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UbergeordnetDormanzReproduktionUntergeordnetEintritt Wartung Beendigung der KeimruheGene OntologyQuickGODie Keimruhe ist eine Form der Dormanz Entwicklungsverzogerung die sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren auftritt Bei Saugetieren spricht man auch von Vortragezeit wahrend fur Vogel der Begriff Eiruhe verwendet werden kann Tierarten stoppen bei der Keimruhe die embryonale Entwicklung zwischen der Befruchtung und der Geburt Diese Keimruhe wahrend der die Trachtigkeit pausiert wird auch als Vortragezeit bezeichnet und tritt bei zahlreichen Wildtieren wie z B Baren Robben Seelowen und Rehen auf Es wird zwischen einer optionalen bzw fakultativen und einer obligaten Keimruhe unterschieden die unabhangig von ausseren Bedingungen eintritt Inhaltsverzeichnis 1 Keimruhe bei Tieren 1 1 Ablauf und Grunde 1 2 Beispiele fur Tiere die Keimruhe praktizieren 2 Keimruhe bei Pflanzen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseKeimruhe bei Tieren BearbeitenAblauf und Grunde Bearbeiten Bei Tieren bezeichnet Keimruhe das Phanomen dass eine befruchtete Eizelle eines Tieres sich nicht sofort kontinuierlich zum Embryo weiterentwickelt Die befruchtete Eizelle Zygote nistet sich zwar in der Gebarmutterschleimhaut ein teilt sich aber zunachst nicht Erst nach der Keimruhe schreitet die embryonale Entwicklung normal fort Die dadurch verlangerte Tragzeit ermoglicht die Geburt zu einer gunstigeren Jahreszeit mit besseren Nahrungsangebot oder zu einem Zeitpunkt wenn kein weiteres Jungtier mehr auf die Versorgung durch das Muttertier angewiesen ist 1 Beispiele fur Tiere die Keimruhe praktizieren Bearbeiten Insgesamt ist von uber 130 Saugetierarten bekannt dass sie Keimruhe praktizieren darunter Baren Robben Seelowen und mehrere Arten von Beuteltieren 1 Beim Reh etwa erfolgt die Befruchtung wahrend einer viertagigen Phase zwischen Mitte Juli und Mitte August nur gut zwei Monate nach der Geburt des Kitzes Aber erst 5 Monate spater etwa im Dezember oder Januar beginnt das embryonale Wachstum 2 Dadurch verlangert sich die Tragzeit und die Kitze kommen im darauffolgenden Mai oder Juni zur Welt so dass Mutter und Jungtier sofort von einem reichen Nahrungsangebot profitieren 3 In Europa kommt die Keimruhe auch beim Dachs Marder Hermelin Seehund und beim Braunbar vor Auch dem eurasischen Fischotter wird bisweilen Keimruhe zugesprochen doch basiert dies auf einer Verwechslung mit dem kanadischen Flussotter 4 Besonders lang im Verhaltnis zur eigentlichen Tragzeit ist die Keimruhe bei Beuteltieren Keimruhe bei Pflanzen BearbeitenBei Pflanzen des gemassigten Klimas ist die Keimruhe Dormanz der ausgereiften Samen die Regel Durch diesen Schutzmechanismus der Pflanzen wird der klimatischen Saisonalitat dahingehend Rechnung getragen dass die Keimung zu einer gunstigen Jahreszeit erfolgt und der Keimling optimale Wachstumschancen vorfindet Die Zeitdauer der Keimruhe ist bei den einzelnen Pflanzenarten sehr unterschiedlich ebenso wie die Faktoren die zum Abbau der Keimruhe fuhren Als Einflussfaktoren sind zu nennen Feuchtigkeit Temperaturschwankungen Lichtverhaltnisse und Nahrmedium Boden Die Keimruhe muss beendet sein wenn Saatgut in das Saatbett ausgebracht wird Wahrend die Keimruhe bei Roggen nur wenige Tage nach der Reifung endet betragt sie bei Weizen und Gerste mehrere Wochen Apfelkerne keimen sogar erst nach einer winterlichen Frosteinwirkung Der kunstliche Abbau der Keimruhe wird in diesem Fall als Stratifikation bezeichnet Siehe auch BearbeitenLichtkeimer Vernalisation WinterruheLiteratur BearbeitenErnst Klapp Lehrbuch des Acker und Pflanzenbaus 5 Auflage Parey Berlin 1958 Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Tricks der Gebarmutter Warum Tierbabys ein Wunder der Natur sind National Geographic abgerufen am 28 Marz 2023 V A van der Weijden Susanne E Ulbrich Embryonic diapause in the European roe deer Capreolus capreolus In Biosci Proc Band 10 Proceedings of III International Symposium on Embryonic Diapause 2020 S 59 75 doi 10 1530 biosciprocs 10 004 PDF Reh Fakten Fortpflanzung Deutsche Wildtier Stiftung abgerufen am 28 Marz 2023 Hans Kruuk Otters Ecology Behaviour and Conservation Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 978 0 19 856586 4 S 186 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keimruhe amp oldid 232292430