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Eine Behausung ist ein geschutzter meist uberdachter Ort fur ein oder mehrere Lebewesen Luxus Hotel Beau Rivage Palace in Lausanne Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung der Bezeichnung 2 Menschliche Behausungen 2 1 Wohnbauten 2 2 Formen 2 3 Andere Formen der Behausungen 3 Tierische Behausungen 3 1 Formen 3 2 Funktionen 3 3 Schutz 3 4 Zusatzliche Schutzmassnahmen 3 5 Materialien 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbgrenzung der Bezeichnung BearbeitenIn bestimmten Fallen bezeichnet man Orte fur bestimmte Dinge auch als Gehause nicht aber als Behausung z B Uhrengehause Ebenfalls ist die Bezeichnung Haus nicht immer wortlich zu nehmen z B bei Tieren oder bei temporaren Behausungen des Menschen Man unterscheidet tierische und menschliche Behausungen Sie konnen kunstlich oder naturlich sein Behausungen sind in der Regel stabil und wettergeschutzt Eine naturgegebene Behausung ist die Hohle bzw das Abri Felsuberhang Menschliche Behausungen BearbeitenMenschliche Behausungen konnen Wohnzwecken dienen oder als Befestigungen einen strategisch wichtigen Ort dem Zugriff anderer Menschen entziehen oder Ort sakraler Handlungen sein nbsp Verschiedene menschliche BehausungenWohnbauten Bearbeiten Hauptartikel Wohnung Wohnbauten des Menschen besitzen vermutlich die vielfaltigsten Auspragungen Eine der altesten artifiziellen menschlichen Behausungen bildet das mobile Zelt Es wird aus Tragermaterial Stangen Knochen und Fellen oder Gewebe gefertigt In der Gegenwart hat die Tourismus und Sportindustrie eine breite Palette unterschiedlicher Zelte entwickelt Einen naturgegebenen Baustoff in Gestalt festen Schnees nutzen die Erbauer des Iglu bei einer kalten Umgebung Formen Bearbeiten Eine feste menschliche Behausung bildet das Haus ggf mit der entsprechenden Wohnung bzw Unterkunft Man unterscheidet vor allem nach Material Blatterhaus aus Palmwedeln Erdhaus Lehmhaus und Lehmziegelhaus siehe Lehmbau Wohnhohle Holzhaus Blockhaus Fachwerkhaus Steinhaus Trullo Glashaus Schneehaus Iglu Textile Architektur 1 Zelt Tentorium Tabernaculum Zirkuszelt Schwarzzelt Nordafrika eurasischer Trockengurtel Tipi nordamerikanische Prarien Plains und benachbarte Raume Wigwam und Wickiup Nordosten und Osten Nordamerikas Sudwesten Nordamerikas Jurte Mongolei Lavvu Lappland usw nach Status Hutte Kate Haus Wohnhaus Villa Palast Schloss usw nach baulichen Besonderheiten Fachwerkhaus Bungalow Wasserburg Rundkirche Stabbau Kuppelbau Hochhaus Wolkenkratzer Fertighaus Containergebaude usw Andere Formen der Behausungen Bearbeiten Gotteshaus Kirche Dom Kapelle Moschee Synagoge Tempel und jeweils Schrein Romisches Militarlager Burg Kaufhaus Rathaus Geschaftshaus z B Burogebaude Ladengeschaft Schutzraum Bunker usw nbsp Kirche in Yaounde Kamerun nbsp Kaufhaus am Kintetsu Abenobash Osaka Japan nbsp Rathaus Brisbane Australien nbsp Geschaftshaus Luhrs Tower in Phoenix USA Tierische Behausungen Bearbeiten nbsp MaulwurfshugelEine Tierbehausung dient verschiedenen Funktionen und existiert in unterschiedlichen Formen Typische Formen umfassen z B Gruben und Kuhlen v a bei Saugetieren Wohnhohlen darunter Kobel Fuchsbau Hugel bei Saugetieren und staatenbildenden Insekten Stocke z B Bienenstock Nester darunter Horste Biwaknester Gespinstnester und Schaumnester Wochenstuben bei Fledermausen und Gehause z B Schneckenhauser Die von Menschen fur Tiere errichtete Behausung ist der Stall oder der Kafig Kunstlich geschaffene Lebensraume fur Tiere sind ferner Terrarien Aquarien und Vogelhauser Das Schneckenhaus eine mobile Behausung bildet eine ursprungliche Einheit mit seinem Bewohner und wird beim Verlassen in bestimmten Fallen von anderen Tieren genutzt z B vom Gemeinen Einsiedlerkrebs Formen Bearbeiten In ethologischen Veroffentlichungen wird oft der Begriff Wohnbaue im Zusammenhang mit Tieren verwendet 2 Wohnkonstruktionen durch Tiere oder von Tieren bezogene naturgegebene Ruckzugsmoglichkeiten werden nach Bauform Sprachraum und Tier aber oft anders bezeichnet Beispiele in Klammern Bau Fuchsbau Termitenbau Ameisenbau korrekter Plural 3 Baue Fuchsbaue Tierbaue Pluralform mit T ist fur menschliche Bauten reserviert Oberflachliche Ausgange eines Baus werden als Rohre bezeichnet Bauwerk Behausung Tierbehausung Gespinstnest Gemeinschaftsnest mancher Spinnerraupen Grube Hohle Barenhohle Spechthohle Horst Nest eines Greifvogels oder bestimmter anderer grosser Vogel Hugel Ameisenhugel Maulwurfhugel Termitenhugel Kammer bestimmter Abschnitt eines Tierbaus Kessel in der Jagersprache der Hauptraum des Fuchs oder Dachsbaus Lager einer Wildschweinrotte und als Wurfkessel Nest der Bache mit Frischlingen Kobel Nest der Eichhornchen oder der Haselmaus Kuhle vorubergehender Schlafplatz von Rehen Nest Baumnest von Vogeln Bodennest von Bodenbrutern Wespennest Baumnest von Affen Ameisennest Schaumnest bei manchen Insekten Fischen Froschen Stock Bienenstock Wochenstube Sommerquartier der trachtigen FledermauseFunktionen Bearbeiten Ein Tierbau dient unter anderem zum Schutz gegen Fressfeinde und zur Vermeidung einer wechselhaften Witterung im Zuge der Thermoregulation Tierbaue sind ausser anatomischen Anpassungen Massnahmen zur Minimierung von Bedrohungsfaktoren beim Aufenthalt zumindest in Ruhephasen und fur die Aufzuchtphase in geschutzten Bereichen 4 5 6 7 8 9 10 Der Wohnbau stellt einen Ausweg dar fur weniger wehrhafte Landtiere in einer bedrohlichen Umwelt Ruhezeiten besser zu uberstehen 11 Aber nicht nur Wirbeltiere investieren viel Energie in den Bau gesicherter Ruckzugsmoglichkeiten gleiches gilt fur andere Tiere wie Insekten Erdbaue oder Baumnester konnen zur Eiablage Brutpflege oder nur fur Ruhephasen Winterruhe oder Winterschlaf darstellen und zeitweise oder langfristig genutzt werden Viele Tiere verwenden Wohnbaue um sich vor der Witterung Kalte Niederschlag oder vor Raubern wahrend Ruhephasen oder bei Nahrungsmangel zu schutzen und zu verbergen 4 5 6 Wahrend etliche Tiere vorhandene Ruckzugsmoglichkeiten unverandert annehmen fuhren andere aktive Baumassnahmen aus Dabei konnen einfache Sitzgruben bis zu aufwendigen Bauen hergestellt werden in einigen Fallen konnen dort oder in Nebenkammern gleichzeitig Vorrate aufbewahrt werden Manchmal sind Fluchtrohren Teil des Bauwerks besonders bei Erdbauen Oft sind Handlungen des Nestbaus oder die geschlechtsspezifische Prasentation eines Nestes oft Insignium eines Revierbesitzes ein Bau zur innerartlichen Kommunikation zur Werbung die Qualitat der Ausfuhrung kann dann sexueller Selektion unterliegen oder zur Festigung einer Paarbeziehung 12 Schutz Bearbeiten Wohnbaue werden unter Energieaufwand angelegt um evolutionar bedeutsames und existenzielles Bedrohungspotential zu minimieren 10 13 Bedrohungen welche durch Wohnbaue in nennenswertem Umfang tangiert werden konnen werden primar vermittelt durch 4 9 Pradatoren Rauber 14 Konkurrenten Parasiten Mikroorganismen Oberflachenwasser Frost Hitze Starkwind Feuchtigkeit Niederschlag Luftfeuchte Anderen Risiken kann von einigen Tierarten durch geeignete Zusatzbauten begegnet werden z B Nahrungsmangel durch Vorratshaltung Die Bedrohungslage ist abhangig von den akut vorherrschenden Bedrohungskomponenten im Habitat der eigenen anatomischen Wehrhaftigkeit und Grosse Schnelligkeit und Ausdauer zur Flucht individuellen Kreativitat und Lebenssituation Ei Juvenilstadium Adulttier Trachtigkeit Die einzelnen Bedrohungsfaktoren wirken fur jede Art und letztlich fur jedes Individuum unterschiedlich Beispielsweise verbergen sich unter dem Begriff Pradatoren so unterschiedliche Arten wie je nach Beutegrosse auf dem Landweg kommende grosse Raubtiere oder kleine Rauber Igel Regenwurm oder aus der Luft bedrohende Greifvogel oder aus dem Wasser sich nahernde Krokodile oder auf Baumen kletternde Marder oder in Erdspalten eindringende Schlangen nbsp Dachs am Bau nbsp Eingang eines FuchsbausWie aus den Beispielen hervorgeht birgt die evolutionare Weichenstellung fur eine bestimmte Bauform bereits wesentliche Schutzwirkungen im Gefolge 5 13 Gleichzeitig werden sich aber etliche Zusatzprobleme einstellen und der Bau oder die Suche nach den geeigneten Standortbedingungen unter Umstanden deren Eroberung bindet Energie Zusatzliche Schutzmassnahmen Bearbeiten Zusatzmassnahmen sind unter anderem abhangig von den spezifischen Bedurfnissen den anatomischen Bedingungen der Gewichtung des verbliebenen Bedrohungspotentials unter Einbeziehung der gewahlten Bauform der Aufzuchtdauer und dem lokalen Nahrungsangebot Bei Hohlen erhoht die Anlage von Zusatztunnels zwar die Sicherheit eines Erdbaus bindet allerdings viel Energie Die Anlage von Tunnelkrummungen in einem komplexen Erdbau macht diesen zum Labyrinth fur den Eindringling woraus der Besitzer im Notfall entscheidende Vorteile erzielen kann Voraussetzung fur die Anlage ist eine zuverlassige Orientierung Der Biber verwendet praktisch taglich Energie darauf den Wasserstand im Bereich des unterwasser liegenden Zugangs zu seinem Erdbau konstant zu halten Dazu erbaut er eine Wassersperre den Biberdamm bessert ihn aus und offnet ihn bei steigendem Wasserpegel Diese Bemuhungen dienen im Wesentlichen dem Ziel die Zugangsoffnung zu seiner Wohnkammer fur Pradatoren ausser Otter unzuganglich zu gestalten Bei Wassermangel wird er leichter Opfer Kann er in seinem Revier den Wasserstand nicht beherrschen legt er meist mehrere Zufluchtsorte an Die Funktion des Nebennestes mancher Vogelmannchen wird von einigen Ornithologen dahingehend gedeutet interspezifische Brutparasiten abzulenken und in die Irre zu fuhren Amerikanische Erdhornchen Spermophilus spp insbesondere Weibchen benagen das Natternhemd abgestreifter Hautungsrest von Klapperschlangen Crotalus spp und ubertragen ihren Speichel dann auf ihr Fell und das der Jungtiere im Bau Diese Duftmarkierung verbreitet sich im Bau und entstromt dem Eingang sodass er von Klapperschlangen gemieden wird 15 Materialien Bearbeiten Die meisten Behausungen werden unter Verwendung exogener Baumaterialien wahrend z B bei Schnecken das Gehause ausschliesslich durch Sekretion erzeugt und vom Stoffwechsel bereitgestellt wird endogener Ursprung und bei manchen Vogeln und Insekten eine Mischform vorkommt z B Schwalbennester Termitenhugel Bienenstocke Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Behausungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Behausung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten G Semper Die vier Elemente der Baukunst PDF 15 9 MB Braunschweig 1851 The Four Elements of Architecture and other writings Cambridge University Press England 1989 Erich Ziegelmeier Uber die Wohnbau Form von Arenicola marina L Freilegen von Gangen in situ mit Hilfe eines Stechkastens In Helgoland Marine Research Band 11 Nr 3 4 S 157 160 doi 10 1007 BF01612366 Duden Grammatik zu Bau a b c Michael Henry Hansell Animal architecture In Oxford University Press 2005 S 1 2 ISBN 978 0 19 850752 9 a b c M H Hansell The ecological impact of animal nests and burrows In Functional Ecology Band 7 Nr 1 1993 S 5 12 a b O J Reichman Stan C Smith Burrows and burrowing behavior by mammals Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lter umn edu PDF In Genoways Current Mammalogy Kapitel 5 S 369 416 herausgegeben von Plenum Press New York London 1990 Russell N James III The origin of spaces Understanding residential satisfaction from ape nests human cultures and the hierarchy of natural housing functions In Housing Theory and Society Band 27 Nr 4 2010 S 279 295 doi 10 1080 14036090903160018 Robert M J Deacon Assessing nest building in mice In Nature Protocols Band 1 2006 S 1117 1119 doi 10 1038 nprot 2006 170 a b H G Andrewartha L C Birch The Ecological Web Herausgegeben von University of Chicago Press 1986 a b Thomas Alerstam Goran Hogstedt Evolution of hole nesting in birds In 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wikipedia org w index php title Behausung amp oldid 234366044 Tierische Behausungen