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In diesem Artikel fehlen noch folgende wichtige Informationen anatomische ontogenetische Beziehung zum Mantel 21 16 4 Jun 2016 CEST Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Als Schneckenhaus oder Schneckengehause auch Schneckenschale 1 genannt wird die schraubenformig gewundene kalkige Schale der Schnecken bezeichnet Sie ist mit zwei Muskeln mit dem Korper der Schnecke verbunden und dient dem Schutz des Weichtierkorpers vor Fressfeinden und Verletzungen Gehause der Gefleckten Schnirkelschnecke Arianta arbustorum von obenGehause der Gefleckten Schnirkelschnecke Arianta arbustorum von unten Inhaltsverzeichnis 1 Evolution der Schneckengehause 2 Bau und Form der Schale 2 1 Protoconch 2 2 Teleoconch 2 3 Innerer Aufbau der Schale 2 4 Die Spiralform der Schale 2 5 Weitere Schalenmerkmale 2 5 1 Grosse 2 5 2 Skulptierung 2 5 3 Die Mundung 2 6 Schalendeckel 3 Palaolithische Schmuckstucke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEvolution der Schneckengehause BearbeitenDas Schneckengehause entstand im Verlaufe eines langen bereits im Kambrium einsetzenden evolutionaren Prozesses aus Kalkstacheln und Schalenplatten fruher Weichtiere Die daraus gebildete Schale ist allen Angehorigen der Conchifera eigen Im Unterschied zu den Schalen der Muscheln Bivalvia Kahnfusser Scaphopoda und Kopffusser Cephalopoda ist die Schale der Schnecken bei aller Verschiedenheit in der Gestalt und mancherlei ausseren Ahnlichkeiten zu Schalen dieser Weichtiergruppen jedoch stets spiralig gewunden Ebenfalls gewunden ist nur noch das Gehause der Perlboote die zu den Kopffussern zahlen Bau und Form der Schale BearbeitenDie Bezeichnung Gewinde umfasst das Protoconch und das Teleoconch bis einschliesslich des vorletzten Umgangs Der letzte Umgang mit der Mundung wird als Basis bezeichnet Protoconch Bearbeiten nbsp REM Bild des Protoconchs der Schnecke Haliotis asinina Die Skala entspricht 100 mm Der weisse Pfeil markiert den Ubergang vom embryonalen Protoconch zum juvenilen Schalenabschnitt der Schnecke rechts Die Schale wird schon im Embryonalstadium der Schnecke angelegt Der in dieser Entwicklungsstufe entstehende Abschnitt der Schale ist das Embryonalgewinde oder Protoconch Es bildet die Spitze Apex des Gehauses das sich im weiteren Verlauf davon deutlich unterscheiden kann Die Gestalt des Protoconchs ist ein Merkmal das bei der Artbestimmung insbesondere in der Palaontologie da nur ausserst selten Weichteile erhalten sind eine bedeutsame Rolle spielt Dieser erste Anteil des Gehauses ist meist glatt kann aber auch skulptiert sein Das Protoconch wird nach seinen Windungen gekennzeichnet als paucispiral mit 1 bis 2 Umgangen bzw multispiral mit drei oder mehr Umgangen orthostroph oder homoostroph Embryonalgewinde und Teleoconch haben den gleichen Windungssinn der haufigste Fall bzw heterostroph bei entgegengesetztem Windungssinn weitaus seltener alliostroph wenn das Embryonalgewinde versetzt verlauft im Verhaltnis zum Teleoconch in einem Winkel von bis zu 90 in diesem Fall liegt es quasi auf dem ubrigen Gewinde Teleoconch Bearbeiten Der auf das Protoconch folgende Abschnitt der den weitaus grossten Teil des Gehauses einnimmt wird als Teleoconch bezeichnet Die Anwachsstreifen und andere die Skulptur pragenden Merkmale des Teleoconchs treten meist artspezifisch in sehr variantenreichen Formen auf Siehe hierzu die Erlauterungen in den betreffenden Abschnitten weiter unten Innerer Aufbau der Schale Bearbeiten nbsp Schale der landlebenden Schnecke Stenotrema florida Das Periostracum dieser Art ist mit winzigen Harchen bedecktDie Schneckenschale ist mehrschichtig aufgebaut Von innen nach aussen tragen die Schichten die Bezeichnungen Hypostracum Ostracum und Periostracum Die beiden erstgenannten Schichten bestehen aus Aragonit einem Kalkmaterial CaCO3 Sie bilden das stabile Grundgerust der Schale Das Periostracum hingegen das auch als Schalenhaut bezeichnet werden kann besteht aus einem komplexen Protein dem so genannten Conchiolin auch Conchin genannt Diese organische aussere Schutzschicht der Schale kann bei adulten Schnecken nicht erneuert werden da die an der Mundung sitzenden Drusen in denen das Conchiolin produziert wird nur wahrend des Wachstums der Schneckenschale arbeiten Gleichwohl konnen Schnecken Verletzungen ihrer Schale von innen heraus mit Hilfe Kalk abscheidender Drusenzellen reparieren die Reparaturstelle weist jedoch aufgrund des Fehlens des Periostracums eine zumeist deutlich sichtbare grobere Oberflachenstruktur auf Wenn an der Innenseite der Schale dunne Aragonit Plattchen abgelegt sind kann diese innere Schalenschicht das Hypostracum durch Lichtbrechung schillernde Effekte hervorrufen Dieser als Perlmutt bekannte Teil der Schale tritt bei einigen Suss und Salzwasserschnecken auf insbesondere bei den Seeohren Haliotis Die Spiralform der Schale Bearbeiten nbsp Schalen von zwei verschiedenen Meeresschneckenarten Links eine linksgewundene Schale Neptunea angulata rechts eine rechtsgewundene Schale Neptunea despectaDie Schneckenschale verlauft vom Apex bis Mundung um die eigene Achse die als Spindel Columella bezeichnet wird wenn die Umgange sich beruhren Anderenfalls entsteht ein trichterformiger Hohlraum der Nabel Umbilicus Der Grund fur die Entstehung dieser schraubigen Schalengestalt ist in der Ontogenese der Schnecken zu suchen Eine Seite des Eingeweidesacks wachst schneller als die andere wodurch eine Drehbewegung auftritt die wiederum die Schraubenform und die Windungsrichtung der Schale determiniert Dieser Vorgang wird als Torsion bezeichnet Die Schale der Schnecken kann zumeist aber nicht immer artspezifisch rechtsgewunden dextral wie bei den weitaus meisten Schneckenarten oder linksgewunden sinistral sein Wenn beim aufrecht mit dem Apex nach oben stehenden Gehause die dem Betrachter zugewandte Mundung links liegt heisst es linksgewunden im umgekehrten Falle rechtsgewunden Linksgewundene Weinbergschnecken werden im Volksmund als Schneckenkonige bezeichnet Bestimmte schneckenfressende Schlangenarten wie Pareas iwasakii haben sich mit einem asymmetrischen Kiefer auf die haufiger auftretenden rechtsgewundenen Schneckenhauser spezialisiert 2 3 nbsp Schadel der Schlangenart Pareas iwaskii die Zahne sind zahlreicher auf der rechten Seite ausgepragtWeitere Schalenmerkmale Bearbeiten Grosse Form und Musterung der Schale sind oft artspezifisch und mithin bei der Bestimmung von Bedeutung Grosse Bearbeiten Aquatisch lebende Schnecken bringen infolge des Auftriebs im Wasser tendenziell grossere Formen hervor als Landbewohner Insbesondere unter den Meeresschnecken kommen sehr grosse Arten mit zum Teil sehr schweren Gehausen vor wie beispielsweise die im Meeresgebiet zwischen Indonesien und Australien vorkommende bis 1 m Gehausehohe erreichende Grosse Russelschnecke Syrinx aruanus Andererseits sind unter den rezenten Schnecken Formen anzutreffen deren Gehausegrosse deutlich unterhalb eines Millimeters liegt z B die Angehorigen der Familie Omalogyridae Skulptierung Bearbeiten nbsp Eine schlichte Varix links im Bild auf der Schale der Schnecke Semicassis granulata Anwachsstreifen orthoclinDie Oberflache der Schale weist eine mehr oder minder deutliche Skulptur auf deren Merkmale sehr unterschiedlich stark ausgepragt sein konnen Sie besteht im einfachsten Fall aus Anwachsstreifen die in der Wachstumsphase entstehen Der Verlauf dieser Anwachsstreifen auf dem Gehause wird wie folgt beschrieben Sichtweise jeweils auf das aufrecht stehende also mit dem Apex nach oben zeigende Gehause mit Blick auf die Mundung wie bei der nebenstehend abgebildeten Semicassis granulata orthoclin geradlinig von oben nach unten prosoklin leicht bogenformig von links oben nach rechts unten opistoklin leicht bogenformig von oben rechts nach unten links prosocyrt bumerangformig mit der Ausbuchtung nach links opistocyrt bumerangformig mit der Ausbuchtung nach rechts Ein anatomisches Merkmal das mit den Anwachsstreifen eng zusammenhangt sind die so genannten Varices Sing Varix Dabei handelt es sich um verdickte axiale Rippen die gewohnlich in gleichmassigen Intervallen auf den Umgangen auftreten und als eine Verdickung der Aussenlippe wahrend eines Ruhezustands im Wachstum der Schnecke ausgebildet worden sind Daran ist erkennbar dass das Wachstum der Schnecke in Schuben stattgefunden hat siehe nebenstehende Abbildung Neben Anwachsstreifen und Varices konnen Ritzen Furchen Streifen Kiele Rippen Knoten Stacheln und Wulste auf der Schalenoberflache auftreten Verlaufen solche Merkmale parallel zur Sutur werden sie als Spiralverzierung bezeichnet Sehr feine Linien oder Furchen werden Lirae Sing Lira genannt Sofern die Schalenverzierungen schrag oder senkrecht also rechtwinklig zur Sutur angeordnet sind spricht man von Querverzierung Die Mundung Bearbeiten nbsp Zahne der Mundung 1 6 Falten oder Plicae 1 suprapalatal 2 obere palatale Falte 3 interpalatal 4 untere palatale Falte 5 infrapalatal 6 basal 7 9 Lamellen 7 infracolumellar 8 columellar 9 supracolumellar 10 13 Lamellen 10 infraparietal 11 parietal 12 angular und subangular 13 parallel oder spiral 4 5 Die Mundung bildet den Abschluss des letzten Umgangs Korperumgang Basis Der Einfachheit halber wird im Folgenden der Mundungsrand in drei Bereiche gegliedert Die Parietalis Mundungswand Dieser Bereich liegt unmittelbar unter dem vorletzten Umlauf der Schale also oben im Mundungsrand Die Columellaris Spindelwand Der Bereich nahe der Columella Spindel Die Palatalis Gaumenwand Der nach aussen weisende Abschnitt des Mundungsrandes Spindelwand und Mundungswand konnen unten aufeinander zulaufen und einen Kanal bilden der bei einigen Arten recht weit ausgezogen ist Dieser Kanal wird auch als Siphonalkanal oder Ausguss bezeichnet Der ruckwartige aussere Teil des Ausgusses ist der Stiel auch Schild genannt Auf dem Spindelrand konnen sich kleine Wulste befinden die als Spindelfalten oder Spindelzahne bezeichnet werden Spindelfalten konnen sich auch im Inneren des Gehauses befinden sie sind dann bei intakter Schale von aussen nicht sichtbar Schalendeckel Bearbeiten Mit Hilfe eines Schalendeckels konnen Schnecken die Mundung ihrer Schale verschliessen Bei den Vorderkiemerschnecken handelt es sich um das so genannte Operculum das am Fussende der Schnecke angewachsen ist Andere Deckelformen sind das Epiphragma hauptsachlich von der Weinbergschnecke bekannt das temporar zum Zwecke des Schutzes gegen Frost und Austrocknung aus einem korpereigenen Sekret gebildet wird sowie das Clausilium der Schliessmundschnecken Clausiliidae das mit der Schale fest verbunden ist nicht aber mit dem Weichkorper Lediglich diese letztgenannte Form des Schalendeckels kann als Teil der Schneckenschale angesehen werden Palaolithische Schmuckstucke Bearbeiten nbsp Durchbohrte Gehause von Meeresschnecken aus der Blombos Hohle nbsp Schneckengehause und Muschelschalen aus Ksar AkilDurchbohrte palaolithische Schneckengehause die in der Turkei in der Ucagizli Hohle geborgen wurden und als Uberreste von Korperschmuck Perlenketten gedeutet werden zahlen zu den altesten Schmuckstucken des anatomisch modernen Menschen Homo sapiens die ausserhalb Afrikas geborgen wurden ihr Alter betragt mindestens 40 000 Jahre 6 Sie ahneln gleich alten Funden aus der Hohle Ksar Akil im Libanon Noch deutlich alter sind die gleichfalls als Schmuck interpretierten Gehause von Meeresschnecken aus der Sibudu Hohle und der Blombos Hohle in Sudafrika sowie aus der Grotte des Pigeons in Marokko Siehe auch BearbeitenVerarbeitung von Molluskenschalen in der Indus Kultur Kaurigeld aus Gehausen von Kaurischnecken Muschelgeld verschiedene Molluskengelder aus Schneckengehausen oder Muschelschalen Literatur BearbeitenPaul Brohmer Fauna von Deutschland 15 Auflage Heidelberg 1982 ISBN 3 494 00043 3 Andreas E Richter Handbuch des Fossiliensammlers Stuttgart 1991 ISBN 3440050041 Arno Hermann Muller Lehrbuch der Palaozoologie Band II Teil 2 Jena 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnecken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schneckenhaus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Die Schale der Schnecken In weichtiere at Schnecken bestimmen In Heimbiotop deEinzelnachweise Bearbeiten Die Schale der Schnecken Portal Weichtiere at Masaki Hoso Takahiro Asami Michio Hori Right handed snakes convergent evolution of asymmetry for functional specialization In Biology Letters 3 Jahrgang Nr 2 2007 S 169 173 doi 10 1098 rsbl 2006 0600 PMID 17307721 PMC 2375934 freier Volltext Masaki Hoso Yuichi Kameda Shu Ping Wu Takahiro Asami Makoto Kato Michio Hori A speciation gene for left right reversal in snails results in anti predator adaptation In Nature Communications 1 Jahrgang Nr 9 2010 S 133 doi 10 1038 ncomms1133 PMID 21139578 PMC 3105295 freier Volltext H A Pilsbry C M Cooke Manual of Conchology Second series Pulmonata Volume 25 Pupillidae Gastrocoptinae Vertigininae Philadelphia 1918 1920 S VII Edmund Gittenberger Beitrage zur Kenntnis der Pupillacea III Chondrininae In Zoologische Verhandelingen Bd 127 Nr 1 1973 S 3 267 ISSN 0024 1652 PDF Richard G Klein The Human Career Human Biological and Cultural Origins 3 Auflage 2009 S 646 ISBN 978 0 226 43965 5 Normdaten Sachbegriff GND 4370039 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schneckenhaus amp oldid 230569032