase dafur dass aus der Getreidestarke vergarbarer Malzzucker Maltose und nicht vergarbare Dextrine entstehen Amylaserast Uber 78 C darf nicht erhitzt werden weil dabei die wertvollen Enzyme denaturiert wurden Bei diesem Produktionsschritt wird der Geschmack des spateren Biers stark beeinflusst Die Wahl des Brauwassers entscheidet uber den Mineralstoff und Salzgehalt des Biers So ist weiches kalkarmes Brauwasser besser geeignet fur herbe Biere wie Pilsener Werden beim Erhitzen der Maische von 45 C auf knapp uber 70 C eine oder mehrere Rasten eingelegt das sind Zeitraume in denen die Temperatur nicht weiter erhoht sondern auf einer Stufe zwischen 45 C und 70 C eine Zeit lang konstant gehalten wird wird die in der Maische enthaltene Starke enzymatisch in Zucker umgewandelt Rasten um 65 C Maltoserast produziert vermehrt Maltose die im nachfolgenden Garprozess zu Ethanol abgebaut wird Rasten um 70 C fordert dagegen die Bildung von nicht vergarbaren Dextrinen die in vollmundigeren Biersorten erwunscht sind 3 Der Maischprozess ist ausschlaggebend fur die spater entstehende Biersorte und dauert zwei bis vier Stunden Prinzipiell wird beim Maischen zwischen Infusionsverfahren der gesamte Inhalt des Sudkessels wird erhitzt und Dekoktionsverfahren unterschieden 4 Wahrend in vielen modernen Brauereien ein mehrstufiges Infusionsverfahren zum Einsatz kommt wird in britischen Brauereien oftmals noch eine einstufige Infusion in einem Temperaturbereich verwendet bei der die verschiedenen Amylasen gleichzeitig wirken konnen Die oftmals relativ dicke Maische verzuckert vergleichsweise schnell 5 Bei der zweiten Methode werden aus dem Maischebottich Teilmaischen in eine Maischepfanne gezogen und dort gekocht dadurch kommt es zum thermischen Aufschluss der Starkemolekule Anschliessend wird die Teilmaische zuruckgepumpt und erhoht so die Temperatur im Maischebottich zur nachsten Rast Dieses Verfahren gilt in Deutschland und insbesondere in Bayern als das ursprungliche Als die Pfannen im Sudhaus noch direkt befeuert wurden war ein genaues Einstellen der Temperatur nicht moglich oftmals auch weil Thermometer noch nicht erfunden oder noch nicht im Einsatz waren 6 Bei der Dekoktionsmaische wird das Messen der Temperatur durch das Messen von Volumen von Teilmaischen unter Annahme einer ungefahren Anfangstemperatur ersetzt Auch wenn die genaue Temperatur nicht bekannt ist bleibt die Temperatur auf den verschiedenen Stufen in einem relativ begrenzten Bereich solange die Volumenmessung exakt genug ist Bei der klassischen Dreifach Dekoktion wird mit drei Teilmaischen von je einem Drittel des Gesamtvolumens gearbeitet wobei die ersten zwei Teilmaischen Dickmaischen sind d h hauptsachlich aus Malz und nur relativ wenig Flussigkeit bestehen und die letzte Teilmaische die Lautermaische eine Dunnmaische die nur noch dazu dient Enzyme in der Maische zu inaktivieren und die Maischetemperatur zu erhohen Wird nach diesem Schema vorgangen so wird bei einem breiten Ausgangstemperaturbereich von 20 bis 35 C die Maischetemperatur nach der ersten Dekoktion eine Temperatur von 45 bis 55 C nach der zweiten Dekoktion eine Temperatur von 62 bis 68 C und nach der dritten Dekoktion eine Temperatur 73 bis 77 C erreichen In diesen Temperaturbereichen wirken jeweils die Enzyme Proteinase bzw Peptidase Beta Amylase und Alpha Amylase nahe ihrem jeweiligen Optimum 7 Iodprobe Bearbeiten Das Maischen ist beendet wenn die Starke vollstandig in Malzzucker gespalten ist Um das zu erkennen wird die Iodprobe durchgefuhrt Iod ist ein Indikator fur Starke Eine Probe des Maische Ansatzes verfarbt sich mit Iod bei Anwesenheit von Starke dunkelblau Verfarbt sie sich nicht mehr ist die Starke vollstandig vermaischt zu Malzzucker umgesetzt Zur Probe werden der heissen Maische einige Tropfen entnommen und mit Iodlosung versetzt Da die Maischeflussigkeit braunlich ist wird zum besseren Erkennen einer Blaufarbung auf einem weissen Teller beprobt Verfarbt sich die Probe mit Iod blau so ist die Maischung noch nicht beendet Bleibt die Probe gelblich braunlich ist die Starke vollstandig vermaischt und das Lautern kann beginnen Lautern Bearbeiten Aufhacker im LauterbottichDas Malz kann von der Bierwurze also der Flussigkeit die wahrend des Maischvorgangs entstand getrennt werden Der heisse Sud wird in den Lauterbottich umgefullt Die selbstfiltrierende Eigenschaft der Maische beruht darauf dass nach unten sinkende Malzreste in erster Linie die Spelzen der Getreidekorner einen Malzkuchen am Boden bilden welcher als Filterschicht dient Manche Getreidesorten die zum Brauen verwendet werden beispielsweise Weizen haben keine Spelzen Daher kann zur Unterstutzung des Lauterprozesses Gerste beigemischt werden Die Flussigkeit wird langsam aus dem Lauterbottich in einen geeigneten Behalter abgelassen Der Sud fliesst durch den Malzkuchen Treberkuchen am Boden des Lauterbottichs der als Filter wirkt Alle Feststoffe der Maische scheiden sich als Treber ab der meist als Viehfutter verwendet wird Die abfliessende klare Flussigkeit ist die Wurze Wahrend des Lauterns versiegt der Wurzestrom und wird mit dem Hackwerk des Lauterbottichs wiederhergestellt Da die ablaufende Wurze die Treber auf die Durchlassschlitze des Senkbodens saugt sorgt der Flussigkeitsdruck uber dem Treberkuchen fur eine kompaktere Sedimentation Durch das Aufhacken wird die Durchlassigkeit des Treberkuchens wiederhergestellt Die Bezeichnung Vorderwurze deklariert den aus dem Lautergefass gewinnbaren flussigen Teil der Maische Nachgusse mit heissem Wasser erfolgen nach Ablauf der Vorderwurze als Wasserzugabe in das Lautergefass und dienen zum Auswaschen des beim Maischen aufgeschlossenen Extraktes im Wesentlichen der Eiweiss und Starkeabbauprodukte aus dem Treber Je nach Menge der Nachgusse Gussfuhrung verandern sich die Konzentrationen von Starkeabbauprodukten und Malzzucker in der Wurze Dies ist wichtig fur den spateren Alkoholgehalt und die Stammwurze des Biers Sobald die Extraktion okonomisch nicht mehr interessant ist wird die zuckerarme Flussigkeit als Glattwasser bezeichnet Eine Wiederverwendung dieses Glattwassers rechnet sich bei starkeren Maischen ist jedoch mit Nachteilen wie erhohtem Gerbstoffgehalt verbunden Es gibt alternative Maisch Lautermethoden So ist anstatt des Lauterbottichs die Verwendung eines Maischefilters moglich Dabei konnen die Spelzen da nicht als Filterkuchen erforderlich vorher abgetrennt und beim Maischen separat verarbeitet werden um thermisch bedingte Geschmacksnachteile z B Gerbstoffe durch das Maischekochen zu vermeiden Eine spatere mindestens teilweise Wiederzufuhr eines Extrakts aus den Spelzen zur Garung ist notwendig um der Hefe die darin vorwiegend enthaltenen Nahrstoffe z B Zink zur Verfugung zu stellen Letzteres und die Entleerung Reinigung des Filters sind schwerer zu automatisieren und daher relativ aufwandig Wurzekochen Bearbeiten Sudpfannen 130 Pf Briefmarke der Dauermarkenserie Industrie und Technik der Deutschen Bundespost 16 Juni 1982 In der Wurzepfanne oder Sudpfanne wird die Wurze bis zum Sieden gekocht Dabei wird Hopfen ursprunglich in Form von Hopfendolden mit zunehmender Industrialisierung des Bierbrauens jedoch in Form von Hopfenpellets oder Extrakt zugegeben und mitgekocht Beim Kochen entstehen Temperaturen von uber 80 C wodurch die ursprunglich im Sud enthaltenen Malzenzyme Amylase denaturiert werden und sich zusammen mit anderen denaturierten Eiweissen als Heisstrub an der Oberflache der kochenden Wurze absetzen Sorte und Menge des Hopfens tragen zum Geschmack und zur Haltbarkeit des Biers bei Mehr Hopfen ergibt eine langere Lagerfahigkeit und einen herben bitteren Geschmack des Bieres Durch das Verdampfen des Wassers beim Kochen wird die Wurze auf die fur jede Sorte spezifische Stammwurze aufkonzentriert Am Ende der Wurzekochung wird mit einer Bierspindel die Stammwurze bestimmt Vor der Erfindung der Sudpfanne wurden heisse Steine in die Wurze eingelegt Steinbier um sie zu erhitzen Ziele der Wurzekochung sind unter anderem die Isomerisation der im Hopfen vorhandenen alpha Sauren zu iso alpha Sauren das Absenken des pH Wertes Austreiben von Dimethylsulfid DMS es kommt zu einer Zufarbung durch Hydroxymethylfurfural Bildung Entkeimung der Wurze und Einstellen auf den gewunschten Stammwurzegehalt Ausschlagen Bearbeiten Anschliessend werden die in der Wurze vorhandenen nicht gelosten Hopfenbestandteile und ausgefallenes Eiweiss zusammen heissen sie Heisstrub aus der Wurze entfernt Dies geschieht im Whirlpool fruher im Kuhlschiff in dem die Wurze durch tangentiales Einleiten in Rotation versetzt wird und sich der Trub als Kegel in der Mitte des Gefasses absetzt Anschliessend wird seitlich die blanke klare Wurze abgezogen werden Diese wird als Ausschlagwurze bezeichnet Abkuhlen Bearbeiten In einem Warmeubertrager wird die klare Wurze im Gegenstromverfahren mit Brauwasser und anschliessend mit Eiswasser auf die fur die Hefezugabe erforderliche Temperatur Anstelltemperatur gekuhlt mit keimfreier Luft zur Sattigung mit Sauerstoff begast und in einen Gartank oder Garbottich geleitet Eventuell findet vorher eine Flotation statt Bei der Herstellung von spontan vergorenen Bieren ist die Verwendung eines Kuhlschiffes noch gebrauchlich Kuhlschiffe waren vor Erfindung der Kaltemaschine das gebrauchliche Mittel um die Wurze zu kuhlen und anzustellen Hefezugabe und Garen Bearbeiten Zylindrokonische Gartanks einer MikrobrauereiHefe wird zugegeben sobald die Wurze die fur die jeweilige Hefesorte notwendige Temperatur zwischen 5 C und 20 C erreicht hat Dieser Vorgang wird als Anstellen bezeichnet Die Hefe bewirkt die Garung In grossen Gartanks die sich fruher in kuhlen und dunklen Garkellern befanden wird der Zucker in der Wurze innerhalb von funf bis acht Tagen zu Alkohol Ethanol und Kohlenstoffdioxid vergoren Etwa 60 bis 70 des Malzzuckers werden auf diese Weise umgesetzt Das dabei entstehende Kohlenstoffdioxid wird abgesaugt und aufbereitet um dem Bier am Ende des Brauprozesses beziehungsweise beim Zapfen wieder zugesetzt zu werden Je nach Hefesorte und Wurzerezeptur ergibt die Garung untergariges oder obergariges Bier Zumeist werden Reinzuchthefen zugegeben Fruher waren es Gemeinschaften aus verschiedenen Hefen und teilweise auch Bakterien Die Zusammensetzung dieser Gemeinschaften hing von der jeweiligen Brauumgebung ab So hatte jede Brauerei ihre eigene Mikroflora die wiederum den Brauprozess bestimmte Die Hefen wurde entweder von einem Hefner gepflegt und der Wurze direkt zugegeben oder die Garung wurde dem Zufall uberlassen Die Zufallsgarung wird als Spontangarung bezeichnet Vereinzelt wird noch Spontangarung beim Bierbrauen eingesetzt z B bei belgischen Bierspezialitaten wie Lambic Lagerung Bearbeiten Kalttanks 0 bis 2 Celsius zur Nachgarung von obergarigem WeissbierDas Jungbier wird anschliessend in Lagertanks geschlaucht wie der Brauer sagt Hier wird nachgegoren Der noch vorhandene Zucker wird in Alkohol umgesetzt Die Lagertanks sind gasdicht verschlossen so dass das entstehende Kohlenstoffdioxid nicht entweicht und im Bier gebunden wird In den Lagertanks entsteht ein Uberdruck Das so entstehende Bier hat vorzugsweise einen pH Wert von 4 5 manche Biersorten bis zu 3 5 Die Nachgarung kann je nach Biersorte zwei Wochen bis drei Monate dauern Durch die Lagerung erhalt das Bier seine Reife und den endgultigen Geschmack Es setzen sich bei der Lagerung Trubbestandteile ab womit die Filtration leichter vonstattengeht Filtrieren Bearbeiten Moderne Filterpresse zur Filterung mit Kieselgur und TiefenfilterBei der Mehrzahl der industriell erzeugten Biere wird das Bier nach der Lagerung gefiltert fruher Massefilter heute Kieselgurfilter Cross Flow Filter Entkeimungsfilter Dabei wird durch letztmalige Ausfilterung von Eiweissgerbstoff Verbindungen Hopfenharzen Hefezellen und bierschadlichen Bakterien eine Klarheit erreicht die durch die normale Klarung bei der Lagerung nicht moglich ware Abfullen Bearbeiten In modernen Brauereien geschieht die Abfullung vollautomatischLetztlich wird das Bier in Flaschen Dosen oder Fasser abgefullt Fur industriell gefiltert hergestellte trube Hefe Biere wird zuvor abgetotete Hefe zugesetzt Bei der traditionellen Lagerung in Eichenfassern wurden diese innen mit Brauerpech abgedichtet und ausgekleidet damit das Bier nicht mit dem Holz in Beruhrung kam Befullt wird im Gegendruckverfahren bei Fassern mit einem Isobarometer so dass die Kohlensaure erhalten bleibt Eine Aufnahme von Sauerstoff wird vermieden um die Qualitat nicht zu beeintrachtigen Das Bier ist fertig und trinkbar Der Geschmack des Biers andert sich nach dem Abfullen noch mit der Zeit Die Reifungsprozesse im Bier setzen sich nach dem Abfullen fort Licht und Warmeeinwirkung bringen Prozesse der Zersetzung und des Zerfalls in Gang Je weniger Inhaltsstoffe aus dem Bier herausgefiltert werden desto mehr geschmackspragende Aromatrager verbleiben darin Flaschengarung BearbeitenBei unpasteurisierten Bieren kommt es in der Bierflasche zu einem letzten Garprozess der Flaschengarung Da die Lagerung beendet wird bevor aller Zucker vergoren ist oder das endvergorene Bier mit einer Speisegabe versehen wird meist garende Wurze im Hochkrausen Stadium verbleibt ein Rest Hefe im Bier Berufsbild von Brauern und Malzern Deutschland Bearbeiten Skulptur eines Bierbrauers an der Brauerei WulfelFur den Ausbildungsberuf Brauer und Malzer sieht die Ausbildungsverordnung seit dem Lehrjahr 2007 2008 die gleichen Inhalte vor Auf Anregung des Deutschen Brauer Bundes und des Deutschen Braumeister und Malzmeister Bundes sind folgende Inhalte den Ausbildungsberufen hinzugefugt worden die Herstellung alkoholfreier Erfrischungsgetranke Wartung Steuerung und Regelung von Brauereianlagen sowie die Bedienung von Schankanlagen Kegs 8 Mit mittlerem Bildungsabschluss und einer mindestens einjahrigen Berufspraxis besteht die Moglichkeit an der Doemens Fachakademie eine viersemestrige Ausbildung zum Produktionsleiter fur Brauwesen und Getranketechnik zu belegen An der TU Berlin und der TU Munchen WZW kann mit der Hochschulreife ein Studium zum Diplom Braumeister Diplom Ingenieur fur Brauwesen oder Master of Science Bachelor of Science durchgefuhrt werden 9 An der Hochschule Weihenstephan Triesdorf ist mit der Hochschulreife ein Studium im Bereich Brau und Getranketechnologie moglich mit dem Abschluss Bachelor of Engineering B Eng 10 Siehe auch BearbeitenHaus und Hobbybrauen MalzenLiteratur BearbeitenLudwig Narziss Abriss der Bierbrauerei 7 akt und erw Auflage Wiley VCH Weinheim 2005 ISBN 3 527 31035 5 Wolfgang Kunze Die Technologie der Brauer und Malzer 9 aktualisierte Auflage VLB Berlin 2007 ISBN 978 3 921690 56 7 Gunther Hirschfelder Manuel Trummer Bier Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute Theiss Verlag WBG Stuttgart 2016 ISBN 978 3 8062 3270 7 Weblinks Bearbeiten Commons Bierbrauen Sammlung von Bildern und Videos Wikisource Die grosse Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage Structur Mechanismus Braumaterialien Braumethode Brauproducte innere und aussere Vortheile und Verhaltnisse Quellen und Volltexte Literatur zum Schlagwort Bierbrauen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kleines Brau Lexikon fur Hobbybrauer und Fortgeschrittene also fur alle die versuchen hochwertiges Bier selbst herzustellenEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Narziss Werner Back Die Bierbrauerei Band 1 Die Technologie der Malzbereitung 8 Auflage John Wiley amp Sons 2012 ISBN 978 3 527 32532 0 S 1 books google de Ludwig Narziss Werner Back Die Bierbrauerei Band 2 Die Technologie der Wurzebereitung 8 Auflage John Wiley amp Sons 2012 ISBN 978 3 527 32533 7 books google de Hagen Rudolph Heimbrauen fur Fortgeschrittene 2 Auflage Verlag Hans Carl 2008 ISBN 978 3 418 00789 2 Andreas Staudt Auswahl eines Maischverfahrens braumagazin de abgerufen am 20 November 2016 Garrett Oliver The Oxford Companion to Beer definition of infusion mash Abgerufen am 23 Januar 2022 englisch Moritz Gretzschel Verkocht und zugebruht 2014 abgerufen am 22 Januar 2022 Andreas Krennmair Why a Triple Decoction Mash Can Never Fail 17 Februar 2019 abgerufen am 23 Januar 2022 englisch Neuer Lehrstoff In Frankfurter Allgemeine 8 Oktober 2007 Der Beruf des Brauers und Malzers Abwechslungsreich und voller Chancen reinheitsgebot de abgerufen am 20 November 2016 Profil Hochschule Weihenstephan Triesdorf Abgerufen am 25 Marz 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4122920 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bierbrauen amp oldid 235104283