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Dieser Artikel behandelt die Tierfamilie Zu Mardern im engeren Sinn siehe Echte Marder Zu weiteren Bedeutungen siehe Marder Begriffsklarung Die Marder Mustelidae sind eine Familie hundeartiger Raubtiere Canoidea Wahrend zur Familie der Marder unter anderem auch Otter Dachse Iltisse Nerze und Wiesel gehoren sind in der Umgangssprache mit den Mardern meistens die Echten Marder Martes unter anderem Stein und Baummarder gemeint Die Skunks oder Stinktiere die fruher ebenfalls zu den Mardern gerechnet wurden werden heute meist als eigene Familie betrachtet MarderHermelin Mustela erminea im SommerfellSystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung LaurasiatheriaOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Uberfamilie Marderverwandte Musteloidea Familie MarderWissenschaftlicher NameMustelidaeG Fischer 1817Der Riesenotter ist eine der grossten MarderartenDas Mauswiesel ist die kleinste Marderart Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Sozialverhalten 3 2 Fortpflanzung 4 Nahrung 5 Verhaltnis zum Menschen 6 Systematik 7 Stammesgeschichte 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenFur die meisten Marder ist ein langgestreckter schlanker und geschmeidiger Korperbau typisch lediglich Dachse und Vielfrasse sind stammig und eher plump gebaut Das Fell ist meist vorwiegend braun oder schwarz gefarbt bei einigen Arten sind Flecken Streifen oder Kehlzeichnungen vorhanden Mehrere Arten besitzen auffallige Gesichtszeichnungen aus kontrastierenden hellen und dunklen Bereichen So zeigen etwa die eurasischen Dachse ein Muster aus schwarzen und weissen Bandern Der Nutzen ist nicht ganz klar Moglicherweise soll es potentiellen Raubfeinden signalisieren dass es sich um ein wehrhaftes Tier handelt und damit abschrecken Einige Arten wie etwa der Tigeriltis der Zorilla oder das Libysche Streifenwiesel sind am ganzen Korper auffallig gezeichnet Diese Marder sind in der Lage stinkende Flussigkeiten aus ihren Analdrusen auszustossen Nordliche Arten namentlich das Hermelin das Langschwanzwiesel und das Mauswiesel sind in der Lage die Fellfarbe im Verlauf der Jahreszeiten von weiss im Winter zu braun im Sommer zu wechseln Dieser extreme Farbwechsel findet allerdings nur in den nordlichen Verbreitungsteilen dieser Arten statt Die Farbung wird uber Hormone gesteuert und hangt von der Tageslichtmenge und der Temperatur ab Der Schwanz der meisten Marder ist relativ lang und dicht behaart Dachse besitzen allerdings relativ kurze Schwanze Kurz sind in der Regel die Gliedmassen jeder Fuss tragt funf gebogene nicht einziehbare Krallen Der Schadel ist durch eine kurze Schnauze und relativ kleine Ohren charakterisiert Die Anzahl der Zahne variiert je nach Art von 28 bis 38 ein charakteristisches Merkmal ist der Verlust des zweiten oberen Molars Die meisten Marder haben gut entwickelte Analdrusen ahnlich den Skunks deren Sekret zur Reviermarkierung und bei einigen Arten auch zur Verteidigung eingesetzt werden kann Die Analdrusen sind bei den Ottern allerdings schwach ausgebildet und fehlen beim Seeotter offenbar ganz Alle Marder tragen Tasthaare die insbesondere bei den Ottern sehr stark ausgepragt sind um auch unter Wasser vom Kopf abzustehen Der Korperbau der verschiedenen Marder entspricht ihrer Jagd und Lebensweise Wahrend die Wiesel Zehenganger sind konnen Dachse als echte Sohlenganger gelten Einige baumlebende Vertreter der Familie wie die Marder im engeren Sinne Gattung Martes bewegen sich teilweise auf den Sohlen teilweise auch auf den Zehen Wiesel und Iltisse sind langgestreckt um Kleintieren in unterirdische Gange folgen zu konnen Dachse leben ebenfalls zum Teil unterirdisch und besitzen einen gedrungenen Korper und kraftige Grabklauen Baumbewohnende Marder kennzeichnen sich durch scharfe Kletterkrallen und lange Schwanze die als Balancierorgan dienen Die halbaquatischen und aquatischen Marder wie etwa Otter und Nerze zeichnen sich durch langgestreckte torpedoformige Korper und kraftige Ruderschwanze aus die teilweise sogar seitlich abgeflacht sind Die Beine der Wassermarder sind kurz und mit Schwimmhauten versehen Allerdings besitzen die Nerze nur unvollstandige Schwimmhaute Am starksten ans Wasserleben angepasst ist der Seeotter dessen Hinterfusse an die von Robben erinnern Im Vergleich zu anderen Raubtieren sind die meisten Marder eher klein der Grossenunterschied zwischen den kleinsten und grossten Mitgliedern dieser Familie ist jedoch betrachtlich Er reicht vom winzigen Mauswiesel dem mit etwa 25 g Korpergewicht kleinsten Vertreter der Raubtiere uberhaupt bis zu den Seeottern Riesenottern und Vielfrassen die ein Gewicht von uber 30 Kilogramm erreichen konnen Die meisten Arten weisen einen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Korpergrosse auf Mannchen werden im Schnitt um 25 schwerer als Weibchen Mannliche Marder besitzen einen Penisknochen der bei den verschiedenen Arten unterschiedlich geformt ist Das Gebiss ist sehr variabel und seine Auspragung hangt von der Ernahrungsweise ab Je nach Art besitzen die Marder 28 bis 38 Zahne Alle besitzen das fur Raubtiere typische Scherengebiss das aus dem vierten oberen Pramolaren und dem ersten unteren Molar gebildet wird Diese sind bei spezialisierten Fleischfressern wie den Wieseln besonders scharf wahrend sie bei anderen kraftig angelegt sind und eine regelrechte Brechschere bilden um harte Schalen aufzubrechen Insbesondere der Seeotter der Kapotter und der Zwergotter die grosstenteils von Schalentieren leben besitzen starke Reisszahne die an Backenzahne erinnern Bei diesen Arten sind auch die Backenzahne selbst besonders kraftig ausgebildet Die Eckzahne der Marder sind lang die Schneidezahne unspezialisiert Verbreitung und Lebensraum BearbeitenMarder sind nahezu weltweit verbreitet sie fehlen lediglich im australisch ozeanischen Raum auf Madagaskar den karibischen und anderen abgelegenen Inselgruppen sowie in der Antarktis Die Mehrzahl der Marderarten kommt in Eurasien vor Afrika beherbergt neun Arten von Mardern Sudamerika ist Heimat von vier verschiedenen Ottern zwei Grisons Gattung Galictis des Patagonischen Wiesels sowie von drei Mustela Arten Dazu kommt die Tayra die auch die sudlichsten Teile Nordamerikas besiedelt Auch der Sudamerikanische Fischotter und das Grossgrison bewohnen neben Sudamerika teile Mittel und damit Nordamerikas Daruber hinaus kommen in Nordamerika Silberdachs Vielfrass Fichtenmarder Fischermarder Pekan Nordamerikanischer Fischotter der Mink und vier Wiesel beziehungsweise Iltisarten Gattung Mustela vor Auf Neuseeland wurden die beiden Marderarten Hermelin und Mauswiesel durch den Menschen angesiedelt Die verschiedenen Arten der Marder bewohnen eine Vielzahl von Habitaten wie gemassigte und boreale Walder sowie tropische Regenwalder Steppen Savannen und Tundragebiete Allerdings dringen sie kaum in extrem trockene Lebensraume vor Viele Arten sind auf die Nahe von Wasser angewiesen und leben entlang Flussen und Seen einige auch an Meereskusten Bei den Ottern ist diese Affinitat zum Wasser am starksten ausgepragt der Seeotter bewohnt sogar das offene Meer des Nordpazifiks und kann als nahezu vollig aquatisch lebende Art gelten Da Marder als relativ kleine Tiere von zahlreichen grosseren Pradatoren bejagt werden sind sie auf Unterschlupfe als Ruhestatten angewiesen Vielerorts kommen mehrere Marderarten nebeneinander vor So leben auf den Britischen Inseln sieben Arten nebeneinander Lebensweise Bearbeiten nbsp Otter fuhren eine semiaquatische LebensweiseDie Mehrzahl der Arten ist dammerungs oder nachtaktiv manche gehen jedoch auch am Tag auf Nahrungssuche Als Ruheplatze verwenden viele Marder selbst gegrabene oder von anderen Tieren ubernommene Baue oder andere Unterschlupfe Viele Arten sind Bodenbewohner oder dringen dank ihrer schlanken Gestalt bei der Jagd in unterirdische Baue ein andere halten sich oft auf Baumen auf Es gibt zahlreiche ausgezeichnete Schwimmer unter den Mardern insbesondere die Otter und die Nerze Die meisten Marderarten sind ganzjahrig aktiv Dachse halten in nordlichen Gebieten jedoch eine Winterruhe da ihre Nahrung dann schwer erreichbar ist Sozialverhalten Bearbeiten Marder sind eher einzelgangerische und territoriale Tiere die ihre Reviergrenzen mit dem Sekret ihrer Analdrusen mit Urin oder Kot markieren Der Geruchssinn ist sehr stark ausgepragt und dient dem Finden von Beute und der Kommunikation mit Artgenossen auch der Gesichts und Gehorsinn sind gut entwickelt Abgesehen von einigen Otterarten und dem europaischen Dachs sind alle Marderarten Einzelganger Dabei verteidigen die Weibchen in der Regel Reviere die gross genug sind um sich und ihren Nachwuchs zu ernahren Die Reviere der Mannchen sind grosser und uberlappen stets mit denen mehrerer Weibchen Die Reviere der Mannchen untereinander uberlappen in aller Regel nicht Weibchen sind toleranter doch scheinen auch bei ihnen nur geringe Uberschneidungszonen vorzukommen Als Resultat entsteht ein jeweils intra sexuelles Reviersystem das mit dem des anderen Geschlechts stark uberlappt Die Gruppen der sudamerikanischen Riesenotter bestehen meist aus einem zuchtenden Paar und einigen Halbwuchsigen sowie dem Nachwuchs des jeweiligen Jahres Seeotter leben in getrenntgeschlechtlichen Gruppen die bisweilen erstaunlich gross sein konnen So umfassen die Mannchengruppen von Seeottern in Alaska bisweilen hunderte Tiere Die Gruppen der Mannchen sind im Gegensatz zu den Weibchengruppen nur periodisch stabil und losen sich wahrend der Paarungszeit auf Europaische Dachse leben auf den Britischen Inseln teilweise in gemischtgeschlechtlichen Gruppen von bis zu 23 Tieren Andernorts in Europa sind sie allerdings Einzelganger oder leben paarweise Marder sind in der Regel leise um keine Aufmerksamkeit von Jagern und potentiellen Beutetieren zu erregen Lediglich beim direkten Aufeinandertreffen mit anderen Tieren oder Artgenossen ist Lautgebung haufiger zu beobachten Zwergotter und Riesenotter zwei Arten die in Gruppen zusammen leben verfugen uber jeweils mehr als zwolf beziehungsweise neun verschiedene Laute um sich zu verstandigen Fortpflanzung Bearbeiten Die Trachtigkeitsdauer bei den Mardern betragt in der Regel 30 bis 60 Tage bei vielen Arten kommt es jedoch zu einer verzogerten Einnistung der befruchteten Eizelle in den Uterus sodass zwischen Begattung und Geburt etliche Monate liegen konnen In der Regel tragt das Weibchen nur einmal im Jahr einen Wurf aus Neugeborene Marder sind Nesthocker sie kommen blind und hilflos zur Welt wachsen aber schnell Bei den meisten Arten sind die Jungtiere nach zwei Monaten selbstandig die Geschlechtsreife tritt meist zwischen einem halben und zwei Jahren ein Die Lebenserwartung in freier Natur betragt ublicherweise funf bis 20 Jahre Nahrung Bearbeiten nbsp BuntmarderMarder sind vorrangig Fleischfresser je nach Art und Jahreszeit nehmen sie in unterschiedlichem Ausmass aber auch pflanzliche Nahrung zu sich Das Beutespektrum der Mitglieder dieser Familie ist auch entsprechend ihrer Grosse betrachtlich Gemeinsam ist vielen Arten jedoch dass sie Beutetiere jagen die oft erheblich grosser als sie selbst sind So erbeuten manche Wieselarten deutlich schwerere Kaninchen und der Vielfrass greift Tiere von der Grosse eines Rentieres an An tierischer Nahrung stehen alle Arten von Wirbeltieren darunter kleine Saugetiere Vogel und deren Eier Reptilien Lurche und Fische aber auch Insekten Krebstiere Wurmer und vieles mehr auf ihrem Speiseplan An pflanzlicher Nahrung werden unter anderem Fruchte Nusse und Knollen verzehrt Dabei sind Wiesel und Iltisse Mustela sowie Nerze ausgesprochene Fleischfresser die auf verschiedene Kleintiere spezialisiert sind und nur gelegentlich Fruchte oder Beeren verzehren Unter ihnen jagen Hermeline und Langschwanzwiesel beispielsweise in erster Linie Hasen und Nager Mauswiesel dagegen kleinere Nager Nerze wiederum sind an wasserlebende Beutetiere wie Frosche Fische Flusskrebse und aquatische Invertebraten angepasst Echte Marder Martes sind weniger stark auf Fleischkost spezialisiert Sie ernahren sich je nach Jahreszeit und Verfugbarkeit auch zu grosseren Teilen von Fruchten und Beeren Insgesamt kennzeichnen sie sich aber vor allem dadurch dass sie zum grossen Teil baumlebend sind und gefurchtete Feinde von Baumhornchen darstellen Der Fischermarder ist daruber hinaus darauf spezialisiert Urson Stachelschweine anzugreifen Auch stellt Aas einen betrachtlichen Anteil der Nahrung dieses Marders dar Noch starker ist der deutlich grossere Vielfrass auf Aas als Nahrungsquelle angewiesen Er jagt zwar auch selbst doch nimmt er haufig die Reste der Beute von Wolfen Die Sonnendachse scheinen sich vor allem von Kleintieren und Invertebraten zu ernahren Eurasische Dachse Meles sind typische Allesfresser wahrend der Nordamerikanische Silberdachs weitgehend als Fleischfresser zu bezeichnen ist Er bildet bisweilen Jagdkoalitionen mit Kojoten um unterirdisch lebende Nager aufzuspuren und auszugraben Dabei profitiert der Dachs vom feinen Geruchssinn des Kojoten und der Kojote von den Grabklauen des Dachses Honigdachse fressen vor allem Kleintiere Insekten Wurzeln und Fruchte und zeigen eine besondere Vorliebe fur Honig Die Otter ernahren sich vor allem von Fischen Froschen und Krustentieren Seeotter fressen Muscheln Seeigel und Fische des Meeresgrunds Um harte Schalen aufzubrechen benutzen die Tiere Steine als Werkzeuge Verhaltnis zum Menschen Bearbeiten nbsp Viele Marderarten darunter der Amerikanische Nerz werden wegen ihres Pelzes gejagtMenschen haben zu vielen Marderarten ein zwiespaltiges Verhaltnis einerseits verzehren diese viele als Schadlinge betrachtete Nagetiere und werden deswegen als Haustiere gehalten Die Frettchen wurden zu diesem Zweck sogar aus den Iltissen domestiziert Andererseits dringen sie auch manchmal in Geflugel oder Hasenstalle ein und reissen die dortigen Tiere Sie sind auch als Kabelbeisser gefurchtet siehe Marderabwehr obwohl dies nur bei einer Art dem Steinmarder vorkommt Der Europaische Dachs ist daruber hinaus auf den Britischen Inseln als Ubertrager der Rindertuberkulose bekannt Mancherorts wird einigen Marderarten noch heute vehement nachgestellt So gelten Mauswiesel Iltis und Steinmarder in einigen Regionen Frankreichs als Schadtiere die legal in Fallen gefangen und getotet werden durfen Viele Arten darunter Hermelin Zobel und Nerze werden ihres Pelzes wegen gejagt und manchmal auch in Pelzfarmen gehalten Die Erschliessung des Nordamerikanischen Kontinents wurde zum grossen Teil durch Pelztierjager vorangetrieben die insbesondere verschiedenen Mardern nachstellten Neben der Bejagung stellt heute die Zerstorung ihres Lebensraumes die Hauptbedrohung fur viele Marderarten dar Vor allem das Verschwinden von Waldern und die Gewasserverschmutzung stellen Gefahrdungen dar Eine Marderart der Seenerz ist im 19 Jahrhundert durch ubermassige Bejagung ausgestorben Zu den gefahrdetsten Arten zahlen heute der Europaische Nerz und der in freier Wildbahn bereits ausgestorbene Schwarzfussiltis der nur durch Nachzuchtprogramme in Gefangenschaft uberlebt hat Mittlerweile wurden die Tiere gebietsweise wieder in den Prariegebieten Nordamerikas ausgewildert Als stark gefahrdet Endangered gelten neben diesen beiden Arten der Riesenotter der Kustenotter der Seeotter der Sudliche Flussotter und der Haarnasenotter Als gefahrdet Vulnerable gelten Charsamarder Tigeriltis Zwergotter Indischer Fischotter und Kolumbianisches Wiesel als gering gefahrdet Near Threatened werden Schweinsdachs Vielfrass Europaischer Dachs Eurasischer Fischotter und Altaiwiesel eingestuft Die ubrigen Marderarten sind nicht bedroht 35 Arten oder es fehlen Informationen um den Status zu beurteilen 6 Arten 1 Systematik BearbeitenZur Familie der Marder werden rund 20 Gattungen mit rund 60 Arten gezahlt damit ist sie die artenreichste Familie der Raubtiere Wahrend die stammesgeschichtliche Verwandtschaft der Marder weitgehend ausser Zweifel steht war die interne Systematik lange umstritten Wilson und Reeder 2005 teilten die Familie in nur zwei Unterfamilien die Otter Lutrinae und die Mustelinae wobei letztere alle anderen Arten ausser den Ottern umfassen sollten Nach jungeren genetischen Untersuchungen sind allerdings die Mustelinae als paraphyletisch zu betrachten da verschiedene Gattungen dieser Gruppe naher mit den Ottern als mit anderen Vertretern der Marder verwandt sind Genetische Studien ergaben weiterhin dass der Honigdachs und der Silberdachs zwei eigene Entwicklungslinien bilden die sich besonders fruh von den anderen Marderarten getrennt haben Sie konnen daher als uberlebende Mitglieder jeweils eigener Unterfamilien gelten Die ubrigen Marder bilden eine Gruppe die man in sechs weitere Unterfamilien aufteilen kann Dabei stellen die Dachse und die Echten Marder zwei relativ fruhe Seitenaste dar wahrend die Sonnendachse die Ictonychinae Grisons Tigeriltis Ictonyx Poecilogale die Otter und die Mustelinae Nerze Iltisse Wiesel eine Gruppe bilden innerhalb derer die Otter und Mustelinae wiederum gemeinsam eine Schwestergruppe bilden Nicht geklart ist die Stellung des Patagonischen Wiesels das in der hier verwendeten Systematik zu den Wieseln und Nerzen gestellt wird 2 3 nbsp Honigdachs nbsp Silberdachs nbsp Der Europaische Dachs gehort zu den Mardern die vorrangig von Pflanzen leben nbsp Vielfrass nbsp Tigeriltis nbsp Der Schwarzfussiltis ist eine der seltensten Marderarten nbsp Zwergotter Mustelidae Lutrinae Otter Mustelinae Mustela Neogale Ictonychinae Galictis Vormela Ictonyx Poecilogale Helictidinae Sonnendachse Vorlage Klade Wartung 3 Guloninae Echte Marder Fischermarder Tayra Vielfrass Melinae Dachse Arctonyx Meles Mellivorinae Honigdachse Taxideinae Silberdachse Vorlage Klade Wartung StyleDie Marder werden demnach in folgende acht Unterfamilien eingeteilt Silberdachse Taxidiinae Silberdachs Taxidea taxus Honigdachse Mellivorinae Honigdachs Mellivora capensis Dachse Melinae Meles 4 Arten darunter der Europaische Dachs Meles meles Schweinsdachse Arctonyx 3 Arten Guloninae 4 Echte Marder Martes 8 Arten Vielfrass Gulo gulo Fischermarder Pekania pennanti Tayra Eira barbara Helictidinae Sonnendachse Melogale 5 Arten Ictonychinae 4 Grisons Galictis 2 Arten Ictonyx mit 2 Arten Zorilla Ictonyx striatus und Libysches Streifenwiesel Ictonyx libyca Tigeriltis Vormela peregusna Weissnackenwiesel Poecilogale albinucha Mustelinae Mustela Wiesel Iltisse Europaischer Nerz und andere 16 Arten Neogale mit dem Amerikanischen Nerz dem Langschwanzwiesel dem Tropischen Wiesel dem Kolumbianischen Wiesel und dem ausgestorbenen Seenerz 5 Patagonisches Wiesel Lyncodon patagonicus Otter Lutrinae Altweltotter Lutra 3 Arten Fleckenhalsotter Hydrictis maculicollis Indischer Fischotter Lutrogale perspicillata Neuweltotter Lontra 4 Arten Riesenotter Pteronura brasiliensis Fingerotter Aonyx 3 Arten Seeotter Enhydra lutris Eine ehemalige Unterfamilie die Skunks oder Stinktiere ehemals Mephitinae werden nach genetischen Untersuchungen die eine nur entferntere Verwandtschaft zu den Mardern zeigten in einer eigenen Familie Mephitidae gefuhrt Auch die Stinkdachse die ursprunglich ebenfalls zu den Mardern gerechnet wurden gehoren genetischen Analysen zufolge in diese Familie Die nachsten Verwandten der Marder sind die Kleinbaren Die Mephitidae haben sich dagegen bereits vor der Abspaltung der Kleinbaren von den Mardern gelost und bilden eine Schwestergruppe zu den anderen beiden Familien Stammesgeschichte BearbeitenEntwicklungsgeschichtlich sind die Marder eine alte Raubtiergruppe fossil sind sie in Europa seit dem Eozan und in Nordamerika und Asien seit dem Oligozan belegt 6 Die Ausbreitung dieser Gruppe durfte zumindest in groben Zugen parallel zur Entwicklung der Nagetiere verlaufen sein Im spaten Miozan vor etwa 12 bis 9 Millionen Jahren erfolgte eine erste Welle der Spezialisierung bei der sich die heutigen Hauptlinien der Marder herausbildeten Dieser Vorgang wurde von der Abkuhlung des Erdklimas seit dem Ende des Miozan begleitet der die Ausbreitung von Steppen und parkartigen Landschaften nach sich zog Die vielfaltigeren Vegetationszonen durften die Vielfalt der Marder begunstigt haben Im Pliozan vor etwa 5 bis 2 Millionen Jahren sank die globale Durchschnittstemperatur weiter wodurch neue Lebensraume wie Steppen Waldsavannen und nordische Nadelwalder entstanden Das offnete Nagern und Singvogeln und damit auch den Mardern als ihren Feinden neue okologische Nischen Dadurch entwickelten sich in einer zweiten Welle die meisten der heutigen Gattungen So sind zahlreiche Arten der Gattung Mustela spezialisierte Nagetierjager mehrere Arten der Gattung Martes sind auf die nordischen Taigagebiete angewiesen Der Schwerpunkt der evolutionaren Entwicklung lag in Eurasien wo sich die meisten Unterfamilien und Gattungen entwickelten Von dort wanderten verschiedene Angehorige der Familie immer wieder uber Landbrucken in andere Kontinente wie Afrika und Nord sowie Sudamerika Bereits im fruhen Miozan geschah dies mit den Mardern der heute ausgestorbenen Unterfamilie Leparctinae und den sogenannten Paleomusteliden die aus Eurasien nach Nordamerika kamen Zum Ende des Miozan beziehungsweise am Beginn des Pliozan wanderten neuere Gattungen wie Lutra diese konnten bereits die nah verwandte amerikanische Gattung Lontra reprasentieren und Mustela uber die Bering Landbrucke von Eurasien nach Nordamerika ein Auch die Dachse im engeren Sinne Actonyx Meles die heute auf die Alte Welt beschrankt sind kamen an der Grenze des Miozan zum Pliozan in Nordamerika vor Die Nordamerikanischen Dachse die heute durch den Silberdachs vertreten sind waren mit Chamitataxus und Pliotaxidea ebenfalls im spaten Miozan in Nordamerika verbreitet Das Hermelin der Schwarzfussiltis das Mauswiesel und der Fichtenmarder durften erst im Pleistozan aus Eurasien nach Nordamerika eingewandert sein In Afrika ist der Fossilbericht der Marder sparlicher allerdings ist von diesem Kontinent der grosste Vertreter der Familie Ekorus und der Otter Vishnuonyx bekannt Sudamerika erreichten die Marder vor 3 bis 2 Millionen Jahren im Pliozan als der neu entstandene Isthmus von Panama den grossen Amerikanischen Faunenaustausch zwischen Nord und Sudamerika ermoglichte Alle Arten Sudamerikas gehen auf nordamerikanische Einwanderer zuruck Der heute in Sudamerika endemische Riesenotter scheint eng mit Satherium verwandt zu sein einer ausgestorbenen Gattung aus der Zeit des nordamerikanischen Pliozan Letztendlich liegt der Ursprung dieser Gattung ebenso wie der von anderen Sudamerikanischen Mardern wie Grisons und Tayra aber wohl in Eurasien Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch John J Flynn et al Molecular phylogeny of the Carnivora Mammalia Assessing the impact of increased sampling on resolving enigmatic relationships Systematic Biology 54 2 2005 ISSN 1063 5157 S 1 21 doi 10 1080 10635150590923326 D E Wilson und D M Reeder Mammal Species of the World Johns Hopkins University Press 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Lariviere S amp Jennings A P 2009 Family Mustelidae Weasels and Relatives In Wilson D E Mittermeier R A Hrsg Handbook of the Mammals of the World Band 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Marder Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Marder Mustelidae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lariviere amp Jennings 2009 S 612 Klaus Peter Koepfli Kerry A Deere Graham J Slater Colleen Begg Keith Begg Lon Grassman Mauro Lucherini Geraldine Veron amp Robert K Wayne Multigene phylogeny of the Mustelidae Resolving relationships tempo and biogeographic history of a mammalian adaptive radiation BMC Biology 2008 6 10 doi 10 1186 1741 7007 6 10 Lariviere amp Jennings 2009 S 564 a b Fabio Oliveira do Nascimento On the correct name for some subfamilies of Mustelidae Mammalia Carnivora Papeis Avulsos de Zoologia Sao Paulo 54 21 307 313 doi 10 1590 0031 1049 2014 54 21 Bruce D Patterson Hector E Ramirez Chaves Julio F Vilela Andre E R Soares Felix Grewe On the nomenclature of the American clade of weasels Carnivora Mustelidae In Journal of Animal Diversity Band 3 Nr 2 2021 ISSN 2676 685X doi 10 29252 JAD 2021 3 2 1 Ryan Paterson Joshua X Samuels Natalia Rybczynski Michael J Ryan and Hillary C Maddin 2020 The Earliest Mustelid in North America Zoological Journal of the Linnean Society zlz091 doi 10 1093 zoolinnean zlz091 Normdaten Sachbegriff GND 4168869 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marder amp oldid 236213880